bestseimon - Kommentare

Alle Kommentare von bestseimon

  • Bis auf ein paar Ausnahmen bin ich einverstanden. Bei mir wäre zurzeit "Olympus has fallen" auf Platz 1, gefolgt von "Man of Steel" und "Scary Movie 5".
    Achja, "Upstream Color" ist gleich mal vorgemerkt.

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    • Was? Es gibt einen neuen Godzilla-Film? Hab ich wohl irgendwie nicht mitbekommen. Wahrscheinlich weil mir das soweiso egal war.
      Von dem Trailer bin ich aber echt überrascht, weckt definitiv Interesse, ohne zu viel zu zeigen. So sollte es auch sein. Und der Cast hört sich auch nicht schlecht an. Bin mal gespannt.

      • 3 .5

        „Diese Haie haben echt keine Manieren!“

        „Manieren? Ich dachte du wärst Australier und nicht Engländer.“

        Ich habe jetzt schon einige Filme in meinem Leben gesehen, aber so etwas wie SHARKNADO ist mir noch nicht untergekommen. Zum Glück, würde man jetzt normalerweise denken, aber weit gefehlt. Dieser Trash-Streifen ist in gewisser Hinsicht Kunst. Nämlich die Kunst etwas so schlecht und bescheuert zu machen, dass es schon wieder gut ist. Hier trifft diese Floskel ausnahmsweise mal wirklich zu. Allein diese Dialoge sind so wunderbar scheiße und unsinnig, dass man sich vor Lachen kaum halten kann. Ich gehe beinahe so weit und behaupte, das ist sogar kreativ, sich so etwas auszudenken. Allerdings bin ich auch nicht sicher, ob die Macher nicht einfach irgendwelche Drogen genommen haben, um auf ihre Ideen zu kommen. Ich kann es mir aber durchaus vorstellen.
        Natürlich sollte man nicht verschweigen, dass dieser Film besonders technisch gesehen aller unterstes Niveau ist. Da werden teilweise einfach irgendwelche YouTube-Videos reingeschnitten, zum Beispiel von hohen Wellen. Auch sonst findet man im Grunde außer dem Unterhaltungsfaktor nichts Positives an diesem Streifen. Von der Story brauch man erst gar nicht anfangen. Ich starte deshalb auch keinen Versuch diese zu beschreiben, es würde nämlich absolut keinen Sinn ergeben. Das Wort „Sinn“ sollte man ohnehin nicht in Zusammenhang mit diesem Film verwenden.
        Zu den Schauspielern brauche ich mich auch nicht groß zu äußern, kennt eh keine Sau und das ist auch nicht schlimm. Ach Moment, Tara Reid macht mit. Leider mit Klamotten, oder soll ich sagen zum Glück?
        Wenn man dann tatsächlich so verrückt ist, wie es anscheinend die Autoren sind (das Drehbuch würde ich übrigens gerne mal lesen, wenn es denn existiert), dann könnte man in diesem Film (?) sogar einen parodistischen Abgesang auf Hollywood sehen. Denn SHARKNADO bedient sich so gut wie jedem Klischee und das natürlich vollkommen übertrieben. Außerdem wird in einer der besten Szenen der Hollywood-Schriftzug vom Sturm weg geweht, sodass die einzelnen Buchstaben plötzlich auf die Protagonisten zufliegen. Die weichen den Schriftzeichen dann spektakulär in Matrix-Manier aus. Und Szenen wie diese gibt es haufenweise. Das muss man schon fast gesehen haben.

        http://planetofpictures.blogspot.de/2013/12/trashfilm-des-monats-sharknado-us-2013.html

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        • 5

          „Have you been bad?“

          THE COUNSELOR war bis vor kurzem einer meiner meist erwarteten Filme des Jahres. Es gab ja auch allen Grund sich auf den Streifen zu freuen. So ist der Cast vor und hinter der Kamera mehr als vielversprechend. Angefangen bei Cormac McCarthy, der die Erwartungen mit seinem ersten Drehbuch zu einem Kinofilm in die Höhe trieb, dann natürlich Ridley Scott, der zwar seit einiger Zeit keine Meisterwerke mehr geliefert hat, aber immer noch ein mehr als talentierter und guter Regisseur ist. Zu alldem kommt noch eine überragende Schauspielerriege um Michael Fassbender, Brad Pitt, Javier Bardem, Cameron Diaz, Penelope Cruz und Dean Norris hinzu. Und an den Darstellern hat es letztendlich auch nicht gelegen, dass THE COUNSELOR zum Reinfall wurde. Das muss man schon eher McCarthy und Scott ankreiden.

