Sonatine - Kommentare
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Alle Kommentare von Sonatine
Toby Kebbell hat definitiv das Zeug zum badass Motherf*cker. Leider macht diese Tatsache noch keinen herausragenden Film aus.
"The Veteran" verkörpert von der Story her eigentlich genau den Typ eines sozialkritischen Thrillers, den ich mag. Das Problem ist einfach, dass Matthew Hope das Ganze zu emotionslos verpackt hat. Der Film lässt es nicht zu, ihn zu lieben. Auch wenn diese düster-graue Schiene dem Film eine Menge Realismus verleiht (trotz der Tatsache, dass man gegen Ende merkt, dass auch der flöten geht), werden dem Zuschauer jedwede Emotionen vorweg genommen. Das ist wirklich sehr schade, denn auch wenn das Filmende in der Hinsicht nicht wirklich voraussehbar war, verdient der Film ein anderes.
Im Endeffekt ein solider Thriller, aber man hätte sich auf einen Schwerpunkt konzentrieren sollen. Das heißt entweder ein sozialkritisches, zwischenmenschliches Drama oder aber ein actionreicher Verschwörungs-Thriller. Wie man sieht hat das Doppelpack in dieser Form unter dieser Regie nicht funktioniert. Spannung kommt erst ab 50 Minuten auf.
Hach, ich liebe Christian Bale einfach. Genau in Filmen wie "Rescue Dawn" kann er sein ganzes Können ausspielen. Es gibt durchaus andere gute Schauspieler, welche bei solch emotionalen und trotzdem actionreichen Streifen ebenfalls eine gute Figur machen... jedoch anders als Bale. Bei derartigen Spielfilmen kann man exzellent die charakteristischen Eigenschaften eines jeden Darstellers herausfiltern und analysieren. Wie bereits erwähnt gefällt mir Bale in solchen Rollen wirklich überdurchschnittlich gut. Ich finde, dass seine Rolle als der Deutsch-Amerikanische US-Navy Pilot Dieter Dengler eine seiner besten Rollen überhaupt war und ist. Einige Parallelen kann man vor allem im Vergleich zu seiner Rolle als Quinn Abercromby in "Reign of Fire" feststellen. Diese innere Ruhe, die absolute Kontrolle sämtlicher Sinne und Fähigkeiten und die Menschlichkeit. Genau das sind auch seine Stärken. Egal welche Figur er auch spielt, er strahlt immer eine unheimliche Menge an Menschlichkeit aus. Bale ist einfach ein Schauspieler mit unglaublichem Talent.
"Rescue Dawn" basiert auf "Flucht aus Laos", einem Dokumentarfilm von Werner Herzog, welcher im Übrigen auch sehr zu empfehlen ist. Eine weitere beruhigende Tatsache vor dem Film war für mich, dass Herzog auch bei "Rescue Dawn" Regie führte. Es wurde also kein Michael Bay auf eine derartig empfindliche Story losgelassen, sondern jemand der genau weiß worum es geht. Gerade deswegen wirkt dieser Film auch so real, so düster und ungefiltert. Ich fühlte mich, als müsse ich selber dort überleben. Kennt ihr das Gefühl, wenn der ganze Körper anfängt zu jucken wenn ihr eine Dokumentation über Insekten seht und das Viehzeug über den Monitor krabbelt? Genauso erging es mir bei "Rescue Dawn". Bei jedem Messerstich zuckte ich zusammen, bei jedem Monsun schien es, als müsse ich mich richtig konzentrieren um besser sehen zu können, bei jedem Sprung in's Wasser hielt ich die Luft an. Und genau so sollte es auch sein. Leider gibt es nicht all zu viele Filme in welchen ich genauso empfand.
"Rescue Dawn" ist auch deswegen so beeindruckend, weil er sich nur mit dem Schicksal eines Menschen beschäftigt, im Grunde aber das Schicksal von tausenden wiederspiegelt. Im Endeffekt ein Film für alle, die sich mit dem Vietnamkrieg beschäftigen, "Flucht aus Laos" gesehen haben oder sich einfach nur von Herzog & Bale in einen Bann ziehen lassen wollen. Ich habe ihn vor Ewigkeiten das erste Mal gesehen und vor einem Monat noch einmal angeguckt und es war garantiert nicht das letzte Mal. Großartiger Film!
Mit "Yasuwa minyeo" haben wir da wieder so eine koreanische Romanze, die viel mehr ist als nur der übliche Klatsch und Tratsch. Mittlerweile sind meine Vorurteile was Romanzen betrifft deutlich abgeschwächt worden. Vorallem eben gerade wegen diesen Filmen aus Süd-Korea. Mit "My Sassy Girl" (2001) und "Windstruck" (2004) sind mir von Jae-yong Kwak zwei hervorragende Liebes-Komödien in Erinnerung geblieben. Darf sich "The Beast and the Beauty" in diese überschaubare Liste einreihen? Kurzum: Ja.
Gye-byeok Lee bediente sich 2005 bei diesem Film ähnlicher Stil-Mittel. So schaffte auch er es, eine angenehm simple Story sehr gefühlvoll, spannend und erfrischend humorvoll umzusetzen.
Es gibt im Grunde 3 Hauptpersonen: Ein Mädchen und zwei Männer, die um ihre Liebe buhlen. Shin Min-a (Mädchen; Hae-ju) erinnert wirklich sehr stark an die aus "Hwal" und "Samaria" bekannte Yeo-reum Han. Ob das wohl Zufall ist? Sie ist auch als eine der Schlüsselfiguren in "A Bittersweet Life" zu sehen. Wer den Film kennt, der weiß, dass sie eine ganz besondere Ausstrahlung hat. Seung-beom Ryu (als Hae-ju's große Liebe Dong-gun) wird wohl den wenigsten etwas sagen. In "Sympathy for Mr. Vengeance" hatte er einen Cameo-Auftritt und ist sonst eher in national bekannten Filmen unterwegs, wie z.B. "The Berlin File" - Einer Kopie der "Bourne Verschwörung".
