DonChris - Kommentare

Alle Kommentare von DonChris

  • 9

    Im Grunde ist "The Wolf of Wall Street" gar nicht so leicht zu bewerten. Wer ein packendes Drama mit Tiefgang erwartet, der wird leider enttäuscht. Ich vergebe dennoch gerne 9 Punkte, da mich der Film am richtigen Abend und in der richtigen Stimmung abgeholt hat.

    Wie für Scorsese fast schon üblich, haben wir wieder ein rund dreistündiges Biopic, in dem uns stets die Stimme des Protagonisten aus dem Off begleitet. Inhaltlich basiert das ganze auf der Autobiografie von Jordan Belfort, der das ganze so, oder so ähnlich in den 80`er Jahren erlebt haben will. Natürlich kann man davon ausgehen, dass da einiges an Tatsachen verdreht wurde, einiges dazugedichtet und auch einiges nicht so spektakuläres weggelassen wurde, schließlich wollte er ja schon sein Buch "verkaufen".

    Wie die Kommentare vor mir ja bereits verraten geht es hier um den exzessiven und rasenden Aufstieg und Abstieg eines selbstverliebten talentierten Börsenmaklers, dessen Lebensabschnitt mit reichlich Sarkasmus und kleineren Humoreinlagen auf die Spitze getrieben wurde. Wir befinden uns quasi auf einer kaum enden wollenden Party, auf der nichts zu teuer, nichts zu dreist und nichts zu vulgär oder zu wieder ist.

    Dabei fühlte sich das ganze stilistisch für mich an, wie eine Mischung aus "Goodfellas", "Casino" und irgendeinem vorangegangenen Streifen mit Jonah Hill, weswegen der Film am Ende mehr Komödiencharakter besitzt und nicht mehr wirklich als Drama durch geht - wobei die Grenzen natürlich hier und da verschwimmen. Doch eines ist klar, man merkt dem Film an, dass ein Meister seines Fachs am Werk war, denn irgendwie liegt auch der Stil der alten Schule in der Luft. Die Kameraeinstellungen, die Schwenks, die Fahrten, das alles kann man auch viel hektischer gestalten, was Scorsese eben einfach nicht macht. Auch die Bilder waren beispielsweise nicht gnadenlos übergraded - handwerklich war das richtig gut fürs Auge.

    "The Wolf of Wall Street" spielt für mich mit im Konzert der großen Filme der jüngeren Jahre, ohne allerdings gleichzeitig an Meisterwerke wie "Goodfellas" oder "Casino" heranzureichen - Doch hey, nicht umsonst sind das eben absolute Klassiker.

    27
    • 3

      Oh man, der Streifen strengte wirklich an!

      Anfangs schlittert man slapstickmäßig am laufenden Band von Katastrophe zu Katastrophe und es geht alles schief was schief gehen kann, und wenn man denkt "Das darf doch nicht war sein", kommt die nächste hirnrissige Katastrophe...keine Ahnung wer sich sowas ausdenkt, noch schlimmer, wer sowas finanziert.

      Leider schafft es der Film noch nicht mal diese katastrophalen Umstände in eine halbwegs spannende Atmosphäre umzumünzen, was zu einem großen Teil daran liegt, dass die völlig überforderten und fehlbesetzten Jungs die meiste Zeit des Films, wie kleine Schulmädchen total hektisch und apathisch durcheinander schreien, was einem gelinde gesagt nach spätestens 15 Minuten gehörig auf den Sack geht und statt Spaß eher Kopfschmerzen bereitet.

      Kurz gesagt, selbst für einen Teenie-Highschool-Verbindungs-Film, zeichnet sich der Streifen vor allem durch seine blödsinnige Story und sein anstrengendes Geplärre aus. Das einzige was okay war, war die Kamera...wenigstens was.

      Ich konnte dem Film wirklich nichts abgewinnen...