          Angefangen bei McCarthys Script. Die viel gelobten Dialoge sind eigentlich nur Lückenfüller und führen mehr oder weniger ins Nichts. Zugegeben hören sie sich ab und zu ganz gut an, aber die meiste Zeit wird nur über irgendwelche belanglosen Sex-Geschichten geredet, die den Film unnötig träge machen und in die Länge ziehen. Das führt unter anderem dazu, dass THE COUNSELOR eine gute Stunde vollkommen auf der Stelle tritt. Die Handlung wird einem sowas von verwirrend und lückenhaft aufgetischt, dass man eigentlich schon nach kurzer Zeit keine Lust mehr hat, sich auf das Geschehen einzulassen. Bereits beim überlangen und unnötigen Soft-Porn-Einstieg wird dies deutlich. Es folgen etliche weitere solcher Sequenzen, die einfach nur unglaublich leer wirken, genau wie die Figuren und die ganze Story. Bei den Figuren kann man es vielleicht noch damit begründen, dass McCarthy diese völlige Gleichgültigkeit und Emotionslosigkeit in diesem Geschäft aufzeigen will und damit verdeutlicht, wie egal diesen Leuten doch das Leben von anderen ist. Aber wenn das alles ist, was er uns zu sagen hat, dann schießt er sich selbst ins Bein. Denn die Kehrseite der Medaille ist, dass man sich kaum für irgendeine der Figuren in diesem Film interessiert und das obwohl sie von solch starken Schauspielern verkörpert werden. Es bleibt den ganzen Film über relativ unklar, welche Rolle die Charaktere überhaupt haben, geschweige denn was ihr Sinn in diesem Film ist. Entweder hat McCarthy hier konsequent und überdeutlich versucht, seine Message durchzudrücken, oder ihm ist es einfach nicht gelungen die Figuren mehr als nur mit Worthülsen zu füllen.

          Dazu kommt, dass in dem Film gut eine Stunde nahezu nichts passiert. Es wird fast nur geredet. Über Pläne, über Sex, über anderes komisches Zeug. So etwas wie Spannung oder Atmosphäre stellt sich so gut wie gar nicht ein. Wenn man dann im letzten Drittel denkt, dass THE COUNSELOR jetzt mal etwas Fahrt aufnehmen könnte, wird man ein weiteres Mal enttäuscht. Denn schon wieder tritt der Film auf der Stelle und zieht das Tempo erst in den letzten Minuten etwas an. Dort wird es dann auch ziemlich blutig und brutal, was man dem Film aber auch nicht wirklich zu Gute halten kann, auch wenn man dadurch wenigstens für ein paar kurze Momente gefesselt ist. Wenn man so darüber nachdenkt, wird einem klar wie schwach dieser Film inhaltlich ist und wie wenig er im Grunde zu sagen hat. Da helfen auch ein stimmiger Score, die glänzenden Bilder und Camreon Diaz´ Autofick nicht mehr viel. THE COUNSELOR bleibt öde, nichtssagend und verschenkt.

          Fazit: Bei diesem Gericht haben zwar die Köche gestimmt, aber sie haben leider mit den falschen Zutaten gekocht.

          http://planetofpictures.blogspot.de/2013/12/the-counselor-us-2013-ridley-scott.html

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          • Wieder eine tolle Folge. Auf einem guten Weg eine meiner Lieblingsserien zu werden.

            • 8

              „You are not an Elephant Man at all. No, you are Romeo.”

              Wenn einem der Name David Lynch in den Sinn kommt, dann oft in Einklang mit Begriffen wie Verwirrung, Sinnlosigkeit und Absurdität. Aber dass der Regie-Meister auch anders kann, hat er bereits mit THE STRAIGHT STORY bewiesen. Doch dieser einfühlsame Film von 1999 war keine Ausnahme, denn wenn man rund 20 Jahre zurück geht, dann zeigte sich Lynch bereits zuvor von einer eher untypischen Weise. 1980 war er noch nicht besonders bekannt, es standen nur einige Kurzfilme und sein vom großen Publikum eher unbemerkter ERASERHEAD in Lynchs Filmographie. Anscheinend war sein Talent aber bekannt, ansonsten hätte man ihm wohl nicht das Vertrauen für so einen sensiblen Film wie THE ELEPHANT MAN geschenkt, bei dem es sicherlich nicht einfach war, die richtige Stimmung zu kreieren. David Lynch allerdings ist ein Meister im gestalten von Atmosphäre, das hat er vorher wie auch nachher eindrucksvoll bewiesen. Und so inszeniert er die Geschichte um den Elefantenmensch mit einer erstaunlichen Souveränität und schafft am Ende einen der wohl menschlichsten Filme überhaupt.

