Andy Herman - Kommentare

Alle Kommentare von Andy Herman

  • 8
    Andy Herman 02.06.2025, 19:59 Geändert 03.06.2025, 16:09

    Schon lange nicht mehr so viel Spaß gehabt. Ein irrwitziges und chaotisches Abenteuer.
    Bei solchen Filmen suche ich erstmal nicht nach Logik, sondern nach den Mut zur Albernheit. Minecraft gelingt es sehr albern und verspielt zu sein, ohne dass es einem irgendwann zu viel und langweilig wird.
    Jason Momoa ist ein riesen Gewinn für diesen Film. Ich hätte nicht gedacht, dass er so über sich selber lustig machen kann. Jack Black ist wie immer in seinem Element, spielt das, was man so von ihn kennt. Die anderen Charaktere haben auch ihre tollen Momente, auch wenn nicht immer perfekt in Szene gesetzt.
    Minecraft ist schön überladen und hat trotzdem viel übrig für seine Figuren.
    Die Effekte sind auch gut gelungen, da nicht nur auf CGI gesetzt wurde. Dadurch ist die Welt mehr anfassbar und man fühlt sich gut reinkatapultiert.
    Die Geschichte an sich ist auch sehr liebevoll geschrieben. Man merkt, dass Jared Hess ein Händchen für Loser / Außenseitergeschichten hat. Das hat er schon bei Napoleon Dynamite bewiesen und auch hier gibt es wieder Elemente, die an diesen Film erinnern.

    • 8 .5
      über Warfare

      Alex Garland hat es wieder geschafft. Schon in Civil War war man sehr nah dran an Geschehen, was einem wirklich sehr zu schaffen gemacht hat. Bei Warfare steigert sich das Ganze noch einmal.
      Es ist schon fast unerträglich mit anzusehen, was die Soldaten hier erleben. Ich glaube es gibt kaum einen Film, der so realistisch und beänstigend einen Kriegseinsatz zeigt. Irgendwann vergisst man, dass man eigentlich hier Schauspieler bei der Arbeit sieht. Alles ist so authentisch dargestellt, dass einem sogar die Luft wegbleibt.
      Kaum vorstellbar, dass sowas leider auch aktuell für viele real ist und unter diesem Aspekt ist es eine Qual sich diesen Film anzuschauen.
      Warfare ist nichts für schwache Nerven.

      • 5

        Mich hat der Film wirklich enttäuscht. Das größte Problem des Film ist, dass die Charaktere überhaupt keine Tiefe entwickeln, damit man diesen überhaupt folgen kann. Es ist alles so distanziert und kalt. Eigentlich müsste man vorallem in der ersten Hälfte des Films viel näher an den Figuren dran sein, damit die Ereignisse im späteren Verlauf des Films einem mehr mitreißen. Stattdessen ist der Aufbau der Handlung sehr einfach und plump gestaltet.
        Die Geschichte der Afroamerikaner um den Tanzlokal herum hätte viel mehr Substanz für sich alleine haben müssen, so dass es ein Film für sich hätte sein können. Hier kann man als gutes Beispiel "From Dusk till Dawn" erwähnen, der einen ähnlichen Höhepunkt (Twist) als Finale hat.
        Bei Blood & Sinners plätschert aber die ganze Vorgeschichte nur so vor sich hin und ist nur ein Mittel zum Zweck um das Finale vorzubereiten. Ein spannendes Eigenleben etnwickelt sich hier leider gar nicht. Dies wiederrum lässt schlussendlich den finalen Kampf dann auch klanglos erscheinen und so einen richtigen Höhepunkt bekommt man auch irgendwie nicht.
        Zudem macht es sich der Film zu einfach die Rassismus Thematik in dieses Konzept rein zu integrieren. Die Charaktere sind zu stereotypisch und klischeehaft. Bluegrass singende weiße Rednecks sind natürlich alles böse Vampire und die Blues / R`'n'B singende Afroamerikaner in dem Fall größtenteils die tragischen Opfer. Dann gibt es noch die indigene Bevölkerung, die natürlich ein Mittel haben um die Vampire zu bekämpfen. Das ist mir alles ein wenig zu ausstaffiert und hinterlässt einen komischen Beigeschmack.
        In der heutigen Zeit sollte man solche Themen nicht so plump abhandeln!