      11
      • 8 .5

        Hat sich ein Krieger als würdig erwiesen, findet er in den nordischen Mythologien seine Ruhe in Walhalla. "Walhalla Rising" greift dieses Thema auf, in dem Mads Mikkelsen einen einäugigen, stummen Krieger mimt, welcher Anfangs noch in Gefangenschaft lebend, sich mit vielen anderen Sklaven duellieren muss und in seiner gesamten Darstellung als Stereotyp eines solchen, tapferen und erfolgreichen nordischen Kriegers steht.

        Die kämpfe werden dabei schnörkellos, rabiat und mitleidlos in Szene gesetzt. Nach einigen Kämpfen und einiger Zeit, in der Mikkelsen das Bild des unbesiegbaren barbarischen Krieger zeichnet, gelingt es ihm sich zu befreien und seine Peiniger niederzustrecken. Schon während der Anfangszeit entwickelte sich - ohne ein einziges Wort zu sprechen - eine geistige Verbindung zu einem kleinen Jungen, der ihm von nun an folgt. Die Verbindung der beiden ist schwer beschreibbar, da sie weit über eine normale Freundschaft oder gar über Vater-Sohn-Beziehung hinaus geht. Sie zeugt von einem tiefen Verständnis zueinander. Man spürt was der andere denkt, ohne das man jemals darüber ein Wort verloren hat. Dieser Junge ist auch die einzige Person, die im Laufe des Films für unseren Hauptprotagonisten von Bedeutung ist.
        Nach der Befreiung begeben sich die beiden auf eine Reise, auf dieser treffen die beiden auf einen Stamm von Wikingern, deren Ziel das "Heilige Land" ist. Von nun an schließen sich die beiden den Wikingern an und überqueren das Meer. Das Land welches sie erreichen entpuppt sich allerdings nicht als das "heilige" Land, sondern eher als trostloser Ort, der wie die Hölle wirkt.
        Der Film ist dabei in verschiedene Kapitel eingeteilt und zeichnet sich durch entsättigte Bilder, karge Dialoge und (fast) keinen Einsatz von Soundelementen aus. Dank der schauspielerischen Leistung und der brachialen Konsequenz des Regisseurs, zeichnet der Film die einzigartige Atmosphäre einer längst vergangenen, kalten, skrupellosen Zeit.

        Der Film wird nicht jedermanns Sache sein, ich empfinde ihn aber als gelungen. Der Stil des Films ist eben ein sehr reduzierter, jedoch gleichermaßen überlegter Stil. Nicht zufällig wurde der Film so umgesetzt wie er es eben ist. Das sich Refn dafür entschied, den Film genau so - und damit entgegen des Mainstreams – zu produzieren, zeugt von Charakter und macht den Film für mich um so sympathischer.

        Mein Tipp: Wer nach 20 Minuten keinen gefallen am Film findet, sollte ihn besser ausmachen, da sich der Stil des Films komplett durchzieht und eben Typsache ist - Alle anderen werden nicht enttäuscht.

        29
        • 3 .5

          Respekt! Man kann den Film natürlich spannend und anspruchsvoll umsetzen, doch Regisseur Len Wiseman bleibt sich treu und versteht es, genau dies nicht zu tun. Statt dessen interpretiert er ihn so, wie man es von ihm gewohnt ist: langweilig, flach, sinnfrei, überflüssig. Nicht das ich großer Bewunderer des Vorgängers mit einem gewissen Schwarzenegger wäre, doch der hier war wirklich eine Frechheit.

          Inhaltlich fußt der Film auf einer Kurzgeschichte des legendären Sci-Fi-Autors Philip K. Dick, dessen Kurzgeschichten übrigens auch Vorlage für Filme wie „Blade Runner“ und „Minority Report“ waren, doch hier wird lediglich ein SciFi-Konstrukt gebastelt, welches dann durch eine ziemlich eigensinnige Story ergänzt wurde. Man habe die Geschichte "völlig neu interpretiert" hieß es mal Seitens der Produzenten ... so kann man es natürlich auch sagen ;)

          Der Film konnte mich tatsächlich zu keiner Zeit begeistern, geschweigende packen. Die schnellen Jagt-Passagen waren schrecklich übertrieben, die Geschichte vorhersehbar und flach wie eine Flunder. Schauspielerisch muss ich hier allerdings mal eine Lanze brechen, denn das war wirklich von allen Beteiligten, vor allem aber von Jessica Biel und Kate Beckinsale, absolut spektakuläre Mangelware zum einrahmen. Das war sogar so schlecht, dass man das Prädikat Schauspieler an der Stelle noch mal überdenken müsste...

