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Alle Kommentare von Ecto1
Woody Allen’s „Wonder Wheel“ wirkt wie klassischer Theater Stoff, beschränkt sich auf wenige Locations und lebt vor allem durch seine Schauspieler. Kate Winslet legt sich hier voll ins Zeug um eine desillusionierte Frau zu spielen, deren Highlight nur noch die Schnapsflasche unter dem Spülbecken ist. So sehr ich ihr Schauspiel hier als hochkarätig bezeichnen könnte, war mir das Ganze am Ende zu theatralisch und überzeichnet.
Eigentlicher Höhepunkt für mich war James Belushi, den ich lange nicht mehr auf der grossen Leinwand sehen durfte. So sehr er wohl etwas zu oft am Buffet zugeschlagen hat und nicht mehr so frisch wirkt wie zu seinen besten Zeiten, zeigt er doch eindrucksvoll dass er wohl (zu) lange als Schauspieler unterschätzt worden ist. Die restlichen Akteure wie Juno Temple und Justin Timberlake, wirken dagegen zu glatt poliert und austauschbar.
Für einen Film welcher nur von den Figuren lebt, hätte ich mir mehr scharfzüngige Dialoge gewünscht und nicht einfach nur ständig hysterisches Gequatsche oder oberflächliche Romantik. Man kann „Wonder Wheel“ aber eigentlich nicht viel vorwerfen. Er wirkt intim, engagiert gespielt, hübsch gefilmt und hätte im Ansatz eine spannende Geschichte zu erzählen. Leider ist er aber auch etwas langatmig, nur bedingt spannend und hört genau dann auf wenn der Stein ins Rollen kommt.
So dreht man sich in den knapp 100 Minuten im Kreis und es findet weder in der Geschichte noch bei den Figuren eine echte Entwicklung statt.
„Wonder Wheel“ ist pures, unspektakuläres Schauspielkino, welches wohl wunderbar als Bühnenstück funktionieren könnte. Dass man dies auch mit mehr Tempo und Witz schreiben kann, zeigen Beiträge wie „Der Gott des Gemetzels“, welcher in einem noch beschränkteren Rahmen agieren muss und dennoch auf einem höheren Level zu unterhalten weis.
Als kindergerechter Klamauk mag der Film zum Teil auch heute noch funktionieren. Ich fand eine aktuelle Sichtung aber wenig unterhaltsam, eher nervig, unglaubwürdig und klischeebehaftet.
An einem engagierten und liebenswürdigen Robin Williams, charmanten Pierce Brosnan oder einer herzlichen Sally Field liegt dies sicher nicht, womit auch schon alle Charakterzüge der erwachsenen Figuren erklärt sind.
Die Gags sind höchst infantil und eher unfreiwillig komisch, das Ganze wirkt einfach schlecht gealtert, mit der Zeit und mit mir als Zuschauer. Vielleicht bin ich einfach zu alt für den Scheiss!
Aber wenn sich nicht mal ein Nostalgie-Faktor breit machen möchte, der mir immerhin das wohlige Gefühl gibt "Zuhause" zu sein, dann fehlt dieser Komödie wohl einfach die Substanz. Da hilft auch die tolle Maske nichts.
Leichte Spoiler Inside!
Einer der wenigen Filme, wo ich von den oft hohen Kritiken etwas überrascht bin und es eventuell am tollen Cast liegt dass man diesem Werk die völlige Belanglosigkeit verzeiht? Mich konnte „Now You See Me“ noch nie sonderlich beeindrucken, auch wenn ich damals auf Grund des tollen Trailers ins Kino gerannt bin. Eine Zweitsichtung im Heimkino hat meinen ersten Eindruck nur bestätigt, der Film ist absoluter Durchschnitt im Hochglanz Kostüm.
Besonders ärgerlich empfinde ich den Plot, welcher ein Paradebeispiel für eine konstruierte Geschichte darstellt. Alles läuft perfekt, es werden keine Fehler gemacht. Tote sind nur dann tot wenn es der Geschichte passt, die Polizei hat nie eine Chance und eine echtes Kräftemessen zwischen den verschiedenen Parteien findet gar nie statt. Fast 2 Stunden lang sieht man eine CGI-geschwängerte Zaubershow ohne echten Sinn und Verstand, welche auf eine simple Rachestory hinausläuft und mit Robin Hood sowie Heist-Movie Anleihen garniert wird.
Das Publikum der Four Horseman scheint sich David Copperfield als Schlafmittel anzusehen, so gewöhnlich wie es auf schlicht unmögliche Zaubertricks reagiert. Gibt es nun echte Magie oder nicht? Und wenn ja, warum wundert sich niemand darüber? Ist Magie in dieser Welt normal, oder war es den Machern einfach scheissegal und man wollte vor allem optisch beeindrucken. „Now You See Me“ ist der „Transformers“ unter den Zauberfilmen. Hübsch anzusehen, aber innen leer und bei genauer Betrachtung völlig hirnrissig.
Je länger die Laufzeit vorangeschritten ist, desto mehr war mir dieses mässig spannende Verwirrspiel egal. Sollen sie doch machen wie sie wollen, es klappt ja so oder so, ob mit konstruierter Magie aus dem Computer, oder eben nicht. Da lockte mir der „grosse“ Twist am Ende nur noch ein müdes Lächeln ab, schliesslich wäre alles und doch nichts möglich gewesen, so wie es die Macher gerade wollten.
Ich kann den Film wirklich nur Fans der Darsteller ans Herz legen, ein solches Star-Ensemble sieht man ja nicht alle Tage auf der Leinwand. Wer sich aber vor allem auf Magie, ja sogar echte magische Momente freut, sollte einen weiten Bogen um diese bunte Las Vegas Version von „The Prestige“ machen, ein Film der in einer ganz anderen Liga spielt. Aber selbst kleinere, durchschnittliche Produktionen wie „Red Lights“, welche ohne viel Konfetti und Zauber-Hipster auskommen, waren weitaus interessanter.
„Now You See Me“ hat seine Momente und tollen Darsteller, ist für mich aber nicht mehr als eine überzeichnete Schlaftablette welche den Zuschauer für dumm verkaufen möchte. Aber so infantil und plump wie sich die Leute in dem Film hypnotisieren lassen, bin ich eben nicht gestrickt.
Dass Regisseur Pierre Morel aus der Luc Besson Ecke kommt und sich „From Paris with Love“ daher stilistisch eng an bekannte Vertreter des französischen Actionkinos kuschelt, sollte hier relativ schnell klar sein. Spätestens wenn John Travolta als arschcooler, optisch jedoch fragwürdiger, Agent Wax auf den Plan tritt und die Kacke so richtig zu dampfen beginnt.
Charlie Wax scheint dabei hellseherische Fähigkeiten zu haben, anders lässt sich seine aalglatte Art in jeder Situation richtig zu reagieren, ja schon vorher zu wissen was auf ihn und seinen grünen Partner (Jonathan Rhys Meyers) zukommt, nicht erklären.
Aber die Logik sollte man bereits beim Einlegen der Disc besser in der Schublade lassen, denn „From Paris with Love“ ist reines Spasskino mit hohem Bodycount und zwei charismatischen Hauptdarstellern.
Den Twist gegen Ende des Films habe ich in dieser Form aber nicht kommen sehen, zu geblendet war ich wohl vom schnellen Tempo und den konstruierten Ermittlungen.
Hier muss ich dem Film dann noch ein klein wenig Respekt entgegen bringen, zeigt er doch gegen Ende Andeutungen von Tiefe die ich ihm nicht zugetraut hätte. Leider ist dieser starke Moment nur flüchtig und kurz darauf wird schon wieder ein Royal mit Käse verdrückt - was wohl ein Seitenhieb in Richtung Pulp Fiction sein soll….oder auch nur purer Zufall.