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        • 8 .5

          Nachdem die letzten Marvel Filme eher ein bisschen enttäuscht hatten, macht dieser Film wieder etwas mehr Laune.
          Thunderboldts macht vieles richtig und besser als zum Beispiel der Vorgänger Captain America Brave New World. Der Film konzentriert sich mehr auf die Figuren und bindet sie mehr emotional an die Zuschauer. Zudem wirken die Actionsequenzen nicht einfach so rein geworfen, sondern haben ihre Intensität. Man muss nicht alles mit (teilweise schlechten) CGI überinszenieren.
          Thunderboldts setzt Humor, Drama und Action sehr ausgewogen ein. Die Charaktere sind einem nicht egal, da dementsprechend schauspielerische Leistungen auch überzeugen.

          • 8
            über Anora

            Vielleicht so eine Art "Pretty Woman" Verfilmung nur böser und schmutziger.
            Die Hauptfigur Anora, die als Prostituierte arbeitet, führt uns durch diesen Film und lernt irgendwann den Ivan kennen, einen Sohn von russischen Olligarchen. Er bucht sie für eine längere Zeit und gibt sie als seine Freundin aus. Anora taucht in die Welt von Ivan ein und es folgt eine ungewöhnliche Romanze zwischen den Beiden.
            So viel ist gesagt, das Ganze gestaltet sich viel schwieriger als man denkt und Anora lernt auch die andere Seite der Medaille kennen.
            Es folgen dann teilweise absurde Szenen und manchmal mir ein wenig auch zu albern. Trotzdem geht die Figur von Anora einem sehr nah und der Film behält seine Intergrität. Das hat vorallem auch mit der starken Performance von Mikey Madison zu tun. Aber auch der Rest des Casts mag zu überzeugen.
            Genauso gut ist auch die Kameraarbeit, die uns oft sehr dokumentarisch in die verschiedene Locations mitnimmt. Man spürt die Intensität und Nähe zu der Handlung.

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            • 8 .5
              Andy Herman 29.01.2025, 18:20 Geändert 29.01.2025, 18:21

              Der ganze Film ist eine Achterbahnfahrt durch die Räume der NBC Studios um die erste Sendung der legendären Saturday Night Live Sendung. Das ist total packend erzählt und jede Referenz zur prominenten Figuren ist sehr unterhaltsam. Hier werden viele Legenden (ob auch alles stimmt oder nicht) um die erste Sendung ausgepackt und zusätzlich viele neue Aspekte gezeigt. Auch die unterschiedlichen Perspektiven aus den jeweiligen Gewerken, die an so eine Live Show mitwirken, sind sehr interessant anzuschauen. Den Stress, den Druck und das Ungewisse fängt die hektische Kamera dabei sehr gut auf.
              Es macht einfach Spaß an den ganzen Figuren bzw. Komikerlegenden dran zu bleiben. Dies ist auch der Verdienst der Schauspieler, die diese sehr authentisch und liebevoll darstellen.

              • 6 .5

                Die Grundidee fand ich sehr interessant und man hat es so auch noch nicht gesehen. Ein Mafiaboss fühlt sich in seinem Körper fremd und will sich zu einer Frau umoperieren lassen. Dann ist das Ganze auch noch ein Musical, etwas Krimi und viel Drama.
                Ungefähr nach der Hälfte des Films hat es sich dann aber für mich schon ausgereizt. Dieser Ausgangsgeschichte konnte man leider nichts mehr hinzufügen. Man hat zu viel den Fokus auf das entstandene Familiendrama durch die Geschlechtsumwandlung gelegt und leider sehr wenig auf mögliche tiefgründigere Storylines. Ich hätte es z.B. spannend gefunden, wenn man auch einen transsexuellen Mafiaboss mehr von seiner bösen Seite gezeigt hätte. Da wäre noch viel mehr Spaß und Provokation drin gewesen.
                So ist es leider wie bei vielen Filmen, die solchen Themen behandeln. Sehr ernst, bedeutungsschwanger, plakativ und überdramatisiert. So langsam sollte man solche Filme und Protagonisten stattdessen viel lockerer, selbstverständlicher und nicht so stereotypisch inszenieren. Der Film wirkt immer noch sehr befremdlich und das sollte es nicht tun.