              Der Film wird regelrecht zu einem Spiegel, in den der Zuschauer blickt und sich selbst finden muss. Was für eine Rolle würde man in diesem Film spielen? Wie würde man zu diesem Mann stehen, der so grässlich entstellt ist? Würde man ihn wie die meisten abstoßend finden, ihn verachten und die Augen vor ihm verschließen? Oder würde man sich für diesen Menschen einsetzten und ihm helfen, ein normales Leben zu führen? Vielleicht ist es auch einfach eine Entwicklung die man während diesem Film durchmacht. Zu Beginn ist man nämlich durchaus erschrocken von dem Anblick dieses Menschen. Man fühlt sich distanziert, betrachtet ihn als eine Art Kreatur, für die man sowohl Abscheu als auch Mitgefühl empfindet. Jedoch verändert sich dieses Bild immer weiter, je länger der Film geht. Denn es offenbart sich nach und nach die menschliche Seele von John Merrick, dem Elefantenmenschen. Das war sein Name im Zirkus, in dem er wegen seines Aussehens wie ein Tier ausgestellt wurde. Sein Besitzer machte Geld mit ihm und das war auch das einzige für das er sich interessierte. Was hinter der Fassade verborgen war, kümmerte ihn nicht. Und das ist auch die große Kritik, die der Film an die Gesellschaft richtet. Dass wir so oft auf das Äußerliche achten, nur auf die Oberfläche eines Menschen schauen und nicht, was dahinter steckt. So wird John Merrick von den meisten als ein Monster gesehen, als ein Unmensch, obwohl dieser in Wahrheit menschlicher als sie alle ist. Und wie der Film das transportiert und deutlich macht ist herausragend und auch zu einem großen Teil David Lynchs bedachter und detaillierter Inszenierung zu verdanken. Auch die Schwarz-Weiß-Bilder unterstützen die einmalige Atmosphäre, die Lynch hier schafft. Ohne falsche Sentimentalität, oder künstlicher Dramatik schildert er die Geschichte, bis zum versöhnlichen, wenn auch traurigem Ende. Letztendlich strebt John Merrick nur nach ein wenig Anerkennung, nach einem etwas besseren Leben und vielleicht danach, für einen kurzen Moment normal zu sein, einer von ihnen. Auch wenn ihm irgendwo klar ist, dass er es nie richtig sein wird. Und hier zeigt der Film auch, dass es Menschen gibt, die fürsorglich sind und nicht auf das Äußere achtgeben, die sich um die inneren Werte kümmern und entgegen der Allgemeinheit handeln. So wird THE ELEPHANT MAN zu einem der authentischsten filmische Abbilder unserer Gesellschaft. Denn egal ob 1980 oder heute, im Grunde hat sich immer noch nicht viel geändert.
              Auch die Darsteller liefern eine grandiose Vorstellung ab. Zum einen Anthony Hopkins in einer seiner besten Rollen und zum anderen John Hurt, der den Elefantenmensch einfach beeindruckend gut verkörpert. Wie viel Gefühl in seiner Stimme liegt, obwohl er kaum zu verstehen ist, das ist große Schauspielkunst und eine weitere große Stärke dieses zeitlosen Films.

              http://planetofpictures.blogspot.de/2013/11/the-elephant-man-us-1980-david-lynch.html

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              • Der wird geguckt, das steht jetzt fest.

                • Scheiß drauf, will den trotzdem sehen.

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                  • 7

                    Gesneaked.

                    An einem nasskalten Novembertag zeigte das Thermometer nur noch knapp über null Grad an. Und auch das Kino war nicht besonders gut geheizt. Trotzdem war mir warm, als ich wieder hinaus ging. Das könnte zum einen an meiner dicken Winterjacke gelegen haben, oder eben auch an diesem sommerlichen Wohlfühl-Film. Denn THE WAY, WAY BACK hat alle Zutaten die ein perfektes Indie-Feel-Good-Movie braucht. Liebevoll und schrullig ausgearbeitete Figuren, eine herzerwärmende Geschichte mit emotionalem Kern und vielen witzigen Momenten, eine schöne Kulisse und einen passenden Soundtrack. Letzteres vernachlässigt der Streifen vielleicht ein wenig, aber dafür trifft er bei allen anderen Punkten voll ins Schwarze.

                    Jim Rash und Nat Faxon gewannen vor zwei Jahren einen Oscar für ihr Drehbuch zu THE DESCENDENTS. Dabei sind beide eher für komische Rollen bekannt, Jim Rash zum Beispiel als abgedrehter Studienleiter in COMMUNITY. Bei THE WAY, WAY BACK zeichneten sie sich neben dem Drehbuch diesmal auch für die Regie verantwortlich und übernahmen sogar jeweils eine Nebenrolle. Um sich herum haben sie einen wundervollen Cast geschert, der die vielen Rollen perfekt ausfüllt. Vor allem Sam Rockwell als cooler Wasserparkbesitzer brennt sich ins Gedächtnis und sorgt für die meisten Lacher. Aber auch Steve Carrell, als arschiger Stiefdaddy kann überzeugen. Genau wie die stets gute Toni Collette und Alison Janney als dauerbetrunkene Mutter. Ein großes Lob auch an die jungen Darsteller, die ihre Sache toll machen und ohne die der Film nie so gut funktioniert hätte.

                    Man bekommt dadurch eine Menge spaßiger und lustiger Szenen geboten, die so für einen mehr als unterhaltsamen Abend sorgen. Aber auch die ernsteren Momente werden nicht vernachlässigt. So werden zum Beispiel einige familiäre Probleme aufgezeigt, die zwar nicht frei von Klischees sind, aber passend vom Film eigebracht werden. Das Regie-Duo findet somit genau die richtige Stimmung für diesen Streifen und macht am Ende nicht den Fehler zu dick aufzutragen. Vielmehr bleiben sie ihrem Stil treu und erwecken den Eindruck, als hätte man gerade einfach nur einen Ausschnitt aus dem Leben dieser Familie gesehen. Einen schönen, lustigen, emotionalen und ehrlichen Ausschnitt, bei dem einem auch in tiefster Kälte noch warm ums Herz wird.

                    http://planetofpictures.blogspot.de/2013/11/gesneaked-way-way-back-us-2013-jim-rash.html

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                    • 5 .5

                      "Change moves in spirals, not circles. For example, the sun goes up and then it goes down. But everytime that happens, what do you get? You get a new day."

