J.F.Lannister - Kommentare

Alle Kommentare von J.F.Lannister

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    "Henry Fonda on His Opening Scene In Once Upon a Time in the West | The Dick Cavett Show"
    https://www.youtube.com/watch?v=AChcvMFT0ao

    Ein Talkshow-Interview mit Henry Fonda von 1972, anhand dessen (ab Minute 3:20) beispielhaft klar wird, welchen Stellenwert der heutige Klassiker damals - vier Jahre nach Erscheinen - in den USA hatte. Nämlich gar keinen. Das Publikum reagiert mit Stille, hat offensichtlich keine Ahnung, von welchem Film Henry Fonda da überhaupt spricht. Moderator Dick Cavett reagiert verwundert bis entsetzt und fragt am Ende, ob der Film mit einer solchen Eröffnungsszene tatsächlich produziert wurde.

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      Tatsächlich der beste Teil der "Cold Prey"-Reihe in meinen Augen. Teil 1 empfand ich lediglich als langweiligen 08/15-Slasher (überraschend, da ich Roar Uthaugs Filme ansonsten sehr mag), Teil 2 als zweitklassige Neuverfilmung von "Halloween II".

      Teil 3 hingegen macht ein paar Sachen anders. Seinen Thrill erzeugt er in den ersten 70 Minuten weitestgehend nicht durch primitiven Gore sondern durch reine Suspense- oder (Natur-)Survivalmomente. Außerdem wird dem aus den Vorgängern bekannten Mörder nun ein Sexualstraftäter zur Seite gestellt, auf den ersten Blick unschuldig erscheinend, dem die Protagonisten deswegen mehrmals mit Hoffnung in die Arme laufen. Für den Zuschauer ein unangenehmes Szenario, in dem der Sexualstraftäter das kleinere Übel darstellt. Ansonsten hat Teil 3 den einzigen Slasherkill der Reihe zu bieten, bei dem sich die Drehbuchautoren zumindest etwas Gedanken gemacht haben. Da fühlt sich einer der Jugendlichen als cooler Checker, weil er sein Gewehr mitgenommen hat, um Jagen zu gehen, wird dann schnell aber selbst zum Gejagten. Ferner mochte ich die Crimethrillerelemente mit dem Polizisten.

      Nunja. In den letzten 20 Minuten erfolgt leider ein herber Rückschritt, der Mörder mutiert erneut zum unzerstörbaren Stehaufmännchen und der Film erfreut sich daran, mit spitzen oder scharfen Gegenständen durch Körper zu stoßen oder zu schneiden.

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      • J.F.Lannister 02.07.2022, 00:59 Geändert 02.07.2022, 01:13

        Disturbed - The Sound Of Silence
        https://www.youtube.com/watch?v=u9Dg-g7t2l4

        Beatallica - Hey Dude
        https://www.youtube.com/watch?v=EA_CgX2ihVg

        Sefa - Crawling
        https://www.youtube.com/watch?v=mJEaNIK8vj4

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          J.F.Lannister 30.06.2022, 22:54 Geändert 01.07.2022, 07:09
          über Hustle

          Wow, das kam für mich in der Intensität doch unerwartet.

          Ein mitreißendes Basketball-Sportlerdrama vor dem Hintergrund der Philadelphia 76ers in der NBA, Adam Sandler trumpft nach "Uncut Gems" erneut mit einer großartigen Leistung auf, er spielt einen Scout, der Trainer sein möchte und in Spanien ein Talent auf der Straße entdeckt. Nah an den Charakteren und sympathisch Rockyesk, dennoch modernisiert auf die heutigen Zeiten bezogen. Musikalisch vermittelt "Hustle" seine Sport- und Lebensmotivation im Gegensatz zu "Rocky" und "Creed" weniger auffällig sondern mit mehr Dezenz, nichtsdestotrotz ebenso leidenschaftlich.

