EudoraFletcher68 - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Dept. QDept. Q ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Scott Frank mit Matthew Goode und Alexej Manvelov.+24 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+18 Kommentare
-
Das ReservatDas Reservat ist eine Drama aus dem Jahr 2025 von Ingeborg Topsøe mit Marie Bach Hansen und Danica Curcic.+16 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
28 Years Later390 Vormerkungen
-
The Fantastic Four: First Steps93 Vormerkungen
-
Jurassic World 4: Die Wiedergeburt93 Vormerkungen
-
Weapons - Die Stunde des Verschwindens87 Vormerkungen
Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Last ocean (2012)
A plastic ocean (2016)
Welcome to Sodom (2018)
In the Absence (2018)
When the Levees Broke (2008)
Lektionen in Finsternis (2014)
The day after (1983)
Don’t Look up (2021)
Der Wal im Plastikmeer (2017)
Black Rain (1989, Japan)
Meine neue Liebe, Vincent Lindon spielt hier mit. Autorenfilmerin Coline Serreau sagte mir bisher gar nichts, aber gerade sind ein paar ihrer Werke bei ARTE zu sehen. Für´s erste kann ich sagen, ich gewinne zunehmend Spaß an feministischen Filmen (eigentlich beschämend, dass ich dazu 57 werden musste, aber immerhin!)
Es beginnt mit einem Ehepaar um die 45, beide sehr busy. Seine Mutter klingelt unangemeldet an der Tür, er lässt sich von seiner Frau verleugnen und versteckt sich. Die Mutter gibt kurz eine Flasche Haselnussöl ab und beobachtet dann etwas später, wie ihr Sohn das Haus verlässt. Die Frau geht zur Wohnung des gemeinsamen Sohnes, um ihm einen Wasserkocher vorbeizubringen (in Wirklichkeit nutzt sie diese Gelegenheit, genauso wie ihre Schwiegermutter, um nach ihrem Sohn zu sehen). Als sie klingelt, lässt er sich von seiner Freundin genauso verleugnen wie kurz davor ihr Mann sich von ihr. Schöner Anfang! Ach stopp, davor ist noch etwas anderes passiert, was eine sehr große Rolle für den weiteren Verlauf spielen wird. Darauf gehe ich nicht ein, um nicht zu spoilern. Jedenfalls kamen mir einige Gedanken zu dieser Familiendynamik. Erstens setzt sich hier etwas transgenerational fort und zweitens könnte das symptomatisch für das Verhältnis der Franzosen zu ihren Eltern sein: Sehr distanziert. Als sehr kleine Kinder kommen die Franzosen üblicherweise in Fremdbetreuung, damit die Mütter in Vollzeit arbeiten gehen können. Das mag für die Gleichberechtigung der Frauen von Vorteil sein, aber für die Kinder ist es sicher nicht günstig. Und dass man dann als Erwachsener wenig Bindung an die eigenen Eltern hat, könnte eine mögliche Folge dieser Erziehungsmethode sein.
Es gibt eine wunderbar komische Szene, die die männlich Perspektive auf den Punkt bringt (im Grunde reiht sich eine solche an die nächste, aber diese fand ich am lustigsten): Der Mann hat ein wichtiges Geschäftsmittagessen in einem Bistrot. Herein geschneit kommt die Freundin seines Sohnes und verlangt, sofort mit ihm vor der Tür zu sprechen. Draußen sagt sie ihm, dass ihr Freund (sein Sohn) sie mit einer andere betrügen würde, die jetzt sogar noch schwanger sei. Sie fragt ihn nach Hilfe. Er empfiehlt ihr, sich einen anderen suchen. Sie: „Aber ich liebe ihn!“ Er: „Liebe gibt es nur in Zeitschriften!“
Neben dieser bindungsgestörten Familie gibt es das Erlebnis vom Anfang, mit dem die Frau und der Mann sehr unterschiedlich umgehen. Daraus entwickelt sich dann parallel ein Thriller, der zwar ziemlich konstruiert ist, aber trotzdem unterhaltsam und sehr kurzweilig! Zugleich gestaltet sich CHAOS dann noch sehr ernsthaft, gesellschaftskritisch, feministisch und überraschend gehaltvoll.
