eXonic - Kommentare
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Alle Kommentare von eXonic
Wirklich ein ganz feiner Zug von Koch, wenn auch diese Filme nicht gerade zu den Genrehighlights zählen. Kaufen werde ich mir die Box dennoch, allein, um das Label für den Mut zu unterstützen. Das Tollste an der Box ist allerdings, dass sie "Giallo Collection TEIL 1" heißt. Wir dürfen uns also hoffentlich noch auf weitere unbekannte Giallo-Perlen freuen.
http://kurier.at/kultur/film/italienischer-regisseur-damiano-damiani-gestorben/4.561.741
:(
Bei dieser Überschrift dachte ich schon, dass endlich eine Veröffentlichung von "The Whole Bloody Affair" ansteht. Scheint so, als müssten wir leider weiter warten.
"Masks", die neue Giallo-Hommage von Andreas Marschall, würde noch in die Liste passen. Ein toller Film, auch wenn nur sehr wenig von Berlin zu sehen ist.
Mir kommt es immer wieder so vor, als stünde "Opera" ein wenig im Schatten von Argentos Frühwerken. In Wirklichkeit ist er aber nach "Suspiria" und "Profondo Rosso" zusammen mit "Inferno" der beste Film, den Argento je gemacht hat.
Dass das Poliziottesco-Meisterwerk "Milano Kaliber 9" keinen Platz auf dieser Liste finden würde, war klar. 34 Berwertungen sind natürlich nicht genug. Schade fand ich allerdings, dass der Film nicht einmal unter den Geheimtipps auf der letzten Seite auftaucht. Gerade in Italien wurden in den 70ern und 80ern eine ganze Menge Gangsterfilme produziert und da hätte stellvertretend für den Poliziottesco wenigstens dieses Paradebeispiel eine Erwähnung verdient gehabt.
Der verschollene Zwillingsbruder Humphrey Bogarts?
http://bit.ly/VmvNcH
http://bit.ly/RWLgl1
Kurioserweise steht in Robert Sacchis Filmografie unter anderem der Film "The Man with Bogart's Face".
Und heute verzichten wir mal darauf, den Unwissenden mit Tipps zu helfen. Wir wollen doch alle diese schicke Teufel-Anlage für uns allein. ;)
Wobei das heutige Rätsel eigentlich so leicht ist, dass eh fast jeder zur Lösung kommen wird.
Insgesamt war es dann doch ein zufriedenstellender Abschluss und eine gelungene Staffel, die ich aber niemals zu den besten von "Dexter" zählen würde. Die teilweise komplett unzusammenhängenden oder plötzlich über Bord geworfenen Storylines waren dafür einfach zu schwach. Angefanegn hat es bei Louis, der ganz klar als Antagonist aufgebaut und von der einen auf die andere Sekunde umgebracht wurde. Dann die Geschichte mit den Koshkas, die mit Isaaks Tod ziemlich kurz vor dem Staffefinale ihr Ende fand und nur noch durch Quinn (uniteressanterweise) ein wenig am Leben erhalten wurde. Mit dem urplötzlichen Verschwinden von Nadia war dann aber endgültig Schluss. Gab es da etwas Probleme mit der Schauspielerin? Anders kann ich mir diesen Ausgang nicht errklären. Die LaGuerta-Story wird dann erst in den letzten 3 Folgen so richtig thematisiert; vorher wirkte sie stets wie ein unwichtiger Nebenplot. Für meine Begriffe war das viel zu wenig. Dieser Handlungsstrang war an sich ziemlich interessant und spannend und hätte es verdient gehabt, vor allem in den ersten Folgen, mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. So wirkt es dann doch ziemlich unglaubwürdig, dass LaGuerta so schnell hinter Dexters Geheimnis kommen konnte. Weiterhin störend finde ich, dass Dexter anscheinend jetzt endgültig nicht mehr an Harrys Code und seinen Dark Passanger glaubt. Für mich unbegreiflich, dass die Drehbuchautoren diesen Schritt gegangen sind, denn das war ja das Essentielle an Dexter.