Wer auf oberflächliches, französisches Actionkino klarkommt, welches ja durchaus seine visuellen Reize hat und den Amerikanern immer wieder zeigt (Oder gezeigt hat) wie Auto-Verfolgungsjagden auszusehen haben, der dürfte hier einen grossen Spass haben.
„From Paris with Love“ hat zur Leibspeise von Agent Wax auch eine tolle Analogie vorzuweisen. Man wird davon kurz satt, aber langfristig hat man dann doch Lust auf richtiges Essen.
Eine tolle Idee in einem interessanten Szenario hat „Blow Out“ durchaus zu bieten. Auch dass für Regie- und Drehbuch Brian De Palma zuständig war verspricht einiges. Und mit einem jungen John Travolta hatte man auch einen tollen Hauptdarsteller. Jedoch musste ich mich je länger der Film gedauert hat, regelrecht durchquälen und dazu fand ich die vorausschaubare Prämisse am Schluss irgendwie geschmacklos für einen solch ernsthaften Film.
Bei 108 Minuten Laufzeit, wirkte „Blow Out“ für mich merkwürdig zäh und ich hätte schwören können dass ich am Ende 2 Stunden vor dem Schirm gesessen habe. Vielleicht liegt dies aber auch an Nancy Allen, welche hier im englischen Original grauenhaft schlecht spielt. Man merkt förmlich dass die gute Frau nur das Drehbuch zitiert und neben einem souveränen John Travolta wie eine Schauspielschülerin wirkt. Dazu ist die Handlung oft stark konstruiert und der Fall um den sich die Dinge drehen nur mässig spannend.
Ja, „Blow Out“ hat mich gelangweilt und dies obwohl ich so viel gutes dazu gelesen habe. Aber so unterschiedlich sind eben die Geschmäcker und wer den Film damals zu sehen bekommen hat, war evtl. begeistert. Vielleicht ist die Inszenierung einfach nur zu sehr angestaubt, wenig temporeich, wirkt trashig aber nicht kultig genug um mich zu begeistern. Am Ende bleibt mir ein toller Travolta hängen, mehr aber auch nicht.
Meinen ersten Gedanken nach der Sichtung, möchte ich hier auch gleich als erstes rausballern! Warum hat „Moonlight“ den Oscar als bester Film erhalten? Und warum hat Mahershala Ali den Oscar als bester Nebendarsteller bekommen? Aber lassen wir das, möglicherweise, politische Geplänkel mal aussen vor und konzentrieren uns auf den Film. Warum war dies also meine erste Reaktion?
Nun, auch wenn ich kein Musical Fan bin, muss man zumindest „La La Land“ doch zugestehen, dass der Film handwerklich eine ganz andere Hausnummer ist und mich als Gesamtwerk mehr zu beeindrucken wusste als „Moonlight“, der dagegen (was völlig ok ist) wie ein kleiner Indie-Film wirkt, welcher in irgend einem Arthaus-Kino sicher zu begeistern weis. Da gehören unscharfe Bereiche im Bild zum guten Ton, wirkt der Film damit doch gleich handgemachter und ehrlicher. Mich hat dies mehr gestört.
Aber hier zählen ja auch weniger die Schauwerte, sondern die Schauspieler und deren Geschichte. Habe ich mich noch darüber brüskiert, dass Christoph Waltz bei „Django Unchained“ den Oscar als bester Nebendarsteller abgestaubt hatte, obwohl sein Part eigentlich gefühlt eine zweite Hauptrolle ist, so verhält es sich mit Mahershala Ali umgekehrt. Bereits nach dem ersten Akt bzw. Kapitel, verschwindet seine Figur ohne weitere Erklärung. Über sein Charisma, welches mir schon bei Netflix „Luke Cage“ zu gefallen wusste, muss man nicht diskutieren, der Typ kann Emotionen wecken. Wie gross seine schauspielerischen Fähigkeiten wirklich sind und ob selbige über den Part des charmanten Ghetto-Buben hinausgehen, muss er mir aber erst noch in anderen Rollen beweisen. Jedenfalls hätte ich mir eine längere Präsenz seiner Figur gewünscht, da so schnell eine Lücke im Film entsteht welche nicht zu füllen ist.
Als Schwulendrama in einer von Machismo regierten „Ghetto-Welt“, hatte „Moonlight“ bei mir eine grosse Freikarte. Mutig, spannend….wie zeigen sich hier die Kontraste, was will mir der Film nun erzählen. Ein verwandtes Szenario lieferte mir ja schon „Brokeback Mountain“, wo zwei Männer in einer männlichen Cowboy-Welt mit ihrer Homosexualität klarkommen müssen. Doch „Moonlight“ lässt diese Fragen zu weiten Teilen offen und wagt sich nicht an Konflikte dieser Art. Es geht um den kleinen Chiron und seinen Platz in einer Welt – welche sich in diesen Gegenden oft innerhalb von zwei Blocks abspielt – welche seine sexuelle Orientierung niemals offen akzeptieren würde.
Der Fokus auf diese Figur, unterteilt in drei Kapitel, war nicht genau die Herangehensweise welche ich mir gewünscht habe. Und doch hat sie mich berührt, gerade im letzten Akt, wo der gestählte Chiron als oberflächliches Testosteron-Monster seinen Gefühlen nachgeht und mit seiner Pimp-Karre seine erste, einzige und flüchtige Jugendliebe aufsucht. Hier war der starke Kontrast, welcher mich direkt an meinen eigenen Vorurteilen zu packen wusste. So ein Typ, schwul…..das passt nicht! Doch, es passt und man sollte dies akzeptieren und genau hier hat der Film vortreffliche Arbeit geleistet.
Dank diesem starken Finale, hat „Moonlight“ bei mir die Kurve gekriegt und sich eingebrannt. Auch wenn ich nach wie vor der Meinung bin, dass man aus einer homophoben Macho- und Gangster-Welt, in welcher sich ein homosexueller Junge behaupten muss, einen noch intensiveres Erlebnis hätte machen können. Würde man hier den Aspekt der sexuellen Orientierung ausser Acht lassen, was ja langfristig das Ziel in unserer Gesellschaft sein sollte, wäre „Moonlight“ aber wohl um einiges belangloser aufgenommen worden.
Ein guter Film, bei dem ich nicht recht weis in welche Wertungsschublade ich ihn stecken soll.
Achtung, im letzten Teil leichte SPOILER!!
An Vorschusslorbeeren mangelt es der Amazone ja nicht, wohl auch weil Frauen-Power dieser Grössenordnung noch immer eine Randerscheinung ist und hier sogar die Regie vom weiblichen Geschlecht in die Hand genommen worden ist. Wohlgemerkt, das Drehbuch und damit die Essenz, ist noch immer von einem Mann, aber dies sei nur am Rande erwähnt. Als typische Origins Story – was im Grunde genommen nur ein anderes Wort für Prequel ist – ergründet der Film die Anfänge einer der ikonischsten Figuren des DC-Universums.
Und damit sind wir mal wieder bei einer alt bekannten Comic-Verfilmung, welche uns in den letzten Monaten und Jahren geradezu zu erdrücken versuchen. Dabei hinkt DC laut den meisten Meinungen, dem Megakonzern Marvel/Disney ein gutes Stück hinterher, hat man es doch verpasst das eigene Universum rechtzeitig und mit demselben Erfolg zu etablieren. „Wonder Woman“ soll nun einer der besten DC Filme, eine der besten Comic-Verfilmungen der Letzen Zeit, ja sogar einer der besten Filme des Jahres 2017 sein.
Bei solch grossen Tönen, kann ich entweder meine Erwartungen ins unermesslich schrauben, oder versuchen möglichst neutral an die Sache heranzugehen. Als expliziter nicht Kenner der Comics sämtlicher Vertriebe, laufe ich auch nicht Gefahr die Fanbrille zu eng zu schnallen (Was mir natürlich bei meinen Liebligen auch nicht immer gelingt). Und so setzte ich mich mit Gal Gadot an den Strand, erlebte die Bruchlandung von Chris Pine, das unwiderstehlich böse Grinsen von Danny Huston und David Thewlis in einer Rolle, aus der ich aus Gründen nicht weiter darauf eingehen kann.