                      Ryan Gosling ist es zu verdanken, dass HALF NELSON nicht zu weit in Belanglosigkeit abdriftet. Er verkörpert den Cracksüchtigen Lehrer wie gewohnt sehr glaubhaft und intensiv. Vor allem Sprache und Gestik von ihm hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Er stürzt sich regelrecht in diese Rolle und holt alles aus ihr heraus. Das kann man leider vom Film nicht gerade behaupten.
                      Die meiste Zeit der 110 Minuten habe ich mich sehr gelangweilt. Ich nehme das nicht besonders gerne als Argument, einen Film schlecht zu machen, aber hier war es schon extrem. Diese Langatmigkeit des Streifens hat natürlich auch Gründe. So ist das Erzähltempo doch äußerst schleppend, einen richtigen Höhepunkt konnte ich auch nicht ausmachen. Der Streifen plätschert so vor sich hin und vertieft die im Grunde gelungene Geschichte nicht genug. So wirkt HALF NELSON teilweise wie ein Aufguss von THE WIRE, nur weniger realistisch und mitnehmend. Viele Themen in diesem Film wurden nicht mit letzter Konsequenz behandelt. So verkommt der Drogen dealende Anthony Mackie zu einem fast liebenswürdigen Gangster, der Kinder für sein Geschäft gewinnen möchte. Diese Figur wird kaum weiter durchleuchtet und bleibt irgendwie fernab jeglicher Realität.
                      Allerdings möchte ich dem Film auch zu Gute halten, dass er dieses altbekannte Thema so nüchtern und klar betrachtet, dass er ohne viel Klischees oder künstliche Emotionen auskommt. Zwar wirkt der Film dadurch etwas oberflächlich, da er wenig auf Hintergründe etc. eingeht, aber er bewahrt auch eine gewisse Leichtigkeit und Authentizität. Dadurch bleibt der moralische Zeigefinger außen vor und das tut dem Film sichtlich gut.
                      Trotzdem lebt HALF NELSON hauptsächlich von seinen Darstellern bzw. von seinen Charakteren. Neben dem bereits erwähnten Gosling gelingt es besonders der jungen Shareeka Epps zu beeindrucken. Allein mit ihrem Blick kann sie unglaublich viel aussagen und somit Ryan Gosling durchaus das Wasser reichen.

                      Insgesamt ist HALF NELSON natürlich kein schlechter Film. Er hat durchaus seinen eigenen Stil, schafft ein glaubwürdiges Charakterbild und stimmt sogar sozialkritische Töne an. Nur leider geht er gerade in dieser Hinsicht nicht tief genug. So bleibt am Ende zwar ein oft authentischer Film mit starken Darstellern, jedoch fehlt mit der Zeit der Erzählstoff, weshalb er sich für mich stellenweise ziemlich in die Länge zog.

                      Ich fragte mich außerdem die ganze Zeit, was der Titel HALF NELSON eigentlich bedeuten soll. Wie ich herausfand, kommt der Begriff aus dem Wrestling und beschreibt einen Griff des Gegners, von dem man sich kaum mehr lösen kann. Im Film lässt sich das unter anderem auf die Drogensucht von Lehrer Dunne beziehen, genau wie aus diesem Griff kann man sich auch von dieser Sucht kaum noch befreien. Insofern ist der Titel, was die Symbolik angeht, klasse gewählt.

                      http://planetofpictures.blogspot.de/2013/11/half-nelson-us-2006-ryan-fleck.html

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                      • Auch wenn ich den ersten Teil wegen dem Gedudel eher mäßig fand, werde ich mir diesen hier allein wegen dem sympathischen Staraufgebot irgendwann mal ansehen. Aber im Kino muss es nun wirklich nicht sein.

                        • Laufen die Trailer hier eigentlich nur bei mir so scheiße?

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                          • 8

                            "Saving someone's life is like falling in love. The best drug in the world. For days, sometimes weeks afterwards, you walk the streets, making infinite whatever you see. Once, for a few weeks, I couldn't feel the earth - everything I touched became lighter. Horns played in my shoes. Flowers fell from my pockets. You wonder if you've become immortal, as if you've saved your own life as well."

