J.F.Lannister - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
UntamedUntamed ist eine Thriller aus dem Jahr 2025 von Mark L. Smith und Elle Smith mit Eric Bana und Wilson Bethel.+44 Kommentare
-
StickStick ist eine Komödie aus dem Jahr 2025 von Jason Keller mit Owen Wilson und Peter Dager.+7 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Tron: Ares188 Vormerkungen
-
One Battle After Another128 Vormerkungen
-
The Toxic Avenger114 Vormerkungen
-
The Long Walk - Todesmarsch93 Vormerkungen
-
Caught Stealing73 Vormerkungen
Alle Kommentare von J.F.Lannister
James Bond: Pro Skater 60
Ein bisschen Nackte Kanone Humor beim "Covid-19"-Test kann nicht schaden.
Fand ich überraschend witzig
In den ersten Sätzen schon direkt drei politische Statements. Läuft.
Japanische Höflchkeit (der Cast bei Steven Gätjen) immer wieder schön.
Steven Gätjen und Kirsten Dunst sind übrigens beides in den USA geborene Deutsch-Amerikaner.
Guten Abend :)
Timothee Chalamet hat jetzt schon das beste Kostüm an <3 :D
Dass der Joker nun tatsächlich wie ein Chemieunfall aussieht, hat schon was für sich, das muss ich sagen. Es macht zumindest erstmalig Vorfreude auf kommende Filme, womit ich vor Sehen der Szene nicht gerechnet hätte.
Dennoch hätte ich diese Szene nicht im fertigen Film gebraucht, die bringt weder Batman noch den Film weiter. Dass der Joker nicht kooperativ ist, konnte man sich vorher schon denken. Somit hätte die Szene nur dazu gedient, den Joker für Zukünftiges vorzustellen, und das hätte dem Film, der eine eigenständige und in sich geschlossene Geschichte erzählt, nicht wirklich gut getan.
"Schlag den Bond" mit Pierce Brosnan oder Daniel Craig, das wäre doch mal was.
Ein norwegischer Katastrophenfilm von den Machern von "The Quake", der Fortsetzung von "The Wave". Hier nimmt man sich mit der Erdölindustrie einen der Kernpfeiler des norwegischen Wohlstands zur Brust und entwirft ein Worst-Case-Szenario, in dem der von 350 Ölbohrinseln durchlöcherte Meeresboden der Nordsee nachgibt und die Bohrinseln zerstört.
Der Bruder im Geiste des Nordsee-Handlungsstrangs aus "Der Schwarm".
Nicht mehr so hochspannend und dramatisch wie die beiden geistigen Filmvorgänger, im Finale zieht man sich mit ein paar Genreklischees zu einfach aus der Affäre, insgesamt aber dennoch sehenswert. Gefallen hat mir speziell, wie hier Führungspersonen der Industrie und Politik charakterisiert werden, die rationale anstatt emotionale Entscheidungen treffen und zur Not das kleinere Übel wählen müssen.
"CODA" ist als Apple+-Film absolute Streaming-Nische und dürfte noch weniger den Ansprüchen der Academy eines klassischen Besten Films genügen als Netflix' "The Power of the Dog". Zudem hat "CODA" insgesamt nur drei Nominierungen, mit so wenigen Nominierungen hat noch nie ein Film den Besten Film gewonnen.
Ich sehe daher "The Power of the Dog" als Favorit, trotz des PGA-Awards für "CODA". pino.tarontino unten nennt auch noch die korrelierende Schnitt-Nominierung als Argument.
Aber vielleicht kommt ja doch die Überraschung und es wird "CODA". Oder "Drive My Car" auf den Pfaden von "Parasite" oder "Belfast" als klassischer Kinofilm.
Mittlerweile bin dieser hyperaktiven Anarcho-Weirdo-Actionkomödien aus dem Produktionshaus Lord & Miller etwas müde geworden, siehe auch "America: The Motion Picture". Hoffentlich nicht für immer, "Into the Spider-Verse Vol. 2", Daumen drück!
