EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Eine MILF erfährt, dass sie Brustkrebs hat. Ihr mega-attraktiver Gynäkologe ist sehr engagiert. Kurz danach begegnet sie beim Fußballspiel ihres Sohnes einem Talentscout der einen Anruf erhält, bei dem er erfährt, dass seine Frau und Kind bei einem Autounfall lebensgefährlich verletzt wurden. Er ist verzweifelt. Während sie gegen den Brustkrebs kämpft, sterben seine Frau und Kind. Im weiteren Verlauf verändern sich die Beziehungen und neue kommen hinzu. Die Ideen finde ich irgendwie typisch spanisch, ein wenig erinnerte mich die Geschichte an ein Drehbuch von Pedro Almodóvar. Penélope Cruz ist eine tolle Frau und gute Schauspielerin – ich sehe sie einfach gerne.
Die Geschichte ist natürlich völlig unrealistisch, eher eine Art modernes Märchen. Aber ein sehr schönes!
https://boxd.it/j6uEY
Österreichischer Krimi über den Tod der Tochter vom Landtagsabgeordneten eines Dorfes. Die Dorfgemeinschaft inclusive des leitenden Polizisten verleugnet die Tat und vor allem, dass der Täter aus den eigenen Reihen stammen muss. Ein Kommissar von außen beginnt brutal zu ermitteln. Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint.
Mich haben Geschichte, Inszenierung, Dialoge und Darsteller überzeugt. Den Dialekt muss man allerdings verstehen können.
Man ahnt schon bald, wer der Täter ist, das ist also kein Film zum knobeln, aber mich hat das nicht gestört, mir gefällt das Lokalkolorit und das Problem der Dorfbewohner ernsthaft einen der ihrigen als Täter zu akzeptieren.
Für das, was er ist (TV-Krimi) ist der topp!
Nur bis zum 6.3.25: https://www.arte.tv/de/videos/053917-000-A/wenn-du-wuesstest-wie-schoen-es-hier-ist/
Einer der wenigen Woody Allen-Film, die mir in meiner Filmographie noch gefehlt hatten: https://boxd.it/2suS8
Alberne Theateradaption über einen Ausflug einer US-amerikanischen Familie nach Europa in den 1960ern. Durch die Tollpatschigkeit des Vaters (Woody Allen) landet die Familie in der amerikanischen Botschaft eines Landes, das sich hinter dem Eisernen Vorhang befindet. Fast der ganze Film spielt dann in dieser Botschaft. Lustig ist u.a. Michael J. Fox als Sohn des Botschafters. Wie es sich für einen ordentlichen Film über Amerikaner in der Sowjetunion gehört, gibt es auch Spione und diverse Gefahren. Das Essen ist für den Vater ein großes Problem.
So richtig mitgerissen hat mich der Film nicht, auch wenn er durchaus lustige Momente hat.
Kann auch daran liegen, dass ich ihn in mittelschlechter Qualität auf YT gesehen habe.
https://www.youtube.com/watch?v=i4V3oUUicbc
Britische Version von THE DAY AFTER (1983) mit einem anderen Schwerpunkt. Es ging hier sowohl darum die letzten Tage vor und die erste Zeit nach einem Atomkrieg für einzelne Protagonisten zu zeigen, als auch die gesellschaftlichen Folgen und dann außerdem auch die Welt nach dem Atomkrieg, Tage, Wochen, Monate und Jahre.
Sehr gut gemacht und sehr bedrohlich.
Die junge Novizin Dolores und ihre Umgebung. Manche der Nonnen und Priester sind überraschend weltoffen. Innerhalb von einem Tag bewirkt sie ein Wunder und es passiert ein gewaltsamer Übergriff auf sie. Danach erlebt die Novizin eine Odyssee, die sie am Ende wieder zu Gott zurückbringen wird. Dies ist ziemlich melodramatisch erzählt. Allerdings sind die Geschehnisse, die folgen, doch viel krasser als es in einem deutschen Film, in dem es um den Glauben und die Liebe geht. Auch fand ich es erstaunlich, welche Vorgeschichte man haben darf, wenn man sich als Nonne bewirbt.
Dieser Film vom philippinischen Meisterregisseur Lino Brocka (1980 und 1984 war einer seiner Filme in Cannes für die Goldene Palme nominiert), ist nicht gerade sein bestes Werk.
Ich kenne von ihm bisher:
MANILA (1975) – 9 Punkte
WEIGHED BUT FOUND WANTING (1974) – 9 Punkte
TATLO, DALAWA, ISA (1974) – 9 Punkte
CAIN AT ABEL (1982) – 9 Punkte
MACHO DANCER (1988) – 9 Punkte
ISIANG (1976) – 8,5 Punkte
FIGHT FOR US (1989) – 8 Punkte
JAGUAR (1979) – 7,5 Punkte
BAYAN KO – IN MEINEM LAND (1984) – 6,5 Punkte
DIRTY AFFAIR (1990) – 5,5 Punkte
MAGING AKIN KA LAMANG (1987) – 5,5 Punkte
https://boxd.it/bZCw2
Zusammenschnitt der Body Cams von diversen Polizisten und einigen (zwei?) Überwachungskameras.
