Ecto1 - Kommentare

Alle Kommentare von Ecto1

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    Ecto1 01.03.2023, 06:39 Geändert 01.03.2023, 07:29
    über Plane

    Wer kennt sie nicht, die Filme in denen ein Pilot die unmöglichsten Situationen retten kann und ein Flugzeug irgendwie wieder auf den Boden bringt, ohne zu grosse Verluste an Passagieren oder Crew zu bedauern?! 'Plane' liefert einem gleich die doppelte Dosis und quetscht noch eine Actioneinlage dazwischen. Auch wenn ich starke Zweifel daran habe, dass ein von Terroristen beschossenes Flugzeug noch abheben kann, selbst wenn es die dümmsten Terroristen des Planeten sind, die den Raketenwerfer erst ganz zum Schluss noch herausholen, so hat die Sause doch irgendwie Spass gemacht.

    'Plane' verkommt im letzten Akt zu einem absolut dämlichen Konstrukt, was einem direkt an die seichten Actionfilme der 80er und 90er Jahre denken lässt, wo Kugeln der Antagonisten alles treffen, nur nicht dass was wichtig ist. Das kann funktionieren, ist hier auch durchaus spannend gemacht, nur leider nimmt sich der Film für das Gebotene etwas zu ernst. Kann man sich mental damit arrangieren dass man hier relativ gut inszenierte Old School Action bekommt die spassbefreit dem Finale entgegen brettert, kann man mit 'Plane' nicht viel falsch machen.

    Passend dazu hat Gerard Butler eine Szene, wo er einfach nur auf einer Treppe sitzt, nachdenklich, aufgewühlt, erschöpft, und sich wohl selber denkt: "Ich hoffe den Scheiss nimmt uns das Publikum auch ab". Doch, alles gut Herr Butler!

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    • 7 .5

      Nachdem ich endlich die dritte Staffel gesehen habe, gibt es eine Abwertung von 9 auf eine 8,5.

      Ja die Serie ist noch immer herausragend. In Staffel 3 vor allem herausragend blutig! Man läuft echt Gefahr sich zu sehr auf WTF-Körper Explosionen und Verletzungen zu konzentrieren und den Blutdurst mancher Fans zu befriedigen, dafür die Geschichte zu vernachlässigen. Staffel 3 war die bisher flachste, vor allem beim einbinden aktueller politischer Ereignisse, die doch sehr infantil aufgetischt werden.

      In vielen Momenten ist 'The Boys' noch immer diese geile Persiflage, mit einem fast schon kitschig-zynischem Sarkasmus wie man ihn früher in Filmen wie 'Robocop' oder 'Starship Troopers' erleben dürfte. Diese Momente sind genial! Auch machen die Figuren noch immer grossen Spass, selbst wenn einige einfach keine Entwicklung durchzumachen scheinen und schon hart an der Grenze zu "nervig" sind. Dies ist besonders ärgerlich, da es jetzt an der Zeit gewesen wäre mehr Altlasten zu entsorgen, aber es sterben oder verabschieden sich meistens nur unwichtige Nebenfiguren und der Rest tritt auf der Stelle.

      Dennoch hat man nun mit Staffel 3 eine gute Basis um die Serie - hoffentlich - in Staffel 4 zu einem epochalen Ende zu führen. Man sollte auf dem Zenit abtreten und sich mit einem herausragenden Dessert in die Erinnerung brennen. 'The Boys' zeigt nämlich erste Schwächen und bedient etwas zu selbstverständlich die eigen Fanbase. Ich kann mir kaum vorstellen dass man hier über 4 Staffeln hinauskommt ohne dass es irgendwann lächerlich oder schlicht ermüdend wird.

      Irgendwann brauche ich wenigstens emotionale Erlösung von einigen Schwachköpfen in dieser Serie und ich hoffe dass mir dies in der nächsten Staffel endlich vergönnt sein wird!

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      • 6

        In 'The Ritual' erwartet einem eine Netflix Mischung aus einer Prise 'The Descent', Teilen von 'The Blair Witch Project' und abgeschmeckt mit etwas 'Midsommar. Zumindest sind mir diese Filme während der Sichtung immer wieder durch den Kopf geschossen. Nach einem starken Einstieg, beginnt der Film ungefähr ab Minute 30 etwas abzubauen und in die üblichen Klischee Kisten zu tappen, wo sich die Protagonisten dümmer als nötig anstellen. Der letzte Akt verschenkt dann noch komplett den ganzen Aufbau und erfüllte meine Erwartungen an einen netten Twist leider auch nicht. Kein schlechter Film für dass was er uns erzählen möchte, aber irgendwie ohne Alleinstellungsmerkmal oder richtig geilem Finale.

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        • 9

          In 'Jaws' landet ein Hai auf der Suche nach Futter im verträumten Örtchen Amity Island. Da der örtliche Bürgermeister ein netter Mensch ist, wirft er dem Hai regelmässig Futter ins Wasser und weigert sich strikt, das Tier auf Anraten des Dorfpolizisten auf eine Diät zu setzen. Der Dorfpolizist organisiert dann mit den lokalen Hinterwäldlern eine regelrechte Hetzjagd auf unschuldige Haie in der Gegend und die lokale Bevölkerung ergötzt sich wie auf einem Sklavenmarkt an aufgehängten Kadavern.