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                • 8
                  Andy Herman 11.01.2025, 16:29 Geändert 11.01.2025, 17:03
                  über Flow

                  Es ist einfach wunderbar zu sehen wie gut dieser Film wirkt. Man folgt einer Katze auf ihren Weg zu Überleben in einer apokalyptischen Welt. Dabei wird in dem Film gar nicht gesprochen und Tiere verhalten sich größtenteils auch wie welche. Sprich diese werden nicht vermenschlicht, sind authentisch und nicht extrem verniedlicht.
                  Und trotzdem erzählt der Film dabei so viel über die Freundschaft und Zusammenhalt, egal welches Tier man auch ist. Ein schöner Fingerzeig an uns Menschen, wie wir eigentlich miteinander umgehen sollten.
                  Dann hat mich auch die melancholische Stimmung insgesamt sehr beeindruckt. Die Animation kriegt es sehr schön hin eine überflutete Welt zu zeichnen, die sehr bedrohlich wirkt und das Ganze auch noch mit viel weniger Mitteln als zum Beispiel große Pixar/Disney Produktionen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass Flow sich bei den Golden Globes durchsetzen konnte.
                  Eine sehr große Überraschung, dieser zwar kleiner aber sehr bedeutender Animationsfilm.

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                  • 6 .5
                    über Wicked

                    Eigentlich mag ich Musicals ganz gerne und es gibt auch ein paar Momente, die mir auch gefallen haben bei Wicked. Wenn man aber den Film komplett betrachtet, war mir das Ganze aber eine Spur zu grell, bunt und kitschig. Die Geschichte ist schon sehr einfach, naiv und plakativ. Am meisten hat mich noch der letzte Akt (ab der Begegnung mit den Zauberer von Oz) überzeugt und der bekannte Song "Gravity".
                    Ariane Grande und Co machen schon einen tollen Job, nur das Ganze rund herum wirkt irgendwie lieblos und matscht nicht so ganz zusammen. Vielleicht überzeugt mich ja der 2 Teil mehr.

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                    • 8

                      Ein sehr kreativer und gefühlvoller Film. Man schaut sich den Film aus drei verschiedenen Perspektiven an, um sich das Ganze Bild zusammen zu basteln. Dabei werden gekonnt unterschiedliche menschliche Verhalten des jeweiligen Protagonisten dargestellt, die man auch alle irgendwo nachvollziehen kann, egal wie falsch oder durch Vorurteile bestimmt diese agieren. Erst wenn sich das ganze Bild aufzeigt, beginnt man sich selbst zu ertappen, ob man als Zuschauer zu schnelle Schlüsse gezogen hat. Genau das macht den Film auch sehr tiefsinnig. Man reflektiert zuerst sich selbst und dann baut man umso mehr eine emotionale Bindung zu den Figuren.
                      Der Film lässt einen einfach nicht mehr los.

                      • 7
                        Andy Herman 11.01.2025, 15:44 Geändert 11.01.2025, 17:06

                        Ich war leider nur teilweise bezaubert.
                        Die Animation ist natürlich sehr beeindruckend und auch viel besser gelungen als noch in der ersten Live Action Verfilmung. Auch der Plot ist diesesmal ein Prequel und nicht nur eins zu eins eine Kopie des 90er Trickfilms. Also schon etwas interessanter sich das Ganze anzuschauen.
                        Leider hält der Film den Zauber nicht über die ganze Länge. Irgendwann kann man sich schon alles denken was hier passiert, eine ganz große emotionale Bindung tritt bedauerlicherweise auch nicht ein. Zudem kommen die neuen Songs so gar nicht an und Gänsehaut hat man nur dann, wenn der alte Soundtrack ertönt.
                        Da der Ansatz der Geschichte mir aber trotzdem irgendwo gefiel, habe ich den Film jetzt nicht komplett unterbewertet.

