J.F.Lannister - Kommentare
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Alle Kommentare von J.F.Lannister
Alle neun der für den Besten Film nominierten Filme haben einen deutschen Veröffentlichungstermin bereits vor der Oscar-Verleihung, das ist schon außergewöhnlich^^ "Parasite" habe ich leider verpasst, vielleicht gehe ich nächste Woche dann noch "Little Women".
"Filmisch bleibt Johnson wie gewohnt nichtssagend."
Hast du seine "Breaking Bad"-Episoden "Die Fliege" und "Ozymandias" vergessen?
Irgendwo in "Suburbicon" steckt eine bissige, schwarze Komödie und Gesellschaftssatire über das bürgerliche und vorbildliche Vorstadtleben (der 1950er Jahre), das Drehbuch der Coen-Brüder kommt aber leider nur selten vollends zum Tragen, weil es von George Clooneys konservativ-biederer Regie übertüncht wird. Dabei beschränkt sich Clooney zum Großteil darauf, bekannte Gesellschaftsprobleme und menschliche Abgründe auszubuchstabieren, ohne wirklich in die Tiefe zu gehen. Schade, hätten die Coens mal lieber selbst Regie geführt, das hätte im Idealfall ein neuer "Fargo" werden können...
Irgendwann ist auch für mich die Zeit des ersten Films von Charlie Kaufman gekommen^^
Etwas Vernünftiges über "Being John Malkovich" zu schreiben, fällt mir schwer, wie Roger Ebert schon korrekt feststellte, birgt das Drehbuch genügend Ideen für ein halbes Dutzend Filme, die hier jedoch alle harmonisch eingearbeitet werden. Manche der Einfälle sprechen mich mehr, manche weniger an, in jeden Fall ist "Being John Malkovich" ein ziemlich ungewöhnlicher, lustiger, dramatischer und gut gespielter Film.
Am Besten gefällt mir zum Einen die unkonventionelle und liebenswerte Art und Weise, wie Charlie Kaufman hier eine lesbische Liebesbeziehung etabliert, zum Anderen sein Kommentar zur Beziehung von Filmstar und Fan sowie die filmtheoretische Auseinandersetzung mit der Sicht des Zuschauers auf den Schauspieler und der Arbeit des Regisseurs mit dem Schauspieler.
Darüberhinaus habe ich Charle Sheen als er selbst gefeiert, vier Jahre vor "Two and a Half Men" nimmt er hier bereits seine Rolle als Charlie Harper vorweg^^
How Jack Sparrow Redefined Manhood
- The Zany Sidekick: A new kind of hero
- The Rulebreaker: The freedom to be oneself
- The Gender Pirate
https://www.youtube.com/watch?v=ZZ0n4-1f0jQ
Ergänzung zum Artikel: Dieses Leonard-Bernstein-Biopic wird nicht nur (u.A.) von Martin Scorsese produziert, es wurde ursprünglich auch von ihm geplant und er wollte auch selbst Regie führen.
Dem Subgenre des Mafiaepos beim Altern und Sterben zusehen.
Martin Scorsese besinnt sich in den zu keiner Sekunde langweiligen 210 Minuten ausgiebig zurück (sieht man ja allein schon am Cast), um dann Stück für Stück über eine Zeitspanne von ca. 40 Jahren hinweg die (eigens geschaffenen) Strukturen und Charakterisken des Mafiaepos sowie jene des realen, organisierten Verbrechens zu dekonstruieren. "The mafia epic to end all mafia epics."
Ein meisterhaftes Alterswerk von Scorsese, Robert De Niro, Al Pacino und Joe Pesci, mit "The Irishman" haben sie im Prinzip ihren persönlichen "Erbarmunglos" geschaffen. Sollte sich Hollywood in Zukunft nicht grundlegend wandeln, dürfte es sich bei "The Irishman" um den letzten US-amerikanischen Vertreter des Subgenres des Mafiaepos handeln.