          Der Cast besteht zu 90% aus aktuellen und ehemaligen Basketball-Persönlichkeiten, durch deren Mitwirken die Sportszenen qualitativ nicht nur hohe Glaubwürdigkeit erlangen, sondern die den Film überraschenderweise sogar mit gutem bis solidem Schauspiel aufwerten. Allein schon für die eindrucksvolle Abspannmontage hätte sich die Zusammenarbeit mit diesen Persönlichkeiten allerdings schon ausgezählt.

          Insgesamt eine schöne Liebeserklärung an den Sport des Basketballs und des Streetballs.

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              J.F.Lannister 28.06.2022, 23:34 Geändert 05.07.2022, 23:05

              Staffel 4.1 - 5/10 Punkten

              Nein, die Begeisterung meinerseits ist mittlerweile definitiv nicht mehr da. Nach Staffel 3 handelt es sich hiermit für mich um den nächsten Beweis, dass sich die Serie weitestgehend totgelaufen hat, es hätte bei der ursprünglich geplanten Miniserie bleiben bzw. spätestens nach Staffel 2 Schluss sein sollen. Immerhin kommt Staffel 4 ohne die partiellen Totalausfälle der dritten Staffel aus und bleibt konstant auf durchschnittlichem Niveau, dafür wird man mit sieben Episoden in Spielfilmlänge konfrontiert.

              Andere Serien folgen dem Motto des Monster of the Week, "Stranger Things" folgt dem Motto des Monster of the Season, im Grunde genommen wird immer das Gleiche erzählt. Auch wenn die Duffer Brüder letztendlich doch noch etwas Spannung aufbauen, indem sie sich nun eine Art Tom Riddle bzw. Lord Voldemort als Endgegner für die gesamte(?) Serie ausgedacht haben. Ein großes Problem besteht für mich des weiteren darin, dass den meisten Kindern von damals (Eleven, Mike, Will, Lucas) das Erwachsen Werden und die Highschool überhaupt nicht steht. Mit Will und Mike kann die Serie ohnehin kaum bis gar nichts mehr anfangen, hier werden Will sogar schon selbst die Worte in den Mund gelegt, er sei ein fünftes Rad am Wagen. In den Episoden 5-7 kommen beide dann über bestenfalls kleine Nebenrollen nicht hinaus.

              Strenggenommen hat mich in Staffel 4.1 nur der Kamtschatka-Plot gecatcht, die Beziehung zwischen Jim Hopper und Russian H'ghar und schließlich die Frage, ob und wie es den beiden gelingt, dem Gulag zu entkommen. Als zum Nachdenken anregend empfand ich ansonsten immerhin noch in Episode 4 den (metaphorisch) psychotherapeutischen Gedankengang, Musik als Leitweg zu verwenden, um dem Unbewusstsein zu entkommen und psychische Traumata zu überwinden. Max hat den Tod ihres Bruders Billy noch nicht verwunden, ist im Upside Down gefangen und kann nur entkommen, indem ihr Lieblingssong "Running Up That Hill" eingespielt wird. Ich glaube, zum ersten mal in der Serie wurde somit einem der 80er-Retroelemente auch eine inhaltliche Bedeutung zugesprochen, anstatt nur Nostalgiegefühle zu wecken. Abseits davon hätte ich mich ohne Dustin, Steve, Robin, Erica und Joyce Byers wohl sehr beim Ansehen der Episoden gelangweilt.

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              • Christopher Nolan, der nicht mehr mit Warner Bros zusammenarbeitet und sich im Schlechten vom Studio getrennt hat, wird in nächster Zeit definitiv keinen Batman-Film drehen. Die Möglichkeit sehe ich ferner ehrlich gesagt nur, sollte WB ihn mit der Produktion eines Originalblockbusters locken wie damals bei "Inception" und "The Dark Knight Rises" geschehen.

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                • Vielen Dank für die Organisation, Einar!

