Martin Canine - Kommentare
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Alle Kommentare von Martin Canine
Heute geht es um ein Special/eine TV-Filmadaption zu einer Nickelodeon-Sitcom, nämlich "iCarly - Trouble in Tokio".
...
Bevor ich mit dem eigentlichen Kommentar beginne, möchte ich nochmal ein Lob an die deutschen Verleiher aussprechen, da sie es auch nach Hunderten von Malen immer noch schaffen, dass ich mir kräftig auf die Stirn klopfe, wenn ich die deutsche Titelauswahl mancher Werke lese. Der Originaltitel 'iCarly - iGo to Japan' war ihnen wohl zu anspruchsvoll, und sie hatten Angst, dass der deutsche Zuschauer das Wortspiel nicht versteht. Stattdessen ist es wohl besser, einen anderen, aber immerhin auch zur Hälfte englischen Titel zu wählen. Bravo!
So, nun zum eigentlichen Text:
Von allen Dan Schneider-Serien, zu deren Fan ich mich offen zähle, ist iCarly immer noch meine Liebste. Mit viel schrägem Humor, einer Vielzahl an witzigen und einzigartigen Charakteren, sowie einem brillanten Jerry Trainor als gummigesichtiger Bruder, dem in der Rolle nicht mal ein Jim Carrey das Wasser reichen könnte.
Sagt, was ihr wollt. Die Serie ist und bleibt bei meinen Lieblingsserien.
Für die Unwissenden:
Worum geht es in der Serie?
Da bei einer Talentshow an ihrer Schule keine ausgefallenen Talente nominiert werden, gründen die 3 Teenager Carly Shay, Sam Puckett und Freddie Benson die Webshow 'iCarly', in der sie zunächst die von ihnen bevorzugten Talente zeigen. Die Show avanciert aber bald zum Internethit, und so beschließen sie, das Format in eine regelmäßige skurrile Sketchshow zu verwandeln. Die Serie zeigt vor Allem den Alltag der Webberühmtheiten.
Weitere wichtige Figuren sind Carlys großer Bruder und Erziehungsberechtigter, Spencer, Freddies superhypermegafürsorgliche Mutter, und der sonderbare Gibby, der im Laufe der Serie von einer unwichtigen Randfigur zu einem Hauptbestandteil der Sendung wurde.
Worum geht es im Film/Special?
Die Show iCarly wird für einen internationalen Internetpreis nominiert. Die Verleihung findet im fernen Tokyo statt.
Dort lernen sie die japanischen Teilnehmer Kyoko und Yuki kennen, die mit ihnen etwas Zeit verbringen wollen...
Und ganz genauso hätte meiner Meinung nach auch Drake & Josh unterwegs nach Hollywood aussehen sollen!
"iCarly - Trouble in Tokio" ist nicht wie besagter Streifen als (Fernseh-)Film aufgezogen worden, sondern schlichtweg als Special.
Er erwickt nicht den Eindruck, dass er darauf angelegt ist, besonders viel 'größer' und 'abenteuerlicher' zu sein, als irgendeine Episode der Sitcom, die ihm zu Grunde liegt.
Das zeigt sich auch daran, dass er ab und an auf 4 Folgen aufgeteilt im TV läuft.
Es gibt relativ wenig Handlung, dafür umso mehr Gags, was ich als Schritt in die richtige Richtung erachte, da sich bereits gezeigt hat, dass das Team um Dan Schneider zwar viel Ahnung von Sitcoms hat, aber nicht wirklich weiß, wie ein Film funktioniert.
"iCarly - Trouble in Tokio" wirkt einfach wie eine Folge der Serie, aber in Spielfilmlänge, was auf jeden Fall eine sichere Sache ist, um Fans der Serie zu gefallen.
Die Gags sind genauso zahlreich vorhanden wie in der Serie, wobei auch der Humor exakt derselbe ist, der die Serie so schön ulkig machte.
Teilweise sehr skurril, albern und frech.
(Carly, Sam und Freddie über einen Polizisten):
C: "Naja, vielen Dank nochmal."
F: "Er war nett."
C: "Er war schräg."
S: "Ich hab seine Handschellen."
Ganz leicht lässt sich erklären, wie das hier funktioniert: wer iCarly schon als Serie mochte, wird hier auch sein Glück finden.
Das Special unterscheidet sich nur durch seine Laufzeit von etwa 70 Minuten durch eine Folge.
Auch die eingespielten Lacher durften diesmal drinbleiben.
Schade ist nur, dass Gibby hier nicht vorkommt. Man muss aber bedenken, dass dieser "Film" hier herauskam, bevor er zu den Hauptprotagonisten hinzugestoßen ist.
Aber dennoch sorgen auch die anderen Figuren für mehr als genug Lacher.
"Ich kann nicht. Wir Bensons von Geburt an kurze Hälse."
Gott sei Dank hat man sich des Balastes in Form einer umfassenden Story entledigt, und genau das gemacht, was man kann: eine Sitcom.
Mehr soll und will dieses Special auch garnicht sein, und als das funktioniert das Ganze auch prima.
PS: Wen es jetzt in den Fingern juckt, und sich dieses Special ansehen will, die DVD hat eine absolut grausige Qualität, und im direkten Vergleich mit der TV-Ausstrahlung wirkt das Bild sehr verschwommen und unscharf, fast wie ein YouTube-Video (noch vor den Zeiten von HD-YT)
Heute soll es um eine Filmadaption zu einer Nickelodeon-Serie gehen, nämlich "Drake & Josh unterwegs nach Hollywood".
...
Während die Sitcoms von Disney nicht immer gut waren, garantierten die von Nickelodeon bis vor Kurzem immer eine tolle Zeit. Der Humor war zwar weitestgehendst kindgerecht, aber auch um einiges anarchischer, wilder und frecher. Außerdem gab es auch immer wieder Anspielungen, die in erster Linie ein erwachsenes Publikum versteht.
Trotzdem immer noch für Kinder geeignet.
Allen voran sind die Serien von Dan Schneider dafür verantwortlich: Zoey 101, iCarly (Lieblingsserie), Victorious, das Crossover Sam & Cat oder eben Drake & Josh, ich finde sie alle echt witzig.
Ich steh auf den teils recht schrägen Humor einfach, unabhängig von Zielgruppe oder sonst etwas.
In der Serie Drake & Josh geht es um die beiden Stiefbrüder Drake und Josh. Der eine ein cooler, gitarrespielender, aber nicht gerade vorausdenkender Womanizer, der andere ein naiver, kindlicher, aber verantwortungsbewusster Nerd.
Zu schaffen macht ihnen auch ihre kleine Schwester Megan, die den beiden "Bubis" den Krieg erklärt hat...
Im Film nun geht es darum:
Drake und Joshs Eltern sind auf Urlaub und Megan soll für diese Zeit zu einer Freundin nach Denver. Die beiden Brüder freuen sich natürlich über eine sturmfreie Zeit, sollen aber zuerst ihre Schwester am Flughafen abliefern. Es kommt wie es kommen muss, wenn man die beiden Chaoten mit etwas beauftragt: Megan landet im falschen Flugzeug, direkt nach L.A.!
Nun wollen, oder besser gesagt müssen sie die beiden Helden zurückholen, sehen sich aber durch eine Verwechslung bald mit Gangstern konfrontiert...
Naja. Filme zu Serien können richtig toll werden oder echt in die Hose gehen. Am Besten sind sie immer dann, wenn sie 100% auf die Fans der Serien zugeschnitten sind, und durch Insiderwitze, Nostalgieelemente oder Anspielungen auf alte Folgen überzeugen.
"Drake & Josh unterwegs nach Hollywood" lief zum Einem nie im Kino, sondern nur im TV und auf DVD, und entstand zum Anderen, als die Serie noch voll im Gange war.
Beides sind nicht unbedingt Anzeichen dafür, dass der Film etwas draufhat.
Und leider bewahrheitet sich die Vermutung.
"Drake & Josh unterwegs nach Hollywood" kann zu keiner Zeit auch nur ansatzweise mit der Serie mithalten.
Ich erwarte mir von einem Film zu einer Nickelodeon-Sitcom kein cineastisches Highlight, aber ich will unterhalten werden. Und das war hier nur bedingt der Fall.
Zum Großteil liegt das daran, dass dieses Werk unbedingt wie ein "richtiger" Spielfilm wirken will. Man hat eine für die Serie recht ungewöhnliche (oder etwas weniger nett formuliert "unpassende") Story über zwei Gangster, der in der knappen Laufzeit von etwa 62 Minuten ohne Abspann zuviel Platz eingeräumt wird. Um ehrlich zu sein wäre es besser gewesen, die Brüder einfach Megan suchen zu lassen und das Ganze als Gagfeuerwerk zu inszenieren. Keine der Episoden hatte viel Plot, aber viel Witz. Hier scheint es fast so, als wollte man hier unbedingt etwas Größeres schaffen, scheitert aber kläglich. Hier muss es um Verbrecherjagd gehen. Um die Erfüllung der Träume. Und jeder weiß, wie der Streifen ausgeht. Aber das Konstrukt ist sowas von lahm inszeniert, dass es nicht wirklich Spaß macht.
Man merkt, dass Dan Schneider gekonnt Episoden von Sitcoms schreiben kann, er aber keine Ahnung hat, wie man einen Film mit Plot erstellt, selbst, wenn er auf einer seiner eigenen Serien basiert und nur etwas über 1 Stunde dauert.
Man sieht es dem Film an, dass jemand Unerfahrenes hier für Regie und Drehbuch verantwortlich war.