Was man zu sehen bekommt: Ein Polizist erschießt grundlos einen Schwarzen Mann und wenige Sekunden später wird schon die Legende gebildet, der Mann habe seine Waffe gezogen und auf die Polizisten gezielt (was nicht stimmt). Erschreckend ist nicht nur dass der Polizist in Ausbildung einfach den Mann erschießt, sondern auch die Unfähigkeit und Desorganisiertheit der Polizisten vor Ort und die fehlenden Konsequenzen für den Täter. Inhaltlich sehr sehenswert, aber cineastisch kein Gewinn.
Gibt´s hier in OV: https://www.youtube.com/watch?v=oW65ChIjur4&rco=1
[danke an @herrwinter für Tipp und Link]
Mein Film #9 von Autorenfilmer Nanni Moretti.
Unmittelbar nach Truffauts DIE AMERIKANISCHE NACHT gesehen, kann ich mit diesem italienischen Erstlingswerk über die Inszenierung eines Theaterstücks und die diversen Akteure gleich mehr anfangen, weil ich den Film (auch wenn man ihm sein geringes Budget ansieht) und seine Protagonisten unmittelbar ziemlich komisch finde. Dieser Humor liegt mir viel mehr, weil er nicht so abstrakt ist, wie der von Truffaut.
Manches kam mir einfach so dazu getan vor, weil Moretti es witzig fand (was zwar stimmt, aber so wirkt es dann ein bisschen wie ein Potpourri und keine richtige Komposition). In dem Sinn kann der Film natürlich bei weitem nicht mit Truffauts Werk mithalten, unterhalten hat er mich aber besser. Und die Bilder haben mir z.T. auch recht gut gefallen.
Ein Regisseur (Moretti) wird von seiner Frau verlassen. Ein Freund von ihm, der wohl in der Vergangenheit mehrmals mit irgendwelchen Ideen angekommen ist, möchte mit ihm und den anderen Freunden ein Theaterstück inszenieren. Da der Regisseur außer Kummer nichts anderes (vor)hat, willigt er nach etwas Zögern ein. Immer mit dabei sein ungefähr 5jähriger Sohn (überzeugend verkörpert von Andrea Pozzi).
Bisher kenne ich von Moretti:
TRE PIANI (2021) – 8 Punkte
MIA MADRE (2015) – 6,5 Punkte
HABEMUS PAPAM (2011) – 7 Punkte
IL CAIMANO (2006) – 6,5 Punkte
LA STANZA DEL FIGLIO (2001) – 7,5 Punkte
APRILE (1998) – 8 Punkte
CARO DIARIO (1993) – 8 Punkte
BIANCA (1983) – 7 Punkte
https://boxd.it/eUmE2
https://boxd.it/fre42
Ich bin mir sicher, dass Herr Truffaut das alles genau durchdacht hat und mir fehlt vermutlich nur die Intelligenz und der Geist für seine Genialität... Ich finde diesen Film-im-Film sehenswert, aber keineswegs supertoll oder so.
Man hat den Eindruck, man sieht einer Filmproduktion zu, die zeitweise ihre Längen hat, so wie das in der Realität vermutlich auch sein wird. Dann gibt es hinter den Kulissen noch einige Entwicklungen und Konflikte.
Schön sind natürlich die Kulissen das 1970er Jahre Flair. Die Bilder finde ich aber nicht besonders gelungen. Mir war die Inszenierung zu abstrakt und zu wenig unterhaltsam. Ich glaube, das ist der Punkt, warum ich mit einigen großen Meistern des französischen Kinos nicht so sehr viel anfangen kann: Das hohe Maß an Abstraktion. Es sind kaum Figuren dabei, die mir nahe gegangen wären. Das mag Absicht sein, aber es führte doch zu einer gewissen Distanz.
Im Kommentar des geschätzten Kollegen hoffmann587 steht: „Truffaut spielt förmlich ... mit der Filmtheorie der Nouvelle Vague“. Das erklärt mir weiter, warum mich dieses Werk nicht begeistert. Die Nouvelle Vague ist wohl nix für mich. Hab in den letzten 1,2 Jahren schon einige Versuche hinter mir. Da ist dieses ewige Gelaber, anstatt mal Emotionen zu zeigen oder zu handeln. Da sind mir doch die Spanier oder Latinos mit ihrem exaltierten Agieren so viel lieber!
[@jp@movies: Recht herzlichen Dank für die Empfehlung, auch wenn ich nicht begeistert bin]
https://boxd.it/fre42
https://boxd.it/eqWlK
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #336
OLFAS TÖCHTER war für die Goldene Palme nominiert und wurde mit dem GOLDEN EYE ausgezeichnet.