Die Story dreht sich um die hübsche und anfangs blinde Hae-ju, welche durch einen Zufall an ihre große Liebe Dong-gun geraten ist, welcher sie trotz ihrer massiven Einschränkung stets begleitet und sie wie auf Händen durch die Welt trägt. Eines Tages erfährt Hae-ju, dass sie durch Hilfe einer Operation das Licht der Welt erblicken kann. Diese Gelegenheit nimmt sie natürlich wahr. Doch Dong-gun scheint das Ganze ganz und gar nicht toll zu finden. Er hatte zuvor nie ein Problem mit seinem Aussehen, doch jetzt leidet sein Selbstbewusstsein massiv, denn er sieht sich selber als nicht wirklich hübsch. Infolgedessen beginnt eine sehr amüsante Romanze mit vielen tollen Dialogen, einem genialen Running-Gag (Dragon No. 17) und einem spannenden Kampf zwischen Dong-gun und seinem ehemaligen High-School Kumpel Joon-ha, um das Herz von Hae-ju.
Man merkt schnell, dass in diesem Film sehr viel Liebe und Wärme steckt. Die Mischung aus Melancholie und Heiterkeit vermögen wohl nur die Süd-Koreaner nahezu perfekt in Szene zu setzen. Abermals kann ich nur sagen, dass sich Hollywood von derartigen Produktionen wirklich eine Scheibe abschneiden kann. "The Beast and the Beauty" ist eine absolute Empfehlung an all diejenigen, die das Romanzen-Segment neu erleben wollen, oder aber bereits positive Erfahrungen mit Filmen des Genres (vor allem auch aus Süd-Korea) gemacht haben.
"A Tale of Two Sisters" von Jee-woon Kim. Das ist Psycho-Horror wie ich ihn liebe. Neben "Ju-on" mein absoluter Lieblings-Horrorfilm aus Asien.
Es ist als ob die beklemmende Stille im Raum steht, wie dicke und stickige Luft in einem nicht klimatisiertem Raum. Als Zuschauer sitzte ich gebannt vor dem Bildschirm und versinke in der paranormalen Aura, welche diese absolut unheimliche, alte Villa umgibt. Su-mi und Su-yeon. Sind das jetzt die Guten oder darf ich ihnen nicht trauen? Diese Frage habe ich mir nicht nur einmal gestellt. Jee-woon Kim wird mir nach der Einleitung keine ruhige Sekunde mehr gönnen, so viel steht fest. Jeden Atemzug versuche ich zu kontrollieren und bin stets gefasst auf das, was eventuell kommen könnte. Doch Regisseur Kim vermag mir diese Kontrolle zu nehmen. Genau dann, wenn ich es am wenigsten erwarte zerrt mich diese Sucht nach der künstlichen Psychose an diesem Abend in die dunkelste Ecke und kommt vollends zur Geltung. Jedes verfluchte Geräusch treibt mich in den Wahnsinn. Wieso hauen die nicht einfach aus diesem Mist-Haus ab, schließen die Tür ab und machen irgendwo Urlaub? Pech gehabt. Dafür ist es jetzt zu spät. Du wolltest den Horror, du bekommst ihn.
Für einige hart gesottene Horror-Fans mag dieses Spielchen mit den Sinnen nur eine lachsige Angelegenheit zu sein, für mich jedoch sind Asia-Horror stets etwas Besonderes, da ich sonst eigentlich kaum Horror-Filme sehe. Dieses ganze Hollywood-Gedöns habe ich auch hinter mir, und bis auf ein, zwei Kandidaten waren die meisten einfach nur öde im Vergleich zu diesem Teil hier. Sobald man es sich bequem gemacht hat und sich wirklich auf den Film einlässt, ist man auch schon verloren. Es geht mir gar nicht um die Momente, in denen man sich erschreckt - Diese sind schnell vergessen. Es geht um die Grundspannung - Und diese lässt dich nicht mehr los, sobald du sie akzeptiert hast. Es ist wie in einem Irrenhaus. Es ist als ob man diesen Albtraum selber träumt und sich nicht mehr sicher ist, ob es überhaupt ein Traum oder Realität ist. Erst wenn der Abspann angerollt kommt, rüttelt dich die Realität langsam wieder wach. Zeit zum verdauen des Gesehenen brauchst du auf jeden Fall. Aber was sage ich da... "gesehen"?! Diesen Film sieht man nicht nur, man nimmt ihn auch nicht nur mit Ohren und Augen war, sondern man fühlt ihn richtig. Es ist als ob sich dieses fiese Gefühl in deiner Magengegend und in deinem Kopf breit macht und du diesen Film wahrlich miterlebst. Für mich gibt es derzeit neben "Ju-on" keinen besseren Horrorstreifen. Psycho-Thriller sind noch mal eine andere Kategorie, da sie die außersinnliche Wahrnehmungen anders inszenieren.