Die Gags wirken auch gestreuter und weniger originell als in der TV-Serie, wobei wenig überraschend die meisten Lacher immer noch auf Megans Konto gehen, wie das auch in der Sitcom schon der Fall war. Drake und Joshs Unterschiedlichkeit kommt hier auch kaum zur Geltung.
Ein weiteres Indiz dafür, dass man hier versucht hat, alles nach Spielfilm aussehen zu lassen, ist, dass die eingespielten Lacher weggelassen wurden. Wenn man das von der Serie schon gewohnt ist, wirkt das doch etwas befremdlich. Aber jeder steht zu diesem Stilelement anders. Gibt sicher einige Leute, die das als positiv erachten.
Nein, so recht will Drake & Josh als Film einfach nicht klappen.
Er ist ganz offen als 'großes Abenteuer' angelegt, und das ist er nicht. Man wäre besser dran gewesen, hätte man ein drei- oder vierfolgiges Special im Stile der Vorlage daraus gedreht. Schneider kennt sich dort besser aus, und man hätte nicht so verbissen drauf achten müssen, das Ganze unbedingt größer als die Serie aufzuziehen.
Fazit: lieber ein paar Folgen der Serie gucken, klappt besser und macht mehr Spaß.
Super Kommi der Woche, verdient!
Es ist schon eine verrückte Fernsehwelt.
In den letzten Jahren gab es eine Flut an qualitativ hochwertigen TV-Serien.
Die Jahre davor hatte man allerdings nur die Wahl zwischen eingespielten Lachern oder hochtechnisierten Ermittlungen.
Für mich als Liebhaber von Krimis, aber eher jene von der klassischen Sorte, war es aber trotzdem nicht immer leicht, etwas Zufriedenstellendes zu finden. Zu wenig Tiefgang, zuviel Laborgedöns, dass keiner versteht, eindimensionale Charaktere und oberflächliche Fälle rauben großteils die Spannung und lassen die meisten der modernen Kriminalserien sehr billig wirken.
Dazu kommt oft noch ein sensationsbedingter Ansturm an Sex und Gewalt, dem ich und einige andere friedliche Subkulturen schon zum Opfer gefallen sind.
Doch wo, zwischen gelangweilten Franzosen und stundenlangen Lückenfülleraufnahmen von Städten, soll man denn sein Krimiglück finden?
Die Antwort ist ganz einfach: "Criminal Minds".
...
"Criminal Minds" ist nämlich mal wieder eine Kriminserie, die nicht nur spannend, sondern auch ziemlich feinfühlig ist.
Und dabei spreche ich von allen Charakteren, nicht nur den Ermittlern, sondern auch den Tätern und deren Umfeld.
Es wird umfassend auf die Motive der Killer eingegangen, ihre Psyche analysiert und ihre Verhältnisse gezeigt. Wir können sie besser nachvollziehen, sie werden nicht einfach schwarzweiß als Bösewichte gezeigt.
Diese Mörder sind auch Psychopathen - aber wir erfahren warum, sodass der Hass oft garnicht so sehr am Täter liegt, sondern an dessen Umfeld.
Dass liegt vor Allem an der tollen Auswahl des Ermittlerteams, welches nicht aus DNA-Spezialisten, Pathologen und Ähnlichem besteht, sondern aus Profilern, die sich in die Täter bestens einfühlen können.
Interessant ist hierbei, dass durch logisches Denken, Abgleiche mit bekannten Serientätern und scharfe Beobachtung mehr oder genausoviel erreicht wird, als durch das Sammeln von Fingerabdrücken, Körperflüssigkeiten oder anderen handfesteren Beweisspuren, die Fälle aber allesamt schlüssig sind.
Das macht die Serie wesentlich nahbarer und zugänglicher als die meisten anderen modernen Kriminalserien, alsdass anders als dort hier nicht den technischen Spielereien die ganze Arbeit überlassen wird, sondern auch das Publikum hier wieder einen Fall zu knacken versuchen kann.
Zwar gibt es mit Penelope Garcia auch eine Computerexpertin im Team, deren Aufgabe ist es jedoch vorrangig, Strafakten und Orte aufzuspüren, oder durch andere Details die Ermittler zu unterstützen.
Die Fälle der Serie sind durchgehend hochspannend gestaltet und haben größtenteils Kinoqualität. Hierbei reicht es vom klassischen Kriminalfall bishin zu außertürlichen Notsituationen, in der die Ermittler unter Zeitdruck stehen und in Rekordtempo handeln müssen.
Die Serie hat eine gewisse Brutalität, sodass es nicht wundert, dass eine Staffel erst ab 18 freigegeben wurde (es wundert nicht, ist aber trotzdem im Abgleich mit Filmen wie Oldboy oder Prisoners nicht ganz verhältnismäßig). Dabei werden die harten Szenen aber nie ausgeschlachtet, sondern sind zumeist entweder off-screen oder von Haus aus rein psychischer Natur.
Jedenfalls wird auch hier nicht wie in anderen Serien ausgeschlachtet, was an Gewalt vorgeht - aber es wird auch nichts abgeschwächt. Es ist zu sehen, was wichtig ist.
Zu guter Letzt ist noch das tolle Ermittlerteam zu loben, welches nicht als berechnende Falllösemaschinen dargestellt wird, sondern als reale Personen, die unheimlich clever sind, aber auch Probleme, sowie Glücksmomente haben. Hier gibt es die volle Ladung Emotionen, ohne kitschig, oder aufgesetzt zu wirken. Diese Szenen stören auch nie die Dynamik der Kriminalgeschichte, sondern sind perfekt eingebunden.
Meine Lieblingsfigur aus der Serie ist, wie es vielleicht bei den Meisten der Fall ist - kann ich mir vorstellen - Dr. Spencer Reid.
Er war von kleinauf ein Genie und es sickert auch stark durch, dass er es schwer im Leben hatte.
Trotz seines hohen Intelligenzquotienten, der Tatsache, dass er oft neunmalklug wirkt oder mit Fachwissen auch ungefragt um sich wirft, ist er alles andere als der nervige Streber, den andere Serien wohl aus ihm gemacht hätte.
Er fügt sich perfekt ins Team ein, ist in der Lage, Freundschaften zu schließen, andere zu verstehen und Emotionen zu zeigen.
Das macht ihn zu einem interessanten, klischeefreien Charakter, über den man auch viel erfährt, und der mit Matthew Gray Gubler auch von genau dem richtigen Darsteller verkörpert wird.
"Criminal Minds" ist in meinen Augen genau das, was eine moderne Krimiserie sein sollte.
Spannend, interessant, hintergründig, gut gespielt und befreit von Stereotype jeder Art. Eine Serie, die dem Zuschauer das Geschehen nahebringt, und den Laien nicht außen vor lässt. Die aber auch komplex und professionell wirkt.
Die es auch schafft, dass ich auf meine Absicht, mir jeden Abend einen Spielfilm anzusehen, freiwillig verzichte, um mal eine Serie zu schauen.
Und vor Allem schafft sie es durch ihre Drehbücher, und nicht durch plakative Schocks, Lückenfüllerszenen nach Schema F und pseudocoole Sprüche, zu fesseln.
Rundum gelungen!
(keine großen Spoiler, aber auf einige Szenen der zweiten Filmhälfte wird eingegangen)
Heute soll es um einen weiteren Klassiker der Filmgeschichte gehen, nämlich Alfred Hitchcock's "Die Vögel".
...
Es ist für meine Verhältnisse schon lange her, dass ich "Die Vögel" zum ersten Mal gesehen habe, denn Hitchcock entdeckte ich noch vor meinem großen Filminteresse. Nach Psycho ist Die Vögel wohl der Streifen, den man vom Master of Suspense auch außerhalb von Filmkreisen am Ehesten kennt, und sei es nur dem Namen nach. Komischerweise, kommt mir vor, wird er immer etwas außen vor gelassen, wenn Fans von ihren Lieblingshitchcocks sprechen.
Alfred Hitchcock, der der Filmwelt über 50 Werke hinterlassen hat, ist derzeit auch der Regisseur, von dem ich am meisten Spielfilme gesehen habe (22 Stück derzeit, Tendenz steigend). Die meisten seiner Filme halte ich für wunderbare Thriller, die Fans von ganz klassischen Krimis mehr als zufriedenstellen können (wobei ich seine eher unbekannteren Werke wie Eine Dame verschwindet oder Der falsche Mann sogar fast noch besser finde als manche seiner namhafteren Streifen). Dennoch hat er nicht nur gelungene Genrebeiträge erschaffen, sondern auch einige Streifen, die auch außerhalb von Krimiliebhaberkreisen großen Ruhm erlangten und als Klassiker gelten.
Darunter auch dieser Film hier.
"Die Vögel" ist nach seinem Opus Magnum Psycho und dem maßlos unterbewerteten Krimimelodram Rebecca mein drittliebster Hitchcock-Film.
Woran das liegt? Ich weiß es nicht. Vielleicht, weil er mich nach fünf-, sechsmaligen Ansehen immer noch packt, oder weil ich ihn einfach für einen seiner brillantest inszenierten Streifen halte.
"Die Vögel" fängt ganz harmlos an und ähnelt eher einer zu der Zeit gerade beliebten Screwballkomödie als einem Thriller oder Horrorfilm (kleiner Pluspunkt im Deutschen: die Stammsynchronsprecher von Rock Hudson und Doris Day sprechen hier auch Rod Taylor und Tippi Hedren, was diesen Eindruck noch verstärkt).
Eine Frau will in der Vogelhandlung einen Vogel abholen. Dieser ist noch nicht da, und die Verkäufer sieht nochmal nach. In der Zeischenzeit kommt ein Mann in die Handlung, um selbst Vögel zu erwerben. Die junge Frau erlaubt sich einen Spaß und gibt vor, die Verkäuferin zu sein. Der Mann geht darauf ein, und lässt die Frau glauben, er hätte sie nicht durchschaut,...