"The Mitchells vs the Machines" fällt insgesamt zu anstrengend aus, einige der teilweise popkulturell ausgerichteten Witze haben durchaus ihren Reiz (Internet-Memes, der dämliche Mops, "Kill Bill"-Referenz), auf Dauer reicht das für einen 120-Minuten-Film aber nicht aus. Der Vater und die Tochter haben Ähnlichkeiten mit Bekannten von mir, das sind aber eben unterhaltsame Insider, die nicht aus dem Film selbst hervorgehen. Insbesondere zieht der Film für mich kaum, weil diese Geschichte über eine KI-Roboter-Datenkrake-Apokalypse bereits zum x-ten Mal erzählt wird und keine neuen Erkenntnisse liefert. Dass die großen Firmen des Silicon Valley keine altruistischen Heilsbringer sind, wusste ich vorher schon, danke.
Als Disney-Pixar-esquer Film über Familienwerte, über eine sich verfremdete Familie, die sich auf der Reise wieder näherkommt, Wünsche und geopferte sowie gegenwärtige Träume verstehen lernt, sich wieder wertschätzen kann, gelingt es "The Mitchells vs the Machines" durchaus, Charaktere mit Tiefe zu zeichnen. Nur hat man diese Art Familiengeschichte auch bereits x-mal gesehen und der Film gerät darüberhinaus mit entsprechend trauriger Musikuntermalung zum emotionalen Knöpfe Drücken. Als empathischer Mensch muss man sich zwangsläufig ergriffen fühlen, es fühlt sich daher gleichzeitig vordiktiert an.
Den Abspann hingegen kann ich nur als schön und liebevoll bezeichnen, passend zum Thema des Films verewigen sich hier die Filmschaffenden mit persönlichen Familienfotos. Ich mag Lord-und-Miller-Abspänne. Des weiteren verdient "The Mitchells vs the Machines" Lob dafür, dass er einen Beitrag zur Homonormativität der Gesellschaft leistet.
Über 100 Jahre nachdem das Schiff Endurance im Weddellmeer versunken ist, wurde es nun wiederentdeckt. Das geschah bereits letzte Woche, ich bin erst jetzt darauf aufmerksam geworden. Was für eine Leistung!
Zur Homepage der Entdeckungsexpedition mit Berichten darüber: https://endurance22.org/
Auf dem Youtube-Kanal Sea Ice Stories hat einer der Expeditionsteilnehmer auch ein Videotagebuch geführt.
Hier die Playlist: https://www.youtube.com/watch?v=Bfdsa6qU6Sg&list=PLeBLnBnAH5zV0yWIPM7tpP_7zrShAPmkO
Im "Harry Potter"-Franchise läuft auf Sky jetzt tatsächlich auch eine Quizshow-Serie. Erstmal nur eine Staffel.
Ähnlich wie im Quidditsch treten dabei die vier Hogwarts-Häuser gegeneinander an und die Punkte werden in Zehnereinheiten gezählt. In der Vorrunde spielen je zwei Häuser gegeneinander, die Gewinner ziehen ins Finale ein, die Verlierer ermitteln über die Lucky-Loser-Runde den dritten Finalisten. Im Finale scheidet in der ersten Runde ein Haus wieder aus, in der zweiten Runde kommt es dann zum Duell um den Pokal. Die Häuser bestehen dabei jeweils aus einem per Zufall (fliegende Hogwarts-Briefe) bestimmten Dreierteam und dem Publikum, die unabhängig voneinander die Fragen beantworten und Punkte erzielen können. Die letzte Fragerunde aller Spiele ist die "Golden Snitch"-Runde, ungefähr vergleichbar mit der Regel im Quidditsch, wenn das Publikum hier alle Fragen richtig beantwortet, wird deren Punktzahl verdoppelt.
Bei den Fragen handelt es sich um Trivia-Fragen auf Basis aller Bücher und Filme des Franchises, in abwechsungsreicher Form von Schrift, Ton, Bild und Requisite. Selbstverständlich variieren auch die Schwierigkeitsgrade, wobei "Harry Potter"-Triviaspiele (siehe auch Trivial Pursuit) allgemein darunter leiden, dass diverse Fragen einfach zu beantworten sind, wenn man sich einigermaßen mit der Materie auskennt. Moderiert wird die Show von Dame Helen Mirren, ihr zur Seite steht als Punkteansager "Lee Jordan" Luke Youngblood. Außerdem sind ein paar Promi-Potterfans und pro Haus ein spezifiches Castmitglied per Bildschirm zugeschaltet, um Fragen zu stellen.
