J.F.Lannister - Kommentare

Alle Kommentare von J.F.Lannister

  • 4

    Die Adaption eines spanischen Kinderbuches von 1936 (welches in den faschistischen Spanien, Deutschland und Italien verboten war), welches Disney bereits 1938 als Zeichentrick-Kurzfilm verfilmte. Es geht um einen Stier, der Blumen, Bienen und Schmetterlinge liebt, und sich weigert, in der Arena zu kämpfen.

    Der Disney-Kurzfilm bekommt es so viel besser hin, die Geschichte niveauvoll, spannend, witzig und emotional zu erzählen...

    Am Blue-Sky-Film ist so gut wie alles mittelmäßig, die simplen und groben CGI-Animationen, die oft infantilen Witze und nicht zuletzt die Geschichte selbst. Für eine Langfilmadaption (für Kinder) ist der Film mit seinen 110 Minuten allgemein schon viel zu lang, 80-90 Minuten hätten es auch getan. Um diese Laufzeit mit Stoff zu füllen, wird die Geschichte dann durch zahlreiche langweilige Füller und nervige Nebencharaktere ergänzt. Zum Beispiel die Ziege wie eine schlechte Version des Esels aus "Shrek" oder die Igel als schlechte Version der Madagascar-Pinguine oder der Oppossums aus "Ice Age". Die deutsch-österreichischen Lipizzaner-Pferde fand ich da noch am Witzigsten, ich mag es, wenn im Englischen die deutsche Sprache bzw. deutscher Akzent verballhornt wird.

    4
    • Jetzt, da ich alle Filme der Rocky/Creed-Reihe gesehen habe, erstelle ich mal ein Ranking.

      5
      • 6 .5

        Hier kann ich wiederholen, was ich bereits zu "Creed II" schrieb. Das Faszinierende und eine der Stärken der Rocky/Creed-Reihe, es waren/sind nie die subtilsten Filme und dennoch gelingt es in den meisten Fällen, im Rahmen der gesteckten Möglichkeiten mindestens ein solides Drama zu erzählen. Nachdem die ersten vier Rocky-Filme bereits abgearbeitet wurden, nimmt sich "Creed III" Elemente aus "Rocky V" (Adonis im Ruhestand, der nun als Akademieleiter und Promoter die nächste Generation heranzieht) und holt abermals mehr aus der Geschichte heraus als der Rocky-Vorgänger.

        Hier geht es um falsche Lebensentscheidungen in der Vergangenheit, um Verdrängung und Flucht vor den Konsequenzen und letztendlich eine Konfrontation damit, wenn die Fehler einen im Leben wieder einholen. "A man’s got to do what a man’s got to do". Parallel vertieft "Creed III" schön die Beziehung zwischen Adonis und seiner stummen Tochter, außerdem thematisiert der Film die Wichtigkeit eines behüteten Heimes, die Herausforderung für die Eltern, die Kinder nicht mit den eigenen Problemen und Schwächeanfällen zu belasten. Trotzdessen muss Adonis natürlich den persönlich motivierten Kampf gegen den Widersacher antreten, wie öfter in der Reihe kann sich der Film nicht so ganz positionieren, dass das immer auf Kosten der Familie geht.

        Jonathan Majors macht in diesem Boxerdrama wahrscheinlich schon die halbe Miete aus, schauspielerisch stark und brachial wie eine Dampfwalze bricht er als alter Kindheits-/Jugendfreund über Adonis und seine Mitmenschen herein, auf den Pfaden von Tom Hardy in "Warrior", der fordernste Schurke der Reihe seit Carl Weathers in den ersten beiden "Rocky"-Filmen, vielleicht noch Mr. T im Dritten. Zu schade, dass Majors seine Hollywoodkarriere selbst demontiert hat... Michael B. Jordan überrascht derweil abseits des Schauspielerischen mit einer soliden Regie, die sich sehen lassen kann, und erinnert damit an Stallone, dem das bei den Rocky-Fortsetzungen ebenfalls gelang.

        "Creed III" ist der erste Film der Reihe ohne Beteiligung oder Auftritt Sylvester Stallones, es handelt sich um die erste reine Creed-Geschichte, in der sich Stallone und Rocky entsprechend klar Fehl am Platz angefühlt hätten. Dies wirkt sich nicht negativ auf die Qualität aus, es fühlt sich nichtsdestotrotz sehr merkwürdig und gewöhnungsbedürftig an, die charakteristische Rocky-Ebene vermisst man hier zwangsläufig.