          Als der Dorfpolizist von einer Tierschützerin eine Ohrfeige bekommt, hat er genug von Nettigkeiten. Mit der Unterstützung eines Wissenschaftlers und eines erfahrenen Jägers, geht er nun selber auf die Suche nach dem hungrigen Säugetier. Unterwegs brüsten sich die Männer mit den Narben, die sie vom abschlachten anderer Tiere abbekommen haben. Als der gesuchte Hai seinen Spieltrieb ausleben möchte und für eine Runde Kopfkraulen an Bord springt, merken die drei Typen, dass sie ein zu kleines Boot mitgebracht haben. Wütend versucht der erfahrene Jäger, dem Hai mit seinen Füssen die Fresse zu polieren. Das Tier hat daraufhin ein schlechtes Gewissen und sammelt die Trümmer im Wasser mit seinem Maul zusammen, bekommt aber kurz darauf den ganzen Hass des Dorfpolizisten zu spüren.

          'Jaws' hat tatsächlich bald 50 Jahre auf dem Buckel und ist abseits des billig wirkenden Mechatronik Hais, noch immer ein zeitloser Filmklassiker und war der erste richtige Blockbuster. Gerade weil er so atmosphärisch und famos inszeniert worden ist, hat er leider Haie im kollektiven Gedächtnis in ein falsches Licht Gerücht und sicher manche Thalassophonie gefördert. Und gerade weil Bruce (Anm. so nannte man den künstlichen Hai am Set) so unwirklich aussieht, bekommt er dadurch irgendwie einen speziellen Gruselfaktor, auch wenn die stärksten Szenen des Filmes die sind, in denen der Hai nicht oder nur zum Teil zu sehen ist. Wir können also schon fast froh sein, hat er während den Dreharbeiten oft seinen Dienst verweigert, auch wenn es Steven Spielberg und co. wohl extrem Nerven gekostet hat.

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          • 6

            Charlie Sheen kommt aus dem Jenseits zurück, ermordet mit einer futuristischen Karre Jugendliche, lässt Polizeiautos und Gebäude explodieren, fährt ohne Helm Motorrad und belästigt in seiner Freizeit auf einer Luftmatratze Teenager. Am Ende hinterlässt er das pure Chaos, krallt sich das Mädchen und schenkt seinem Bruder die Tatwaffe, damit sich dieser vor der Polizei rechtfertigen muss. Hinterlistiger kleiner Mistkerl!

            'The Wraith' ist ein durchaus atmosphärischer, kleiner Kultfilm der 80er Jahre. Die Jugendlichen benehmen sich wie Raiders aus einer billigen Mad Max Kopie, die Karre von Charlie Sheen (Ein Dodge M4S Konzeptauto) versprüht herrlichen 80er Jahre Zukunfts-Kitsch und die Action ist noch handgemacht. Warum die Jungs bei ihren Autos ohne Rücksicht auf Verluste weiter auf das Gas drücken, obwohl die Interceptor Karre meilenweit davonzieht, wissen aber wohl nur die Drehbuchschreiber.

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            • 5

              'Knock at the Cabin' ist einer dieser Filme wo es für den Zuschauer heisst, friss oder stirb! Es erwarten einem hier keine Logik, kein einfallsreicher Twist, keine Erklärungen. Es passiert, was passiert und danach ist der Film zu Ende, punkt!

              Man kann diesen religiös angehauchten Schinken schlucken und gut finden. Mir war der am Schluss zu harmlos und ich habe mich mehr über das Verhalten der Charaktere geärgert, als mich von der Handlung packen lassen. Im Grunde genommen ist das ganz grosser Quatsch der einem hier erzählt wird. Was man damit anfängt, oder aus dem Film mitnimmt, muss jeder für sich selber entscheiden.

              Ein Besuch im Kino lohnt sich dafür meiner Meinung nach jedoch nicht.

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              • 6 .5

                Dass Aaron Sorkin am Drehbuch beteiligt war erweist sich wegen der Manager-Thematik als Glücksfall. Denn die Charaktere argumentieren in Dialogen auch etwas fremd wirkende Themen so kurzweilig, dass man selbst ohne irgendetwas zu verstehen einfach nur lauschen möchte. Der eigentliche Hauptkonflikt, "Erfahrung" vs "Breitgefächerte Analysen von Statistiken", hätte dennoch gerne noch etwas tiefer behandelt werden können.

                Nach dem Film war ich zwar nicht schlauer was Baseball angeht, selbst wenn mir 'Moneyball' recht süffig einige Grundlagen an den Kopf wirft. Bei den Baseballspielen die ich in den USA besucht habe, ging es vielen Zuschauern wegen des gemächlichen Tempos (Baseball wird erst wenn es spannend wird, spannend), eigentlich nur um das Fressen und Saufen. Daher passt es dass sich Brad Pitt gefühlt alle 5 Minuten irgend einen Fast Food zwischen die Zähne schaufelt, so dass hier auch kulinarisch einiges geboten wird.