Und ja, „Wonder Woman“ ist eine unterhaltsame Comic-Sause mit exotischen Schauplätzen, netter Zeitreise in ein dunkles Kapitel der Geschichte, netter Action, einigen Schenkelklopfern und halbwegs glaubwürdiger Lovestory. Und der etwas dreckigere DC Look gefällt mir gefühlt besser als die Bonbon-Welt von Iron-Man und co. Doch war ich am Ende auch nicht sonderlich beeindruckt vom Gesehenen.
Der Film versucht eine Comic-Figur auf der grossen Bühne zu etablieren, eine Liebesgeschichte aufzutischen, ein Anti-Kriegsfilm zu sein, eine epische Geschichte zu erzählen, Multikulti dabie zu haben und sich dabei in das DC Universum einzufügen. Starker Tobak der hier in140 Minuten gepresst wird und durch die weiter oben erwähnte Origin-Story, fast die Hälfte mit dem Aufbau der Figur verbrennt. So fand ich „Wonder Woman“ an vielen Stellen etwas belanglos, ja schon fast langweilig. Da nützt auch eine für die Geschichte absolut sinnlose Figur nichts, welche nur da ist um lustig und unterhaltsam zu sein (Der „Sniper“).
Auch die Actionszenen wollten nicht richtig zünden, liefern einem grundsätzlich auch nicht mehr als Standard-Kost und das an vielen Stellen eher durchschnittliche (Manchmal sogar eher schlechte) CGI, unterstreichen diesen Eindruck nur noch mehr. Eine Gelegenheit um aus den üblichen Strukturen auszubrechen, hätte sich mit dem Bösewicht ergeben. Doch anstatt selbigen tatsächlich als reines Märchen und Gutenacht-Geschichte für Amazonen abzustempeln und dem Schrecken des Krieges echten Charakter zu geben, holt man gegen Ende tatsächlich noch einen übermächtigen Fiesling aus dem Zylinder, welcher natürlich durch reine Motivation dann doch zu besiegen ist.
„Wonder Woman“ ist ein unterhaltsamer Action-Adventure Film, welcher aber nicht aus den schon oft gesehenen Konventionen ausbricht und an wenigen Stellen sogar Anleihen einer durchschnittlichen RomCom besitzt, welche immerhin in einem emotionalen Moment münden, dafür für oft lächerliche Momente sorgen.
Die Idee eines Popcorn-Antikriegs Filmes mit weibliches Hauptrolle hätte eine richtig tolle, nachdenkliche und auch unterhaltsame Mischung ergeben können, welche sich wohltuend vom üblichen Superkräfte-Brei abhebt, aber man wollte wohl auch Nummer sicher gehen und die Fans des Genres nicht verschrecken.
Dies ist den Machern sicher gelungen und der Erfolg gibt ihnen Recht. Mir persönlich war der Film zu gewöhnlich um hier höher werten zu können.
80er Jahre Kultkomödie mit famoser Besetzung, inszeniert von John Landis, welcher damals fast ein Garant für spassige, gute Unterhaltung war. Auch wenn das Drehbuch nur so vor Stereotypen wimmelt und die ganze Geschichte oberflächlicher nicht sein könnte, ist das Gesamtwerk eine vergnügliche Weihnachts- sowie Neujahrssause.
Denn die Schauspieler harmonieren auf tolle Art und Weise hervorragend zusammen, Aykroyd, Murphy, Curtis und der Butler, eine Kombination die zündet und durch die beiden launischen Duke Brothers (Bellamy, Ameche) sowie Paul Gleason als Wirtschafts-Agent, abgerundet wird.
Für festliche Unterhaltung sorgen auch so manch kultige Szenen und James Belushi im Affenkostüm, dessen Screentime einfach zu kurz ist. „Trading Places“ ist ein Kind seiner Zeit, dumm aber mit viel Herz und einem Cast welcher auf Hochtouren läuft.
Wer Filme dieser Bauweise damals feiern konnte, dürfte hier grossen Spass haben. Auch wenn ich andere Vertreter noch eine Spur mehr in mein Herz geschlossen habe.
Schon als ich die ersten Bilder zu der Netflix Produktion „Bright“ zu Gesicht bekommen habe, fühlte ich mich stark an „Alien Nation“ erinnert, einen kultigen B-Movie der 80er Jahre, wo ein Cop und ein Alien zusammen ermitteln müssen. Ich freute mich also auf schön, stilvoll inszenierten Trash mit Will Smith und einem Ork (Joel Edgerton).
Ja, einem verdammten Ork! „Bright“ schert sich einen Dreck um Erklärungen, warum Ork-Gangs in bester Bloods & Crips Manier durch die Strassen ziehen, Elfen die elitäre, kontrollierende Gesellschaft darstellen oder Feen und Drachen (Ja, es hat auch einen Drachen im Film) herumflattern. Es ist einfach so und total selbstverständlich, ausser für den Zuschauer.
Man muss auf diesen merkwürdigen Mix aus Fantasy, Science-Fiction und knallhartem Cop-Thriller zuerst einmal klar kommen. Hat man sich damit arrangiert, funktioniert die Welt von „Bright“ eigentlich ganz gut, zumindest wenn man sich nicht an Stereotypen Figuren, wirren Szenarios und Elfen welche direkt aus einem Vampirfilm stammen könnten stört.
Mit David Ayer wurde auch ein fähiger Regisseur gefunden, welcher diesen schrägen Stoff unterhaltsam zu inszenieren weis. Optisch hat mir „Bright“ dann auch ganz gut gefallen, auch wenn der Film kein Klischee auszulassen scheint und die Themen Rassismus und Klassenkampf extrem oberflächlich verpackt.
Das Duo Smith/Edgerton hätte viel Potenzial gehabt um in ruhigeren Momenten tiefer zu graben als bis zum nächsten One-Liner.
Die Figuren vermitteln Inkonsequenz, vor allem der Ork Nick Jakoby wirkt in manchen Momenten wie ein Kind und man fragt sich was ihn überhaupt zu dieser Arbeit befähigt die er da zu erledigen hat. Doch Backstorys haben hier keinen Platz, es geht um einen Zauberstab und irgendeinen dunklen Lord…..könnte Sauron aus „Herr der Ringe sein“, würde zumindest passen, da hier so vieles nicht passt.
Interessante Nebenfiguren verblassen, da deren einzige Aufgabe darin besteht mysteriös aus der Wäsche zu schauen oder eine tolle (Action-)Sequenz abzufeuern. Wie bereits erwähnt liegt es nicht an den Schauwerten, die Verpackung von „Bright“ stimmt. Nur der Inhalt ist ein zu bunter Mix ohne klaren Fokus, man konnte sich wie beim Hühnchen in der „Matrix“ nicht auf einen Geschmack einigen.
Als Netfix Abonnement kann einem dieser Hochglanz-Trash eigentlich egal sein, man nimmt den Film so nebenbei einfach mit. Im Kino, wäre man wohl angepisst für dieses höchst durchschnittliche Werk extra Kohle locker gemacht zu haben.
„Bright“ bringt tolle Ansätze mit, sieht gut aus und hätte etwas Frisches etablieren können. Wirkt aber auch zu wenig durchdacht und ist eine weitere Idee von Drehbuchautor Max Landis, wo es nicht an einem interessanten Konzept mangelt, sondern an dessen Ausarbeitung.
Astreiner Ostblock B-Movie und einer der besseren Vertreter mit Jean-Claude Van Damme der letzten Jahre.
Man sollte einfach keine andauernden, modern inszenierte Fight-Szenen erwarten. Es geht hier oft überraschend ruhig - aber durchaus spannend - zu und her. Dafür bekommt man einen gut aufgelegten Scott Adkins, welcher mit den belgischen Muskeln in eine, für dieses Produktionsniveau, brauchbare Handlung verpackt wurde.