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                    J.F.Lannister 25.06.2022, 01:55 Geändert 25.06.2022, 02:22

                    Da bin ich hier tatsächlich reichlich spät dran, aber bis heute hatte ich nie die Muße gefunden, mich mit diesem 240-Minuten-Koloss zu beschäftigen. Das hat aber auch etwas Gutes an sich, zum Hype und Zerfleischen der verschiedenen Lager im Forum damals besteht nun ein großer Abstand und ich konnte mir den Film befreiter ansehen.

                    Ich habe es sehr genossen, mich abermals in Snyders Welten, seine Charaterzeichnungen und seine Vision hineinversetzen zu lassen. Wie es ähnlich schon bei "Batman v Superman" der Fall war, macht die Lang- bzw. Neufassung aus "Justice League" nicht unbedingt einen besseren Film, wohl aber ein runderes, ernsthafteres und epischeres Werk, wie es sich für so einen "Der Herr der Ringe" im DC-Format auch gehört.

                    Gleichzeitig dürfte der Cheese-Faktor im Vergleich mit der Kinofassung aber wohl noch größer ausgefallen sein. Ansonsten ist mein Problem an der Sache, ich wollte nie einen Snyder Cut haben, ich wollte einen Snyder-Whedon Cut, der in einer Langfassung die Stärken beider Köpfe vereint. Die guten Whedon-Einfälle (z.B. das Batman-Intro, "Tell me, do you bleed?", Flash in der Batcave, Aquaman auf dem Lasso, Bildung des Teams, die Evakuierung der russischen Stadt), vermisse ich schmerzlich. Nachteil der Langfassung ist des weiteren der bestehende und anwachsende Ballast im Hinblick auf die ursprünglich geplante Fortsetzung. Im Anbetracht der Tatsache, dass "Justice League Part 2" ohnehin nicht erscheinen wird, hätte man sich die Handlungsstränge und Szenen rundum den Martian Manhunter und die Alternativ-Postapokalyse inklusive des Jokers sowie Lex Luthor und Deathstroke am Ende auch gleich sparen können.

                    Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht sagen. Ich sehe diesen Text als kurze Ergänzug zu meinem Review von 2017 (siehe Link) und zu alledem, was ich damals in diversen Foren-Diskussionen geschrieben habe.

                    https://www.moviepilot.de/news/justice-league-review-198901

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                    • Bei Film und männlicher Darsteller blutet mir echt das Herz, wen ich da alles aussortieren musste :(

                      Bester Film (bis zu 7! Nominierungen)
                      Die zwölf Geschworenen
                      Die sieben Samurai
                      Boulevard der Dämmerung
                      Ben Hur
                      Godzilla
                      ... denn sie wissen nicht, was sie tun
                      Manche mögens heiß

                      Bester männlicher Darsteller (bis zu 5! Nominierungen)
                      Alec Guinness (Die Brücke am Kwai)
                      Sidney Poitier (Flucht in Ketten)
                      Charlton Heston (Ben Hur)
                      Jack Lemmon (Manche mögen’s heiß)
                      Tony Curtis (Manche mögen’s heiß)

                      Beste weibliche Darstellerin (bis zu 5! Nominierungen)
                      Bette Davis (Alles über Eva)
                      Gloria Swanson (Boulevard der Dämmerung)
                      Anne Bater (Alles über Eva)
                      Vivien Leigh (Endstation Sehnsucht)
                      Natalie Wood (… denn sie wissen nicht, was sie tun)

                      Beste Musik (bis zu 5! Nominierungen)
                      Die sieben Samurai
                      Ben Hur
                      Godzilla
                      Die Brücke am Kwai
                      Boulevard der Dämmerung

                      Lieblings-Star (bis zu 5! Nominierungen)
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                      Lieblings-Regisseur (bis zu 3! Nominierungen)
                      Billy Wilder
                      Akira Kurosawa
                      Sidney Lumet

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                      • Die Orcs auf den Bildern unterscheiden sich doch gar nicht so sehr von den Jackson-Filmen, außer dass sie halt andere Rüstung und Kleidung tragen. Für das Design scheint man auch wieder Gummimasken verwednet zu haben, was direkt schon haptischer und besser aussieht als die CGI-Orks aus den Hobbit-Filmen.

