Ecto1 - Kommentare
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Alle Kommentare von Ecto1
"Alien 3" ist nicht unumstritten und vor allem die chaotischen Bedingungen während des Drehs - zumindest zwischen Regisseur und Studio - dürften dem Film sicher nicht geholfen haben. Dabei hatte man mit David Fincher zuerst einen Mann engagiert, welcher eine ganz spannende Interpretation der Franchise abliefern kann. Auch wurde H.R. Giger wieder in die Produktion eingebunden, nachdem er bei der Action-Fortsetzung "Aliens" ausgeschlossen worden ist.
Setting und Atmosphäre wirkt, auch durch das reduzieren der Aliens vom Kanonenfutter zu einem einzigen, tödlichen Wesen, näher am Original als der direkten Vorgänger. Auch wenn hier ebenfalls wieder Regeln über Bord geworfen wurden um das Tempo rasch anziehen zu können.
Die Ausgangslage der ernüchterten Ripley, welche nach zwei Begegnungen mit den Viechern nun auch noch ihre Rolle als Ersatzmutter streichen muss und nun auf einer von Männern dominierten Kolonie landet, ist höchst spannend und wirkt unverbraucht.
Freunde der Alien Franchise dürften bei "Alien 3" dank respektvoller Umsetzung der Bedrohung sicher ihre Freude haben, auch wenn das Tempo mehrheitlich etwas gemächlicher ist und man keinen zweiten Cameron-Actionkracher erwarten darf. Doch gerade diese Rückbesinnung zu den Wurzeln finde ich begrüssenswert, auch wenn man dem Film die holprigen Produktionsbedingungen durchaus anmerkt.
Es wäre sicher wünschenswert gewesen wenn Fincher seine ursprüngliche Vision hätte komplett umsetzen dürfen, so wirkt der Film an vielen Stellen unrund und auch am Drehbuch hatten einige Leute ihre Hände im Spiel. Manche bevorzugen daher den noch längeren Assembly-Cut, welcher erst später auf Disc erschienen ist und wohl einiges glattbügeln sollte.
Trotz aller Umstände ist "Alien 3" nach meiner Auffassung ein unterschätzter Vertreter der Reihe, gerade in Anbetracht des mit Dummheiten aufgeblähten Nachfolgers und stellt daher auch den letzten Alien Film bis heute, in der Tradition des 1979er Erstlings..........bis Covenant? Wir werden sehen.......
Als Fan der Alien Franchise, hat "Prometheus" bei mir schnell einen Stein im Brett, vor allem da Ridley Scott selber endlich wieder hinter der Kamera agieren durfte. Aufbau der Geschichte, Setting und Production-Design sowie der Cast, zaubern mir auch gleich zu Beginn ein breites Grinsen ins Gesicht!
Erforschen unbekannter Welten, abseits von Laserstrahlen, Beamen und knalliger Space-Action. Nur schon der epische Einstieg mit den wunderschönen Landschaftsaufnahmen zeigt, dass Scott und sein kleiner Alien Streifen inzwischen in höheren Produktions-Klassen angekommen ist.
Und ein Prequel zum ersten Alien ist nach den durchwachsenen Fortsetzungen sowie Crossover Streifen, auch die logische Schlussfolgerung für eine Neubelebung der Franchise, welche Gefahr gelaufen ist immer mehr zu verwässern.
Leider konnten es die Drehbuchautoren hier nicht lassen, auf ausgelutschte Horror-Klischees zurückzugreifen und manches Verhalten von Nebenfiguren auf ärgerliche Weise so zu konstruieren dass es wenig Sinn, dafür viel Thrill, ergibt. Damit torpediert sich der gut gemachte Aufbau gleich selber und an vielen Stellen wirkt es so als wollte man doch noch zwingend einen Horror-Streifen aus "Prometheus" machen, anstatt sich auf die Stärken zu konzentrieren welche die Geschichte auf dem Silbertablett servieren würde.
Immerhin kriegt der Film dann doch noch die Fan-Kurve, jedoch erst kurz vor dem Fade-Out, dann wenn endlich wieder Brustknochen brechen und eine echte Bedrohung ansteht, welche über das dumme Verhalten von Humanoiden sowie Androiden hinausgeht. Spannend ist der Film aber auch so und die Erweiterung der Franchise sicher gelungen.
Hätte man aber etwas früher auf die Horror-Tube gedrückt und gar nicht erst versucht von epischem Ausmass zu sein - mit Rücksichtnahme auf die Stärken des Erstlings aus den 70er Jahren - oder sich komplett davon distanziert und einfach ein spannend-düsteres Space-Adventure hin geklatscht, mit Aussicht auf eine blutigere Fortsetzung, wäre meine Wertung sicher höher ausgefallen.
Ich konnte atmosphärisch gut in dieses Alien-Prequel eintauchen und werde mich nun mit Vorfreude auf kommende Alien-Filme stürzen. Schlecht ist "Prometheus" nämlich nicht geworden, aber irgendwie weder Fisch noch Vogel von bester Qualität und wohl vor allem mit zu wenig säurehaltigem Blut.
Kompromissloser Endzeit-Streifen, welcher sich leider zu sehr auf das zur Schau stellen menschlicher Abgründe konzentriert und die wirklich spannenden Fragen bis zum Ende nicht beantwortet. Die permanent dreckig-bedrückende Atmosphäre kann einem schon auf das Gemüt schlagen, sorgt aber für eine gute Grundspannung.
Manches Figuren-Verhalten wirkt etwas stark überzeichnet und manchmal auch übertrieben unlogisch. Dies gibt dem Film einen faden Beigeschmack, da Charaktere in eine gewisse Richtung geschrieben wurden um wohl vorwiegend Perversitäten zu exponieren.
Durch die Konzentration auf praktisch nur eine Location und einige Drehbuch Schwächen, bringt "The Divide" leider auch Längen mit, die man sicher sinnvoller hätte füllen können. Gerade als Fan postapokalyptischer Science-Fiction, könnte man hier etwas zu kurz kommen.
Wer aber einer düsteren Bunker-Episode beiwohnen möchte und sich wenig um das "warum" und "was kommt danach" schert, der dürfte hier eine kleine Perle entdecken, die zwar oft etwas gar unmenschlich und daher konstruiert wirkt, aber auf ihre eigene Art eigenständig und speziell durch die Apokalypse führt.
Es ist meiner Meinung nach kein Streifen den man sich so nebenbei und zu jedem Moment reinziehen kann. "The Divide" kann je nach Tagesform für nachdenkliche Befriedigung, aber auch totale Ablehnung sorgen, was ihn mindestens interessant macht, aber mehr irgendwie auch nicht.
Schwieriger Film in meinen Augen, da er sehr ruhig und bodenständig inszeniert worden ist und praktisch nur durch das Schauspiel der Akteure getragen werden muss. Diese überzeugen mehrheitlich, wenn auch nicht auf ganzer Linie. Casey Affleck konnte seinen gebrochen wirkenden Charakter auch gleich aus "Triple 9" mitnehmen, passt selbiger hier doch wie die berühmte Faust aufs Auge.
Wäre der Film nur todernst, würde man sich nach dessen Sichtung wohl vor den nächsten Zug werfen. Aber zum Glück wird die melancholische Stimmung, welche von einem eher nervigen Klangteppich begleitet wird, durch punktuell grandiosen Humor immer wieder durchbrochen.