Ich habe rein gar nichts gegen die USA, ganz im Gegenteil - Bis auf die Regierung einiger Staaten ist das Land wunderbar. Trotzdem frage ich mich, warum das Genre "Torture Porn" (den Namen muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen) quasi in diesem Land erschaffen wurde? "August Underground" ist das ältere Pendant zu "ReGOREgitated Sacrifice", welcher eine ähnliche Schiene fährt. Also metzeln, foltern, schlitzen, kotzen etc. - Das Übliche eben. Woher ich diesen ganzen Schund kenne? Kenne ich ja eigentlich gar nicht. Ein ehemaliger Arbeitskollege von mir hat mir diverse Namen genannt und ich konnte nicht anders, als mir so etwas mal zu Gemüte zu führen. Also habe ich mir diese beiden Vertreter rausgesucht (da sie noch am wenigsten pervers klangen) und sie angeguckt. Und ich habe es bereut. Solche Möchtegern-Kunstwerke braucht wirklich kein Arsch der Welt. Wirklich! Da kann jeder drauf verzichten. Ich habe weder davon schlecht geträumt, noch hat es mich groß beeindruckt - Es sieht einfach nur rotzebillig aus. Das Kunstblut ist purpurrot, noch stärker eingefärbt als in "Saw" und selbst halb zerfetzte Menschen können noch an anderen, ebenso verstümmelten Gebilden, rumknabbern. Ja, bravo! Wirklich sehr authentisch. An diesem Scheiß ist rein gar nichts "Porn". Der Begriff ist also völlig fehl am Platz. Solche Videos (ich benutze bewusst das Wort "Video") haben keine bessere Bewertung als 0 verdient, da es keine Filme sind. Filme haben ein Drehbuch, Darsteller, eine Story und natürlich einen der das Ganze leitet (Regisseur / Produzent). Dieses Video hier beinhaltet einfach nur ein paar Verrückte, die mal so richtig ihre kranken Träume ausleben wollten und anderen Menschen zeigen wollten, wie gestört sie doch sind. Na, das habta' auch geschafft Jungs. Ab in die Tonne mit dem Schund.
Wird bestimmt lustig.
Ich werde in den nächsten Tagen mal meinen Kommentar und die dazugehörige Bewertung für "August Underground" schreiben. Das war bis dato definitiv der heftigste Film (falls man das noch so nennen kann), den ich gesehen habe. Von "ReGOREgitated Sacrifice" habe ich nur Ausschnitte gesehen und das hat mir auch gereicht. Das schlimme ist nicht das Kunstblut, welches deutlich harmloser und unechter aussieht als in "August Underground", sondern die Tatsache, dass sich die Darsteller hier wirklich angekotzt haben. Dieses ganze Angekotze und Angepisse ist nur etwas für krankhafte Snuff-Liebhaber, die sich auf irgendwelchen Torture-Porns einen runterholen. Mit Kunst hat das nichts mehr zu tun. Das ist die Auslebung kranker Phantasien, mehr nicht. Jeder kranke Snuffie mit genug Geld kann schließlich zum "Regisseur" werden und so einen Bullshit drehen. Der Scheiß kriegt von mir trotzdem 0 Punkte, da mir die Ausschnitte den perfekten Einblick vermittelt haben. Und besser ist der Rest garantiert nicht!
"Millenium Mambo" oder auch "Qian xi man po" ist einer dieser Filme, der aus einer eigentlich etwas dünnen Story und einem ziemlich düsteren Umfeld eine Geschichte mit erstaunlich warmer und dichter Atmosphäre schaffen.
Dokumentativ begleitet man Vicky durch ihre nächtlichen Abenteuer und ihr abwechslunsgreiches Leben. Vicky, gespielt von der ehemaligen Softcore-Darstellerin Qi Shu (in Hollywood bekannt aus "The Transporter"), muss sich wirklich einiges gefallen lassen, hat es selber aber auch faustdick hinter den Ohren. So ist ihr arbeitsloser Alltag gezeichnet von Drogen, Sex und wilden Partys. Am Anfang des Films scheint sie sehr glücklich zu sein, das ändert sich jedoch rasch. Zunehmend bemerkt man all das Ekelhafte, das Verachtungsvolle... die Kehrseite des Blattes. Vicky stellt im Grunde genau diese eine Person da, welche man gleichzeitig bemitleidet, attraktiv findet, jedoch auch auf irgendeine Art und Weise abstoßend, weil sie durch ihr verrücktes Verhalten die ersten beiden Punkte gerne mal in den Rückstand drängen möchte. So sieht es z.B. sehr danach aus, als würde ihr Freund sie pausenlos misshandeln und schlagen, jedoch merkt man schnell, dass Sie nicht immer unschuldig an seinem Verhalten ist, auch wenn er ein Neurotiker ist.
Süchtig nach Melancholie oder einfach nur vom Pech verfolgt? Nicht nur einmal habe ich mir diese Frage angesichts ihrer teilweise wunderlichen Art gestellt. Höchstwahrscheinlich wollten Regisseur Hou Hsiao-Hsien und Producer Chu Tien-wen auch genau diesen Gemütszustand erreichen.
Ein weiterers Highlight in "Millenium Mambo" sind die schnellen Wechsel aus kunterbunten Party-Szenen, welche mit reichlich schneller Musik und viel Schwarzlicht untermalt sind, sowie den darauf folgenden, ich nenne sie mal "Abturn-Szenen", die genau den Reboundeffekt vermitteln, den Vicky im Grunde ihr ganzes Leben schon erlebt. Der Zuschauer verlässt den Planeten "Millennium Mambo" nie, pendelt jedoch immer zwischen diesen beiden kleinen Parallelwelten. Und genau das macht diesen Film so genial, denn so unscheinbar der Trick auch ist, er gelingt jedes Mal exzellent.
Für alle Freunde von "Berlin Calling" und Co. ist diese Variante eines Jugenddramas mit Sicherheit eine gelungene Abwechslung. Der düstere aber sogleich lebensfrohe, asiatische Flair tut sein übriges.
Hirokazu Koreeda ist Genie und Folterknecht in einer Person. Zum einen hat er eine absolut traurige, wahre Geschichte aufgegriffen und daraus ein Meisterwerk geschaffen und zum anderen hat er mit genau diesem Meisterwerk den Zuschauer in einer Welt aus Trauer, Verzweiflung, Mut, Stärke und purer Menschlichkeit vor dem Bildschirm gefesselt und tiefe Wunden hinterlassen. Ich habe noch nie einen solch traurigen Film gesehen, gerade weil er so wahrhaftig ist.