Gerade weil der Film nicht eine reine "auf die Fresse" Sause geworden ist, hat er mich positiv überrascht. Man bekommt einige Einlagen geliefert, welche ich als wohl dosiert bezeichnen würde und daher einen grösseren Impact hatten. Ausserdem hat mir die Optik des Streifens zugesagt, für einen kleinen miesen Film, überraschend überzeugend!
Dass der Plot nicht immer das gelbe vom Ei ist und man sich hier auf keinen Oscar-Anwärter oder kreatives Indie-Filmchen einlässt, liegt doch schon beim lesen des Titels auf der Hand.
"Assassination Games" dürfte manchen, auf Daueraction gebürsteten Zuschauer verschrecken. Freunde brauchbarer B-Movies sollten aber dennoch mal einen Blick riskieren, da mich der Film durchaus überraschen konnte. Bin ich mir doch von den beiden Hauptdarstellern schon weitaus schlechtere Werke und Leistungen gewohnt.
Ein Film der Erwartungen sowohl enttäuschen, als auch auf überraschende Weise für ein positives Erlebnis sorgen kann. Bei mir trifft ganz klar letzteres zu!
Das Jahr 1989, wo man als Bulle noch Kleinkriege führen durfte, um danach im Büro des Chefs Dampf abzulassen bis die Wände wackeln. Und als egoistischer Cop der damaligen Zeit, wollte man auch keinen Partner – ausser selbiger ist schon tot! Die obligatorische, schwierige Beziehung zu einer Frau gehörte damals genauso dazu wie klischeebehaftetet aber charismatische Bösewichte.
Und da wäre dann noch der tierische Begleiter, welcher Dooley aufgezwungen wird und sich schnell als coole Socke herausstellt. „Einen Joint? Bravo!!“ Der Humor von „K-9“ ist typisches 80er Jahre Geplapper, aber dank einem gut aufgelegten James Belushi eine wahre Freude. Und auch sonst ist das Drehbuch für eine anspruchslose Komödie höchst vergnüglich, bringt beim Humor das richtige Timing mit und schafft es trotz allem Blödsinns in den wenigen, ruhigeren Momenten zu berühren und die Charaktere glaubwürdig wirken zu lassen.
In einer kurzen Nebenrolle bekommt man auch den kultigsten Schuhverkäufer der damaligen Zeit zu sehen, was für wohliges „ich bin Zuhause“ Feeling sorgt, wenn man zur damaligen Zeit etwas zu oft vor der Glotze gesessen hat. Schön auch dass der Film trotz tierischem Begleiter keine Kinderkomödie darstellt und auf plakative „Hund rettet Kind“ Momente verzichtet worden ist.
„K-9“ ist ein Produkt seiner Zeit, versprüht den Groove der späten 80er Jahre und macht vor allem an einem verregneten Sonntag extrem viel Spass.
Jake Gyllenhaal möchte hier hinter die Dinge sehen, dafür zerstört er Kühlschränke, Toiletten, sein Haus und dabei auch fast sich selbst. Aber wenn man sein Leben wie ein Roboter abspult, den Tod der Frau in dieser oberflächlichen Blase verdrängt, dann kann dies schon auf das Gemüt schlagen. „Demolition“ ist einer dieser kleineren Filme, welche bei manchem Kritiker und überheblicher Filmnase, welche beim Wort Blockbuster gleich loskotzen möchten, wohlwollend aufgenommen werden dürfte.
Der Film hat auch mich durchaus berührt, schliesslich hat Verlust mit Abriss zu tun, man muss zerstören um neu aufzubauen. Warum sich die Hauptfigur gegenüber manchen Personen aber wie das grösste Arschloch verhält und der Konflikt mit seinem Schwiegervater und dem Fonds für Studienabgänger so infantil ausgeschlachtet wurde, erschliesst sich mir nicht ganz. Wohl um den leicht träumerischen, kitschigen Schluss stärken wirken zu lassen.
Etwas erzwungen wirkt auch die Beziehung zu Naomie Watts, welche zwar wie immer zum verlieben spielt, aber im Grunde genommen eine psychopathische Stalkerin ist. Warum raucht die Frau genau ärztlich verschriebenes Cannabis? Einfach weil es zum Indie-Mief des Films passt? Toll ist die Beziehung zwischen Davis (Jake G.) und dem Sohn von Karen (Naomi) welcher an mancher Stelle wie der Nachbarsjunge aus „Toy Story“ daherkommt, aber mit weniger plakativen Konflikten im Inneren zu kämpfen hat.
Grundsätzlich ist in diesem dreier Gespann niemand so richtig normal, oder so kaputt wie einem das Leben eben prägt. Ein Drama mit einer berührenden Prämisse, aber auch viel pseudo-philosophisches Füllmaterial für die Zielgruppe. Ich war/bin hin- und hergerissen ob ich mir den Film noch einmal ansehen möchte, da ich ihn einerseits unterhaltsam, tief, aber auch völlig belanglos finde. Denn solche ähnlichen Geschichten hat man schon Zuhauf gesehen.
Und wer eine waschechte Aussteiger-Story erwartet, wo auf anarchistische Weise der tägliche Trott geprügelt und hinterfragt wird, dürfte etwas enttäuscht sein.
Wer keine Spoiler möchte, sollte nur das Fazit am Ende lesen!
!! SPOILER INSIDE !! !! SPOILER INSIDE !!
Das war er also, der zweite Teil der dritten Trilogie in einer weit entfernten Galaxie. Und so weit wie die Galaxie entfernt ist, so weit entfernt sich Star Wars mit diesem Film zu grossen Teilen von seinen Wurzeln. Zumindest hatte ich das Gefühl, dass mit „Die letzten Jedi“, der Prozess von einer – mit allen Höhen und Tiefen - einzigartigen Franchise, zu einem nach Disney Muster zurecht geschusterten 0815 Blockbuster mit bombastischer Optik, vollendet ist.
Wo man sich in Episode 7 bereits Han Solo entledigt hat (Der alte Ford wollte wohl auch nicht mehr), so schreibt man hier gleich noch eine lieb gewonnene Figur aus der Saga. Dass Luke Skywalker nicht ewig in der Franchsie weiterdümpeln kann und einer neuen Generation Platz machen muss, ist dabei noch verständlich. Immerhin gehört eine der stärksten Szenen aus Episode 8 dem alten Jedi-Meister, um danach entkräftet in den Sonnenuntergang zu gehen. Ob dieser Abgang so nötig war sei dahingestellt. Ich persönlich hätte gerne noch eine Episode mit Luke in Fleisch und Blut erlebt!
Gerne hätte ich z.b eine spannungsgeladene Szene zwischen Luke und Snoke gehabt! Snoke, ein mysteriöser Charakter, welcher wohl sogar die Macht des Imperators überflügelt und Rey gehörig das Gehirn pfeffert. Aber anscheinend war ein starker, charismatischer Bösewicht zu komplex für Rian Johson, welcher anscheinend völlig vogelfrei in der Gestaltung der Geschichte war…..unverständlich bei einem Namen ohne echte Reputation und einer solch grossen Franchise!
Snoke wirkt wie Scheisse am Schuh die man loswerden wollte um alte Gewohnheiten abzuschütteln.
Sein Tod kommt überraschend, der Entscheid ist mutig und im Denken der Sith nachvollziehbar. Aber es ist eine Schande welche Erwartungen in Episode 7 aufgebaut wurden, nur um in den Ideen von Rian Johnson ein jähes Ende zu finden.
Dafür darf Prinzessin Leia weiterhin unter den Lebenden weilen und dies obwohl sie im echten Leben bereits ihre ewige Ruhe gefunden hat, welche Ironie. Man wollte den Charakter wohl nicht auch noch auf der Leinwand sterben lassen, dies wäre wohl zu viel verlangt gewesen. Dabei sollte die Anführerin der Rebellion mausetot sein, gefroren im Weltall schweben, mit einem Lächeln auf den Lippen diesen ewigen Kampf endlich hinter sich zu haben. Doch sie rettet sich in bester Superhelden Manier, eine Szene zum fremdschämen, so exponiert und dämlich für meinen Geschmack.