So eine "Harry Potter" / "Wizarding World"-Quizshow halte ich einerseits für eine merkwürdige und nicht unbedingt notwendige, andererseits für eine coole und sympathische Idee, das Finale ist auch spannender geraten, als ich nach den ersten Runden erwartete. Aber so wie die Show hier in der ersten Staffel präsentiert wird, ist mir das alles zu hyperaktiv und zu obergeeky, alle paar Minuten wird rumgeschrien und beklatschen sich die Teilnehmer selbst, oft wird reißerische Bumtera-Musik eingespielt, um der Show eine Form von Epik zu verpassen. Gute Idee, mittelmäßige Umsetzung.
Kurz nach dem Beginn des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges stand die japanische Armee während der Schlacht um Shanghai 1937 kurz vor dem Sieg, ein Regiment der chinesischen NRA verschanzte sich daraufhin in einem Lagerhaus und verteidigte die Stellung, um dem Rest der NRA den Rückzug abzusichern. Die Verteidiger konnten mehrere Angriffswellen der Japaner abwehren, der Rückzug verlief erfolgreich und verhalf der NRA und der chinesischen Bevölkerung zu einem neuen Moralschub. Die Zahl 800 war dabei eine gezielte Falschmeldung seitens des Kommandanten des Regiments, um die Japaner zu täuschen, eigentlich waren es nur 452 Soldaten, Teil einer vom Deutschen Reich trainierten und ausgerüsteten Elite-Division der NRA. Theoretisch standen ihnen ca. 20.000 Japaner mit schwerer Kriegsmaschinerie gegenüber.
In der Vergangenheit wurde "The Eight Hundred" gelegentlich als "chinesischer Dunkirk" beworben, was mich unter Anderem erst auf den Film aufmerksam machte, dieser Vergleich ist allerdings vollkommen unzutreffend. Sowohl im Bezug auf die Form, den Stil als auch auf den Verlauf der Kampfhandlungen, ich würde sogar vermuten, innerhalb der Kriegshistorie handelt es sich bei der Verteidigung des Sihang-Lagerhauses um etwas Einzigartiges. Das Lagerhaus steht am Ufer des Flusses Suzhou, der durch Shanghai fließt, am gegenüberliegenden Ufer befanden sich damals die ausländischen Konzessionen, die staatlichen Hoheitsgebiete der Kolonial- und Imperialmächte. Westliche Mächte wie Frankreich, Großbritannien, die USA und Italien konnten diesen David-gegen-Goliath-Kampf also mit eigenen Augen und in Sichtweite mitverfolgen und weil sie sich 1937 mit Japan noch im Frieden befanden, handelte es sich bei den Konzessionen um neutrale Gebiete. Chinesische Zivilisten flüchteten in die Konzessionen, während die Japaner darauf bedacht waren, die Kampfhandlung auf das chinesische Ufer zu beschränken, um die Westmächte aus dem Krieg zu halten.
Es wäre ein Leichtes zu behaupten, und mit der Erwartungshaltung ging ich ebenfalls an den Film heran, dass es sich bei "The Eight Hundred" um eine reine Propagandashow handelt. Dabei stehen entgegen dieser Behauptung deutlich die Verteidigung der chinesischen Demokratie und das wortwörtliche Hochhalten der republikanischen Flagge im Vordergrund, es ist ein Lobgesang auf die Republik China (heute die Exilregierung Taiwan), auf die NRA und die Kuomintang. Der KPCh konnte solch eine Ausrichtung unmöglich gefallen, weshalb "The Eight Hundred" dann auch kurz vor der Veröffentlichung zurückgezogen und nach 13-minütiger Kürzung und Überarbeitung erst ein Jahr später veröffentlicht wurde. Patriotische Texttafeln wurden eingefügt und es ist mehr von dem chinesischen Volk/Staat als der Repbulik China die Rede, ansonsten gelingt die Zensur mehr schlecht als recht. Die Flagge der Republik China ist zwar nie in Großaufnahme zu sehen, weht dafür aber ständig im Hintergrund oder am Bildrand; und nicht zu vergessen eben, dass sich hier reihenweise Chinesen aufopfern, um die Flagge aufrechtzuhalten.
