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Alle Kommentare von eXonic
Ich will endlich meine Sneak-Entjungferung hinter mich bringen und bis zum Ende des Jahres jeden Giallo gesehen haben, den es gibt. Könnte aber etwas schwierig werden...
Nachdem die erste Zusammenarbeit zwischen Dario Argento und George A. Romero im Jahre 1978 mit „Dawn of the Dead“ schon Großartiges hervorbrachte, sollten sich die inzwischen im Horrorbereich etablierten Italiener zu Ehren Edgar Allan Poes an einem weiteren Gemeinschaftsprojekt versuchen. Jeweils eine Kurzgeschichte des Schriftstellers transferierten die beiden Regisseure in die Gegenwart, jedoch mit himmelweiten Unterschieden. Den Anfang macht Romero mit seiner Adaption von „The Facts in the Case of Mr. Valdemar”, die trotz ihrer fünfzigminütigen Spielzeit ungemein lange braucht, bis sie erstmal in Fahrt kommt und der Spuk beginnt. Doch selbst dann bleibt das Gruseligste lediglich die Frisur Adrienne Barbeaus, woran auch Romeros unpassende Flucht zu seinen vertrauten Zombies nichts ändert. Zumindest darf Tom Savini in diesen Szenen noch unter Beweis stellen, dass er ein Meister der Effekte ist.
Die Lust auf Argentos Verfilmung von „The Black Cat“ ist nach diesem Einstand vorerst verflogen. Lange hält dieser Zustand allerdings nicht an, denn schon ziemlich bald kreuzt Harvey Keitel mit einer sehr ansprechenden Leistung auf - vielleicht die beste, die je ein Schauspieler unter Argento hervorgebracht hat. Dass die zweite Episode so viel besser ist als die erste, liegt aber nicht nur an Keitel, sondern auch an der mit viel mehr Hingabe erzählten und vor Details strotzenden Geschichte. So ist die Hauptfigur nach Roderick Usher benannt, ein Fotograf für Tatorte, was ihn zu einem Opfer führt, das mit dem „Pendel des Todes“ ermordet wurde. Neben der Funktion auf ein weiteres Poe-Werk zu verweisen, nutzt Argento dieses Pendel zugleich für eine seiner spektakulären Kamerafahrten und begeistert in dieser Hinsicht erneut, wenn er seine Zuschauer in die Rolle der titelgebenden Katze schlüpfen lässt, die das Haus Ushers auskundschaftet.
Romero hat schließlich deutlich das Nachsehen, wenn es um den Vergleich der beiden einzelnen Episoden geht, doch auch Argentos Beitrag ist letztendlich nicht mit seinen früheren Filmen zu vergleichen. So bleibt „Two Evil Eyes“ eine insgesamt durchschnittliche Hommage mit reichlich Gore, besser wird der Film dadurch aber nevermore.
Der Film ist zwar schon über 40 Jahre alt und das Poster "erscheint" erst am 2. Januar, aber ich poste es trotzdem, weil es so unfassbar schön ist:
http://malleusdelic.files.wordpress.com/2011/12/malleus4argento.jpg?w=450&h=630
Ein frohes Weihnachtsfest euch allen mit vielen, tollen Filmen. :)
Eins muss man Dario Argento ja lassen. Statt einfach zu sterben oder müde zu werden und seine Karriere an den Nagel zu hängen, wie das die meisten anderen Pioniere des italienischen Kinos der 70er und 80er getan haben, macht er beständig seit 40 Jahren Filme. Zwar ist es fraglich ob für seine Fans und seinen eigenen Ruf es nicht besser gewesen wäre, wenn einer dieser beiden Fälle eingetreten wäre, denn auch „Giallo“ zählt zum Miesesten, was der Mann jemals fabriziert hat.