        Ich bin gespannt, ob der geplante "Creed IV" tatsächlich noch kommt, ob Stallone erneut zurückkehren wird. Ich persönlich bräuchte keinen weiteren Film mehr, weil das Ende von "Creed III" bereits wie der endgültige Abschluss und eine Verabschiedung wirkt. Gleichzeitig war die Reihe in der Vergangenheit oft für Überraschungen gut und hat für die tiefere Bindung bekannte Charaktere zurückgeholt, hier bereits der nun mit Adonis befreundete Viktor Drago, Jordan möchte gerne wieder mit Majors drehen, wie realistisch das auch sein mag... Warten wir mal ab, was die Zukunft bringt.

        7
        • 6

          Das Faszinierende und eine der Stärken der Rocky/Creed-Reihe, es waren/sind nie die subtilsten Filme und dennoch gelingt es in den meisten Fällen, im Rahmen der gesteckten Möglichkeiten mindestens ein solides Drama zu erzählen. War der erste "Creed" noch eine Neuerzählung des ersten "Rocky", handelt es sich bei "Creed II" um eine Neuerzählung von "Rocky II - IV" und der Film vermag es dabei sogar, aus der Geschichte teilweise noch mehr herauszuholen, als es den Rocky-Vorbildern gelang.

          Der Creed/Rocky-Drago-Konflikt aus "Rocky IV" wird entlang der Charaktere Adonis, Rocky, Ivan Drago (schön, Dolph Lundgren wiederzusehen) und dessen Sohn Viktor sinnvoll in die nächste Generation getragen als ein Drama über verquere Rachegefühle, Vergangenheitsbewältigung und die Projektion nicht erfüllter Lebenserwartungen auf die eigenen Kinder. Mit Ivan Drago, der zu der Einsicht kommt, dass ihm das Leben seines Sohnes wichtiger ist als die sportliche und gesellschaftliche Rehabilitation, und das Handtuch wirft, was sich seit "Rocky IV" als Vorwurf des menschlichen Versagens durch die Reihe zieht, finden die Geschichte und der Konflikt ein bewegendes Ende.

          Brigitte Nielsens Ludmilla hätte viel mehr ausgebaut werden müssen, um hier sinnvoll zu sein, ihre Motivation und Hintergründe im Film habe ich nicht verstanden. Dass der Rückkampf in Russland stattfindet, begründet sich wohl auch nur durch die Parallele zu "Rocky IV" und dass vom Duke ebenfalls der Sohn am Start ist, war mir im Kontext der nächsten Generation zu viel des Guten. Für Viktor Drago hätte ich mir einen Darsteller gewünscht, der - wenn er schon kein schauspielerisches Talent besitzt - zumindest über Ausstrahlung verfügt so wie Lundgren damals, aber hier kam leider gar nichts.

          8
          • 6 .5

            Die zum Scheitern verurteilte "Dreiecksbeziehung" zwischen Ted, Zoey und dem Arcadian-Hotel finde ich nicht wirklich glaubhaft. Die Staffel läuft darauf hinaus, dass sich Ted zwischen seiner Liebe Zoey (Erhaltung des Arcadian-Hotels als Denkmal) und seinem Architektur-Job/Lebenstraum (Abriss des Hotels und Verewigung in der NY-Skyline durch das neue GNB-Gebäude) entscheiden muss und eines von beiden verliert. Nur bieten die Autoren und Ted zu Beginn gleich die Lösung an (Abriss des Hotels, aber der Bau des GNB-Gebäudes im Stil des Arcadians), womit Ted sowohl Zoey als Freundin behalten hätte als auch sich den Lebenstraum erfüllt hätte. Dieser Plan wird warum auch immer aber nur als simple Anmache Zoeys benutzt und landet danach wortwörtlich direkt im Mülleimer. Den Rest der Staffel fühlte sich diese "Dreiecksbeziehung" für mich von daher mehr konstruiert an, die Fallhöhe ist nicht mehr vorhanden, das emotionale Investment in einen Konflikt, der eigentlch schon gelöst war, lohnt sich nicht mehr.