So traurig der Hintergrund der Geschichte auch sein mag, welche im Verlauf des Films immer wieder in Rückblenden mehr und mehr entkleidet wird, konnte mich der Film dennoch einfach zu wenig abholen. Tragödien welche unter die Haut gehen, habe ich schon besser und schwungvoller inszeniert gesehen. Die Beziehungsunfähigkeit der Hauptfigur wird zwar glaubwürdig erzählt und auch vermittelt, aber im Grunde genommen konnte ich aus diversen Gründen keine echte Empathie aufbauen und daher war es mir irgendwie egal ob es hier nun ein Happy End gibt oder nicht.
Insgeheim wurde ich zwar verführt auf eine echte Erlösung zu hoffen, dies wohl auch weil der Film es schafft einem in die äussere aber auch innere Welt von Lee Chandler einzusaugen, aber "Machester by the Sea" ist ein typischer Film der Sorte: "Schön ihn gesehen zu haben, aber werde ich mir nicht noch einmal antun und würde ich im Nachhinein wohl auch nicht vermissen wenn ich ihn nie gesehen hätte". Dass das Ende weder Erlösung noch totale Verdammnis bedeutet, fand ich dagegen sehr erleichternd.
Atmosphärisch dicht, gut gespielt und mit interessanten Figuren. Aber auf irgend eine Art auch belanglos und zu wenig befriedigend um mein Herz für diese Produktion mehr öffnen zu können.
Nachdem Teil 7 für mich den absoluten Tiefpunkt der Reihe dargestellt hat, was wohl auch an der holprigen Produktion lag, fühlt sich Teil 8 wieder runder und stimmiger an.
Und dies obwohl das Bullshit-Level weiterhin steil nach oben zeigt! „The Fate of the Furious“ setzt damit konsequent den Ausbau der Franchise zu einem Expendables 2.0 fort, womit das Drehbuch vorwiegend mit One Liner gefüllt wird, das Testosteron nur so spritzt, sämtliche Figuren zu Superhelden mutieren und die ernsthaften Momente so oberflächlich wie kitschig sind.
Die dämliche Story ist im Grunde genommen nicht mal der Rede wert, sorgt aber überraschenderweise für eine gewisse Spannung, auch wenn es nur die Frage ist wann diesen eindimensionalen Bösewichten endlich in den Arsch getreten wird. Charlize Theron ist hier völlig unterfordert, wirkt extrem austauschbar und verschenkt, was bei Ihren Qualitäten schade ist. Wie man die Dame in einen richtig guten Actionfilm packt und ihr dabei noch eine Persönlichkeit auf den Leib schneidert, hätte man sich ruhig bei „Mad Max – Fury Road“ abschauen dürfen.
Der restliche Cast bildet sich vorwiegend aus den bekannten Gesichtern, welche in erster Linie für die spassigen Momente im Film zuständig sind. Interessanterweise ist einer der ehrlichsten Momente des Streifens, ausgerechnet zwischen Jason Statham und Dwayne Johnson auszumachen. Ein Moment der zeigt, dass eine gute, fokussierte Bromance, seit dem Tod von Paul Walker wieder dringend nötig wäre. Denn dieses elendige Familien-Gequatsche von Vin Diesel, hängt zumindest mir langsam zum Hals raus. Stellvertretend dazu könnte man noch die Schlussszene des Films heranziehen, in welcher eigentlich nur noch Barbie und Ken fehlen um die Gruppe zu komplettieren.
Der grösste Pluspunkt am erneuten Hirn-aus-Benzin-Wahnsinn, ist sicher die Regie von F. Gary Gray. Er inszeniert diesen Actionflick auf sehr unterhaltsame Art und mit dem nötigen Tempo, ohne das Ganze jedoch zu hektisch wirken zu lassen. Eine klare Steigerung zu James Wan, welcher mit diesem Budget schlicht überfordert war und wohl im Horror-Thriller Genre besser aufgebhoben scheint.
Die hochwertige Kameraarbeit und pompösen Actionsequenzen ergeben hier eine launige Blechorgie, welche die über 130 Minuten Laufzeit gut zu füllen wissen. Die ruhigeren Momente dienen dabei nur als Lückenfüller um danach wieder in einer neuen Location auf das Gaspedal drücken zu dürfen.
Auch wenn die Fast & Furious Franchise nun endgültig wie eine Comic-Verfilmung wirkt und man wohl nicht überrascht wäre wenn auf einmal Superman vorbeischauen oder Dwayne Johnson grün vor Wut werden würde, bietet sie dank einigen markigen Figuren dennoch genügen Unterhaltungswert, welcher über eine schlichte Bumm-Bumm-Kawumm Inszenierung hinausläuft. Dass die Typen von Street-Racern zu Geheimagenten mutiert sind ist sicher fragwürdig, aber das „bigger is better“ Prinzip wurde durch 7 Filme ja immerhin konsequent ausgelebt und gepusht.
Logikfragen sollte man vor Betreten des Kinosaales daher besser gleich beim Popcornverkäufer ablegen, denn der Film macht sich nicht im geringsten die Mühe einigermassen schlüssige Agenten-Action zu inszenieren, sondern wirkt wie ein Mission Impossible auf zu viel Zucker.
Teil 9 dürfte dann im Weltraum spielen, wo die Jungs und Mädels mit NOS-Getriebenen Space-Shuttles die Gegner reihenweise gegen Asteroiden rammen, Dominic mit einem V8-Monster in eine Raumstation kracht mit Hobbs auf der Kühlerhaube, welcher danach – der Schwerelosigkeit trotzend – Kleinholz aus sämtlichen Aliens macht welche die Erde angreifen möchten. Dabei stellt sich am Ende heraus dass diese Ausserirdischen durch ein Genexperiment mit dem Urin von Deckard Shaw entstanden sind und dank dicken Space-Titten bei Roman Pearce für manchen unterhaltsamen Spruch sorgen dürften, bevor er sich wieder schreiend in die Rettungskapsel wirft, welche Letty zur Erde steuert nachdem sie die letzte Space-Mieze verdroschen hat, nur um dort auf ihre grosse Liebe Dom zu warten, welcher sich in einem Twin-Turbo Space-Suit in die Atmosphäre stürzt und dabei auf ein Foto seiner „Familie“ blickt.
Hey, man darf ja wohl noch träumen dürften….denn ab jetzt ist ALLES möglich!!
PS:
Die Deutsche-Synchro ist ein Witz und macht den Film stellenweise echt lächerlich. Ich bin schon gierig das Ding auch mal in OT zu sehen, nur lasse ich mir dann wohl im Heimkino das Gehirn wegblasen.
Ach ja, die 80er Jahre mit einem jungen Tom Hanks zu Beginn seiner Blütezeit. Ich weis nicht wie oft ich "Geschenkt ist noch zu teuer" gesehen habe, einer der Film aus der damaligen VHS-Kollektion in meinem Elternhaus.
Wohnungsnot in New York City kann schon beschissen sein, so beschissen dass man sich für ein vermeintliches Schnäppchen entscheidet, welches sich als Bruchbude herausstellt. "The Money Pit" inszeniert die Geschichte dabei höchst naiv und oberflächlich, aber auch verdammt unterhaltsam. Viele Figuren sind vergnügliche Parodien, vom eingebildeten Dirigenten, über Teenie-Stars, zum Bauarbeiter oder Rockbands.
Tom Hanks spielt herrlich engagiert an der Seite einer entzückenden Shelley Long, die nicht mal fähig ist sich an die wildeste Nacht zu erinnern. Gewisse Sequenzen finde ich auch heute noch zum schreien komisch, denn wenn der Truthuhn zusammen mit der Küche durch ist, die Badewanne einen unfreiwilligen Umzug in den unteren Stock macht und die Treppe einstürzt, dann könnte ich mich nach wie vor auf dem Sofa kugeln.