                        • 8 .5

                          Einer meiner Lieblingsfilme 2024! Selten so eine gute Mischung aus Body Horror, Science-Fiction, Drama und Satire erlebt.
                          Demi Moore überzeugt vor allem mit ihrer uneitlen Performance. Sie spielt die alt gewordene Elisabeth, die im Augen der TV Produzenten nicht mehr die Schönheit ausstrahlt um mit ihr weiter eine beliebte Sport-Aerobic Show zu machen. Sie soll gegen eine junge und attraktive Showmasterin ausgetauscht werden.
                          Da kommt dann ein Mittel ins Spiel, der sie jünger machen kann. Dieses ist aber mit einigen Problemen verbunden.
                          Wir erleben hier eine Verwandlung von alt zu jung, bzw. unattraktiv zu idealen Schönheitsbild. Dabei kommentiert der Film satirisch den Schönheitswahn in unserer Gesellschaft.
                          Wir gehen hier auf eine Reise mit Elisabeth, die sich mehr und mehr ins Verderben stürzt durch den Druck schön auszusehen für ihre Show. Das Ganze endet in einem Horrorszenario als Höhepunkt des Films.

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                          • 8

                            Ein wunderbarer, kleiner und runder Film, der sich liebevoll mit seinen Charakteren auseinandersetzt und nicht zu viel will. Cillian Murphy gibt hier seine beste schauspielerische Leistung ab, nur das solche Filme bei den Oscars und Co keine Beachtung finden.
                            Bill, gespielt von Murphy, muss einige Entscheidungen treffen, die sein Gewissen plagen. Er wird Augenzeuge von Geschehnissen, die ihn zum Nachdenken bewegen und auch sein persönliches Trauma aus der Kindheit nochmal aufleben lassen. Der Film konzentriert sich gekonnt auf seine Geschichte und macht das Ganze zu einer intensiven Erfahrung.

                            • 7

                              Man wird hier auf eine Taxifahrt mitgenommen mit zwei Protagonisten (Taxifahrer Clark und weiblicher Fahrgast) und begleitet sie die ganze Zeit in dem Auto während sie sich über die stereotypischen Ansichten der Geschlechter unterhalten. Dabei wird vor allem die Beziehung des weiblichen Fahrgastes thematisiert zu einem Mann, der verheiratet ist und sie wahrscheinlich ausnutzt. Es wird über verschiedene Aspekte von Bedeutung einer Frau oder Mann in einer Beziehung ausgetauscht, zudem über Feminismus, Sexismus und Chauvinismus.
                              Das Ganze wirkt wie eine Mischung aus einer Sitzung bei dem Psychologen und einem Thriller der Film Noir.
                              Man muss schon sagen, dass die Unterhaltung die meiste Zeit den Film sehr gut trägt. Das ist vor allem den beiden Schauspielern Sean Penn und Dakota Johnson zu verdanken. Manchmal gibt es auch Phasen, die bisschen ausufern und nicht immer ganz so glaubwürdig wirken, dass es so in einem Taxi stattfinden kann.
                              Ich hatte aber überwiegend trotzdem Spaß mir dieses Kammerspiel anzuschauen.

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                              • 8 .5

                                Als großer Fan des ersten Beetlejuice Films habe ich mich sehr auf den neuen Teil gefreut und wurde nicht enttäuscht.
                                Viele witzige Einfälle, charmante Effekte und visuell dem ersten Film sehr ähnlich. Michael Keaton als Beetlejuice machte wieder einen riesen Spaß, auch wenn er nicht mehr so ganz energisch wie Ende 80er war. Was verständlich ist, wegen seinem Alter.
                                Umso mehr habe ich dem Ganzen meine Wertschätzung erteilt. Auch wieder mal ein starker Film von Tim Burton. Ein Film, der von seiner Machtart in der heutigen Zeit heraussticht. Danke, dass noch solchen Filmen Raum gegeben wird.