Bis 30.11.2025 in OmU: https://www.arte.tv/de/videos/123319-000-A/chaos/
https://boxd.it/jrTey
https://boxd.it/eqWlK
https://boxd.it/ldO3K
Die ersten Arbeitstage eines jungen Masseurs (Franz Rogowski) im Wellnessbereichs eines Luxushotels. Er ist motiviert, schüchtern und wahnsinnig tollpatschig. In der Küche arbeitet eine Köchin in Ausbildung, die so wirkt, wie das passende Gegenstück zu ihm. Wo er vorsichtig und unsicher ist, wirkt sie voller Selbstvertrauen und hat eine große Klappe. Das dies so nicht stimmen kann, erkennt man auch daran, dass sie alkoholabhängig ist.
Sie verleitet ihn zu allem möglichen Unsinn. Und dann machen sie einen Deal: Sie hört auf zu trinken, wenn er dafür gewisse Mutproben auf sich nimmt, die sie sich für ihn ausdenkt. Das ist komisch, nicht nur weil Rogowski so gut komisch sein kann, sondern auch weil die Komik nach meinem Geschmack inszeniert ist. Wenn ein Film mich ein paar Mal zum Lachen bringt, bin ich schon einmal sehr positiv gestimmt.
Franz Rogowski ist ein sehr wandelbarer Schauspieler – toll!
Am Anfang denkt man, dass das einfach nur eine kleine nette und unkonventionelle Liebesgeschichte ist. Mit zunehmender Laufzeit zeigt sich aber, dass es viel mehr dahinter verbirgt, nämlich eine toll erzählte und intelligente Milieustudie über unterschiedliche Menschen in mehr oder weniger prekären Jobs im Luxushotel. Fast wie nebenbei wird auch das Thema Klassenkampf behandelt.
https://boxd.it/B0FTU
Ich hatte die Serie ungefähr 2020/21 schon mal begonnen und mangels Interesse für das Thema und Unabgeschlossenheit der Serie nach 1 Folge abgebrochen, obwohl ich die Hauptdarstellerin Elisabeth Moss schon aus MAD MEN sehr positiv in Erinnerung hatte.
June lebt als Sklavin in einem Haushalt eines reichen und mächtigen Paars in einer zukünftigen USA, in denen fundamentalistische Christen die Macht übernommen haben. Frauen haben keine Rechte mehr und sind komplett abhängig von ihren Ehemännern. Die Ehemänner zählen nur etwas, wenn sie eine Funktion in der Hierarchie der Sekte haben. So ähnlich wie das heutzutage in einigen Sekten in den USA tatsächlich der Fall ist (siehe z.B. KEEP SWEET: PRAY AND OBEY (2022)) und auch so ähnlich wie in muslimisch fundamentalistischen Ländern. Die Fruchtbarkeit ist massiv eingebrochen, weshalb junge fruchtbare Frauen, die nicht der Religionsgemeinschaft angehören, eingefangen und zu uniformierten Gebärsklavinnen gemacht wurden. Sie bekommen neue Namen, wenn sie in einen Haushalt aufgenommen werden: An die Vorsilbe „Of“ wird der Vorname des Mannes angehängt, also z.B. Offred für die Protagonistin. Die Sklavinnen dürfen nur noch zu bestimmten Zwecken das Haus verlassen und auch nur mit einer Kollegin aus der Nachbarschaft. Sie dürfen nur noch in religiösen Floskeln miteinander sprechen. Zuwiderhandlungen werden schwer bestraft. Natürlich sagte man ihnen nicht, dass sie Sklavinnen sind, sondern sagt ihnen, dass sie einer der wichtigsten Aufgaben der neuen Gesellschaft erfüllen dürfen: Dem Staat Kinder gebären. Homosexualität ist natürlich strengstens untersagt und wird gnadenlos mit Höchststrafe verfolgt. Im Lauf der ersten Staffel erfährt man vieles aus Junes (Offreds) Vorgeschichte und ein bisschen über die gesellschaftspolitischen Veränderungen, die zu der aktuellen Situation geführt haben. Flucht ist unmöglich. Die Überwachung ist fast perfekt. Man weiß nicht, wem man trauen kann und wer einen verrät, wenn man signalisiert, dass man mit dem System nicht einverstanden ist, oder fliehen möchte. Es gibt nur sehr seltene und kleine Möglichkeiten, der Überwachung zu entkommen. Die erste Staffel endet mit einem kleinen Hoffnungsschimmer, dass nämlich auch jedes noch so brutale Unterdrückungssystem Grenzen hat.