Schwache Bäume, ein sprechender Badezimmerschrank, unheimliche Geister auf der Baustelle, staubige Zufahrtsstrassen, Macho-Schreiner, übergewichtige Jogger, ein Raketentestgelände. "Geschenkt ist noch zu teuer" spart nicht an Übertreibungen und Cartoonhaften-Begebenheiten. Da wirken die ernsthaften Szenen wie ein Anker in die Realität, auch wenn der vermeintliche Rosenkrieg am Ende dem totalen Kitsch weichen muss.
Ich weis gar nicht warum ich dem Film nicht die volle Punktezahl gebe, ihn in meine Lieblingsschublade stecke und gut ist. Aber vielleicht ist die Mischung aus unterhaltsamem Stumpfsinn, Romcom und Beziehungsdrama einfach nicht Rund genug und die Glaubwürdigkeit wird durch manch stark konstruierten Ablauf etwas gar strapaziert.
Und doch gehört dieser Film zu meinen allzeit Komödien Favoriten, auch weil er noch aus einer Zeit kommt wo man wohl weniger kritisch war und mit einem Budget von 10 Millionen Dollar viel Unterhaltung produziert werden konnte, welche heute zwar leicht antiquiert wirkt, aber dank viel Charme noch immer sehenswert ist.
Zu Beginn eine interessante Interpretation des Werwolf Themas, welches aber im Verlaufe des Films immer gewöhnlicher wird um in der totalen Belanglosigkeit zu Enden. Genrefans dürften immerhin zum Teil befriedigt werden und die Mischung aus Horror- und Kriminalfilm kann in gewissen Momenten sicher punkten.
Man war wohl zu wenig mutig oder schlicht nicht kreativ genug um hier etwas wirklich frisches auftischen zu können, welches sich von den übrigen Klischees richtig abheben kann. Schade, damit ist die Diskrepanz zwischen Trailer und Endprodukt mal wieder besonders gross.
Wer ohne mit der Wimper zu zucken jeden Film der das Werwolf Thema auftischt abfeiern kann, wird mit "Wer" aber sicher seinen Spass haben. Immerhin kann er in der ersten Hälfte neue Akzente setzen, die aber leider nicht konsequent durchgezogen wurden. Gelangweilt habe ich mich zwar nicht, aber es ist ganz sicher kein Film den ich vermissen würde, hätte ich ihn nicht gesehen.
Nana nana nana na na na na.....Baby give it up, give it up.....baaaaaby give it u up!!
Anscheinend habe ich meinen Senf zu einem meiner Überraschungshits aus den letzten Jahre noch gar nicht abgegeben. Ist eigentlich auch nicht nötig, denn wer "Kingsman" bis jetzt noch nicht gesehen hat, hat entweder etwas verpasst oder lässt sich zuerst ebenfalls durch den etwas üblen Trailer abschrecken.
Zumindest ist es mir so gegangen als ich selbigen gesehen habe. Ach nööd, wieder so ein Actionkracher ohne Inhalt, Stil oder frischen Ideen....aber ich wurde relativ schnell auf den Boden der Unterhaltung zurückgeholt!
"Kingsman" ist ein toller Actionflick mit kultverdächtigen Sequenzen, tollen Charakteren und einem bombastischen Soundtrack. Und das Beste daran ist, dass er sich zu keiner Sekunde zu ernst nimmt. Matthew Vaughn war schlicht der perfekte Regisseur für diesen Job und es kommt selten vor dass ich für einen Film gleich 2x hintereinander ein Kinoticket löse.
Die Kritik an der Generation-Smartphone kommt hier so beiläufig wie offensichtlich. Colin Firth in ungewohnt brutaler Rolle, welcher auch mal eine komplette Kirchengemeinde voller Rassisten stark dezimiert. Samuel L. Jackson als lispelnder Bösewicht in abgestimmter Hipster-Kleidung, welcher Unterstützung von einem tödlichen Handlanger hat, welcher wiederum eine nette Hommage an die guten alten Bond-Killer darstellt.
Hier wird auch mal ein Happy Meal aufgetischt um sich gegenseitig zu beschnuppern und Agenten-Klischees am Laufmeter auszutauschen. "Kingsman" parodiert, aber gekonnt und mit ganz viel Stil. Nur der Ausbildungspart von Eggsy kann mit dem Rest des Films nicht ganz mithalten, was ihn dann auch eine höhere Wertung kostet.
Als Gesamtpaket konnte mich dieser - auf einem Comic basierenden - Streifen aber fast vollständig überzeugen. Und ich bin gespannt ob die Fortsetzung das Niveau halten kann, ohne die selben Ideen noch einmal aufzukochen. Der Culture-Clash mit den amerikanischen Kingsman, dürfte aber auf kreative Schübe der Schreiberlinge hoffen lassen.
PS: Ein Film den man unbedingt im englischen Original sehen sollte, die deutsche Synchro klaut einfach zu viel Atmosphäre, vor allem bei Samuel L. Jackson!
Auch wenn die Ausgangslage von „Karate Kid 3“ dank fiesem Playboy-Fiesling und bösem Karate Buben durchaus spannend wäre, ist das Drehbuch hier schlicht für den Sondermüll.
Ralph Macchio läuft hüpfend wie immer ohne Selbstbewusstsein herum, obwohl er in Teil 2 gerade einen Kampf auf Leben und Tod gewonnen hat. Pat Morita verhält sich wie immer höchst zurückhaltend und denkt nicht im Traum daran, seinem Schützling zur Seite zu stehen.
Philosophische Phrasen helfen einem jungen, ambitionierten Menschen eben nicht immer weiter. Auftragen/Polieren ist hier nicht mehr, Kata’s bis zum abwinken reichen um ein Karate-Tournier zu gewinnen. Und dies gegen einen Gegner der im Grunde genommen mit dem armen Kleinen den Boden aufwischen würde.
Über die Hintergründe der Figuren schweigt sich der Film total aus, ausser die alte Kamelle welche aus Teil 1 noch einmal aufgewärmt wird. Eigentlich war schon bei Teil 2 die Luft raus, konnte aber immerhin dank Japan-Setting noch auf einer gewissen Ebene punkte. Für spektakuläre Karate-Fights war Karate Kid ja nie berühmt und diese Bodenständigkeit machte ja auch irgendwie den Reiz aus. Es zählt nicht nur dein Können, sondern auch dein Herz. Aus heutiger Sicht wirkt die Figur des Daniel stark antiquiert und untermotorisiert. Miyagi als Blaupause für den allwissenden, unbesiegbaren Lehrer, welcher nur kämpft wenn es wirklich nicht anders geht ebenfalls.
Einen gewissen Charme versprüht auch die dritte Fortsetzung noch, aber wer eine ähnliche Geschichte etwas actionreicher und interessanter erleben möchte, kann auch auf andere B-Martial-Arts-Movies aus derselben Epoche ausweichen. Obwohl, Karate Kid als Martial Arts Movie zu bezeichnen ist eigentlich schon zu viel der Ehre.
Eigentlich schade, hätten sich doch manche Charaktere und Ideen geradezu angeboten einen besseren Film auf die Beine zu stellen. In diesem Kontext bleibt der erste „Karate Kid“ unerreicht, welcher noch die richtige Mischung aus Coming of Age und philosophischem Geplänkel hatte inkl. überzeugendem Finale.