Zunächst deutet alles auf eine romantische Komödie hin.
Aber wir kennen Hitchcock. Auch die Leute damals kannten Hitchcock. Und man wusste, dass da etwas im Busch war. Vor Allem nach dem gemeinen Trumph in Psycho will man dem Frieden nicht trauen.
Nach einer Reihe von Scherzen und Ministreitereien beschließt die Frau, dem Mann noch einen Streich zu spielen: sie platziert einen Vogelkäfig in seinem Haus in Bodega Bay.
Die behutsame Beziehungskomödie wird mal kurz unterbrochen, als eine Möwe unsere Heldin Melanie attackiert. Nichts Ernstes, aber eine Vorwarnung.
Uns wird dann bald die klammernde Mutter des Mannes vorgestellt. Sie ist nicht bösartig, aber sorgt sich um ihren Sohn, der auf den Namen Mitch hört.
Allmählich häufen sich die Vogelangriffe, bis Schwärme von Vögeln den Himmel verdunkeln und die Einwohner in Angst und Schrecken versetzen...
Zugegeben, meine Inhaltsangabe liest sich etwas wirr, aber es passiert soviel in diesem Film, dass ihn ausmacht, es gibt viele Handlungen und Nebenhandlungen, die "Die Vögel" formen.
Da gibt es auf der einen Seite mal die "Was sich liebt, das neckt sich"-Geschichte zwischen Melanie und Mitch, dann die Geschichte um die Mutter, die Angst vor der Einsamkeit hat, und dann natürlich die Horrorstory um die unerklärlichem Vogelangriffe.
Es wird bis heute spekuliert, ob diese Geschichten symbolisch füreinanderstehen. Ob die Angriffe etwa eine Metapher für die Eifersucht der Mutter sind, oder dafür, was die Mutter in ihrer potenziellen Schwiegertochter sieht. Der wohl sonderbarste Umstand ist, dass die beiden Vögel im Vogelkäfig (auch Liebesvögel genannt), komplett harmlos bleiben.
Ich persönlich denke ja, dass eine metaphorische Bedeutung in der Tat geplant war, dass die aber bis zur letztendlichen Umsetzung immer mehr in den Hintergrund geraten ist, sodass man nun eher von mehreren unabhängigen Plotelementen sprechen kann.
Hitchcock inszeniert die Vögelangriffe nämlich in erster Linie so, dass sie den Zuschauer schockieren. Er selbst spricht ihnen wohl nicht ganz so viel symbolische Bedeutung zu, sondern nimmt sie eher als das, was sie sind: Gewalttaten. Angriffe.
Er tobt sich hier mal wieder richtig aus, der gute Alfred, und es ist ihm wichtig, eine Reaktion vom Publikum zu bekommen. Wenn man sich mit der Hintergrundgeschichte zum Film beschäftigt hat, so war er wie immer bemüht, hier möglichst authentische und schockierende Resultate zu bekommen. So hat er mal echte Vögel verwendet, zuvor aber Attrappen angekündigt, um den Schrecken seiner Schauspieler einzufangen.
Hitchcocks Hauptaugenmerk ist die Wirkung seines Films und ich habe mich vorerst dazu entschlossen, den Film auch unter diesem Aspekt zu betrachten. Ich überlege aber immer wieder gerne, ob und was der Film sagen will. Definitiv wissen werde ich es nie. Aber auch auf oberflächlicher Ebene ist der Film ein Genuss.
Wie ist der Film gealtert?
Die Szene, in der die Vögel durch den Kamin ins Haus sausen, hat die Zeit am Schlimmsten erwischt. Die überdeutliche Überblendung war damals wohl ein Meisterwerk, wirkt aber heute wirklich billig. Man erkennt zu sehr, dass die Darsteller in die Luft schlagen und die Vögel nachträglich eingefügt wurden. Aber ehrlich: das ist EINE Szene, der Rest ist immer noch wahnsinnig toll!
Am Effektivsten ist der Film immer dann, wenn sich die Vögel sammeln. Wenn man weiß, gleich passiert etwas, und wenn auch die Figuren wissen, dass bald etwas passiert. Wenn ein Klettergerüst von immer mehr Krähen besetzt wird, die Hauptfigur lamgsam in ein Zimmer geht, um eine Lehrerin zu warnen, und beide die nur still dasitzenden Vögel beobachten, ist das einfach eine wahnsinnig tolle Szene. Die Atmosphäre ist so dicht, man kann sie in dicke Scheiben durchschneiden.
Meine absolute Lieblingsszene, die den Film wirklich noch von den 9.5ern abhebt und ihn zu einer 10 macht, ist allerdings jene in der Kneipe. Man sieht die verschiedenen Typen in Krisensituationen perfekt verkörpert: eine Frau hält das alles für zufällig, sie weiß, dass es so etwas nicht gibt. Ein Mann hält es für das jüngste Gericht, ein Zeichen Gottes. Wieder eine andere Frau ist hysterisch und gibt anderen die Schuld, selbst, wenn es komplett unlogisch ist.
Diese Szene, die von ruhig zu komplett nervenaufreibend heranwächst, bietet nicht nur einige der besten Kamera- und Schnitttechniken der Filmgeschichte, sondern ist auch wunderbar geschrieben.
Alles nach dieser Sequenz (und auch diese eingeschlossen), ist ohnehin Kino auf höchstem Niveau. Ein Finale, wie man es sich von einem Master of Suspense erwartet, einfach wahrlich wundervoll inszeniert, mit viel Spannung in Szene gesetzt und unvergesslich.
"Die Vögel" ist zurecht ein großer Klassiker, und sollte hinter den anderen Werken des Großmeisters nicht zurückstehen. Im Gegenteil: für mich gehört "Die Vögel" zum Besten, dass Alfred Hitchcock zu bieten hat!
Sie sehen besser aus als die Generation 5-Pokémon, aber dennoch fehlt es am Charme der alten Pokémonspiele.
Anders als die Pokémon schsuen diese hier wirklich wie Monster aus...
Es soll heute um einen wahren Klassiker gehen, der in die Geschichte eingegangen ist, ein ganzes Genre mitgeprägt hat, und zu den bedeutendsten Filmen aller Zeiten zählt.
Es geht um George A. Romero's "Night of the Living Dead".
...
"Sie kommen, um dich zu holen, Barbra!"
Die Toten erheben sich, um sich an den Lebenden zu nähren.
Die schwer traumatisierte Barbra, die den Tod ihres Bruders mitangesehen hat, kann sich gerade noch in ein abgelegenes Haus flüchten. Dort hat sich bereits eine Gruppe von Leuten eingenistet, die von dort aus versucht, zu überleben...
Was muss das damals für ein Schocker gewesen sein.
Untote, die sichtbar Fleisch von Menschenknochen nagen (auch mit noch dranhängender Hand), abgeschlagene Finger, angefressene Leichen, etc.
Für einen Film der 60er Jahre geht es hier ganz schön zur Sache.
Dabei muss gesagt werden, dass der Film mit dem Erscheinungsjahr 1968 gerade in die Zeit eines großen Umschwungs erschienen ist.
Es war gerade der Übergang des klassischen Kinos in das Moderne eingeleitet. Man zeigte sich experimentierfreudiger, Regisseure wie Stanley Kubrick oder Roman Polanski wollten etwas Neues ausprobieren, zeitgleich aber liefen immer noch gewohnt klassische Hollywoodproduktionen ganz im Stile der alten Meister in den Kinos.
Rückblickend würde ich sagen, "Night of the Living Dead" reflektiert diese Zeit am Besten, da er wirklich zu Beidem hinzugezählt werden kann, Klassik und Moderne.
Die Dialoge, Charaktertypen, Ästhetik und Dramaturgie sind ganz klar mit großen Gruselklassikern a la Die Vögel oder Bis das Blut gefriert zu vergleichen. Vor Allem zu ersterem kann man immer wieder Parallelen ziehen, als dass es in beiden Filmen darum geht, dass sich außerhalb unerklärliche Angriffe häufen, und die verängstigte Bevölkerung sich verschanzt. Dabei leben beide Filme sowohl von der Spannung und dem Realismus der Ausnahmesituation, und dem, wie die Figuren mit diesem umgehen, als auch vom Schockeffekt.
Dennoch bot "Night of the Living Dead" einiges Modernes.
Nicht nur, dass die Gewalt für den damaligen Zeitpunkt wohl ziemlich extrem wirkte, ist es vor Allem bemerkenswert, dass wir hier einen Schwarzen in der Hauptrolle haben - und dieser Umstand komplett unkommentiert bleibt. Für die damalige Zeit ein Schritt in die richtige Richtung (zu dieser Zeit gab es dann auch einige sehr engagierte Filme, die sich mit dem Thema Rassismus auseinandersetzten, aber ich finde es auch sehr besonders, dass wir hier einen kühnen Helden haben, dessen dunkle Hautfarbe garnicht ins Gewicht fällt).
Natürlich darf nicht unerwähnt bleiben, wie sehr der Film das Zombieimage geprägt hat.
Untote gab es auch davor, aber der Zombiemythos hat hiermit erst seine Wegweisung erhalten.
Die Zombies werden ohne Zauber oder Ähnlichem auferweckt, sie fressen das Fleisch der Lebenden und können nur durch Zerstörung des Gehirns vollends ausgeschaltet werden. Das hat hier erst seinen kulturellen Ursprung.