Die Drehbücher seiner früheren, aber dennoch meist gelungenen Werke überzeugten noch nie mit Logik, gut ausgearbeiteten Charakteren oder wohldurchdachten Dialogen, aber das von „Giallo“ kann einfach nicht mehr ernst genommen sein. Oder doch? „La Terza madre“ oder „Il Cartaio“ hat der einstige Künstler des Todes nämlich auch schon ziemlich humorlos gegen die Wand gefahren, weshalb es schwer fällt, hier an eine Parodie an das Subgenre des Giallos zu glauben. Dabei strotzt der Film nur so von guten Voraussetzungen dafür: Adrian Brody ist als dauernuschelnder und-qualmender Einzelgänger-Inspektor eine wandelnde Karikatur der Ermittler der alten Genreklassiker und spielt außerdem gleich noch den Sex-Maniac-Killer (keine Angst, kein Spoiler), der wie sein Verfolger sämtliche Klischees aufweist, die einer solchen Rolle schon immer unterlegen waren. Sein einziger Lebensinhalt ist es, hübsche Frauen ihrer Schönheit zu berauben und die Entstellten zu fotografieren, um später ein paar nette Bildchen zur Überwindung der sexuellen Einsamkeit parat zu haben. Diese krankhaften Neigungen sind argentotypisch natürlich wieder auf ein schlimmes Kindheitstrauma zurückzuführen – der Inspektor hat übrigens auch eins, wirklich ganz schlimm -, denn der unter Gelbsucht Leidende wurde wegen seine Hautfarbe tagein tagaus gehänselt. Daher lautet der Titel des Films auch „Giallo“ (= gelb), der in das gleichnamige Subgenre nur schwer einzuordnen ist und falsche Erwartungen heraufbeschwört – ein Eigentor.
Die Eigenzitate aus „Opera“, „Profondo Rosso“ und „Suspiria“ sind zwar noch ganz ansehnlich, aber lassen immer wieder daran denken wie viel besser jene Highlights aus Agrentos Schaffen sind als dieser einfallslose (Brain-)Torture-Porn im TV-Look. Sicherlich sind seine Möglichkeiten heute weitaus mehr beschränkt als in den 70ern, was bestimmt auch ein Grund für die mangelnde Qualität seiner neueren Filme ist und darum ist es für Argento vielleicht doch mal Zeit, etwas ganz anderes zu machen – „Darcula 3D“ beispielsweise. Einen Stoff dieser Art hat er jedenfalls noch nie behandelt, was Hoffnung weckt, dass sein Hinterhertrauern nach seinen glorreichen Zeiten endlich vorbei ist.
Das ist eine ganz enge Kiste.
Mit der Pistole auf der Brust würde ich mich wohl für Locke entscheiden und Sawyer, Hurley und Ben auf die Plätze dahinter verweisen. Ganz oben mit dabei sind außerdem noch Desmond und Sayid.
Kate mochte ich nie und Jack war erst zum Ende hin wieder sympathisch.
Das sieht auch ohne die billigen, unbearbeiteten Effekte noch richtig schäbig aus. Vielleicht ist das Ding aber deswegen so dermaßen unfreiwillig komisch, dass man doch noch seinen Spaß damit haben kann. Bei dem Insekt musste ich schonmal gut lachen.
Man darf gespannt sein, ob sich Dario Argento weiter unterbieten kann:
http://www.youtube.com/watch?v=pvke7U75GHI&feature=player_embedded
Ebenfalls eine meiner absoluten Lieblingsserienfiguren und sowieso der coolste Serienmörder überhaupt, auch wenn er in der aktuellen Staffel manchmal etwas schwächelt. Dennoch bin ich unglaublich gespannt auf den nächsten Montag.
Tromaville ist einfach immer wieder einen Besuch wert. Logik und Geschmack liegen dort auf dritte-Welt-Niveau, was allerhand spektakuläre Ereignisse zulässt und so explodieren dort Autos, wenn man schon die Tür etwas zu sehr zuknallt, der korrupte Fettberg-Bürgermeister pflegt seine Verbindungen zur Mafia, Polizisten mit deutschem Akzent heben den rechten Arm und rufen „Jawohl, mein Führer!“, wenn sie einen Befehl entgegennehmen und ein pickeliger Nerd im Tutu und mit Wischmop in der Hand macht einen auf Obelix und fällt kopfüber in die ungünstig geparkten Giftabfälle, um fortan als „Toxic Avenger“ für Recht und Ordnung in dem kleinen Städtchen zu sorgen. Dass die Köpfe von kleinen Kindern mit dem Auto überfahren werden und Fotos dieser Abartigkeit zur Aufgeilung für die hiesigen Jugendlichen dienen, will der erstarkte und noch viel hässlicher gewordene Rächer von der Giftmülldeponie in Zukunft genauso verhindern wie das Zusammenschlagen von betagten Damen im Stile von „Clockwork Orange“. Nach der Vollendung der Metamorphose zu „New Jersey’s first Super Hero“ schwingt dieser dann erstmal den kompletten Mittelteil des Films über den Mop der Vergeltung, erhitzt die Fritteuse des Schmerzes und trainiert auf dem Fitnessgerät der Kopfzerquetschung. Ein Bösewicht nach dem anderen wird zum ehrenwerten Organspender und das freut nicht nur die bedürftigen Leute im Krankenhaus, sondern erst recht den Gorebauer vor der Glotze.