Zu der wahren Begebenheit, auf welcher der Film im Grundgerüst beruht, noch ein paar Infos aus Wikipedia:
"Der Film basiert mit einigen Änderungen auf einer wahren Begebenheit, die sich 1988 in Nishi-Sugamo, Toshima, Tokio, ereignete.
Tatsächlich gab es insgesamt fünf Kinder, die zum Schutz der Kinder in den Medien mit Kind A, B, C, D und E anonymisiert wurden. Kind C starb unter nicht geklärten Umständen kurz nach der Geburt 1984.
Im Herbst 1987 ließ die Mutter die Kinder alleine in der Wohnung zurück, so dass diese sich um sich selbst kümmern mussten. Im April 1988 wurde Kind E durch zwei andere Kinder – Bekannte von Kind A – getötet und anschließend durch Kind A und einem der beiden Kinder in einem Wald vergraben.
Nach einem Hinweis im Juli 1988 durch den Vermieter an die öffentlichen Behörden, suchten diese die Wohnung auf und fanden darin die verwahrlosten und unterernährten Kinder sowie den Leichnam von Kind C, den die Mutter seit dem Tode des Kindes in der Wohnung aufbewahrt hatte.
Die Mutter stellte sich den Behörden und wurde zu drei Jahren Haft verurteilt. Die beiden Bekannten von Kind A erhielten eine Jugendstrafe. Kind A wurde eine Beteiligung an der Beseitigung des Opfers nachgewiesen. Auf Grund der Umstände wurde allerdings von einer Jugendstrafe abgesehen. Kind A wurde in einem Heim für körperlich und geistig Behinderte untergebracht, in dem auch die Kinder B und D untergebracht wurden.
Nachdem die Mutter ihre Strafe verbüßt hatte, beantragte sie das erneute Sorgerecht für die Kinder B und D. Es ist nicht bekannt, was aus Kind A wurde.
Auf der DVD des Films gibt der Regisseur Hirokazu Koreeda in einem Interview an, dass ihn dieser Fall sehr bewegt und nicht mehr losgelassen habe. Mit seinem Film wolle er dem Zuschauer zeigen, dass es in dem Leben der Kinder auch etwas Schönes gegeben haben muss."
Von der ersten Minute an merkt man, dass Hirokazu Koreeda überaus viel Wert auf den beruhigenden Effekt in der Stille gelegt hat. So werden die Dialoge häufig einfach nur durch die überaus starken Eigenschaften der Schauspieler verstärkt. Keine Musik, keine überflüssigen Effekte. Die Darsteller sind sowieso das Paradebeispiel für selbstlose Schauspieler, die ihre Sache mit so viel Ergeiz und Liebe spielen, dass man sich nicht einmal eine Sekunde vorstellt, wie da eventuell ein Kameramann durch die Wohnung schleicht (was bei langweiliger Grütze sehr schnell mal passiert).
Selbst Momoko Shimizu als die kleine Yuki hat so überzeugend gespielt, wie ich es bisher selten von so kleinen Stars erlebt habe. Wirklich toll. Yūya Yagira ist natürlich die geniale Hauptperson in diesem Drama. Ich hätte ihm durchaus einen Oscar für seine Leistung gegeben... gäbe es einen Oscar für die Liebe am realistischen Schauspielern, was so wohl nur noch Kinder 1A hinbekommen. Ganz ohne Hintergedanken schien er mit seiner Rolle verschmolzen zu sein. Einfach nur großartig.
Was aber den Film ansich auszeichnet ist die Atmosphäre, welche aus allen Darstellern, dem Schitt, dem Voranschreiten der Story und der Audio-Begleitung hervorgeht. Und die Atmosphäre ist einfach nur zum sterben traurig - Und das ohne Schnörkel, sondern gerade weg. Ich kann das irgendwie sehr schlecht erklären, aber der Film ist einfach nur ehrlich. Der Zuschauer wird in keinster Weise hinter das Licht geführt, sondern darf sich "Nobody Knows" voll und ganz hingeben und wird einzig und allein gezwungen, das Gesehene zu verarbeiten. Was mir schwer fiel. Gerade am Ende ist diese unheimliche Stille, in dessen Begleitung die dramatische Story voranschreitet, kaum noch auszuhalten.
"Der Film war Japans Beitrag für eine Oscar-Nominierung 2005 in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film, wurde aber weder nominiert noch ausgezeichnet." - Dies sei nur mal kurz erwähnt. Die Klasse dieses Films scheint die Herren in Hollywood nicht voll und ganz erreicht zu haben.
Ein wirkliches Meisterwerk.
[Warnung: Enthält Spoiler!]
Alaska. Wildnis. Wölfe. Überleben. Das was hier fast schon nach einer Verfilmung eines der Abenteuer von Bear Grylls klingt, fährt (leider) aber eine ganz andere Schiene. Ich weiß ja nicht ob Joe Carnahan das Ziel hatte die Zuschauer nur ein bisschen auf einen zweiten Teil vorzubereiten, oder aber einfach keine wirkliche Lust hatte einen Film zu drehen. Das ist wie Klingeln und dann wegrennen.
Leider fehlt dem Film nahezu jedweder Realismus. Naja gut, ich muss zugeben, dass Wölfe wirklich in Rudeln jagen, das haben Carnahan, Daly und die anderen beiden Verbrecher Scott und Liddell doch ganz schön pfiffig augeschnappt. Jedoch sehen Wölfe keinesfalls aus wie blutrünstige Bestien mit leuchtend gelben Augen, die Blut auf 9175 Kilometer Entfernung riechen und Menschen aus Spaß an der Freude zerpflücken und deren Innereien durch die Gegend schleudern. Grundsätzlich haben Wölfe Angst vor Menschen. Wölfe sehen eher Huskies ziemlich ähnlich. Außerdem ist ihr Fell deutlich heller, seltener kommen auch ganz schwarze Wölfe vor (Timberölfe sind grundsätzlich ziemlich dunkel gefärbt).