Es gibt mehrere Spekulationen, wie der Film zu deuten ist, die allesamt zwischen "durchaus plausibel" und "überinterpretiert" pendeln. Ich werde hier nicht darauf eingehen, zum Einen, da ich mir selbst nicht 100% sicher bin, zum Anderen, da der Film auch wahnsinnig gut ist, wenn man diesen Aspekt weglässt. Dennoch regt vor Allem die letzte Szene zum Nachdenken an.
Wie dem auch sei, wie ist "Night of the Living Dead" gealtert?
Was mich jedes Mal wundert, ist, wie arg harmlos der allererste Angriff inszeniert ist, dass er fast schon lachhaft wirkt. Der restliche Film wirkt da weitaus ernster, härter und seriöser.
Vielleicht wollte oder konnte Romero das Publikum nicht gleich zu Beginn mit viel Gewalt konfrontieren, damit es nicht sofort den Saal verlässt, sondern der Story erstmal Zeit zum Entfalten gibt.
Für heutige Verhältnisse hat der Film einiges an Härte eingebüßt.
Denn wenn man ehrlich ist, kennt man heute Filme, die um ein Vielfaches brutaler sind.
Aber ehrlich: der Film bietet noch viel mehr als nur Schock.
Denn vor Allem kann man "Night of the Living Dead" als eines bezeichnen: ein großartiges und hochspannendes Kammerspiel.
Die einzelnen Figuren sind eine unheimlich explosive Mischung und die Reaktionen in dieser Ausnahmesituation auch recht realistisch.
Da haben wir eine traumatisierte Frau, einen Anführertypen, einen dickköpfigen Familienvater, eine besorgte, aber starke Mutter, eine todkranke Tochter und ein junges, verliebtes Pärchen. Die verschiedenen Typen sind allesamt furchtbar interessant, und zusammengepfercht in einem Kampf um Leben und Tod ist ihre Interaktion durchaus schlüssig. Draußen wird die Lage immer aussichtsloser, und man überlegt sich, wie weiter vorzugehen ist. Jeder hat aber natürlich andere Ansichten und ist unterschiedlich stark. So folgen manche der Entscheidung eines Einzelnen, und andere stellen sich stur dagegen. Soll man nun das Haus komplett abzudichten versuchen oder etwas riskieren und in ein anderes Gebiet fliehen?
Die Berichterstattung im Fernsehen gibt eine ungefähre Vorstellung davon, was draußen passiert, aber auch dort weiß man nur, was man an Meldungen reinbekommt.
Manchmal hab ich mir gedacht, das Szenario könnte sich auch in einem Kriegsgebiet abspielen.
"Night of the Living Dead" gehört zu den größten Kultfilmen aller Zeiten und stellt einen der letzten großen Schwarzweißklassiker dar.
Ein Horrorthriller, den jeder Liebhaber alter Filme mindestens einmal gesehen haben sollte!
Was mir nicht ganz einleuchtet:
Alle hier hacken auf den auf den RTL-Shows herum.
Bei der hier spezifisch hibt es aber relativ viele positive Bewertungen in meiner Freundschaftsliste.
Wie ist dieses Phänomän zu erklären?
Der Vergleich zu Russland hinkt aber mal gaaaaaaaaaaaanz gewaltig.
Aber okay, die Überschrift hat meine Aufmerksamkeit erweckt.
Es gibt nicht viel, was eine als Frauenfilm vermarktete Komödie haben muss, um gut zu unterhalten.
Eigentlich verlangt es nur nach drei Elementen
1. Charme
2. Hauptdarsteller, deren Chemie stimmt
3. Gefühlsduselei
Es ist eine Formel, die sich schon seit besten Doris Day-Zeiten bis in die heutige Gegenwart bewährt und Generationen an harten Männern zur Weißglut getrieben hat.
Es mag an meinem erschreckend niedrigen Testosteronspiegel liegen, oder an der Tatsache, dass ich nie in solche Werke gezwungen wurde, aber mir als hoffnungsloser Romantiker bereiten solche Filme immer viel Vergnügen.
Nun kommt ein Film daher, der meint, er müsse alles anders machen. Ich bin für Brechung mit dem Konservativen eigentlich immer zu haben, aber ob das hier auch funktioniert?
Tja, das werden wir sehen, in meinem Kommentar zu "Super süß und super sexy".
...
Um es mal mit anderen Filmen der Art zu vergleichen:
Mel Gibson gibt im romantischen Komödienspaß Was Frauen wollen von Beginn an das chauvinistische Arschloch.
Aber dann passiert etwas mit ihm: er lernt, wie Frauen denken und wandelt sich im Laufe des Films zur sympathischen Figur.
Genauso wie Rock Hudson in unzähligen 50er und 60er Jahre-Streifen vom Zuchthengst zum Kuschelpony wird.
Nun hat "Super süß und super sexy" einen Twist in der klassischen Geschichte: die Frauen sind hier die promiskuitiven, chauvinistischen Unsympathisantinnen - allen voran die Rolle von Cameron Diaz sieht Männer nur als Trophäen an.
Das Problem, unter dem der Film im Bezug auf seine Protagonistinnen leidet: zumindest seine absolute Hauptfigur unterzieht sich keiner sichtbaren Veränderung.
Es wird nichts dazu gelernt.
Das lässt das bekannterweise sehr vorhersehbare Ende des Films wahnsinnig unglaubhaft wirken.
Also mehr als sonst. So sehr, dass es sogar mich stört.
Also ehrlich gesagt: was kümmert es mich, wenn ein Arschloch bzw. eine Arschlöchin meint, die wahre Liebe gefunden zu haben?
Denn eines ist mal klar: auch mit Schmetterlingen im Bauch bleibt diese Frau immer noch die selbe arrogante Schnepfe, die sie vorher war.
Wenn man sich ihre Co-Stars ansieht, wäre jede der Beiden besser geeignet, den Film zu tragen.
Aber man kann nicht davon ausgehen, dass man einen Charakter sympathisch findet, nur, weil es sich um eine Frau handelt, denn unabhängig vom Geschlecht widert einen die Figur doch trotzdem an.
Wie dem auch sei, die größte Frage ist immer noch: wer will sich diesen Film ansehen, dessen Aufmachung, Story und Dialoge so krass "Powerfrau" ausstrahlen, während der Humor zu 90% aus Körperflüssigkeiten und Sexwitzlein besteht?
Haha, Spermaflecken auf dem Kleid. Haha, ein Penis ist zu sehen. Haha, sie träumt von Sex.
Teilweise frage ich mich, ob der Film nicht in zwei unterschiedliche Streifen aufgeteilt besser aufgehoben wäre. Zum Einen als ordentlicher Frauenpowerfilm mit wesentlich mehr Charme und zum Anderen als Pipikakaschniedelwutz-Blödelei. Getrennt würden beide besser ankommen, denn diese Komponenten zusammen beißen sich ungemein und stinken förmlich nach "Wir wollen unbedingt beide Geschlechter ansprechen, komme, was wolle", egal, ob es in dem Film passt oder nicht. Etwas mehr reizender und weniger aufreizender Humor hätte es hier auch getan.
Denn dadurch geht auch jegliches Gefühl, von Romantik bishin zum Drama, einfach verloren.
Die Lovestory wirkt aufgesetzt, gar nebensächlich, und scheint nur dazu da, die sinnlos vulgären Szenen in einen Kontext zu bringen, oder als Alibi, dass sich der Film noch romantische Komödie nennen kann.
Nicht falsch verstehen: jemand, der den erste Scary Movie als eine seiner Lieblingskomödien zählt und Dumm und dümmer vergöttert hat nichts gegen blöden Humor. Aber zum Einen ist der hier für sich genommen schon grottenunlustig und zum Anderen noch furchtbarer eingebaut, sodass er eher kontraproduktiv wirkt.
"Super süß und super sexy" ist weder Fisch noch Obstkuchen.
Zum Einen zu rüpelhaft und primitiv für einen ordentlichen Östrigenschinken, zum Anderen story- und dialogtechnisch zu ladylike für die testosterongeladene Männerwelt.
Leute wie ich, der irgendwo dazwischensteht, und beide Seiten mag, werden aber wohl auch nicht viel damit anfangen können, da beides zu kurz kommt.
Man kann sich das so vorstellen: im einen Zimmer hört jemand ACDC, im Anderen ertönt das Best Of der Backstreet Boys. Für sich genommen für den, der es hören will, wunderbar. Leid tun einem nur die Armen, die im Zimmer dazwischen sitzen und mitanhören müssen, wie sich die beiden Songs unrhythmisch vermischen.
Dieses Zimmer in der Mitte ist "Super süß und super sexy".
Den Charme sucht man vergebens.
Schneewittchen - #blackedition
Vor Kurzem hab ich mir die beiden großen Schneewittchen-Verfilmungen aus 2012 gekauft und angesehen. Nach meinem gestrigen Kommentar zu Spieglein Spieglein folgt nun "Snow White & the Huntsman".
...
Da ist sie also, die düstere, epische und ernste Variante des Märchens.
Als Schneewittchen: Kristen Stewart
Als böse Königin: Charlize Theron
Snow White ist die Tochter des Königs. Als dessen Reich eines Tages angegriffen wird, triumphiert er über die gegnerische Armee, und befreit deren Gefangene, eine wunderschöne Frau namens Ravenna, die der Witwer ehelicht. Doch alsbald die Hochzeit vollzogen wurde, tötet sie den König, sperrt die rechte Erbin in einen Turm und reißt das Reich an sich.
Erst als Snow White erwachsen wird, gelingt ihr die Flucht.