„The Toxic Avenger“ kann jedoch noch weitaus mehr als nur möglichst kreativ durch Tromaville splattern: Die in den Dreck gezogenen Superhelden-Klischees machen ebenso viel Laune wie der derbe Humor. Zudem zeigen Lloyd Kaufmann und Michael Herz so manche Missstände der damaligen US-Gesellschaft auf und machen sich ausgelassen darüber lustig. So richtig ulkig ist außerdem das dilettantische Overacting jeglicher Leute vor der Kamera – Schauspieler will ich sie nicht unbedingt nennen -, die mit ihrem erstaunenswertem Unkönnen jedem Trashfan Freudentränen in die Augen treiben. Schlechtes gibt es hier jedoch noch viel mehr wie zum Beispiel der megabillige 80er-Pop, zu dem im örtlichen Fitnessstudio das fragwürdig frisierte Volk die augenverachtend bekleideten Hüften schwingt. Das schafft zwar schönes 80er-Flair, aber trotzdem können wir froh sein, dass Mann heutzutage nicht mehr bauchfrei trägt. Tromaville feiert in „The Toxic Avenger“ ein riesengroßes Fest der Hässlichkeit und genau das ist das Schöne an diesem Klassiker des Trashfilms.
Die Nummer 5 unter den Edgar Wallace Filmen gilt heute nicht nur als einer der besten der gesamten Reihe, sondern war auch von großer Bedeutung für zwei Männer, die die darauffolgenden Romanadaptionen so sehr prägen sollten wie nur wenige andere: Alfred Vohrer und Klaus Kinski kamen zu ihren ersten Wallace-Einsätzen - bei Vohrer folgten noch 13, bei Kinski 15 Beteiligungen. Premiere feierte ebenso der Gebrauch von Farben, die zwar auf den Titelschriftzug beschränkt waren, machten jedoch deutlich, dass schwarz/weiß kein Muss mehr war, aber trotzdem weiterhin nach dem alten Erfolgsrezept verfahren wurde. Auch die Story um eine Bande Blinder, die reiche Männer ertränkt und dies nach einem selbstverschuldeten Unfall aussehen lässt, um über Umwege an die Lebensversicherung der Wohlhabenden zu gelangen, ist einmal mehr so typisch Wallace wie Joachim Fuchsberger als Inspektor und Eddie Arent als sein Gehilfe. Letzterer ist natürlich wieder für einige Lacher gut, verkommt aber nicht zum slapstickhaften Kasper wie in anderen Filmen der Reihe und besticht dagegen mit schwarzem Humor: „Empörend! Wird in diesem Land denn überhaupt niemand mehr erschossen?“
An der Seite der beiden Ermittler darf selbstverständlich auch nicht eine aufreizende Dame fehlen – in diesem Fall Karin Baal -, die ein ums andere Mal von Bösewichten wie Ady Berber als bedrohlich wirkender, weiße Kontaktlinsen tragender Blinder Jack gerettet werden muss. Was wäre aber ein Wallace-Film, wenn unter den Charakteren nicht noch einige andere zwielichtige Gestalten zu finden wären? „Die toten Augen von London“ hat in Form des bereits genannten Klaus Kinski mit lässiger Sonnenbrille, Dieter Borsche, Wolfgang Lukschy und Harry Wüstenhagen genügend davon zu bieten. Wer die Fäden in der Verbrecherorganisation zieht, soll dadurch schwerer zu erraten sein, doch 50 Jahre nach der Uraufführung funktioniert dies leider nicht mehr ganz. Trotzdem bleibt Vohrers Film auch heute noch spannend, teilweise sogar recht gruselig, wenn der Blinde Jack begleitet von tiefen, düsteren Bässen oder Beethovens 5. Sinfonie seinen Befehlen folgt und den Wallace-Fan Jahrzehnte später immer noch prächtig unterhält.