                        Diese Orc-Bilder sind bisher mit das vielversprechendste (Bewegt)Bildmaterial der Serie.

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                        • Dem kann ich mich anschließen. Nur weil es eine Barbie-Verfilmung ist, muss Ken doch nicht gekünstelt nach Plastik und Photoshop aussehen. Selten so etwas hässliches gesehen. Ich hoffe, das Bild täuscht.

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                            J.F.Lannister 16.06.2022, 01:12 Geändert 16.06.2022, 01:18

                            Ein ganz, ganz merkwürdiger Film, der zum Kopfschütteln und Aufstöhnen einlädt. Auf das Nostaliefest konnte man sich immerhin noch einstellen, dies geschieht jedoch auf dermaßen stümperhafte Weise, es überkommt einen dabei nur noch Fremdscham. Diverse Einstellungen aus dem Original werden plump rekreiert, Grant und Sattler verlieben sich ineinander, yay. Die zwanghafte Humorisierung des Plots kam für mich dagegen vollkommen unerwartet, den populären MCU-Stil hat man nun auch für "Jurassic World" übernommen. Vor Allem Dr. Ian Malcolm hat es diesbezüglich ziemlich schlimm getroffen, er muss alles dämlich kommentieren und wirkt zudem so, als sei er dauerstoned.

                            Lewis Dodgson kehrt in der Funktion als Biosyn-CEO (das Unternehmen wird in "Jurassic Park" nicht namentlich genannt) als menschlicher Antagonist zurück, wird von den Autoren aber nicht ernstgenommen sondern bloßgestellt, indem sie ihm einen albernen psychischen Tick verpasst haben. Keine Ahnung, ob sie da in Richtung der Silicon-Valley-CEOs geschielt haben. Der Schurkenplan, sich durch Biotechnologie und Sabotage eine Monopolstellung zu verschaffen, um so die globale Lebensmittelproduktion von sich abhängig zu machen, entpuppt sich im Kontrast dazu allerdings als durchaus spannend und birgt Qualität in sich. Eigentlich geht es im Film gar nicht um Dinosaurier sondern um Getreide und Heuschrecken, leider machen die Autoren aus dieser Idee letzendlich zu wenig.

                            Von der versprochenen globalen Ausbreitung der Saurier bekommt man lediglich im ersten Drittel und zum Schluss etwas zu sehen, der Rest des Films spielt in einem isolierten Dino-Nationalpark in den italienischen Dolomiten und spult den altbekannten Survivalplot aus den vorherigen Filmen zum sechsten Mal ab. Enttäuschend und im Großen und Ganzen langweilig, auch wenn Regisseur Trevorrow mit dem neu eingeführten Therizinosaurus und Bryce Dallas Howard zumindest eine ansprechende Horrorszene gelingt. Warum auch immer, obwohl es sich laut Wissenschaft um einen Pflanzenfresser handelt, hat man für den Film aus Therizinosaurus einen Fleischfresser gemacht, sozusagen einen Freddy-Krueger-Saurus. Immerhin existieren nun aber mit Pyroraptor und Therizinosaurus tatsächlich zwei gefiederte Saurier in der JP/JW-Reihe, das freut mich. Die Dinoaction fällt des Öfteren abstrus übertrieben aus, als Dinoschurken haben sich die Autoren Giganotosaurus ausgeguckt, der die Protagonisten in einer Szene beispielsweise einen Turm hochjagt, wobei so gut wie jeder Charakter der Reihe nach beinahe gefressen wird, als hätte man dafür ein Fließband angeworfen. Im Finale kommt ernsthaft wieder ein Verbündungsmoment, hier bildet Fanfavorit Rexi mit dem Therizinosaurus ein Tagteam, um den Giganotosaurus auszuschalten. Die Krone setzt dem Dinoplot schließlich der Koexistenzkitsch am Ende auf, durch den postuliert wird, dass Saurier und Säugetiere beziehungsweise Vögel fortan in friedlichen Gemeinschaften zusammenleben, zum Beispiel der Mosasaurus und Wale.