Die Königin setzt sofort einen Jäger auf sie an, doch dieser bringt es nicht übers Herz, sie zu töten - und wird ihr Verbündeter im Kampf gegen das dunkle Regime von Königin Ravenna...
Was war das? Was war DAS?
Ich kann immer noch nicht fassen, was ich da gerade gesehen habe.
Und das ist keineswegs negativ gemeint.
Dass Schneewittchen als Fantasyepos so kongenial funktioniert, hätte ich nie für möglich gehalten.
Die klassische Geschichte der eitlen Königin, die sich ihrer Stieftochter aus Eifersucht um ihre Schönheit entledigen will, angereichert durch ebenso klassische Genreelemente wie Revolution, Schlachten, Fantasiewesen oder wunderschöne Welten. Das hier ist ein Crossover aus Märchen und Fantasy, und zwar im ganz, GANZ großen Stil.
Ich muss zugeben, ich halte Kristen Stewart wie die meisten hier nicht für die Idealbesetzung. Aber weder, weil ich etwas gegen Twilight habe, noch, weil ich finde, dass sie ihre Sache hier schlecht macht (eher ist das hier ihre angenehmste Performance).
Sie ist rein optisch nicht der Typ für Schneewittchen. Sie kommt zu maskulin, zu burschikos und schlagfertig rüber. Das passt als Fantasyheldin sogar recht gut, aber gleichzeitig soll sie ja auch Wärme und Güte ausstrahlen, was ihr von Natur aus nunmal nicht so liegt.
Aber ehrlich: das stört hier keineswegs. Dafür macht sie ihre Sache zu passabel, und der Rest des Films ist zu beeindruckend, zu überwältigend.
"Snow White & The Huntsman" ist ein Film, der Fans von großen, riesigen Fantasyfilmen so richtig, richtig begeistern wird. Die nach unzähligen Prophezeihungen und Auserwählten immer noch nicht genug bekommen haben, die immer noch Schlachten, Wesen und ein perfekt abgeklärtes Gut-Böse-Verhältnis immer noch in sich aufnehmen und es lieben, in diese fremden Welten einzutauchen.
Dabei kommt "Snow White & the Huntsman" stellenweise sehr, sehr düster und ernst herüber, wobei die Optik wirklich ein Traum ist.
In komplett unterschiedlicher Art sehen alle beide Verfilmungen für eine WAHNSINNIG GENIALE visuelle Kraft. Absolut überwältigende Kostüme (vor Allem von der Königin) und Kulissen beeindrucken in so ziemlich jeder Szene und sorgen für den inneren Wow-Effekt.
Dazu kommt noch ein absolut wunderbares Maß an in höchstem Maße detaillierten und liebevoll gestalteten Spezialeffekten, die die atemberaubende Welt gestalten, sie in ihren dunklen Momenten wirklich finster aussehen lassen und in ihren hellen Momenten einfach verzaubernd. Die Szene tief im Wald sieht aus wie ein Kunstwerk. Ein Gemälde. In wunderbaren Farben mit mikroskopisch genauen Kleinigkeiten, die man unmöglich alle entdecken kann.
Dazu muss man sagen, dass es der Film auch schafft, dem Originalstoff gerecht zu werden. Dieser Film schmeichelt der Schneewittchengeschichte, ich würde sogar soweit gehen ihn als einer der besten, wenn nicht sogar DIE beste Realverfilmung eines Märchens zu nennen. Obwohl der Film selbstredend eine freie Interpretation ist, die gewissermaßen auch einen Genretransfer darstellt, hält er sich ziemlich gut an die Handlung der Vorlage, wenngleich er auch Elemente hinzufügt.
Und eine Sache hat der Film so dermaßen wunderbar geschafft, dass ich mir das einfach bis zum Schluss aufheben musste: Charlize Theron als böse Königin.
Sie spielt so gnadenlos gut, so böse, so wahnsinnig, so brillant - das ist Overacting auf allerallerhöchstem Niveau.
Vom Schönheitswahn ist sie BESESSEN, sie wirkt so dermaßen irrsinnig und gefährlich, eine so überzogen böse Figur kenne ich sonst nur aus Zeichentrickfilmen.
Mann, macht diese grandiose end geniale Performance Laune - Wahnsinn!!!!!
Mindestens ein Punkt meiner Wertung liegt auf ihren Schultern.
Auch, wenn ihn viele hier nicht mögen - wegen solchen Momenten hier liebe ich Filme. Ich kann vollkommen in eine andere Welt versinken, die mich komplett in ihren Bann zieht.
Jetzt ehrlich: man kann meckern, was man will, besser kriegt man Fantasy kaum hin.
Und das ist dann auch alles, was ich dazu zu sagen habe.
Sind alles gute Sequels, aber eig. finde ich nur The Dark Knight und Tanz der Teufel 2 von denen besser als den ersten.
Bei Terminator sind sie eig. mehr oder weniger gleichauf. Der erste ist ein Meisterwerk der B-Movie-Action, der Zweite ein Meilenstein der Science Fiction-Blockbuster.
Schneewittchen - #whiteedition
Ja, ich habe mich kurzerhand entschlossen, mir die beiden großen Schneewittchenverfilmungen aus 2012 zu besorgen. So im direkten Vergleich also.
Immerhin: zwei in meinen Augen begnadete Schauspielerinnen in der Rolle der bösen Königin, die Trailer beider Werke sahen großartig aus und nichts deutete daraufhin, dass mir die Werke missfallen könnten.
Also... hier kommt mein Kommentar zum ersten, nämlich "Spieglein Spieglein".
...
Da ist sie also, die hellere, aufmunterndere, fröhlichere und lieblichere Version des Märchens.
Als Schneewittchen: Lily Collins
Als böse Königin: Julia Roberts
Schneewittchen wird von ihrer Stiefmutter, der bösen Königin, gefangen gehalten und darf selbst an ihrem 18. Geburtstag ihren Raum nicht verlassen. Die Königin selbst hat jedoch ebenfalls zu kämpfen: ihr Jugendwahn macht ihr schwer zu schaffen. Sie ist nicht mehr die Jüngste, doch durch Kosmetik, prunkvolle (und viel zu enge) Kleider und dem richtigen, jungen Mann an der Seite kann man gekonnt tricksen. Es handelt sich ja auch nur um "Fältchen". Leider leidet das Volk sehr unter dem ausschweifenden Lebensstil der Königin, als dass es in Form von Steuern dafür blechen muss und selbst der Armut verfallen ist. Doch auch das reicht nicht: man kann es drehen und wenden wie man will - der Palast ist pleite!
Es gibt nur eine Lösung: die Königin muss einen reichen Prinzen heiraten. Der Traumgatte hat allerdings nur Augen für Schneewittchen, die zusammen mit den diebischen Zwergen nur am Wohle des Volks interessiert ist...
"Ihr seid garnicht so ein jämmerlicher Waschlappen wie ich immer geglaubt habe."
"Das ist das netteste, was ihr je zu mir gesagt habt."
"Spieglein Spieglein" hält sich zum Einen an das Originalmärchen, in Form der Grundsituation, der Figuren (mit Ausnahme des Jägers) und der bekanntesten Szenen und Zitate verändert aber einige Ansätze, parodiert die Geschichte und dreht einige Szenen gänzlich um, um einen anderen Storyverlauf zu erschaffen.
Dabei bleibt "Spieglein Spieglein" stets sehr kindgerecht, als dass eventuelle bedrohliche und düstere Szenen nie ausgeschlachtet werden und immer mit überdeutlichem Humor gespickt sind, zumeist ist der Film aber hell und fröhlich. Es gibt immer wieder pazifistische Botschaften, sowie Anregungen, das Richtige zu tun.
Der Humor und die Bildsprache sind auch kindgerecht, sodass der Film auch für einen Abend mit der ganzen Familie bestens geeignet ist.
Eines fällt sofort auf, nachdem der Film eingelegt wurde: ATEMBERAUBENDE Kostüme und Kulissen. Die Gewänder in diesem Film nicht nur märchenhaft sondern einfach wunderschön, selbst, wenn man auf so etwas normalerweise garnicht so achtet.
Ansonsten:
Eine wirklich fantastisch besetzte Julia Roberts, der die Rolle auf den Leib geschneidert scheint.
Ihre Performance wirkt stellenweise sehr selbstironisch, da auch sie weiß, dass die hübsch ist, aber allmählich zu altern beginnt. Ihre Rolle ist in dieser Art aber so komödiantisch überzeichnet, dass es unheimlich viel Spaß macht, ihr zuzusehen, wie sie immer wieder versucht, sich hübsch zu profilieren und Schneewittchen kleinzureden.
Diese ist übrigens auch toll besetzt, da Lily Collins sowohl optisch als auch von ihrer Ausstrahlung her die Lieblichkeit und Güte ihrer Figur perfekt verkörpert und sich somit als echter Glücksgriff herausstellt.
Wo "Spieglein Spieglein" ungemein punkten kann, ist, dass er trotz seines oftmals ironischen Humors stets zauberhaft bleibt.
Vorwiegend handelt es sich um eine Märchenverfilmung, dann um eine Komödie.
Dabei ist der Film aufwändig und liebevoll gestaltet, sodass er groß und klein Spaß macht.
Eine gewisse Affinität für kindliche Macharten schadet aber nicht.
Gerade bei Märchen kommt das in meinen Augen wunderbar an.
Es macht einfach unheimlich viel Spaß, dieser kleinen, unheimlich sympathischen Welt um Schneewittchen zuzusehen, wie sie sich entwickelt. Als Erwachsener und Kind.
Da braucht es keine klugen, philosophischen Ansätze, keine Brutalität, keinen Ernst.