Insgesamt würde ich sagen, dass die Serie gut gemacht ist, was die cineastischen Qualitäten angeht, jedoch ist sie mir, für das was sie ist, zu lang, befürchte ich. Mit der 2. Staffel bin ich zu 2/3 durch und ich bin voll motiviert die Serie bis zu Ende zu sehen.
Sehr schön, der 26jährige Sean Penn! Und Christopher Walken mit einem komischen Styling als sein Vater.
Basierend auf der realen Geschichte einer kriminellen Familie aus dem Hinterland von Pennsylvania, die unter der Führung von Bruce Johnston Sr. in den 1960ern und 70ern Einbrüche und Überfälle verübte, wird hier die Geschichte von Brad jr erzählt, der mit einer Mutter, seinem Bruder und deren neuem Freund lebt. Nach einem Streit wirft dieser Brad jr raus. Brad jr wendet sich an seinen Vater, Brad sr, der nach einer längeren Haftstrafe mit einer Gang von Dieben abhängt und diverse Einbrüche macht. Er zieht erst Brad jr und dann später auch den Bruder in die Kriminalität, weil sie ihn und seinen Lebensstil für cool halten. Das schnelle Geld ist halt verführerisch. Sowas geht in der Regel nicht gut aus, aber wie weiß man vorher nicht.
SUPERBOYS OF MALEGAON basiert auf der Doku SUPERMEN OF MALEGAON und erzählt aus dem echten Leben des Amateur-Regisseurs Nasir Shaikh und andere Amateur-Filmschaffenden aus der Kleinstadt Malegaon.
Zwei Brüder aus Malegaon im Jahr 1997 haben ein illegales Kino mit Raubkopien und selbst zusammen geschnittenen Filmen, das bevor es richtig gut läuft, von der Polizei auseinandergenommen wird. Nun beschließt der jüngere, Nasir, selbst einen Film zu machen und seine Freunde sollen ihm dabei helfen. Die Dreharbeiten verlaufen mit den zu erwarteten Schwierigkeiten. Nach der Premiere eskalieren die bereits während der Produktion schwelenden Konflikte zwischen Autor und Regisseur. Auch wenn der Autor vielleicht ein bisschen narzisstisch ist, so kann ich doch seinen Argumenten folgen. Jedenfalls sieht man dem Filmprojekt, den Folgen und einigen Alltagsthemen der Protagonisten zu.
[Danke @Intemporel für deinen Kommentar, ohne den ich mir den Film wohl nicht angesehen hätte!]
https://boxd.it/cQ8hC
https://boxd.it/fre42
https://boxd.it/esNdm
Nachdem ich kürzlich die ARTE-Doku über Sean Penn (https://www.moviepilot.de/movies/sean-penn-amerikas-enfant-terrible/kritik/2859063) gesehen habe, nehme ich nun ein altes Vorhaben auf und sichte endlich alle meine DVDs mit Filmen in denen er mitwirkt, durch. Diese liegen schon mindestens 5 Jahre auf einem Stapel. In HURLYBURLY ist nicht nur Penn in einer absurden Rolle als schnurbärtiger dauerkoksender Yuppie, sondern auch Kevin Spacey als unangenehmer Wichtigtuer mit weiß gefärbten Haaren. Köstlich! Und dann sehe ich noch Anna Paquin (alias Sookie Stackhouse aus TRUE BLOOD) und Meg Ryan - Yay!
Es geht um vier Yuppie-Freunde, die mehr oder weniger stark mit Drogen und Frauen beschäftigt sind. Was die Typen für Berufe haben, wurde mir nicht so ganz klar, auf jeden Fall irgendwas im Filmbusiness.
Es handelt sich um die Adaption eines Theaterstücks, das merkt man auch irgendwie, der Film ist sehr dialoglastig. Dennoch ist die Atmosphäre dieser Hollywood-Yuppies gut eingefangen.
Es beginnt mit drei Personen, einem Fotographen, einem Einheimischen und vermutlich einem Journalisten irgendwo in einem fiktiven afrikanischen Staat namens Matobo. Der Einheimische führt den Journalisten (oder Mitarbeiter einer NGO?) in ein leeres Fußballstadion, vermutlich, um den Kontakt zu ein paar Kindersoldaten herzustellen, die dieser entweder interviewen möchte, oder er ist von einer Hilfsorganisation, der die Kinder „retten“ möchte? Für den Zuseher eine unklare Situation, die man sich selbst zusammenreimen muss. Diese Begegnung läuft dann maximal aus dem Ruder. Der Fotograph macht derweil heimlich Fotos davon.