Durch die vielen Kritikpunkte hört es sich jetzt wahrscheinlich so an, als hätte ich mit der 7. Staffel überhaupt nichts anfangen konnte, doch trotzdem ist das Gegenteil der Fall. Toll war vor allem, dass die Beziehung zwischen Dexter und Debra so in den Mittelpunkt gerückt wurde. Spannend war es ebenso über die meiste Zeit hinweg und eben die letzten Szenen des Finales gehören zu den besten der Serie. Gefallen hat mir außerdem, dass es nicht mal einen richtig dicken Cliffhanger brauchte, um für Vorfreude auf die nächste Staffel zu sorgen. Was wird z.B. mit Hannah geschehen? Will sie Rache an Dexter nehmen und liegt am Ende auf ihrem Tisch oder lieben sie sich immer noch? Ist für Batista wirklich Schluss oder kommt er nun doch nochmal ins Grübeln und ermittelt privat? Wie geht Debra mit ihrem Mord um und wie wird sich ihre Beziehung zu Dexter dadurch enden? Ich bin schon sehr gespannt und hoffe auf einen guten Serienabschluss.
Vorsicht, leichte Spoiler!
Filme mit Grindhouse-Filter und Liebesbekundungen an die glorreichen Zeiten der 70er und 80er im verspielten Retro-Look erfreuten sich in den letzten Jahren an großer Beliebtheit. „The House of the Devil“ reiht sich mit Röhrenjeans und Walkman perfekt in diesen Trend ein, stellt allerdings einen ganz besonderen Beitrag innerhalb dieser neuen alten Filme dar. Ti West vollbrachte mit seinem Werk nämlich etwas, was bisher noch keinem seiner Regiekollegen so recht vergönnt war: Es atmet geradezu den Flair vergangener Tage, könnte genauso gut vor 30 oder 40 Jahre gedreht worden sein und ist eben nicht nur rein oberflächlich eine Kultfilm-Reminiszenz.
Die Einfachheit der damals dargebotenen Geschichten passt sich West dabei erfreulicherweise an und er gerät nie in Versuchung, wirre Plotpfade zu beschreiten oder seinen Film mit unnötigen Effekten zu überladen. Ganz klassisch präsentiert sich außerdem das langsame Erzähltempo, mit dem „The House of the Devil“ voranschreitet. Über 90 Minuten hinweg geschieht nämlich nahezu gar nichts, doch genau aus dieser Tatsache zieht der Film seine eigentliche Stärke. Wie West mit der Erwartungshaltung seines Publikums spielt, gleicht einem Geniestreich: Kinoplakat, Titel und die ganze Szenerie suggerieren einen von vielen Horrorfilmen, wie sie bereits zuhauf über den Bildschirm flimmerten. Den Horror spart der zum Drehzeitpunkt erst 29-jährige Regisseur lange aus und lässt Samantha, die in einem abgelegenen Haus einen Babysitter-Job übernehmen soll, ihren Arbeitsplatz bei fast völliger Stille auskundschaften. Natürlich ist es währenddessen Nacht und sie ganz allein, doch wirkliche Gründe, um sich zu gruseln, sind das freilich nicht. Da einem jeden Zuschauer aber ständig bewusst ist, dass er sich gerade in einem Horrorfilm befinden sollte, erwartet er hinter jeder Ecke und Tür den nächsten Schock – welchen es nicht gibt. Gerade deshalb fühlt sich „The House of the Devil“ wesentlich intensiver an als fast sämtliche andere Genrefilm der Gegenwart: Die gewohnten Verschnaufpausen nach den obligatorischen Reißer-Szenen kommen somit nicht zustande, was in einer bald unaushaltbaren Spannungs-Anstauung resultiert.