Top 10 der 2010er Jahre ohne Ranking:
- Birdman
- Cloud Atlas
- Ex Machina
- Gravity
- Interstellar
- Mad Max: Fury Road
- Snowpiercer
- Toy Story 3
- The Lego Movie
- The Wolf of Wall Street
Übersetzung: Marvel-Macher --> James Mangold
"The Favourite" gefällt sich sehr mit seinen Kameraspielereien (erinnert im negativen Sinn an Wes Anderson), seinem Historiensetting und dem opulenten Kostümdesign, was aber nur schwer darüber hinwegtäuschen kann, dass der Film inhaltlich nicht mehr als ein seichtes Comedydrama über eine von Eifersucht und Intrigen durchzogene Dreiecksbeziehung zu bieten hat. Parlamentsdebatten, Parteiarbeit und geopolitische Fragen (der Krieg gegen Frankreich im Spanischen Erbfolgekrieg) werden nur am Rand behandelt, über tatsächliche machtpolitische Strukturen erfährt man hier kaum etwas Neues oder Erkenntnisreiches.
Gleichzeitig gibt sich "The Favourite" nur selten wirklich vollkommen der faszinierenden und entlarvenden Dekadenz, dem Prunk und Exzess der Aristokratie hin. Zum Vergleich zwei konträre Beispiele: Sofia Coppolas "Marie Antoinette" erweckt das aristokratische Leben so authentisch zum Leben, dass es langweilt, "The Wolf of Wall Street" überzeichnet das Wirtschaftsleben satirisch, bis es weh tut und das Lachen im Hals stecken bleibt. "The Favourite" bewegt sich irgendwo dazwischen, evoziert weder Langeweile noch Schmerz, sondern macht das aristokratische Leben dagegen konsumbierbar und ertragbar. Eine Kritik an der Unmenschlichkeit und Dekadenz mag auf dem Papier existieren, Lanthimos’ Inszenierung und Stilisierung lässt sie auf der Leinwand bzw. dem Bildschirm jedoch nicht erfahrbar werden.
Unabhängig davon ist "The Favourite" ohne Frage ein herausragendes Schauspielkino, wenn man Olivia Colmans partielles Overacting einmal außenvorlässt. Selbige spielt die körperlich kranke und geistig labile Königin Anne, Rachel Weisz und Emma Stone konkurrieren als die um sexuelle Gunst und politische Macht buhlenden Sarah Churchill und Abigail Masham, in diesem Dreiergespann trumpft insbesondere Rachel Weisz auf. Nebenher sieht man Joe Alwyn als Oppositionspolitiker Robert Harley, der sich heftig in Abigail Masham verliebt.
Wow, darauf warte ich schon, seitdem ich mir vor Jahren Netflix und Amazon Prime zugelegt habe!
"Im Netz der Versuchung" scheitert meiner Meinung nach nicht an seinen Ambitionen (der Twist birgt eine inhaltlich spannende Ambivalenz), sondern an der letztendlich mittelmäßigen Umsetzung.
Ansonsten lohnt sich das Anschauen allein schon wegen der Sexyness von Matthew McConaughey und Anne Hathaway.
5/10 Punkten
Ein großartiger Kriminalfilm, der nicht nur mit einer spannenden Whodunnit-Handlung und einem hochkarätigen, spielfreudigen Cast auftrumpft, sondern darüberhinaus auch eine emotionale, berührende Geschichte erzählt, politisch Stellung bezieht und sich subversiv mit Familienstrukturen auseinandersetzt.
Einen besseren Einstand in das deutsche Kinojahr 2020 kann es wohl nicht geben.
Rian Johnson is back in the game!