Überhaupt bietet „The Last Jedi“ ein sehr durchschnittliches Drehbuch mit vielen Logiklücken und einem extrem plakativen Humor, welcher in vielen Szenen auch noch höchst unpassend wirkt. Man wollte den beiden Hauptfiguren Rey und Kylo Ren eine Charakter Entwicklung aufzwingen, dabei stehen beide Figuren am Ende an derselben Stelle wie zum Schluss von Episode 7.
Man tötet also grosse Figuren, interessante Figuren, lässt alte Zöpfe wie Chewie, den Falken oder die Droiden als kurze Sidekicks für billige Lacher und netten Fanservice drin, würgt Prinzessin Leia durch und lässt die Geschichte um Rey im Regen stehen. Dafür darf Kylo nun Anführer spielen und der Kamikaze-Pilot Poe lernt eine wichtige Lektion….nämlich dass man einem auf völlig unverständliche Weise nicht immer alles erzählt, um eine Meuterei anzuheizen.
Wenigstens weis ich nun woher das Imperium….ich meine die letzte Ordnung ihre Waffen und Ausrüstung herhat. Von Waffenhändlern welche sich in einem galaktischen Monte Carlo tummeln, dort wo Finn und irgendein asiatisches Groupie einen echten Greenpeace Moment in bester Disney-Manier erleben dürfen!
Immerhin, optisch ist der Film grosses Kino, mit beeindruckenden Szenenbildern in allen möglichen Farben und Formen. Auch wenn für die galaktischste (und dümmste) Verfolgungsjagd der Filmgeschichte, etwas zu dick aufgetragen wurde. Warum fühlt sich selbst ein Versatzstück wie „Rogue One“ epischer und bedeutender für die Geschichte an? Warum sind Charaktere wie Finn oder Poe so austauschbar geworden, waren die beiden in Episode 7 doch noch echte Hoffnungsträger für zukünftige Abenteuer.
!! SPOILER ENDE !! SPOILER ENDE !!
FAZIT:
„Star Wars – Tha Last Jedi“ ist kein schlechter Film! Als gewöhnlicher Blockbuster funktioniert der Film sogar ganz gut, bietet opulente Bilder, viele Explosionen und Action, aber auch ruhigere und humorvolle Momente. Im Kontext zur Star Wars Franchise, gibt es einige mutige Entscheidungen, aber auch solche welche den Weg des geringsten Widerstand gehen und den Film daher in die üblichen Fliessbandproduktionen einreihen, welche gerade das grosse Kinopublikum beherrschen.
Dies mag eine neue Generation begeistern können, wo man über so manchen Bullshit hinwegsehen kann. Bei mir sorgte manche Szene aber für reines Kopfschütteln. Ein plakativer Science-Fiction Film mit spektakulärer Langeweile, zu exponiertem Fanservice und verschenkten Möglichkeiten.
Eigentlich ein absolut typischer Spencer/Hill mit Polizei Uniformen, einfach ohne den groben Bärtigen. Dafür mit Ernest Borgine als launiger Sidekick, den typischen Gesichtern die verdroschen werden und einem gut aufgelegten Terence Hill, der hier schnell mal rot sieht.
Aus der späteren Spencer/Hill Ära Anfang der 80er Jahre, einer der 4-5 letzten guten Vertreter mit dem gewohnten Humor und knalligem Soundtrack, welcher wohl nur Fans richtig abfeiern können.
Erinnert mich irgendwie an "Guardians of the Galaxy Vol. 2". Sprich, man wollte viel Humor in den Film packen und das Ganze ein wenig auflockern. Die Regeln im "Thor" Universum? Es gibt keine Regeln und Hämmer verschwinden hier so schnell wie Frisuren.
Im Gegensatz zum Guardians Abenteuer, wirkt der neue "Thor" aber zum Glück weniger Episodenhaft und liefert wenigstens eine organische Geschichte. Auch wenn man hier nur ein weiteres Versatzstück des grossen Marvel-Puzzels serviert bekommt.
Aber da ich den Hulk und Mark Ruffalo einfach mag, hat der Film schnell einen Stein im Brett bei mir. Cate Blanchett als Hela ist zwar etwas verschenkt, gibt der Figur aber immerhin ein starkes Charisma, selbst wenn ihre Handlungen meist nur aus bösen Blicken und kämpfen besteht.
Jeff Goldblum nahm den Check sicher auch gerne für die paar kurzen Auftritte, auch wenn ich den Typen immer gerne sehe.
Kurz, ein vergnügliches Abenteuer ohne echte Ecken und Kanten, aber immerhin kurzweilig genug um 130 Minuten ohne echte Längen auszufüllen. Und als Bindeglied der Marvel-Abenteuer sowie dem Avengers-Super-Bowl, für Fans sicher eine Offenbarung.
Die Spinne kommt mal wieder. Was, schon wieder? Nach Tobey und Garfield darf nun erneut ein frischer Junge in den Anzug schlüpfen und sich von Haus zu Haus schwingen. Dabei dient „Homecoming“ eigentlich nur als weiteres Zahnrädchen in der „Avengers“ bzw. Marvel Maschine und ich persönlich bin langsam übersättigt mit all den farbigen Helden. Daher möchte ich mich hier auch kurz fassen.
Spider-Man“ Homecoming ist ein oberflächlicher Actionfilm mit klischeebehafteten „ich rette das Mädel Szenen“ und einem Bösewicht dessen Motivation ziemlich undurchsichtig erscheint. Aber, Michael Keaton ist hier das klare Highlight, auch wenn ich ihn lieber in einem anderen Film gesehen hätte. Dazu wollte man beim gefühlt 100sten Spider-Man Reboot wohl doch nicht völlig auf Spinnenmuskeln vertrauen und schickt daher regelmässig Papa-Stark vorbei, welcher Deus ex Machina Auftritte zu lieben scheint.
Ein bisschen Humor hier, die übliche Action, ein wenig Coming-of-Age dort, ein bisschen Cinematic-Universe darüber und fertig ist der launige Superhelden-Mix. Klingt jetzt stark danach dass ich hier nicht objektiv bin und wohl kein grosser Fan der aktuellen Superhelden-Welle. Mag sein, aber auch abgesehen davon, fand ich „Spider-Man Homecoming“ einen der schwächeren Vertreter aus dem Hause Marvel in letzter Zeit.
Was die Schauwerte betrifft, kann man sich den aber durchaus mal geben.
F. Gary Gray legt nach dem vergnüglichen „Friday“ gleich mal mit einem Heist-Flick nach, welcher bereits sein grosses Talent für intensive Action aufzeigt. „Set it Off“ ist dazu ein emanzipierter Film, wo für einmal nicht die Typen die Knarre in die Hand nehmen und „Eier“ zeigen. Aber es ist auch zum verzweifeln was die Girls alles durchmachen müssen! Ein trostloses Leben am Abgrund, ohne Hoffnung, ohne Liebe, ohne gute Jobs, ohne Kinder, ohne Essen…..ehm, was?
Ok, der Aufbau der Geschichte ist nicht ganz so dramatisch und auch einer der Kritikpunkte. Die Situation der Mädels wirkt niemals so hoffnungslos und wenn dann hoffnungslos konstruiert, als dass sie auf einmal zu toughen Bankräuberinnen werden. Queen Latifa wurde ihrer Physis entsprechend in die männliche „i don’t give a fuck about anything“ Rolle gedrängt und damit halbwegs glaubwürdig. Aber klischeebehaftetet Rollen, auch wenn diese durch eine Frau gespielt wird, helfen meinem Verständnis auch nicht weiter.