                            Martin Scorsese´s Ambulance Driver, oder auch BRINGING OUT THE DEAD.
                            Diesmal taucht er noch tiefer hinab in die dunklen und schmutzigen Ecken New Yorks. Der "Abschaum" ist scheinbar noch widerwertiger, die Stadt verwahrloster und dreckiger. Auch bei Tag herrscht die Dunkelheit über ihr. Sie droht alles in sich zu verschlucken, ein hungriges Tier, das keine Gnade kennt. Nur einer lässt sich nicht unterkriegen. Er fährt bei Nacht durch die Straßen und erweckt die Opfer der Stadt zum Leben, nur damit sie sich gleich darauf wieder in den Tod stürzen können. Junkies, Prostituierte, Verrückte, Drogendealer, sie alle stehen unter seinem Schutz, sie alle können sich auf ihn verlassen. Und auch wenn er sie nicht alle retten kann, so scheint er doch beinahe in einem himmlischen Licht zu erstrahlen.
                            Doch warum tut er das eigentlich? Liegt ihm etwas an diesen Menschen? Will er ihnen wirklich etwas Gutes tun? Oder geht es um etwas ganz anderes? Ist es dieses Gefühl, das ihn überkommt, nachdem er jemandem das Leben gerettet hat? Will er damit nur sich selbst etwas Gutes tun, sich selbst helfen? Es ist im Grunde vollkommen egal warum er das tut. Egal, wie sehr er von dem Job die Nase voll hat, egal wie oft er den Penner, der sich betrunken vollgekotzt hat noch abtransportieren muss, egal wie sehr ihn die Geister derjenigen verfolgen, die er nicht retten konnte. Er macht seine Arbeit weiter, eine Arbeit, an der jeder irgendwann zu verzweifeln droht. Die Rede ist von Frank, einem Rettungssanitäter, der mit einem Kollegen durch die Straßen fährt und auf einen Funkspruch wartet, der ihn in das nächste verseuchte Rattenloch führt. Dort warten sie dann, hilflos, halb tot, auf ihre Rettung. Frank will das Gesindel nicht die Toilette herunter spülen, er will es am Leben halten und damit ein Stück weit die wackeligen Mauern der Zivilisation aufrecht erhalten.
                            Das Bild, das uns Scorsese hier liefert ist erschreckend. Nicht nur aufgrund der Brutalität und der Hässlichkeit, die man zu sehen bekommt. Man kann es auch spüren, es fühlt sich echt an. Die eigentliche Distanz, die man zu solchen Bildern hat, verschwindet. Man fühlt sich gefangen, mittendrin. Vielleicht begreift man dadurch, dass es diese Grässlichkeit überall gibt, dass sie allgegenwärtig ist und man sich vor ihr nicht verschließen sollte. Insofern kann man BRINGING OUT THE DEAD zu den besten Scorsese-Filmen überhaupt zählen. Poetisch, tiefgründig, erschreckend und brillant von Cage gespielt. Ein Film, der nachhaltig beeinflusst und einen die ungeschönte Realität vor Augen hält.

                            http://planetofpictures.blogspot.de/2013/11/bringing-out-dead-us-1999-martin.html

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                            • Jede Minute aus Twin Peaks ist ein Genuss. Punkt.
                              Aber das mit Dexter ist leider wahr.

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                              • 6 .5

                                „We didn't have to look into your souls, we had to see if you had souls at all.”

                                NEVER LET ME GO basiert auf dem gleichnamigen Roman von Kazuo Ishiguro. Ein Buch, das weltweit gefeiert wurde und sogar als bester Roman des Jahrzehnts bezeichnet wurde. Wenn dem wirklich so wäre, dann wäre Mark Romaneks Verfilmung ganz bestimmt einer der besten Filme der letzten Jahre geworden. Denn hier wurde nahezu alles detailgetreu aus der Vorlage entnommen und stimmig im Film umgesetzt. Das Problem ist nur, dass der Roman weit davon entfernt ist, „das beste Buch des Jahrzehnts“ zu sein. Die Story ist zwar im Grunde gut, aber andererseits wurde sie bereits öfters aufgegriffen und ist nun wirklich nicht mehr die originellste. Gerade weil kaum etwas Neues hinzugefügt wird. Deshalb eigentlich beachtlich, was Romanek und Drehbuchautor Alex Garland daraus gemacht haben.
                                Der große Vorteil des Films sind eindeutig seine Darsteller. Carey Mulligan, Keira Knightley und besonders Andrew Garfield vermitteln uns glaubhaft ihre Rollen und ihr bevorstehendes Schicksal. Die Spannungen zwischen ihnen sind deutlich zu spüren und einige emotionale Ausbrüche durchaus intensiv. Leider nur wirkt der Film, wie auch der Roman, zu oberflächlich. Die interessante Thematik wird kaum vertieft, sodass zwar die Gefühle und Beziehungen der Charaktere besser hervorkommen, aber dem ganzen Drumherum keine Beachtung geschenkt wird. Es wird höchstens angedeutet und somit ist es dem Zuschauer überlassen, was er daraus macht. Außerdem wirkt der Verlauf der Handlung, wie so oft bei Romanverfilmungen, zu schnell und zu hektisch. Der Film traut sich nicht, sich etwas Zeit zu lassen und einige Momente einfach wirken zu lassen. Dadurch kommt dann keine wirkliche Bindung zu der Geschichte auf, sodass man nur in Ansätzen mitgenommen ist.
                                Dennoch macht der Film vieles richtig. Er erzeugt durch beeindruckende Bilder und Score eine passende Atmosphäre, trumpft mit vielen tollen Darstellern auf und ist insgesamt äußerst kurzweilig. Eine im Grunde schöne Botschaft bekommt man auch noch hinzu. So gesehen macht man mit NEVER LET ME GO, ob als Film oder als Roman, nicht viel falsch.

                                http://planetofpictures.blogspot.de/2013/11/never-let-me-go-us-2010-mark-romanek.html

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                                • Abgesehen von den Bildern sieht es für mich nicht so aus, als hätte das sonderlich viel Potenzial.

                                  • Toll, irgendwie habe ich gefühlt jeden Sender der Welt nur diesen nicht. Kann sowas nicht mal auf normalen Sendern laufen? Hätte mir den sehr gerne angesehen.

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                                    • Bei bester Film vermisse ich DANS LA MAISON. Aber für Oh Boy und Jan Ole Gerster freut es mich. Ein wirklich gelungener und toller Film.