Bester Film (10 Nominierungen)
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Joker
The Lego Movie 2
Ad Astra
The Irishman
The King
Mid90s
Once Upon a Time in Hollywood
Sorry to Bother You
They Shall Not Grow Old
The Quake
Beste Regie (10 Nominierungen)
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Todd Phillips (Joker)
James Gray (Ad Astra)
David Michôd (The King)
John Andreas Andersen (The Quake)
Quentin Tarantino (Once Upon a Time in Hollywood)
Jordan Peele (Wir)
Jamens Mangold (Le Mans 66)
Fatih Akin (Der Goldene Handschuh)
Jonah Hill (Mid90s)
Martin Scorsese (The Irishman)
Bestes Drehbuch (10 Nominierungen)
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Todd Phillips, Scott Silver (Joker)
James Gray, Ethan Gross (Ad Astra)
David Michôd, Joel Edgerton (The King)
Quentin Tarantino (Once Upon a Time in Hollywood)
Jordan Peele (Wir)
Ivan Kavanagh (Never Grow Old)
Noah Baumbach (Marriage Story)
Steven Zaillian (The Irishman)
Boots Riley (Sorry to Bother You)
Jonah Hill (Mid90s)
Bester Darsteller (10 Nominierungen)
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Joaquin Phoenix (Joker)
Brad Pitt (Ad Astra)
Timothée Chalamet (The King)
Adam Driver (Marriage Story)
John Cusack (Never Grow Old)
Aaron Paul (El Camino)
Brad Pitt (Once Upon a Time in Hollywood)
Leonardo DiCaprio (Once Upon a Time in Hollywood)
Viggo Mortensen (Green Book)
Jonas Dassler (Der Goldene Handschuh)
Beste Darstellerin (10 Nominierungen)
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Margaret Qualley (Once Upon a Time in Hollywood)
Lupita Nyong’o (Wir)
Déborah François (Never Grow Old)
Tessa Thompson (Sorry to Bother You)
Aïssa Maïga (Der Junge, der den Wind einfing)
Scarlett Johansson (Marriage Story)
Laura Dern (Marriage Story)
Rachel Weisz (The Favourite)
Emma Stone (The Favourite)
Olivia Colman (The Favourite)
Kreativster/Ambitioniertester Film (5 Nominierungen)
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Iron Sky: The Coming Race
6 Underground
Sorry to Bother You
Der Goldene Handschuh
Im Netz der Versuchung
Bester Independentfilm (5 Nominierungen)
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The Quake
Newer Grow Old
Sorry to Bother You
Marriage Story
Mid90s
Bester Animationsfilm (5 Nominierungen)
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The Lego Movie 2
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Bestes Design (5 Nominierungen)
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Joker
Ad Astra
The Favourite
Once Upon a Time in Hollywood
Der Goldene Handschuh
Bester Ton (5 Nominierungen)
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Joker
Ad Astra
The King
Once Upon a Time in Hollywood
Le Mans 66
Beste Musik (5 Nominierungen)
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Joker
The King
Once Upon a Time in Hollywood
Marriage Story
Green Book
Bester Schnitt (5 Nominierungen)
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6 Underground
Ad Astra
Once Upon a Time in Hollywood
Le Mans 66
Anna
Beste Effekte (5 Nominierungen)
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Ad Astra
Pokémon
Godzilla 2
Der König der Löwen
6 Underground
Beste Kamera (5 Nominierungen)
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6 Underground
Ad Astra
The King
Once Upon a Time in Hollywood
Le Mans 66
Schlechtester Film (5 Nominierungen)
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The Two Popes
König der Löwen
Terminator: Dark Fate
Vice
Die wandernde Erde
Beste Serie (5 Nominierungen)
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Der Dunkle Kristall: Ära des Widerstands
Ted Bundy: Selbstporträt eines Serienmörders
Attack on Titan
The Crown
The Boys
Bester Seriendarsteller (5 Nominierungen)
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Nikolaj Coster-Waldau (Game of Thrones)
Karl Urban (The Boys)
Antony Starr (The Boys)
Jared Harris (Chernobyl)
Stellan Skarsgård (Chernobyl)
Beste Seriendarstellerin (5 Nominierungen)
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Elisabeth Shue (The Boys)
Dominique McElligott (The Boys)
Lena Headey (Game of Thrones)
Emilia Clarke (Game of Thrones)
Olivia Colman (The Crown)
Bester Film der Dekade (5 Nominierungen)
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Cloud Atlas
Mad Max: Fury Road
Toy Story 3
The Wolf of Wall Street
Snowpiercer
Beste Serie der Dekade (5 Nominierungen)
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Game of Thrones
Better Call Saul
The Crown
BoJack Horseman
Attack on Titan
NDR: "Wie sind Sie auf Dassler gekommen?"