Samantha geht es dabei auch nicht anders. Als würde sie nach dem Grauen suchen, wandert sie im „Haus des Teufels“ umher, ohne aber etwas wirklich Bedeutsames zu finden. Wie eine Texttafel zu Beginn des Films verrät, glaubten in den 80ern 70% aller Amerikaner an Satanismus. Zählt Samantha etwa auch dazu? Wie sonst lässt sich das völlig übertriebene Ende erklären, das überhaupt nicht zum vorigen Geschehen passen will, außer damit, dass es sich lediglich in ihrem Kopf abspielt, ausgelöst durch ihre angesammelte Angst vor dem Nichts und der Überzeugung, dass der Teufel existiere, der für das Unheimliche verantwortlich sein muss? Denkbar wäre es also, dass West nicht nur mit den Erwartungen seines Publikums spielt, sondern auch mit denen seiner Hauptperson. Ob dies nun die Absicht von Ti West war oder nicht, ist unerheblich - „The House of the Devil“ funktioniert in jedem Fall und bildet mit seiner subtilen Oldschool-Optik und seinem unglaublichen Spannungsbogen das krasse Gegenstück zu den vielen gegenwärtigen Horrorfilmen.
Ich will dich ja nicht neidisch machen, aber morgen schaue ich mir die schwarzen Handschuhe im Kino an. :P Oh, das wird so gut!
Mal wieder exakt meine Meinung, was hier steht. Ich war ebenfalls ziemlich überrascht, dass die neue Folge nach den beiden vorigen derart gut ist. Trotzdem finde ich es weiterhin ärgerlich, dass die LaGuerta-Storyline erst zum Ende hin wirklich in Fahrt kommt und spannend wird. Da wäre genügen Potential für eine komplette Staffel gewesen. Schade, dass stattdessen in den ersten zwei Dritteln der Staffel der Koshka-Plot so sehr im Mittelpunkt stand, der jetzt absolut unwichtig geworden ist. Trotzdem können wir uns wahrscheinlich auf ein spannendes Finale freuen, denn LaGuerta wird kaum noch an Dexters Schuld zweifeln. Wenn Estrada schon die ganze Zeit beschattet wurde, dann wird der Polizei sicherlich auch nicht das Gespräch zwischen ihm und Dexter entgangen sein, was ein zusätzlicher Beweis wäre. Aber wer weiß, vielleicht war all das nur die Vorarbeit für die 8. Staffel und wir erleben nächsten Montag einen ganz fiesen Cliffhanger.
Wie es mit Hannah weitergeht, ist ebenfalls eine spannende Frage. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie einfach hinter Gitter wandern wird. Am ehesten glaube ich an einen Selbstmord, denn ihr Herz ist nun gebrochen und die Worte vor der Verhaftung ("You should have killed me.") klingen auch so, als würde sie lieber sterben als Dexter zu verlassen.
Für eine so große Community mit vielen verschiedenen Geschmäckern ist diese Liste im Großen und Ganzen wirklich gut ausgefallen. Dass ein Film wie "Possession" Platz 1 erreicht ist ebenso überraschend wie erfreulich (davon gibt es übrigens eine hervorragende Veröffentlichung von Bildstörung). Auch die Platzierungen von "Suspiria" und "Profondo Rosso" freuen mich ungemein. Den ein oder anderen Film aus diesen Top 25 hätte ich persönlich zwar lieber mit ein paar weiter hintenliegenden ausgetauscht, aber die Liste geht für mich auch noch so in Ordnung.
Nur zwei kleine Wermutstropfen: "Schloss des Schreckens" und "The Descent" sind nicht in den Top 100 vertreten.
