Die Walt Disney Company existiert bereits seit 1923, gegründet von den Brüdern Walt und Roy Disney. Wenn wir heute "Disney" hören, denken viele von uns an die guten alten Zeichentrickfilme, mit denen wir aufgewachsen sind. Bei mir ist das zum Beispiel "Der Zauberer und die Hexe" oder "Cinderella". Mit diesen Filmen prägte Disney ganze Generationen und visualisierte Mädchenträume. Heutzutage jedoch macht die an Bedeutung gewonnene Produktionsfirma wesentlich mehr als das.
1955 rief die Walt Disney Company "Buena Vista" ins Leben, benannt nach der Straße, in der die Studios ursprünglich angesiedelt waren. 2007 wurde die für Filmproduktionen verantwortliche Sparte des Konzerns in "Walt Disney" umbenannt. Wo Disney drauf steht, ist auch Disney drin? Nun, nicht immer...
Zu Walt Disney zählt nicht nur "Walt Disney Pictures" (u.a. "Fluch der Karibik"), sondern auch "Touchstone Pictures" (z.B. "Club der toten Dichter", "Pretty Woman") und die "Pixar Animation Studios" (z.B. "Findet Nemo", "Cars", "Oben"). Das Animationsstudio wurde 2006 nach vorangegangener Differenzen und einem Leitungswechsel bei Disney für einen Wert von umgerechnet 7,4 Milliarden US-Dollar übernommen. Aber auch die "Walt Disney Animation Studios" wurden 2007 wiederbelebt, welche sich fortan auf das traditionelle handgezeichnete 2D beschränken wollten (z.B. "Küss den Frosch"). Doch "Rapunzel - neu verföhnt", sowie "Die Eiskönigin" wurden wieder komplett am Computer generiert. Fragt sich, für was ein Konzern zwei Animationsfirmen benötigt, die sich kaum zu unterscheiden scheinen. Die zwei großen Namen schaden sicher nicht. Disney wird immer großer, von finanziellen Problemen, die nach "John Carter - Zwischen zwei Welten" immer wieder im Gespräch waren, kann wohl keine Rede mehr sein - so zumindest mein Eindruck.
2009 kamen die "Marvel Studios" (z.B. "Avengers") hinzu, 2012 "Lucas Film" (z.B. Star-Wars-Reihe). Beide versprechen Milliardeneinnahmen, bestimmen sie doch die aktuelle Filmkultur maßgeblich mit und haben weltweit unzählige Fans. Auf die Musiksparte "Disney Music Group" gehe ich nicht näher ein, sie sei hiermit jedoch wenigstens erwähnt, sowie die Disney-Themenparks, die Bücher-/Comicsparte, sowie der große Merchandisehandel.
Vertreter im Fernseher
Neben dem "Disney Channel" - was naheliegend ist - gehört u.a. auch "ABC Networks" zur Walt Disney Company. Nicht so bekannt wie Showtime oder HBO hat ABC trotzdem was zu bieten: Sie produzieren nicht nur "Greys Anatomie", sondern auch "Once upon a time", "Quantico" und "The Middle". Doch die Liste der bereits abgeschlossenen Serien ist wesentlich größer und beinhaltet Serienschätze wie "Pushing Daisies" und "Lost". Beide stehen in meinem Filmregal - und schon kommt das schlechte Gewissen...
Das Dilemma
Disney steht hinter vielen großartigen Produktionen. Gleichzeitig erhält der Konzern jedoch immer wieder öffentliche Kritik, auch wenn er dies meist zu vermeiden weiß. Von schlechten Arbeitsbedingungen in der Merchandiseproduktion in Asien ist die Rede, auch von Kinderarbeit. Angeblich soll sich dies gebessert haben, doch die Produktionsstätten bleiben geheim, wodurch Disney 2006 den Negativpreis "Public Eye Award" erhielt. Neuere Infos sind schwer zu finden, mal abgesehen von der Star-Wars-Abzocke aktuell bei Moviepilot. Mit jedem Kinobesuch, Blu-Ray-Kauf oder Merchandiseartikel, der in unserem Einkaufswagen landet, verdient Disney mit, mal mehr mal weniger. So unterstützen wir indirekt einen Konzern, der sich unverhältnismäßig zu bereichern scheint und seine Monopolstellung immer mehr ausbaut. Dabei sind und bleiben die sozialen Richtlinien der Firma wenig transparent. Man sagt gerne: "Der Kunde hat die Macht" und "Die Nachfrage bestimmt das Angebot".
Doch sind wir überhaupt bereit, nicht nur auf alles wo Disney draufsteht, sondern auch auf das, wo Disney mit drin steckt, zu verzichten, bis der Konzern zu mehr Transparenz bereit ist und von seinem Kapitalismus abstand nimmt?
Quelle:Wikipedia