Unter dem Vorwand irgend eine Schwester zu finden, entstand dieser Aufguss des ersten Teils der damaligen Found-Footage Ikone. Doch Regisseur Adam Wingard sowie Drehbuchautor Simon Barrett, hätten besser die Finger von dem Stoff gelassen. Mit ihren Stilelementen welche ich bei meinen persönlichen Überraschungshits "The Guest" und "You're Next" noch zu schätzen wusste, können die beiden hier nämlich überhaupt nicht punkten.
Der Film fühlt sich wie ein stinkfreches Remake des Erstlings an, einfach mit in die Höhe geschraubtem Ekel- sowie Jumpscarefaktor. Teil 2 "Book of Shadows" wird dabei unverständlicherweise komplett ignoriert, dabei hätten gewisse Elemente daraus wenigstens für Abwechslung gesorgt. Und man darf der damaligen "Blair Witch Project" Fortsetzung zugute halten, dass sie immerhin etwas Neues präsentieren wollte.
"Blair Witch" ist davon weit entfernt, kämpft mit einem 0815 Stereotypen Cast, 0815 Drehbuch und einer ausgelutschten Found-Footage Inszenierung.
Ohne Grund scheint hier jeder Charakter das Bedürfnis zu haben, sich anzuschleichen um dann im richtigen Moment vor die Kamera zu springen, oder ohne Grund wird hier auf Bäume geklettert (Mit kaputtem Fuss und Fieber wohlgemerkt). Dazu nimmt man den Figuren ihre Geschichte einfach nicht ab, wohl weil diese ihre vorgezeichneten Klischees zu bedienen haben. Wie langweilig!
Immerhin kommt gegen Ende noch ordentlich Hunted-House Spannung auf und das Found-Footage Format kann endlich seine Stärken zeigen. Doch hätte man dies gerne kreativer verwenden und nur zum Teil einsetzen dürfen. Es ist einfach kein Fleisch mehr am Knochen!
"Blair Witch" ist enttäuschend uninspiriert und verspielt die Chance aus dem alten Thema etwas wirklich Neues zu machen. Es waren wohl einfach schlicht die falschen Leute für diese Umsetzung beteiligt, denn als Kurzfilm hätte diese Hexe auch auf einem Ableger der V/H/S-Serie völlig gereicht. Irgendwie schade!
Es ist schon erstaunlich wie gut dieser Film beim Publikum weggekommen ist, denn im Grunde genommen bekommt man hier 3/4 billigste B-Movie Ware in teurer Optik serviert. Dabei beginnt „Kong“ noch äusserst vielversprechend, wirkt zuerst famos inszeniert und an vielen Stellen höchst sarkastisch. In seinen besten Momenten der ersten 30min serviert er einige Szenen mit Kultpotential, passend unterlegt mit 70er Jahre Musik.
Doch sobald der übergrosse Affe, welcher für das heutige Publikum noch einmal kräftig Wachstumshormone bekommen hat, auf dem Schirm auftaucht, werden auch die letzten Qualitäten noch zu Grabe getragen. Ab dann verkommt der Film zu einem zweitklassigen Abenteuer-Streifen mit extrem flachen Dialogen, nicht vorhandener Geschichte und sinnfreien Handlungen.
Natürlich kann man „Kong“ zugutehalten, dass der Film im Grunde genommen gar nicht mehr sein möchte als ein oberflächlicher Monsterbrawl und Zuschauer welche danach lechzen zu sehen, wie sich ein Affe mit merkwürdigen Kreaturen herumschlägt (Sprichwörtlich), hier bestens bedient werden. Auf den Kitsch eines Peter Jackson „King Kongs“ wurde fast komplett verzichtet. Nur an manchen Stellen stellt der Film einige Referenzen zu den Vorlagen her, welche irgendwie deplatziert wirken.
Überhaupt verkommen die Momente welche den Figuren und der Geschichte eine gewisse Tiefe geben möchten, zu einem lächerlichen Geplänkel, welches sich wie eine Werbeunterbrechung anfühlt, bevor es wieder weiter im actiongeschwängerten Ablauf geht.
Hätte man konsequent auf solche unpassend-ruhigen Momente verzichtet, den Film noch etwas schwarzhumoriger und sarkastischer präsentiert oder die Stimmung des starken Einstiegs halten können, „Kong – Skull Island“ hätte ein richtig toller B-Movie Streifen mit grossem Budget werden können.
Das Endprodukt ist weder Fisch noch Vogel geworden und bietet Abseits einiger tollen Kameraeinstellungen, Effekte und Soundtrack Einlagen wenig, was ihn länger in Erinnerung halten würde.
Schlitzohr Maverick wurde mit Mel Gibson hervorragend besetzt und gaunert sich hier durch eine vergnügliche Western-Komödie, welche mit parodistischen Elementen ausgestattet dem Sonnenuntergang entgegen reitet.
Richard Donner wusste genau wie er diesen Film in Szene zu setzen hat, war er doch vor allem in den 80er und 90er Jahren bekannt für kurzweilige Unterhaltung auf hohem Niveau. Dass mit William Goldmann auch noch ein fähiger Schreiberling das Drehbuch beisteuern durfte ist ebenfalls vielversprechend.
Wer hier ernsthaftes Western-Feeling mit Humor erwartet wird aber wohl enttäuscht sein! "Maverick" ist wie ein Besuch in einem Freizeitpark, wo man an jeder Ecke auf kitschig herausgeputzte Figuren treffen kann. Spass steht hier an erster Stelle und es scheint zu jedem Moment alles möglich zu sein, was den Film leicht und ohne Stress über den Schirm flimmern lässt.
Es ist zwar nicht alles Gold was glänzt und manche Blödelei ist etwas gar überstrapaziert. Aber das Gesamtpaket passt, vor allem wegen der charismatischen Besetzung bei den meisten Figuren. Ein Film der einem mit einem richtig guten Gefühl entlässt kann doch zu keiner Zeit wirklich verkehrt sein.
Bevor ich die Realverfilmung im Kino begutachten durfte, wollte ich mir nach laaanger Zeit mal wieder den original Anime von damals ansehen. Den hatte ich sicher vor fast 10 Jahren das letzte Mal im Player und ich war gespannt ob er seine Wirkung noch immer entfalten kann und sich das „damals“ Gefühl einstellen kann. Bei der bekannten Eröffnungssequenz welche dank der eindrücklichen Sounduntermalung sprichwörtlich unter die Haut geht, war ich schon wieder Feuer und Flamme!
Auch wenn die Zeichnungen nicht mehr so frisch wie vor 15-20 Jahren wirken, ist der Film relativ gut gealtert und kann vor allem in den gewaltigen Actionszenen noch immer überzeugen. Die Story ist in ihrer Konsequenz noch immer besser als diejenige der aktuellen Realverfilmung, was aber auch nicht verwundern sollte, da der philosophische Ansatz wie man Leben zu definieren hat hier mehr Beachtung findet.
Auch wenn die Deutsche-Synchro manchen Fremdschäm-Porno Moment andeutet („Endlich bin ich in dich eingedrungen“, Brüller seit Jahren) und auch mancher Dialog etwas zu lang wirkt, hätte ich mir gewünscht dass der Film eine längere Laufzeit aufweist. In den 85 Minuten bleibt einfach zu wenig Zeit um der Geschichte wirklich gerecht zu werden, vieles wirkt dadurch etwas gehetzt, vor allem da andere Aspekte wieder mehr Raum einnehmen und am Ende ein fieser Cliffhanger wartet.