            5
            • J.F.Lannister 06.04.2025, 01:19 Geändert 06.04.2025, 01:27

              Disney's Recess Opening Live Action Remake
              https://www.youtube.com/watch?v=AAY0SIJHhqA

              Warum sehe ich das erst jetzt? :D <3

              5
              • 2 .5

                Wenn man die inhaltlichen Qualitäten des Vorgängers abstreift, bleibt nur noch eine stupide, substanzlose und zynische Söldner-Actionkomödie mit überstrapaziertem Rock-/Pop-Soundtrack übrig. Diesmal allerdings blutig und brutal, es muss also gut sein.

                Von den alten Schauspielern und Figuren sind bis auf die abermals großartige Viola Davis als eiskalte Amanda Waller alle verschenkt, die neuen Figuren taugen bis auf King Shark alle nichts. Mit King Shark im Zentrum hätte ich gerne eine Geschichte gesehen, er hat die witzigsten Szenen im Film und als einzige Figur Anzeichen von Charakterzügen, die mich interessieren. Wie er sich mit seinem einfachen Gemüt in der Welt zurechtfinden muss und in den Fischen Freunde findet <3 Aber der Film muss dies natürlich wieder kaputtmachen und die Fische als feindlich darstellen und King Shark angreifen lassen...

                5
                • 1 .5

                  Das Beste, was ich über "A Minecraft Movie" sagen kann, dass die zahlreichen Kinder im Saal ihren Spaß an dem Film hatten, es wurde dauerhaft gegiggelt oder laut gelacht. Also seine Zielgruppe hat der Film zumindest erreicht.

                  Ich mag Minecraft und die Möglichkeiten, die das Spiel und seine Welt bietet, ebenfalls, habe Anfang/Mitte der 2010er Jahre viel Zeit mit dem Spiel verbracht und war gespannt, wie man es als Film umsetzt.

                  Das hier ist in meinen Augen komplett gescheitert, der Charme des Spiels ist kaum vorhanden. Für mich war der Kinobesuch eine große Qual, ein ersichtliches und unschönes Greenscreen-Erlebnis, ein Cast voller Knallchargen, höchst infantiler Quatsch und ein dauerhaftes Fremdschamgefühl der negativen Art. Erzählerisch handelt es sich bei "A Minecraft Movie" um die zweit- bis drittklassige Version einer Jumanji-/D&D-/Mittelerde-/Warcraft-Geschichte.

                  Jennifer Coolidge (Stiflers Mom) spielt eine der überflüssigsten Rollen, die es jemals in einem Film gegeben hat.

                  9
                  • J.F.Lannister 28.03.2025, 11:44 Geändert 28.03.2025, 11:45

                    Marine mystery of octopus riding shark
                    https://www.youtube.com/watch?v=3cYlBarkmDY

                    A `sharktopus’ in the Hauraki Gulf near Kawau Island – an octopus riding on a shark – was one of the strangest things University of Auckland marine scientists had ever seen. It was a mysterious sight indeed… octopus are mostly on the seabed while short-fin mako sharks don’t favour the deep.

                    5
                    • Trailer
                      https://www.youtube.com/watch?v=q95B6Ys5h_8

                      3
                      • Auf MP gibt es jetzt keine Freundschaften mehr, es gibt nur noch Kontakte :(

                        15
                        • "Early PostTrak data shows 5 stars with kids under 12, and 84% of those kids who showed up were girls."

                          Zumindest Kindern, vor Allem Mädchen, scheint "Schneewittchen" zu gefallen.
                          Kinder wissen zum Glück nicht, dass man den Film gar nicht mögen "darf" ^^

                          https://deadline.com/2025/03/box-office-snow-white-1236346253/

                          6
                          • 6

                            "Stirb Langsam" in den schneebedeckten Rocky Mountains (Dolomiten), Sylvester Stallone und Michael Rooker als Rettungsbergkletterer zur falschen Zeit am falschen Ort, John Lithgow als fieser, Sprüche klopfender Terrorist. Rex Linn ("Better Call Saul", "Young Sheldon") in einer seiner ersten Filmrollen, er hatte damals mit Mitte 30 schon eine Halbglatze^^

                            Renny Harlin inszeniert straighte, harte Action und eindrucksvolle Stunts, auch heute noch sehenswert, ein Bergactionfilm wie zu Zeiten Luis Trenkers. Das große Highlight bleibt aber wohl direkt das schweißtreibende und Höhenangst induzierende Thrillersegment als Opening.