Der bisherige Tiefpunkt dieser Staffel, wenn nicht der ganzen Serie. Innerhalb einer Folge lässt sich also Dexter davon überzeugen, dass sein Dark Passanger bloße Einbildung war? Das ging wesentlich zu schnell. Damit hat sich dann dieses Detail, das ihn von allen anderen Serienmördern unterscheidet, einfach mal eben in Luft aufgelöst. Und nun? Wie soll man sich denn jetzt noch mit ihm identifizieren, wo er doch nicht mehr besser ist, als seine zahllosen Opfer? Ich hoffe ja, dass Dexter den Dark Passanger noch nicht endgültig aufgegeben hat und sich die nächsten zwei Folgen damit beschäftigen, dass er wieder zurückkehrt. Vorstellbar wäre ja, dass er sich bewusst wird, dass er ohne den Begleiter zu einem echten Monster wird und Hannah doch noch umbringt, weil sie ihn schließlich dazu geführt hat. Jedoch ist das eher unwahrscheinlich. Eine glückliche, gemeinsame Zukunft für die beiden ist aber ebenso undenkbar.
Die Story um LaGuerta ist eigentlich ziemlich spannend, kommt aber erst jetzt so richtig in Fahrt - und das ist zu spät. Bis zur letzten Folge fühlten sich ihre Nachforschungen wie ein relativ belangloser Nebenplot an und jetzt scheint es darauf hinaus zu laufen, dass in diesem Zusammenhang der große Showdown am Ende stattfinden wird. Das Phantom wird dabei vielleicht auch noch eine gewisse Rolle spielen. Ich denke mal, dass er der Polizei erzählen wird, dass er von irgendjemanden mit Folie gefesselt wurde und sich dann LaGuerta restlos in ihren Vermutungen bestätigt sieht.
Wie eigentlich immer stimme ich dem Recap hier zu 100% zu. Isaak als einer der besten Gegner Dexters überhaupt hat natürlich einen ganz anderen Abgang verdient. Ich hoffe jetzt nur nicht, dass der Showdown mit George stattfindet, an dem sich Dexter dann rächen soll. Dazu war er bisher viel zu belanglos für die Staffel. Ein Finale mit LaGuerta könnte mich da zwar eher begeistern, aber noch lange nicht glücklich machen. Dexter weiß noch überhaupt nicht, wie weit sie in ihren Nachvorschungen vorangeschritten ist und der Handlungsfaden wurde einfach viel zu wenig behandelt, womit ein solches Ende viel zu schnell kommen würde. Das dann lieber für Staffel 8 aufsparen.
Außerdem bleibt zu hoffen, dass das "Phantom" in irgendeiner Weise etwas mit dem bisherigen Storyverlauf zu tun hat, denn sonst kann ich absolut nicht nachvollziehen, weshalb so ein Nebenstrang so kurz vor Ende eingeführt wird, wo doch die Zeit für wesentlich wichtigere Dinge hergenommen sollte.
Gewalt und Sleaze - zwei wesentliche Bestandteile des Giallos, die wahrscheinlich in den frühen 70ern Hauptgründe für die aufkommende Beliebtheit dieser italienischen Thriller waren. Zu bieten hatten die Filme von Argento, Martino und Co. allerdings mehr, viel mehr, doch das belgische Regie-Duo Gaillard und Robin hat das offenbar nicht verstanden. Ihren missglückten Versuch einer Hommage reduzieren die beiden nämlich einzig und allein auf nackte Brüste und grausame Morde. Als wäre „Last Caress“ dadurch nicht schon primitiv genug, entschieden sich die Giallo-Fanboys einfach dazu, ihre Lieblingsszenen aus „Profondo Rosso“, „Suspiria“ oder „Torso“ kurzerhand nachzudrehen und in ihren Film einzubauen. Eigene Ideen sind quasi nicht existent, ebenso wie eine vernünftige Geschichte oder schauspielerisches Talent. Unfreiwillig komische Momente ersticken darüber hinaus jegliches Aufkommen von Spannung bereits im Keim und die billige Optik lässt zu keinem Zeitpunkt Giallo-Feeling aufkommen. Einzig der Soundtrack schafft das stellenweise, wenn er an die glorreichen Zeiten von Goblin erinnert, womit das Positive in „Last Caress“ allerdings schon wieder ein Ende findet.