Atmosphärisch ist „Ghost in the Shell“ noch immer grosses Kino für einen Zeichentrickfilm, wirkt in der Originalversion (Nicht die CGI 2.0 Variante) zwar leicht angestaubt, aber gerade dies macht ja auch den Charme solcher Klassiker aus. Auch wenn ich „Akira“ immer bevorzugen werde, ist dies sicher einer der Animes die mich damals am meisten beeindrucken konnten. Kult, Klassiker, prägend für eine Generation, dies sind keine zu grossen Worte wenn man jemandem den Film verkaufen müsste.
Um bei mir eine höhere Wertung einzufahren bin ich wohl zu wenig Anime-Fan aber auch zu wenig euphorisch wenn es um diesen Streifen geht. Gerade die Deutsche-Synchro passt mir überhaupt nicht, egal in welcher Version. Dem japanischen bin ich dann auch zu wenig mächtig um damit Spass zu haben, aber evtl. werde ich mir den Spass mal gönnen um zu sehen, wie hoch der Gewinn an Atmosphäre im OT ist.
Ein wirklich toller Anime-Film ist „Ghost in the Shell“ aber auch so.
Eigentlich kann „Ghost in the Shell“ nur positiv überraschen, da im Grunde genommen kein Kenner der Mangas und der Anime-Filme wirklich damit rechnet, dass eine Realverfilmung mit Hollywood Touch auch nur annähernd an die Vorlage heranreicht. Zu wegweisend war vor allem der damalige Anime-Kinofilm, welcher mit einem eindringlichen Soundtrack unterlegt die Frage von Sein oder Nichtsein in den Raum warf und spätere Filme wie „Matrix“ massgeblich beeinflusst, ja selbigen sogar erst möglich gemacht hat.
Dazu kam noch die Kritik an der Besetzung der Hauptrolle und der meisten Nebendarsteller. Aus der japanischen Vorlage schien ein 0815 Blockbuster herangezüchtet zu werden, welcher mit im Westen unbekannten asiatischen Schauspielern wohl ein zu grosses Risiko geworden wäre. Auch dass die ehemaligen Macher des Originals sowie der Mangas den Film abgesegnet haben, schien die Gemüter wenig zu beruhigen. Aber wie ist er nun genau geworden, dieser „Ghost in the Shell“?!
Mein Gemütszustand während des Abspanns war einerseits positiv, da ich das Gefühl hatte gerade einen gut gemachten Cyberpunk-Film mit Hochglanz Optik erlebt zu haben. Auf der anderen Seite war ich aber auch enttäuscht wie clean und ohne echte Ecken und Kanten der Streifen produziert worden ist. Dass die geniale Titelmusik der ersten Manga-Verfilmung erst im Abspann seinen Reiz entfalten darf fand ich ebenfalls schade. Stattdessen bietet der Film beim „Intro“ und im Verlauf der Geschichte einen generischen Synthie-Sound, welcher auch genauso gut bei einem TRON Movie gepasst hätte.
Überhaupt fühlte ich mich bei all den knalligen Farben, den ausschweifend ausgestatteten Stadtbildern mit all ihren Projektion’s Werbeanzeigen sowie dem Verhalten gewisser Figuren frappant an Disney’s letzten Abstecher in den Cyberspace erinnert.
Wer also das Feeling der ersten Manga-Verfilmung erwartet und dies zu 100%, der dürfte umso enttäuschter sein. „Ghost in the Shell“ verneigt sich zwar – zu oft – vor seinen Vorlagen, manche Szenen werden gar fast 1:1 nachgestellt, aber es fehlt irgendwie der Dreck und die Intensität, auch weil man auf Blut (Es fliesst echt kein Tropfen) sowie Nippel verzichtet. Dadurch wirkt der Film im Gegensatz zu den Originalen weichgespült, dank exzessivem CGI Einsatz oft künstlich und zu wenig konsequent.
Optisch ist der Streifen aber vorwiegend verdammt hübsch und die Actionszenen sind nett gemacht, auch wenn der oft willkürliche Einsatz von Slow-Motion etwas befremdlich wirkt und praktisch kein Bild wirklich eindrücklich und einmalig anzusehen ist. Kultszenen wie das Verschmelzen von Tarnanzug und Umgebung (Wer den ersten Anime kennt weis was ich meine) werden nicht mehr so ausladend zelebriert und der Action untergeordnet.
Bei der Story wurde vorwiegend auf die bereits erwähnte Anime-Verfilmung zurückgegriffen, mit grösseren Abweichungen um nicht einfach als 1:1 Kopie abgestempelt zu werden. So ist das Drehbuch sicher brauchbar, aber der philosophische Ansatz der Vorlage versteckt sich hier in Zitaten, welche irgendwie nicht richtig in den Film passen möchten. Eine Dialog-Perle ist „Ghost in the Shell“ in meinen Augen sowieso nicht geworden, da das meiste oberflächliches Gelaber darstellt und nur an wenigen Stellen eindrücklich zur Sache geht (Man schickt keine Hasen um einen Fuchs zu töten).
Klingt jetzt eigentlich alles eher negativ, oder? Wenn man es knallhart mit der Vorlage vergleicht, dann kann „Ghost in the Shell“ als Realfilm in dieser gesehenen Form nur verlieren, nur schon weil auf eine viel grössere Zielgruppe geschielt worden ist. Wer sich aber z.b bei „Tron Legacy“ wohl gefühlt hat, dürfte hier ebenfalls das Popcorn rausholen. Aber auch Fans der Vorlage sollten mal einen Blick riskieren, selbst wenn die Härte des Originals fehlt und der philosophische Ansatz nur noch angedeutet wird.
Letztendlich ist der Film ein ordentlicher SciFi-Flick mit opulenter sauber-Optik, üppigem Production-Design, netter Geschichte und einem gewissen Retro-Touch.
Im Gegensatz zu seinen noch übertriebeneren Fortsetzungen, besitzt Teil 1 dieser Polizei-Parodie noch eine gewisse Ernsthaftigkeit. Auch wenn der Film schon stark auf die Seite des absoluten Nonsense ausschlägt, macht es einfach immer wieder Spass einem jungen Steve Gutterberg zuzuschauen, welcher hier den übertriebenen Pausenclow spielt.
Die restlichen Charaktere sind nicht minder überzeichnet und klischeebehaftet und gerade deswegen so amüsant sobald die Uniformen sitzen. Vollidioten wo man hinschaut, aber jeder davon ist auf seine Weise liebenswert. Alleine David Graf als schiesswütiger Tachleberry, zaubert mir jedes mal wenn er wieder eine Schiesserei verpasst und deswegen angepisst ist, ein fettes Lächeln ins Gesicht.
Die Handlung hätte man zwar auch genau so gut in eine Studenten-Komödie stecken können, befinden sich die Scherze doch meistens auf dem Niveau einer Verbindungs-Party. Aber der infantile Umgang mit der Polizeiuniform passt eben gut in das Beuteschema der 80er Jahre, wo man als Cop entweder hart, smart oder dumm wie ein Stück Brot war.
Sollten deine Erzeuger zum Zeitpunkt als dieser Film erschienen ist noch fröhlich dem Single Leben gefrönt haben, oder "Police Academy" heutzutage das erste mal über deinen Schirm flimmern, könnte der Schock relativ gross sein. Vor allem fehlender Fäkalhumor, ausbleibende Massenbesäufnisse, eine Drogenfreie Umgebung und Schauspieler die nicht alle aussehen wie Models dürften abschrecken.
