Ecto1 - Kommentare
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Alle Kommentare von Ecto1
"Tai Chi Zero" ist sicher kein Film für Freunde der Fraktion: "Ich will einfach geile Kampfsequenzen sehen", denn dazu ist der Film zu harmlos und konzentriert sich auf ganz andere Aspekte.
Ohne hier jetzt vertieft auf die, nach meinem Geschmack nette, Geschichte einzugehen, muss ich sagen dass mich vor allem die Inszenierung positiv überraschen konnte.
An der Grenze zum komödiantischen, merkt man "Tai Chi Zero" an jeder Ecke an dass die Macher hier keinen 0815 Kung-Fu Flick abfackeln wollten. Unkonventionelle, fast schon Comichafte Elemente werden mit einer Heldengschichte vermischt und ergeben einen erfrischenden Mix am Martial-Arts Firmament.
Wer also mal einen Eastern der etwas anderen Art sehen möchte, kann hier getrost einen Blick riskieren und dürfte grossen Spass dabei haben.
Toller Eastern mit einem höchst klassischen aber immer wieder passenden Gut gegen Böse Plot. Die Kampfsequenzen sind famos inszeniert und optisch bietet der Film auch für das verwöhnte Martial-Arts-Auge einige herrliche Bilder.
Solche Geschichten leben auch immer von einem starken Antagonisten, welcher dank egoistischem Verhalten und andauerndem Streben nach Macht, gleichzeitig böse aber auch verdammt cool sein darf. Diesen Aspekt erfüllt "True Legend" ganz nach meinem Geschmack und liefert hier ein tolles Feuerwerk im Kräftemessen ab.
Hat mich Abseits der bekannten Namen wie Donnie, Jet, Jaa und co. sehr positiv überrascht. Aber mein letzter Ausflug in das Fantasy-Kung-Fu-Kino ist auch schon eine Weile her. Ich fühlte mich aber wohlig an Zeiten der Jet Li Kultfilme wie z.b "Twin Warriors (Tai Chi Master)" erinnert.
Zum Glück sind die Zeiten der an Drähten herumfliegenden Kung-Fu Zauberer insofern vorbei, als dass man die Tricks hier dank ordentlichem Effektgewitter nicht mehr zu sehen bekommet. "True Legend" merkt man an dass hier zwar alter Wein serviert wird, aber die Schläuche nicht mehr die selben wie früher sind.
Und dies ist doch eigentlich begrüssenswert, oder nicht?
Und täglich grüsst die Bombe! Jake Gyllenhaal hetzt von Gelegenheit zu Gelegenheit und steht vor einer komplizierten Aufgabe. Die Bombe sowie den Bombenleger in einem fahrenden Zug ausfindig machen und dies in einer scheinbar virtuellen Realität, denn der Anschlag ist bereits geschehen, oder doch nicht?
"Source Code" bieten sich durch die Ausgangslage fast unendliche Möglichkeiten den Protagonisten, aber auch den Zuschauer immer wieder in die Irre zu führen. Man wird ein Teil der Ermittlungen, kämpft sich jedes mal wieder mit Colter Stevens durch das selbe Szenario und möchte auf Teufel komm raus den Verantwortlichen finden.
Dass einem dabei noch eine kleine Romanze über den Weg läuft ist um so praktischer, erhöht es doch die Motivation der Hauptfigur und lässt einem heimlich auf ein unmöglich erscheinendes Happy End hoffen. Seine knapp 90min Laufzeit weis "Source Code" jedenfalls bestens zu füllen und ich habe mich zu keiner Sekunde gelangweilt. Dass hier technische Möglichkeiten auch über die Logikgrenze hinaus exponiert werden ist verzeihbar, schliesslich ist dies hier ein astreiner SciFi-Flick mit Zeitschleifen Charme. Eine Thematik bei Dir ich gerne auf den Zug aufspringe, selbst wenn dieser mehrmals dem Untergang geweiht ist.
Spannender Science-Fiction Thriller mit einem etwas vorausschaubaren Twist, welcher aber dadurch nicht weniger originell bzw. erfrischend unterhaltsam ist.
Ballett interessiert mich eigentlich einen feuchten Dreck. Was kümmert mich das herumhüpfen in seidenen Ariel-Ultra Kostümen und Hoden-exponierenden-Hosen. Dazu meist klassische Bombast Musik, welche nur den kläglichen Beweis darstellt, dass das ganze Theater auf der Bühne ohne Mukke niemanden zu Tränen rühren würde.
Aber das tut hier nichts zur Sache, denn "Black Swan" ist ein grossartiger Film welcher das Leiden hinter- und auf der Bühne zeigt. Es wird mit Erwartungen gespielt. Erwartungen der Hauptfigur aber auch mit denen des Zuschauers. Der Film ballert einem aus vollen Rohren so viele Gefühle in die Fresse dass man sich dem ganzen einfach nicht entziehen kann.
Emotionen werden hochgekocht und wieder abgekühlt. In der einen Szenen fühlt man sich wie in einer Rocky Montage, nur um sich kurz danach in einem Horrorstreifen wieder zu finden. Romantik trifft hier auf Herzlosigkeit, Erotik auf Neid, Angst auf Hoffnung, Liebe auf Tod. "Black Swan" inszeniert sich selbst als Oper, aber bleibt dabei hübsch auf Mainstream gebürstet.
Ich wurde unterhalten, gequält und wieder losgelassen. Die dunkle Seite der Macht....ah, falscher Film. Jeder hat eine dunkle Seite, die Frage ist nur wie sehr man selbige unter Kontrolle hat um sie gewinnbringend für sich einsetzen zu können.
"Black Swan" ist ein Stück bei dem ich am Ende zwar nicht in stehenden Applaus ausgebrochen bin, aber doch ziemlich beeindruckt zurückgelassen wurde. Ich fühlte mich dabei ertappt gerade intensiv in eine Welt gezogen worden zu sein, die mir sonst ziemlich am Arsch vorbei geht. Und damit ist doch eigentlich schon alles gesagt.