Außerdem wurde der semidokumentarische ZDF/ARTE-Koproduktion bei den Oscars für die Kategorie „Best Documentary Feature Film“ eingereicht. Von der tunesischen Filmemacherin Kaouther Ben Hania war bereits DER MANN, DER SEINE HAUT VERKAUFTE 2021 für einen Oscar nominiert gewesen.
Es handelt sich um die Inszenierung der wahren Geschichte einer tunesischen Frau und ihren 4 Töchtern. Die zwei älteren sind eines Tages verschwunden, weil sie sich dem IS angeschlossen hatten (am Ende erfährt man, was aus ihnen wurde). Die Regisseurin ist mit der Mutter, den zwei verbliebenen Töchtern und zwei Schauspielerinnen (für die fehlenden Schwestern) in einer kleinen Wohnung (vielleicht sogar das Zuhause der Familie?), hat sie farblich aufeinander abgestimmt und lässt die Frauen erzählen und die Darstellerinnen sind mal dabei und mal nicht.
[Ich wusste gar nicht, dass man in Tunesien auch so etwas wie Cheerleading kennt. Nur machen die Mädchen das dort nicht bei Sportveranstaltungen, sondern auf Paraden.]
Auch die Regisseurin selbst ist immer wieder involviert, gekleidet wie die Mutter (deshalb dachte ich anfangs es sind vielleicht 3 Schauspielerinnen). Sie fragt die Schwestern über die Kindheit, konfrontiert die Mutter teilweise mit ihrer frauenfeindlichen Einstellung und hinterfragt deren gewalttätigen Erziehungsmethoden. Und manchmal spielt sie das Alter Ego der Mutter. Wir erfahren, dass die Mutter immerhin ihren Mann verlassen hat, nachdem die Töchter schon größer waren und sich erstmals in ihrem Leben erlaubte, sich zu verlieben. Was aber wohl ein krasser Fehlgriff war. So erlebt man die Reflektion über eine schwer traumatische Frauen- bzw. Familiengeschichte in einem patriarchalen und religiös fundamentalistischen System und zum anderen bekommt man Einblicke in eine Filmproduktion. Die Mutter erzählt, wie sie ihre Töchter verprügelt hat und die Töchter erzählen ihre Perspektive. Etwas Vergleichbares habe ich noch nie gesehen. Es wird u.a. gezeigt, wie komplex traumatisierte Menschen ihre Erfahrungen an die nachfolgenden Generationen weiter geben – ohne dies zu wollen. Aus meiner Sicht inszenatorisch eine absolute Meisterleistung!
Die Geschichte tut richtig weh und ist dabei auch noch perfekt erzählt. Die Bilder sind künstlerisch wertvoll, zumindest für meinen Geschmack!
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/eqWlK
https://boxd.it/fre42
https://boxd.it/jrTey
https://boxd.it/ao24o
https://boxd.it/2v7K2
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #335
BLOODY MILK war für die Goldene Kamera nominiert.
Ein Milchbauer, der seine Kühe sehr liebt (es sind nur ungefähr 30), stellt fest, dass eine krank ist. Die hinzugezogene Tierärztin stellt nur ein entzündetes Euter fest, während er befürchtet, dass sie an einer ansteckenden Krankheit leidet, die vor kurzem weiter entfernt von ihm ausgebrochen ist. Er nervt sie deswegen, behält am Ende aber recht. Diese Krankheit zeigt sich in einem blutigen Rücken und darin, dass die Kühe sich hinlegen und nicht mehr aufstehen. Es würde dazu führen, dass alle Tiere auf seinem Hof gekeult werden müssten. Das will er unbedingt vermeiden und entwickelt viel kriminelle Energie. Dabei wird er dann immer reizbarer und aggressiver. Spannung wird darüber erzeugt, dass man sich die ganze Zeit fragt, ob er mit seinem Verdeckungsversuch erfolgreich sein wird oder nicht. Außerdem passiert dann noch etwas, was den Gruselfaktor weiter erhöht.
Mir haben Geschichte, Inszenierung und Darsteller sehr gut gefallen.
Noch bis zum 20.3.25: https://www.arte.tv/de/videos/120915-000-A/bloody-milk/
https://boxd.it/eqWlK
https://boxd.it/pX9xC
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #334
GELIEBTE KÖCHIN war für die Goldene Palme nominiert und Anh Hung Tran wurde als bester Regisseur ausgezeichnet.
Eine nette Köchin, die für einen reichen Gourmet arbeitet und teilweise auch mit ihm gemeinsam für Gäste kocht. Sie nehmen ein junges Mädchen bei sich auf, die fast alle Zutaten herausschmecken kann. Sie soll bei ihnen lernen. Dann passiert etwas Unvorhergesehenes.
Es wurde hier sehr viel Wert auf die Ästhetik und das Kochen gelegt, aber mich hat der Film in erster Linie gelangweilt. Irgendwo habe ich schon einmal gelesen, dass Leute, die sich gerne Kochshows ansehen, selbst nicht kochen. Auf mich trifft das jedenfalls zu. GELIEBTE KÖCHIN ist einfach ein langweiliger und biederer Liebesfilm in dem sehr, sehr schön gekocht wird.