                Ein Film über Baseball, der auch Spass macht wenn man nichts von Baseball versteht und der auf wahren Begebenheiten beruht. Der Fokus liegt hier aber weniger auf dem Spiel selber, als der Organisation im Hintergrund, was wohl auch den Reiz des Filmes ausmacht. Alles richtig gemacht, selbst wenn die Realität für die Dramatik mal wieder stark überdehnt worden ist.

                Wer einen guten Film sehen möchte wo das Spiel und weniger das Management im Vordergrund steht, sollte sich zwingend '42' mit einem grandiosen Chadwick Boseman ansehen. Danach versteht man auch die Spannung die in der Endphase eines Baseballspieles entsteht, einiges besser!

                9
                • 8 .5

                  Inszenatorisch tolles Kino welches Adam Wingard in 'The Guest' serviert! Dan Stevens bringt das Gesicht mit um den undurchsichtigen Nice Guy zu spielen, welcher tatsächlich nur zwei Gesichtsausdrücke benötigt um alle um den Finger zu wickeln.

                  Die kühle Inszenierung ohne übertriebenes Eye-Candy (Wenn man von Maika Monroe mal absieht) wird von einem monotonem Synthie-Soundtrack unterstrichen der hier wie eine wärmende Decke um die entscheidenden Szenen und Sequenzen gelegt wird. In Kombination mit der Unwissenheit des Zuschauers, aber auch der Befürchtung dass hier jederzeit ein Orkan durch das Haus fegen kann, bekommt jede Einstellung eine ungeheure Spannung aufgedrückt.

                  Die eingebauten Actionszenen wirken handgemacht und sauber choreographiert, ohne zu hektisch oder zu künstlerisch wirken zu wollen und passen sich dem Timing des Filmes an. Damit wirkt 'The Guest' wie aus einem Guss, stimmig und nach einem atmosphärischen Finale perfekt abgeschlossen. Dank dieser Stärken verzeiht man ihm auch einige Fragen die unweigerlich aufkommen, oder so manches Klischee welches eben bedient werden muss damit die Handlung vorankommt.

                  Für mich ein kleines Highlight und für manchen geneigten Zuschauer der den Film noch nicht kennt, sicher ein echter Geheimtipp. Ob und in wie weit er auch ein zweites Mal dieselbe Wirkung entfalten kann muss ich beobachten, da gerade das Unbekannte und die Erwartung hier zu Beginn seinen Reiz vollumfänglich entfaltet. Handwerklich - und damit ist auch der Cast gemeint - wurde hier aber eigentlich alles richtig gemacht um einen tollen, harten und unterhaltsamen Actionthriller auf die Zuschauer loslassen zu können.

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                  • 5 .5

                    Nachdem einige Personen mit den explosiven Sonderangeboten im Supermarkt nicht zufrieden sind, wird Benicio del Toro von Josh Brolin dazu überredet, in Mexiko seinen nervösen Abzugsfinger zu kurieren. Um den Zuschauer zu verwirren, entführen die zwei in Mexiko ein Mädchen, bringen es in die USA, bringen es danach wieder nach Mexiko, versuchen es kurz darauf zurück in die USA zu bringen, worauf es in Mexiko bleibt, worauf man es wieder in die USA bringen möchte. Für del Toro war das ganze Hin- und Her so anstrengend, dass er in der Wüste ein Nickerchen macht und uns mit einem Cliffhanger die Türe vor der Fresse zuknallt.

                    Ich müsste den ersten Teil mal wieder begutachten, aber den hatte ich besser in Erinnerung. 'Sicario 2' wirkt oft wie ein beliebiger Actionfilm, mit dem üblichen Mexiko Braun Filter, der seine Story irgendwie nur wenig glaubwürdig verpacken kann. Ja der Einstieg nimmt einem direkt mit, auch wenn gerade eine Szene mit einer Mutter und ihrer Tochter überaus konstruiert wirkt, nur um einen Schockmoment einzubauen der so vorhersehbar wie die Mittagspause ist.

                    Dass man das Ende derart offen lässt, war für mich auch eher ärgerlich, gerade dann wenn Kopfschüsse so bedeutungslos geworden sind. Kollege Zufall nimmt hier durch seine Vorhersehbarkeit leider etwas die Spannung aus eigentlich spannenden Momenten. Schade.

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                    • 7
                      Ecto1 13.02.2023, 14:20 Geändert 13.02.2023, 14:20

                      Denzel Washington als Navy Streber, der so gut und cool ist, dass er dank einem Hund mit einem alten Fuchs, gespielt vom charismatischen Gene Hackman, ein bisschen Krieg in einem U-Boot spielen kann. Dank Regisseur Tony Scott mit dem üblichen Gänsehaut Pathos und kräftig angerührter Action, welche im letzten Akt in einen Kleinkrieg eskaliert. Die durchschimmernde Kritik an der autonomen Macht über Atomsprengköpfe in einem U-Boot ist leider nicht mehr ganz aktuell, da dies so wie im Film dargestellt wird, nicht mehr möglich ist und einzig der US Präsident nun über den etwaigen Einsatz zu entscheiden hat.