Schrecklich wie hier eine wohl epische Buchreihe (Welche ich nicht gelesen habe) auf lieblose 95min zusammengequetscht worden ist! Und zu allem Übel musste ich mir diesen durchschnittlichen Fantasy-Kracher auch noch auf Deutsch geben, was bei McConaughey und Elba zu schweren Verlusten im Charisma-o-meter führen kann.
"The Dark Tower" versucht gar nicht erst seine Geschichte gehaltvoll zu erzählen. Nach Lust und Laune wird hier von einem Ort zum anderen gehetzt und wenn es einer Szene gerade nützlich ist, taucht der Bösewicht auf, sonst eben nicht. Die Hintergrundgeschichten mancher Charaktere werden einem lieblos vor den Latz geknallt, damit man ja nicht auf die Idee kommen könnte dass hier eine Figur tatsächlich spannend oder interessant ist.
Es fühlt sich an wie ein Pilotfilm zu seiner Serie - upps, es kommt noch TV-Serie!? Shit, das ist doch Ironie pur was hier abgeliefert wird. Auch als nicht Kenner der Bücher bin ich sicher, dass man hier auch in der kurzen Laufzeit mehr hätte herauspressen können. Nur schon dass dieses Universum mit vielen King-Geschichten verwoben ist wurde stiefmütterlich behandelt und nur im Hintergrund eingebaut um wohl doch noch einige Fans zufrieden stellen zu können.
"The Dark Tower" ist ein Paradebeispiel wie Studios versuchen das schnelle Geld mit erfolgreichen Vorlagen zu machen. Dabei zeigt(e) doch ein Peter Jackson was man auf die Beine stellen kann, wenn man den richtigen Leuten genug Geld und Vertrauen gibt. Mich hat der Film auf praktisch keiner Ebene abgeholt, selbst unabhängig von etwaigen Buchvorlagen betrachtet. Ein Versatzstück von etwas grossem und doch beliebig austauschbar.
Sony versaut es sich mit den Fans also nach "Ghostbusters" ein weiteres mal und kann hier wohl genauso wenig dafür sorgen, dass dank der Verfilmung neue dazukommen. Man kann also nur hoffen - und wohl auch davon ausgehen - dass die Macher hier gehörig auf die Fresse fliegen und sich in ein paar Jahren fähigere Leute für eine erneute Umsetzung begeistern lassen.
Schade für die verschenkten Schauspieler und die tolle Vorlage, aber "The Dark Tower" ist höchst durchschnittliches Fantasy-Kino ohne echte Highlights, welches nur auf der visuellen Ebene zu überzeugen weis und dies erschreckenderweise auch nur zum Teil.
Immerhin, wem die Bücher zu sperrig sind, der kann sich nun 95min lang das Gehirn flöten lassen. Dies mag vielleicht unterhaltsam sein, aber auf sehr tiefem Niveau, so dass man den Streifen als Unwissender wohl schnell mal als Jugendbuch-Verfilmung betrachten könnte. Verstehen würde ich dies ja bei dem was ich gesehen habe.
Klischeeertränktes Drehbuch, welches an nicht wenigen Stellen die Grenze zum Kitsch zu sehr strapaziert und den Film wie eine Fleischgewordene Disney-Sause wirken lässt. Warum singen die eigentlich nicht mehr? Der Versuch eine epische Geschichte zu erzählen ging damit zu weiten Teilen in die Hose und man fühlt sich zu oft wie in einem schlechten Groschenroman.
Was "Far and Away" aber in meiner Sympathie-Wertung steigen lässt, ist die kurzweilige Inszenierung von Ron Howard, welcher hier wundervolle Bilder abliefert die Spass beim zusehen machen. Tom Cruise als irischer Tölpel ist nicht minder vergnüglich und die Harmonie mit Nicole Kidman passt. Aber auch die Nebenrollen sind über weite Strecken famos besetzt worden, was die 140min mit allen Schwächen und erzwungener Romantik dennoch gut erträglich macht.
Gepaart mit Abwechslungsreichen Handlungsorten, treibt einem die Geschichte wenigstens träumerisch durch ein oberflächliches Abenteuer vergangener Zeiten.
Schade nur dass der Film so naiv dumm daher geritten kommt und sich am Ende nicht mal traut richtig dramatisch auf die Kacke zu hauen. Aber man wollte dem Publikum wohl nicht zu viel zumuten und ging daher auf Nummer sicher.
Immerhin, als Komödie kann er an vielen Stellen überzeugen, was wohl weniger beabsichtigt war. Ich mag den Scheiss dennoch irgendwie......
Filme welche eine Musikuntermalung nach meinem Geschmack gekonnt in Szenen oder Sequenzen einbinden, haben bei mir automatisch einen fetten Stein im Brett. "Baby Driver" wirkt wie ein 113 minütiger Videoclip im Edgar Wright Stil, jedoch ist seine Inszenierung für meinen Geschmack fast ein wenig zu zurückhaltend wenn man es mit seinen vorgängigen Kultwerken vergleicht.
Aber man erkennt seine Handschrift, der virtuose Mix aus Musik, Action und beunruhigender Spannung, gepaart mit einem ansprechenden Cast und einer passenden Dosis Romantik. "Baby Driver" fühlt sich einfach rund an, hier passt jedes Bild und jeder Satz.
Die Geschichte selber fand ich aber nicht ganz so überzeugend und konnte mich vor allem gegen Ende immer weniger abholen. Das Finale fand ich sogar höchst durchschnittlich, wenn auch nicht weniger unterhaltsam.
Ein Film den man sich mindestens mal ansehen sollte, ausser man kann mit dem Soundtrack oder der Darsteller-Riege wirklich überhaupt nichts anfangen oder verspürt beim Namen Edgar Wright einen Würgereflex. Aber sonst spricht eigentlich nichts dagegen sich hier mal ins Auto zu setzen, die Kopfhörer anzulegen und das Volumen bis zum Anschlag aufzudrehen Baby!