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                                • 7
                                  über Heretic

                                  Die erste Hälfte des Films finde ich sehr gelungen. Es baut eine gute Spannung auf und eine bedrohliche Atmosphäre. Irgendwann verliert der Film leider ein wenig von seiner Wirkung. Die Figur von Hugh Grant, der einen Ketzer spielt und die Religion die ganze Zeit fanatisch deformiert, verliert leider immer mehr an seiner bedrohlichen Wirkung. Im letzten Drittel driftet der Film leider dann komplett ab.

                                  • 7 .5
                                    Andy Herman 26.12.2024, 21:23 Geändert 27.12.2024, 10:36

                                    Bis zum bestimmten Moment im letzten Drittel des Films, ein gelungene Geschichte. Das hat mich sehr verärgert.
                                    Der Film baut sich sehr spannend auf und alle Darsteller überzeugen. Es wirkt alles sehr authentisch inszeniert und man bekommt einen guten Einblick in das Prozedere einer Papstwahl. Zum Ende hin entscheidet sich dann leider der Film eine überraschende Wendung einzubauen. Eine sehr aufgesetzte politische Rede wird mit dem Holzhammer in den Vordergrund gestellt, anstatt der Geschichte eine reale Komponente zu geben. Die Unglaubwürdigkeit des Ausgangs am Ende des Films zerstört für mich die ganze Wirkung dessen bis dahin. Und nur weil man eine naive, und dabei sehr konstruierte Message unbedingt mit einbauen wollte, die sich so gar nicht in die Geschichte einfügt. Ich hatte nichts gegen die Message an sich, es wirkte nur zu sehr eingefügt als Twist, was den Filmablauf zu sehr zerstörte. Ein anderes, konsequentes Ende wäre viel stärker gewesen. Das hätte einen noch mehr zum Nachdenken gebracht.

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                                    • 6 .5

                                      Die Venom Reihe geht jetzt nicht in die Geschichte ein etwas außergewöhnliches hinterlassen zu haben. Trotzdem muss ich sagen, dass Venom The Last Dance mich von allem Venom Filmen noch am meisten unterhalten hat. Klar ist das jetzt kein epischer Meisterwerk, aber hier hat mich die Venomkreatur am wenigsten genervt und die Action wirkte nicht so langweilig inszeniert wie in den anderen Teilen.
                                      Mir gefielen auch die riesigen und spinnenartigen Alienkreaturen als Gegner.
                                      Man wird gut unterhalten.

                                      • 6

                                        Leider ist es sehr daneben gegangen. Erstens präsentiert man uns hier fast genau die gleiche Story wie bei dem ersten Gladiator Film, nur dieses mal mit schlechteren Schauspielern (oder gleiche, nur mit schlechterer Darstellung) und zusätzlichen Geschichtssträngen, die absolut kein Sinn machen.
                                        Zweitens versucht man hier noch mehr Bombast zu liefern auf Kosten der Glaubwürdigkeit des historischen Aspekts und der erste Gladiator Film hatte da auch schon seine Probleme. Damals war es nur noch nicht so stark ins Absurdum getrieben worden wie jetzt bei Gladiator 2, wo man wirklich nur noch mit dem Kopf schüttelt. Dieses spiegelt sich nicht nur in übertriebenen Actionszenen mit schlechter CGI, sondern auch in überzogenen Schauspieldarbietungen fast aller Beteiligten. Am meisten ist da Denzel Washington zu erwähnen, der gefühlt in einem anderen Film sich befindet. Das wirkt unfreiwillig komisch. Paul Mescal und Pedro Pascal versuchen zwar noch die meiste Ernsthaftigkeit in ihren Rollen zu übertragen, aber auch das fügt sich in den Film nicht so richtig rein.
                                        Den ersten Gladiator Film mochte ich, weil es noch eine Ernsthaftigkeit besaß und überzeugende schauspielerische Leistung. Gladiator 2 ist nur noch eine Farce, ohne jeglicher Bemühung den Zuschauer ernst zu nehmen. Man fühlt sich ein wenig für dumm verkauft.