                      Etwas schade finde ich, dass man keine schärferen Dialoge zwischen Washington und Hackman ins Drehbuch genommen hat, denn es blieben zwar Szenen hängen, aber keine Textzeilen. Die einzigen Dialoge die irgendwie aus der Rolle fallen, dafür aber dem ganzen Macht Spielchen etwas den Stempel aufdrücken, sind wohl die, welche von Quentin Tarantino eingestreut worden sind. Er durfte nämlich einige Dialoge aus dem Drehbuch umschreiben bzw. reinschreiben.

                      'Crimson Tide' ist ein gut gemachter, spannender Film, der mit diesen zwei Hauptdarstellern aber noch viel gewaltiger hätte sein können. Das Ende fand ich stark, da es auf seine Art ausgewogen und respektvoll ist, und ohne das typische Schwarz/Weiss denken auskommt.

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                      • 5 .5
                        Ecto1 13.02.2023, 09:20 Geändert 13.02.2023, 09:29

                        Bevor ich hier meine Meinung zu 'Avatar: The Way of the Water' hin klatsche, zitiere ich meine Fazit aus meiner Kritik zu 'Avatar' noch einmal:

                        "Als Gesamtwerk repräsentiert "Avatar" für mich Familienunterhaltung fast in Perfektion, hat aber auch einen gewissen Disney-Touch und kommt daher auch um einige ausgelutschte und berechenbare Dinge nicht herum. Als moderner Indianer-Streifen ist der Film für mich sicher einzigartig, auch wenn er zu grossen Teilen von seinen Effekten zehrt. Auf die kommenden Fortsetzung freue ich mich etwas verhalten, denn für mich ist die Geschichte eigentlich zu Ende erzählt, oder wiederholt sich einfach aufs Neue. Man darf gespannt sein."

                        Wiederholt sich aufs Neue, genau das ist eingetreten. 'Avatar: The Way of the Water' kopiert seinen Vorgänger in manchen Dingen 1:1, versucht uns mit einer neuen Location abzuholen und mit der Familienbande die Zuschauer, die in den letzten 15 Jahren selber Nachwuchs gezüchtet haben, emotional zu greifen. Bei mir prallt das alles ab wie an einer kugelsicheren Weste. Nicht weil ich mich emotional nicht zu öffnen vermag, sondern weil ich diese Geschichte schon einmal - besser erzählt - gesehen habe. Ich muss dazu erwähnen, dass ich nie ein echter Fan des ersten Teiles war. Abseits der fantastischen Bilder war mir die Geschichte dort schon zu seicht, wenn auch mit viel Pomp sehr geil inszeniert.

                        Doch James Cameron schafft es tatsächlich, noch eine Stufe tiefer anzusetzen und die Story passt hier, trotz über 3 Stunden Laufzeit, auf einen Bierdeckel! Vorbei sind die Zeiten, wo der von vielen zum Meister der Fortsetzungen ernannte Cameron, tatsächlich geschafft hat uns zweimal dasselbe Essen in anderer Variation aufzutischen. 'Avatar: The Way of the Water' ist ein richtig dummer, stumpfer und aufgeblähter Film, der mehr als ein Drittel der Laufzeit mit Bildern verschwendet, die überhaupt keinen Einfluss auf die Geschichte haben. Klar kann man sich an der hübschen Location, den famosen Computer Grafiken und der exotischen Stimmung aufgeilen. Aber am Ende geht man ins Kino um eine Geschichte zu erleben und hier versagt der Film in meinen Augen fast komplett.

                        Es liegt vielleicht auch an der herausragenden Inszenierung des ersten 'Avatar', dass mich hier weder die Naturaufnahmen, noch die Actionszenen, wirklich abholen konnten. Alles wirkt generisch, eine Szene mit einem Zugunglück sah für mich nicht einmal so gut animiert aus und könnte auch aus einem Videospiel stammen. Erst die letzten 30 Minuten, wenn Cameron mal wieder ein Schiff versenken darf, zieht die Spannungs- und Unterhaltungskurve ein wenig an. Nur hat es da so viele Logiklücken und Dummheiten, dass die aufkommende Euphorie direkt im Keim erstickt wird.

                        James Cameron durfte sich merklich verwirklichen, er durfte seine persönliche Utopie erschaffen. Als leidenschaftlicher Taucher wälzt er sich wie ein Schwein im Dreck in seinen Unterwasseraufnahmen, semi-esoterischem Geplapper und dem infantilen Einstreuen des Mahnfingers was das Abschlachten von Tieren und Natur betrifft. Alles irgendwie ohne Zusammenhang, irgendwie ohne echte Motivation, ohne glaubwürdige Story. Es passiert alles, weil es eben passiert.

                        Für über 180 Minuten ist das einfach zu wenig, hübsche Bilder hin oder her.