          Aber gut, genug gemeckert. Solltest du da draußen den Film tatsächlich mögen, dann nimm mir meinen Text nicht alt zu übel, schließlich ist es nur meine Meinung und ich habe weder den Stein der Weisen gefressen, noch stelle ich meine Meinung über andere ;).

          20
          • 6
            über Dredd

            Okay, "Dredd" hat mich jetzt nicht enttäuscht, allerdings hatte ich nach dem Teil mit Stallone sowieso keine Ansprüche. Insgesamt hat der Film auch einige nette Elemente und ich kann verstehen, dass gerade die Action-Junkies hier voll auf die Kosten kommen. Ich bin leider nicht so einer und eher sensibilisiert auf die Machart, parallel zum Inhalt, da haben es Action-Filme nun mal schwer mich vollends zu begeistern. Die Vergleiche mit "The Raid" kann ich nur bedingt verstehen, denn abgesehen vom Hochhaus, haben die zwei wenig gemeinsam. Es liegt wohl einzig daran, dass in beiden Filmen das Gute mit dem Bösen gemeinsam in einem Hochhaus isoliert wird und das es dort dann ordentlich kracht - jedoch war die Umsetzung bei "The Raid" aus meiner Sicht unvergleichbar besser in Choreo, Kamera, Schnitt und Sound.

            Aber ich möchte nicht zu sehr meckern, der Film unterhält und ist auf jeden Fall einen Blick wert, dafür das es nicht mein Genre ist kann er ja nichts ;).

            Lächerlich war nur wie Karl Urban die ganze Zeit die Mundwinkel nach unten gezogen hat um einem Stallone nachzueifern, das erinnerte mich eher an Angela Merkel, aber gut, es ist eben auch schwer jemanden zu imitieren, einzig auf Grundlage des Mundes, denn mehr sieht man ja sowieso nicht.

            Für Action-Freunde ist der Film genau das Richtige, in meinem Fall kommt er immerhin auf 6 Punkte und ich bin wie gesagt überhaut kein Narr von Filmen, die einzig das Prädikat "knallt gewaltig" besitzen ;).

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            • Großartiger Kommentar, ganz wie ich es von ElMagico gewohnt bin ;)

              • Ich würde ja den Dude mitbringen, doch sich selbst als Geschenk anzuprangern ist mir dann doch zu plump. Ich schenke Magico etwas, was mir sehr am Herzen liegt, nämlich meinen Teppich - und hey, der Teppich hat mein Zimmer erst so richtig gemütlich gemacht ;). Aber ich bin mir sicher, Magico weiß es zu schätzen.

                Nur eine Bitte: Es wäre nett, wenn neben Bier auch ein kleiner White Russian den Dude abfällt ;)

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                • Die Frage beantwortet sich bei mir von selbst, "The Big Lebowski" natürlich ;)

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                  • 10

                    Ein Freund unter meinen MP`s fragte mich heute, warum alle SCARFACE als so überragend ansehen, obwohl er es nicht zu 100 Prozent bestätigen kann. Er fragte mich sozusagen was die Faszination aus macht. Im Übrigen sieht er ihn als guten Film, aber eben nicht als legendär an. Und so wie ich ihm eine Antwort schreibe, überlege ich mir - Moment mal, dass kann ich doch gleich öffentlich machen und somit endlich einen Kommentar zu diesem großartigen Werk schreiben ;). Hier also mein Versuch der Klärung:

                    Also, auf Scarface lasse ich ja eigentlich nicht viel kommen ;), einzig die Musik lasse ich als Kritikpunkt gelten, das ist aber einfach der damaligen Zeit geschuldet und viele finden den 80`er Jahre Sound zudem Kult (ich eher nicht).
                    Definitiv lässt sich sagen, dass man die 18`er Version sehen muss, sonst macht der Film wirklich nur halb so viel Sinn/Spaß.