                            11
                            • 6 .5
                              J.F.Lannister 22.03.2025, 18:54 Geändert 22.03.2025, 19:22

                              Ein guter und versöhnlicher Abschluss der Rocky-Reihe, durchzogen von diversen Referenzen an die ersten Filme, was bereits mit den Schildkröten anfängt. Sehr schön, wie Stallone Rocky hier als gealterten, ruhiger und reifer gewordenen Menschen charakterisiert, der dem Leben abgeklärter begegnet als noch in früheren Jahrzehnten. Dennoch hat er weiterhin das Potential und die Kraft zum Kämpfen in sich, kann es mit der Welt aufnehmen, wenn sie es darauf anlegt, wofür er schließlich vom Publikum euphorisch gefeiert wird, die letzten Bilder im Film nach dem Boxkampf sind stark.

                              Gleichzeitig wird Rocky als trauernder Witwer gezeichnet, ein liebevolles Drama über den Verlust eines immens wichtigen und motivierenden Menschen, eine Lücke in Rockys Leben, die sich nie gänzlich verschließen lassen wird. Vergeblich versucht Rocky, an das damalige Leben seiner nostalgischen Erinnerungen anzuknüpfen, er besucht alte Wirkungsstätten, gegenwärtig längst umgebaut oder abgerissen, und findet in Marie (siehe „Rocky“) eine dringend benötigte Seelenverwandte aus seinem früheren Leben. Rockys Erinnerungen an Adrian haben in ihrer Verzerrung derweil etwas Schönes und Reines in sich, ihr Name auf dem Grabstein wird vom davorsitzenden Rocky halb verdeckt, man liest „rian“ und „boa“, was sich abgewandelt zu „rainbow“ zusammenfügen lässt.

                              Den Stärken des Drehbuchs stehen meiner Meinung nach aber auch einige Schwächen gegenüber, die Nebencharaktere erhalten mal wieder zu wenig Tiefe oder müssen sich Rocky unterordnen. Die Beziehung zu seinem erwachsenen Sohn erodiert, Robert fühlt sich von der Welt falsch behandelt, kann sich nicht vom Ruhm und Ruf seines Vaters emanzipieren, soweit als Drama toll, aber was macht Robert dann nach dem Streit und Rockys Motivationsansprache? Er kündigt seinen Job und wird Betreuer in Rockys Trainingsteam, also macht sich noch abhängiger von dessen Boxerdasein.
                              Paulie steht zunächst auf eigenen und unabhängigen Beinen, wird dann jedoch plump aus seinem Job entlassen, um wie früher wieder Rockys Trainer werden zu können. Marie hätte mehr Laufzeit vertragen können, ihr emotional aufgewühlter Sohn, den Rocky unter seine Fittiche nimmt, bleibt sträflich unterentwickelt. Rockys Boxkontrahent Mason Dixon gerät im Vergleich mit Apollo Creed blass und profillos, was auch auffällt, weil beide Rollen von Muhammad Ali inspiriert wurden, das liegt womöglich aber mehr am schauspielerischen Talent Antonio Tarvers als am Drehbuch.

                              Fazit: „Rocky Balboa“ ist für mich der beste Rocky-Film nach den ersten beiden.

                              9
                              • 4 .5
                                J.F.Lannister 22.03.2025, 18:52 Geändert 22.03.2025, 19:17
                                über Rocky V

                                Bis auf den sehr holprigen Anfang (die Erklärung für die Insolvenz der Familie, lol) fand ich die Geschichte ganz okay und wieder mehr in Richtung des Dramas aus Teil 1 & 2 (Kampf vs Familie, neue Ebenen mit Rocky als Trainer und dem Teenager-Sohn).

                                Spoiler
                                Stallone konnte sich aber anscheinend noch nicht von seiner Figur Rocky verabschieden? Der Film hätte schon ein früher "Creed" sein können, aber Stallone reißt das leider alles mit dem Arsch wieder ein, indem er den Schüler am Ende zum Bösen werden lässt und dieser dann in einem ultra peinlichen und pathetischen Straßenkampf von Rocky besiegt wird. Champ darf nur Rocky sein, obwohl er eigentlich seine aktive Karriere an den Nagel gehangen und zwangsläufig den Platz für neue Boxer freigemacht hatte.