Einerseits sind die Beweggründe der Damen also äusserst fadenscheinig, andererseits deren Planung schlicht nicht vorhanden. Klar, dies macht ja auch den Charme des Films aus – neben der tollen 90er Jahre Musik – dass hier 4 Personen welche höchstens zum Arbeiten aus ihrem Block kommen, sich spontan dazu entscheiden das böse System um ein paar Dollar zu erleichtern. Vergnüglich inszeniert ist „Set it Off“ jedenfalls und sorgt neben vielen Reisbrett-Szenen auch für manchen Lacher.
Der tolle Cast sorgt hier jedenfalls für gute Unterhaltung und John C. McGinley als knallharter Cop mit Vorurteilen, bringt gerade zu Beginn ekligen Spass. Leider fehlt es den Figuren aber an einer guten Charakterentwicklung bzw. ist selbige bei den meisten gar nicht vorhanden. Gerade beim Finale verhalten sich gewisse Personen irrational oder entwickeln merkwürdige, emotionale Züge. Da hilft auch die wirklich extrem aufgesetzt wirkende Liebesgeschichte nicht weiter, welche schon fast als eigenständiger „Pretty Woman“ Abklatsch herhalten könnte. Das passt einfach nicht in den Film und wirkt deplatziert.
Abschliessend muss ich also sagen, dass die Stärke von „Set it Off“ sicher nicht das Drehbuch ist, sondern die launige, kraftvolle Inszenierung von F. Gary Gray, welche von einem guten Cast getragen und mit einem tollen Soundtrack unterstrichen wird. Und da das Szenario – Vier schwarze Frauen aus der Hood wollen eine Bank überfallen - auch 20 Jahre später noch frisch wirkt, macht „Set if Off“ nicht nur als Zeitzeuge Spass beim Zusehen, auch wenn einiges hier für hartes Kopfschütteln sorgen kann.
B-Movie Bullshit mit hübschen Girls, Nerd-Helden, ganz viel Kunstblut und dem unweigerlichen Drang möglichst offensichtlich die 80er Retro-Welle mitzunehmen.
Ich hoffe nicht dass dies nun der zukünftige Standard der meisten Netflix Produktionen wird! Sinnsuchende werden schnell verzweifeln und selbst das reine Spass-Publikum dürfte sich hier ab und zu am Kopf kratzen.
„The Babysitter“ hat einige vielversprechende Ansätze, könnte als reiner Edeltrash auch ganz gut funktionieren und bietet sogar den ein oder anderen brauchbaren Schauspieler. Aber man wusste wohl nach den ersten 10 Drehbuchseiten nicht mehr weiter und hat daher die restlichen Blätter einfach leer gelassen und sich gesagt: „let’s have some fun!“.
Man darf dem Film zugutehalten dass er mit einigen Konventionen durchaus zu brechen weis und eine nette Optik besitzt. Aber auch sehr offensichtlich auf Kult gebürstet worden ist und sich wohl dachte, dass er damit einen Freifahrtschein für jeglichen Blödsinn bekommt.
Wem ein bis zwei tolle Momente und ein hübscher Arsch reichen, der wird hier vielleicht sogar glücklich werden. Für mich ist „The Babysitter“ einfach durchschnittlicher Trash ohne Sinn und Verstand, welcher versucht möglichst cool zu sein, dabei aber die Geschichte völlig vergessen hat.
Countdown zum letzten Jedi – Kapitel 3 – Spoiler Alert!
Endlich das grosse Finale der zweiten Trilogie und endlich beweist Anakin dass er auch nicht mehr Hirn hat, als ein Spatz Fleisch auf der Kniescheibe!
Die Ereignisse überschlagen sich förmlich, Freunde werden zu Feinden, Armeen wenden sich gegen ihre Vorgesetzten, der Sith-Lord zeigt sein Gesicht, Geliebte sterben, Jedi-Ritter werden abgeschlachtet und Lavaströme reissen die letzte Hoffnung mit sich.
„Episode 3 – Die Rache der Sith“ ist ein würdiger dritter Akt der umstrittensten Trilogie im Star Wars Universum und lässt es optisch ordentlich krachen. Und wenn ganz am Schluss endgültig die Brücke zur Ur-Trilogie geschlagen wird, könnte sich auch beim grössten Kritiker ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben, auch wenn manches „nooooooo“ ein wenig gar theatralisch wirkt.
Ärgerlich ist für mich nach wie vor die Art und Weise, wie der Imperator sich seinen neuen Schüler krallt…..Dummheit gepaart mit purem Egoismus. Und dafür hat man uns zwei Teile lang warten lassen?
Die Entwicklung vom kleinen, klugen und selbstsicheren Jungen, zum verliebten Teenager, zum rachsüchtigen Psychopathen…..nein, passt für mich einfach nicht. Und auch sonst sind hier einige Dinge ziemlich unrund und man darf sich schon fragen, ob dieser Jedi-Orden nicht ein Haufen Scharlatane darstellt, wenn alle zusammen so blind sein konnten was hier vor sich geht.
Aber so sind die einfachen Abenteuergeschichten eben und dem Unterhaltungswert tut dies ja keinen Abbruch. Und gute Unterhaltung wird hier durchaus geboten, was auch gleich zu Beginn des Films klar werden dürfte. Die Regie von Lucas bleibt zwar gewohnt durchschnittlich, aber immerhin konnte er von deutlich fortschrittlicherer CGI Technik Gebrauch machen und sich vollends auf den ausufernden Konflikt der Parteien konzentrieren. Die Fäden laufen hier zusammen, es muss nichts mehr erklärt werden.
In dieser Hinsicht ist „Episode 3- Die Rache der Sith“ sicher der beste und unterhaltsamste Teil der zweiten Trilogie und bietet am meisten Star Wars Feeling in seiner ursprünglichen Form.
Ob das Mysterium um Vaders Vergangenheit so ausladend hätte erzählt werden müssen? Gerade die wenigen Infos die man hatte, machten doch auch den unheimlichen Charakter der Figur aus, welcher hier komplett entblättert und – je nach Film – auch etwas ins Lächerliche gezogen wird.
Oder anders ausgedrückt. Wenn am Ende das bekannte Tauchflaschen-Geräusch von Vader mehr Gänsehaut verursacht als die meisten Schlüsselmomente aller drei Filme, dann fragt man sich wie nötig diese Prequels wirklich gewesen sind?!
Countdown zum letzten Jedi – Kapitel 2 – Spoiler Alert!
Anakin als unsicherer Teenager, begibt sich nun also in gefährliche emotionale Gewässer. 10 Jahre als Jedi-Mönch im Zölibat zeigen ihre Wirkung, bekommt er doch beim ersten Wiedersehen mit Padme unweigerlich den Drang der Alten gleich die tollen Kostüme vom Leib zu reissen.
Und damit kommen wir auch gleich zum grössten Kritikpunkt den ich bei „Star Wars – Episode 2“ vortragen möchte. Die Liebesgeschichte wurde etwas gar theatralisch inszeniert und Anakin wirkt eher wie in verliebter Wahnsinniger, als wie ein wahnsinnig Verliebter.
Dies liegt aber evtl. auch an den oft hölzernen Dialogen, oder den ganzen 3 Gesichtsausdrücken von Hayden Christensen. Oder doch an dem plumpen Plot um die beiden Liebenden? Kurz, ich nehme den beiden die Liebesgeschichte zu keiner Sekunde ab! Und da selbige ein essentieller Bestandteil des Films darstellt, sind dies schon einmal schlechte Voraussetzungen um mich hier vollständig abholen zu können.
Dass Anakin seine Gefühle nicht unter Kontrolle hat und ständig impulsiv handelt, mag man ihm verzeihen. Er war zu jung für die Jedi Ausbildung (Luke, anyone?), sein Meister klopft dauernd nur weise Sprüche aus Glückskeksen, seine Mutter leidet und seine Figur ist nun einmal dazu bestimmt Angst und Wut auf die Prioritätenliste zu setzen. Muss es deswegen so exponiert werden?