                            Als Lieblingsabschnitt meinerseits hat sich jener auf Malta herauskristallisiert. Um das gekidnappte Junge von Velociraptor Blue zu befreien, infiltrieren Chris Pratt und Bryce Dallas Howard mit Hilfe der CIA und des französichen Geheimdienstes (Rückkehr von Omar Sy) einen Schwarzmarkt für Dinos, legen sich mit einer Schmugglerbande an und liefern sich mit Attentäterraptoren eine Verfolgungsjagd durch die Stadt. Großartig verrückt. Aufgezogen wie ein Agentenactioner der Marke "James Bond" oder "Mission: Impossible", alternativ könnte man es auch als hippes Star-Wars-Abenteuer in Mos Eisley bezeichnen, Puppen und Animatronik inklusive. Dichen Lachmans Performance und ihr Outfit, wow, was war das denn? Und DeWanda Wise quasi als Han(na) Solo, sie hat mir über den gesamten Film hinweg sehr viel Spaß bereitet.

                            Nichtsdestotrotz wiegt das kaum den Rest des Films auf. Wüsste ich es nicht besser, hätte ich vermutet, dass hier jemand eine Parodie auf "Jurassic Park" drehen wollte, es aber nicht hinbekommen hat.

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                            • Es kommt auch immer darauf an, was man wie erzählen möchte. Bei "Thor Ragnarök" gab es die Beschwerden wegen der kurzen Laufzeit im Vorhinein auch schon und letztendlich hatte es für mich trotzdem sehr gut funktioniert. Waititi hatte ja gar nicht die Intention, ein Epos zu drehen. Daher bin ich hier bei "Thor 4" erstmal entspannt.

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                              • Ergänzt um die neuen Charaktere aus "The Secrets of Dumbledore" und ein paar andere aus den vorherigen Tierwesen-Filmen, die ich noch nicht drin hatte.

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                                  J.F.Lannister 11.06.2022, 02:33 Geändert 11.06.2022, 02:40

                                  The reason why Steve Jablonsky's score is still chad music.

                                  Dr. Peacock & Sefa - Incoming (Official Video)
                                  https://www.youtube.com/watch?v=_6QlWKJhhKQ

                                  Hardcore-Coverversion von "Arrival to Earth".

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                                  • J.F.Lannister 08.06.2022, 18:44 Geändert 08.06.2022, 19:10

                                    Matthew McConaugheys 20-minütige Rede im Weißen Haus, mit der er nach dem Amoklauf in seiner texanischen Heimatstadt Uvalde den Opfern gedenkt und sich für eine Reform des Waffengesetzes einsetzt.

                                    https://www.youtube.com/watch?v=cJOw0XUyTQs

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                                      J.F.Lannister 07.06.2022, 18:40 Geändert 07.06.2022, 20:42

                                      Erschiene der Film heute, würde er in gewissen Kreisen wohl regelrecht zerrissen werden^^

                                      Der gesamte Gerichtsprozess ist allerdings auch ziemlich merkwürdig.
                                      *SPOILER* Da begeht ein Vater nach der Folterung und Vergewaltigung seiner Tochter zweifachen Mord an den Tätern und unter dem Deckmantel des Rassismus in den Südstaaten wird er mit der Argumentation freigesprochen, dass es die Täter verdient hätten, es jeder andere Vater ebenso getan hätte und weiße Männer erst recht freigesprochen werden würden? Das halte ich schon für sehr unglaubwürdig und es misfällt mir, wie auf diese Weise Selbstjustiz und die Ermordung von Menschen legitimiert wird. Ich kann jeden Vater nachvollziehen, der in solchen Momenten zur Waffe greift, nur sollte der Film dann auch die Größe haben, den Vater seiner gerechten Strafe zuzuführen. Das ist auch vollkommen unabhängig davon, ob es sich nun um einen schwarzen oder weißen Vater handelt. *SPOILER ENDE*