Achtung - Spoiler am Ende enthalten!!
Kitschig-romantische und oft unglaubwürdig wirkende (B)Hollywood-Sause, welche aber durch Danny Boyle famos inszeniert worden ist und daher einen grossen Spass beim Zuschauen macht. Die ökonomischen- und gesellschaftlichen Missstände in Indien werden nur angekratzt und dienen einfach der Zurschaustellung des Episodenhaften Mosaik-Spiels, woher der Slumdog Jamal Malik (Dev Patel) nun die Antworten wusste.
Leider wird im Gegensatz zum Buch die Rolle des TV-Moderators zu sehr ins Rampenlicht gerückt, obwohl seine Absichten Jamal scheitern zu lassen dort wenigstens begründet wären und nicht einfach darauf beruhen dass er ein missgünstiger Arsch ist. Und wie Jamal auf einmal Englisch kann, sogar so gut dass er Touristen jeden Mumpitz erzählt, wird auch nur dort erklärt.
"Slumdog Millionär" ist oberflächliches Kinovergnügen mit kulturellem Anstrich, wo sich auch die Arthouse-Fraktion dank den lachenden Ghetto-Kids wohlfühlen dürfte, ist dies doch mal eine unterhaltsame Abwechslung zu den nachdenklichen Dokumentation welche sonst in den elitären Kinosesseln bestaunt werden dürfen.
Ein Film welcher die Scheisse dieser Welt mit Buntstiften bemalt und einem lachend "this is Hollywood" ins Gesicht kotzt.
Und gleichzeitig auch eine Hommage an eine vergangene Zeit des Kinos, wo sich die Liebenden zum Schluss am Bahnhof in den Armen liegen und irgend ein Zug die beiden auf den weiteren Weg ihres gemeinsamen Lebens bringt. Ein Film über Träume und die hat wohl jeder Mensch. Da darf man über einige offene Fragen welche der Film unweigerlich aufwirft gerne hinwegsehen.
Wird also sicher nicht das letzte mal in meinem Player gelandet sein!
Also, die ersten 5 Minuten waren richtig toll und als Ryan Reynolds sprachlos in die Kamera blickte, war ich herzhaft am lachen. Catchy könnte man sagen, nur dass der Film solch tolle Momente leider viel zu selten bietet.
Ich bin sicher dass das ursprüngliche Drehbuch zu "The Hitmans Bodyguard" nicht so eine seicht, oberflächliche, primitive-Sprüche-klopfende, mit belanglosen Gegenspielern gefüllte, alleine von den beiden Hauptdarstellern lebende, mit immerhin guter Action gefüllte Durchschnitts-Sause war.
Und tatsächlich wurde das ursprüngliche Script, welches es immerhin auf die Hollywood Black List geschafft hatte, für den Film von Drama auf Actionkomödie gebürstet. Daher wechselt sich der Film in seinen Emotionen auch immer wieder zwischen "Schau ich bin cool!" und "Ich scheiss auf alles, der Spass steht an erster Stelle" ab, was in einem ziemlich unfertig wirkenden Actiongewusel endet.
Und nur weil die süsse Salma Hayek sich ununterbrochen primitiv verhalten muss, ist es noch lange nicht lustig. Die hat mich sogar so genervt dass ich ihr gerne eine Klatsche verpasst hätte, oder wohl besser dem Schreiberling der sich diesen Mist ausgedacht hat.
Immerhin, Jackson und Reynolds machen Spass, die Actionszenen sind unterhaltsam und an mancher Stelle zeigt die Geschichte das Potential, welches unter einem Berg von Kraftausdrücken und unpassend wirkenden Montagen begraben worden ist. Eigentlich hätten man noch primitiver und abgefuckter schreiben dürfen, Jackson aus dem Film streichen, die Gegenspieler durch Genmutation kampfstärker machen, Gary Oldman als osteuropäischen Lex Luthor Verschnitt etablieren und Reynolds ein Deadpool Kostüm anziehen können.
Die Fans wären wohl begeistert gewesen?!
"The Hitmans Bodyguard" ist kurz gefasst ein hirnloser Spassfilm geworden, welcher aber auch gerne 30min kürzer hätte ausfallen dürfen und so viel Substanz wie ein leeres Blatt Papier aufzuweisen hat. Fällt klar in die Kategorie: Muss man nicht gesehen haben, aber wenn man dazu gezwungen wird, kann man sich durchaus amüsieren.
Was für ein Theater - und dies sprichwörtlich! "Fences" merkt man seine Wurzeln an jeder Ecke an, was leider auch mein grösster Kritikpunkt dieser Produktion sein wird. Denzel Washington steckte merklich viel Herzblut in den Film. Und sein engagiertes aber auch routiniertes Schauspiel, weckt in einem Hass und Liebe zugleich.
Dass es nicht für den Oscar in den beiden Kategorien bester Film sowie bester Hauptdarsteller gereicht hat, verwundert zumindest bei ersterem nicht. "Fences" wirkt in der Geschichte stark antiquiert, bräuchte dringend eine Reform und man hätte gerne den Mut aufbringen dürfen, die Handlung in ein modernes Szenario zu verlagern, oder zumindest den alten Theater-Dunst abzustreifen. So wirkte der Film auf mich etwas befremdlich, ja sogar stellenweise absurd.
Viola Davis weinte sich aber nicht zu unrecht zu einem "Goldmännchen", liefert sie doch in den wenigen Szenen neben Denzel eine glaubwürdige und emotionale Performance. Aber auch die restlichen Darsteller passen exzellent in dieses theatralische Kammerspiel zwischen Haus und Garten und mancher Dialog peitscht messerscharf auf den Zuschauer hinunter.
Es ist schade dass sich "Fences" nicht traut, alte Zäune (wie ironisch) einzubrechen und so zu sehr auf alten Pfaden wandert. Mit dieser Besetzung hätte dies nämlich nicht nur ein guter, sondern ein einzigartiger Film werden können. Und daher musste man sich eben auch bei den Academys der direkten, originelleren, Konkurrenz beugen.