Wer der Meinung ist, mit „Love Exposure“ oder „Once upon a Time in America“ schon so ziemlich die längsten Filme überhaupt gesehen zu haben, der kennt „Sátántangó“ nicht. Während bei den beiden erstgenannten schon der Abspann läuft, hat der ungarischen Kontrahent erst kürzlich die Halbzeit überschritten, denn Béla Tarrs einzigartiges Filmerlebnis dauert satte sieben Stunden. Sich die drei (!) Discs, auf die der Film für die DVD-Veröffentlichung gepresst werden musste, in den Player zu legen, statt einen ganzen Tag der Arbeit nachzugehen oder die Schule bzw. Uni zu besuchen, kostet einiges an Überwindung. Vor allem, wenn man durch das Suchen von Vorabinformationen relativ bald erfährt, dass dieses Mammutwerk mit einer unwahrscheinlichen Langsamkeit erzählt ist und Tarr seine Einstellungen ganz gerne so dermaßen in die Länge zieht, bis der Platz auf der Filmrolle aufgebraucht ist.
Doch schon mit der ersten Szene – bei mir war es jedenfalls so – sind jegliche Befürchtungen vergessen. Es hört sich nicht gerade spektakulär an, aber es ist eine Kuhherde, die die Kamera für mehr als 10 Minuten und ohne Schnitt durch die hässliche Einöde, in der „Sátántangó“ die meiste Zeit spielt, begleitet. Eine wahrhaft faszinierende Aufnahme, von der sich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht erahnen lässt, wie gut sie sich überhaupt in den Film eingliedert. In den darauffolgenden Stunden stellt Tarr nämlich all die Bewohner dieses gottverlassenen Ortes vor, die ebenso wie das Nutzvieh auf ihren Hirten warten und bis dahin nicht so recht zu wissen scheinen, was sie mit ihrer Zeit anstellen sollen. Ihre Arbeit ist vollendet und pünktlich mit dem Geld, das sie hierfür bekommen sollen, trifft auch derjenige ein, der die Wartenden von ihrem tristen Leben befreien soll. Irimiás ist sein Name, was auf den Propheten Jeremia verweist, doch versteckt sich hinter der verheißungsvollen Anrede ein Mann, der selbst die Armen ausbeuten will. Diese wiederum sind darauf aus, sich gegenseitig über das Ohr zu hauen, um ganz allein und auf den Kosten der anderen irgendwo neu anfangen zu können.
Bis Irimiás sein alles entreißendes Netz fertiggesponnen hat, schafft es jedoch keiner die Initiative zu ergreifen und sein Streben nach Flucht und Freiheit zu verwirklichen. Die Sorgen werden ganz einfach gemeinschaftlich im Alkohol ertränkt. So klagt Tarr auch den fehlenden Mut, eine selbstständige und endgültige Entscheidung zu treffen an, wenn er immer wieder Bilder einer weiten Landschaft zeigt, ganz ohne unüberwindbare, natürliche Barrieren wie Gebirge, Flüsse oder Wälder, die dazu einladen, alles hinter sich zu lassen und auszubrechen. Nur der Regen fällt unaufhörlich vom Himmel, spült jede schön ausgemalte Zukunft mit sich hinfort und lässt die Menschen am Ende des Horizonts mit dem Nichts verschmelzen.
Das einzig echte und zu bemitleidende Opfer, das Tarr präsentiert, ist ein kleines Mädchen. Noch viel zu jung und unselbstständig, um es mit den Erwachsenen aufzunehmen und ihren Willen durchzusetzen. Sie ist absolut machtlos und sieht sich einzig und allein einer Katze überlegen, die dies in grauenvollen und nicht enden wollenden Szenen zu spüren bekommt. All ihren Hass auf die Welt kann sie in diesen Momenten loswerden, um danach eine noch viel erschreckendere Tat zu begehen.
„Sátántangó“ könnte locker auf normale Spielfilmlänge zurückgeschnitten werden. Szenen wiederholen sich in anderen Blickwinkeln, immer wieder schaut die Kamera den Charakteren nach ihren Auftritten minutenlang hinterher, wenn sie wieder von dannen ziehen, bis sie nur noch kleine Punkte am Horizont abgeben oder sie dokumentiert deren Handeln extrem genau. Außerdem ist Béla Tarrs Geschichte keine, die nicht in einen Zweistünder passen würde und auch alle halbwegs wichtigen Dialogen würden darin ihren Platz finden. Sein Film würde damit allerdings seine einzigartige Magie verlieren, denn jede Minute ist für „Sátántangó“ unheimlich wertvoll. Nur so gelingt es, den Leidensweg der Dorfbewohner bis zur scheinbar bevorstehenden Erlösung authentisch darzustellen. Nur so lässt sich richtig begreifen, wie wertvoll Zeit ist. Nur so kann es Tarr fertigbringen, jeden das langsame Dahinsiechen und die Qualen des Lebens nachempfinden zu lassen.