Das hier ist z.B. ein typischer Wolf, so wie er in Alaska vorkommt:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/60/Scandinavian_grey_wolf_Canis_lupus_.jpg
Wie man sieht ist der normale Wolf nicht so groß wie ein Kalb und hat auch kein Fell wie unter Dauerstrom. Generell haben Wölfe sogar im Rudel bereits Angst vor Schäferhunden, welche im übrigen deutlich aggressiver gegen den Wolf vorgehen, als er gegen sie.
"Wenngleich es beim Wolf ums Überleben ging, ob seine markierten Grenzen von Feinden eingehalten wurden, will ein Hund auch ganz gern der Chef in seinem Umfeld sein."
"In der Gegenüberstellung von Hund und Wolf zeigt sich ein bedeutender Unterschied: Während der Hund den Großteil seiner Regungen durch Laute zum Ausdruck bringt, benutzt der Wolf hierzu hauptsächlich die Körpersprache." In "The Grey" jedoch jaulen die Viecher ununterbrochen und brüllen lauter als eine Armee Uruk-hai. Mehr Werwolf als Wolf.
Solche Hinweise scheinen die Macher des Films glasklar übersehen zu haben und haben total bekifft das Konzept zusammen geschustert, den Zuschauer hier und da ein bisschen zu erschrecken aber elementar wichtige Sachen, die einen Film glaubhaft machen, voll und ganz außer Acht zu lassen. So nach dem Motto: "Scheiße man, wir drehen hier keine Doku. Menschen müssen sterben. Blut. Horror. Alter, jau!"
Und wie läuft das Ganze dann ab? Na, ist doch klar: Es dürfen in keinem Fall alle auf einmal in den Schnee beißen, sondern schön der Reihe nach. Erst die etwas unwichtigeren Personen, deren Brieftaschen man dann aber noch als eine Geste der Würde unter grausam kitschiger Musik und Tränen in den Augen einsammelt. Anschließend wird dann die "Hauptgruppe" auseinander genommen. Wen haben wir da? Den dicken, gutmütigen Schwarzen - Natürlich. Dann den anfangs noch sehr toughen Typen, der nur am fluchen ist und auf alles scheißt, sich am Ende jedoch als voll der Atze entpuppt. Darüber hinaus den Allrounder, der sich immer auf die Seite des ultra harten und vom Schicksal gepeitschen Anführer, John Ottway aka Liam Neeson, stellt und die Gruppe mental beisammen hält. Der übliche Kram halt. Joah, dann sterben alle.
Am Ende erreicht das Rudel der Bestienwölfe dann auch Ottway. Ottway wird aber von den Omega, Beta, Bravo, Tango etc. Wölfen in Ruhe gelassen und muss dem Alphatier in die leuchtenden Augen gucken. Der hat offenbar jedoch Verständnis dafür, dass Ottway noch 10 Minuten im Schnee Knien möchte und unter einer der weiteren nervtötenden Rückblenden an sein geliebtes Weib, die Brieftaschen aller Verstorbenen im Schnee zu verbuddeln, um sich anschließend drei kleine Feiglinge (o.ä.) zwischen die Finger zu stecken, diese abzuschlagen, damit so ein "Glasspitzen-Schlagring" entsteht. Plötzlich springt er auf UND... Abspann.
Coole Aktion Jungs, wirklich großartig. Wer den Trailer kennt, kennt den Film.
1 Punkt für die Landschaft, welche man ab und zu mal sehen durfte (meistens war es aber einfach dunkel) und 1 Punkt für den 15 Meter Sprung von Hendrick über eine Schlucht, welcher gezielt in einer Tanne landete um ein Seil zu befestigen. Der ganze Saal hat sich köstlich amüsiert.
Das Highlight des Abends war im Übrigen eine Frau, welche eine Reihe vor uns saß und offenbar sehr schlechte Augen hatte, denn sie wollte wohl kurz in die Lobby, lief aber anstatt aus der Tür, schnurstracks gegen die Wand. Vielleicht hatte sie aber auch einfach die Schnauze voll.
Stirn-/ und Augenpartie: Hopkins.
Rest: Jabba the Hutt.
Es gibt mindestens 1 Trillionen Horrorfilme auf dieser Welt. Ein Großteil der in meinen Augen anspruchsvollen Psychostreifen, kommt aus Fernost. Auch in Asien findet man sicher viel Trash, jedoch haben die Filme aus Japan, Süd-Korea etc. doch schon einen sehr exotischen Einfluss auf die westliche Welt.
"Apt." basiert auf einer 08/15-Story von Ahn Byeong-ki, welcher ihn auch gedreht und produziert hat. Der Name "Apt." ist die simple Abkürzung für "Apartment". Und im Grunde spielt der Film auch nirgendswo anders, als in mehreren Apartments in einer Hochhaussiedlung irgendwo in Süd-Korea. Wie üblich für derartige Streifen wurde auch in diesem Film sehr viel Wert auf schrille Soundeffekte und wenig Licht gesetzt. Dass man sich hin und wieder erschreckt ist demnach vorprogrammiert.
Auch wenn die beiden Hauptdarstellerinnen, Hee-jin Jang und So-young Ko sehr hübsch anzusehen sind, kann diese Tatsache den Film auch nicht wirklich retten. Er ist definitiv nicht schlecht und das fiese Zähneknirschen wenn die Psycho-Tante auftaucht geht auch echt durch Mark und Bein, jedoch hätte man den Film noch weitaus dunkler und gemeiner inszenieren können. Die Liebe zum Detail in Sachen Gruselfaktor und künstliche, mentale Geisteskrankheit sind leider viel zu wenig ausgeprägt. Hier wäre so viel mehr drin gewesen, anstatt des stupiden Aneinanderreihen von Morden mit ein paar fiesen Szenen.