Atmosphärisch grosses, stellenweise surreales Kino, da Terry Gilliam weis wie man Inszeniert und mit David Webb Peoples war auch ein fähiger Mann für das Drehbuch (Blade Runner, Erbarmungslos) verantwortlich.
Bruce Willis Rolle besteht hier hauptsächlich darin gefesselt zu sein, aus der Fresse zu bluten oder sich am Kopf zu kratzen. Mit seiner durchaus famosen Performance würde er sich eigentlich direkt für eine Rolle in einem aktuellen "Planet der Affen" Abenteuer empfehlen. Womit wir wieder bei den titelgebenden Primaten wären.
"12 Monkeys" treibt mit dem Zuschauer bei der Erstsichtung ein vergnügliches aber auch anspruchsloses Verwirrspiel, kommt in einem sehenswerten Endzeit-Steampunk-Production-Design daher (Zumindest in den Parts welche in der Zukunft spielen) und bietet einen tollen Cast in sämtlichen grösseren Rollen. Eigentlich also eine glatte 10 wenn es um meinen Geschmack gehen würde, hätte ich nicht etwas genauer hinter die Fassade geblickt.
Als ich den Film am letzten Sonntag zum wiederholten mal, aber nach längerer Zeit, wieder in den Player geschoben habe, wurden mir bewusst wie konstruiert die Geschichte an vielen Stellen scheint, dass Storys mit Zeitreisen leider schnell unter mancher Logiklücke oder Paradoxon leiden oder wie bescheuert infantil einem die Liebesgeschichte an den Kopf geworfen wird.
"12 Monkeys" ist wie Shopping ohne Einkaufsliste. Man rennt in den Laden, ist beeindruckt vom Angebot, hastet zur Kasse, kommt befriedigt nach Hause und merkt dann erst beim Auspacken dass doch einige wichtige Dinge fehlen. Aber dies ist dann schon Meckern auf hohem Niveau, denn die Grundnahrungsmittel für den geneigten Zuschauer sind hier ganz sicher vorhanden.
Der Versuch den Erfolg von "Pretty Woman" zu wiederholen leidet leider an den selben Unzulänglichkeiten wie das grosse Vorbild. Nämlich einer unglaubwürdig servierten Geschichte voller Stereotypen. Der Vorteil damals war, dass Julia Roberts um Welten besser schauspielern kann als J-Lo, Richard Gere in seiner Prime charismatischer als Ralph Fiennes war und die Chemie beider einfach besser gestimmt hat. Dazu war das Drehbuch schlicht ausgewogener und spassiger.
Hier wurde eine moderne Aschenputtel Geschichte am Reisbrett entworfen, welche zwar durchaus für herzerwärmende Momente sorgen kann, aber nur wenn man konstant die rosarote Brille auf der Nase hat. Wenn eine mehr oder weniger unbedeutende Nebenfigur interessanter als das ganze Liebesgeplänkel ist, dann stimmt doch einiges nicht.
Kein Totalausfall dem ich die glühende Filmhölle wünschen würde, meine Frau hatte immerhin doch ihren Spass. Aber im Bereich der romantischen Komödien ist dieser Film höchstens Treibgut im Fahrwasser seiner Blaupausen.
Irgendwie fand ich den Film sehr durchschnittlich, denn das hochgelobte Mienenspiel von James McAvoy entpuppt sich am Ende als gefühlte 4 Gesichtsausdrücke. Dazu war mir die Motivation von Kevin und seinen 23 Persönlichkeiten nie richtig klar. Ausserdem gehört so ein Typ in eine geschlossene Anstalt, aber Dr. Fletcher ist wohl der personifizierte Gutmensch und ihre Therapiemethoden beschränken sich auf simples Gequatsche nach jeder E-Mail ihrer Patienten.
Die Geschichte von Casey (Toll wie fast immer, Anya Taylor-Joy) war da um einiges interessanter und eigentlich hätte sie die Rolle des Täters spielen müssen bzw. hätte man hier viel stärkere Konflikte der kaputten Persönlichkeiten aufeinander prallen lassen können. Ein Schlagabtausch der Gebrochenen, wo beide ihren Frust und Hass manifestieren um es am Ende ordentlich krachen zu lassen.
Multiple-Persönlichkeiten glaubwürdig umzusetzen ist auch immer so eine Sache. Ich persönlich fand, wenn es um diesen Aspekt geht, "Identity" um einiges stimmungsvoller und überzeugender, vor allem mit einem starken Twist am Ende. Die grösste Überraschung in "Split" ist höchstens, dass es eigentlich keine gibt.
Spannend war das Ding aber dennoch bis zum Schluss, einfach weil man immer wieder darauf hofft dass etwas unerwartetes und grosses passiert, ja es doch zumindest darauf hinauslaufen muss. Eingesperrt, ohne Möglichkeit zur Flucht, mit einer sehr undurchsichtigen Person welche wohl zu allem fähig ist. Dies hat man vor einem Jahr schon in "10 Cloverfield Lane" besser serviert bekommen.
"Split" ist kein schlechter Film, schlägt ganz am Schluss eine schöne Brücke zu einem Shyamalan Kultstreifen und bietet eine ansprechende Spannungskurve. Zeigt dem versierten Zuschauer aber auch nichts Neues und ist noch immer ein gutes Stück entfernt von den besten Zeiten des versierten Regisseurs.
Die Idee eine Vampir-WG als Dokumentation zu inszenieren und dabei Klischees auf die Schippe zu nehmen klang äusserst reizvoll. Und mein Zwerchfell durfte bei einigen Szenen auch tatsächlich einen kurzen Sprint hinlegen, denn es hat echt ein paar saukomische Momente, welche aber leider zu selten vorkommen. Immerhin, ein paar nette Anspielungen auf andere Filme zeigen dann doch die Leidenschaft der Macher.