Da lässt man sich einfach in diese traumhafte Welt fallen und sich von all dem Zauber fesseln. Dann hat man auch eine wunderbare Zeit!
"Spieglein Spieglein" ist ein Film, der einfach unheimlich süß, witzig und unterhaltsam ist, und auch das Potenzial hat, eines meiner liebsten Feel-Good-Movies zu werden.
Goldene Momente in meinem Leben (KEIN echter Kommentar):
Gerade hab ich Spieglein Spieglein geguckt und mich gefragt, warum es nach all den vielen modernen Aufputzen von Märchen noch kein großen Aufguss von der Prinzessin mit der Erbse gibt.
Also schaut man mal nach, was es bisher für Filme gab.
Da entdecke ich den Film hier.
Ich schwöre, vor ein paar Tagen hab ich mich, wie ich das oft mache, an einen Film erinnert, den ich vor etwa 10 Jahren mal auf Super RTL gesehen habe und überlegt welcher es war.
Und ja, nichtmal eine Woche später und die Antwort kugelt mir entgegen. Der hier war's!
Mann, ich freu mich! *twh* :D
http://www.youtube.com/watch?v=pDKyj35ew0E
Freaky, queer, schrill, bunt, laut, anders, verrückt, durchtrieben, und 100% Absolute Pleasure - das ist der Kultklassiker "The Rocky Horror Picture Show"!
...
Zugegeben, ich bin oft sehr vorsichtig, wenn es darum geht, Musicals zu bewerten, obwohl ich das Genre grundsätzlich mag.
Das hängt damit zusammen, dass ein Großteil des Vergnügens mit der Musik zusammenhängt. Oft gibt es Filme, wie z.B. The Sound of Music oder Sweeney Todd, die ich filmisch für extrem genial halte, zu deren Soundtracks ich aber nicht wirklich Zugang finde. Andere Streifen wie etwa Mamma Mia, Grease oder Rent mit peppigeren, ohrwurmigeren Liedern machen es mir wesentlich leichter.
"The Rocky Horror Picture Show" hatte deswegen von mir lange Zeit auch nur 8.5 Punkte. Ich wusste noch nicht, wie mir die Musik im Nachhinein gefällt. Im Moment scheint sie zu passen, aber wie würde es aussehen, wenn ich sie mal außerhalb des Streifens höre?
Mittlerweile kann ich aber sagen: "The Rocky Horror Picture Show" ist mein absolutes Lieblingsmusical. Hier stimmt die Musik genauso wie der Inhalt.
Da das nun gesagt ist, nun zum eigentlichen Kommentar.
Für diejenigen unwissenden Sterblichen unter euch, die sich noch nicht mit dieser stimulierenden Rundschau beschäftigt haben: worum geht es in "The Rocky Horror Picture Show"?
Na ja, da gibt es mal Brad und Janet, ein frisch verlobtes Vorzeigepärchen, welches unglücklicherweise eine Panne mit ihrem Auto hatte, und nur mal kurz telefonieren will. Da haben sie sich nur leider das falsche Anwesen ausgesucht, um um Hilfe zu bitten. Gleich beim Eintritt werden sie von einer Horde wild und bunt gekleideter Partygäste, sowie dem Hauspersonal Riff Raff, Margenta und Columbia, aufs unkontrollierbarste besungen und betanzt ('Leeeeet's dooooo the Tiiiiiiime Waaaaarp agaaaaaaaaaaaaaaaaain!!!!').
Doch damit nicht genug, hat es sich der Hausherr, der transsexuelle Wissemschaftler Frank N. Furter, zur Aufgabe gemacht, sich den perfekten Mann selbst zu erschaffen - Rocky Horror. Und außerdem kann es auch nicht schaden, dem Paar nebenbei auch mal kräftig die Spießigkeit auszutreiben...
Klingt schräg? Ist es auch. Und zwar richtig, mehr als man es in die Inhaltsangabe packen kann. Zumindest ist es so schräg, dass es am Weitmöglichsten vom Geraden entfernt ist (engl. straight).
Immerhin erweckt der Film auch bei wiederholtem Anschauen den Eindruck, er wäre entstanden, in dem man betrunken unter Einsatz eines Dildos alte Trashfilme geguckt hat.
Was gibt es hier alles? Schreiende Hausfrauen, tote Biker, Männer in Strapsen, ein Frankensteinschloss, Skelette in Uhren, promiskuitive Pansexuelle, coole, zackige Musik, vollkommener Kontrollverlust!
In "The Rocky Horror Picture Show" erwartet einen ein Ereignis, noch durchgeknallter als jede LGBT-Parade und trashiger als jeder Ed Wood-Film, und verdammt, wie gut das klappt!
Der Streifen ist irre, völlig von Sinnen, hat einfach den Verstand verloren!
Und das Ganze zu einem absolut ohrwurmigen, grandiosen Mischmasch aus den schrillsten Tönen, die die Musikwelt zu bieten hat. Sweet Transvestite, Touch-a Touch-a Touch me, Dammit Janet und natürlich der Kultklassiker Time Warp. Und das geniale Introlied, Science Fiction Double Feature, eine brillante Hommage an die alte Trash-SciFi-Landschaft des klassischen Kinos.
Die Charaktere in ihren nicht gerade alltäglichen Kostümen sind ebenfalls absoluter Kult und machen verdammt nochmal richtig Bock! Dargestellt werden sie auch von brillanten Darstellern, z.B. einer tollen Susan Sarandon, die absolut perfekt in ihre Rolle passt.
Aber allen voran natürlich Tim Curry als Frank, wie genial! Er verprüht Anderssein, sobald er auch nur erwähnt wird.
Er ist der absolute Wahnsinn als 'Sweet Transvestite'. Und mal echt, seine Aussprache und Gesang, das ist einfach nur absolut super und - ihr habt es erraten - kultig!
"The Rocky Horror Picture Show" ist eine Hommage an alles Freakige, Andersartige und Queere (eines meiner Lieblingswörter, queer, man hört es nur zu selten), die vollkommen außerhalb jeden kontrollierbaren Rahmens liegt - aber auch aufzeigt, dass man es mit dem Exzess zu weit treiben kann.
Nichtsdestotrotz eine rundum gelungene Zelebrierung jedweder Sprengung konservativer Grenzen, des offenen Denkens und eines einfach anderen Lebensstils.
Was ist das? Trash? Erotik? Musical? Komödie?
Wohl alles von dem. Ein mit Liedern vollbepacktes, sexualisiertes (aber nicht zeigefreudiges) Horrorstück, welches als explosive Mischung mindestens genauso spaßig wie eine Achterbahnfahrt über glattrasierte Männerbeine...
(...das wäre 'sehr viel Spaß')
Also, worauf wartet ihr noch?
Let's do the Time Warp agaaaaaaaaiiiiiiiiiiiiiiiiin!!!!!
Ihr könnt mir jetzt sagen, was ihr wollt, das macht ihn für mich noch sympathischer. Bei Bay hab ich auch immer das Gefühl, dass in ihm immer noch der Geist eines etwa 12-Jährigen steckt. Das überträgt er halt auf seine Filme und damit kommen viele nicht klar...
Ich als Tarantinosüchtiger kann's kaum erwarten...
Debutfilme sind oft sehr interessant, wenn man sie sich rückblickend nach einer langandauernden Karriere eines Regisseurs ansieht, um zu sehen, welche Elemente der Handschrift bereits damals da waren, und was sich über die Jahre verändert hat.
Deswegen war es für mich sehr interessant, Robert Rodriguez's allerersten Streifen zu sehen, nämlich "El Mariachi".
...
Ein brutaler Gangster treibt sein Unwesen in einer kleinen mexikanischen Stadt. Er muss schnell fliehen, denn er hat sich mit einem weitaus größeren Fisch angelegt. Bei seiner Flucht hilft ihm seine Waffe: ein Gitarrenkoffer gefüllt mit Wummen. Dieses tödliche Accessoir wird einem ganz anderen Mann schwer zum Verhängnis: einem harmlosen Mariachi, dessen Musikinstrument für einige gefährliche Verwechslungen sorgt...
"El Mariachi" ist nicht nur der Debutfilm von Robert Rodriguez, sondern auch der erste Teil seiner Mexikotrilogie, die ähnlich Sergio Leones Dollartrilogie inhaltlich nicht zusammenhängt, jedoch den selben Protagonisten teilt.
Die anderen beiden Filme sind Desperado und Irgendwann in Mexiko, in denen Antonio Banderas die Rolle des Mariachis übernimmt. Rückblickend gesehen ist die enorme Wandlung der Figur vom ersten zum zweiten Film sehr interessant, vom harmlosen und etwas tollpatschigen Musiker zum knallharten und coolen Actionhelden. Dies ist aber vielleicht an Rodriguez's Wandel allgemein festzumachen.
Ist er heutzutage für seine augenzwinkernde, bewusst trashige und harte Action bekannt, ist "El Mariachi" bemerkenswerterweise keine Blutsuppe, wie es bei einer Vielzahl heute handzahmer Filmemacher der Fall war (Peter Jackson, Sam Raimi,...).
Nein, dahingehend ist auch die Altersfreigabe von 18 Jahren sehr veraltet, denn es gibt nicht einmal viele blutige Schießereien.
Genau genommen handelt es sich bei diesem Werk um eine Mischung aus Western und Verwechslungskomödie, deren Hauptaugenmerk auf seiner sympathischen wie beschaulichen Handlung liegt.
Für diese hat der Film mit seiner Laufzeit von 79 Minuten mit Abspann auch genau die richtige Länge.
In seiner skurrilen Komik macht der Film dann auch Spaß, bzw. sorgt er für Unterhaltung.