Dabei finden sich hier bereits viele Komödien-Elemente die auch in heutigen Filmen immer wieder für Lacher sorgen, was den Streifen in meinen Augen zeitlos macht. Man sollte diesem Stumpfsinn also einfach eine Chance geben und keine over the top Parodie im Stil von "Naked Gun" oder "Hot Shots" erwarten, dann klappt es auch mit dem Unterhaltungsfaktor.
Erin allein Zuhause.
Nach dem etwas enttäuschenden „Green Room“, endlich mal wieder ein Slasher der mich positiv überraschen konnte. Zwar ist „You’re Next“ ebenfalls vorausschaubar und konnte mich in den wenigsten Fällen in die Irre führen.
Manche Szene hätte ich gar noch etwas derber und kreativer-explizit erwartet, aber es war auch so schon befriedigend wenn meine Vorausahnung mehr oder weniger erfüllt werden konnte.
Diese Vorhersehbarkeit bis zum und mit dem finalen Twist, hat mich hier aber nicht im Geringsten gestört. Ich wollte einfach bis zum Ende dabei sein, wie sich Erin (Sharni Vinson) einen nach dem anderen vorknöpft. Klar war es überraschend warum das Girl so taff ist, aber scheiss drauf, endlich mal kein Angsthase welcher immer davonrennt und dann so oder so das zeitliche segnet. Hier wird der Spiess umgedreht, und die Kleine teilt so ordentlich aus, dass einem die Antagonisten schon fast leidtun können.
Ich möchte hier jetzt keine Abhandlung über das unterhaltsame Set-Up, die kurzweiligen Charaktere oder die vergnügliche Inszenierung schreiben. „You’re Next“ ist schlicht hoch unterhaltsames Slasher-Kino mit der richtigen Prise Humor, den nötigen Thriller-Elementen und einer temporeichen Inszenierung.
Aber verwundert mich dies wirklich beim Namen Adam Wingard, welcher mit „The Guest“ einen meiner liebsten Überraschungshits der letzten Jahre abliefern konnte?! Nope!
Es ist für mich schon irgendwie überraschend wenn „Logan“ für seinen Fokus auf die Charaktere so gelobt wird. Denn wenn man ehrlich ist, bietet der Film ja eigentlich nur 2-3 wirklich interessante Figuren welche im Mittelpunkt stehen können. War da bei „Weg des Kriegers“ also zu wenig zwischenmenschliches Geplänkel (Neben den schlechten Antagonisten)? Aber evtl. lobt man es auch, dass Wolverine endlich nicht mehr ein unbesiegbarerer Teflon Typ, sondern so richtig am Arsch ist.
Die Welt in der sich Logan bewegt ist es hingegen offensichtlich nicht, da er die ganze Zeit hart feiernde Menschen herumkutschieren muss. Ja, die Mutanten sind praktisch ausgestorben - wird ja auch im Radio erwähnt – aber ansonsten scheint es der Menschheit nicht allzu schlecht zu gehen. Klar, es gibt nach wie vor eine böse Organisation die irgendwie Krieg spielen möchte, dazu deren Handlanger die mit gespaltener Zunge sprechen.
Aber wirklich starke Bösewichte vermisst man hier, zumindest teilweise. Wolverine hat aber auch so mit genug Problemen zu kämpfen. Professor X vegetiert, unterbrochen von klaren aber auch gefährlichen Anfällen, vor sich hin. Dazu muss er sich um ein mysteriöses Kind kümmern, obwohl er sich doch selber kaum noch auf den Beinen halten kann. Als Fan des Charakters kann es schon wehtun ihn so zu sehen. Aber nach so vielen Schlachten, Geschichten und Problemen, mag man es ihm ja auch nicht verübeln.
Die ersten 2 Stunden von „Logan“ sind erfrischend geerdet für einen X-Men Film. Die Action ist fokussiert und passend platziert, so dass man keine Übersättigung riskiert. Ob man in selbigen den höheren Gewaltgrad bzw. dessen explizite Darstellung wirklich benötigt hat, überlasse ich den Zuschauern. Gestört hat es mich nicht, vermisst hätte ich es aber wohl auch nicht, da es für die Story ganz einfach nicht essenziell zu sein scheint. Wer aber blutigere CGI Action mag, wird hier gut bedient, auch wenn es oft sehr konstruiert wirkt, Hauptsache es sieht irgendwie brutal aus…na ja
In den letzten 30-40 Minuten, verkommt „Logan“ aber leider dennoch zu einem üblichen Superhelden-Flick von der Stange, und wagt für sich selber keine Experimente mehr. Dies ist schade, da der Aufbau bis dahin mindestens als ungewöhnlich bezeichnet werden darf, zumindest für einen Marvel-Film.
Etwas enttäuscht war ich auch über die Diskrepanz zum genialen, mit Johnny Cash unterlegen, Trailer. Das Feeling welches selbiger bei mir damals aufgebaut hatte, suchte ich leider vergebens. Wohl auch weil diese Art von Songs und Lyrics überhaupt nicht darin vorkommt (oder mir schlicht nicht aufgefallen sind).
Aber dies liegt wohl auch an meinen Präferenzen, da ich eine passende Musikuntermalung wirklich sehr zu schätzen weis.
In der Summe ist „Logan“ ein eher ruhiger, gut gemachter Superhelden-Road-Trip, wo aber auch vieles zu sehr exponiert wird um wirklich begeistern zu können. Vor allem das etwas ideenlose Ende zieht den Streifen dann schnell wieder in die Nähe seiner Vorgänger.
Aber es ist dennoch ein würdiger Abschluss für die Hugh Jackman Wolverine Ära, welche ich wirklich vermissen werde.
„Life“ ist vieles, aber ganz sicher nicht originell. Hier ein bisschen „Alien“, da ein wenig „Splice“, dazu eine Prise „The Thing“ und das ganze verpackt in die Umgebung von „Gravity“. Doch glücklicherweise funktioniert dieser Mix recht ordentlich, denn „Life“ bietet durchaus brauchbaren SciFi-Horror. Wobei Horror sind hier vor allem die Entscheidungen, welche diese sogenannten Wissenschafts-Astronauten treffen.
Entweder bin ich einfach zu anspruchsvoll oder die Zielgruppe von „Life“ ist es überhaupt nicht. Denn das Set-Up welches dafür sorgt dass die Kacke zu dampfen beginnt, ist sowas von dämlich dass es weh tut. Dass man auf eine intelligente und aggressive Lebensform nicht vorbereitet zu sein scheint ist das eine, dass die gute Dame welche für die Sicherheit zuständig sein soll (Und irgendetwas davon labert dass sie einen Plan A, B, C, D und E haben muss) völlig unfähig zu sein scheint das andere.
Was man falsch machen kann, wird falsch gemacht. Was schief gehen kann, geht schief. Und auf einmal verhalten sich vermeintlich hoch intelligente Menschen, wie in einem Teenie-Slasher. Ob man dies bei einer klassischen B-Movie Story wirklich kritisieren darf sei mal dahingestellt, aber es ist irgendwie auch ermüdend wenn man nicht mal im Ansatz versucht etwas kreativer zu sein als die grossen Vorbilder, sondern diese sogar noch unterbietet.
Auf der anderen Seite soll „Life“ das Gefühl vermitteln, dass sich die Protagonisten tatsächlich auf der ISS befinden. Zwar kommt der Film nicht an die dichte Weltraum-Atmosphäre eines „Gravity“ heran, aber dank ansehnlicher Ausstattung und tollen Special Effects, wird man als Zuschauer gut in die Szenerie eingebunden. Nur sorgt diese bodenständige Inszenierung, welche wohl einen gewissen Realismus vermitteln soll, noch viel mehr dazu dass man ab mancher Entscheidung den Kopf schüttelt.