Akin: "Meine Frau Monique, Diane Kruger und ich saßen beim Bayerischen Filmpreis in der ersten Reihe, weil wir für unseren Film "Aus dem Nichts" nominiert waren. Dann kam die Kategorie für den Preis als Bester Nachwuchsschauspieler. Dann sagt meine Frau, die alle meine Filme castet: "Der Typ zehn Jahre älter: Das ist dein Honka". Damals wusste ich schon, ich will meinen Honka sehr hässlich machen. Das wird viel Maske brauchen. Daher konnte ich einen jüngeren Schauspieler nehmen. Beim Casting hat er mich begeistert."
https://www.ndr.de/kultur/film/Akin-ueber-Goldene-Handschuh-bei-Berlinale,akin218.html
"The Two Popes" ist ein Netflix-Drama von Fernando Meirelles ("City of God") über die beiden Päpste Benedikt XVI. und Franziskus, gespielt von Anthony Hopkins und Jonathan Pryce (der High Sparrow in "GoT"), welches die Zeitspanne von 2005 bis 2014 abdeckt.
Zunächst das Positive: Fernando Meirelles lässt gelegentlich Humor einfließen, ohne dabei das Drama außer Acht zu lassen, in diesen Szenen gestaltet sich "The Two Popes" überraschenderweise als ein ziemlich lustiger Film. Sei es zum Beispiel die unorthodoxe Musikuntermalung durch ABBA und das italienische Partisanenlied "Bella ciao" oder die aus dem Filmende hervorgehende Abspannsequenz, in der sich die beiden Päpste zusammen begeistert das Fußball-WM-Finale zwischen Deutschland und Argentinien anschauen. Jonathan Pryce und Anthony Hopkins spielen klasse und harmonieren sehr gut miteinander, sie tragen den Film zu großen Teilen auf ihren Schultern. Darüberhinaus faszniert die sprachliche Vielfalt, in "The Tow Popes" hört man Englisch, Spanisch, Italienisch, Latein und ein bisschen Deutsch.
Was dem Film meiner Meinung nach leider das Genick bricht, ist der Umstand, dass sich Meirelles von Beginn an klar und zu großen Teilen einseitig gegenüber den beiden Päpsten positioniert und obendrein noch mit Übertreibungen arbeitet. Benedikt XI. wird als machtgieriger, konservativer Verwalter der reaktionären Politik Johannes Pauls II. charakterisiert, Franziskus wird im Vergleich dazu als philanthropischer und radikaler Reformer gezeichnet, der die katholische Kirche in ihren Grundfesten erschüttern möchte. Trotz der späteren Annäherung beider Männer rüttelt der Film nicht an dieser vorgegebenen Positionierung, während ich eine solche Charakterisierung Benedikts XVI. zumindest noch nachvollziehen kann, schrillen bei mir im Bezug auf Franziskus dann schon die Alarmglocken.