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                        • 7

                          'There’s Something About Mary' beinhaltet Sexismus, es werden Tiere gequält und man macht sich über geistig Behinderte lustig. Kein Wunder klemmt sich hier jemand vor Schreck einen Teil von Penis und Hoden im Reissverschluss ein! Aber wer hätte auch gedacht dass ein Film, in dem sich Cameron Diaz das Sperma von Ben Stiller in die Haare schmiert, so lustig sein kann. Ein Film über Liebe, Idioten und die Erkenntnis, dass zu viel Bräune dem Erscheinungsbild schaden kann.

                          Wer sich darauf einlässt, hat hier ganz viel Spass.

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                          • 8 .5
                            Ecto1 09.02.2023, 14:29 Geändert 09.02.2023, 14:33
                            über Drive

                            Kein Film den man so nebenbei konsumiert, sondern ein kleines Audiovisuelles Kunstwerk, welches je nach Stimmung auch anstrengend sein kann. Aber ich lasse hier lieber gleich den Soundtrack sprechen, den ich regelmässig im Ohr habe wenn ich in der Stadt unterwegs bin.


                            "I'm giving you a night call to tell you, how I feel"
                            "I want to drive you through the night, down the hills"
                            "I'm gonna tell you something, you don't want to hear"
                            "I'm gonna show you where it's dark, but have no fear"

                            "There's something inside you"
                            "It's hard to explain"
                            "They're talking about you, boy"
                            "But you're still the same"

                            Der Song Nightcall von Kavisnky ist nicht nur musikalisch die perfekte Untermalung für den unterkühlten aber genau darum extrem coolen 'Drive. Ryan Gosling ist mit seiner hübschen Betonfresse wie gemacht für den meist stummen, tragischen Helden. Auch wenn Nicolas Winding Refn immer ein wenig den Hang zum Kunstfilm hat, und in seinem Nachfolgewerk 'Only God Forgives', das Stil über Substanz Ziel richtiggehend abgeschossen hat.

                            Mit 'Drive' hat er abgeliefert, aber so richtig!

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                            • Ecto1 08.02.2023, 10:33 Geändert 08.02.2023, 13:13
                              über Forum

                              Ach ja, Kritik - auch an der Abschaltung der Kommentar Funktion - würde ich direkt an die Chefredaktion senden. Z.b so lange es noch geht auf dem Gästebuch etwas bombing betreiben (Geht wohl nicht, oder nicht sofort nach abschicken, die hat einen redaktionellen Schutzwall, LOL):

                              https://www.moviepilot.de/users/lludwig

                              Oder dann eben als PM......

                              Aber da die Leute die sich hier beschweren wohl nur die Minderheit sein dürften - denke ich mal - wird sich nichts ändern. So lange die Klicks etc. stimmen, macht man mal.....NICHTS. ^^

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                              • 9

                                2014 war für mich persönlich ein kleine goldene Ära, wenn ich daran denke was ich in dem Jahr alles im Kino sehen durfte.

                                Whiplash, Interstellar, Wolf of Wall Street, Guardians of the Galaxy, Grand Budapest Hotel, Gravity, Dallas Buyers Club und Birdman! Wann gibt es schon ein Jahr wo man alle 6 Wochen ins Kino gehen kann um einen mindestens sehr guten bis herausragenden Film sehen zu dürfen?! Wahnsinn!

                                'Birdman' ist ein famos besetztes Theaterstück welches im Herzen von New York spielt. Man riecht förmlich die Backsteine, den Mief eines engen Backstage Bereiches, den Angstschweiss. Inszeniert wie aus einem Guss, da Alejandro Gonzàlez hier die Schnitte geschickt kaschiert, ist 'Birdman' trotz einer eher gemächlichen aber kraftvollen Inszenierung, sehr kurzweilig. Dies liegt auch am famosen Cast der das Drehbuch spielfreudig auf den Bildschirm ballert.

                                Sogar Zach Galifianakis liefert hier eine überzeugende Rolle, völlig frei seiner typischen Klischees ab. Und Michael Keaton brachte sich mit seiner Leistung wieder zurück auf die grosse Bühne, sprichwörtlich! Dass seine Figur früher einen Superhelden gespielt hat, ist in Anbetracht seiner Batman Karriere und dem Zug der Welle an Comic Verfilmungen, eine wahrlich vergnügliche und mehrschichtige Backstory.

                                'Birdman' ist ein Film den man gesehen haben sollte, egal was man am Ende davon hält, punkt! Nur das Ende hätte es für mich in der Form nicht gebraucht. Nach dem grossen Knall sollte Schluss sein, sofort. Das Finale hätte so noch viel mehr Kraft gehabt. Dies hat 'Whiplash', den ich fast gleichzeitig im Kino gesehen habe, besser gemacht.

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                                • 8

                                  Justin Timberlake ist ein echtes Multitalent. Sänger, Tänzer, Schauspieler, Unternehmer. Und nebenbei sagte er noch Mark Zuckerberg wie er sein soziales Netzwerk zu nennen hat. Das ganze verpackt in ein extrem gutes Drehbuch von Aaron Sorkin, der dazu fast immer messerscharfe Dialoge hinbekommt. Famos umgesetzt von David Fincher.

                                  Egal was man von Facebook hält oder nicht, aber der Film ist spannend, kurzweilig und sehr amüsant inszeniert. Jesse Eisenberg gibt perfekt das arrogante aber intelligente Arschloch. Wie viel Wahrheit hinter der Story steckt spielt keine Rolle, da der Film universell funktioniert.