Als ich die erste Enttäuschung darüber verdaut hatte, das „Ding“ endlich einen Namen bekommen hat (Durch Kinder am Times Square, ja ja, wirklich!) und sich drauf und dran macht den Space-Idioten in den Hintern zu treten, beginnt der Film endlich seine wahre Natur auszuleben. Die Spannung steigert sich danach mit jeder Minute, wird gespickt mit dem üblichen 2, 3, 1 Ableben der Charaktere (Manche echt überraschend früh), gespickt mit vergnüglichem Body-Horror und gipfelt in einem tollen Finale. Das Ende war zwar vorausschaubar, aber nicht zwingend in dieser Form.
„Life“ ist gut gemachter Space-Horror, welcher zwar das Rad nicht neu erfindet und die üblichen Dummheiten serviert welche Fans wohl erwarten, aber selbige dafür umso mehr zufrieden stellen sollten. Die grossen Vorbilder sind zwar noch ein ganzes Stück entfernt, aber lieber ordentlich kopiert als schlecht neu erfunden.
Wesley Snipes in seinen besten Jahren kann immerhin als skrupelloser Gangster überzeugen. Ice-T nehme ich die Rolle des coolen Cop‘s aber leider nicht ab.
Im Fahrwasser der üblen, korrupten und verseuchten 80er Jahre New York Citys, scheinen Gangster allgemein mehr Rechte zu haben als alle anderen. Da kann man sogar die Bürger begreifen, die Selbstjustiz ausüben. Die Kritik am System wirkt dabei aber genau so plump und oberflächlich, wie der steile Aufstieg von Nino Brown oder die aufklärerische Weise wie übel solche harten Drogen die Leute zurichten.
Als Highlight könnte man noch Chris Rock erwähnen, welcher überzeugend einen durchgeknallten Crack-Junkie spielt. Brothers Keepers für’n Arsch, „New Jack City ist im Grunde genommen keine Gesellschaftskritik, kein quasi Portrait über einen Gangsterboss und schon gar kein Film welcher als Aufklärungsversuch verstanden werden kann.
Hier regiert das Actionkino, die Cash Money Brothers wirken wie ein Drogen-Club aus der Zukunft und die ganze Geschichte ist nichts weiter als ein plakativer Style over Substance Gangsterflick. Schön gefilmt, inszeniert und mit einem verdammt geilen Soundtrack unterlegt, erfüllt „New Jack City“ seine Aufgabe der Unterhaltung sehr gut.
Wer aber richtig gutes Black-Gangster-Cinema aus den 90er Jahren sehen möchte, welches doch noch eine Spur authentischer ist, der sollte sich lieber an andere Vertreter aus dieser Zeit halten. Oder man kauft sich einfach die wirklich brauchbare Musik, welche wohl auch ein Grund für den Erfolg des Streifens war.
Zumindest kann man sich "New Jack City" dank seiner unterhaltsamen Inszenierung heutzutage noch ansehen, auch wenn es am Ende einfach ein schwarzer „Scarface“ Abklatsch ist, welcher in keinem Moment die Qualität des übergrossen Vorbildes erreicht.
Erstaunlich wie zukunftsweisen „Trespass“ bereits wahr, schliesslich hantiert die Gangsterbande dort alle paar Minuten mit einem Mobiltelefon rum. Kein Wunder sind die so scharf auf die Kohle, die Handyrechnung muss nach so einem Tag gewaltig sein. Würde man den Film heutzutage produzieren, die währen im Dauer- WhatsApp, Skype und Chat Fieber.
Wer 1992 noch jung und mit Pager unterwegs war, wünschte sich spätestens nach „Trespass“ ein cooles mobiles Telefon, wo man die Antenne mit dem Mund herausziehen kann, schliesslich braucht man die Hände zum Zielen und Schiessen. Jedenfalls hätte dies für Motorola, Ericsson und co. damals der ideale Product Placement Streifen sein können…..
Aber Spass beiseite, schliesslich haben wir es hier mit einem waschechten Walter Hill Streifen zu tun! Bill Paxton (R.I.P) und der charismatische William Sadler bekommen es mit der fiesen Eis- Tee- und Würfelbande zu tun, wo das Testosteron nur so spritzt. Gefangen im Ghetto, nützt einem eben alles Gold der Welt nichts.
Dass die Intelligenz unter einigen Protagonisten wohl durch zu viele Handystrahlen abgeraucht zu sein scheint, stört da nicht weiter. „Trespass“ ist ein straighter Actionfilm mit Trash-Anleihen, der nicht nach links oder rechts schaut, sondern nur den Weg nach vorne kennt.
Durch die vielen Charaktere die bereit sind jederzeit alles kurz und klein zu schlagen, Hauptsache man bekommt ein Stück vom Kuchen, ist dieser oberflächliche Spass extrem kurzweilig, durchaus spannend und bietet über 90 Minuten beste Unterhaltung.
Ein moderner Goldrausch der immerhin eine Prämisse mit sich bringt; Am Ende ist sich jeder meistens selbst der nächste.
13 Jahre hat der Streifen nun bereits auf dem Buckel und bei einer erneuten Sichtung auf Blu-Ray war ich überrascht wie frisch die Effekte auch heute noch wirken. Zumindest bin ich einem sauberen Hochglanz Bild begegnet, durch welches die futuristische Umgebung packendes Eye-Candy ausstrahlt. Dies passt auch hervorragend, da vor allem Will Smith hier möglichst cool und hip präsentiert wird, ein Typ der sich auch in der Zukunft noch Sneakers aus alten Tagen bestellt kann doch nicht so verkehrt sein. So muss Product-Placement verpackt sein damit es Spass macht!
Abseits des vielen Style over Substance, bietet „I Robot“ aber auch noch eine mindestens interessante Geschichte, selbst wenn auch hier nie so tief gegraben wird wie es die Macher wohl gerne gehabt hätte. Nummer 5 lebt 4.0 macht jedenfalls Spass. Spass wegen seiner Schauwerte, Spass durch seine kurzweilige Inszenierung und Spass da man oft zumindest ansatzweise das Gehirn auch gerne mal einschalten darf. Und dies nicht weil die Geschichte besonders komplex wäre, sondern weil der Grundgedanke einer K.I welche ein Selbstbewusstsein entwickelt, schlicht faszinierend ist.
Irgendwie fehlen aber auch wirklich grosse Momente und eine Portion Dreck, vieles wirkt auch nicht besonders glaubwürdig oder ist nur im Ansatz wirklich überzeugend. Das mindeste was „I Robot“ aber zu bieten hat, ist gute Sci-Fi Unterhaltung in ansprechender Optik. Und dies dürfte für den geneigten Zuschauer ausreichen um sich während knapp 2 Stunden den Alltag aus dem Gehirn zu waschen.
Arthouse-Science-Fiction. Dieser Stempel wurde bei „The Arrival“ relativ rasch aus der Schublade geholt, inklusive guter Kritiken. Da ich dem „Geschichten aus dem Leben“ bzw. kreative-experimentellem Arthouse-Kino überhaupt nicht abgeneigt bin und Science-Fiction ein Genre ist dass ich genüsslich in mir aufsauge, war ich natürlich neugierig.