Ich bin durchaus jemand, der Franziskus wegen seiner relativ progressiven Politik und der daraus folgenden Auflockerung der reaktionären Kirchenstrukturen schätzt, von einem Neo-Heiland der katholischen Kirche und des christlichen Glaubens ist er nichtsdestotrotz deutlich entfernt. Als besonders peinlich und grotesk fällt dahingehend die Szene seiner Wahl zum Papst aus, während noch die Stimmen ausgezählt werden, bejubeln die Kardinäle Franziskus bereits mit Standing Ovations. Des Weiteren fungiert Franziskus in "The Two Popes" als liberales, Christentum-kritisches Sprachrohr der heutigen, säkularisierten Zeit, die Worte werden ihm von Meirelles nicht nur formal sondern auch sprichwörtlich in den Mund gelegt. Die Intention ist nobel, eine in dieser Gesamltheit realitätsverzerrende, unkritische Darstellung Franziskus´ halte ich jedoch für bedenklich.
Nebenher übt sich "The Two Popes" noch in Kapitalismuskritik, während einer dem Thema entsprechenden Dialogszene wird recht plump das Bild des Goldenen Kalbs hineingeschnitten und der Kapitalismus somit als falsche Gottheit angeprangert. Abseits der harmlosen Plakativität der Szene stellt sich dabei als Ärgernis heraus, dass nach der Gleichsetzung mit dem Goldenen Kalb der Zirkelschluss zurück zum Reichtum der katholischen Kirche ausbleibt und Meirelles diesen unangetastet lässt.
Christopher Tolkien ist in der heutigen Nacht im Alter von 95 Jahren gestorben.
Werbung für die MoCAs, da das hier seit ein paar Tagen etwas ins Stocken gerät^^
In den nächsten Tagen werde ich meine Nominierungen auch zusammenstellen.
Mein Einleitungstext steht als Kommentar unter der Liste:
https://www.moviepilot.de/liste/top-10-der-besten-serien-der-2010er-jahre-stand-16-01-2020-j-f-lannister
Renommierte oder potentielle herausragende Serien, die ich noch nicht gesehen oder von denen ich bisher nur die erste Staffel gesehen habe:
- Black Mirror (Staffel 1)
- Rectify (Staffel 1)
- Sense8 (Staffel 1)
- Daredevil (Staffel 1)
- True Detective (Staffel 1)
- The Leftovers
- Watchmen
- Twin Peaks: The Return
- Hunter x Hunter
- Undone
- The Expanse
- The Americans
- House of Cards
- Fargo
- The Handmaid's Tale
- Mr. Robot
- Boardwalk Empire
- Vikings
- Westworld
Eigentlich wollte ich dazu gar keine Liste erstellen, mache es für die Moviepilot-Listenparade jetzt aber mal dennoch. Aktuell fehlt mir die Muße, Texte zu den Serien zu schreiben, so bleibt die Liste (vorerst) leider etwas nackt. Allerdings habe ich zu vielen der genannten Serien bereits diverse Texte geschrieben, sodass zeichenlimierte Kurztexte hier prinzipiell überflüssig sind.
Dokuserien allgemein und Fiktionsserien, von denen ich bisher nur eine Staffel sah, habe ich mal ausgeschlossen. Ausgenommen natürlich 1-Staffel-Miniserien und nach einer Staffel abgesetzte Serien.
Ehrenplatz: "Breaking Bad"
Ist mehr eine Serie der 2010er als der 2000er und stünde eigentlich auf Platz 1, darf hier wegen der MP-Regelung aber nicht aufgeführt werden.
Knapp gescheitert:
- Everything Sucks!
- Black Sails
- The Man in the High Castle
- Der Dunkle Kristall: Ära des Widerstands
- The Boys
Sicherlich trieft "Der Goldene Handschuh" vor Hässlichkeit, Schmuddeligkeit, Ekel und eigentlich auch Trostlosigkeit, aber Akin inszeniert das abgesehen von ein paar wenigen Schockern, die es für mich zudem nicht immer in sich haben, durchgehend als ulkige Sozialromantik. Der Film ist mehr eine Komödie als ein Drama, die gesamte Kundschaft im Goldenen Handschuh besteht im Prinzip nur aus (ohne Frage lustigen) Karikaturen, über deren Charaktere, Hintergründe und Werdegänge man kaum bis gar nichts erfährt. Mitleid hatte ich dahingehend nur mit Fritz Honkas Opfern. Sogar Honka selbst schließt sich dem Karikaturenkabinett an, auch wenn Akin sich natürlich intensiver mit dessen Charakter und Motivationen beschäftigt.