Frei von Propaganda bleibt "The Eight Hundred" aber dennoch nicht. Von den 452 Soldaten sind im realen Gefecht insgesamt zehn Soldaten getötet worden, im Film hat es den Anschein, dass nach den Kämpfen um das Lagerhaus und nach der Flucht über die Brücke schließlich nur ein kleiner Teil des Regiments überlebt hat. Die Japaner schießen in einer Frustaktion auf chinesische Zivilisten, die sich auf dem Gebiet der Konzessionen befinden, was ihrem Verhalten in der Realität diametral entgegenläuft. Auch haben es die Japaner im realen Kampf vermieden, Senfgas einzusetzen, aus dem gleichen Grund, dass das Giftgas auch die Konzessionen treffen könnte, im Film nutzen sie hingegen Senfgas, um den Angriff auf das Lagerhaus einzuleiten.
Abseits davon strotzt "The Eight Hundred" wie klassische Hollywood-Kriegsfilme vor Patriotismus und Pathos, dem ich hier jedoch weniger kritisch gegenüberstehe oder zumindest besser damit leben kann. Erstens handelt es sich im Film um ein Szenario, in dem sich ein demokratischer Staat auf eigenem Staatsgebiet verzweifelt gegen die Invasion eines antidemoraktischen Staates imperiell-protofaschistischer Coleur verteidigt, und zweitens wurde der Film wie besprochen gegen das aktuelle Regime der KPCh produziert. Drittens hat die Fassungs- und Hilflosigkeit der Konzessionen ob des Kampfgeschehens meine eigene Gefühlswelt beim Ansehen treffend gespiegelt, auf diese Weie wurde ich noch stärker für die chinesische Seite sensibilisiert und die Schattenseiten würde abgedämpft. Zusammengefasst, daher meine Bewertung von 6,5-7/10 Punkten.
Nicht überraschend: Pathetische Katastrophenfilme mit (Patchwork-)Familienkitsch aus China sind genauso albern und hohl wie die Vorbilder aus Hollywood. Roland Emmerichs "2012" (wobei ich den jugendbedingt sogar mag) oder "Dante's Peak" mit gleichem Vulkansetting fallen mir da sofort ein. Letzterer hatte aber zumindest noch glaubwürdige Action, hier dagegen ist so gut wie alles übertrieben.
Eine aufschlussreiche Dokumentation über Russlands Außenpolitik unter Wladimir Putin (bis 2021), in Osteuropa, im Kaukasus, im Mittelmeerraum und in Gesamtafrika.
Zu sehen auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=cUxfZtxcujk
"Wer die Sowjetunion nicht vermisst, hat kein Herz. Wer sie sich zurückwünscht, hat keinen Verstand." - Wladimir Putin
Nach dem Ende der Sowjetunion steht Russland auf den Trümmern einer 70 Jahre lang bestehenden Weltanschauung und eigenen Staats- bzw. Volksidentität. In den 90ern kommt Russland im Weltgeschehen einem politischen und wirtschaftlichen Nichts gleich, zumal der westliche Einfluss dahingehend im Land auch immer stärker wird. In einer Rede an sein Volk muss Putin sogar die Fläche Russlands bemühen, bekanntlich das größte Staatsgebiet der Erde, um ein Gefühl von Größe zu vermitteln.
Dahingehend auch empfehlenswert folgender Artikel: https://www.philomag.de/artikel/der-staat-als-partisan-russland
Putin möchte Russland wieder zu alter und unabhängiger Stärke führen, auch angestachelt durch seinen verletzten Narzissmus aufgrund der NATO-Osterweiterung. Die Zusage der NATO an Gorbatschow hinsichtlich der Erweiterung war eine mündliche, hat also keine rechtliche Relevanz. Durch geschicktes Taktieren, Söldneroperationen und das radikale Ausnutzen von Fehlern der NATO-Staaten (gescheiterter Einsatz in Libyen, Naivität in Georgien und bezüglich der Krim) gelingt es Putin, die politische und wirtschaftliche Macht Russlands in Osteuropa, dem Kaukasus, dem Mittelmeerraum und in Afrika zu stärken. In der UN und im Weltgeschehen kann er Russland wieder als Big Player darstellen. Durch seine Jahrzehnte lange Arbeit als KGB-Agent und Präsident reich an Erfahrung, handelt es sich bei Putin ohne Frage um einen in der heutigen Zeit außergewöhnlichen Geostrategen.
Herzvorheben möchte ich speziell noch Putins Einfluss in Afrika, dieser scheint meiner Einschätzung nach in der öffentlichen Berichterstattung gar nicht so präsent zu sein. Hier hat sich Putin das Misstrauen der afrikanischen Staaten gegen die USA als Schutzherr, die Abneigung gegen die Interventionen Frankreichs und die Angst vor dem Einfluss Chinas zu Nutze gemacht und mit diversen Staaten Verträge abgeschlossen. Militärische Unterstützung gegen Ressourcenabbau.