                                      Abseits davon halte ich "Die Jury" schon für ein starkes Plädoyer gegen Rassismus in den Südstaaten, insbesondere die Abschlussrede trifft den Nagel auf den Kopf. Als Justizthriller taugt der Film auch einiges, Joel Schumacher kredenzt spannende 150 Minuten. Unvergleichlicher 90er-Sleaze mit dieser sich anbahnenden Affäre zwischen Matthew McConaughey und Sandra Bullock, Kevin Spacey tut unfreiwillig sein Übriges hinzu. Donald Sutherland als McConaugheys Mentor, Kiefer Sutherland als Ku-Klux-Klan-Anführer, last but not least Samuel L. Jackson als oben genannter Familienvater. Schon ein großartiger Cast.

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                                      • @kidhan und Leinzi: Herzlichen Dank für alles!

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                                          J.F.Lannister 06.06.2022, 21:43 Geändert 06.06.2022, 21:47

                                          Es ist schon erstaunlich, "Love, Death and Robots" wird mit jeder Staffel im Durchschnitt besser.

                                          Episode 1: Three Robots: Exit Strategies
                                          Roboter-Touristen machen Urlaub auf der postapokalyptischen, ausgestorbenen Erde. Zu sehr von oben herabgesehene Binsenweisheiten-Satire mit pseudolustigem Ende. 4/10

                                          Episode 2: Bad Travelling (Regie: David Fincher)
                                          Ein Segelschiff wird von einer Riesenkrabbe angegriffen und möchte aus Nahrungsgründen zu einer dicht bewohnten Insel transportiert werden. Spannender Thriller über das existentielle und moralische Dilemma, ob man lieber das eigene Leben oder das der fremden Leute retten soll. 7/10

                                          Episode 3: The Very Pulse of the Machine
                                          Survivaldrama nach einem Fahrzeugunfall auf dem Jupitermond Io zwischen Halluzination und Transzendenz. Leider zum Schluss mit eindeutiger Auflösung. 5/10

                                          Episode 4: Night of the Mini Dead
                                          Zombiapokalypse im Miniaturformat, witzige Idee, großartiger Stil. 6/10

                                          Episode 5: Kill Team Kill
                                          US-Marines müssen in Afghanistan einen als Waffe eingesetzten, außer Kontrolle geratenen Cyborg-Grizzly erledigen. Goriger Action-Trash. 4/10

                                          Episode 6: Swarm (Regie: Tim Miller)
                                          Naturwissenschaflter erforschen eine außerirdische Schwarm-Kolonie (vergleichbar mit Insekten), welche jedoch ein Immunsystem und Antikörper gegen intelligente Eindringlinge entwickelt hat. Spannende Gedankengänge. 6/10

                                          Episode 7:Mason’s Rats
                                          In einem futuristischen Schottland haben sich Ratten in einer Farmscheune im Zuge der Evolution zu intelligenten Lebewesen entwickelt und führen nun Krieg gegen den Farmer und die Gerätschaften des Kammerjägers. Witzige Action, mir fehte aber das gewisse Etwas. Eventuell wäre der Fokus auf die Evolution spannender gewesen. 5/10

                                          Epsode 8: In Vaulted Halls Entombed
                                          US-Marines müssen in einem Alien-artigen Tempel gegen Spinnenwesen überleben und stehen schließlich einem göttlichen Wesen gegenüber. Im Rahmen eines Kurzfilms in Ordnung, aber kein Vergleich mit ähnlichen Kino-Langfilmen. 5/10.