Dennoch stellt sich Fritz Honkas im Film dargestelltes Leben aus meiner Sicht nach einiger Zeit als recht langweilig heraus. Er säuft, ist sexuell frustriert und ermordet Frauen, das "fasziniert" in der ersten Filmhälfte, in der zweiten Filmhälfte ebbt diese Faszination allerdings ab und schaltet für längere Phasen in den Leerlauf. Warum unbedingt diese Geschichte erzählt werden musste, erschließt sich mir nicht so wirklich.
Eine ernsthafte und tiefergehende Milieustudie über St. Pauli und mit dem Goldenen Handschuh im Zentrum der Handlung hätte ich als bedeutend spannender und inhaltlich ergiebiger empfunden. Oder die gleiche Geschichte wie hier, dann aber aus Sicht der Opfer, die von Akin zwar nicht karikaturesk gezeichnet werden, deren Hintergründe aber leider ebenfalls schwammig bleiben. Wenn eine der Frauen von ihrer Zeit als Zwangsprostituierte im KZ erzählt, dann blitzt da kurz etwas Dramatisches und Tragisches auf, das emotional mehr mitnimmt, schockiert und niederschmettert als so manche der Vergewaltigungs- und Mordszenen im Film. Von dieser charakterlichen Dramatik und Tragik hätte ich hier gerne mehr gesehen.
Inszenatorisch, technisch (Szenenbild, Kostüme, Make-Up, Frisuren) und atmosphärisch zeugt "Der Goldene Handschuh" nichtsdestotrotz von großer Klasse und entsprechendem Talent Fatih Akins als Regisseur. Gleiches gilt für die Schauspieler, insbesondere für Jonas Dassler als Fritz Honka, der hier eine Meisterleistung abliefert.
@Jenny
"So viel zu den doppelten Verneinungen in der Oscar-Berichterstattung."
Ein Insider, den ich nicht verstehe?
Ein dreckiger, beklemmender und brutaler Western über die Falschheit des amerikanischen Traums, die Scheinheiligkeit christlicher Mitmenschlichkeit und den Opportunismus eines Bestatters (Emile Hirsch), der sich solange an dem gesetzlosen Morden gütlich tut, bis keiner mehr übrig ist und schließlich das Heil der eigenen Familie auf dem Spiel steht. John Cusack darf endlich mal wieder glänzen und spielt den Antagonisten ungemein fies und bedrohlich.
Gedreht wurde "Never Grow Old" übrigens ausschließlich in Irland und Luxemburg.
Während ich beim Schreiben über scheinheilige Mitmenschlichkeit, Opportunismus und das stetige Ermorden der Dorfgemeinschaft nachdenke, drängt sich mir folgende politische Lesart auf: Die aktive oder passive Mittäterschaft an staatlichen oder religiösen Genoziden. Zu weit hergeholt oder würde mir da jemand zustimmen?
SPOILER
John Cusacks Figur ist an sich ja nur ein Outlaw, also kein Symbol für staatliche oder religiöse Instanzen, gerade diese werden von ihm in Form des Sheriffs und des Reverents sogar erschossen... Ich bin da gerade etwas zweigespalten, was meine Deutung angeht.
Mit vier Filmen mit einer zweistelligen Anzahl an Nominierungen stellen die Oscars 2020 übrigens einen neuen Rekord auf.
Das gab es bisher noch nicht, drei Filme mit einer zweistelligen Anzahl gab es bisher auch nur zweimal:
1965: Mary Poppins, My Fair Lady, Becket
1978: Am Wendepunkt, Julia, Krieg der Sterne