                    Generell übt der Film ja auf die meisten Filmliebhaber eine besondere Faszination aus, so eben auch auf mich. Zum einen liegt es an der Geschichte, die dem Paten im Ansatz ähnelt - also ein mittelloser Typ kommt in ein fremdes Land und arbeitet sich dort über kriminelle Methoden nach ganz oben. Das ganze weil er kompromisslos an sich glaubt und in Sachen Machtkampf eben auch ein guter Taktiker ist, sich gut in die Denkweisen und Reaktionen anderer hineinversetzen kann und ihnen somit einen Schritt voraus sein kann. Im Gegensatz zum Paten erarbeitet sich Montana seine Macht allerdings über Drogengeschäfte, die der Pate wiederum verabscheut und während Michael Corleone eigentlich aussteigen will, will Montana erst recht richtig rein in den Sumpf der Kriminalität und der permanenten Gefahr. Der eine agiert überlegt, der andere auch sehr aus der Emotion heraus. Man kommt irgendwie nicht umher die beiden dennoch zu vergleichen, allein wegen Al Pacino.

                    Aber die Frage ist ja, warum er als so legendär angesehen wird, obwohl der Funken bei einigen dann doch nicht überspringen will. Das kann ich natürlich nicht beantworten ;). Für mich ist er aber aus mehreren Gründen legendär und eben ein Meisterwerk.

                    Der Film war und ist im Kontext der Zeit überragend inszeniert, Pacino bietet eine beeindruckende Einzelleistung, die Dramaturgie des Films wurde perfekt aufgebaut, man hat einige Spitzen während des gesamten Films, einige Ruhephasen und eben das legendäre, dicke Ende, wo die Kennlinie noch mal nach oben peitscht.

                    Pacinos Charakter lebt ein rasantes, intensives Leben, auf das wir wohl alle auch ein wenig neidisch sind - auch wenn er sich am Ende selbst verliert, worauf hin man innerlich abwägt, ob es das nun alles Wert war und ab wann er es übertrieben hat. Auch der Umstand, das Montana während der Handlung Dinge macht, die seine Sympathie schmälern war und ist in der Filmlandschaft nicht alltäglich.

                    Ich glaube die Charakterzeichnung im Film, eben die Dramaturgie, die Story, das Lebensgefühl welches vermittelt wird, der Umstand das Montana irgendwie Held und Antiheld in sich vereint - Das alles würde ich als Grund für die Aura des Films und eben dafür, das er einen so außergewöhnlich guten Ruf hat anbringen.

                    Ein Meisterwerk? Ich finde schon, doch am Ende muss das jeder für sich selbst entscheiden ;)

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                    • 8

                      Ich kann sicher sagen - wer kein Freund skandinavischer Filme ist, der sollte den hier mit Sicherheit meiden, denn er bringt all das mit wofür sie stehen, auch wenn er natürlich ein irisches Produkt ist (Danke Jacko ;) ). Er bietet schwarzen Humor, trockene Dialoge und einen kantigen Hauptcharakter. Und was für einen! Einen verlebten, verbrauchten, verrauchten, trinkenden, bis ins Mark ehrlichen und loyalen Polizisten. Einer der sich um nichts schert, der nicht nach rechts oder links schaut, sondern stur seinen Weg geht, aber eben auch einen der sich durch nichts bestechen lässt und der seinen Job aus Prinzip durchzieht, egal wie die Lage aussieht. Ohne Rücksicht auf sich selbst oder andere.

                      Dazu eine herrlich triste Atmosphäre. Es pfeift einem förmlich der kalte Wind durch die Nase.
                      Es ist immer wieder faszinierend, was die dänischen, schwedischen und irischen Brüder mit wenig Einsatz so alles anstellen können, und das einfach nur weil sie genau zu wissen scheinen was sie tun. Ein wenig plump ziehen auch sie das Filmemachen durch, den Fokus auf den Hauptcharakter legend und mit viel Liebe für Dialoge, die auch zwischen den Zeilen tief schwarz sind, dazu eine bei leibe nicht tiefgründige Story, die daraus aber auch keinen Hehl macht und derer es auch gar nicht bedarf.
                      Natürlich erwartet einen hier nicht das große Spektakel, doch sind wir ehrlich, oft bringt einen ein groß aufgemotzter Film auch nicht mehr als beispielsweise der hier.