„5 Zimmer Küche Sarg“ hätte eine wunderbare Vampir-WG-Parodie sein können, wo man auch mal ein gehässiges Gespräch darüber führt, wer jetzt die Pizza schon wieder mit Knoblauch bestellt hat, wo man genervt dem FedEx Kurier erklären muss dass der bei Amazon bestellte Sarg wirklich nur Nachts geliefert werden kann oder einer der Bewohner unter einer furchtbaren Angst vor Tischbeinen leidet, weil ihn diese an Pflöcke erinnern.
Sterbehilfe von der Firma „Glow-Away“, welche Tagsüber eine Sonnenbank-Kette betreiben und sich Nachts darin die Lebensmüden Beisser die letzte Ölung verpassen lassen. Verdammt, es hätte auch ein Silberhändler an der Haustüre hausieren können: „Gestatten, Van Helsing Schmuck und Dekorationen“. Klingt alles zu plump? Nun, auf diesem Niveau Film bewegt sich der Film die meiste Zeit, oft auch weit darunter. Man kann sicher darüber lachen, muss aber nicht.
Es hätten sich hier einige Gelegenheiten geboten um noch mehr in den Film zu packen, vieles wirkt wie angedachtes Füllmaterial oder ist so unlustig dass einige sich evtl. kaum halten können vor Lachen. Vor allem auf den doofen Dokumentations-Stil hätte man aber meinetwegen ganz verzichten können, aber es ist so eben auch billiger zu drehen, von daher sei dies verziehen. Ich bin schlicht Found-Footage und Mockumentary übersättigt!
Ja ok, ich habe mich unterhalten gefühlt, mehr aber auch nicht. Und daher kann ich hier, wenn ich kurz einige Reviews überblicke, den Stempel „leicht überbewertet“ ohne Vampir-Gewissensbisse herausholen, denn nur weil etwas einzigartig ist muss es noch lange nicht aussergewöhnlich gut sein.
Wenn ich die Besetzung im Film mit den Figuren aus dem Comic vergleiche, bekomme ich irgendwie gleich einen „Teenwashing“ Anfall. Dane DeHaan wirkt trotz seiner 31 Jahre irgendwie wie ein De Caprio Face, welchem man auch zarte 19 noch abnehmen würde.
Es wäre zumindest interessant gewesen wenn die Rolle des Valerian mit einem etwas erwachsener wirkenden Schauspieler besetzt worden wäre, auch wenn ich mit einer klischeebehafteten Testosteron-Bombe wohl genauso meine Mühe gehabt hätte.
In „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ stehen aber auch nicht zwingend die Hauptdarsteller im Vordergrund, sondern die Effekte und Inszenierung. Der Film wirkt wie ein Füllhorn an Ideen, welche Luc Besson unbedingt auf die Leinwand pflastern wollte. Vollgepackt mit bunten Farben, schrägen Figuren und oft fantastischen Landschaften, erschlägt es einem durch diesen optischen Overload fast im Kinosessel.
Die Idee des interdimensionalen Marktplatzes zu Beginn wurde fabelhaft, wenn auch nicht immer schlüssig, umgesetzt. Dennoch hätte ich mir mehr solche einfache Mindfucks gewünscht, den im späteren Verlauf wird es doch eine ganze Ecke banaler, wenn auch nicht weniger beeindruckend.
Würde man Star Wars, Star Trek, Avatar und Kampfstern Galactica in einen Topf werfen, kräftig umrühren, mit einer Prise Disney würzen und den entstandenen Space-Cocktail mit einem halbwegs brauchbaren Drehbuch servieren, würde man wohl in etwa diesen Film bekommen.
Ich bin mir sicher dass „Valerian“ auf der grossen Leinwand und in 3D, manchen Zuschauer ordentlich Glückshormone produzieren lässt und man dank der visuellen Gewalt gut über den generischen Plot voller Logiklücken hinwegsehen kann. Gerade bei letzterem merkt man den Machern an, dass man wohl voller Ambition an das Projekt gegangen ist, dabei aber vergessen haben den nötigen Feinschliff auszuführen.
Gefühlt wollte man so viel wie möglich in den Film packen, eine epische Geschichte erzählen und sämtliche Gefühle abhaken. Dies führt dazu dass vieles eben nur wie ein Entwurf wirkt der nicht zu Ende gedacht worden ist, dass Elemente aufeinandertreffen die irgendwie nicht schlüssig sind oder einem eine unnötige Liebesgeschichte um die Ohren gehauen wird, welche lustigerweise noch eine ähnlich peinliche Kitsch-Komponente wie damals „Interstellar“ aufweist. All dies macht „Valerian“ nicht zu einem schlechten Film, sondern eher zu einem teuer produzierten Science-Fiction Trash welcher seine knapp 140 Minuten ohne grössere Längen gut zu füllen weis.
Wer genug von getunten Autos, kämpfenden Robotern oder fliegenden Superhelden hat und sich dennoch mal wieder ordentlich den Sehnerv wegballern möchte, der kommt hier sicher voll auf seine Kosten.
„Valerian“ ist bunt, oft kitschig und mag in der aufgetischten Geschichte seine Fehler haben, dürfte aber dank charmanten Ideen und vergnüglichen Darstellern dennoch nicht für enttäuschte Zuschauer sorgen.
„Priest“ ist eine schnörkellos inszenierte Verfilmung, welche in perfekt gefüllten 87 Minuten Laufzeit stetig nach vorne stampft und sich nicht mit langen Dialogen herumquälen möchte. Klar hätte die koreanische Vorlage wohl mehr als einen simplen Vampir-Action-Flick ohne viel Anspruch zu bieten gehabt, aber gerade seine Kompaktheit empfinde ich als die grösste Stärke des Films.
Hätte man die dystopische Zukunft doch auch locker auf 2-3 Stunden aufblähen, den Figuren endlose Tiefe anheften oder das Ganze epischer inszenieren können.