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                                        „Ich kenne doch meine Tochter, sie lügt nicht. Klara hat noch nie gelogen. Warum sollte sie es jetzt tun?“

                                        Die Menschen glauben, was sie glauben wollen. Wenn es zu solch einer Situation, wie in Thomas Vinterbergs DIE JAGD kommt, dann nicht unbedingt weil alle von den Vorwürfen und Gerüchten vollkommen überzeugt sind. Es macht ihnen ganz einfach nichts aus, jemandem die Schuld zuzuschieben, ihn regelrecht zu jagen, bis dieser selbst nicht mehr weiß, ob er noch Unschuldig ist. Die Menschen haben schon immer einen Sündenbock gebraucht, sie warten nur auf eine Gelegenheit diesen ausfindig zu machen. Ein Kind, das durch einen dummen Zufall ein paar Sätze sagt, die es so nicht meint und anschließend auch nicht mehr zurücknehmen kann. Denn alles, was dieses Kind daraufhin zu erklären versucht wird kaum noch wahrgenommen. Das Szenario hat sich so in die Köpfe der Leute hineingefressen, dass sie sich vor allem anderen verschließen, die aufkommenden Zweifel in sich begraben und sich alles so zurechtrücken, dass es in ihr Konzept passt. Denn wenn wir den Kindern nicht glauben, wen dann?
                                        Die Vorwürfe verbreiten sich im Dorf wie ein Virus. Nach und nach weiß jeder Bescheid und plötzlich stehen auch die scheinbar engsten Freunde gegen einen. Wie gut es doch tut, von sich ablenken zu können und jemanden zu haben, dem man die Schuld zuschieben kann. Man muss nicht überzeugt sein, man muss nur so tun. Irgendwann gibt man sich einfach der Masse hin, sonst widerfährt einem noch dasselbe. DIE JAGD ist vielmehr als nur ein „Moralfilm“, oder eine einfache Kritik an der Gesellschaft, wie man es doch immer gerne sieht. Der Film schaut tief in unser naturelles Wesen, in den Urzustand des Menschen. Dieser Jagdtrieb der irgendwo in allen von uns schlummert und uns immer noch Freude bereitet, ob es jetzt nun Tiere oder Menschen sind, die gejagt werden. Aber kann das alles wirklich so drastisch werden, wie man es hier zu sehen bekommt? Man müsste die ganz großen Fragen aufwerfen, um das zu beantworten. Thomas Vinterberg zeigt uns einfach dieses Szenario ohne einen Schuldigen zu finden, ohne zu verurteilen.
                                        Dabei beginnt alles ganz harmlos. Zunächst ist es tiefste Harmonie, dann Verwunderung, Zweifel und schließlich blanker Hass. Und plötzlich ist niemand mehr Unschuldig. Wer redet jetzt noch von Harmonie, wer kennt jetzt noch echte Freunde? Sind wir wirklich immer vom Bösen im Menschen überzeugt? Ein Strudel aus Gewalt und Wahnsinn entsteht und niemand schafft es mehr, sich diesem Strudel zu entziehen. Eine Gesellschaft, die nur Schuldig, oder Unschuldig ertragen kann. Vielleicht sehe ich zu viel in diesem Film, aber es sind alles Fragen, die mich währenddessen beschäftigten und mich nicht mehr losließen.
                                        DIE JAGD punktet außerdem mit einem grandiosen Mads Mikkelsen und den vielen überzeugenden Nebendarstellern. Auch das Drehbuch, die Bilder und die Atmosphäre sind auf einem sehr hohen Niveau. Das Ende lässt einen dann nochmal in einem Schockzustand zurück, der schon bald tiefster Nachdenklichkeit weicht. Viel intensiver kann ein Film nicht sein.

                                        http://planetofpictures.blogspot.de/2013/11/jagten-dk-2012-thomas-vinterberg.html

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                                          ZEUGIN DER ANKLAGE ist mein erster Film von Billy Wilder gewesen und er hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen. Ich bin generell ein riesen Fan des Autorenkinos und Wilder war ja bekanntlich ein ganz Großer in diesem Gebiet. Das merkt man natürlich auch. Der Film überzeugt von der ersten Minute an mit humorvollen Dialogen und der ein oder anderen komischen Situation. Das hat meine Erwartungen zunächst völlig über den Haufen geworfen, habe ich mir doch ein ernstes Gerichtsdrama im Sinne von DIE 12 GESCHWORENEN vorgestellt. Doch diese zunächst leichte, humorvolle Art bringt Wilder perfekt in diesem Film unter.

                                          Wenn sich dann die Handlung in den Gerichtssaal verlegt, wechselt Wilder gleichzeitig die Stimmung. Es scheint jetzt ernst zu werden, der Humor muss sich erstmal hinten anstellen. In der Folge ergibt sich eines der besten Justizdramen der Filmgeschichte. Wilder zieht so konsequent die Spannungsschraube an und spielt in fast unvergleichlicher Weise mit den Gedanken des Zuschauers. Welchen Verlauf die Handlung letztendlich nimmt ist vollkommen überraschend und schlicht großartig durchdacht. Und auch wenn man lange Zeit im Grunde „nur“ eine Gerichtsverhandlung sieht, ist das so spannend und interessant inszeniert wie ich es selten gesehen habe.
                                          Dazu kommen die wirklich fantastischen Darsteller. Was Charles Laughton da abgeliefert hat, sprengt jeglichen Rahmen. Er erschafft einen Charakter, der einem trotz seiner schroffen Art ans Herz wächst und hat dabei eine unglaubliche Ausstrahlung, die einem regelrecht in diesen Film hineinzieht. Auch Marlene Dietrich ist durch und durch überzeugend und trägt einen großen Teil zu der Stärke des Streifens bei.