                                        • 5 .5

                                          Ein Wahnsinn was hier entstanden ist! Ich verstehe was mit diesem Film ausgesagt werden sollte und irgendwo rechne ich der Idee dahinter das groß an. Aber leider ist dieser Experiment schwierig zu vermitteln, ohne dass man sich bei dem Film unterhalten oder mitgerießen fühlt.
                                          Das Ganze ist wie eine Parabel zu verstehen auf den Einfluss der Gesellschaft auf die Medien und der ausgesetzten Kritik darauf aus jeder Richtung. Vor allem in der zweiten Hälfte des Films konnte ich diesem noch folgen und dem noch was abgewinnen.
                                          Leider packt mich der Film aber emotional fast überhaupt nicht. Bei dem ersten Teil gabs ja auch ähnliche kritische Aspekte und Themen, aber dabei hatte ich mit dem Joker noch mehr mitgelitten. Bei diesem Teil konnte ich diese Verbindung nur schwierig aufbauen.
                                          Dazu kamen noch sehr abstrakte Musicalelemente, die eher wie Störelemente wirkten.
                                          Aber das sind alles Instrumente die bewusst in dem Film eingesetzt worden sind, um genau diese Distanz zum Zuschauer zu kreieren. Nur das es leider kein Spaß gemacht hat dieses zu erleben.

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                                          • 8 .5

                                            Von Anfang bis Ende hält der Film eine intensive Spannung aufrecht. Dies ist vor allem der tollen Kameraarbeit zu verdanken, die die Atmosphäre so gut einfängt.
                                            Zudem ist der ganze Aufbau der Geschichte sehr gelungen und weißt zu überraschen. Vielleicht sind nur ein paar kleine Entscheidungen im Plot zum Ende hin nicht perfekt gelöst, aber trotzdem macht es den Film nicht kaputt.
                                            Nicolas Cage ist mit seiner Art wie immer Geschmacksache. In diesem Film fand ich ihn aber sehr passend integriert.
                                            Im Großen und Ganzem also ein sehr spannender und dunkler Thriller, ohne dabei ein typischer Jump-Scare Horrorfilm zu sein.

                                            • 8

                                              Eine sehr gelungene Satire über die Woke-Kultur. Der Film stellt auf sehr gelungene Art und Weise wie sehr die Menschen zu Scheinheiligkeit und Doppelmoral neigen.
                                              Wir lieben Klischees und Stereotypen, kämpfen gleichzeitig aber gegen Diskriminierung und Unterdrückung.
                                              Der Film hinterfragt vieles und kommt zu witzigen und zeitgleich klugen Schlussfolgerungen.

                                              • 6 .5
                                                Andy Herman 10.03.2024, 00:13 Geändert 16.03.2024, 20:12

                                                Erstmal muss ich den Film zugestehen, dass ich selten so eine kreative Tongestaltung wie in diesem Film bis jetzt erlebt hatte. Eigentlich zwei Geschichten, die auf zwei verschiedenen Ebenen erzählt werden. Das Eine was man sieht und das Andere was man hört, das Ganze im Kontrast zueinander.
                                                Wir sehen zu Einem auf dem ersten Blick den sorglosen und fröhlichen Lebensalltag der Familie Höss, wir hören aber das Schrecken des KZ Lagers Ausschwitz in dem Hintergrund. Es verlangt schon Einem viel ab, das richtig zur verarbeiten und einzuordnen.
                                                Irgendwann aber war der Punkt bei mir erreicht, wo ich dachte gut, ich habe die Idee verstanden und was nun. Leider halten die Schauspieler sowie die Handlung die Spannung nicht aufrecht.
                                                Der dokumentarisch beobachtende Stil des Films auf das Geschehen der Handlung spiegelt sich leider nicht in der Darstellung der Schauspieler wieder. Vor allem Sandra Hüller spielt teilweise zu laut, verliert dabei an Authentizität und reißt schließlich einem aus der Atmosphäre raus. Das hat mich sehr geärgert, weil ich von ihrer Darstellung bei "Anatomie eines Falls" dagegen sehr begeistert war. Am meisten hat mich dann noch Christian Friedel als Rudolf Höss überzeugt, er konnte mit seinem Schauspiel noch am besten den Ton des Films treffen.
                                                Es passte für mich nicht alles perfekt zusammen und der Film hatte mich irgendwann verloren. Das einzige Highlight bleibt für mich die Tonebene in diesem doch irgendwo einzigartigen Film.