Wahrscheinlich schon, denn George Lucas war hier federführend was das Drehbuch angeht und sitzt natürlich wieder im Regiestuhl. Daher erspare ich mir die Kritik an seinem Können, welches ich bei meiner Review zu „Episode 1“ bereits genüsslich kritisiert habe. Dies schmälert ja nicht seinen Einsatz, dank dem es diese Franchise überhaupt gibt.
Jedenfalls wirkt „Star Wars – Episode 2“ wie ein „Dunkle Bedrohung 2.0“. Ähnliche Schwächen werden mit mehr Action in einer ausufernden CGI-Kulisse ertränkt, was immerhin dem Unterhaltungswert zugutekommt. Dass manche Actionszene wieder mehr an eine Fahrt in Disneyland erinnert, mag angesichts der aktuellen Besitzer leicht ironisch erscheinen, aber auch diese Parallele habe ich bei meiner Review zum Vorgänger bereits gezogen.
Zugutehalten darf man hier, dass das CGI weniger angestaubt wirkt als bei „Episode 1“ und vor allem gegen Ende, wenn die Klonkrieger zum Einsatz kommen, manch durchaus beeindruckende Einstellung ermöglicht haben. Auch sind die Lichtschwert Kämpfe dynamischer und machen mehr Spass beim Zusehen, auch wenn ich einen leichten Jedi Overload im dritten Akt nicht von der Hand weisen kann. Dieses bonbonfarbene Star Wars Universum ist eben einfach nicht so meins……..da wären mir sogar Ewoks lieber. Pluspunkte für Christopher Lee als Count Dooku, welcher eine coole Sith Socke ist, aber leider zu wenig Screentime bekommt.
„Star Wars – Episode 2“ bietet in allen Belangen mehr Schauwerte als sein Vorgänger, verliert sich aber auch in einer etwas merkwürdigen Geschichte auf zwei Ebenen und wirkt noch genauso konstruiert wie sein Vorgänger. Dadurch ist vieles nicht ganz schlüssig und fügt sich auch nicht organisch in das Gefüge ein, welches hier ja etabliert werden soll und schlussendlich nach „Episode 3“ zur Urtrilogie führen sollte. Auf Details die mich stören, möchte ich dabei aber nicht eingehen, auch da jeder solch einen Film wieder mit eigenen Augen und Erwartungen sieht.
Für mich ist der Film als Gesamtwerk ganz unterhaltsam, aber an vielen Stellen auch äusserst ärgerlich und infantil inszeniert. Aber Hauptsache abgetrennte Arme, lustige C3PO's, wirbelnde Yoda's, übermächtige Bösewichte, Armeen in weissen Rüstungen und innerlich zerrissene Helden.
Countdown zum letzten Jedi – Kapitel 1 – Spoiler Alert!
Als Disney sich Lucasfilm inklusive der Star Wars Franchise gekrallt hatte, war die Angst gross dass nun Mickey mit Lichtschwert durch die Galaxie tuckert, vorbei an niedlichen und kindergerechten Sternenzerstörern. Zum Glück wurde uns hier das Gegenteil bewiesen, auch wenn das Merchandising natürlich dennoch genüsslich ausgeschlachtet wird.
„Star Wars – Episode 1“ war und ist lustiger weise da bei weitem näher an einem Disney Comic angesiedelt. Eine fantasievolle Welt, in der Natalie Portman in jeder Szene ein neues, ausgefallenes, Kostüm zu tragen hat, die Lichtschwerter bunter den je daherkommen und ein gewisser Jar Jar Binks aussieht wie Goofy nach einem atomaren Unfall. Aber es ist weniger die zu sauber geratene Welt oder das durchschnittliche Drehbuch, welches Episode 1 als einer der schwächsten Teile im Star Wars Universum dastehen lassen.
Mancher Fan sagte nach der Premiere, dass er gerade einen netten Science Fiction Film gesehen habe, aber keinen guten Star Wars Streifen. Ich kann dem eigentlich nicht wiedersprechen. Würde man die Lichtschwerter durch Laserpistolen, die Hologramme durch Videoscreens und die Jedi durch Privatdetektive ersetzen, es würde den Film nicht schlechter, aber auch nicht besser machen. Die Story ist für Fans natürlich ganz nett, zeig sie doch wo die Darth Vader/Skywalker Ära ihren Ursprung hatte. Beim Plot hätte man aber gerne noch etwas mehr Feinarbeit investieren dürfen, so wirkt vieles einfach zu konstruiert, zu märchenhaft oder nur schwer nachvollziehbar. Aber wer möchte dies einem Fantasy- Science Fiction-Flick wirklich ankreiden……
Die grösste Schwäche von „Star Wars – Episode 1“ ist weder die Geschichte, noch die Figuren. Liam Neeson und Ewan McGregor sind charismatische Machtträger, das Production Design ist stimmig und bietet neben, damals, frischen Eindrücken auch genügend Fanservice. Und mit Darth Maul hat man einen tollen Gegenspieler geschaffen, welcher zwar ein wenig stark in den Schminktopf gefallen ist, aber dennoch zu wenig Screentime bekommen hat. Es sind auch nicht die oft infantilen Dialoge, welche meistens aus nicht mehr als zwei Sätzen bestehen und wenig Subtext bieten.
Wenn man etwas wirklich kritisieren sollte, dann die Regiearbeit von George Lucas! Klar, das Podrace ist stellenweise famos inszeniert, lebt aber vorwiegen von der beeindruckenden Soundkulisse, welche einem in einem brauchbaren Heimkino noch immer wegballert. Es ist wohl eher der Umstand dass Lucas noch nie ein herausragender Regisseur war und sich auch nicht weiterentwickeln konnte. Vieles wirkt stark antiquiert und mit dem richtigen Videofilter, könnte man Episode 1 auch als 70er Jahre Film verkaufen. Natürlich wäre damals nicht mit so viel CGI gearbeitet worden, aber dies hätte dem Film hier auch nicht geschadet.
Die Staubschicht auf manchen Effekten und vor allem Massenszenen ist so dick, man fragt sich unweigerlich ob man gerade eine Zwischensequenz eines Computerspiels zu sehen bekommt. Und Lucas wollte die volle Ladung auskosten, stopft den Film mit ausschweifenden, computergenerierten Szenen, voll. Ohne zu berücksichtigen dass der Film 20 Jahre später wohl nicht mehr ganz frisch wirken dürfte. Wo die Nachbearbeitung mit CGI unnötig war (Episoden 4-6), so wäre eine Schönheitskur und Filtermagie bei Episode 1 dringend angebracht und wünschenswert.
Dass die Jedi Ritter nun herumhüpfen wie Zirkusartisten mag befremdlich wirken, aber jede Generation der Star Wars Filme, interpretierte die Ansätze hier auch wieder anders. Wo die alten Filme noch eher minimalistisch waren und nur vereinzelte Kunststücke gezeigt werden, schwingen die Jedi und Sith – zumindest in Episode 1 und 2 – streng nach Bühnenchoreo. Dies führt zu einer gewissen Diskrepanz unter den Filmen, da man steife Schwertkunst, artistische Lightshows und kraftvolle Badass Moves über 3 Generationen verteilt hat.
Eine grosse Show wird einem bei „Star Wars – Episode 1“ stellenweise durchaus geboten! Nur fühlt sich der Film mit seiner Mischung aus überzeichneter Geschichte, (zu) bunten Farben, schlecht gealtertem CGI, höchst durchschnittlicher Regie und einigen fragwürdigen Figuren, wie eine leckere Torte mit zu viel Zucker an. Man freut sich auf einen grossen Bissen, mampft genüsslich das erste Stück und am Ende ist einem schlecht.
Lucas war wohl einfach zu ambitioniert, von den Möglichkeiten der Technik anno dazumal geblendet und wollte ein kleines Best-Of zusammenschustern, inkl. überaus kitschig inszeniertem Happy End.