                                10
                                • 4

                                  Ich hatte mich schon auf US-Reagan-Propaganda eingestellt, aber der Film hat meine Erwartungen diesbezüglich sogar noch untertroffen. Der sowjetische Kontrahent ist also kein normaler Boxer sondern ein genetisch hochgezüchteter und hochgedopter Supermensch, der erst vollkommen unmenschlich reagiert (Totschlag Apollos), im Finale bei Rocky aber auf einmal seine Moral und Ehre entdeckt und sich gegen die Staatsoberen auflehnt? Und Rocky wird am Ende sogar von der russischen Bevölkerung und den sowjetischen Militärs als Underdog gefeiert, womit Rocky quasi im Alleingang den Kalten Krieg beendet?
                                  Mit einem US-Werbefilm wäre ich mituner dem historischen Kontext geschuldet sogar einverstanden gewesen, lasst Rocky den Kampf gewinnen, wodurch die USA als Sieger dastehen, alles gut. Aber Apollos Tod, Ivan Dragos Charakterisierung, das Ende? Es herrscht hier stets ein Ungleichgewicht, die beiden Nationen begegnen sich nicht auf Augenhöhe, das war mir alles schlicht zu dumm, Propaganda geht auch eleganter^^

                                  Das Traurige, die guten Ansätze einer vernünftigen Auseinandersetzung sind ja da, die Umkehrung der Öffentlichkeitswahrnehmung im jeweils anderen Land (die feindseligen US-Amerikaner bekommen in Russland ihre eigene Medizin zu schmecken) und dazu der Culture Clash, in den USA die typisch überkandidelte Show mit James Browns "Living in America" (herrlich) und als Konterkarierung in Russland dann das strikt Militaristische mit der sowjetischen Nationalhymne (episch).

                                  Der Soundtrack ist fantastisch. "Rocky IV" hat mit "Burning Heart", "Heart's on Fire" und "Living in America" gleich mehrere Banger am Start, die beste Rocky-Musik nach dem ersten Teil.

                                  Ansonsten lässt sich die Box-Action natürlich gut ansehen, mit Dolph Lundgren hat Stallone eine passende Wahl getroffen. (Und jetzt habe ich auch mal einen Film mit Brigitte Nielsen gesehen^^)

                                  9
                                  • 5 .5

                                    Mehr eine unterhaltsame Parodie auf die beiden Vorgänger und sich selbst mit der ganzen überzeichneten Rocky-Marke und dem Rocky-Merchandise im Filmgeschehen, Rocky und Apollo als idyllisches Duo am Strand, und dann mit dem albernen Hulk Hogan und einem extrem wilden Mr. T als Antagonisten. Mr. T habe ich schon gefeiert, dauerwütend und lässt die Muskeln spielen, 50% seiner Wortbeiträge bestehen aus Grunzen und Schreien, die anderen 50% aus Beleidigungen gegen Rocky und Apollo^^

                                    Mit den bekannten Nebencharakteren weiß der Film allerdings kaum noch etwas anzufangen, Charakter- und Sozialdrama gibt es hier nur noch marginal (Mickeys Tod, Rockys Selbstzweifel), der Fokus liegt vor Allem auf dem Kämpfen. Hiermit wird "Rocky" endgültig zum simplen Boxfilm.

                                    9
                                    • 6 .5

                                      Eine Fortsetzung, die direkt nach dem ersten ansetzt und vieles kopiert, weiterhin mit großem und starken Sozial- und anfänglich Familiendrama-Anteil (from Riches to Rags to Riches), erstaunlich auch, wie Muhammad Alis Denkmal über Apollo Creeds Verhalten angekratzt wird?

                                      In der konservativen, patriachalen Familienstruktur gerät Adrian leider mehr in den Hintergrund zum Stichwortgeber und Plotdevise, Rocky wird zum religiös aufgeladenen Helden und der brutale Boxkampf am Ende wird mir etwas zu sehr zelebriert.

                                      Unterm Strich nichtsdestotrotz ein guter Film und eine würdige Fortsetzung.

                                      9
                                      • 6
                                        J.F.Lannister 21.03.2025, 20:54 Geändert 21.03.2025, 21:03

                                        Disneys erste Verfilmung einer Geschichte Hans Christian Andersens.