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                                  • 6

                                    'A Quiet Place 2' ist eine unnötige Fortsetzung, wo Monster auf kleinste Geräusche reagieren und der Sohn von Emily Blunt irgendwie verblödet wirkt. Hier ist vieles nicht immer logisch, hier bleiben noch mehr Fragen offen und man rezitiert die Idee der Ausgangslage ein weiteres Mal, ohne den Zuschauer mit viel geistigem Ballast zu schwängern. Im Wesentlichen unnötig, weniger fokussiert als der Vorgänger, verpackt in zum Teil grossartige Bilder, mit einem Cliffhanger am Ende.

                                    Bei weitem kein perfekter, aber ein zum Teil durchaus spannender Film, wenn man sich darauf einlässt.

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                                    • 7 .5

                                      'A Quiet Place' ist ein moderner Stummfilm, wo Monster auf kleinste Geräusche reagieren und Emily Blunt eine der spannendsten Geburtsszenen aller Zeiten abliefert. Hier ist nicht immer alles logisch, hier bleiben viele Fragen offen, aber man hat aus der Idee der Ausgangslage wohl das beste herausgeholt ohne den Zuschauer wirklich zu fordern. Reduziert auf das wesentliche, fokussiert auf das relevante, verpackt in zum Teil grossartige Bilder, mit einem Augenzwinkern am Ende.

                                      Kein perfekter, aber ein sehr spannender und auch intimer Film, wenn man sich darauf einlässt.

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                                      • 4
                                        über Jolt

                                        Kate Beckinsale stolziert in 'Jolt' durch Filmkulissen, weil man ihr erzählt hat, dass man hier einen coolen Film im Luc Besson Stil produziert. In den meisten Actionszenen musste dann doch ein Stunt Double die Arbeit erledigen, was Kate Beckinsale darauf reduziert eine Frau mit weniger Gesichtsausdrücken und Emotionen zu spielen, als der Titel des Filmes Buchstaben hat. Ihr Charakter ist im Prinzip genau so langweilig wie die meisten Actionszenen, die von Tanya Wexler viel zu nahe inszeniert worden sind um eine echte Wirkung zu erzielen. Selbst bereits tausendmal gesehene slow Motion Momente wurden hier nicht überzeugend oder in einem guten Kontext platziert.

                                        Dazu hat man sich dem Trend angehängt, eine simple Ausgangslage durch exzessive Gewalt eskalieren zu lassen (John Wick, Nobody etc.) und man wollte uns am Ende einen Twist verkaufen der selten dämlich konstruiert ist. Wie dieses Drehbuch in Produktion gehen konnte find ich höchst fraglich, auch wenn gewisse Szenen durchaus Potenzial gehabt hätten, gerade wenn es um das Verhalten von Menschen zueinander geht. 'Jolt' ist in meinen Augen kein guter Film, da die Action nicht überzeugt, der Look künstlich wirkt und man auf Teufel komm raus kultig und an das Zielpublikum anbiedernd sein wollte.

                                        Immerhin stechen die blonden Haare von Beckinsale heraus. Und auch solche habe ich schon überzeugender gesehen. Noch dazu ist ihr Charakter in manchen Dialogen irgendwie sehr Schwanz und Eier fixiert…..soll wohl witzig sein.

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                                        • 7

                                          Wer einen wortreichen Essay über 'The Menu' schreibt, die eigene Rezession mit Analysen vollpumpt, welche den Film auf allen Ebenen seziert, damit man jede noch so bedeutungsgeschwängerte Anspielung entkleidet, hat den Film nicht verstanden.

                                          Man sollte sich einfach zurücklehnen und dass was einem serviert wird geniessen. Dann kann man auch gut über den sehr konstruierten Plot und die künstlich wirkenden Figuren, deren Handlungen nicht immer nachvollziehbar sind, hinwegschauen. 'The Menu' ist eine wohlige Überraschung, auch wenn er für mich ganz hart an einem Kunstfilm vorbeischrammt und das Dessert fast schon surreal gestaltet worden ist.

                                          Ein spezieller Film, den man lieben oder hassen kann. Er reflektiert sich selber in jeglicher Meinung und vermeidet zu grossen Teilen plumpe aber unterhaltsame Klischees zu erfüllen, was ich dann doch beachtenswert finde. Dazu ist Ralph Fiennes eine minimalistische Wucht ohne wirklich herauszustechen.

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                                          • 5 .5

                                            'Wakanda Forever' zeigt 160 Minuten lang die Beerdigung und den Abschied von Chadwick Boseman, wozu auch noch die Na'vi von Avatar eingeladen werden. Ich bin auch erstaunt wie man immer wieder eine neue Bedrohung aus dem Ärmel schütteln kann, die nur auf den richtige Grund gewartet hat um Ärger zu machen. Die hocken wohl immer alle im Hintergrund und denken sich auf einmal: "Einsatz!".

