Lydia Huxley - Kommentare

Alle Kommentare von Lydia Huxley

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    Der moderne, gefällige Hollywood-Humor ist das Low Light jeder aktuellen Komödie, doch THE FALL GUY konnte mich mit allem anderen überraschend gut unterhalten.
    Inhaltlich und technisch ist er eine liebevolle Hommage an alle Stuntleute sowie Stuntteams an Filmsets, spricht dabei die Risiken dieses Berufs und die geringe mediale Repräsentation an. Der Plot vehikelt dabei die Perspektive des Stuntmans Colt ebenso wie die vielen Möglichkeiten, wie Stunts im Film eingesetzt werden, von Stürzen, Sprüngen, Explosionen über Fahr-, Feuer-, Wasser-, Tier- und Kletterstunts bis hin zu Faust- und Waffenkämpfen - schön choreographiert und ästhetisch gefilmt. Hinzu kommt ein kleiner Einblick in die Arbeit der Stuntcrew, wie sie Szenen planen, vorbereiten und proben, welche Ausrüstung sie benutzen, wie präsent sie tatsächlich am Filmset sind und wie im fertigen Film absolut nichts mehr von ihnen zu sehen ist.
    Die launige Atmosphäre wird vor allem von der Lust am Filmemachen und viel Film-Nerdtum getragen, sichtbar in den Kulissen, Dialogen oder Story-Tropes.
    Spaßig!

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    • 6

      Todd Phillips hatte die Qual der Wahl, welches Thema er im zweiten Teil vertiefen will, und hat sich dummerweise für a l l e entschieden.
      So ist JOKER 2 ein unübersichtlicher Mix aus Gesellschaft- und Medienkritik sowie psychologischen Charakterstudien. Dabei bleibt Arthur Fleck als Hauptfigur interessanterweise vollkommen passiv, während wir absolut nichts neues über ihn erfahren. Dafür arbeitet sich jedes weitere Thema an ihm ab.
      Lee repräsentiert dabei die hybristophile Verehrerin - in der man sich als Zuschauer spiegeln darf - die nach den Exzessen des Jokers giert und dann doch nur den gebrochenen Arthur bekommt. Die induzierte Wahnhaftigkeit durch die "Folie à deux" in Musicalnummer zu visualisieren, ist eigentlich eine nette Idee, hätte man aber noch konkreter herausarbeiten können. Das gilt auch für die Sensationsgeilheit nach und mediale Darstellung von Gewaltdelikten sowie den Umgang mit Gewalttätern in unserem Gesundheitssystem. Das alles hätte mehr Zeit bekommen können, aber der Fokus liegt voll und ganz auf Arthurs Perspektive, wie er abwechselnd stolpert und tänzelt, er an seinem Chaos erstickt und versucht darüber hinwegzufliegen. Und nach all dem was hier drinsteckt, ist es absolut nicht greifbar, warum sich JOKER 2 so unfassbar zäh anfühlt; anscheinend vollkommen gelähmt von seinen Ambitionen und seinen Metakommentaren.

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      • 4

        Ohne Umschweife rollen die erste Konflikten hinein, schüren Rache-Motive, ein Krieg beginnt, einer nach dem anderen stirbt, paar Monster tauchen auf, zum Schluss bissl Fan-Service - that's it. Die Charaktere bleiben einem vollkommen fremd. Nichts fühlt sich bedeutend an. DIE SCHLACHT DER ROHIRRIM scheint tatsächlich nur ein hohler Lizenz-Lückenfüller zu sein.

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        • 5

          Nettes, altmodisches Kammerspiel in einem englischen Hotel mit facettenreichen Gästen. GETRENNT VON TISCH UND BETT erzählt teils launig teils dramatisch von Konventionen, Toleranz und Außenseitertum. Als Theateradaption natürlich dialoglastig, leider auch plotarm und inhaltlich manchmal schlecht gealtert.

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          • 7

            Atmosphärischer Adoleszenz-Horror aus Spanien. VERÓNICA ist ein gutes Beispiel dafür, dass man nicht viel Pomp auffahren muss, um Stimmung und Grusel zu erzeugen.

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            • 5

              Ob Film oder Buch, die Geschichte hat Potential und den neuen Schüler auf ein Fantasy-Internat zu begleiten, ist einfach catchy. Dafür, dass man versucht, was über Grautöne zwischen Gut und Böse zu erzählen, kommt das ganze aber recht oberflächlich und klischeehaft daher. In die dreieinhalb Stunden ist das erste Buch der Reihe so reingepresst, dass man die Motive und Entwicklung der Charaktere, vor allem Sophies, nicht nachvollziehen kann. Der eklektische Fantasystil und die Rotzgörigkeit machen schon auch Spaß, dennoch dürfte diese Adaption schnell wieder vergessen sein.

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              • 5

                Hübsch animierter Coming of Age-Film über pubertierende Schüler, Familienkonflikte, Schwärmereien und Ängsten.
                Miyos obssessive Verliebtheit cringt ganz gewaltig und wird trotz Stalking-Ausprägung keineswegs kritisch betrachtet. Dennoch ist der Fantasy-Aspekt gut eingewoben und wird am Ende noch zu einer runden Erzählung.

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                • 8

                  Wilde Rose stolz und frei,
                  immer nur sich selber treu,
                  Lady Oscar, Lady Oscar,
                  wie ein Mann kann sie fighten,
                  sie kann fechten und reiten,
                  sie lässt Wunder geschehen,
                  kann Gefahren bestehen,
                  und bleibt trotzdem immer eine Frau.