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                                                • 7 .5

                                                  Schön, dass es unter den ganzen langweiligen und uninspirierten Actionfilmen-Mist á la Jason Statham oder Fast and the Furious (gefühlt Teil 20), noch solche guten Streifen sich befinden.
                                                  So macht man nämlich einen guten und spannenden Actionkracher! Mission Impossible Filme haben bis jetzt irgendwie nie enttäuscht und Dead Reckoning finde ich sogar neben dem ersten Teil noch am stärksten. Alles was diese Reihe ausmacht haben sie hier noch mal aufs Neue geschafft zu entfachen.
                                                  Sei es die gelungenen Täuschungsmanöver, riesen Stunts oder lange Actionsequenzen. Nichts davon wirkt ermüdend. Mit einem guten Plot weiß der Film auch zu überzeugen, so dass am Ende alles rund wirkt und nicht an den Haaren herbeigezogen.

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                                                  • 8 .5
                                                    Andy Herman 29.01.2024, 19:30 Geändert 29.01.2024, 20:00

                                                    Eine wunderbare Geschichte über Selbstfindung und Selbstbestimmung. Eine Mischung aus Pinocchio und Frankenstein mit einem eigenen Gewand.
                                                    Sehr intensiv erleben wir Bella (Emma Stone) bei ihrer Charakterentwicklung, die ein Experiment ist von dem Wissenschaftler God (Willem Dafoe). Sie ist zu Beginn noch ein Kind im Körper eines Erwachsenen und im späteren Verlauf entwickelt sie sich schnell zu einer Frau, die auch immer neugieriger wird was ihren Körper angeht, aber auch was die Außenwelt betrifft. Zu ihrem Schutz ist Bella aber eingesperrt in ihrem Zuhause und nur durch die Hilfe von Duncan Wedderburn (Mark Ruffalo) kann sie schließlich mit ihn zusammen aufbrechen auf ein Abenteuer durch verschiedene Orte.
                                                    Auf dieser Reise erleben wir wie Bella die Welt kennenlernt und durch verschiedene Erlebnisse sie sich auch verändert. Das Unschuldige, Verspielte und Egoistische an Bella verändert sich ins Nachdenkliche und Mitfühlende. Das Erwachsenwerden im Schnelldurchgang erfordert auch sämtliche Emotionen im Schnelldurchgang.
                                                    Emma Stone spielt diesen ganzen Prozess so überwältigend, dass es ihre beste Rolle ist bis jetzt und sie ihren nächsten Oscar wahrscheinlich dafür gewinnt.
                                                    Zudem hat der Film auch feministische Anklänge. Themen wie Selbstbestimmung einer Frau und Stärke sich als solche zu behaupten werden hier treffend behandelt. Aber auch was es heißt sich als Person mit seinen eigenen Willen durchsetzen zu müssen, wenn andere versuchen dich nach einem Ideal zu formen.
                                                    Die Idee von Pinocchio ist eine Reise von einer lebendig gewordenen Holzpuppe, die sich wünscht ein Mensch (ein echter Junge) zu werden und dabei erstmal lernen muss was Mensch sein bedeutet. Bellas Reise dient dem gleichen Zweck. Sie wurde auch künstlich erschaffen und muss ihre Reise antreten, um zu lernen was Menschlichkeit bedeutet, wie sie in diese unbekannte Welt reinpasst und was für ein Mensch sie selber sein möchte.

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