Wer´s mag... Ich koch lieber selbst.
https://boxd.it/eqWlK
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/2SGCI
Wunderbar-harmloser Gute-Laune-Film mit liebevoller Ausstattung und schönem 1980er Flair! Genau das richtige für den Wahlsonntagnachmittag.
Susan Sarandon liebe ich seit ich 1981 erstmals die ROCKY HORROR PICTURE SHOW gesehen habe. In THELMA & LOUISE und in DEAD MAN WALKING ist sie einfach nur fantastisch! Sie hat auch in einigen schlechten Filmen mitgespielt und ich habe bei weitem noch nicht alles mit ihr gesehen. Ich finde, sie ist gut gealtert. Eine schöne Frau mit viel Ausstrahlung.
Hier spielt sie die promiskuitive Annie, die am liebsten mit Baseball-Spielern schläft.
“I make them feel confident, they make me feel safe and pretty.” Sie hat einen strengen Kodex: Dem Spieler auf den sie sich für die Saison einlässt, bleibt sie treu. Sie kommt etwas durcheinander, weil in dieser Saison außer dem Nachwuchsspieler Nuke, mit dem sie sich einlässt, der erfahrene Spieler Crash (Kevin Costner), der Nuke trainieren soll, an ihr interessiert ist. Außerdem beeinflusst Annie die Beziehung zwischen den beiden Männern. Und wenn dann die Saison zu Ende ist, werden die Karten neu gemischt.
[Danke an EddieLomax für deinen Kommentar und die Info zum Streamen!]
Ron Shelton ist ein solider Sportfilm-Regisseur. Von ihm kenne ich:
JUST GETTING STARTED (2017) – 5 Punkte
PLAY IT TO THE BONE (2000) – 7 Punkte
COBB (1994) – 7,5 Punkte
WHITE MEN CAN´T JUMP (1992) – 6 Punkte
BLAZE (1989) – 6 Punkte
https://boxd.it/ErOAo
Mein 7. Kinobesuch in 2025. Komme eben nach Hause und kann nur sagen: Diesen Film hat mein kleines Kino im Nachbarort perfekt für diesen Wahlabend ausgesucht.
Seit gar nicht einmal so langer Zeit hat Spanien begonnen, über die die Opfer der Faschisten aus der Zeit ab 1936 zu sprechen und die Überreste aus den zahlreichen Massengräbern zu exhumieren, um sie Namen zuzuordnen. Im Film heißt es, dass es insgesamt 500.000 Tote gegeben hat, die irgendwo verscharrt wurden.
In Pedro Almodóvars PARALLELE MÜTTER wird dieses Thema auch gestreift, hier wurde es vertieft.
Es ist das Jahr 2010. Ariadna macht sich auf die Suche nach ihrem verstorbenen Urgroßvater. Ihr Großvater ist sehr schlecht beieinander nach einem Schlaganfall. Er sitzt im Rollstuhl und lebt im (krass schicken) Altenheim. Sie bekommt einen Anruf von einer Organisation, die ein Massengrab in der Provinz Burgos untersucht und erfährt, dass der sprachlose Großvater nach seinem Vater recherchiert hatte. Sie lernt einen ehemaligen Mitschüler ihres Urgroßvaters kennen und erfährt nach und nach die Geschichte des Grundschullehrers Antoni Benaiges, der in dem Dorf 1935 seine Stelle angetreten hat. Diesen Lehrer hat es tatsächlich gegeben. Seine Lehrmethoden lassen einem das Herz aufgehen! Und seine kleine Klasse bestehend aus 9 Kindern ist einfach ganz entzückend inszeniert!
Etwas überflüssig fand ich die Geschichte der Enkelin, aber vielleicht wollte man zeigen, dass sich das Schweigen der Großeltern auch noch in den folgenden Generationen auswirkt.
Wenn der Faschismus herrscht, werden Bücher verbrannt und Andersdenkende eingesperrt/ermordet.
Man kann gar nicht genug würdigen in einer Zeit und einem Land zu leben, in der/dem Demokratie und Meinungsfreiheit (noch) existieren.
https://boxd.it/j6uEY
Es war extrem schwer erträglich, der unbeholfenen jungen schwäbischen Mittelschullehrerin dabei zuzusehen, wie sie sich immer tiefer in eine ausweglose Situation reinschraubt: Sie wurde in eine fremde Stadt versetzt, wo sie keinen Anschluss findet. Die einzige Person, die sie als ihre neue Freundin auserkoren hat, nutzt sie aus und will ansonsten nichts mit ihr zu tun haben. Ihre Schüler tanzen ihr auf der Nase herum, sie kann sich nicht durchsetzen. Die merken, dass sie ein Opfer ist. Anvertrauen kann sie sich auch niemandem...