Dennoch ist es schon interessant, wo der Meister des Edeltrash seine Wurzeln hatte. Denn offenbar war ihm noch nicht bewusst, welche Richtung er später einmal anpeilen würde, sondern wirkte eher wie ein ambitionierter, ernsthafte Filmemacher, der seinen Independentfilm an den Mann bringen will.
Was Rodriguez bereits damals perfekt beherrscht hat, ist erinnerungswürdige und kultige Figuren zu erschaffen.
An den Mariachi wird man sich noch erinnern, auch, wenn man die Fortsetzungen nicht kennt.
Er hat auch hier schon sein Gespür für schrägen Humor, wenngleich dieser in diesem Fall hier in die Filmhandlung eingebaut ist, und nicht wie in späteren Werken die vierte Wand durchbricht (Planet Terror, Machete Kills,...).
Allgemein macht es den Eindruck, als habe Rodriguez sein Filmdebut ernster genommen als seine späteren Werke mit großem Budget.
Das heißt nicht, dass er nicht darauf aus ist, Spaß zu machen oder humoristisch zu sein, jedoch traut sich "El Mariachi" nur selten, wirklich krass und ungezügelt seinem schrägen Humor nachzugehen.
Vielleicht wollte Herr Rodriguez das damals aber auch noch garnicht. Vielleicht fand er dazu erst später.
"El Mariachi" zeigt durchaus, dass wir es hier mit einem Regisseur zu tun haben, der etwas auf dem Kasten hat. In welche Richtung sich seine Karriere entwickeln würde, das konnte man hieran noch nicht erkennen.
Vielleicht hat es dieser Film auch schwer, wenn man ihn nach unzähligen anderen Rodriguez-Filmen sieht, und nicht als Ersten.
Man wird zwangsläufig nach Parallelen und wiederverwendeten Stilmitteln suchen.
"El Mariachi" ist ein guter, kurzweiliger Film mit schrägem Humor und tollen Charakteren, der aus seinem niedrigen Budget viel rausholt und auch gut unterhält.
Immer unter Berücksichtigung der wenigen Mittel und der Tatsache, dass er ein Erstlingswerk ist.
Man darf sich keinen Trash erwarten.
Rubber ist von Haus aus als skurrile Komödie konzipiert.
Als solche ist er aber sehr gut!
Ich habe mit Melissa McCarthy noch keinen Film gesehen, und das wollte ich schleunigst ändern. Die Meinungen zu ihr variieren ja von 'begabte Comedydarstellerin' zu 'furchtbar Nervensäge', was hauptsächlich an der überdeutlichen Darstellung ihres Gewichts liegt.
Jetzt wollte ich mir mal selbst ein Bild machen, lief zum MediaMarkt und holte mir "Taffe Mädels".
...
In "Taffe Mädels" spielt Sandra Bullock eine tadellose, auf Perfektion getrimmte Agentin, die zwar hochqualifiziert, aber durch ihre besserwisserische Art auch ziemlich unbeliebt ist. Genau diese Tatsache steht zwischen ihr und einer Beförderung.
Sie hat allerdings noch eine letzte Chance auf das höhere Amt, in dem sie noch einen weiteren Fall knackt.
Dafür muss sie zuerst einen Kleingangster interviewen.
Doch bevor sie den einen dicken Fisch einsacken kann, steht ihr ein anderer im Weg: die proletenhafte, vulgäre, für den Inhaftierten zuständige Polizistin (Melissa McCarthy) will ihn nicht herausrücken. Um an ihr Ziel zu kommen, müssen die beiden unterschiedlichen Figuren zusammenarbeiten...
Gleich mal vorweg: mir zeigt Melissa McCarthy hier, dass sie durchaus eine gute Komödiendarstellerin sein kann. Es ist wie gesagt mein erster Film mit ihr, vielleicht war das auch nur ein Glücksgriff. Hier kommt ihr Gewicht auch kaum oder garnicht zur Sprache. Diese Rolle hätte sie auch spielen können, hätte sie 50kg weniger gehabt. Obwohl durch das Gewicht der rüpelhafte unladylike Charakter noch optisch untermalt wird, da sie dadurch auch nicht gerade damenhaft wirkt.
Aber hier wird sie keinesfalls auf ihre Speckfalten reduziert.
Sie passt in die Rolle wie Arsch auf Kloschüssel, genauso wie Sandra Bullock in die der verklemmten, aber professionellen Karrierefrau passt.
Wo die Story bei Weitem nicht originell ist, und sich von unzähligen anderen Buddy Movies und Copfilmen nur in der Hinsicht abhebt, dass die Protagonistinnen weiblich sind, da überzeugt mich der Film aber durchaus mit seinen Charakteren. Diese harmonieren super miteinander, und wir lernen auch, warum die Beiden so sind, wie sie sind. Die zwei 'taffen Mädels' (der deutsche Titel ist wieder Mal eine Ausgeburt an Kreativität) wachsen einem mit andauernder Laufzeit immer weiter ans Herz, auch wenn das erste, dass wir von ihnen zu Gesicht bekommen, ihre negativen Eigenschaften sind. Eigentlich sind sie beide viel netter und tiefer, als es zunächst den Anschein hat.
Darüber, ob die Gags zünden, kann man sich streiten. Einige hier meinten, dass der Humor nicht wirklich gut ist, aber ich fühlte mich richtig gut unterhalten. Alleine bei der Szene im Club, wo Melissa Bullocks Kleidung aufmotzt, musste ich furchtbar lachen. Von solchen Szenen gibt es einen ganzen Haufen. So richtig peinliche oder altbackene Gags gab es eigentlich garnicht. Wo die negativen Wertungen herkommen, erschließt sich mir nicht ganz. Es gibt ja einige Komödien, die ich mag, die aber aufgrund ihres stumpfsinnigen und infantilen Humors niedergemacht werden. Versteh ich auch. Aber "Taffe Mädels" bringt keinen Haudraufslapstick, sondern zieht seinen Humor primär aus der Situationskomik seiner zwei unterschiedlichen Protagonistinnen.
Ich finde, "Taffe Mädels" weiß seine Charaktere richtig gut in Szene zu setzen und schafft es, dass man sie mit der Zeit richtig lieb gewinnt. Diese Komödie hat auf jeden Fall Herz, und auch richtig viel Witz!
Bin auf jeden Fall gespannt auf Brautalarm, den werde ich mir auf jeden Fall auch anschauen.
Verdienter Kommi der Woche, Lydi.
Erinnert mich daran, den endlich mal zu gucken.
Der zweite Teil von The Longest Journey, "Dreamfall" ist unfassbar emotional.
Auch ziemlich traurig teilweise.
Remakes sind immer so eine Sache.
Eigentlich sind sie in jedem Fall unnötig.
Mit dem Original kommt man zumeist bestens aus.
Ein Großteil der modernen Remakes fast genauso moderner Originale würde uns erspart bleiben, wüssten die Amerikaner, wie man Filme synchronisiert.
Ich verstehe ja das Sträuben, Untertitel zu lesen, aber so schwer kann das doch nicht sein.
Oftmals sind eben solche Remakes dann aber beinahe inhaltsgleich mit dem Original.
Andere Neuverfilmungen entstehen erst Jahrzehnte später, da die Tricktechnik neue Möglichkeiten bietet, z.B. im Science Fiction-Genre. Hierbei leiden die Streifen oft am Kultstatus oder Retrocharme, den das Original hatte, und der nun verloren geht.
Egal aus welchem Grund, bei einem kann man sich sicher sein: hat man einen namhaften Film im Horrorgenre, so ist ein Remake nicht weit. In den 1980ern bereits fing man an, Trashperlen der 50er neuzuverfilmen, im 21. Jahrhundert sind es nun vorerst mal die der 80er.
Obwohl in den meisten Fällen verrissen und katastrophal misslungen, so stieß vor garnicht allzu langer Zeit ein recht ambitioniertes Remake auf Anklang sowohl bei neuem Publikum als auch bei Fans - obwohl es auch einige negative Stimmen gab, aber für die Neuverfilmung eines Kultklassikers kam er gut weg - und das war die Up-to-Date-Version von Tanz der Teufel, nämlich "Evil Dead".
...
Eine Hütte im Wald.
Tiefer, finsterer Wald.
Eine Gruppe junger Erwachsener sucht sich diesen Ort als Entzugsklinik für die drogensüchtige Mia aus.
Das Ziel: die junge Frau soll keine Möglichkeiten haben, die Kur abzubrechen. Man wird sie nicht fortlassen.
Doch im Keller findet man allerhand markaberes:
Tierkadaver, ein halbabgebrannter Pfahl, und...
...ein Buch.
Es werden Zeilen gesprochen und bald verwandelt die Kur in einen Alptraum aus Blut und Gewalt...
"Evil Dead" gehört neben The Grudge und Ring zu den besten Horrorremakes, die es da draußen gibt. Gut, viele hab ich mir erspart, aber bereits Ausschnitte und Trailer ließen erahnen, dass das Original entweder mit Füßen getreten oder bis zur Gänze kopiert wurde.
Das ist hier absolut nicht der Fall.
Dieser Film schafft es, etwas vollkommen eigenes, und dennoch eine Hommage an den 1980er Streifen zu sein, der ihm zum Vorbild lag.
Wir haben neue Charaktere, ein wesentlich moderneres und teureres Setting, und eine vollkommen neuere Atmosphäre.
Wo Tanz der Teufel noch Trash war, auf höchstem Niveau, eine kleine und wahnsinnig originelle Perle, da ist "Evil Dead" Hochglanzdüsternis.
Jeder Ast eines jeden Baumes, jede Nebelschwade, jede Pfütze, jede Diele der Hütte, alles ist genauso platziert, wie es sein soll.