                                          Generell lassen sich kaum Schwachpunkte ausmachen. Die Exposition ist vielleicht etwas zu lang geraten, aber das macht der restliche Teil allemal wieder wett. Drehbuch, Regie, Schauspieler, alles auf einem überaus hohen Niveau, dazu toll durchdachte Wendungen und teilweise spannender als ein Hitchcock. Ich freue mich jetzt auf die nächsten Werke von Billy Wilder, die hoffentlich genauso gut sind, oder womöglich sogar noch besser.

                                          http://planetofpictures.blogspot.de/2013/11/witness-for-prosecution-us-1957-billy.html

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                                            Ich habe mal irgendwo gelesen, dass Nolan und David S. Goyer während eines Blackouts beim Schreiben zu THE DARK KNIGHT RISES (also eigentlich die ganze Zeit), Methoden durchgingen Superman wieder neu aufzulegen, in der Hoffnung dadurch neue Ideen für den Batman-Abschluss zu erlangen. Die Studios waren davon anscheinend so begeistert, dass sie den Film sofort in Auftrag gaben, mit Nolan als Produzent, Goyer als Drehbuchautor und Zack Snyder als Regisseur. Eine Mischung, die eigentlich aufgehen sollte. So haben Nolan und Snyder doch mit THE DARK KNIGHT und WATCHMEN wegweisende Comicverilmungen abgeliefert, die beide eine Klasse für sich sind und augenscheinlich viele nachfolgende Comic-und Superheldenverfilmungen beeinflusst haben. Im Nachhinein frage ich mich allerdings, was an Goyer´s und Nolan´s Einfällen so toll war. Hier wird doch nur der übliche Kakao getrunken. Superschurke will Erde zerstören, Superheld soll ihn davon abhalten. Wow, eine revolutionäre Idee.
                                            Nein, mal im Ernst. Superman an sich birgt meiner Meinung nach schon nicht sonderlich viel Potenzial, vor allem nicht für einen bierernsten, gewollt düsteren, wichtigtuerischen Film wie MAN OF STEEL. Nun könnte man das Ganze ja immerhin noch gut inszenieren, aber auch auf dieser Eben scheitert das Reboot kläglich. Die Bilder sehen so gekünstelt und hochgestylt aus, dass irgendwann die Augen wehtun, die Darsteller sind allesamt verschenkt, dabei hatte man durchaus einige talentierte mit an Bord und der Soundtrack von Hans Zimmer quillt einem in jeder Sekunde aus den Ohren raus.

                                            Ich möchte zwar nicht verschleiern, dass MAN OF STEEL zwischendurch ein paar gelungene Momente hatte, besonders im Mittelteil, aber ansonsten zum größten Teil erschreckend schwach und fast schon unfreiwillig komisch ist. Herausstechend sind dabei die Anfangssequenz auf Krypton, die zwar gut gemeint ist, aber im Grunde viel zu lang und uninteressant daherkommt sowie die Actionüberladende letzte Stunde des Films, in der einem der Kopf zu explodieren scheint. Waren die Actionsequenzen in The Dark Knight und Watchmen noch stets gut getimt, stimmig und kurzweilig, verkommen sie hier zu einem nervigen Schwall aus Gekloppe, einstürzenden Wolkenkratzern und dröhnendem Sound. Es ist alles zu viel in diesem lieblosen Zuschauermagneten.

                                            Am ärgerlichsten ist es, dass der Film keinen wirklichen Wert auf das menschliche Leben des Clark Cent wirft. Denn dort hat er mit Abstand seine besten Momente. Doch natürlich wird vielmehr der Ausweg über sinnlose Daueraction gesucht, anstatt dem Film auch nur ein Fünkchen Humor, Emotion, oder Charaktertiefe zu geben. So bleiben die Figuren, so sehr sich die Schauspieler auch anstrengen, nur leere Hüllen und MAN OF STEEL ein Film zum Vergessen.

                                            http://planetofpictures.blogspot.de/2013/11/man-of-steel-us-2013-zack-snyder.html

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                                            • Erstmal schön, dass es einen Film über diesen Sport und diese Geschichte gibt. Radcliffe als Mittelstreckenläufer kann ich mir aber so gar nicht vorstellen.