Der Charakter der Protagonistin ist gut getroffen und hervorragend gespielt! Sie ist jemand, auf den ich spontan einfach nur draufhauen möchte. So unbeholfen und auf der verzweifelten Suche nach jemandem der sie gernhat. Dabei stellt sie sich gleichzeitig so dumm an, dass sie sich selbst alles versaut.
[Danke an @herrwinter für den Tipp]
Gut gemachte und informative Doku über diverse Probleme, mit denen Walen zu kämpfen haben, zB der extrem zunehmende Schiffsverkehr. Die Wale stoßen mit den Schiffen zusammen und sterben. Empfehlungen werden gegeben, was dagegen unternommen werden könnte. Natürlich interessiert das die Reedereien 0,0.
Internationale Gesetze sollten verabschiedet werden. Es ist zu befürchten, dass die Wale ausgerottet sind, bevor das passiert, denn zuerst muss die Wissenschaft beweisen, dass der Schiffsverkehr ein Problem ist und dass ihre empfohlenen Maßnahmen wirksam sind.
Interessant an der Doku finde ich, dass sie uns über das Problem weltweit informiert und Wissenschaftler, Politiker und NGOs aus vielen Ländern zu Wort kommen. Wirklich interessant!
Kurz vor Fertigstellung der Doku ist es den Wissenschaftlern und NGOs zumindest gelungen, dass die größte Reederei der Welt (MSC glaube ich) einen Umweg vor der Küste Sri Lankas macht, um den dortigen Walen ein sichereres Leben zu ermöglichen, was ein wenig Hoffnung gibt.
Noch bis 31.5.2025: https://www.arte.tv/de/videos/121340-000-A/kollision-mit-walen/
Mein 6. Kinobesuch in 2025.
Erzählt wird die Geschichte des ungarischen Bauhaus-Architekten László Toth, der im 2. Weltkrieg fast gestorben wäre und es irgendwie schafft in die USA zu fliehen. Ich hatte mich vorher nicht über den Film informiert, sodass ich nicht wusste, ob es den Mann wirklich gab oder nicht. Jetzt weiß ich die Antwort, die ich aber hier nicht spoilern werde.
In den USA angekommen wird er erst von seinem Cousin aufgenommen, der ihn als Helfer für seinen Möbelladen gebrauchen kann. Zufällig kommt es zu einem Auftrag von einem reichen Geschwisterpaar, eine Art Wintergarten in ihrem riesigen Haus in eine Bibliothek für den Vater, der gerade verreist ist, umzugestalten. Als sie kurz vor der Fertigstellung sind, kommt der Vater überraschend zurück und bekommt einen Tobsuchtsanfall, obwohl der Raum wunderschön geworden ist. Sie werden des Hauses verwiesen, die Rechnung wird nicht bezahlt. Dann verleumdet auch noch die Frau des Cousins László, was dazu führt, dass er nicht mehr dort wohnen kann. Während der ganzen Zeit sitzt seine Frau mit seiner Nichte in Österreich fest und er hat weder die Mittel noch das Wissen, wie er sie in die USA holen kann. Eine für ihn überraschende Wendung ist, dass der Millionär den Wert seiner neuen Bibliothek erkennt, László sucht und sich bei ihm entschuldigt. Er hat außerdem noch einen Auftrag für ihn – zu schön um wahr zu sein? In diesem über 214 Minuten langen Film passiert dann vieles.
Einerseits ist es eine spannende und auch unterhaltsame Geschichte, mir war nie langweilig, andererseits war sie mir doch viel zu lang. Vor allem weil sie doch sehr konventionell erzählt wird, trotz mancher (überraschender) Wendungen. Das hätten auch 2 Filme sein können. Der Hauptdarsteller Adrien Brody ist wirklich sehr gut und auch alle anderen Darsteller sind überzeugend.
Der Film wirft einen kritischen Blick auf die herrschende Klasse bzw. die Machtverhältnisse, wobei ich das in anderen Filme viel besser gesehen habe.
Es ist und bleibt halt eine typische Hollywood-Produktion. Insoweit kann ich sagen, ein guter Film, aber für mein Empfinden bei weitem kein Meisterwerk.
https://boxd.it/B0FTU
Ein Mann aus der unteren Mittelschicht Indiens (d.h. er lebt immerhin in einem richtigen Haus und hat mit seiner Mutter einen Essensstand. Er hat aber nicht genug Geld zu heiraten und keine Rücklagen) versucht über einen Geldverleiher an einen Kredit zu kommen, um eine kleine Pension zu eröffnen. Als er bei dem Geldverleiher abends vorbei fährt, um aus Dankbarkeit dessen tropfenden Wasserhahn zu reparieren, wird er von einem aufmerksamen Nachbarn beobachtet. Am nächsten Tag stellt sich heraus, dass der Geldverleiher ermordet wurde. Der Mann gerät unter Verdacht und kommt ins Gefängnis. Die Geschichte, die sich dann im Gefängnis abspielt, soll wohl angelehnt an einen realen Gefangenenaufstand sein. Parallel dazu sehen wir Ermittlungen und auch die Zukunft, in der sich ein Ermittler die Geschichte von damals aus verschiedenen Perspektiven erzählen lässt. Er und der Zuschauer fragen sich wer sagt die Wahrheit und wer lügt?