Wenn es um Filme mit einem starken Twist geht, welche sich dazu aber nicht in alle Richtungen verdrehen um dem Zuschauer möglichst komplex vorzukommen, gehört „Identity“ zu meinen absoluten Favoriten.
Das bedrückende Szenario in einem abgelegenen Motel wirkt surreal und glaubwürdig zugleich. Schnell knistert immer mehr eine mystische, übernatürliche Stimmung in der Luft. Etwas geht nicht mit rechten Dingen zu, aber was ist des Rätsels Lösung?
Hier kann der Zuschauer herrlich mitfiebern, wird zum Denken angeregt und perfekt in die mysteriösen Ereignisse eingebunden. Nach und nach entblättert sich die Auflösung, welche so einfach wie genial daherkommt und wohl nicht von jedem Zuschauer sofort erraten werden dürfte. Im Gegensatz zu Filmen welche erst gegen Ende mit einer starken Wendung auftrumpfen, bindet „Identity“ selbige geschickt in die Handlung ein und lässt danach noch auf höchst spannende Art weiterlaufen.
Damit erschliesst sich auch bei einer erneuten Sichtung dem Zuschauer manches Detail und der Film lässt nicht sein ganzes Potenzial verpuffen sobald man die Auflösung kennt.
Dass "Identity" einen hohen Spassfaktor bietet, liegt aber auch am tollen Cast. John Cusack spielt hier gewohnt routiniert den cleveren Limousinen Fahrer und die Interaktionen innerhalb der Motel Gruppe ist äusserst vergnüglich. Da verzeiht man dem Film auch das ein oder andere Klischee oder die konstruiert wirkenden Abläufe. Vor allem letztere machen im Verlauf der Geschichte durchaus Sinn und enden in einem coolen Finale mit tollen Ausgang.
„Identity“ mag seine Fehler haben und bei weiten nicht perfekt sein. Und doch spielt er sich dank seiner stimmungsvollen Inszenierung, der einfachen aber tollen Idee und dem vergnüglichen Cast in meine Hitliste. Objektiv würde ich ihm wohl eine 8/10 geben, aber da hier Lieblingsfilme nur eine 10 einstreichen können, werfe ich gerne die volle Punktzahl in den Topf.
Ein toller Film, den ich mir immer wieder ansehen könnte und überraschenderweise bei der Zweitsichtung fast mehr Spass gemacht hat.
"Devil" wurde toll inszeniert, hat einen netten Cast, ein so weit unverbrauchtes Szenario und ist bei der Erstsichtung durchaus spannendes Rätselraten.
Leider verpufft der Effekt des Films sobald man die Auflösung kennt und eine Zweitsichtung hat dadurch nicht mehr den selben Unterhaltungsfaktor.
Die Konzentration auf einen beengten Raum, Passagiere, einer davon ist der Mörder. Mord im Orientexpress-Aufzug.....
Leider hat man aus diesem tollen Szenario nur wenig herausgeholt, die Interaktionen unter den Charakteren wäre ausbaufähig gewesen und spektakulär- oder mystisch- scheiternde Rettungsaktionen, fand man auch nicht notwedig.
"Devil" ist auf das Maximum reduziert und hochwertig produziert. Bietet aber auch nur einen minimalistischen Plot ohne echte Höhepunkte. Wer sich auf dieses Spiel einlässt, wird zumindest beim ersten mal gute Unterhaltung bekommen.
Und wieder einmal rettet die Kirche uns vor der Verdammnis! "Lost Souls" ist ganz sicher kein besonders origineller Film und fühlt sich relativ schlecht gealtert an. Aber auch mit TV-Film Charakter, fand ich diesen Mystery-Thriller gar nicht mal so übel und an einem verregneten Sonntag darf auch gerne mal solches Teufelswerk über den Schirm flattern.
Das grösste Problem bei "Lost Souls", ist die fehlende Glaubwürdigkeit und der etwas konstruierte Plot. Winona Ryder schwirrt kettenrauchend umher wie eine Irre, verbreitet Verschwörungstheorien die ihr niemand glaubt und spielt nebenbei die Exorzisten-Assistentin.
Ihr Ziel, Peter Kelson (Peter Chaplin), dessen Rolle durch höchst kryptische Zufälle entfaltet wird. Die anderen Figuren sind blosse Nebendarsteller in dieser okkulten Sause. Vor allem fehlt es an starken Bösewichten welche die Dinge zu lenken versuchen. Die Antagonisten und Antichristen Fans verpuffen im Investigationsspiel völlig und erhalten erst in einer dämlichen, vom Zufall generierten Szene, die volle Aufmerksamkeit.
Abseits davon, bietet Lost Souls einige denkwürdige Szenen wie diejenige mit dem leeren Audiotape, welche das Potenzial der Geschichte offenlegen, aber zu wenig konsequent umgesetzt worden sind. Für einen düsteren Thriller mit höllischer Unterstützung, hätte man durchaus mehr herausholen können.
Und gerade dann wenn es richtig spanned wird, knallt einem der Film die Türe vor der Nase zu. Das Finale fand ich daher einerseits so genial wie beschissen. Einerseits würde man sich wünschen dass die Kacke nun so richtig zu dampfen beginnt, andererseits ist dies wenigstens der konsequenteste Part des Streifens.
"Lost Souls" ist sicher kein schlechter Film, aber er besitzt auch zu wenig Substanz und Eigenständigkeit um sich aus dem Durchschnitt zu befreien, kann aber mit der richtigen Stimmung durchaus unterhaltsam sein.
Wer sich mit durchschnittlichen Thrillern mit der selben Thematik und aus der selben Zeit herumschalgen möchte, sollte einen Blick auf "Stigmata" oder "End of Days" werfen. Letzterer macht z.b vieles besser und bietet vor allem einen teuflisch guten Gegenspieler, sowie Arnold Schwarzenegger in einer mehr oder weniger (damals) ungewohnten Rolle.
Noch vor dem Wayans-Parodien-Durchbruch "Scary Movie", nahmen die beiden mit Ihrem Drehbuch zu "Don't be a Menace" die erfolgreichen Hood Filme der 90er Jahre aufs Korn.
Schon in diesem Werk zeigt sich der vorherrschende Humor der Wayans-Parodien, welcher vorwiegend auf völliger Übertreibung beruhen und einem keine Luft zum atmen lassen. Keine Spur vom Feingefühl einer "Nackten Kanone" oder dem sarkastischen Irrsinn eines verrückten Flugzeuges.
Dabei hätte es doch genügend Anschauungsunterricht gegeben, von "Top Secret" über "Hot Shots" bis "Loaded Weapon". Aber man versteift sich hier meistens auf billigste Lacher, totalen Blödsinn und Szenen voller Irrsinn. Es wird gar nicht erst versucht eine Geschichte zu erzählen welche einem durch diesen Stumpfsinn leitet. Eine zusammenschusterte Ansammlung "lustiger" Ideen wird Zielgruppen gerecht verpackt und profitiert dabei vom Fahrwasser der Vorlagen.
Ja, an wenigen Stellen ist "Don't be a Menace" sogar richtig lustig, aber leider sind diese Momente viel zu selten um die anderen Schwächen zu kompensieren. "Scary Movie" hatte den Vorteil dass man dort auf einen noch populäreren Zug aufgesprungen ist und sich vorwiegend auf einen Film versteifen konnten (Scream). Hier verrennt man sich im Pool der Ideen und wusste wohl selber nicht so recht wohin das Ganze führen soll.
Damit ist auch dieser Beitrag nur ein weiterer Punkt im Lebenslauf der Wayans Brüder, welche sich auf ein Metier versteift haben, welches sie eigentlich gar nicht beherrschen, aber anscheinend immer wieder ein begeistertes Publikum findet.
Aber in Zeiten wo gute Parodien Mangelware sind, "Zucker" nicht mehr hilft und Frank Drebin tot ist, frisst eben auch der Teufel manchmal Fliegen.