Im Endeffekt also Mezzo Mezzo.
Erstens sei gesagt, dass die gute Frau Hee-Jin Jang heißt.
Ansonsten ist sie definitiv eine der schönsten Schauspielerin aus Süd-Korea und verdient locker flockig ein Bild auf ihrem ernüchternd leeren Profil bei Moviepilot. Kaum zu glauben, dass sie 1983 geboren wurde, sieht sie doch keinen Tag älter als 20 aus. Es fehlt leider auch der ein oder andere Film in ihrer Filmographie auf dieser Seite. Da muss ich doch gleich mal Thunderbird hochfahren und eine Mail schreiben.
Vor einiger Zeit schon, habe ich "Failan" gesehen. Choi Min-sik ist einfach der Mann, wenn ein koreanischer Regisseur den perfekten Schauspieler für emotionsgeladene Streifen mit einer vielschichtigen Hauptperson sucht. So simpel dieser Film auch technisch gestrickt ist, umso komplexer wirkt die Handlung. Wird man als Zuschauer am Anfang noch mit einer Mischung aus, in erster Linie tiefschwarzem Humor, sowie der exzellenten Einleitung der Charaktere beschenkt, so wendet sich das Blatt zunehmend. Nach und nach weicht die lockere Stimmung der grausamen und bitteren Realität der Story. "Failan" ist einfach nur tieftraurig und wirkt trotz seiner zahlreichen Dialoge einfach nur tödlich still. Diese melancholische Stimmung wird vor allem auch durch die hervorragende Musik erzeugt. Ein wirklich großartiger Film und ein weiterer Geheimtipp meinerseits aus einer der hinteren Ecken des südkoreanischen Kinos.
Die Zukunft des Kinos ist ganz klar die Hochtechnisierung. Leider.
Jack Bauer is underrated. ;-)
Nein, Soldaten sind keine Maschinen. Soldaten sind keine seelenlosen Schweine, die Zivilisten zum Spaß abmetzeln. Soldaten sind Menschen. Genauso wie du, genauso wie deine Eltern und genauso wie ich.
Wenn man sich in Deutschland umhört, so wird man in erster Linie wohl direkt mit zwei sehr unterschiedlichen Meinungen konfrontiert. Die eine Seite vertritt die Meinung, dass militärische Einheiten egal welcher NATO-Staaten auch immer, absolut nichts in Afghanistan zu suchen haben und die Menschen dort am besten so weiter machen wie bisher - Die NATO solle sich da gefälligst nicht einmischen. Dann gibt es die andere Seite (zu der auch ich gehöre), die behauptet, dass es die Aufgabe wirtschaftlich starker Staaten ist, schwächeren Ländern zu helfen. Zu diesen Staaten gehören in erster Linie natürlich auch die USA, aber auch Deutschland zähle ich ganz klar dazu. Dass derartige Aktionen nicht ohne militärischen Einsatz machbar sind, ist klar. Oder würdet ihr mit einer weißen Fahne bewaffnet in einen der schlimmsten Krisenherde der Welt marschieren und fröhlich an die Tür klopfen und fragen, ob sich alle vielleicht die Hand geben könnten und die Sache damit gegessen wäre? Wohl kaum.
"Restrepo" setzt genau da an, wo die Politik nichts mehr ausrichten kann: An der Front. Hier sieht man jene junge Männer, die dort unter extremen Bedingungen ihr Leben lassen, oder täglich ihren Arsch dafür riskieren, was die Regierung ihres Landes beschlossen hat. Man sieht entschlossene Männer und Frauen - Menschen die etwas bewirken wollen. Und das ist keine Propaganda. Wisst ihr was Propaganda ist? Die ganzen Videos auf YouTube & Co. die bis zum Get-no gepushed werden, in welchen man sieht, dass irgendwelche Einzelfälle auf Taliban-Leichen urinieren. Und zwar ganz fiese Propaganda - Denn sie verurteilt nicht einzelne Personen, sondern ein ganzes Volk. Das ist auch nur eine neue Form von Rassismus. Genauso wie es Rassismus ist Türken zu hassen, Deutsche zu hassen oder Afghaner zu hassen.
Wenn ich die Szenen sehe, in welchen ein junger Soldat von einem Projektil tödlich verletzt wird und seine Kameraden um ihn weinen und trauern und man ihnen die Angst ins Gesicht geschrieben sieht, dann entdecke ich keine kranken Killer - Dann sehe ich tapfere Menschen, die genau das machen, was nötig ist - Die ihren Job machen. Man kann doch nicht ernsthaft annehmen, dass solchen Menschen es Spaß macht, zu töten.
Politik ist Politik. Krieg ist Krieg. Während in Deutschland die Regierung zu feige ist, den Krieg als solchen zu erkennen und seine Soldaten unterversorgt, so haben die USA es absolut richtig gemacht und ihre Soldaten mit ausreichend Material und Unterstützung versorgt.
Ein Beispiel für den Heldenmut der US-Soldaten:
http://www.youtube.com/watch?v=40jYaga7EFI
Erst nach 10 Jahren Krieg kommt die deutsche Regierung langsam dahinter und strukturiert seine Streitkräfte um, bereitet sie auf das neue Zeitalter vor und steigert die Ausgaben für wichtige Ausbildung. Die Bundeswehr ist in Sachen Infanterie-Equipment weltweit eine der führerenden Armeen, besitzt eine der weltweit besten Hochtechnologien in jedem Waffensegment und eine exzellente Rüstungsindustrie - Aber wo steht das ganze Zeug? Fast zu 90% in trockenen Tüchern in good old Germany.