Wahrscheinlich die interessanteste Top 7 Liste seit langer Zeit. Gleich 4 davon haben es auf meine Merkliste geschafft.
Was habe ich denn da gehört? Das war der Score von "Suspiria", der die Bilder zu "Jane Eyre" begleitet hat! Allein deswegen muss ich eigentlich schon ins Kino. Und falls der Film schlecht sein sollte, kann ich immer noch die Augen schließen und an Argentos Meisterwerk denken.
Da bin ich natürlich wieder voll am Start. Erst recht bei den tollen Preisen! Die werden ja jedes Jahr noch besser.
Erst vor zwei Wochen, nachdem ich sein "The Music Lovers" gesehen habe, habe ich mir vorgenommen, in naher Zukunft sein komplettes Schaffen durchzunehmen. "Altered States"- ein echter Geheimtipp für alle, die auf abgefahrene, surreale Filme stehen - und "The Devils, sein umstrittenster und bei der Kirche sehr unbeliebter Film, kannte ich bereits und mochte sie sehr gerne. Wie der Zufall so will, habe ich kurz danach von einer neuen Veröffentlichung von "The Devils" in England erfahren (zwar nur die Kinofassung, weil Warner nicht die Eier hat, einen 40 Jahre alten Film immer noch nicht ungekürzt herausbringen zu wollen, aber immerhin). Und jetzt das. :(
Du wunderbarer Regisseur, ruhe in Frieden. :(
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,800300,00.html
Fallen euch für den letzten Teil noch überhaupt irgendwelche Beiträge ein? So viel kann es über diese Filme doch gar nicht zu erzählen geben. Oder gibt es vielleicht ein Trash-Test Revival?
Was auch noch sehr interessant ist, aber nicht in der News erwähnt wurde: die Produktionen zu den nächsten zwei Staffel werden nicht in Miami, sondern in Los Angeles stattfinden.
Unter einer dicken Schicht aus Staub, Spinnweben und Nebelschwaden, zwischen maroden Möbeln, Geheimgängen im Keller und knarrenden Türen verbirgt Roger Corman - oder viel eher Edgar Allan Poe - das düstere Geheimnis der Familie Usher. Doch nicht unbedingt die geradezu für einen Gruselfilm prädestinierte Villa, in der sich der komplette Film abspielt, ist der Hauptgrund, weshalb „House of Usher“ das unbehagliche Gefühl des Zuschauers permanent auf einem hohen Level hält. Vielmehr sind es seine Vorstellungen, in denen er sich ausmalt, welche grauenhaften Taten im Laufe der Jahre in den alten Gemäuern begangen wurden, die die schaurigen Portraits der Täter an den Wänden andeuten. Oder was ihn erwartet, wenn er kurz vor Schluss auf die einzig verbliebene Frau der Familie stößt, nachdem der Hausdiener schon Schreckliches angedeutet hat. Auch Vincent Price ist für den ein oder anderen kalten Schauer verantwortlich, obwohl von seiner Figur niemals eine echte Bedrohung ausgeht, denn er wirkt kraftlos und scheint andauernd unter den Vergehen seiner Vorfahren zu leiden. Trotzdem schafft es die Horror-Ikone mit seinem übertriebenen Spiel seinen Schmerz spürbar werden zu lassen und flößt die Angst, die seine Rolle vor einem Scheitern ihres Plans hat, geradezu intravenös in sein Publikum ein.
Langsam nerven die wöchentlichen Beiträge zu Inception wirklich ganz schön. Sogar so sehr, dass ich mich immer mehr von dem Film genervt fühle, obwohl ich ihn ja eigentlich mochte/mag. Dabei ist er doch eigentlich schon Schnee von gestern, voll 2010.
Als wäre Tschaikowskys Musik allein nicht ohnehin schön genug, reichert Ken Russell sie mit beinahe ebenso gefühlvollen und berauschenden Bildern an. Die audiovisuelle Harmonie funktioniert derart gut, dass es an vielen Stellen gar keiner Worte mehr bedarf, die Handlung voranzutreiben oder zu beschreiben, was in den Charakteren vorgeht und in welcher Stimmung sie sich gerade befinden. Mit fortlaufender Spielzeit wird diese erwartungsgemäß immer pessimistischer bis der Wahnsinn völlig die Überhand gewinnt und die Geschichte um den bedeutenden Komponisten Russell-typisch in grotesken und erschütternden Szenen zu Ende geführt wird. Dabei steht zunächst Tschaikowskys Werdegang zur Berühmtheit im Mittelpunkt, der in Form von Richard Chamberlain einige seiner größten Werke präsentieren darf. Schon recht bald jedoch rückt seine Karriere immer weiter in den Hintergrund und dafür umso mehr sein Privatleben, das von einer Scheinehe und unterdrückter Homosexualität geprägt wird, ins Zentrum des Geschehens. Ob sich das Leben des Pjotr Iljitsch Tschaikowsky genau so zugetragen hat wie in „The Music Lovers“, sei dahingestellt, doch unbestreitbar ist, dass es Ken Russell gelang, die Geschichte des russischen Musikers in seiner vollen Traurigkeit und Verbitterung auf höchst emotionale Weise zu erzählen.