                      Ich mag das jedenfalls!
                      Auf eine Stufe mit den dänischen Klassikern - Kenner brauchen an der Stelle keine namentliche Nennung ;) - würde ich den hier zwar nicht stellen, aber er ist auch keine Welten davon entfernt.

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                      • 8

                        Ich bin ja kein Formel 1 Fan, weswegen ich mich naturgemäß mit allem was vor Vettel und Schumacher kam auch nicht auskenne. Niki Lauda kenne ich natürlich, doch seinen genauen Werdegang kannte ich eben nicht, auch die Rivalität zu James Hunt war mir nicht bekannt. Ich ordne das allerdings eher als Vorteil ein, da mir dadurch die Geschichte eben nicht vorher schon klar war.
                        Und obwohl mir die Formel 1 so fremd ist hat es der Film geschafft zu mir einen Bezug aufzubauen, was vor allem an den beiden Hauptakteuren liegt, richtig starke Nebenrollen gibt es sowieso nicht.
                        Doch gerade das Spiel der beiden Hauptakteure und eben deren Beziehung zueinander und natürlich eine makellose technische Umsetzung haben dafür gesorgt, dass der Film die packende Geschichte - die wohl nur so gut wirkt, weil man im Hinterkopf hat, dass das ganze tatsächlich auf der Wahrheit beruht - auch dem Betrachter übermitteln kann.

                        Ich bin durch den Film kein Motorsportfan geworden, doch als Filmfan kann ich den Streifen Bedenkenlos empfehlen.

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                        • 7

                          Kick-Ass 2 macht irgendwie immer noch Spaß, allerdings war der erste Teil deutlich besser, weil irgendwie nerdiger und origineller. Der zweite Teil legt den Nerd-Faktor total ab, ist aber immer noch gut, weil er einen gewissen Teil des Humors beibehalten hat und von der handwerklichen Umsetzung das Niveau hält. Dennoch ist er eben spürbar schwächer und gerade hinten raus verliert er viel Reiz.
                          Ich denke nun sollte man es dabei belassen und keinen dritten Teil nachschicken, denn diese beiden sind für sich ganz ordentlich, gerade in diesem Genre.

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                          • 10

                            Schade das nun alles vorbei ist, was jedoch hängend bleibt ist eine Serie, die zu meinen absoluten Lieblingen zählt. Und eine Serie, die das außergewöhnlichste und beste Ende aller Serien (bis hierher) kreiert hat - nebenbei, wie ich finde auch um längen besser als das Ende bei Breaking Bad, aber nicht weil das so schlecht wäre, sondern einfach weil das Ende der Sopranos so überragend und einzigartig war.