Ich kann nicht oft genug betonen, dass die Soldaten egal welche Staatsbürgerschaft sie auch besitzen mögen, NICHT in Afghanistan sind um ihre perversen Kriegsphantasien auszuleben. Nein! Sie unterstützen ihr eigenes Land, sie unterstützen Afghanistan und sie absolvieren einen Dienst, den sonst nur wenige machen wollen. Kurz: Es sind wahre Helden. Übertreibe ich? Wenn ja, dann schildert mir bitte, wer sonst ein Held ist. Wer beweißt sonst so viel Mut? Todesmut?
Ohne die militärische und zivile Unterstützung von den USA, Deutschland, Großbritannien und vielen mehr, gäbe es heutzutage in Afghanistan weder eine Gleichberechtigung, noch die Möglichkeit, dass Kinder und Erwachsene Lesen und Schreiben lernen, sowie generell eine Schule besuchen. Bis vor einigen Jahren durften Frauen durch die Unterdrückung der Taliban nichtmal alleine das Haus verlassen, geschweige denn ein Auto fahren oder ohne Kopftuch rumlaufen. Guckt euch heute mal Kabul an - Es ist eine verflucht organisierte Stadt, welche sicherlich nicht auf dem westlichen Stand ist, wo aber dennoch ein großartiger Ort entsteht, der Kindern eine gute Zukunft bieten kann. Und die Taliban versucht genau das zu unterbieten. Genauso sieht es in den einzelnen Ortschaften und Gehöften aus: Wer sich der Taliban (welche übrigens nicht nur aus Afghanen, sondern auch aus Pakistanis und Arabern besteht) wiedersetzt, wird getötet. Fertig aus. Sollte ein Land und seine Bevölkerung so unterdrückt werden? Das ist nichts weiter als eine Form der Diktatur. Ich empfinde es ebenfalls als die westliche Pflicht, einzuschreiten und zu helfen. Dass derartige Unternehmungen kein Zuckerschlecken sind, ist doch wohl klar.
Demokratie ist das höchste Maß an Freiheit, was uns wiederfahren kann. Ich wünsche jedem Menschen auf der Erde, dass er eines Tages unter einer demokratischen Regierung leben kann. Und so auch der Bevölkerung Afghanistans. Wenn unsere Streitkräfte jetzt abziehen, dann war alles umsonst. Die Taliban sind immer noch stark genug, sich innerhalb weniger Jahre komplett neu zu formieren. Stark bleiben ist die Devise - Und bis dahin wünsche ich allen Soldaten, deren Angehörigen und der Bevölkerung Afghanistans den Mut und die Willenskaft diese Zeiten zu überstehen.
"Restrepo" ist für jeden geeignet: Für die Leute der einen und die der anderen Seite, für Jugendliche, Erwachsene und alle anderen auch. Macht euch ein Bild vom Grauen des Krieges und guckt euch an, was diese Menschen auf sich nehmen. Danach solltet ihr euch "Armadillo" angucken.
Alter Schwede, sieht die Frau verbraucht aus.
"Sie hom' mich gwählt um zu lenke, net um zu denke!"
Das wird ein Spaß!
Der Nachfolger von "Election" hat mich wirklich positiv überrascht. Während der erste Teil mehr im Genre des Thrillers angeordnet war, so kann man bei "Election 2" schon getrost von einem Kriminal-Drama reden. Es wurde sichtbar mehr mit einer dunklen Optik gearbeitet, welche die düstere Grundstimmung des Films hervorragend unterstreicht. Begleitet werden die sehr ernst inszenierten Passagen, mit einer stets behutsamen und einfühlsamen Geigenmusik. Das passt sehr gut.
Bereits im ersten Teil wurde dem Zuschauer ein gewisses Wissen über die Triaden in China und vor allem Hong-Kong vermittelt. In diesem Film hat man sich in der Beziehung nochmals gesteigert. Dezent werden im Hintergrund stets Informationen rund um das Dasein der Triaden vermittelt - Und zwar sehr gut in die Dialoge integriert, ohne aufzufallen. Ein, zwei nette Hommagen an den ersten Teil machen aus "Election 2" ja schon fast einen legendären, zweiten Film (jeder, der den Film gesehen hat, weiß sofort was ich meine).
Das Thema rund um die Neuwahl des Triaden-Bosses wurde deutlich filigraner behandelt, als noch in "Election". Alles wirkt tiefsinniger und besser durchdacht. Und obwohl der erste Teil bereits sehr gut ausbalanciert war, so funktioniert das Zusammenspiel aus Thriller, Drama und dieses Mal noch diskreterer Action, in "Election 2" noch besser.
Ebenso rückten Johnnie To und Dennis Law, Lok (Simon Yam) etwas in den Hintergrund und konzentrierten sich mehr auf Jimmy (Louis Koo), welcher in Teil 1 noch eine bedeutend unwichtigere Rolle spielte. Vielleicht ist es auch diese Tatsache, die den Film deutlich dunklerer macht. Die Intrige rund um diesen hevorragend gespielten Charakter wirkt einfach dermaßen dicht, dass da der Vorgänger nicht wirklich mithalten kann.
Folglich ist "Election 2" ein genialer Thriller, welcher das Thema der Triaden mit spürbarer Genialität behandelt, dass selbst "Election" da nicht mithalten kann. Für jeden der auf gute Zweiteiler steht, kann ich diesen nur uneingeschränkt empfehlen. Kaltblütig, melancholisch und dennoch sachlich - Vielleicht auch gerade deswegen.
