nasenschleuder - Kommentare

Alle Kommentare von nasenschleuder

  • 10

    Starship Troopers muss im Kontext der neuen amerikanischen Kriegsfilmwelle gesehen werden, die Ende der neunziger Jahre damit beginnt, die Ereignisse des Golfkriegs von 1990/91 und der anschließenden kriegerischen Auseinandersetzungen im nahen Osten zu verarbeiten (gern auch zurückprojiziert in den zweiten Weltkrieg oder nach Vietnam etc.). Eine Kriegsfilmwelle, die auch den Irak- und Afghanistankrieg ideologisch erst vorbereitet, dann verarbeitet und für das Massenpublikum moralisch einsortiert und wertet.

    Erster künstlerischer Höhepunkt und Musterbeispiel wäre vielleicht Spielbergs "Saving Private Ryan" von 1998. Dieser Film geht durch angebl. schonungslosen Realismus bei der Kritik als wichtiger Antikriegsfilm durch; betreibt aber eher die Entpolitisierung des Krieges zugunsten individuellen Moralverhaltens (gipfelnd in Frömmigkeit und Gehorsam). Für die Phase nach dem Irakkrieg könnte man "Black Hawk Down" (2002) anführen.

    Was Verhoeven auszeichnet, ist sein sicheres Gespür für Epochenschwellen und das Vermögen, diese filmisch auf den Punkt zu bringen, ohne sie innerhalb des Films in Frage zu stellen. Dass er dies ganz und gar dem Zuschauer überlässt, mag dazu führen, dass Verhoevens Filme oft als affirmativer Trash missverstanden werden.
    Ein Vorwurf, den man in diesem Fall der Zensur nicht machen kann; denn die Prüfungsinstanzen, die ansonsten manch üblen Kriegsschinken pädagogisch wertvoll einstuften, haben jedenfalls kapiert, dass hier etwas nicht stimmt und den Streifen auf den Index gesetzt. Man erinnere sich, dass in den Neunzigern selbst die letzten, die sich bis dahin geziert hatten, in den (offenen) Krieg zu ziehen, alle Bedenken über Bord warfen und seitdem in jedem Winkel der Welt die Freiheit (wessen?) verteidigen.

    Da ich seit Erscheinen des Films nur die ungeschnittene Fassung kenne, muss ich wohl doch nochmal die Programmzeitschriften wälzen und mir ansehen, welche Korrekturen Starship Troopers jetzt zu ausstrahlungsfähiger Fernsehunterhaltung machen.

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      • Supi. Genau so hatte ich mir Jack Reacher vorgestellt.

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          • Nachdem in den Neunzigern am laufenden Band Magisterarbeiten über Greenaway geschrieben und seine Filme alle Nase lang gezeigt wurden, scheint er mehr oder weniger in der Versenkung verschwunden zu sein und nur noch hin und wieder kurz aufzutauchen, um ein neues Filmvorhaben anzukündigen.
            Vielleicht ist die demonstrative Dekadenz, die sich in der barocken Überladenheit, Symmetrie- und Zahlenfixiertheit der Handlungen und in der Künstlichkeit der Ausstattung äußert, nicht mehr ganz zeit(geist)gemäß.
            Auch scheint ihn hinsichtlich morbider Faszination David Lynch völlig abgehängt zu haben.

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            • 9

              Gräßliches Spektakel.
              Mit diesem Streifen und Inglourious Basterds ist (kinomäßig) alles zum Thema gesagt.

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              • 10

                Cremaster 3 ist ein aussergewöhnliches Filmerlebnis mit Passagen, die sich unauslöschlich einprägen. Der Kampf der Limousinen im Chrysler Building, das Duell zwischen Agnostic Front und Murphy's Law sind als "Action-Einlagen" in einem über (sehr!) weite Strecken stillen und symbolgeladenen Film von ungeheurer Wirkung.
                Es soll insgesamt nur 10 Kopien des Zyklus geben, auf der Homepage sind seit 2006 keine Vorführungen mehr gelistet (http://www.cremaster.net/screens.htm) und auf DVD gibt's nur Bruchstücke von Teil 3. Wer also irgendwann die Chance erhält einen oder alle Teile zu sehen, sollte sie nutzen, sie kommt vielleicht nicht wieder.

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                • 7

                  Zeit für eine symbolische Tasse Tee? Achnein, Verwechslung, das war ja "French & Saunders" :)

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                  • 7

                    Eines meiner ersten Kinoerlebnisse. Offenbar prägend.

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                    • 9

                      "Akte X" hat das Fernsehen vermutlich ähnlich stark verändert wie "Matrix" oder "Herr der Ringe" das Kino.
                      Und ich war nicht dabei.
                      Es hat aber viel Spaß gemacht, anderthalb Jahrzehnte später alle Folgen der Reihe nach zu sehen. Dabei gefallen mir nicht nur die frühen Staffeln der sozusagen "naiven" Phase, in der Scully und Mulder den Aliens und ihren irdischen Helfershelfern nach und nach auf die Schliche kommen. Gerade wenn Protagonisten und Zuschauer glauben, alles schon einmal gesehen zu haben, schafft es die Serie, mit sehr gelungenen selbstreflexiven und ironischen Episoden über sich hinauszuwachsen.

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                      • 9

                        Eine wahrhaft klassische und hervorragend besetzte Literaturverfilmung.

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                        • Ich mache mein "X" bei Magneto :-P

                          • 5

                            Dieser Zeitreisefilm ist ein weiterer Beleg dafür, dass es keine zweite Chance im Leben gibt, denn es braucht immer 4-7 Durchläufe, bis die Dinge wieder einigermaßen in Ordnung kommen :)
                            Viereinhalb Punkte für einen Film, den man nicht unbedingt sehen muss, einen halben extra für den nonchalant reingeschmuggelten Blues-Brothers-Gag.

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                            • Obwohl ich eigentlich weder die Genres noch die Schauspieler der meisten seiner Filme mag: de Palma ist und bleibt ein Faszinosum.

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                              • 5 .5

                                Netter Schrott mit ein paar echt guten Witzen, aber eben auch beträchtlichen Längen. Filme wie "Mars Attacks" haben hier einiges entliehen; dann aber sehr viel besser auf den Punkt gebracht.

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                                • 9
                                  über Castle

                                  Einfach charmant. Nachdem ich "halbzufällig" 3 Folgen gesehen habe, freue ich mich jetzt schon auf die nächsten :)

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                                  • 8

                                    Vielleicht nicht der beste aller Filme, aber definitiv ein unsterblicher Klassiker (das Anti-Haispray wurde ja bereits hinlänglich zitiert).

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                                    • 7

                                      Der unaufdringliche Begleiter einer Tüte Erdnussflips. Und es gibt wahrlich schlechtere Filme.

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                                      • 7

                                        Ein nachdenklicher Film :)

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                                        • 6 .5

                                          Abgesehen von "Eßt recycelte Nahrung. Recycelte Nahrung ist gut für die Umwelt und OK für Dich" habe ich alles sofort wieder vergessen. Aber das muss kein Nachteil sein: So kann ich mir jederzeit wieder einen lustig unbeholfenen Endzeit-Streifen ansehen, wenn gerade nichts Besseres läuft.

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