I'm the Dude. So that's what you call me. You know, that or, uh, His Dudeness, or uh, Duder, or El Duderino if you're not into the whole brevity thing.
Nicht strikt den Wallace-Regeln aus den vorigen Filmen der Reihe folgend, floppte „Das Rätsel der roten Orchidee“ prompt an den Kinokassen und durfte sich auch seitdem nie großer Beliebtheit erfreuen. Vermutlich habe ich noch lange nicht genug dieser berüchtigten deutschen Krimis gesehen - bisher sind es ganze fünf -, um den ansonsten immer wiederkehrenden, doch hier teilweise fehlenden Grundelementen dieser Reihe hinterherzutrauern und so auch die allgemeine Abneigung gegenüber dem Film verstehen zu können. Mängel besitzt er sicherlich: wer in Wirklichkeit der entscheidende Drahtzieher ist, ist vom Zuschauer recht bald ausgemacht und die großen Gruselmomente bleiben aus. Das gehörige Maß an Humor lässt das Verlangen nach Spannung jedoch schon bald verschwinden und die glänzend aufgelegten Schauspieler, u.a. Christopher Lee, sorgen über 80 Minuten hinweg für höchste Unterhaltung. Vor allem Eddi Arent als „Todesbutler Parker“ ist für viele Lacher gut, wenn er seine Arbeitsstelle in regelmäßigen Abständen gezwungenermaßen wechseln muss, da mit ihm scheinbar auch der Sensenmann seiner Berufung nachgeht und seine Arbeitgeber deshalb schon oft abtreten, bevor sie sich überhaupt an ihn gewöhnen konnten. Am Ende weiß er aber „wie’s gemacht wird“ und so tat das auch Helmut Ashley, denn ihm gelang ein sehenswerter Beitrag zur Edgar-Wallace-Reihe.
Bikini tragende, junge und vor allem attraktive Schülerinnen räkeln sich am Swimmingpool ihrer Bildungsstätte, was zunächst ein kleiner Vorgeschmack für einen klassischen Sexploitationfilm aus der Schulmädchen-Schublade zu sein scheint. Auch der (Original-)Titel lässt derartiges vermuten, doch obwohl dieser verspricht, dass nur nackt gestorben wird – und das auch einhält -, ist Margheritis Film ein ganz zahmer, der entblößte Körper und Blutvergießen fast vollständig ausspart. Statt Brüsten und dem Lebenssaft sind die herrlichen Sixties-Szenerien der Schule mit ihren ulkigen Tapeten zu bewundern, die in Verbindung mit dem Soundtrack schnell für gialloeske Stimmung sorgen. Bemerkenswert, dass es sich bei „Nude... si muore“ bereits um einen waschechten Giallo handelt, obwohl Argentos Startschuss erst 2 Jahre später kommen sollte. Doch auch hier tritt schon ein behandschuhter Killer auf und schnappt sich ein Mädchen nach dem anderen. Ärgerlich ist es nur, dass es die mit Abstand nervigste unter diesen nie in die würgenden Hände des Unbekannten gelangt und stattdessen eine nicht ganz unwesentliche Rolle im weiteren Verlaufe des Film zugesprochen bekommt und deshalb auch weiterhin mit bekloppten Sprüchen die Geduld des Zuschauers herausfordert. Dennoch geht daraus eine angenehm lockere Atmosphäre hervor, die auch von den haarsträubend schlechten, aber sympathisch vorgetragenen Dialogen unterstützt wird, da sich das Ganze im Gegensatz zu späteren Genrevertretern nie so richtig ernst nimmt. Der Ernst Margheritis kann auch nicht der Mörder und dessen Enttarnung sein. Um den nicht sofort zu erkennen, gehört schon ein gehöriges Maß Blödheit dazu. Der Spannung schadet das natürlich, der (trashigen) Unterhaltung hingegen nicht.