                            Generell legt die 6 Staffel der Sopranos noch mal ordentlich einen drauf ...
                            ++ACHTUNG SPOILER++
                            Schon der Beginn ist andersartig und untypisch. T fällt durch einen Unfall ins Koma und die Macher der Serie lassen über mehrere Folgen eine Art Parallelwelt aufflammen. T ist sozusagen gefangen in sich selbst. Ein wenig hat mich das an LOST erinnert, ob es eine Hommage ist, kann ich natürlich nicht sagen. Aber es ist eine sehr nette Idee, die den Anfang noch ein mal ein wenig abtrennt vom Rest der Serie. Auch die Symbolik in dieser Traum Welt mit dem Koffer hat mir sehr gut gefallen. In dieser Zeit wird die Spannung aber auch dadurch aufrechterhalten, weil es eben zwei Welten gibt - und zwei Kämpfe. Den einen Kampf muss T mit sich selbst ausfechten, der andere, in der realen Welt, ist das Trachten um seine Position. Denn sehr viel lässt vermuten, dass er nicht noch mal aufwacht und wenn, dass er dann nicht mehr der alte sei. Das bringt natürlich einige andere dazu, sich in Stellung zu bringen.
                            Auch als T dann wieder aufwacht, ist es einfach ein Genuss zu sehen wie er den Ernst der Lage erkennt und gleichzeitig das Leben mit anderen Augen sieht, dem Alltäglichen eine andere Wertschätzung gibt.
                            In der Folge läuft die 6. Staffel auf ein grandioses Finale hinaus, auf einen Kampf der großen Familien. Hier natürlich - mal wieder - mit reichlich Verweisen auf den guten alten Paten, was sich durch diverse Handlungen äußert. Und dann kommt das ganz große Ende ... die letzte Szene, die ich mir gerne einrahmen würde, weil sie einfach so grandios ist.
                            ++SPOILERBLUTGRÄTSCHE++
                            Nachdem alle Schlachten geschlagen sind, oder zu sein scheinen, begibt sich T in ein Restaurant. Er setzt sich als erster an einen Tisch und sucht sich per Musicbox einen Song aus. In dem Moment als der Song startet, kommt seine Frau rein, was natürlich kein Zufall ist. Oft blickt die Kamera mehr oder weniger subtil zu anderen Gästen. Das sorgt dafür das, dass potentiell ein wenig Gefahr in der Luft liegt und sich diese durch nahezu jeden Gast im Restaurant äußert. Man wartet drauf das gleich einer eine Knarre rausholt und dem trauten Glück ein Ende bereitet. Als nächstes komm Jr. und setzt sich, der Song läuft immer noch. Er es wird davon gesungen das es immer weiter geht, was definitiv auch kein Zufall ist ;). Die Kamera springt nach draußen, zu seiner Tochter, die als letztes kommt, was wieder die Erwartung erhöht, dass die Szene gleich auf etwa ganz einschneidendes zuläuft. Sie rennt zum Eingang, man hört wie die Tür auf geht, T blickt in Ihre Richtung, die Spannung ist zum greifen nahe und BÄÄÄÄM - Cut ins schwarze, abruptes Ende der Musik! Genial!
                            Man wird von jetzt auf gleich aus der Serie katapultiert, völlig unvorbereitet. Ich dachte erst meine DVD hat ne Macke, aber nein. Und gerade das macht das Ende so genial. Auf einem absoluten Spannungshöhepunkt kommt das abrupte Ende.

                            Denkt man aber weiter drüber nach, was übrigens ebenfalls etwas ist, was das Ende vorzüglich schafft, denn man MUSS darüber nachdenken, dann stellt man fest das man eine Menge Interpretationsraum hat. Im Prinzip kann nun alles kommen. Aus meiner Sicht ist es aber vor allem so, dass die Familie neu in den Mittelpunkt rückt, alle rücken wieder zusammen, sitzen wieder an einem Tisch und wie der Song schon verrät geht es weiter und weiter.

                            Mit diesem Ende hat die Serie neben dem berechtigten Kult, auch eine mythische Aura geschaffen. Man wollte natürlich erreichen, dass das Ende Diskutiert wird und man hat das geschafft. Kein Serienende wird mir so sehr in Erinnerung bleiben wie dieses.

                            Nur eines ist wirklich bitter, dass es nun vorbei ist mit den Sopranos. Und jetzt wo ich die Serie komplett gesehen habe finde ich es um so bedrückender das solch ein begnadeter Schauspieler wie James Gandolfini, so früh von uns gehen musste, doch auch er hat sich mit dieser Serie ein Denkmal gesetzt, das ihm keiner mehr nehmen kann.