Als nicht religiöser Mensch war es mir aber auch ganz recht dass man die Geschichte um die übermächtige Kirche nicht zu sehr breitgeschlagen hat, auch wenn ich sicher gerne etwas intensiver in die Backstory eingetaucht wäre, welche einem zu Beginn nur grundlegend aber durchaus ausreichend erklärt wird.
„Priest“ bringt nämlich auch so einen unterhaltsamen Mix aus Science-Fiction, Western, Vampir-Horror sowie Abenteuer mit und läuft dank der kurzen Laufzeit auch nicht Gefahr sich im Drehbuch zu verzetteln.
Auch wenn dadurch einige Aspekte der Umwelt und Figuren sicher zu kurz kommen und man sich nicht völlig in den religiösen Wahn, gewisse familiäre- sowie Liebesbeziehungen hineinversetzen kann. Wer aber einfach nur simple, straighte Action haben möchte, mit dem Hirn in stand-by und dies bevorzugter Weise noch in einer post-apokalyptischen Zukunft, der wird hier einen schmackhaften Snack bekommen.
Einzig der letzte Akt kann nicht völlig überzeugen und enttäuscht etwas mit vergebenen Möglichkeiten und einem eher schwachen Finale.
Wie hat Drago eigentlich sein Kind gezeugt?
Ist er zu seiner Frau hin und hat gesagt: "Isch mus misch vermehren..."
Kurz nach der Geburt: "Baald, schlägt mein Sohn wie ein rischtiger Tschampion".
Auf die Frage wie seine Frau die Geburt überstanden hat: "Wenn sie tot ist, ist sie tot".
#epiclines
Oh wow, hier kann ich sicher…..nein?! Ah cool, aber hier muss ich sicher…..nicht?! Jetzt aber…..wieder nicht…..
Interaktive Filme können Fluch und Segen zugleich sein. Einerseits wird man konstant in die Handlung eingebunden, jederzeit bereit eine mehr oder weniger gewichtige Entscheidung treffen zu müssen. Auf der anderen Seite bewegt man sich aber auch nur im Korsett der Filmemacher, welche einem schnell die Grenzen der Interkation aufzeigen oder nur rudimentäre Auswirkungen auf die Geschichte zulassen. „Late Shift“ versucht hier wohl den richtigen Mix zwischen Arbeit und Spannung zu finden und bietet einem nur in wenigen Schlüsselszenen auch tatsächlich die Möglichkeit den Verlauf der Handlung entscheiden zu ändern.
Kleinere Entscheidungen sorgen dann höchstens für einen etwas anders anderen Ablauf der Ereignisse, welche aber letztendlich meistens immer die selbe Konsequenz aufweisen. Erst gegen Ende der Geschichte kann man weitreichenden Einfluss nehmen, um die Geschichte auf verschiedene Weisen enden zu lassen. Dies liegt wohl auch am Aufwand den eine echt- wandlungsfähige Story mitgebracht hätte, schliesslich müsste man dann 5-7 verschiedenen Drehbuchversionen hinbekommen, welche auf gewisse Weise untereinander kompatibel und einzelne Sequenzen austauschbar sind. So hat man sich einfach auf wenige Variationen konzentriert welche in verschiedenen finalen Szenen münden.
Wenn man „Late Shift“ die Möglichkeit der Interaktion nimmt, bleibt ein höchst durchschnittlicher Thriller übrig der sich anfühlt wie eine dieser beliebigen „direct-to-disc“ Produktionen. Immerhin sind die Schauspieler durchaus brauchbar und die Geschichte bietet genügend Tempo um einem bei der Stange zu halten. Wenn man aber keine Lust auf Knöpfendrücken hat und einfach entspannt einen Film geniessen möchte, sollte man sich wohl besser anderweitig umsehen.
Als reiner Genussfilm daher für mich eine 5,5. Zuschauer welche an Xbox, Playstation o.a Geräten selbstständig Entscheidungen treffen möchten, dürfen da gerne noch einen halben bis ganzen Wertungspunkt draufpacken.
23 - Nichts ist so wie es scheint" ist ein erstklassiger Verschwörungs- und Spionage Thriller, welcher gekonnt deutsche Zeitgeschichte mit dem aufkommenden Computerzeitalter zu verstricken weis und famos gespielt sowie besetzt worden ist.
Ein Film den ich mir immer und immer wieder ansehen kann und auch international absolut konkurrenzfähig ist. Die Inszenierung zieht einem intensiv in die Geschichte und lässt einem bis zum Abspann nicht mehr los.
Eine der besten deutschen Produktionen die ich bis jetzt sehen durfte, welche einem in 99 Minuten schnörkellos eine absolut kultige Geschichte vor den Latz knallt. Vielschichtig, abwechslungsreich und ohne zu komplex zu werden geht der Plot vorwärts. Selbst noch so ausufernde Szenen oder Gefühlsausbrüche kratzen hier nicht an der Glaubwürdigkeit.
Auf kunstvolle Einstellungen, erzwungene Tiefe oder "mal es dir selber aus" Szenen wurde glücklicherweise verzichtet und damit ist "23" für jeden interessierten Zuschauer absolut empfehlenswert, ja eigentlich ein Pflichttitel den man in meinen Augen mindestens einmal gesehen haben muss um sich ein eigenes Bild zu machen.
Schliesslich - und dies ist nicht despektierlich gemeint - hauen meine nördlichen Nachbar solche Qualität nicht am Laufmeter raus. Aber vielleicht liegt dies auch an den Illuminaten, welche den deutschen Film schön auf Schweiger Niveau halten wollen, zumindest wenn es um die Blockbuster geht.
Intensives Endzeit-Drama mit einem famos aufspielenden Michael Shannon, welches den Zuschauer sehr gut in das Leben der Familie LaForche einbindet und einem damit oft selber an den Handlungen von Curtis zweifeln lässt.
Die Inszenierung erlaubt einem auch ohne viel Action keine Verschnaufpause und weckt mit einem stetigen kitzeln der Hirnrinde das Verlangen nach einer Auflösung.