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                                                Die Idee, die hinter MANIAC steckt, klingt erstmal vielversprechend und bietet eine Menge Potenzial. Einen ganzen Film durch die Augen eines perfiden Mörders zu zeigen, alles aus seiner Sicht zu sehen, stellt man sich schon beängstigend vor. Diese Methode funktioniert auch relativ gut, obwohl ich mir im Vorfeld das Ganze noch sehr viel krasser vorgestellt habe. Am Ende lies mich der Film doch merkwürdig kalt, auch wenn ich zwischenzeitlich schon ziemlich von der Atmosphäre mitgenommen war und viele Sequenzen ohne Frage enorm schockieren.
                                                Elijah Wood passt eigentlich auch sehr gut in diese Rolle. Zwar hätte er noch etwas beängstigender sein können, aber insgesamt war er allemal überzeugend und macht die beklemmende Stimmung noch intensiver. Für diese Stimmung zeichnet sich vor allem noch die Kameraarbeit aus, die sehr konsequent bleibt und das Gesicht des Protagonisten nur selten offenbart, sodass man die Nähe zu ihm beinahe spüren kann. Auch der beeindruckend stimmige Synthesizer-Soundtrack sorgt oftmals für Gänsehaut und lässt das Herz schneller schlagen. Eine perfekter audiovisueller Mix entsteht, der einen in eine grausame, blutige Welt hinab zuziehen droht.
                                                Trotzdem bleibt der Eindruck, dass viele Möglichkeiten ungenutzt geblieben sind, dass noch viel mehr möglich gewesen wäre. Um eine noch intensivere Atmosphäre zu erreichen, hätte man womöglich noch tiefer, genauer und feinfühliger in die Seele des Protagonisten blicken müssen und nicht so oberflächlich und klischeehaft wie es hier getan wurde. Denn Bilder, schockierende Szenen und Musik funktionieren nur zum Teil. Auf inhaltlicher Ebene versagt MANIAC nämlich fast komplett. Mit erinnerungshaften Rückblenden wird dem Zuschauer versucht klar zu machen, wie es zu der „Störung“ dieser Person kam. Aber diese Erklärung ist verdammt einfallslos und platt. Das zerschneidet nicht nur die gelungene Atmosphäre, sondern nimmt dem Film auch einiges an Glaubwürdigkeit. Oft wirkt das Geschehen dann zu abgehoben, um noch richtig mitreißen zu können und es schleichen sich immer wieder Ungereimtheiten auf, die dem Film natürlich nicht zu Gute kommen und ihn zu oft an den Rande der Lächerlichkeit bringen. So war MANIAC bei mir kurz davor zu einer herben Enttäuschung zu werden, da sich diese Dinge zum Ende hin häufen. Allerdings ruft die tolle Schlusssequenz wieder alle Stärken dieses Streifens in einem hervor, sodass man MANIAC letztendlich als sehr gelungenen Genre-Film ansehen kann.

                                                http://planetofpictures.blogspot.de/2013/10/maniac-us-2012-franck-khalfoun.html

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                                                • "If he comes down, just act like it´s normal."

                                                  Da erzählt mir mein bester Kumpel, der gerade auf einem USA-Austausch ist, doch tatsächlich, dass er auf der Skywalker-Ranch mit GEORGE LUCAS zu Mittag gegessen hat! Da frage ich mich, ob ich mich für ihn freuen, oder vor Neid an die Decke springen soll.

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                                                    "God ain't my fucking daddy, my daddy was a cunt. He knew he was a cunt. God still thinks he's God. No-one's told him otherwise."

                                                    TYRANNOSAUR lies mich völlig gehemmt und sprachlos zurück, emotional ausgeleert, verstört, als ich hätte ich 90 Minuten jemandem beim Sterben beobachtet. Es ist ohne Frage ein Film, bei dem nicht alles stimmt und ich tue mich sehr schwer ihn zu mögen und das zu akzeptieren, was er uns vermitteln will. Aber selten stieg so viel Wut in mir auf, auf diese Grausamkeiten und Ungerechtigkeit in der oft so traurigen Welt. Es fühlte sich so realistisch und echt an, dass ich irgendwann vollkommen vergas, dass ich im Grunde nur einen Film schaute, dass diese Ereignisse doch so nie wirklich stattgefunden haben. Aber wer weiß das schon. Jedenfalls spürte ich diese Wut, die mich ergriff und es gab nur einen Weg sie loszulassen. Durch den Film. Und der entlud diese Wut in mir, er ließ sie wieder hinaus. Die Charaktere im Film, die von sensationellen Darstellern (sind es überhaupt Darsteller, oder doch echte Personen?) getragen werden, taten das für mich. Und so fühlt man sich am Ende dann doch ein wenig erfüllt und erleichtert. Doch darf man das überhaupt? Darf man hier mit irgendjemand sympathisieren? Wer ist hier gut und wer schlecht, gibt es überhaupt jemanden, der gut ist? Dieser Film konfrontiert einen mit solchen Fragen und stellt unser Gewissen auf eine harte Probe, vor allem aufgrund des für mich kontroversen Endes.
                                                    Nun ist TYRANNOSAUR ein hervorragendes Debüt von Paddy Considine und ohne Frage eine emotionale Wucht, aber für mich verlief der Kern der Geschichte wieder einmal nach bekanntem Muster und das finde ich gerade vor dem Hintergrund dieser intensiven und realistischen Gewaltdarstellungen kritisch. Ich kann nicht genau erklären warum, womöglich muss ich ihn nochmal sehen, bevor ich das genau sagen kann. Aber es ist ein Gefühl in mir, das mich nicht mehr loslässt, genau wie der ganze Film.

                                                    http://planetofpictures.blogspot.de/2013/10/tyrannosaur-gb-2011-paddy-considine.html

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