Die Geschichte ist an sich nicht uninteressant, aber über längere Phasen wurde mir viel zu viel geredet und zu wenig gehandelt. Die Tamilen reden schnell und viel und diese vielen Dialoge und Erklärungen dauernd mitlesen zu müssen, hat mich ein paar Nerven gekostet. Der Film wirkt, ohne dass ich das näher erklären konnte, unausgewogen auf mich. Außerdem sieht man wenig bis gar kein Lokalkolorit. Das Gefängnis kam mir zum Teil recht künstlich vor. Man hat sich für Kulisse und Ausstattung nicht wirklich viel Mühe gegeben.
https://boxd.it/cQ8hC
Dieser 10minütiger Zeichentrick (?)-Film von Regisseur René Laloux (DER WILDE PLANET) ist für Gärtner zu empfehlen. Die Erfahrung, dass man seine Pflänzchen hegt und pflegt und gegen Krankheiten und Mickrigkeiten ankämpft, nur um sie an Vielfraße zu verlieren, wenn sie schön groß geworden sind, kann einen wohl an den Rand des Nervenzusammenbruchs bringen.
https://boxd.it/eqWlK
Wie kommt dieser kleine, nicht gerade gut gemachte philippinische Kriegsfilm über ein Thema das außerhalb der Philippinen wohl kaum jemanden interessiert, dazu eine deutsche Synchronisation zu erhalten und dann auch noch auf *maz** verfügbar zu sein? Ich habe gesehen, dass auch kürzlich eine DVD heraus gekommen ist. Warum?
Es geht um die Unterdrückung der muslimischen Minderheit, die im Süden der Philippinen u.a. auf Mindanao (wo der Film spielt und gedreht wurde) lebt, durch die christliche Regierung(en) Manilas. Die Moslems wollen unabhängig werden, das lässt Manila aber nicht zu, nicht zuletzt wegen der Bodenschätze auf Mindanao. Zu dem Thema habe ich bereits ein paar Filme gesehen.
Dieser hier ist offensichtlich mit geringstem Budget produziert worden. Regisseur Tony Y. Reyes hat über 80 Filme gemacht, keinen davon kenne ich, was auch daran liegt, dass sie bei uns nicht verfügbar sind.
Man sieht einer kleinen Gruppe Rebellen dabei zu, wie sie vergeblich versuchen, sich gegen die Regierungstruppen zu wehren.
https://boxd.it/bZCw2
Skurriler und komischer Film über einen Hilfsarbeiter am Flughafen und seine Beziehungen zu diversen Menschen: Seine Eltern, zwei Frauen, seine Nachbarn... Sein Vater ist ebenfalls ein komischer Kauz. Mehr oder weniger zufällige Telefongespräche spielen eine Rolle.
Die wunderschöne und (was ihre Rollen angeht) fähige und mutige Tilda Swinton spielt hier mehrere Versionen ihrer selbst in verschiedenen parallelen Universen. Ein Mann kann zwischen diesen Welten hin und her wandern, oder vielleicht geschieht es auch einfach mit ihm, das weiß man (anfangs) nicht.
Ansonsten ist es ein Arthouse-Science Fiction, der mir phasenweise doch sehr langatmig vorkam. Aber immerhin erzeugen die beiden Hauptfiguren durch ihre Präsenz doch ausreichend Spannung, dass mir nicht langweilig wurde.
Dieser Vertreter des sozial-realistischen (keine Ahnung, wie die korrekte Bezeichnung ist)philippinischen Kinos und Debutfilm des mir bisher unbekannten Regisseurs Abbo Dela Cruz hatte wohl zur damaligen Zeit wenige Zuschauer. Er wurde in der Zeit der Militärdiktatur unter Ferdinand Marcos sr. von der staatlichen Produktionsfirma Experimental Cinema of the Philippines produziert und veröffentlicht. Erstmals gezeigt wurde er auf Filmfestivals in Japan, Toronto, Kanada und den USA. Dann lief der Film schließlich auch beim Metro Manila Film Festival. 2019 wurde MISTERYO SA TUWA restauriert, soweit das möglich war und sieht dadurch richtig gut aus. Natürlich läuft nicht dieses großartige Werk beim großen A in deutscher Synchro, sondern DURUGIN ANG KUTANG BATO alias DIE REBELLEN. MISTERYO SA TUWA muss man stattdessen mühsam suchen und mit der OV mit englischen UT vorliebnehmen.
Der Film handelt von menschlicher Gier, der Macht des Geldes, Korruption und vom Klassenkampf.