Zum Glück zieht der Film dann auch bis zum starken Ende durch ohne den Zuschauer - je nach Erwartungshaltung - wirklich zu überraschen, aber selbigen dennoch geplättet zurückzulassen.
Einer dieser unscheinbaren Filme welche mich absolut positiv überrascht haben und nach einer gewissen Zeit gerne wieder mal mein Heimkino berauschen dürfen.
Wer hier ein glorifiziertes Biopic erwartet, wo viel gesungen wird und das bekannte Rat Pack gekonnt als amerikanisches Kulturgut in Szene gesetzt wird, dürfte enttäuscht sein. "The Rat Pack" ist eine TV-Produktion, welche zwar toll besetzt ist, aber nur ansatzweise eine gewisse Grösse auszustrahlen vermag.
Der Hauptfokus dreht sich um politisches Geplänkel und das exponieren bekannter Persönlichkeiten, welche in irgend einer Form in die Geschichte der Jungs verstrickt waren. Dadurch fühlt sich der Streifen oft mehr wie ein Polit-Drama an und betreibt mit seinem Titel "The Rat Pack" schon fast Bauernfängerei.
Da hätten die Jungs, welche zu den grössten Entertainern vergangener Zeiten gehören, durchaus eine hochwertigere Produktion verdient gehabt, welche den Musik und Comedy Nummern mehr Luft zum atmen gibt. Auch wenn die Charaktere durchaus ambitioniert gespielt wurden und man versucht hat gewisse Eckpfeiler dramatisch abzubilden. "I miss my guys" sagt der von Ray Liotta gespielte Frank zu Beginn. Wie er in diese sentimentale Krise gerutscht ist, wie die Nummern der Jungs entstanden sind und wie Martin zu seiner Rolle als betrunkener Playboy gekommen ist, muss man sich alles selber zusammenreimen.
Dazu werden die Solo-Karrieren nur am Rand kurz beleuchtet, was in Anbetracht der auch sonst eher raren Musiknummern für meinen Geschmack nicht zu verschmerzen ist. Gerne hätte ich in einigen Gänsehaut Szenen mitbekommen, wie Frank einige seiner grössten Nummern wie New York oder My Way zum ersten mal zum besten gibt. Stattdessen wird man ständig mit der ewig gleichen Big Band Musik penetriert, welche mir nach einer gewissen Zeit ein wenig auf den Wecker gegangen ist.
Der TV-Film Charakter hilft dann auch nicht gerade um in die richtige Rat Pack Stimmung zu kommen. Abseits dieses kritischen Eindrucks, ist der Streifen durchaus ansprechend und verpackt die komplizierten Beziehungen in der Politik in eine unterhaltsame Geschichte, mit einem gewissen Anspruch und vereinzelt sehr emotionalen Momenten.
Ob ich hier aber ein zweites mal einschalten werde ist fraglich, da mir der Film dann doch etwas zu anstrengend war. Auf ein echtes Rat Pack Denkmal, welches dem Entertainment Faktor der Jungs gerecht wird, muss man sich also wohl noch etwas gedulden.
Ein richtig liebenswürdiger Film der frühen 90er Jahre, mit einem toll aufspielenden Cast und einer klasse Musikuntermalung.
Die Inszenierung bietet eine exzellente Mischung aus kitschigem Hollywood-Flair, Humor, nostalgischem Zeitgeschehen und Drama, und weist trotz einer Laufzeit von 2 Stunden praktisch keine Längen auf.
Tom Hanks in einer famosen, fast schon überspielten Nebenrolle als ewig besoffener Coach, welcher zwar etwas wunderhaft den Turnaround hinbekommt, aber als Kontrast zu den Mädels wunderbar zu harmonieren weis. Vor allem neben der bezaubernden Geena Davis als charismatische Baseball-Hausfrau, welche ihre weinerlichen Schwester mitziehen muss die im Finale zur elenden Heulsuse mutiert.
„Eine Klasse für sich“ bietet nebenbei auch noch eine wundervolle Persiflage auf das damalige Frauenbild und geizt nicht mit Anspielungen, ohne jedoch respektlos zu sein. Diese Frauen sind taffe Girls in einer von Männern dominierten Gesellschaft.
Dass man nach der Saison den Baseballschläger gefälligst in die Ecke zu stellen hat, um Zuhause gebärfreudig Kuchen für den Kriegshelden zu backen, wirkt heutzutage natürlich stark antiquiert. Aber für die meisten Damen der damaligen Zeit war dies schlicht eine Selbstverständlichkeit und für manchen Mann eine Traktoren-Ausstellung schlicht interessanter als pitchende Peggy Sues.
Etwas schade ist dass das Thema Rassismus nur in einer sehr kurzen, aber dafür starken Szene angedeutet wird ohne dies weiter zu vertiefen. Der Seitenhieb hat jedenfalls gesessen und der Film wäre wohl auch zu aufgebläht geworden, hätte man hier noch politisch korrekt versucht auch diesen Punkt noch komplett mitzunehmen.
„Eine Klasse für sich“ ist hochwertige Unterhaltung mit Emanzipationsfaktor, wo Männlein wie Weiblein einen grossen Spass haben können ohne dass sich einer von beiden benachteiligt fühlt, zumindest wenn man die Geschichte in das richtige Zeitgefüge einzuordnen vermag.
Typische schwarz/weiss Komödie, wo man sich nur zwischen zwei Extremen entscheiden kann. Und ein Ende wie hier gibt es sicher nur in Hollywood, denn wenn man ehrlich ist, dann sind die Liebhaber solch voluminöser Köper eher rar gesät. Und dies ist nicht despektierlich gemeint, denn manchmal hat man eben den Körper den man hat und jeder Mensch kann liebenswert sein.
Aber hier wurde doch mit massiven Pfunden gewürfelt, was zwar auf Grund des Verwechslungsplots für unweigerlich komische Situationen sorgen kann, aber irgendwie auch über das Ziel hinausschiesst und oft unglaubwürdig erscheint.