                                          Episode 9: Jibaro (Regie: Alberto Mielgo, "The Windshield Wiper", St. 1: "The Witness")
                                          Konquistadoren sind im puertoricanischen Regenwald auf der Suche nach Reichtümern und werden von einer Sirene in den Wahnsinn getrieben, mit Ausnahme eines tauben Ritters. Sehr gut ausgearbeitete und unangenehme Allegorie auf die Habgier der Konquistadoren. 7/10

                                          9
                                          • 7 .5

                                            Ohne die positive Rezeption und den kleinen Hype vor einiger Zeit hätte ich den Film gar nicht auf dem Schrim gehabt. Ich kann mich dem Lob auf jeden Fall anschließen, schon eine sympathische Zeitschleifen-Liebeskomödie mit charmanten Darstellern (Andy Samberg, Cristin Milioti, J. K. Simmons) und witzigen Einfällen. Die Indieversion von "Und täglich grüßt das Murmeltier".

                                            Mir gefällt, dass die Zeitschleife hier nicht nur als Situation begriffen wird, die es zu überwinden gilt, sondern dass man sich unter Umständen durch das Leben im Moment erst vollkommen entfalten kann. Ferner, dass es auch auf die Menschen im eigenen Umfeld und die Liebe ankommt, ob man solche Lebenssituationen nun als langweilige, sich wiederholende Monotonie oder als aufregendes Abenteuer empfindet.

                                            17
                                            • Bester Film
                                              ---------------------------------------------------------
                                              Blade Runner
                                              Full Metal Jacket
                                              Fanny und Alexander
                                              Shining
                                              Der Club der toten Dichter
                                              Ran
                                              Das Boot
                                              Indiana Jones und der letzte Kreuzzug
                                              Zurück in die Zukunft
                                              Mein Nachbar Totoro

                                              Bester Animationsfilm
                                              ---------------------------------------------------------
                                              Mein Nachbar Totoro
                                              Asterix bei den Briten
                                              Heavy Metal
                                              Kikis kleiner Lieferservice
                                              In einem Land vor unserer Zeit

                                              Beste Serie
                                              ---------------------------------------------------------
                                              Löwenzahn
                                              Die Gummibärenbande
                                              Meister Eder und sein Pumuckl
                                              Dragonball
                                              Nils Holgersson

                                              Bester Schauspieler
                                              ---------------------------------------------------------
                                              Robin Williams (Der Club der toten Dichter)
                                              Alan Rickman (Stirb Langsam)
                                              Klaus Kinski (Fitzcarraldo)
                                              Jack Nicholson (Shining)
                                              Robert De Niro (Wie ein wilder Stier)

                                              Beste Schauspielerin
                                              ---------------------------------------------------------
                                              Daryl Hannah (Blade Runner)
                                              Shelley Duvall (Shining)
                                              Sigourney Weaver (Aliens)
                                              Linda Hamilton (Terminator)
                                              Geena Davis (Die Fliege)

                                              Bester Soundtrack
                                              ---------------------------------------------------------
                                              Terminator
                                              Das Boot
                                              Zurück in die Zukunft
                                              Jäger des verlorenen Schatzes
                                              Conan der Barbar

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                                              • 3

                                                TOPGUN soll im Auftrag der NATO eine namenlose, aber vermutlich russische Urananreicherungsanlage zerstören, Captain "Maverick" erhält von Admiral "Iceman" die Order, eine Truppe junger Elite-Piloten für den Kampfeinsatz auszubilden und zu einem Team zu formen. Neben der zu erwartenden Tube Kitsch wird diesmal auch eine übergroße Tube Nostalgie ausgedrückt, um die guten alten Zeiten zu zelebrieren, das war echt nicht schön anzusehen. Da hätte man stattdessen auch einfach Teil 1 wieder im Kino aufführen können. Um die Handlung vermeintlich spannend zu halten, greifen die Drehbuchautoren für Charakterkonflikte, Wendungen und brenzlige Situationen zudem ganz tief in die Mottenkiste und sind der Meinung, damit noch irgendjemanden aus der Reserve locken zu können, dieses Selbstbewusstsein hat schon etwas Amüsantes an sich. Obendrein erinnert der Plan von TOPGUN an jenen der "Star Wars"-Rebellen im Kampf gegen den Todesstern, unfreiwillige Comedy-Momente^^