In einem armseligen Örtchen im Hinterland von Quezon stürzt im Jahr 1950 ein Flugzeug ab (super gut sieht das aus, vor allem wenn man bedenkt, wie limitiert die Möglichkeiten für philippinische Filmproduktionen in den 1980ern waren!). Die Bewohner des Dörfchens, die gerade die Taufe des Sohnes des Bürgermeisters gefeiert haben, eilen zur Absturzstelle. Aber nicht, wie der geneigte (westliche) Zuseher erwartet, um nach Überlebenden zu suchen und ihnen zu helfen, sondern um Beute zu machen. Alles was nicht niet- und nagelfest ist und brauchbar erscheint, reißen sich die armen Dorfbewohner unter den Nagel. Die Lebensmittel werden sofort getestet und aufgegessen. Dann finden drei Männer eine Tasche mit sehr viel Geld drin. Dabei werden sie von einem vierten beobachtet, dem Soldaten Castro. Die drei Männer nehmen die Tasche mit nach Hause und verteilen das Geld untereinander. Sie träumen von unterschiedlichen Versionen eines Lebens im Wohlstand. Alle Bewohner versuchen ihre jeweilige Beute zu verstecken, um sie nicht teilen zu müssen. Am nächsten Tag erscheint das Militär aus der Hauptstadt um die Toten und ihre Besitztümer zu bergen. Mit ihnen der Bürgermeister und verschiedene Anzugträger, die hinter dem Geld und vor allem hinter den Dokumenten her sind, die in dem Flugzeug waren. Die drei Männer wissen, dass sie beobachtet wurden und machen einen Pakt, dass sie unter keinen Umständen die anderen verraten werden. Auch d man in so einer kleinen Gemeinschaft nichts geheim halten kann, formieren sich verschiedene Kleingruppen, die versuchen an das Geld zu kommen. Nebenbei sehen wir die verachtende Haltung der herrschenden Klasse gegenüber der armen Landbevölkerung und das Misstrauen der Dorfbewohner gegenüber Autoritätsfiguren und den Reichen.
MISTERYO SA TUWA war für mich eine sehr positive Entdeckung. Ein guter Plot mit Tiefgang wird unterhaltsam und spannend erzählt! Die Darsteller inclusive der Laien, die die Dorfbewohner spielen sind alle überzeugend und vor allem die Bilder sind sehr gut. Schade, dass einiges Material schon drüber war und nicht mehr gerettet werden konnte! Drehbuch und Umsetzung sehr gut! Gut überlegt sind auch Anfang und Ende, im Sinne einer Klammer um die Geschichte. Das Lokalkolorit wurde sehr schön genutzt. Ich bin außerdem auch nicht überrascht, dass man in philippinischen Filmen auch schon Ohren abgeschnitten hat - lange vor Tarantino!
https://boxd.it/bZCw2
https://boxd.it/jrTey
https://boxd.it/B0FTU
Portrait einer der verantwortungslosesesten Politikerinnen, die man sich nur vorstellen kann: Imelda Marcos. Ihr Ehemann Ferdinand Marcos wurde 1962 demokratisch gewählt und ließ 1972 das Kriegsrecht ausrufen, um weiter an der Macht zu bleiben. Die Pressefreiheit wurde abgeschafft und jede Opposition im Keim erstickt. Das Paar bereicherte sich privat an den Steuereinnahmen. 1983 erschossen Unbekannte den Oppositionspolitiker Benigno Aquino auf dem Flughafen von Manila, woraufhin es zu zunehmendem Widerstand in der Bevölkerung kam. Als sich 1986 Corazon Aquino zur Wahl stellen ließ, ließ Marcos das Wahlergebnis manipulieren und sich selbst zum Sieger erklären. Wegen Unruhen in der Bevölkerung musste die Familie Marcos dann aber fliehen – in die USA, wo sie mit einer guten staatlichen Rente in einem palastartigen Haus auf Hawaii lebten. Imelda behauptet weiterhin, dass ihr Mann der beste Führer der Philippinen war, obwohl das Paar nachgewiesen Milliarden an US-Dollars veruntreut hat (sie waren der Meinung, dass ihnen das Geld als Führer des Landes gehört!).
Sie kehrte bereits 1991 zurück auf die Philippinen, versuchte erneut eine Machtposition in der Politik zu bekommen und erhielt aber "nur" einen Sitz im Repräsentantehaus. Sie machte (erfolgreich!) Wahlkampf für ihren Sohn, der seit 2022 Präsident der Philippinen ist. Genauso unbegreiflich ist, wie es kommt, dass Imelda von den (philippinischen) Gerichten immer wieder freigesprochen wird. Strafrechtliche Anklagen gab es jedenfalls zahreiche.
Imelda war bereit sich für die Doku interviewen zu lassen. Die Frau lebt ganz offensichtlich in einer Parallelrealität, in der sie die gütige Mutter der Filipinos war/ist und immer alles zum Besten ihres Landes getan hat. Außerdem sei sie mit vielen wichtigen Poltikern und Machthabern weltweit befreundet gewesen und hätte so viel für den Weltfrieden tun können.