                                        Der schön und bildreich animierte, dialoglose Kurzfilm beginnt mit einem brütenden Entenpaar, die Küken schlüpfen, eines sieht anders aus. Für einen solchen Disneyfilm vollkommen unerwartet entbrennt zwischen den beiden Partnern nun ein wild quackender Streit ob der Anschuldigung, die Entendame sei fremdgegangen. Das könnte eine Komödie sein, wenn es nicht so tragisch wäre, der Vater verlässt frustriert seine eigene Familie, die Mutter verstößt das anders aussehende Küken.

                                        Fortan entwickelt sich eine Reise des Kükens voller Selbstzweifel und Schuldgefühle auf der Suche nach Zugehörigkeit und der eigenen Identität, ein Drama über elterliche Vernachlässigung und Verantwortungslosigkeit, über die emotionalen Schäden, die so ein Verhalten beim Kind anrichtet.

                                        Sehenswert mit für einen Kinderfilm unerwartet erwachsenen Inhalten, auch wenn man aus heutiger Sicht sicherlich darüber diskutieren kann, wie zeitgemäß es noch ist, das Zugehörigkeits- und Identitätsgefühl einzig über körperlich gleiches Aussehen, über das Finden der richtigen Vogelgattung herzustellen.

                                        Oscar-Gewinner Bester animierter Kurzfilm 1940.

                                        Zu sehen auf Disney+ oder auf Youtube:
                                        https://www.youtube.com/watch?v=RCX-mPstrPU

                                        9
                                        • ?

                                          Das Cinderella/Aschenputtel-Märchen als blutiger Bodyhorror.
                                          Mit Ane Dahl Torp als Stiefmutter.

                                          Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=Rz_bgqyxgEc

                                          10
                                          • 7
                                            J.F.Lannister 18.03.2025, 18:33 Geändert 18.03.2025, 19:16

                                            Einer der queersten Disney-Filme ist ein Zeichentrickkurzfilm aus dem Jahr 1938 über einen Bullen, der lieber Blumen und Schmetterlinge als das Kämpfen mag und damit sämtliche Männlichkeitsriten und die Kultur des spanischen Stierkampfes auf den Kopf stellt <3

                                            Walt Disney tritt zweifach im Film auf, einmal als Synchronsprecher von Ferdinands Mutter (She is a cow!) und dann in gezeichneter Form als Parodie des beliebten, attraktiven Toreros, der halbnackt wegen seines schönen Blumentattoos von Ferdinand abgeschlabbert wird.

                                            Oscar-Gewinner Bester animierter Kurzfilm 1939.

                                            Zu sehen auf Disney+ oder auf Youtube.
                                            https://www.youtube.com/watch?v=UN62cxSs5Q8

                                            12
                                            • 6 .5
                                              J.F.Lannister 18.03.2025, 18:19 Geändert 18.03.2025, 19:16

                                              Ein kleiner Meilenstein der (Disney-)Animationskunst.

                                              Zitat Wikipedia:
                                              Like many of the later Silly Symphony shorts, The Old Mill was a testing ground for advanced animation techniques. Marking the first use of Disney's multiplane camera, the film also incorporates realistic depictions of animal behavior, complex lighting and color effects, depictions of wind, rain, lightning, ripples, splashes and reflections, three-dimensional rotation of detailed objects, and the use of timing to produce specific dramatic and emotional effects. All of the lessons learned from making The Old Mill would subsequently be incorporated into Disney's feature-length animated films, such as Snow White and the Seven Dwarfs (1937), which was released a month later, as well as Pinocchio (1940), Fantasia (1940) and Bambi (1942).

                                              Oscar-Gewinner Bester animierter Kurzfilm 1938.

                                              Zu sehen auf Disney+ oder auf Youtube:
                                              https://www.youtube.com/watch?v=MYEmL0d0lZE

                                              13
                                              • 10

                                                CUTS: Dogma 95 & der dänische Film

                                                https://cuts.podigee.io/336-neue-episode

                                                "Vor 30 Jahren haben Lars von Trier und Thomas Vinterberg ihr sogenanntes "Keuschheitsgelübde" unterzeichnet. 10 Regeln, die das Kino radikal auf den Kopf stellen sollten. Nur an Originalschauplätzen drehen, keine Musik benutzen, keine Genrefilme drehen, den Namen des Regisseurs nicht nennen. Schon die letzte Regel hatte man schnell gebrochen und dann auch das gesamte Manifest "Dogma 95" irgendwann über den Haufen geworfen.