Dann sehen wir einem Meeting der Vereinten Nationen zu. Die Dolmetscherin für Ku, eine vermutlich ebenfalls fiktive afrikanische Sprache, hört am Abend etwas, was sie besser nicht hätte hören sollen, zumal die Sprecher sie wohl gesehen haben, sie aber nicht die Sprecher. Am nächsten Tag wird ihr klar, dass es vermutlich um einen geplanten Mord an dem aktuellen Präsidenten Matobos geht. Sie geht damit zu Polizei. Man ist sich dort nicht sicher, ob sie die Wahrheit sagt. Der für sie zuständige Kommissar wird gespielt von Sean Penn, der offenbar auch normale, seriöse Figuren spielen kann und nicht immer nur irgendwelche Durchgeknallten. Irgendwann trifft sie dann den Fotographen vom Anfang und man erfährt ein paar Zusammenhänge. Dann gibt es unerwartete dramatische Ereignisse.
Der Film ist spannend, erfordert aber auch einiges an Aufmerksamkeit, da manches nur in kleinen Andeutungen oder kurzen Momenten gezeigt wird. Das Tempo wechselt, was ich angenehm fand.
Was mich allerdings doch ziemlich irritierte, ist dass hier eine weiße Frau aus einem afrikanischen Fantasieland stammt und der Film niemals thematisiert, wie das eigentlich kommt. Sie muss ja eine Nachfahrin von Kolonialherrschern sein. Stattdessen wird sie im Grunde nur als Gerechtigkeitskämpferin und Heldin gegen einen autoritären Herrscher inszeniert. Typisch amerikanisch eben – dies führt bei mir zu einer Abwertung von 7 auf 6 Punkte.
1. THREE BURIALS - DIE DREI BEGRÄBNISSE DES MELQUIADES ESTRADA
2. FEINDE - HOSTILES
3, HELL OR HIGH WATER
4, BROKEBACK MOUNTAIN
5. LITTLE BIG MAN
6. DER MIT DEM WOLF TANZT
7. BRIMSTONE
8. DAS FINSTERE TAL
9. THE HOMESMAN
10. DIE ERMORDUNG DES JESSE JAMES DURCH DEN FEIGLING HENRY FORD
1. THE WIRE
2, THE BOYS
3, BREAKING BAD
4. BETTER CALL SAUL
5. QUEER AS FOLK (2000)
6, TREME
7. HAP & LEONARD
8. ON DEATH ROW
9. RAY DONOVAN
10. DIE SOPRANOS
Robert de Niro als Producer in Hollywood. Sein neuester Film kommt bei den Previews nicht so gut an. Einflussreiche Personen möchten ein anderes Ende. Der Autor kriegt einen Wutanfall. Alle lügen sich die ganze Zeit an. Sean Penn in einer kleinen Nebenrolle.
Insgesamt einigermaßen unterhaltsam, wenn man Film-im-Film-Geschichten oder Robert de Niro mag, aber kein Film der mir im Gedächtnis bleiben wird.
https://boxd.it/fre42
Irrtümlich hatte ich angenommen, dass es sich um ein Werk von Fassbinder (weil bei ARTE missverständlich gelistet) handelt, dabei spielt er hier „nur“ die Hauptrolle. Schon witzig, ihn mal als Hauptcharakter zu sehen, aber diese Dystopie hat mich nicht 100 %ig überzeugt, auch wenn mir der experimentelle Ansatz gefällt. Auch hat man aus dem vermutlich extrem geringen Budget ziemlich viel gemacht. Es gab ein paar interessante und auch schön umgesetzte Ideen (z.B. die Videotelefone) und sehr gut gewählte Locations, weshalb ich KAMIKAZE nicht ungern gesehen habe. Aber für mich ist die Inszenierung zu steif und zu abstrakt. Fassbinder im Leopardenlook nutzt sich auf die Dauer auch ab.
Kein Vergleich zu WELT AM DRAHT.