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                            • 6
                              über Code 46

                              Es kommt selten vor, doch ich denke hier hat der Community-Durchschnitt mal ziemlich treffen das Niveau des Films beschrieben.
                              "Code 46" beginnt recht interessant, man wird hinein gesogen in eine futuristische Welt, die aber immer noch spürbar verwandt ist mir der unseren. Die Ähnlichkeit liegt in der Natur der Sache, denn obwohl in der Zukunft spielend, wurde das ganze in unserer heutigen Welt, in Städten, Flughäfen, Wohnungen, Büros von heute gedreht, die dann eben nur noch mit ein paar futuristischen Dingen versehen wurden.
                              Ich hätte mir dennoch gewünscht der Film würde mehr in die Tiefe gehen, die umgebende Welt der Zukunft besser erklären, oder noch mehr auf die Protagonisten eingehen und diese Seite spannungsreicher gestalten, doch leider nehmen wir nur Anteil an der Zuneigung Zweier zueinander, das futuristische ist auch nur Beiwerk.
                              Selbst das Ende wurde dann reichlich spannungsarm serviert, es wurde zwar versucht eine packende Problematik, derer sich unsere Protagonisten am Ende Stellen müssen aufzubauen, doch in meinen Augen hat das einfach nicht richtig funktioniert. Ich zumindest saß spannungsentladen vor den Bildern.

                              Die Bilder sind auch das beste am Film. Sie hatten zwar nicht den großen Wow-Effekt, aber sie waren schön inszeniert. Es waren vor allem die ruhigen Fahrten und zwei in ihrem Gestik- und Mimikspiel vollkommen überzeigende Akteure, die mir hier gefielen und die den Film dadurch nicht als enttäuschend in Erinnerung lassen.

                              Am Ende muss man sich entscheiden - hatte man zu wenig draus gemacht, um den Film noch besser werden zu lassen, oder hat man trotz einer lahmen Story noch etwas recht ordentliches geschaffen ... entscheidet selbst ;).

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                              • AUTSCH! Ich lese immer "Das deutsche Kino stirbt!" ... von wegen, es ist schon lange klinisch tot.

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                                • "Die Jagt" nur auf der 21? Das enttäuscht mich ein wenig. Auch "Gravity" auf der 1 entspricht nicht meiner Meinung vom Kinojahr 2013. Insgesamt würde ich noch das ein oder andere an Eurer Liste verändern, doch ich denke wenn ich selbst eine veröffentlichen würde, dann würdet Ihr das gleiche sagen. Und am Ende sind die meisten der Filme, die ich 2013 im Blick hatte dabei, deswegen - Passt! ;)

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                                  • 7 .5

                                    Der deutsche Film hat das Grading entdeckt! Mensch, kaum zu glauben ;). Und schon sind die Bilder auch wirklich um Welten besser. Dazu ist das Märchen recht gut inszeniert und die Schauspielarbeit ist ebenfalls um Längen besser als man das vom deutschen Film, vor allem Märchen, gewohnt ist. Weiter so.

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                                    • über ROT

                                      - "Ein Mann sieht Rosa", also nur wenn das noch als rot durchgeht ;).
                                      - "Watchmen" Blut auf dem Button.
                                      - "Die Geisha", wegen der Bedeutung der roten Lippen.
                                      - "The Fall", ansehen, dort kommt deine Farbe auch voll auf die Kosten ;).
                                      - "Der Rote Kakadu"
                                      - "Steven Kings ES", wegen dem Clown
                                      - "Das Parfüm", wegen der Rothaarigen
                                      - "300" ist ja vom Stil auch stark rot geprägt
                                      "Dolls" (Japan), dort spielt Rot von der Symbolik auch eine prägende rolle

                                      • 0

                                        Oh man, davon gibt es 6 Staffeln?! Das ist so schlecht, da will ich gar nicht erst drauf eingehen. Naja, solange es Mütterchen gefällt :D

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                                        • Nachvollziehbare Liste, auch wenn ich etwas erschrocken bin "Taffe Mädels" hier nicht wieder zu finden.
                                          Alle Filme der Liste erwecken schon den Eindruck eines komplett verschenkten Abends, weswegen sie alle bei mir unter *kein Interesse* laufen und ich auch noch keinen gesichtet habe (habe ich auch nicht vor).

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                                          • Wie wäre es denn mal mit einem Jahresrückblick der Community in Sachen Artikel auf moviepilot? Vince, du wärst wohl sowohl bei den besten als auch bei den grottigsten Artikeln ganz vorn dabei. Ich muss dir lassen - die lauwarme Mitte umschiffst du gekonnt. Entweder ist man komplett deiner Meinung oder eben ganz klar dagegen, was natürlich auch nicht schwer ist, wenn Texte so extremst von der Norm abweichen (wollen) um zu polarisieren ;). Bewegung ist eben alles und man will ja das es ordentlich abgeht unter den Artikeln.