                                                Nervig wird es im letzten Drittel, wenn sich der Streifen verstärkt zu einer Cruise-Egoshow entwickelt. Maverick übernimmt bis dahin wie oben erwähnt die Rolle als Ausbilder im Hintergrund, eine überraschend angenehme Entscheidung der Autoren, aber weil die jungen Piloten letztendlich noch nicht zu 100% bereit sind, steigt Maverick doch noch einmal selbst als Schwarmführer in den Kampfjet, um die Mission zu meistern und um dafür zu sorgen, dass alle Piloten lebend heimkehren.

                                                Die Action hat allgemein schon ihre Reize, gemessen an den Vorabbehauptungen und geschürten Erwartungen fällt sie in meinen Augen aber doch schon enttäuschend aus. Weder handelt es sich um unvergleichliche Flugzeugaufnahmen, noch wurde ich von der Actioninszenierung in den Kinosessel gedrückt oder ins Cockpit gesogen. Als beschreibendes Adjektiv fällt mir gerade nur "nett" ein, das ist kein Film, der lange in meiner Erinnerung bleiben wird.

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                                                • Ein Artikel einer Rechtsanwältin für Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

                                                  Verliererin ist nicht nur Amber Heard, sondern gerade auch jene Frauen und Mädchen, die (häusliche) Gewalt durch Männer erfahren haben, und aufgrund dieses Prozesses nun gehemmt sind, aktiv vor Gericht dagegen vorzugehen und standhaft zu bleiben.

                                                  https://www.washingtonpost.com/opinions/2022/06/02/depp-heard-verdict-is-gag-order-women/

                                                  [...] The entire case has been like a “Black Mirror” episode. A dystopian nightmare in which TikToks of a distraught woman detailing an alleged sexual assault were devoured with popcorn and laughter. Twitter hashtags — #AmberIsALiar, #AmbersAPsychopath, #TeamJohnny — made it a trial by media.

                                                  Those supporting Heard received death threats, rape threats, a constant bombardment of hate for simply saying, “I stand with Amber.” I know: I got them in bucketloads.

                                                  We saw tired, misogynistic methods used again and again to discredit a woman trying to stand up for her rights. Blaming Heard for not leaving, for fighting back, for not being bruised enough, for not having enough evidence. And when she did have evidence? Depp’s team portrayed her as a manipulative liar — and the jury appears to have found this credible.

                                                  Heard’s psychologist, Dawn Hughes, testified that Heard had post-traumatic stress disorder as a result of domestic abuse. Psychologist Shannon Curry, a witness for Depp, diagnosed Heard with borderline personality disorder and histrionic personality disorder — despite having never treated her.

                                                  As a barrister, I have witnessed the pathologization of survivors become a go-to tactic to discredit them. Slamming a woman’s mental state has always been a quick and easy way to gaslight them — “Oh, she’s crazy,” “she’s so unstable” — “medicine” as a misogynist’s handmaiden. [...]

                                                  As the verdict came, abuse survivors expressed their devastation online. One psychologist told Rolling Stone that “hundreds” of survivors had contacted her to retract victim statements or pulled out from court cases as a result of watching the trial. [...]

                                                  Do you think it’s fair that a woman had to testify before a man she says abused her, while that man sat there, smirking? Do you think it’s fair that, throughout the trial, the most intimate and traumatic details were broadcast for the world to see? Do you think it’s fair that Heard was ordered to pay millions of dollars for writing an article that didn’t even name the man who has prevailed in this case? [...]

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                                                  • 7