Eine nachhaltige Message kann der Film damit nicht abliefern, sondern man ergötzt sich am Ende doch nur an den zwei Gewichtsklassen die hier aufeinander treffen. Oberflächlich betrachtet kann man sagen, dass die Idee immerhin frisch wirkt und nun auch die etwas beleibteren Damen mit einem guten Gefühl vor dem Schirm sitzen können, schliesslich sieht man in vielen (Hollywood-) Filmen meistens nur Barbie und Ken durch die Gegend lieben bis die rosaroten Wolken platzen.
Dass hier Gwyneth Paltrow am Ende nur dank Maske die Waage zum keuchen bringt und sonst ganz klar als Eyecatcher missbraucht wird, relativiert die Prämisse des Films irgendwie komplett. Männer wie Hal und co. dürfen aber mit dicken Bäuchen rumrennen (Auch wenn es andere Dimensionen sind)? Im Grunde genommen mag ich den Film aber wohl auch nur wegen Jack Black, oder dem im Film sozial schwer gestörten Jason Alexander, welcher direkt aus "Seinfeld" importiert worden zu sein scheint.
"Schwer verliebt" mach Spass, hat aber auch einen faden Beigeschmack und ist so oberflächlich geschrieben, dass man die Hauptrolle auch gleich Adam Sandler hätte anbieten können. Aber vielleicht muss ich die inneren Werte des Films näher betrachten, damit ich seine wahren Qualitäten erkenne. Ich bin wohl auch nur ein egoistischer Rosinenpicker mit einer einseitigen Sichtweise...who knows.
Ach ja, das Yuppie Leben in den 80er Jahren konnte so leicht und locker sein, besonders wenn man in einer Michael J. Fox Komödie unterwegs war. Wer träumt nicht vom reichen Onkel, der dauergeilen Ehefrau und immerhin einem garantierten Job in dessen Firma.
Ein Film aus einer Zeit wo beruflicher sowie finanzieller Erfolg in so vielen Filmen plattgewälzt worden ist, dass die damalige Generation nun entweder im Geld oder den Suizidgedanken schwimmt. Selbst ein Milchgesicht wie Brantley Foster schafft es da in kurzer Zeit ganz nach oben, auch wenn er lange nicht so eiskalt kalkuliert wie seine Filmkollegen von der Wallstreet und co.
Spass macht die Geschichte jedenfalls, zumindest wenn man den infantilen Plot zur Seite schiebt und einfach nur das Gefühl der damaligen Zeit in sich aufsaugen kann. Die Methoden mit denen Foster sein Doppelleben verbergen muss sind amüsant und mit dem nötigen Michael J. Fox Charme der 80er Jahre ausgeschmückt.
Dass er am Ende mit weisser Weste auf der Spitze ankommt und noch das Mädchen kriegt, sollte man hier natürlich erwarten, denn Filme dieser Art und Zeit hatten schon fast eine Happy End Garantie. Und genau dieser locker, poppige Yuppie Traum, macht den Film am Ende sehenswert und auf gewisse Art auch inspirierend.
Passt jedenfalls bestens in das Portfolio der damaligen Hollywood-Komödien über den unerwarteten Erfolg eines kleinen, erfolgshungrigen Typen den vorher keiner ernst genommen hat und ist damit auch zeitlos. 80er Jahre Kino mit viel Zucker, wer keine Süssigkeiten verträgt, sollte besser den Saal wechseln.
Schade wirkt "Bagdad Cafe" oft etwas surreal, denn die Story um eine sitzengelassene deutsche Touristin, welche einem gelangweilten Trucker-Treff neues Leben einhaucht, hat durchaus Charme und vor allem viel Herz. Aber statt eines realistischen Szenarios, wollten sich die Macher wohl mit überspielten Umarmungen und einer Musical Nummer vom Einheitsbrei der 80er Jahre abheben.
Ich bin aber schon froh dass Marianne Sägebrecht sich in der Rolle als Jasmin, nicht strikt auf Sauerkraut und Volksmusik versteift, sondern in dieser trostlosen Umgebung eine neue Familie findet, welche sie nicht verändert, sondern nur belebt.
Gespielt ist dieser Streifen nämlich exzellent und verdammt unterhaltsam, auch wenn das Klischee der ewig rumschreienden, mit den Kinder überforderten und jähzornigen schwarzen Frau, auch vor der Wüste nicht halt zu machen scheint.
Warum diese "Brenda" vor allem zu Beginn so gestresst tut, obwohl es grundsätzlich nichts zu tun gibt, ist mir zwar ein Rätsel. Aber Frust ist eine mächtige Waffe gegen Zufriedenheit und Harmonie. Oh Brenda......und deine Kinder erst. Der unentdeckte Ray Charles Verschnitt, welcher bei Schule wohl auch nur Bahnhof versteht. Oder die verwöhnte Göre, welche wohl jedem dahergelaufenen Typen hinterherläuft aber immerhin in einer Szenen eine Schulbuch wälzt.
Vor allem im dritten Akt driftet der Film schon fast in den Fantasy Bereich ab und streift sich ein magisches Gewand aus Liebe und Gemeinsamkeit über, was aber auch passend symbolisch aufs Parkett gelegt wird. Wer hier einen ernsthaftes, zwischenmenschliches Culture-Clash-Drama erwartet dürfte enttäuscht sein.
Wenn man sich dem Film aber öffnet, die Figuren ungezwungen auf sich wirken lässt und sich an manch antiquiert wirkendem Kunstgriff nicht stört, könnte man "Out of Rosenheim" durchaus in sein Herz schliessen. Eine gewisse Magie kann man dem Film sicher nicht abstreiten, auch wenn er mich jetzt nicht völlig aus den bayrischen Socken gehauen hat.
Ich frage mich was aus Nebendarstellern wie z.b Darron Flagg geworden ist, wirkt es doch so als sei vor 30 Jahren ein gewisses Talent vorhanden gewesen?!?