                                            Zum Abschluss rückst du aber zumindest aus meiner Sicht noch mal einiges gerade, denn sowohl deine Schlechtesten-, als auch deine Besten-Liste kann man nur unterschreiben. Einzige Ausnahme - Kindsköpfe 2, ich nehme an da hast du dich vertippt ;).

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                                            • BESTEN FILME
                                              1. The Godfather - Part II
                                              2. Casino
                                              3. Heat
                                              4. GoodFellas
                                              5. Der Gute Hirte

                                              BESTEN ROLLEN (LEISTUNGEN)
                                              1. Zeit des Erwachens
                                              2. Makellos
                                              3. Wie ein wilder Stier
                                              4. Taxi Driver
                                              5. The Godfather - Part II

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                                              • 8

                                                Im Prinzip ist fast nichts aus der Doku wirklich neu, dennoch kommt eine recht interessante Faktenflut zusammen. Ich denke gerade jetzt, wo Datenschutz solch ein großes Thema ist, sollte man sich diese Doku mal ansehen, allein um auf den aktuellen Stand zu kommen ;). Ich fand sie in jedem Fall sehennswert und obwohl man eigentlich das Meiste schon weiß, auch ein Stück weit erschütternd.

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                                                • Ihr hättet auch schreiben können "Das deutsche Kino schafft sich ab"

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                                                  • 6

                                                    Der Film lässt mich etwas zwiegespalten zurück, weswegen die 6.0 in der Bewertung ehr ein Kompromiss zweier Gesichtspunkte darstellt.
                                                    Aus der Sicht der Umsetzung des Films, also schauspielerisch, Kamera, Postpro, müsste man und kann man ohne Bedenken eine 8 vergeben, jedoch, inhaltlich ist das eine Menge heiße Luft und kann die 4.0-Marke nur schwer überwinden.

                                                    Wer sich ein wenig mit der Thematik Finanz- und Wirtschaftspolitik und natürlich mit den in der Vergangenheit entstandenen Kriesen auskennt, dem wird dieser Film reichlich oberflächlich daherkommen.

                                                    Und für mich ist er das auch, reichlich oberflächlich. Ich habe die ganze Zeit drauf gewartet, das er endlich aus der Deckung kommt, doch daraus wurde nichts. Natürlich ist das Thema nicht so einfach umzusetzen, auf der anderen Seite besitzt es eine enorme Menge Potential, gerade weil ich bis jetzt noch keine wirklich herausragende Umsetzung rund um das Thema kenne. Doch dafür muss man schon mehr bieten.

                                                    Da waren mir zu viele Klischees, zu wenig Tiefgang in der Thematik, zu wenig Tiefgang in den Charakteren (Spacey mal ausgenommen) und neues konnte ich schon gar nicht mitnehmen. Überflüssig zu erwähnen, dass der Film dadurch eben auch nicht richtig Drama, nicht richtig Thriller ist, statt dessen bekommt man eine Menge Schulhofphilosophie, gepaart mit Laienwissen geboten. Darauf das der Film mal konkreter wird, quasi die Hosen fallen lässt, wartete ich bis zum Abspann (vergebens). Besonders erhellend war der Film bei Leibe nicht. Nichts wird konkret angesprochen, nichts wird wirklich erklärt. Man bekommt das Gefühl, dass da einer den Film umgesetzt hat, der einfach gar keine Ahnung von der Thematik hat, maximal jemanden kennt, der jemanden kennt, der mal aus der Branche war. Die restlichen Fachbegriffe (wovon maximal zwei fallen) hat der gute wohl aus der Werbung. Dabei nimmt der Film sich so wichtig und auch der große moralische Zeigefinger ist förmlich spürbar.

                                                    Nun ja, ein Komplettausfall ist "Margin Call" nicht, jedoch sollte man auch nicht zu viel erwarten.

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