Ein Jahr nach seinem Genre-Highlight „Milano calibro 9“ trommelt Fernando di Leo für „La Mala Ordina“, den zweiten Teil seiner Milieu-Trilogie, wieder einen beeindruckenden Cast zusammen, auch wenn er nicht ganz den Glanz seines Vorgängers versprüht. Übrig aus der alten Besetzung blieb lediglich Mario Adorf, der hier so in etwa den Josef K. des Gangstertums gibt, denn wie auch in Kafkas Roman soll hier der Hauptperson der Prozess gemacht werden, nur ohne Verhandlungen, und niemand weiß so recht warum. Adorf beweist in seiner Rolle dann einmal wieder seine außerordentlichen Fähigkeiten: Den Wandel seiner Figur von einer Zuhälter-Frohnatur mit etwas Dreck am Stecken zum verbitterten Racheengel, der vor lauter Zorn Telefone, Windschutzscheiben und Gegner mit seinem Schädel zertrümmert, meistert er eindrucksvoll, wenn auch teilweise ein wenig übertrieben.
Seine Gegner, Henry Silva und Woody Strode, die als Killer-Duo auf Adorf-Jagd gehen, inspirierten übrigens Quentin Tarantino, ein begeisterter Fan di Leos, zu zwei seiner berühmtesten Filmfiguren: Vincent Vega und Jules Winnfield. Durch ihre ungleiche Art sorgen die beiden für so manche komische Szene, verschrecken aber ebenso durch ihre hohe Gewaltbereitschaft. Reichlich Blei verballert dieses Zweierteam im Laufe des Films und sorgt damit für üppige Action, doch für die atemberaubendste Szene ist wiedermal Adorf verantwortlich. Im echten (!) Mailänder Verkehr geht er mehrere Minuten auf Verfolgungsjagd, klammert sich bei gut 70 km/h an die Motorhaube eines Autos und stellt Sprintfähigkeiten unter Beweis, die man ihm gar nicht zutrauen würde.
Das Drehbuch verliert di Leo bei einem solchen Spektakel allerdings öfters aus den Augen und es macht deshalb keinen so ausgewogenen Eindruck mehr wie in „Milano calibro 9“. Vor allem mangelt es ihm an Überraschungsmomenten, guten Dialogen und überzeugenden Nebencharakteren – Aspekte, die den Vorgänger noch so besonders auszeichneten. Auch das Ende ist keinem Vergleich gewachsen, denn obwohl es ebenfalls ziemlich emotional und actionreich ausfällt, enttäuscht die Auflösung doch zu sehr. Nahezu unschlagbar ist „La Mala Ordina“ allerdings was das Tempo anbelangt. In einem Affenzahn führt di Leo durch das Geschehen und gestaltet so seinen Film in höchstem Maße unterhaltsam, selbst wenn der Plot ziemlich einfach gehalten ist. Die gut durchdachte Geschichte weicht eindeutig di Leos Absicht, seinen Zuschauern zu vermitteln, welchen grausamen Mitteln sich die Mafia bedient, um ihre Ziele zu verwirklichen, und wie schwer es ist, sich aus ihren Fängen zu befreien. Dabei beschönigt er nichts und kennt keine Gnade für seine Hauptfigur, wodurch „La Mala Ordina“ zu einem niederschmetternden und dramatischen Gangsterfilm geworden ist, der sich nicht nur in dieser Hinsicht vom Genre-Einerlei deutlich abheben kann.
Nachdem die letzten beiden Folgen eher zum Durchschnaufen, aber trotzdem gut waren, war die Neuste mal wieder ein echtes Highlight - trotz Astor und Cody. Die beiden hätte ich in dieser Serie wirklich nicht mehr sehen müssen. Nervig wie immer, doch zum Glück hielt sich ihre Screentime arg in Grenzen.