                                            Die unterschwelligen Bemerkungen zu den Kolonisten hätte man gerne direkter und drastischer verpacken können, das wirkt irgendwie so belanglos, wie der ganze Film. Teilweise hübsche Bilder, teilweise einige gute (Action-)Szenen, vieles ist hier aber auch austauschbar wie der Black Panther selber, sprichwörtlich.

                                            Vielleicht liegt es auch daran dass der ultimative Showdown im Marvel Universum bereits verspeist worden ist und man nach Thanos versucht einen Reboot an allen Seiten zu machen. Aber irgendwie wirken die Marvel Filme ist letzter Zeit wie schlechtere Kopien von allem was bereits erzählt worden ist. Auch Wakanda selber wird hier präsentiert als hätte man das alles noch nie gesehen, dabei ist die Faszination bereits der Gewohnheit gewichen. Warum man dann noch eine doch essenzielle Szene für die Marke erst nach den ersten Credits bringt, hat mich fragend zurück gelassen.

                                            Mich hat der Film und vor allem das Finale mehrheitlich kalt gelassen, auch wenn ich nicht abstreiten kann gut unterhalten worden zu sein. Wäre das Drehbuch an vielen Stellen etwas intelligenter, manches Abschied nehmen etwas gestrafter und weniger inflationär, und hätte der Gegenspieler eine echte, starke Motivation für sein Verhalten, hätte dies wohl ein überdurchschnittlicher, ja ein herausragender Film werden können.

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                                            • 7
                                              Ecto1 01.02.2023, 09:27 Geändert 01.02.2023, 09:38

                                              Also nein, Keanu Reeves als grosser Held in einer US Produktion über eine der bekanntesten japanischen Geschichten, die in Japan spielt, mit Japanern, die alle Englisch sprechen! Kann doch nur amerikanischer Mist mit kultureller Aneignung sein, oder?

                                              Ich muss hier für '47 Ronin' eine Lanze brechen! Auch wenn ich ebenfalls gerne gesehen, oder besser gehört, hätte, dass man hier japanisch sprich, ist der Film weit besser als er damals gemacht wurde und heute noch gemacht wird. Optisch ist der Film an vielen Stellen absolut betörend, die Rolle von Keanu Reeves zwar prominent, aber nicht omnipräsent, die Actionszenen sind famos inszeniert, das CGI gut gealtert und die Geschichte universell zeitlos. Und auch wenn sich '47 Ronin' über weite Teile relativ ernst nimmt, weht stets der Hauch einer Hollywood Produktion über dem Film, wo man sich frappant an 'Pirates of the Caribbean' erinnert fühlt, ohne jedoch das selbe Level an Klamauk zu besteigen.

                                              Aber dieser lockere Anstricht gibt der doch emotional tiefen Geschichte eine gewisse Leichtigkeit, so dass der Film sehr gut verdaulich ist, auch für Leute die mit der hier gelebten japanischen Kultur nicht so richtig warm werden. Auch für mich ist es unbegreiflich warum gewisse Dinge hier so passieren, wie sie eben passieren müssen. Dieser Fokus auf die Ehre war mir schon immer suspekt, gerade wenn man sich dazu noch ein Messer in den Bauch rammen muss. Wenn man sich aber darauf einlässt und die Regeln dieser Zeit akzeptiert, dann gewinnt der Film merklich an Dramatik obwohl er am Ende einfach nur unterhalten möchte. Da verzeiht man auch das etwas kitschige Ende, was in Anbetracht der Ereignisse jedoch auch wieder konsequent wirkt.

                                              Ganz persönlich hätte ich '47 Ronin' gerne noch actionreicher gehabt, denn der Film nimmt sich diesbezüglich stellenwiese recht zurück und kackt trotz Fantasy Elementen kein zu grossen Haufen. Auch im Final bleibt man relativ bodenständig, den ein oder anderen Drachen mal abgesehen. Vielleicht ist es auch gut so dass man sich nicht zu sehr an fantastischen Elementen vergriffen hat. Denn so bleibt diese Hollywood Produktion, trotz allen bunten Oberflächlichkeit, irgendwie erdig und respektvoll.

                                              Ausserdem soll es chaotische Dreh- und Postproduction Umstände gegeben haben, die man wohl an einigen Stellen bemerkt. Und die ewigen Nörgler welche hier einen Verrat am japanischen Vorbild heraufbeschwören, sollten vielleicht einfach mal das Katana aus dem Arsch ziehen.

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                                                Ecto1 01.02.2023, 09:02 Geändert 01.02.2023, 09:36

                                                David Ayer kann es nicht lassen. Auch in seinem Beitrag zum WW2 wirkt die von ihm in den Fokus gestellte Truppe wie eine Gang, die sich benimmt wie eine Bande egoistischer, unerschrockener Arschlöcher. Dabei hätte 'Fury' das Potenzial gehabt ein Befreiungsschlag zu sein, bei dem Ayer zeigt, dass er nicht nur eine Sorte Film machen kann.

                                                Optisch ist das Ganze teilweise auch beeindruckend inszeniert und die Besetzung würde passen. Aber Ayer muss in seinen Drehbüchern einfach immer eine Gang Attitüde reinpacken, wo Nazis ohne Grund hingerichtet werden oder Brad Pitt am Ende in bester Rambo Manier auf die Feinde ballert als gebe es kein Morgen.

