Julio Sacchi - Kommentare
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Alle Kommentare von Julio Sacchi
Karyn Kusamas zweiter Film nach GIRLFIGHT hat vor allem viele Girlfights. Ich wundere mich mal wieder, daß hier grünes Licht gegeben wurde, denn dem sensationsgeilen Multiplexabonnenten wird nichts Aufsehenerregendes geboten. In den meisten Momenten sieht AEON FLUX aus, als hätte man Albert Pyun etwas mehr Geld als sonst gegeben.
Schon nach ein paar Minuten fällt die Hose in die Kniekehlen: Eine Gruppe von in Raumanzüge gewandten Schauspielern, darunter Armin Rohde und Heike Makatsch, steht im Dschungel und glotzt gebannt nach oben. Dort stapft der vermutlich am lausigsten animierte Computersaurier heran, den man überhaupt im modernen Kino zu sehen bekommt. Ich hab mich gefragt, ob das jetzt ein Hologramm sein soll oder gar eine Traumsequenz, aber nein, das ist der volle Ernst. Willkommen in der Katastrophe. Willkommen beim A SOUND OF THUNDER.
Das seit THE FOREIGNER immer eklatantere Problem mit Seagal - seine Verweigerung der Ablieferung ausreichender Takes gegenüber - tritt in dem von Regisseur FauntLeroy ansonsten solide in Szene gesetzten Film wieder zu Tage. Die Schnitte seiner Szenen tun teilweise in den Klüsen weh. Zu allem Überfluß läßt sich der Dr. Renz unter den Actionstars nunmehr nur noch von der Stirn bis zur Unterlippe oder, in weiteren Einstellungen, mit Schatten überm Dreifachkinn ablichten.
Obwohl man - wie auch in den letzten 12 Filmen des Meisters - weiterhin den Eindruck hat, Seagal würde die Fights vor allem dank seiner Körpermasse gewinnen, schaut man dieses Mal verzückt zu, wenn er seine Gegner zu Mus haut.
Besonders in der letzten halben Stunde wird ordentlich geballert und mit Messern rumgeschlitzt, und ein deutlich abgespeckter Seagal haut den bösen Jungs größtenteils persönlich die Glocken aus!
Das Gewitter, das da auf einen niederknüppelt, hat weder Sinn noch Verstand noch liegt hier auch nur die geringste Spur von Respekt dem zahlenden Konsumenten gegenüber vor. Ein Haufen zerschnittener Müll, Geschnetzeltes ohne Beilagen auf einem kaputten Teller.
Der Titel SHADOW MAN sorgt zunächst für kräftiges Runzeln auf der Stirn. Ist Seagal dieses Mal so fett, daß er alles in dunkle Schatten wirft? Oder sind dieses Mal so viele Doubles für Stevie engagiert worden, daß er nur noch als Schatten auftritt? Oder ist Stevie eh nur noch ein Schatten seiner selbst?
Als Kuriosität ist ATTACK FORCE fast schon einen Blick wert, als Seagal-Abenteuer leider nur für Hardcore-Fans erträglich (es sei denn, man will sehen, wie er eine Frau im BH vermöbelt); als Film, dem man doch eine gewisse Sorgfalt und Kohärenz abverlangen will, ist er schlichtweg eine Unverschämtheit.
Leider verursacht schon der Vorspann heftiges Afterjucken: Kameramann Alexander Gruszynski scheint sich in seinem Regiedebüt als eine Art Hartz IV-Tony Scott versuchen zu wollen, und das title tool, mit dem die Credits generiert wurden, hätte einem auch zu C64-Zeiten nicht den Atem vor Begeisterung stocken lassen. Die Action fängt danach auch noch in Osteuropa an: Here we go again.
Hey Du! Ja genau, Du. Was guckste denn so traurig? Komm doch mal her. Was ist? Ach, Du bist Action-Junkie? Ja, aber das ist doch nicht schlimm, bin ich doch auch. Na, nich weinen. Geht doch aufwärts, guck Dir mal die letzten Snipes und Van Dammes und Lundgrens an und so. Bitte? Ach, Du willst den alten Steven Seagal wieder? Ah, verstehe. Hast Dir aber auch seine letzten zwölf Videopremieren brav angeschaut, oder? Hab ich auch. Und jetzt hast Du die Hoffnung verloren? Versteh ich ja, war ja auch zum großen Teil nur noch traurig. Aber komm! Ich mach Dir 'n Vorschlag. Kauf uns mal zwei Sixpack Bierdosen, und dann zeig ich Dir was. Nämlich URBAN JUSTICE.
Affige speed changes, jump cuts und Rumgestrobe zeugen vom kreativen Supergau. SUBMERGED wirkt in manchen Teilen ganz zünftig, gleitet dann aber sofort wieder in übelsten Billigschrott ab. Man hat hinterher das Gefühl, man hätte was falsches gegessen.
Seagal-Scheiße hat ihre eigenen Kriterien. Ein Film für Leute, denen OUT OF REACH, THE FOREIGNER und SUBMERGED gefallen hat.