Das war es dann aber schon mit der Kritik. Toll, dass die Beziehung zwischen Dexter und Debra wieder in den Vordergrund gerückt ist. Das lange Gespräch zwischen ihnen war richtig intensiv und schauspilerisch erste Sahne. Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, wann Debs Liebe zu ihm endlich wieder aufgegriffen wird. Die Situation ist jetzt jedenfalls so richtig schön verzwickt. Debra scheint sich auch so langsam in ein Wrack zu verwandeln und da ist Hannah sicher kein gutes Gegenmittel. Denkbar wäre es schon, dass Debra sie aus Verzweiflung und Eifersucht letztendlich doch selbst umbringt, Dex will ja nicht. Schließlich will sie Hannah ohnehin tot sehen.
Auch die Szenen mit Isaak waren einmal wieder super. Bisher hatten die meisten großen Gegner von Dexter nicht mehr wirklich alle Latten am Zaun, Isaak dagegen ist die Ruhe in Person und das macht ihn fast so unheimlich wie Trinity. Von solchen Dialogen wie in der Bar kann ich nicht genug bekommen.
Schon der Prolog von „Milano Calibro 9“ gibt in etwa die Marschrute dieses Genreklassikers vor: Eine Geldübergabe läuft schief, 300.000 Dollar verschwinden spurlos und keiner der an diesem Verbrechen Beteiligten scheint etwas darüber zu wissen. Von diesen Umständen weniger erfreut, sprengt Mario Adorf als Initiator und Gangsterboss-Gehilfe Rocco ohne mit der Wimper zu zucken noch vor dem Vorspann drei seiner Mittäter in die Luft.
Fernando Di Leo schlägt also eine extrem harte und gnadenlose Gangart an, die jedoch nicht nur aus Gewaltszenen wie dieser resultiert. Die Intensität gewinnt „Milano Calibro 9“ nämlich vor allem aus seiner durchwegs spannend inszenierten Crimestory und den hervorragend agierenden Darstellern. Neben dem bereits erwähnten Adorf, der wahrlich eine „Wahnsinns“-Overacting-Performance abliefert, überzeugt Hauptdarsteller Gastone Moschin als Ex-Häftling Ugo Piazza eindeutig am meisten. Verfolgt von Justiz und Mafia, lässt er den Zuschauer eindrucksvoll an seinem schwierigen Vorhaben, in der freien Welt wieder Fuß zu fassen, teilhaben, baut mit seinem Spiel eine starke emotionale Bindung zu ihm auf und bleibt gleichzeitig bis zuletzt in seinen Aktionen undurchschaubar. Ebenso gut aufgelegt präsentieren sich die Nebendarsteller, die aus vielen sympathischen Charaktergesichtern des italienischen Genrekinos bestehen und jedem Italo-Liebhaber das Herz aufgehen lassen. Frank Wolff und Luigi Pistilli bilden die Polizeiabteilung, Philippe Leroy ist als letzter verbliebener Freund Ugos zu sehen, Lionel Stander als mächtiger Mafiaboss und Barbara Bouchet verzückt als edle Schönehit einmal mehr das männliche Publikum, nimmt aber trotzdem eine sehr entscheidende Rolle ein.
In der Geschichte, die di Leo erzählt existieren nämlich keine unwichtigen Faktoren. In „Milano Calibro 9“ konzentriert er sich auf einen stringenten Fortlauf der Handlung, erzählt diese bis zum Ende ohne Durchhänger und zeigt dabei außerdem noch die sozialen Missstände zwischen Nord- und Süditalien auf. Wer sich das verschwundene Geld unter den Nagel gerissen hat, klärt di Leo erst in den letzten Minuten und spannt sein Publikum bis dahin gekonnt auf die Folter. Das soll allerdings nicht die einzige Überraschung sein, die dann auf sich warten lässt: Die Ereignisse scheinen sich plötzlich geradezu zu überschlagen, was für einen denkwürdigen und einzigartigen Schluss sorgt.
„Milano Calibro 9“ wird seinem Ruf als das Non-Plus-Ultra des Poliziottescos mehr als gerecht. Di Leos Film erfüllt alles, was einen guten Vertreter dieses Subgenres ausmacht und brilliert vor allem durch sein fantastisches Schauspielerensemble. Für den geneigten Italophilen ist „Milano Calibro 9“ die Kirsche auf dem Sahnehäubchen, aber auch jeder andere (Action-)Thriller-Fan sollte hiermit seine Freude haben.