Bis zum 28.8.25: https://www.arte.tv/de/videos/024210-000-A/kamikaze-1989/
Als Jugendliche war ich Fan, dann habe ich ihn aus den Augen verloren. Diese Doku gibt interessante Einblicke in die Person Lindenberg. Viele seiner Wegbegleiter und Band-Kollegen erzählen über die gemeinsame Zeit. Hat Spaß gemacht!
Bis zum 22.7.25: https://www.arte.tv/de/videos/112807-000-A/udo-lindenberg-das-panikorchester/
Warum habe ich mir diesen Film ausgewählt? (⊙_⊙)?
Nicht unbedingt „mein Genre“, dafür finde ich ihn aber recht gut gelungen. Ein Talkshow-Host auf dem absteigenden Ast lädt sich zu Halloween übersinnliche Gäste ein. Die Sendung gerät etwas aus den Fugen. Der gesamte Film findet in der Sendung und den folgenden statt.
Keine schlechte Idee, interessant umgesetzt.
Diese vermutliche Low-Budget-Produktion ist inspiriert von der wahren Geschichte des iranischen Judokämpfers Saeid Mollaei, dem vom iranischen Regime befohlen wurde, bei der Weltmeisterschaft eine Verletzung vorzutäuschen, um im Zweifelsfall nicht gegen einen israelischen Kämpfer zu unterliegen. Er weigerte sich und verließ den Iran.
In TATAMI hat man eine Frau als Protagonistin gewählt. Dadurch konnte man auch noch die besondere Problematik für Frauen aufzeigen, wobei ich nicht finde, dass das unbedingt besonders gut gelungen ist.
Wenn das der erste Film aus oder über den Iran gewesen wäre, den ich gesehen hätte, hätte er mich wohl mehr beeindruckt, aber es gibt herausragend gut Produktionen von dort.
Die Judo-Kämpfe sehen für mich als Laiin alle gleich aus und auch irgendwie unelegant wirkt es auf mich, als ob die Kämpferinnen eigentlich dauernd dasselbe machen: Sich an ihren Anzügen greifen und versuchen, sich gegenseitig auf die Matte zu werfen. Es sieht nicht sehr elaboriert oder irgendwie interessant aus. Da der Film zu einem großen Teil aus Kampfszenen besteht, hielt sich da schon mal meine Begeisterung in Grenzen. Ansonsten sind die Erpressungsversuche des iranischen Regimes natürlich zu verurteilen, tragen aber auch nichts Neues zum Thema bei.
https://boxd.it/uvADG
Mein Kinobesuch #19 in 2025.
MP-Vorhersage: 7,6
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #366
THE PHONEICIAN SCHEME war für die Goldene Palme nominiert.
Ein ganz normaler Unternehmer mit der entsprechenden kriminellen Energie wird von diversen Attentätern bedroht, aber er ist sehr zäh. Er beschließt seine Tochter, eine Novizin (diese Rolle scheint es zu geben, damit es einen Gegenpol zu dem alten Sack gibt, eine junge Frau, die besonders sexy in ihrem Nonnenkostüm mit ihrem Rosenkranz wirken soll) als Alleinerbin einzusetzen. Dafür führt er sie in seine Geschäfte ein.
Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich mich zuletzt im Kino so gelangweilt und bis zum Ende ausgeharrt habe. Da meine 83jährige Mutter den Film unbedingt sehen wollte, war ich gefangen – ich wollte ihr den Spaß nicht verderben.
Edit 1 Tag später: Ich habe nun mit meiner Mutter über den Film gesprochen und was ihr daran gefallen hat. Dabei hat sie mir ein paar Dinge gesagt, die den Film für mich im Rückblick tatsächlich interessanter machen. Ich will hier aus Spoilergründen nicht ins Detail gehen, aber eins sei vielleicht gesagt: Da geht es um einen rücksichtslosen Mann ohne Werte, der glaubt, er kann die ganze Welt beherrschen und eines Tages merkt er dann, dass es andere gibt, die sich als Gruppe zusammentun und ihm so doch etwas anhaben können. Ich gebe dem Film nun einen Punkt mehr, denn das Gespräch darüber fand ich immerhin inspirierend.
https://boxd.it/pX9xC
Mein Kinobesuch #18 in 2025 (Sneak Preview)
Ich bin in der Hälfte raus gegangen, deshalb keine Bewertung von mir.