                  Lady Oscar,
                  wartet immer auf ein neues Abenteuer,
                  will alles wagen,
                  Lady Oscar,
                  ganz allein geht sie durch Dunkelheit und Feuer,
                  ohne zu zagen,
                  Lady Oscar,
                  was sie will, ist immer Wahrheit und Gerechtigkeit,
                  Lady Oscar,
                  für die Schwachen und die Armen würde sie ihr Leben geben.

                  Lady Oscar, Lady Oscar,
                  mit dem Wind der großen Freiheit in den offnen Haaren,
                  Lady Oscar, Lady Oscar,
                  wie ein Engel der die Welt von Angst und Hass befreit,
                  zu jedem Kampf bereit
                  und trotzdem ist sie immer ladylike.

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                  • 2

                    Eine Film gewordene Plattitüde, wie sich privilegierte Menschen die Heilsbringung vorstellen. MEGALOPOLIS ist ein trauriges und verkünsteltes Werk über einen visionären Architekten und seine Hindernisse zur urbanen Utopie. Städtebau ist natürlich ein wichtiger Teil sozialer Politik und damit eine nette Prämisse. Aber das prätentiöse Geschwafel über Gemeinschaft, Solidarität und lebenswertes Wohnen für alle aus einer intriganten Elite heraus ohne auch nur einen einzigen Perspektivenwechsel, ist milde gesagt blasiert. Bestes Satire-Potential, würde sich diese selbsternannte Fabel nicht so verdammt ernst nehmen und die Oligarchie und den Individualismus hochhalten.

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                    • 5

                      APPLESEED von 2004 war der Film, der mich damals in die Welt des erwachsenen Animes eingeführt und begeistert hat. APPLESEED ALPHA erzählt eine Vorgeschichte der beiden Protagonisten. Passend zur aufgemotzten Videospiel-Optik, fühlt sich der Plot wie eine Side Quest an. Von der dichten Atmosphäre und der liebevollen Inszenierung des Vorgängers ist hier leider nichts übrig geblieben. Dennoch ist er für Fans ein netter Action-Happen.

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                      • 4
                        Lydia Huxley 19.05.2025, 12:18 Geändert 19.05.2025, 14:16

                        Eine komplette Manga-Reihe in 110 Minuten zu sperren, war wohl das schlechteste Konzept für die Neuverfilmung. Man hätte sich auf eine Episode beschränken oder die Geschichte ausbauen können. Aber so erklärt eine Erzählerin die historischen Hintergründe, mit japanischen Songs untermalte Montagen erklären die zwischenmenschlichen Entwicklungen und dazwischen springen die vielen Episoden des Mangas mit seinen emotionalen Höhenpunkten ineinander über.
                        Wer nicht nur die Zusammenfassung sondern die ganze Geschichte sehen möchte - zumal mit einem der besten deutschen Introsongs überhaupt - halte sich an die Serie DIE ROSE VON VERSAILLES.

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                        • 7

                          Sehr schöne, weirde, unangenehme Atmosphäre, in die man sich hineinfallen lassen kann. Dämonischer Spaß im Spannungsfeld von Ruhm und medialer Ausbeutung von Schicksalen. Hätte auch noch eine weitere Eskalationsstufe vertragen.

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                          • 6

                            Ich mag sämtliche Motive, die hier kreativ verpackt wurden, aber mir hat die Verankerung in der Realität gefehlt, damit die Absurditäten irgendwie Gewicht haben. Dabei ist das neongetränkte, groteske Delirium im Herzen tragisch und niederschmetternd.

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                            • 8

                              TRAUMHOTEL für Cineasten.
                              Hier trifft Hochglanzästhetik auf Finsternis, Feel Good auf Gesellschaftskritik und Sinnsuche auf Endlichkeit. Ein Wust aus Banalitäten, Existenzialismus und Mystik.
                              THE WHITE LOTUS ist Satire mit einem Höchstmaß an Fingerspitzengefühl, ein sanft-bestimmtes Anklopfen an unser Verständnis für ökonomische Macht und unsere Verantwortung sie zu hinterfragen.

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                                Lydia Huxley 06.03.2025, 10:53 Geändert 06.03.2025, 10:54

                                Ich mag die Figuren (oder vielleicht sind's auch nur die Schauspieler) und würde sie eigentlich gern noch weiter begleiten. Und auch sonst ist GOSSIP GIRL ästhetisch hochwertig produziert und transportiert diesen 00er-Jahre Zeitgeist, der, gepaart mit High Society-Lifestyle, in einem Vibe der vollkommenen Unbeschwertheit mündet.
                                Aber, heilige Hera, inhaltlich ist das so subtanzlos und bereits nach wenigen Folgen so repetitiv, dass mein Seifenoper-ungeübter Kopf nicht damit klarkommt. Jeder einzelne Plot Point entsteht immer wieder nur aufgrund schlechter, mangelnder oder manipulativer Kommunikation. Es wird kein Klischee ausgelassen, es gibt kein Lernen aus Fehlern, kein logisches Handeln. Als ob Jugendliche null Menschenkenntnis oder Erinnerungen hätten.
                                Ich werd's mit der Serie so machen, wie manch einer hier mit seiner Beziehung - pausieren und nur in ganz schlimmen Fällen der Perspektivlosigkeit zurückkehren.

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                                • Danke, Jenny, für deine Begleitung durch den Abend!
                                  Gute Nacht, liebe Co-Piloten! War wie immer ein Fest 💖

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                                    • Bei Demi hätte ich mich auch gefreut, aber ja, Mikey war großartig 🩷

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                                                • "I’m Not a Robot" mochte ich, vor allem den Stimmungs-Switch.

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