"Election" ist mit Sicherheit einer der besten Filme von Johnnie To. Alleine durch den wieder mal überragenden Simon Yam muss ich schon eine gute Bewertung in Betracht ziehen. Ehrlich gesagt hat mich der Stil stellenweise schon ein bisschen an Scorsese erinnert - Diese sehr gut dosierte Brutalität, die dezente Action und der gewisse Nachdruck mit welchem die Schlüsselszenen vermittelt werden. Einfach kaltschnäuzig. Tony Leung Ka-Fai als Big D war mir ehrlich gesagt vor der ersten Sichtung von "Election" vor einem guten Monat noch gar kein Begriff. Er konnte aber sehr gut unter Beweiß stellen, was in ihm steckt. In gewohnter Johnnie To Manier schlüpfte er mit dem Triaden Unterboss Big D in eine hervorragend überzeichnete Rolle, welche in erster Linie durch unterschwelligen Humor und einen verbitterten Charakter besticht, den er exzellent umgesetzt hat. Der gesamte Machtkampf, welchen man direkt von Anfang an mit einer flüssigen Einleitung, knappe 100 Minuten aufgetischt bekommt, kann also nicht alleine durch die schauspielerische Glanzleistung punkten, sondern auch durch eine hervorragende Inszenierung. Großes Hong-Kong-Kino - Hier passt mal wieder alles.
Kim Bodnia und Zlatko Buric gleich beide in komplett ungewöhnlichen Rollen. Buric sieht man in "Bleeder" ähnlich wie im ersten Teil der "Pusher" Trilogie eher im Hintergrund. Jedoch hat er nochmals eine deutlich passivere Rolle. Bodnia kennt man normalerweise eher als den beinharten Typen, der ohne Rücksicht auf Verluste sein Leben zu meistern versucht und dabei oft in große Schwierigkeiten gerät. Seine Coolness konnte er auch in diesem Film abermals unter Beweiß stellen. Als depressiver und verwirrter Neu-Familienvater, spielt er mit Leo einen Charakter, der deutlich emotionaler ist, als man es normalerweise von ihm kennt. Entgegen einigen anderen Moviepiloten finde ich, dass ihm die Rolle sehr gut passt. Bodnia konnte hier sehr gut unter Beweiß stellen, dass er auch im melancholischen Bereich durchaus gut aufgehoben ist. Dass Buric nur eine recht unbedeutende Rolle spielt, finde ich etwas schade, aber dafür hatte er ja in späteren Filmen seine großen Auftritte (z.B. "Pusher 3").
Mit "Bleeder" bekamen die Fans des dänischen Kinos, 1999 einen sehr ausgeglichenes Drama zu sehen, welches durch diese gewissen Züge von Kompromisslosigkeit, Boshaft und dem Schweben über dem Abgrund, einen fabelhaften Film zusammenstellt. Für alle Bodnia Fans ein klares Muss.
"Get the hell out of here!"
Genialer Kurzfilm, welcher vor Sarkasmus nur so strotzt. Einfach nur herrlich amüsant.
Gestern habe ich mich dazu entschieden, die Original-Version von "Verblendung" dem Remake vorzuziehen. Das schwedische Kino, welches sich insbesondere durch erstklassige und düstere Thriller auszeichnet, genießt bei mir hohes Ansehen. Nicht zuletzt vor allem wegen den sehr guten "Wallander" Verfilmungen der Henning Mankell Romane. Diese habe ich auch immer vor den Filmen gelesen. Da mein Vater ein begeisterter Mankell-Fan ist, hatte ich immer unbegrenzt Zugang zu dem "Wallander" Material.
Auch "Verblendung" ist vom Stil her ähnlich beschaffen. Typisch skandinavisch und vor allem typisch schwedisch, nimmt hier niemand ein Blatt vor den Mund. Alles wirkt sehr realistisch und ungefiltert. Alle Charaktere wirken äußerst glaubwürdig und wurden überaus ernsthaft gespielt und umgesetzt. Wie man es von dem schwedischen Kino gewöhnt ist, wird absolut kein Wert auf überzeichnete Technologie und Science-Fiction gelegt. So bedient sich Mikael Blomkvist ganz gewöhnlicher Mittel, wie z.B. dem Standard-Bildbearbeitungsprogramm seines MAC. Auch hier findet man keine "Matrix" ähnlichen Geräusche oder dämliches Rumgepiepse, während ein Bild geöffnet und zurecht geschnitten wird. Es gibt auch keine Supersatelliten a lá "Der Staatsfeind Nr. 1" die quasi um die Ecke gucken können und jede Pore auf dem Gesicht von einem Typen auf einem Bild mit 16 bittiger Farbtiefe sichtbar machen können. Nein, alles ist logisch inszeniert und bedarf somit während des Guckens keiner innerlichen Nachfrage.
Die Story rund um die Opfergesetze im 3. Buch Mose wurde recht mehrschichtig und verschachtelt inszeniert - Somit ist ein ständig konstanter Spannungsbogen gewährleistet. Langeweile kommt trotz der Überlänge eigentlich nie auf. Ich habe die 146 Minütige Kinofassung gesehen und muss im Nachhinein sagen, dass diese Fassung auf jeden Fall angemessen ist. Der Extended Cut mit 178 Minuten könnte eventuell schon zu lang sein, da die Dialoge jetzt schon sehr komplex und vielfältig waren. Weniger ist manchmal mehr.
Und auch wenn Noomi Rapace garantiert keine Schönheit ist, so ist die Kameraführung sehr angenehm. In 1080p Blu-Ray Qualität konnten die Bilder mich wirklich überzeugen. Alles sieht einfach super detalliert aus und verleiht der Atmosphäre zusätzliche Tiefe.
In der Gesamtbetrachtung bietet einem Niels Arden Oplev mit dem ersten Film der "Millennium" Trilogie einen konstanten, tiefsinnigen und überaus spannenden Thriller, welcher dank der umfassenden Story mehr als nur einen Nachgeschmack hinterlässt.