Feeling home. Every time and always <3
Angereichert mit diversen Anekdoten, von denen ich einige noch gar nicht kannte.
"The Batman" funktioniert wunderbar als Hardboiled-Noir-Krimi mit dezenten, aber saftigen Actionszenen (das Batmobil!). Selten hat ein Batman-Film so sehr von seiner Atmosphäre und seinen stimmungsvollen Bildern gelebt, Gotham zeigt sich von einer ungemein tristen und deprimierenden Seite und hüllt sich in Dunkelheit, Dauerregen und Neonlicht, ganz selten blitzen mal Tageslicht und der Himmel auf. Sogar Bruce Waynes zunächst merkwürdig anmutendes Emo-Erscheinungsbild fügt sich als Facette harmonisch in die Stimmung ein.
Batman arbeitet sich als Detektiv für seine Jagd auf den Riddler quer durch die Großstadt Gothams und dessen (kriminellen) Untergrund, wobei er sich mit dem zweiten Jahr noch zu Beginn seines Wirkens als Verbrechensbekämpfer und in der Findungsphase befindet. Anfängerfehler und Unsicherheiten beim Nutzen seiner Gadgets und beim Fahren des Batmobils gehören noch zur Regel, Bruce Wayne offenbart eine tiefsitzende Verletzlichkeit, hat seine Verlustängste noch nicht verwunden und hängt noch zu sehr dem Ideal seines Vaters nach. Stark dahingehend die Szene, in der Bruce am Bett des verletzten Ersatzvaters Alfred wacht, sich die beiden über Thomas Waynes Vergangenheit als Politiker und über Bruce' eigenes Innenleben unterhalten und sich schließlich an den Händen halten.
Von eindrucksvoller Kraft und Größe zeugt auch die Szene im Finale, in der sich Batman mit einer Leuchtfackel gegen die Fluten stemmt, um die hilfsbedürftigen Menschen aus dem Wasser und aus den Ruinen zu führen. Mal nicht Superman sondern Batman als Pfadfinder, ein Wow-Erlebnis. Damit zusammenhängend müssen allerdings Selina Kyles Annäherungen und Versuche, durch Bruce Waynes äußeren und inneren Panzer zu dringen, zum Scheitern verurteilt sein. Wie sie es so schön sagt, Batman ist bereits vergeben, er ist ein an Gotham City verlorener Mann.
Herny Cavill spielt Charlie Sheen.
Ein weihnachtliches Abenteuermärchen mit Gesang als Stop-Motion-Animationsfilm von Aardman Animations, für das man Versatzstücke aus diversen Disney-Filmen zusammengefügt hat. Für mich zu viel Altbekanntes und zu viel kindlicher Kitsch, aber lasst euch davon nicht abhalten, hier ist wirklich alles drin, was normalerweise an solchen Filmen geschätzt wird. Insbesondere den Kleinen wird es gefallen, denke ich. Wenn ich etwas mochte, dann die gewohnt schöne Animation von Aardman und darüberhinaus Gillian Anderson als antagonistische Katze.
Oscar-Animationskurzfilm, läuft auf Netflix
Nachdem mir Kenneth Branaghs Vorgänger "Mord im Orient Express" sehr gefiel, kommt diese Enttäuschung für mich überraschend. Zunächst einmal braucht der Film ewig, bis er zum eigentlichen Kernpunkt gelangt, nach der Exposition war glaube ich bereits die Hälfte der Laufzeit rum. Der Schnurrbart erhält eine Originstory im Ersten Weltkrieg, um Hercule Poirot als vom Schicksal gezeichneten und von der Liebe enttäuschten Menschen darzustellen, der sich hinter eine kalten Maske verbirgt, die es im Verlauf des Films abzustreifen gilt. Nett, hätte es aber nicht unbedingt gebraucht. Das "Abu Simbel"-Kapitel hätte ich wohl komplett rausgeschrieben, es hält die Handlung nur unnötig auf. Die Mordgeschichte hat für meinen Geschmack den Bogen überspannt, was aber auch an der Romanvorlage liegt, nach "Mord im Orent Express" legt man jedenfalls noch vier Schippen drauf, aus dem Außergewöhnlichen eines Mordfalls in einem in sich geschlossenen Raum wird somit etwas Beliebiges und übertrieben Schockierendes. Gelegentlich streut Branagh auch noch abgedroschene Tiersymbolismen ein, um auf das mörderische Raubtier Mensch hinzuweisen.