Jedes Detail trägt zur dunklen, diabolischen Atmosphäre bei.
Alles wirkt artifiziell und doch echt, aber gewiss nicht billig.
Die Kamera fängt nur die Bilder ein, die sie will. In aller Perfektion.
Wann hat man bei einem Horrorfilm das letzte Mal gedacht: "wow, was für schöne Aufnahmen"?
Kaum.
Am Ehesten ist die optische Gestaltung noch mit Lars von Triers Antichrist zu vergleichen, obwohl beide Filme - trotz dämonischer Grundstory - gänzlich andere Wege gehen.
"Evil Dead" ist ein Horrorblockbuster.
Kein kleines Filmchen, welches für wenig Geld ein paar Aufnahmen getätigt hatte, die auf einmal ein Riesenerfolg wurden.
Nein, hier wurde mit großem Budget gearbeitet, es ist alles perfekt stimmig, nichts wurde dem Zufall überlassen, oder so gemacht, weil es eben nicht anders ging. Somit ist der Film durchaus auch für die Masse geeignet, die mit billige(re)n Streifen nichts anfangen können.
Aber der Film ist auch durchaus für Fans der alten Trilogie geeignet. Diese Zielgruppe, die diesem Remake sicher skeptisch gegenüberstanden, wird auch bestens bedient, denn zum Einen wiederholt sich die Handlung zwar, aber die Originalereignisse werden nicht entmythifiziert.
Der Film orientiert sich an der Logik und den Gegebenheiten des Originals und schickt neue Figuren herein. Gewissermaßen ist es ein Jahre später spielendes Sequel.
Es gibt ab und an starke Seitenhiebe auf die alte Reihe, so ist zum Beispiel in einer Szene Ashs Auto immer noch bei der Hütte zu sehen, an einigen Stellen erlebt der TdT-Fan Zitate ("Was ist bloß mit ihren Augen?") oder Elemente (Anhänger), die auf den ungeschulten Neuzugang belanglos wirken werden, aber bei dem er weiß, dass es Anspielungen auf die Trilogie sind - dahingehend auch unbedingt den Abspann abwarten, die allerallerletzte Szene nach den Credits sollte Fanherzen höher hüpfen lassen.
Aber dann macht der Film wieder einen Cut, zerstört die Illusion, ein 1:1 Ripoff vor Augen zu haben, und man merkt, dass "Evil Dead" trotzdem ein eigenes Werk ist, welches als Ehrerbietung vor Sam Raimis Trilogie angesehen werden kann.
"Evil Dead" splattert ziemlich deftig und ohne CGI, für so ein großangelegtes Werk doch recht ungewöhnlich. Hier werden Gliedmaßen brutalst und blutspritzerisch abgetrennt, Gesichter verstümmelt, Körperteile zerquetscht und eingeschlagen, und und und...
Aufgrund der Hollywoodoptik und der Art und Weise der Vermarktung hat es mich doch gewundert, dass der Film beim Heimkinorelease indiziert wurde. Ich meine, das ist ein Streifen, von dem sicher auch die nichtfilmliebende Welt gehört hat, vielleicht auch im Kino gesehen. Solche Filme gehören ja normalerweise nicht zum modernen Beuteschema für den Index, eher billigere Trashfilme.
Jetzt, wo ich den Film gesehen habe, meine ich: verständlich, aber nicht gerechtfertigt. Sagen wir es so: Indizierungen sind allgemein ungerechtfertigt, wie ich finde. Aber der Film splattert genau so stark, wie man es sich von einem indizierten Film erwarten kann.
Er setzt außerdem genauso wie der erste Teil der alten Trilogie nicht auf Humor. Es geht hier vorwiegend um die düstere, dämonische Atmosphäre. Hier hatte man halt andere Mittel zur Verfügung.
"Evil Dead" schafft es vortrefflich, sowohl die breite, nichtfilmverrückte Masse als auch die Fans des Originals bestens zu bedienen. Ob es an den ausführenden Produzenten Sam Raimi und Bruce Campbell liegt, darüber kann man nachdenken. Aber eines ist mal klar: "Evil Dead" ist ein toller Film, und außerdem ein wahnsinnig gelungenes Remake, dass es versteht, sich nicht zu weit von seiner Vorlage wegzubewegen, ohne sie aber zu kopieren.
Von daher eine absolute Empfehlung!
Hab noch ein paar:
Hangover Girls - Best Night Ever (Best Night Ever)
From Dusk to Desert (Jake's Corner)
Dark Universe - Saurier-Horror aus dem Weltraum (Dark Universe)
Rashomon - Das Lustwäldchen (Rashomon)
Zombie Invasion War (Rise of the Zombies)
Jesus' Son - The Funny Life of Fuckhead (Jesus' Son)
Virtual Sexuality - Cyber-Love per Click (Virtual Sexuality)
Snuff Massacre (Skeleton Crew)
Fight Club 2 - Faustkampf im Barrio (Barrio Brawl)
Der Pfarrer, meine Tochter und ich (Pastor Shepherd)
Ein junges Mädchen.
Eine Tanzakademie.
Ein komisches, verfolgendes Geräusch.
Ein bestialischer Mord.
"Suspiria".
...
Es scheint fast so, als wolle mir das Schicksal einen Scherz spielen. Ein üblen, bösen Scherz.
Ist es Zufall, dass ich "Suspiria", den ich schon seit Monaten besitze, erst jetzt sehe, nur wenige Tage nachdem ich einen Text verfasst habe, wie schwer es Horrorfilme bei mir haben, mich wirklich zu gruseln?
Man wird es nicht wissen.
Es gibt einige Schocker, die damit beworben werden, die schrecklichsten, schockierendsten.und angsteinflößendsten zu sein, in Endeffekt vielleicht sogar gute, atmosphärische und spannende Filme sind, aber selten wirklich unheimlich daherkommen, da der Grusel leicht zu durchschauen ist.
Aber echt jetzt... "Suspiria" macht die Nerven teilweise förmlich fertig.
Nicht nur während dem Ansehen.
Auch in der Nacht hatte ich ziemliche Angst, gleich ein markerschütterndes Röcheln zu hören. Ihr wisst, dass ich auf Horrorfilme so normalerweise garnicht reagiere. Selten nehme ich die Filme anders wahr als Thriller.
Aber "Suspiria"...
Was der Film auf jeden Fall gegenüber anderen Genrevertretern hervorhebt, ist, dass er komplett chaotisch und anarchisch daherkommt. Es lassen sich kaum Muster erkennen, trotz einer mysterythrillerähnlichen Handlung legt Argento das Hauptaugenmerk hier ganz klar darauf, sein Publikum in Angst und Schrecken zu versetzen, es zu terrorisieren.
Minutenlange Sequenzen werden mir wilder, surrealer und melodieloser Trommelmusik unterlegt, angereichert durch undefinierbare Soundeffekte, die Kamera arbeitet schlicht extrem ungewöhnlich, die Räume wirken alle wie abgemessen, die Farbauswahl... unecht.
"Suspiria" wirkt wie ein Traum. Ein Alptraum.
Er erscheint so unwirklich, und gerade daher kann immer alles passieren.
Ich kenne keinen Film wie "Suspiria", und gerade deswegen fühle ich mich verloren, unsicher.
Dabei sind die teils doch recht exzessiven und brutalen Gewaltszenen - ein Kehlenschnitt in so extremer Nahaufnahme, dass nur der Hals zu sehen ist - eher die für mich weniger an die Psyche gehenden Szenen. Ich kenne schon genug Brutalität in Filmen, und heutzutage schockiert das wohl auch nicht mehr so ganz, da selbst in Mainstreamblockbustern und Krimi-TV-Serien fernab des Horrorgenres bereits nicht ganz harmlose Dinge gezeigt.
Aber es ist die Unberechenbarkeit, die Schaurigkeit und die Alptraumhaftigkeit.
Einige werden das trashig finden, aber ich finde durchaus, dass "Suspiria" seinen Horror aus dem Fehlen jeglicher Subtilität zieht. Hier geht es eigentlich kaum um düstere Atmosphäre, man wird einfach in einen Alptraum hineingeworfen, der nie zu enden scheint.
Vielleicht finden das kindisch, aber ich habe in der Tat vor dem mehr Angst, was da ist, als vor dem, was nicht da ist.
Trotz seiner immensen Horrorwirkung folgt "Suspiria" auch einem Mysteryplot.
Dieser ist zwar durchwegs spannend gehalten, weißt aber leider auch ein paar narrative Schwächen auf. So rückt die neu gewordene beste Freundin erst ziemlich spät mit Informationen heraus, die sie aber schon von Anfang an zu besitzen scheint. Dennoch zeigt sie sich von Beginn an an der Aufklärung der Ereignisse interessiert.
Auch das Ende hätte man besser inszenieren können. Inhaltlich gut, geht es aber etwas zu schnell zu Ende, ohne die maximale Wirkung zu entfalten.
Das sind Dinge, an denen man den Film leicht zerreißen könnte, wenn der Horrorfunke nicht überspringen sollte, und man stattdessen gerne einfach die Handlung genießen möchte.
Immerhin war Regisseur Dario Argento auch am Drehbuch zu Sergio Leones Klassiker Spiel mir das Lied vom Tod beteiligt.
Aber das sind Kleinigkeiten, an denen ich mich nicht aufhalten will.
"Suspiria" ist ein effektiver, verfolgender und wahnsinniger Horrorfilm, den ich jedem ans Herz legen möchte, der mal wieder richtig, richtig verängstigt werden will.
(Beim damaligen Kommentar 8 Punkte.)