                                                In dieser Folge spricht Christian mit dem Literaturwissenschaftler und Skandinavisten Niels Penke über das dänische Kino und die Rolle, die Dogma 95 darin gespielt hat. Denn der hat gerade das Buch "Der dänische Film" bei edition text + kritik veröffentlicht. Wir besprechen Dogma 95 und das dänische Kino anhand von Carl Theodor Dreyers "Ordet", Thomas Vinterbergs "Das Fest" und Lars von Triers "Idioten"."

                                                17
                                                • 5

                                                  Jonathan Majors’ Moment of Truth

                                                  Speaking exclusively for the first time since his domestic violence sentencing, the embattled ‘Magazine Dreams’ star opens up about his childhood abuse, Marvel firing and fight for Hollywood redemption: “It’s harder to find a way when you are trapped in notoriety.”

                                                  https://www.hollywoodreporter.com/movies/movie-features/jonathan-majors-interview-trial-marvel-magazine-dreams-1236162848/

                                                  10
                                                  • 7 .5
                                                    J.F.Lannister 14.03.2025, 20:02 Geändert 14.03.2025, 20:21
                                                    über Flow

                                                    "Flow" begleitet eine Gruppe von Tieren auf ihrer biblisch aufgeladenen Reise durch eine apokalyptische Welt, der Film ist dabei schwer zu greifen und schwer zu deuten. Es wird nicht erklärt, was dies für eine Welt ist, wo die Menschen hin verschwunden sind, warum die Flut kommt und wieder geht, warum Landschaftsmassen in sich zusammenstürzen, was mit dem Sekretärsvogel geschieht.

                                                    "Flow" vermittelt auf basaler, existentieller Ebene ein Gefühl des Unwohlseins, der Angst und Hilflosigkeit in einer schönen, aber zugleich grausamen Welt, deren irdisches und göttlich-spirituelles Wirken, deren Kräfte man nicht versteht und nicht kontrollieren oder beeinflussen kann.

                                                    Den heimatlos gewordenen Tieren verbleibt es, sich in Anbetracht dieser Welt- und Bedrohungslage anzupassen, sich zum Überleben zusammenzuschließen und zu kooperieren, es ist eine Geschichte über soziale Konfrontationen und Verbindungen. Während das emotional stabile und beharrliche Capybara nichts auf der Ruhe bringt, und der Golden Retriever trotz allem nicht seine Lebens- und Spielfreude verliert, verzweifelt der nervöse, kleptomanische Lemur an seinen eigenen Befindlichkeiten; der Sekretärsvogel stellt als Recht des Stärkeren das Wohl der eigenen Gruppe in den Vordergrund, die sozial verunsicherte Katze wächst im Verlauf der Reise deutlich über sich hinaus.

                                                    "Flow" gelingt hierbei das Kunststück, die Tiere ohne sonderliche Vermenschlichung als normale Tiere mit jeweiligen Verhaltensweisen darzustellen, ohne dabei Ausdrucksstärke, Charaktertiefe oder erzählerische Stringenz einzubüßen. Die Kommunimation geschieht rein über Tierlaute und spezifische Körpersprache, ansonsten vertraut der Film bei sanfter Musikuntermalung der Kraft von Bild und Ton.

                                                    Animationstechnisch handelt es sich um ein außergewöhnliches Werk, im Gegensatz zu sonstigen CGI-Animationsfilmen verschreibt sich "Flow" den physikalischen und beweglichen Limitierungen einer realen Kameraführung, um seinen tierischen Figuren auf natürliche Weise zu folgen, die Welt und ihre Naturschauspiele entsprechend zu portraitieren. Vergleichen könnte man das mit der Arbeit von Emmanuel Lubezki ("The Tree of Life", "The Revenant"), thematisch teilweise mit den beiden genannten Filmen ebenfalls.

                                                    "Flow" hat mich auf melancholische Weise tiefgehend und nachhaltig bewegt, gleichzeitig schwingt wegen der tierischen Eigenheiten und unterschiedlichen Verhaltensweisen stets ein humorvoller Unterton mit.

                                                    21