Die Kulissen Ägyptens und des Nils sind mal mehr mal weniger künstlich-digital geraten, insgesamt aber schon schick und teils eindrucksvoll anzusehen, vor Allem aber bewegen sie sich auf einer merkwürdig kolonialistischen Ebene. Die Großbildaufnahmen und Establishing Shots sind meistens nach einem bestimmten Muster aufgebaut, neben Landschaften und Tieren sind auch Menschen zu sehen, die ursprünglichen und naturbezogenen Tätigkeiten nachgehen. Zum Beispiel Fischen auf dem Nil, am Lagerfeuer Sitzen oder auf einem Kamel Reiten. Der Film versteht diese Menschen nicht als Individuen sondern als Teil der Kulisse, es ist mehr ein Zurschaustellen der Exotik und des Wilden für das zivilisierte abendländische Auge. Währenddessen lebt die europäische und US-amerikanische Upper Class auf dem Schiff in ihrer eigenen, glamourösen und prunkvollen Welt und bewundert Ägypten auf ihrer Sightseeingtour.
Vom Cast hätte man sich mehr versprechen können, auch wenn "Tod auf dem Nil" dahingehend schon im Vorhinein längst nicht an das Kaliber von "Mord im Orient Express" heranreichte. Insbesondere Kenneth Branagh, Armie Hammer, Gal Gadot und Rose Leslie spielen aufgesetzt und theatralisch. Als angenehmer Hingucker entpuppt sich hingegen Skandalkomiker Russell Brand als distinguierter Gentleman, der sich zunächst noch mehr im Hintergrund bewegt. Armie Hammer hat leider niemanden aufgegessen, auch wenn er sich in einer Anfangsszene lange am Hals von Emma Mackey aufhält.
Eine dreiteilige Dokuserie über Putins Werdegang von den 1960ern bis 2020. In den 1980ern KGB-Agent in der DDR, in den 1990ern als Mann hinter St. Petersburgs Bürgermeister Anatoli Sobtschak sowie hinter Präsident Boris Jelzin und als Chef des Inlandsgeheimdienstes FSB, ab 2000 dann als Präsident der Aufstieg vom Niemand zum Staatsführer. Tscheschenienkrieg, Untergang der Kursk, Ermordung von Oppositionellen, Wahlbetrug, Verassungsreformen zum Machterhalt, Krimannexion und Ukrainekrieg.
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/putins-russland-vom-spion-zum-praesidenten--100.html
Sean Penn on the Ground in Ukraine Filming Documentary About Russia’s Invasion
https://variety.com/2022/film/news/sean-penn-ukraine-documentary-russia-invasion-1235189570/
Dieser Kurzfilm dreht sich um die Nachstellung eines versuchten Banküberfalls in Stockholm 2006 sowie der Reaktionen der Passanten auf den Überfall. Das Geschehen pendelt irgendwo zwischen absurd und surreal hin und her (zum Beispiel vorbeifahrende Partywagen oder die halbgare Hilfsaktion eines alten Mannes), die Räuber sind vom Typ unfähig, wie man sie sonst nur aus US-amerikanischen oder britischen Gangsterkomödien kennt. Sehenswert, man möchte oder muss Lachen, obwohl es eigentlich nicht zum Lachen ist.
Ein Schauder läuft einem über den Rücken, wenn einer der Bankwächter einen der Räuber zu Boden drückt und fragt, ob dieser noch atmen könne.
Zu sehen auf Vimeo: vimeo.com/228071975
Zu "When We Were Bullies":
Dass hier ein Schulmobbing-Vorfall Jahrzehnte später aus Sicht der Täter geschildert wird, ist schon eine ungewöhnliche Herangehensweise, finde ich. Sowas hatte ich zuvor auch noch nie gesehen. Zunächst ging es mir aber ähnlich wie dir und ich fragte mich, was die Kurzdoku soll, außer dem Regisseur als Selbsttherapie zu dienen. Im Nachgang hat sie mich allerdings doch mitgenommen, als Kurzdoku über Schuld und Reue halte ich "When We Were Bullies" schon für gelungen, für die Täter stellt das Mitwirken in der Doku zudem noch eine Form der Sühne dar.