Einige Teenager in Marthas Vinyard sind einer Hexe auf der Spur, die Jugendlichen die Seele aussaugt (oder so). Ich vermute, dass es am Ende eine andere Erklärung dafür geben wird. Der einzige Lichtblick ist Mel Gibson als Cop im Ruhestand, aber so was hat man auch schon öfter gesehen. Viele Leute im Kino haben gelacht. Insoweit denke ich, dass der Film vermutlich seine Fans finden wird.
Wem diese Leberkäs-Junkie und Guglhupfgeschwader-Filme gefallen, für den könnte MONSTER SUMMER etwas sein.
Die Idee dahinter finde ich interessanter und witziger als die Umsetzung selbst. Politischer Extremismus wird hier zum satirischen Geschäftsmodell, angelehnt an die anarchistische Propaganda der Tat des 19. Jahrhunderts. Daraus wird eine absurde Satire, die für mich leider aufgrund des Stils zu albern ist. Die Mörder GmbH tötet im Namen der Gerechtigkeit, aber in Wirklichkeit tötet sie für denjenigen, der bezahlt und geht dann auf eine Wette des Vorstands ein, zu versuchen, ihn zu töten.
Leider war der Stil für mich nur mäßig interessant. Aber Filmfreunde, die alberne Komödien aus den 1960ern mögen, Können hier an sich nichts falsch machen. Die Locations sind gut und die Darsteller hochkarätig. Auch Curd Jürgens ist in einer Nebenrolle dabei.
Bis zum 16.6.25: https://www.arte.tv/de/videos/105546-000-A/moerder-gmbh/
Schwierig! Kenne mich da nicht sehr gut aus und viele Comicverfilmungen mag ich nicht so sehr.
1. OLDBOY (2003)
2. BLADE (1998)
3. JOKER (2019)
4. MEN IN BLACK (1997)
5. MEN IN BLACK II (2002)
6. DER BEWEGTE MANN (1994)
7. BLAU IST EINE WARME FARBE (2013)
8. DARNA (1991)
9. THE DEATH OF STALIN (2018)
10. POLAR (2019)
Serie:
THE BOYS
Manchmal sind wenige Bewertungen vor allem bei US-amerikanischen Filmen mit bekannten Darstellern ein Hinweis darauf, dass es sich um einen uninteressanten Film handelt.
Ziemlich langweilige Inszenierung einer Recherche einer Journalistin über einen Doppelmord aus dem Jahr 1873. Sean Penns Rolle ist auch belanglos. Während sie sich auf dem Segelboot räkelt sieht man immer wieder die Vergangenheit eingeblendet. Visuell gibt der Film nichts her und auch sonst nicht.
Bangladesh ist eines der am dichtesten besiedelten Länder der Erde und hat in etwa die Größe des Bundesstaates New York. Das Land ist zu einem großen Teil nur wenige Meter über Meereshöhe. In den letzten Jahren haben ca. 10 Millionen Menschen Schutz vor dem Wasser in der Hauptstadt Dhaka gesucht.
Eine von ihnen ist Afrin, die schon früh ihre Mutter verloren hat. Den Vater hat sie nie kennen gelernt. Sie gehört zu einem Volk, das auf kleinen Inselchen des Brahmaputras lebt(e). Die Verwandten wollten sie mit einem alten Mann verheiraten. Dies ließ sie nicht mit sich machen. Irgendwann steigt das Wasser so sehr, dass sie dort nicht mehr bleiben kann und so macht sie sich allein auf den Weg nach Dhaka, um den ihr unbekannten Vater zu suchen. Dort beginnt sie mit einigen anderen Kindern als Müllsammlerin zu arbeiten, um zu überleben. Ein grauenhafter Kulturschock!