                                                'Fury' ist so weit von einer realistischen Darstellung entfernt, wie David Ayer vom Oscar für das beste Drehbuch. Es ist ein Actionfilm im zweiten Weltkrieg, nimmt die Thematik aber viel zu ernst als dass man sich wirklich entspannt zurücklehnen könnte. 'Fury' hätte es gut getan wenn er sich seiner Dummheit einfach mehr bewusst wäre. Wenn man in bester Tarantino Manier einfach auf alles geschissen hätte um einen geilen WW2 Actionfilm zu inszenieren, der in einer alternativen Version des Krieges spielt. Aber man wollte grosse Emotionen mit den Schrecken des Krieges paaren und das Ganze in ein Ayer Gefäss packen, wodurch sich das komplette Konstrukt einfach nicht rund anfühlt.

                                                Ein kurzweiliger Film ist 'Fury' trotz aller Schwächen dennoch geworden, denn die Inszenierung ist gefällig und die irgendwie wie ein Fremdkörper wirkende Actionsequenz am Ende so drüber, dass einem sprichwörtlich das Hirn weggeballert wird.

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                                                • 6 .5

                                                  Paul und seine Freunde kriegen eine Ladung Second Hand Klamotten und ziehen freudig in den Krieg. Schnell bemerken die Freunde jedoch, dass es scheisse ist bei strömendem Regen im Dreck auf einen Kopfschuss zu warten, oder hirnlos und ohne Schilde nach vorne zu stürmen, während Maschinengewehr Feuer auf sie einprasselt. Als dann auch noch Panzer und Flammenwerfer zum Einsatz kommen, sticht Paul vor lauter Angst einen Franzosen ab und schläft auf dessen Bauch ein. Paul hat nun genug vom Krieg, doch der General hat andere Pläne für seinen Trupp.

                                                  Eine alte Verfilmung des Stoffes habe ich vor Ewigkeiten mal gesehen, ich kann daher leider nur schwer eine Referenz herstellen. Für mich ist 'Im Westen nichts neues' Programm, denn viel Neues kriegt man hier nicht zu sehen. Ein Film soll ja nicht nur aufrütteln, oder schockieren, sondern auch unterhalten, egal wie pervers die Begebenheiten sind auf denen die Handlung beruht. Wer schon mit Privat Ryan unterwegs war, hat beeindruckender Eröffnungssequenzen erlebt. Die Liste von Schindler war emotional auch beeindruckender. Überhaupt kann ich mich geistig wenig in den ersten Weltkrieg hineinfühlen. Es ist einfach ein weiteres Drecksloch wo junge Männer befehle von Menschen ausführen, die fett gefressen im sauberen Bett schlafen.

                                                  Inszeniert ist 'Im Westen nichts Neues' durchaus gefällig, auch wenn manches wie copy & paste aus anderen (Anti-)Kriegsfilmen wirkt. Man hat eben schon vieles gesehen und CGI Feuer wirkt leider auch weniger dramatisch als wenn sich da ein Stuntman die Seele aus dem Leib spielt. Der Hauptdarsteller hat mich emotional auch nicht abgeholt, wohl auch weil seine Geschichte keine echte Achterbahn darstellt und über sein Hintergrund nichts bekannt ist. Ein guter Film, für mich persönlich aber kein herausragender. Dazu ist er einfach zu sehr nach Schema F geschustert, auch wenn er zum Glück auf Pathos verzichtet und diesen auch nicht unbewusst heraufbeschwört.

                                                  Nüchtern wie ein Klosterschüler kriecht man hier durch den Schlamm. Krieg ist scheisse, punkt!

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                                                  • 5 .5

                                                    Wollte mir zuerst einen spassigen Text aus dem Ärmel schütteln, beginnend mit Steve Stifler aus American Pie, der hier in der Wüste Gummipuppen verbrennt. Aber die Hintergrund Infos zu dem Film sind eigentlich fast interessanter.

                                                    Das Drehbuch von Evolution war ursprünglich ein ernsthafter Science-Fiction-Horrorthriller mit einer Mischung aus 'The Thing' und 'The Andromeda Strain' und man wollte sogar John Carpenter als Regisseur dafür gewinnen. Als Ivan Reitman das Drehbuch las, war er begeistert, wollte daraus aber eine Komödie und einen modernen Nachfolger von 'Ghostbusters' machen. Ja was der für verrückte Ideen hatte vor über 20 Jahren........

                                                    Und den Quatsch merkt man dem Film auch in fast jeder Szene an, denn er bedient sich so sehr beim grossen Vorbild und versucht noch einen drauf zu setzen, dass man in manchen Szenen fast schon denkt, man sehe eine neue Interpretation der Geisterjäger. Am Ende ist 'Evolution' ein waschechter Guilty Pleasure Film, bei dem sich Dummheit und Spass irgendwie die Waage halten.

                                                    Doch von den Qualitäten unserer New Yorker Helden, ist der Film dann doch eine ganze Wagenladung Shampoo weit entfernt.

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