Filmgeschmäcker können so unterschiedlich sein wie ein peruanisches Bergdrama und eine Hollywood-Komödie. Bei manchen Filmen sind sich jedoch fast alle einig: Der Streifen sei ein Meisterwerk. Du aber bist anderer Meinung und wirst dafür nicht selten gerügt. Bei welchen Filmen hattest du zuletzt das Gefühl, dass ihn jeder mag außer du?
Laura fand Avatar nicht so berauschend
Schon als ich damals aus dem Kino kam, konnte ich die Begeisterungsstürme, die James Camerons Avatar - Aufbruch nach Pandora auslöste, nicht nachvollziehen. Gut, vielleicht liegt das auch ein bisschen daran, dass ich 3D-Filme generell unangenehm finde und 162 Minuten einfach zu viel des Guten waren. Aber auch von der technischen Seite abgesehen, haben mich weder die geklaute Geschichte noch die uninteressanten Hauptdarsteller mitgerissen. Da guck ich immer noch lieber Disneys Pocahontas.
Lea ist enttäuscht von Jurassic World
Okay, ich hatte auch nicht erwartet, dass Jurassic World mein Lieblingsfilm des Jahres wird, aber nach ersten Bildern habe ich mich schon darauf gefreut. Ich liebe Jurassic Park, ich finde ihn nach all den Jahren noch immer wirklich gut gemacht, unterhaltsam und absolut sehenswert. Allein, wenn ich an die Musik denke, bekomme ich eine wohlige Gänsehaut. Aber Jurassic World? Während der Film lief, war ich entweder gelangweilt oder genervt. Ich meine: Raptoren für das Militär einsetzen? Wirklich? Und dann dieser Super-Mega-Labor-Dino? Und von den schlechten Dialogen und entweder unsympathischen oder nichtssagenden Hauptcharakteren will ich hier gar nicht erst anfangen. Nicht einmal Chris Pratt hat es geschafft, mich von dem Film zu überzeugen. Ich wurde sicherlich schon schlechter unterhalten, aber das war trotzdem ziemlich enttäuschend. Ich rechne Jurassic World einfach nicht zur Jurassic Park-Reihe dazu, genau wie es für mich nur drei Indiana Jones-Filme gibt!
Chris beklagt die bombastische Sinnfreiheit von Inception
8,2 Punkte auf moviepilot, 8,8 auf imdb: Are you kidding me!? Für mich ist Inception eine der ganz großen Enttäuschungen der letzten Jahre. Dabei finde ich die Ausgangsidee mehr als spannend, da ich mich sehr für Klartraumerfahrungen als Möglichkeit der Bewusstseinserweiterung interessiere. Vielleicht mag es ja dem Frust zuzuschreiben sein, dass ich bisher trotz Führung eines Traumtagebuchs nie in Morpheus' Armen liegend erwacht bin, aber was Christopher Nolan da an hochtrabendem Unsinn in Dialogform an den Zuschauer heranträgt, war mir einfach zu viel. Dasselbe gilt übrigens auch für Interstellar: Warum müssen in einem audiovisuellen Medium alle Logiklöcher verbal verkleistert werden, mal davon abgesehen, dass die Wurmlochmetapher aus Event Horizon - Am Rande des Universums geklaut ist (Beweis ). Auch auf der Handlungsebene konnte mich Inception wenig überzeugen, weil er mir zu hektisch von Genre zu Genre springt. Erst will der Film ein Spionagethriller sein, dann ein Heist Movie und zuletzt ein Actionkracher im Gewand eines Bondfilms. Vielleicht mache ich meine Erklärungen einfach etwas anschaulicher .
Moritz konnte Gone Girl nicht viel abgewinnen Gone Girl ist einer von diesen Filmen, die nur einmal zu genießen sind. Alles was Finchers letzten Film ausmacht, ist sein Twist. Kennt man den, gibt es wirklich nichts Interessantes zu sehen. So oft, wie mir der Film empfohlen wurde, war ich schon nach dem ersten Mal ganz schön bedient. Und dabei habe ich nicht mal etwas gegen Ben Affleck per se und gegen Herrn Fincher auch nicht. Aber das war zweieinhalb Stunden äußerst langweilige Whodunit-Dramaturgie. Daran ist nichts Verwerfliches. Das schafft der Tatort jede Woche in nur anderthalb Stunden. Aber sich das nicht einzugestehen, ist enttäuschend.
Andrea hat was gegen Birdman
Eine Chance, Birdman zu bashen? Hier bin ich. Wenn ich mir die moviepilot-Bewertung von 7,7 so ansehe, werde ich etwas traurig. Nicht nur bekam ich von der Kameraarbeit Kopfweh, auch kann ich den prätentiösen Anstrich nicht leiden, den Iñárritu mit einseitigem Selbstlob über seine(n) Film(e) kleckert.