Der Filmemacher Angelos Rallis scheint das Mädchen über 5 Jahre begleitet zu haben und setzt ihr mit seinem Werk ein Denkmal. Ich habe ein kleines Interview mit ihm und Afrin aufgetrieben (https://cinemafemme.com/2023/07/21/the-birth-of-a-heroine-afrin-khanom-and-angelos-rallis-on-mighty-afrin-in-the-time-of-floods/) aus dem hervorgeht, wie MIGHTY AFRIN: IN THE TIME OF FLOODS gemacht wurde: Rallis wollte eine Doku über die Situation dieser Menschen machen, sah sich auf dem Fluss um, fing an zu drehen und lernte Afrin kennen. Über sie sagt er:
„I was surprised by the strength of this young girl who was capable of rowing like a champion at 11 years old. It’s sort of like watching the birth of a heroine. She anticipates the floods by observing the changes in weather and the humidity in the air. During a big storm, she secures the foundation of her house with bamboo leaves so that the mud will not separate. These are very primitive ways to deal with a problem like that, but this is the only survival method that people have. … it was not possible to stay anywhere other than the island itself. It enabled me to record the weather patterns while helping Afrin understand that I didn’t need her to do anything extraordinary for me, but rather, just continue doing what she would do without me, forgetting the presence of the camera as much as possible. Until she arrives in Dhaka, the film was shot run and gun, and it was quite dangerous at times. The island is on the border of India and Bangladesh, so during the flood, various reptiles would be washed onto the island.”
In manchen Kritiken habe ich die Beschwerde gelesen, dass er zu schön ist. Und ja, es stimmt, der Film ist wahnsinnig ästhetisch, sogar die Szenen beim Müllsammeln und -verbrennen. Mich hat das nicht gestört, denn ich hatte den Eindruck, dass es dem Filmemacher ein echtes Anliegen war, diesem Mädchen mit Achtung zu begegnen und ihre Stärke und Resilienz zu betonen. Dies ist gelungen.
Afrin steht außerdem für eine ganze Generation von Klimaflüchtlingen.
Bis zum 29.06.28: https://www.arte.tv/de/videos/097580-000-A/afrin-und-die-grosse-flut/
https://boxd.it/2sMNK
https://boxd.it/aamYe
https://boxd.it/ei1uE
https://boxd.it/tNt3o
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #365
CLUB ZERO war für die Goldene Palme nominiert.
Entwicklung einer Art ProAna-Gruppe (https://de.wikipedia.org/wiki/Pro-Ana) in der echten Welt, nämlich in einem Luxusinternat. Eine neue Lehrerin kommt und unterrichtet den Kurs „bewusst Essen“, der dazu führt, dass gar nicht mehr gegessen wird.
Die Familien reagieren darauf geschockt, was die Jugendlichen aber eher in ihrem Vorhaben bestärkt.
Der Film ist als poppiger Psychohorror inszeniert. Man übersieht dabei leicht, dass die Lebenszeitprävalenz für Anorexia Nervosa bei 0,3 % bis 4,3 % für Frauen und 0,2 % bis 0,3 % für Männer liegt. (Wikipedia)
Bis zum 19.6.25: https://www.arte.tv/de/videos/105512-000-A/club-zero/
https://boxd.it/pX9xC
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #364
7 TAGE IN HAVANNA war für den Un Certain Regard Award nominiert.
Episodenfilm von 7 Regisseuren. Es fiel mir sehr schwer, die jeweiligen Episoden den Regisseuren zuzuordnen.
Montag - El Yuma (Benicio Del Toro): Ein naiver US-Amerikaner macht Urlaub in Havanna und der Taxifahrer, der ihn vom Flughafen in die Stadt bringt, lädt ihn zu seiner Tante ein, die ihm etwas zu Essen kochen soll. Alle versuchen natürlich an sein Geld zu kommen, dabei sind sie aber auch einfach nur Menschen, die ihr Leben leben. Nachts macht er sich auf die Suche nach einem One-Night-Stand.
Dienstag - Jam Session (Pablo Trapero): Regisseur Emir Kusturica ist in Havanna angekommen und betrinkt sich als erstes total. Er läuft seinem Fahrer und den Hotelangestellten davon.
Mittwoch - La tentación de Cecilia (Julio Medem): Ein Geschäftsmann ist am Ende seiner Zeit in Havanna und verabschiedet sich von einer Sängerin, die er für seine Hotelkette engagieren will. Nun lädt er sie zum ersten Mal in sein Hotelzimmer ein. Das läuft aber anders als erwartet [@Blubberking: Melvis Santa Estevez ist hier nackt].
Donnerstag – Diary of a Beginner (Elia Suleiman): Regisseur Elia Suleiman erkundet auf die aus seinen anderen Filmen bekannte Art Havanna. Ihm fällt auf, dass die schönen alten Autos kaputt sind. Er geht öfter ans Meer. In einer Bar sieht er dass reiche alte weiße Männer junge hübsche Kubanerinnen zu Drinks einladen. Im Hotelzimmer sieht er eine politische Ansprache des Präsidenten ans Volk im Fernsehen.