Parallel erzählen Menschen, die sie kennen über ihre krassen Ausgaben: Sie kaufte sich mehrere Häuser in NYC, gründete einen kleinen Safaripark mit aus Afrika importierten Tieren auf einer angeblich unbewohnten Insel. Die 250 Familien, die dort lebten, wurden einfach vertrieben. Dieser Park existierte 2019 noch, mangels Finanzierung allerdings ziemlich herunter gekommen. Die inzwischen zurück gekehrten Bewohner tun sich schwer mit den Zebras und Giraffen, die ihre Gärten leer fressen.
https://boxd.it/bZCw2
Nachtrag: Im Spiegel von 2018 gibt es einen Artikel, dass Imelda doch auf den Philippinen wegen Korruption verurteilt wurde. https://www.spiegel.de/panorama/justiz/philippinen-imelda-marcos-zu-mehreren-jahren-haft-verurteilt-a-1237557.html
Soweit ich weiß, hat sie aber nie eine Haftstrafe angetreten.
Mit geringen Erwartungen habe ich mir FAMILIENFEST angesehen und wurde positiv überrascht. Angelehnt an Thomas Vinterbergs DAS FEST, aber weit weniger brutal, kommt eine Familie zusammen, um den 70. Geburtstag des Vaters zu zelebrieren. Der Vater ist ein richtiger Scheißkerl. Seine Kinder sind sehr unterschiedliche Charaktere. Hannelore Elsner als 2. Ehefrau, die immer versucht die Arschigkeit des Patriarchen auszugleichen, ist super. Günther Maria Halmer ist sehr überzeugend als ätzender Vater. Aam Besten finde ich, wie meistens Lars Eidinger als ältester Sohn, der für den Vater eine unerfreuliche Überraschung zum Fest mitbringt. Die ultimative Rache an seinem Vater!
Bis zum 13.3.25: https://www.arte.tv/de/videos/052726-000-A/familienfest/
Jessy, ein erfolgloser Musiker (der richtig schlecht singt) studiert eigentlich Medizin und hat bald Prüfungen und die Künstlerin Celeste, die soeben ihren Job als Grafikerin gekündigt hat, weil sie sich nicht ausreichend entfalten kann, treffen aufeinander und lernen sich an einem Nachmittag kennen. Sie verbringen fast die ganze Nacht miteinander und erzählen sich absurde kleine Geschichten aus ihrem Leben. Beide haben offensichtlich Probleme von Kindern wohlhabender Leute (Wollen sich selbst verwirklichen und wissen nicht wie). Diese Phase des Films ist ziemlich billig und hat man sicherlich schon öfter in besser gesehen (auch in anderen philippinischen Filmen). Sie küssen sich einmal und gehen dann auseinander. Diese Sequenz war mir viel zu lang. Ich wartete ja die ganze Zeit darauf, dass die zwei nach St. Gallen reisen. Stattdessen sitzen sie rum und labern sich voll mit Belanglosigkeiten.
4 Jahre später treffen sie sich zufällig in einem stylischen Café wieder. So ein Café habe ich in Manila nicht gesehen, aber vielleicht hat es sich ja in den letzten 5,6 Jahren stark verändert. In dem Zusammenhang fällt mir auf, dass der Film 0,0 Lokalkolorit hat, wirklich gar nichts. Das lässt ihn ziemlich artifiziell wirken und hat meine Langeweile noch verstärkt.
Noch nerviger fand ich dann, dass Jessy in der Zwischenzeit Tierarzt geworden ist und eine eigene Praxis eröffnet hat. Leute, die mit ihren Haustieren zu so einem Tierarzt gehen, gehören auf den Philippinen garantiert zu den oberen 1-5 %. Alle anderen könnten das nie im Leben bezahlen. Vielleicht richtet sich der Film auch an ein internationales Publikum.
Es wird genauso endlos gelabert, wie in den französischen Laberfilme, die mich so langweilen. Auch erinnert mich MEET ME IN ST. GALLEN sehr stark an die ebenfalls nervige BEFORE MIDNIGHT/SUNSET/SUNRISE-Reihe.
Als sie dann endlich in St. Gallen sind (was für normal sterbliche Filipinos nur möglich wäre, wenn sie als Krankenschwestern, Pfleger oder Dienstpersonal für reiche Schweizer arbeiten würden), macht der Film Werbung für die schönen Örtlichkeiten dort.
Geschichte, Drehbuch, Dialoge und Schauspieler sind untere Mittelklasse. Es ist völlig unklar, warum die beiden Protagonisten so handeln, wie sie das tun. Von Autorenfilmerin Irene Villamor kenne ich noch ON VODKA, BEERS, AND REGRETS, der mir ein wenig besser gefällt als diese Romanze. Die Produktionsfirma VIVA-Films hat auch die schlechten Filme von Brillante Mendoza produziert. Um die werde ich zukünftig einen Bogen machen.
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