Eine wirklich klasse Staffel bisher, besser als die erste! Diese ganzen Wendungen machen einfach enorm Spaß. Dass sich zum Beispiel Thredson als der größte Psychopath von allen entpuppt, hätte ich auch niemals gedacht. Ich kann es jetzt schon nicht mehr abwarten, die nächste Folge zu sehen. Was passiert mit Kit? Überlebt Lana? Was hat Grace gesehen? Ist Dr. Arden nun wirklich ein Nazi? Was passiert mit Shelley? Ist Charlotte aka Anne Frank wirklich geheilt? Kehr Schwester Jude zurück?
Jeder Handlungsstrang ist einfach richtig interessant und spannend, mitzuverfolgen.
Um die meisten Remakes älterer Horrorfilme mache ich normalerweise einen großen Bogen, aber das hier sieht auf jeden Fall vielversprechend aus und darum werde ich auch ganz bestimmt ins Kino gehen. Aja ist ja schon mal kein Schlechter und Wood finde ich sowieso irgendwie total passend für diese Rolle. Den Wahnsinn eines Joe Spinell wird er zwar bestimmt nicht erreichen können, aber der Trailer macht ohnehin den Eindruck, als würde Wood das erst gar nicht versuchen wollen und den Frank Zito wesentlich ruhiger interpretieren. Ich bin gespannt und freue mich drauf.
Yvonne Strahovski ist so... fantastisch! Freuen wir uns, dass Dexter Hannah doch nicht umgebracht hat, damit sich unsere Augen weiterhin an ihrem perfekten Aussehen ergötzen können.
Mario Bava war ein Phänomen. Egal was er auch anfasste und womit er zu tun hatte, letzten Endes holte er doch immer wieder das Bestmögliche heraus und geschah es unter noch so widrigen Umständen, wie sie bei „Terrore nello spazio“ herrschten. Diesmal wagt sich der Maestro of the Macabre sogar in den Weltraum, der in einer Turnhalle mit viel Liebe und Pappmaschee nachgebaut wurde. Hindern konnte das Bava allerdings nicht, seine heißgeliebten kunterbunten Lampen im Schrank stehen zu lassen und so das ultrabillige Trash-Set ansehnlich auszuleuchten, was der Atmosphäre des Films sehr zugute kommt. Dass auch sämtliche Schauspieler mit ihren laserschießenden Plastikgewehren ebenfalls Trash sind, kann zwar alles Licht der Welt nicht kaschieren, doch schaffen sie es nicht, trotz offensichtlich größter Anstrengungen, dem Bava den Film zu versauen. Wie diese Gemeinschaft aus Unfähigen in ihren spacigen Overalls die Auswirkungen einer stark erhöhten Gravitationskraft nachzuspielen versucht oder mit bitterem Ernst so tut, als wäre sie von einem außerirdischen Parasiten befallen, der sie zu Wahnsinnigen werden lässt, dürfte jeden Liebhaber des schlechten Geschmacks ehrfürchtig niederknien lassen. Der deutsche Verleih behauptet übrigens, bei diesen Parasiten handle es sich um waschechte Vampire vom Mond. Ich behaupte wiederrum, dass „Terrore nello spazio“ folglich in einem Spiegelkabinett gedreht werden musste, denn nur so könnte es bekanntlich jenen Vampiren möglich sein, den kompletten Film über unsichtbar zu bleiben.
Bisher hört sich die ganze Chose für Nichtkenner wahrscheinlich einzig und allein nach einem großen Trash-Fest an, doch Mario Bava hat natürlich noch viel mehr auf Lager. Wie er hier die Mondlandschaft und die Innenleben der Raumschiffe einfängt, sieht alles andere als schnell dahingeschustert aus. Ganz besonders hervorzuheben ist die Wiederauferstehungs-Szene, die dem ganzen billigen Look zum Trotz so richtig unheimlich ist. Darüber hinaus fährt Bava sogar inhaltlich mit ein wenig Gesellschaftskritik auf, wenn auch nicht gerade subtil, und krönt „Terrore nello spazio“ schließlich mit einer schönen Schlusspointe.