Freitag – Ritual (Gaspar Noé): Hier geht es um einen Exorzismus.
Samstag – Dulce amargo (Juan Carlos Tabío): Eine Torte soll gebacken werden. Aber woher die Eier nehmen?
Sonntag - La Fuente (Laurent Cantet): Sehr schnell soll ein Podest und eine Umgebung für eine Marienstatue gebaut werden.
Insgesamt ist das zwar nicht der Burner, aber er fängt die Atmosphäre von Havanna bzw. den Blick der Ausländer auf die Stadt recht gut ein.
Meganervig ist die deutsche Synchronisation: Die Kubaner reden deutsch und tun so, als ob sie die ebenfalls auf Deutsch übersetzen Touristen nicht verstehen können.
https://boxd.it/ekkHQ
https://boxd.it/eqWlK
https://boxd.it/pX9xC
Wegen Michael Kenneth Williams angeschaut, der hier eine Mini-Nebenrolle (als Passant in Harlem) spielt. Ich habe ihn nicht einmal bemerkt.
Die Handlung dreht sich um die Flucht von Bruce vor dem Militär und anderen Mächten, die an sein Blut wollen, um daraus Supersoldaten herzustellen oder irgendwelche anderen Dinge. Gleichzeitig meditiert er und lernt seine Aggression zu kontrollieren. Die ersten 10,15 Minuten in Südamerika sehen gut aus, aber das war´s für mich auch schon. Er wird verfolgt und eingefangen, kann wieder fliehen, findet zwei Helfer, von denen sich einer als Mensch mit einer doppelten Agenda entpuppt. Die Bilder des kämpfenden Hulks finde ich einfach nur lächerlich, so wie letztlich auch den ganzen Film.
https://boxd.it/jxkKG
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #363
VORTEX wurde in Cannes uraufgeführt.
Ein altes Ehepaar. Sie ist dement und er versucht, ein normales Leben aufrecht zu erhalten, hat sich aber innerlich auf ein Buchprojekt zurückgezogen, (vermutlich) weil ein Austausch mit ihr nicht mehr möglich ist. Auch er hat gesundheitliche Probleme. Sie geistert im Viertel umher, nachdem sie die Wohnungstür offen gelassen hatte, er sucht sie.
Ob einem der spezielle Bild-Stil zusagt, darüber gibt es vermutlich verschiedene Meinungen. Ich fand es ok, aber hätte es nicht unbedingt so gebraucht. Meine Vermutung ist, dass dies auch die verschiedenen Realitäten veranschaulichen soll, in denen die beiden leben.
Was mich am meisten angefasst hat, war die Hilflosigkeit und so empfundene Alternativlosigkeit in der Situation. Es gibt einen Sohn, aber der hat kein Geld, selber ein kleines Kind, um das er sich kümmern muss und einen Job mit dem er kaum über die Runden kommt. Außerdem ist er heroinabhängig. Das Ehepaar ist finanziell auch klamm. Alt zu werden und keine Kohle zu haben, ist das allerätzendste überhaupt. Krank wird man früher oder später höchstwahrscheinlich, das gehört dazu und ist schon übel genug, aber kein Geld für ein gutes Pflegeheim oder eine Haushaltshilfe, die sich um einen und das Zuhause kümmert... Grusel!
Dramaturgie und Inszenierung sind sehr gekonnt. Es wird eine kleine Geschichte aus dem echten Leben erzählt, die sich so ähnlich in vielen Haushalten tagtäglich abspielen dürfte, vor allem in einer alternden Gesellschaft. Noé kennt keine Gnade mit den Zuschauern. Er erzählt alle möglichen unguten Facetten und außerdem die Geschichte auch bis zu Ende. Gaspar Noé ist ein sehr vielseitiger Regisseur! CLIMAX und IRREVERSIBLE gefallen mir eher mittelmäßig bzw. haben mir halt überhaupt keinen Spaß beim Ansehen gemacht, ENTER THE VOID mochte ich recht gerne, alle drei Werke sind sehr verschieden. VORTEX überzeugt mich vollends und nun will ich mehr von ihm sehen.
Bis 12.7.25: https://www.arte.tv/de/videos/110950-000-A/vortex-strudel-des-lebens/
https://boxd.it/eqWlK
https://boxd.it/pX9xC