Dass dem Märchen Rotkäppchen und der große böse Wolf eine doch sehr grausame Geschichte inhärent ist, wussten wir schon länger. Abseits der klassischen Märchenverfilmungen wurde die Handlung schon des Öfteren ins Horrorgenre angesiedelt. Die israelischen Filmschaffenden Aharon Keshales und Navot Papushado adaptieren mit Big Bad Wolves das Märchen in die Moderne. Der Wolf ist ein Kindermörder, Rotkäppchen tot und der Jäger foltert den Schuft ohne Gnade. Der erste Trailer zum Film offenbart einen zynische wie poetischen Thriller.
Wie wir auf einem Poster zum US-amerikanischen Vertrieb von Big Bad Wolves erfahren, betitelt Kultregisseur Quentin Tarantino den Film als den besten des Jahres 2013. Auf seiner kürzlich veröffentlichten Liste spielte der israelische Film noch keine Rolle, aber bei einem späteren Festival in Korea benannte er Big Bad Wolves als seinen Liebling. Für das Marketing ist solch eine Aussage natürlich nur förderlich, gilt es doch, nach einer weltweiten Vermarktungstour, den Film auch einer größeren Publikumsmasse schmackhaft zu machen. Der erste Trailer dürfte dabei die Ambitionen weiter steigern, vermittelt er doch einen spannenden Eindruck, der mit der Hintergrundmusik fast schon philosophisch wirkt.
Die beiden israelischen Regisseur debütierten mit Rabies – A Big Slasher Massacre, welcher Aharon Keshales und Navot Papushado eine ansehnliche Fangemeinde einbrachte. In Big Bad Wolves geht es ähnlich brutal daher. Dabei überzeugen aber weniger die spärlich eingestreuten Folterszenen, als vielmehr die Frage nach der Moral in Bezug auf Selbstjustiz. Die beiden formulieren aus, was Hugh Jackman in Prisoners bereits andeutete. Ob der Film allerdings auch einen deutschen Kinostart erfährt – bisher lief er nur auf diversen Filmfestivals – ist (noch) nicht bekannt.
Was haltet ihr von dem Trailer?