Wieder eine tolle Folge. Isaak gefällt mir inzwischen richtig gut. Dieser Mann ist die Bosheit in Person, sein Hass für Dexter ist beinahe beängstigend, doch trotzdem gibt er sich immer sehr ruhig und das gefällt mir so gut daran. Die Szene, in der sich Isaak und Dexter im Gefängnis unterhalten war an Intensität kaum zu überbieten.
Debra war mal wieder in Höchstform. Herrlich: "Fuck. Motherfucking suck bag! You cock-munching fucking fuck nugget! Fuck!" Und etwas später: "Dex, we are in a storm of fuck."
Aber auch Masuka war mal wieder klasse.
Für den Horrorfilm gilt das Jahr 1960 noch heute als eines der prägendsten überhaupt. Alfred Hitchcock gelang mit „Psycho“ einer der Klassiker schlechthin und Michael Powells „Peeping Tom“ nahm im Laufe der Zeit einen ähnlichen Status ein. Ein anderer ungemein einflussreicher Film für spätere Genrefilme feierte ebenfalls in diesem Jahr seine Premiere: „La Maschera del demonio“ von einem gewissen Mario Bava, dessen Regiekarriere erst hiermit begann, nachdem er bereits seit den späten 30ern als Kameramann Erfahrung sammelte. Die Popularität der Filme seiner britischen Kollegen konnte er damit zwar nie vollends erreichen, was ihn aber nicht weniger bedeutsam für Regisseure wie Tim Burton macht, der „La Maschera del demonio“ als seinen Lieblingsfilm bezeichnet.
Dass Bavas Werk auch heute noch geschätzt wird und als Inspirationsquelle dient, liegt vor allem an seiner visuellen Komponente. Seine klassische Gothic-Szenerie aus einem alten Schloss, düsteren Kellern und nebelverhangenen Friedhöfen fängt Bava in gar teilweise expressionistisch anmutenden Schwarz-weiß-Bildern ein, die durch ihren starken Kontrast eine selten gesehene makabre und dichte Atmosphäre erzeugen. Beispielsweise scheint so den extrem dunklen Wäldern in „La Maschera del demonio“ jegliche Natürliche abhandengekommen zu sein, also ob jeder Baum, jedes Blatt, jede Phase vom Fluch der Hexe Asas befallen wurde, die nach einem 200-jährigen Totenschlaf wiedererwacht ist und durch das Blut ihrer Nachfahren zu alter Stärke zurückkehren will. Barbara Steele verkörperte diese Rolle souverän, wie auch die der Katia – Ebenbild und Nachfahrin Asas, die ins Visier ihrer Ahnin gerät.
Neben der Vielseitigkeit von Steeles Schauspiel ist an dieser Doppelrolle außerdem Bavas kunstvoller Umgang mit dem Licht zu bewundern. Allein durch die Beleuchtung verschafft er Asa einen unheimlichen und bösartigen Touch, wohingegen die Figur der Katia viel reiner, unschuldiger und zerbrechlicher wirkt. Die restlichen Charaktere, sowie seine Schauplätze rückt Bava ebenfalls stets ins rechte Licht, um die schaurige Atmosphäre über die gesamte Spielzeit hinweg aufrechtzuerhalten.
Der Grusel ist in „La Maschera del demonio“ trotzdem über die Jahre hinweg ein wenig verflogen, die teilweise schon recht expliziten Gewalt- und Ekelszenen haben es allerdings immer noch in sich, wobei Bava damit noch weit entfernt von seinem späteren Slasher-Prototyp „Reazione a catena“ ist. Ein verdammt unwohles Gefühl verursacht dieser Film nichtsdestotrotz bis heute und gilt deshalb zurecht als einer der besten italienischen Horrorfilme.