Basierend auf der spannend klingenden Kurzgeschichte „Story of Your Life“, inszeniert der von mir geschätzte Denis Villeneuve hier einen ruhigen, leicht melancholischen Alien-Film, bei dem die Aliens im Grunde genommen nur die zweite Geige spielen.
Im Zentrum der Geschichte steht nicht der ausserirdische Erstkontakt und dessen Auswirkungen auf die Welt – von ein paar plakativen „wir halten nun zusammen oder sind dagegen und spielen Krieg Momenten abgesehen – sondern das Leben von Dr. Louise Banks (Amy Adams). Wer also mit der Erwartungshaltung an den Film geht, er bekomme spannende und fantasiegeladene Unterhaltung zwischen Menschen und Ausserirdischen geboten, dürfte enttäuscht sein.
Die meiste Zeit gibt es non-verbale Kommunikation über kreativ ausgearbeitete Kaligraphien welche auf – zu Beginn – unverständliche Traumsequenzen der Hauptprotagonisten treffen. Welche Art Lebewesen hier offensichtlich als Vorbild für die Aliens herhalten musste lasse ich mal im Raum stehen.
Manchmal war es etwas anstrengend den wissenschaftlichen Erläuterungen zu lauschen, zumindest wenn man kein Studium in Richtung Sprachen abgeschlossen hat. Die Auflösung des Ganzen war mir ein wenig zu esoterisch angehaucht und irgendwie enttäuschend, vor allem da der Fokus praktisch auf nur einer Person liegt. Für einen Kontakt mit einer ausserirdischen Lebensform, gibt sich der Film dadurch äusserst unspektakulär, punktete in diesen Belangen höchstens mit der wie meistens famosen Kamera- und Regiearbeit.
Ein bis zwei Schnitte kamen mir aber etwas zu abrupt und reissen einem förmlich aus der aufgebauten meditativen Stimmung, aber dies war evtl. so beabsichtigt um den Zuschauer nicht zu sehr zu sedieren.
Zum Schluss wird die Geschichte etwas vorausschaubar, hat man dies doch in ähnlicher Form schon öfters gesehen, daher konnte ich sogar die letzten Dialoge fast 1:1 vorhersagen. Verwirrt und nachdenklich hat mich der Film zwar gemacht, aber irgendwie war mir die Aussage auch zu doof und nichtssagend. Daher hinterlässt „Arrival“ bei mir nach der ersten Sichtung einen zwiespältigen Eindruck, wirkt er doch schon eher wie ein Familiendrama mit Alien-Dekoration.
Gerne hätte ich die interstellare Kommunikation etwas tiefer gehabt, die Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft weniger plakativ und die Tragweite des Ereignisses grösser ausgearbeitet. Aber dies hätte wohl den Rahmen gesprengt, den letzten Endes beruht der Film, wie eingangs erwähnt, eben „nur“ auf einer Kurzgeschichte.
Typischer 80er Jahre Comedy-Flick, welcher mit einer Selbstverständlichkeit eine unglaubwürdige, aber liebenswürdige Geschichte voller Stereotypen auftischt. Kurt Russel als hart arbeitender White Trash Daddy, Goldie als überspitzte Rich-Bitch. Ziemlich gehaltvoll ist dieser Streifen nicht gerade, aber er versprüht diesen naiven Old School Eightes Groove. In Anbetracht der Komödien-Kultfilme der 80er und 90er Jahre, fällt „Overboard“ ziemlich schnell ins Wasser, bietet aber dank den vorher genannten Vorzügen dann doch einen gewissen Charme dem man sich nicht entziehen kann.
Die Mischung aus Slapstick und Romantik passt und im Metier der romantischen Komödien wo zwei ungleiche Typen aufeinandertreffen, fühlt sich Regisseur Garry Marshall (Pretty Woman, Frankie and Johnny) sichtlich wohl. Etwas deplatziert wirkt die musikalische Untermalung von Alan Silvestri, vor allem an der Stelle wo anscheinend 1:1 von Roger Rabbit kopiert worden ist. Aber in den 80er Jahren fand man das wohl ziemlich passend….
Ach ja, die Zeiten in denen Jude Law noch ein Versprechen für die Zukunft war! „eXistenZ“ wirkt heutzutage wohl wie ein kleiner unscheinbarer Cyberpunk-Thriller, bietet aber eine Thema welches vor fast 20 Jahren frisch und äusserst spannend wirkte (Auch wenn die eigentliche Vorlage viel älter ist) und es im Grunde genommen auch heute noch ist. David Cronenberg durfte eine beunruhigende Vision, wie Computerspiele in ferner Zukunft tatsächlich einmal sein könnten, ausleben und dazu auch gleich noch das Drehbuch beisteuern.
Es ist zwar nicht alles rund und so manches Verwirrspiel wirkt ein wenig konstruiert, aber da hier meine Präferenzen was die Thematik angeht voll ins Schwarze getroffen werden, verzeihe ich dem Film sehr gerne die eine oder andere Schwäche. Wegweisend war „eXistenZ“ zu seiner Zeit sicher, auch wenn ich den Film heutzutage gerne noch etwas konsequenter hätte und einige Designentscheidungen und Abläufe, irgendwie nicht so recht in einen Videospiel-Kontext passen möchten.
Faszinieren tut er mich aber immer wieder, auch wegen seiner tollen Darsteller und der beunruhigend bodenständigen Inszenierung. In seiner Kategorie eigentlich ein Kultfilm der späten 90er Jahre, welcher wohl – würde der Stoff heutzutage verfilmt werden – effektgeschwängert aufgeblasen sein würde. Gehört für mich aber neben „13th Floor“ zu den besten Produktionen Ende der 90er Jahre, welche im Schatten des „Matrix“ Erfolges mitreiten mussten.
Frei nach der Regel, ein grosser Twist macht eben noch keinen grossen Film. Ob die Entwicklung nun vorausschaubar ist oder nicht, ein Film der sich so stark an den üblichen Schemas eines Drehbuches orientiert, offenbart eben auch schon recht früh dass da wohl nicht alles so zu sein scheint wie es einem aufgetischt wird. Dies war so offensichtlich, dass man im Mittelteil eigentlich nur auf die Auflösung wartet.
So sitzt der Zuschauer evtl. etwas verwirrt vor dem Bildschirm und denkt sich, was das ganze Theater jetzt soll. "Last Knights" bietet dabei durchaus nette Schauwerte (Die eine Szene wo der Typ aus dem Nichts geköpft wird, herrlich) und einen unterhaltsamen Cast, aber die Geschichte wirkt etwas an den Haaren herbeigezogen und traut sich nicht wirklich über die Grenzen des üblichen Gut/Böse Spiels hinauszugehen.
Für Freunde des Settings könnte der Film dennoch sehenswert sein und der dritte Akt besticht auch durch gut gemachte Actionszenen. Man merkt dem Film überhaupt an jeder Ecke an, dass mit Kazuaki Kiriya ein Asiate hinter der Kamera gesessen hat, welcher es versteht stilistisch ansehnliche Bilder auszuspucken. Dies verleiht diesen Samurai/Ritter Crossover dann doch noch knapp das Prädikat überdurchschnittlich, zumindest für eine "direct-to-disc" Produktion.
Ich hatte meinen Spass damit. Und wenn bei 115min Laufzeit keine echte Langeweile aufkommt, dann passt da doch einiges zusammen. Für die berühmten verregneten Sonntage auf jeden Fall geeignet, zumindest wenn man keine hochwertigeren Alternativen vorfindet, oder gerade den Drang verspürt in eine klischeebehaftetet Welt der hinterlistigen Monarchen einzutauchen.