RGJason - Kommentare
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Alle Kommentare von RGJason
TRASHMOB 2
Nach einer eher unfreiwilligen One-Way-Zeitreise ins Jahr 2071 müssen drei Wissenschaftler und ein Elektriker feststellen, dass die Erde aufgrund eines Atomkriegs so gut wie unbewohnbar geworden ist und die wenigen verbleibenden Menschen kurz davorstehen, mit einem Raumschiff zur Weltraumkolonisierung ins Alpha-Centauri-System aufzubrechen. Allerdings ist an Bord kein Platz mehr für die vier Zeitreisenden und der Start der Kolonie-Mission in einem Monat kann nicht mehr verschoben werden. Außerhalb der unterirdischen Basis der Menschheit warten offenbar feindlich gesinnte Mutanten in einer postapokalyptischen Einöde, die das Lager jederzeit einnehmen könnten und die verfügbaren Ressourcen neigen sich dem Ende zu. Es muss also eine andere Lösung her: Ein neues Zeitportal für die Rückkehr ins Jahr 1964.
Es handelt sich zwar um einen B- oder eben Trashfilm, in Anbetracht des Genres und Themas war ich dann aber doch überrascht, wie hölzern das Schauspiel und wie billig die Effekte sind. Es gibt ein paar ganz nett gemachte Modellbauten, die natürlich immer klar als solche erkennbar sind, aber trotzdem die wenigen Highlights in diesem Film ausmachen. Über weite Strecken war es so öde wie die gezeigte Endzeit-Wüste. Die Geschichte ist extrem uninspiriert heruntergeschrieben, lustlose Darsteller äußern mit stets stoischer Miene einen banalen Satz nach dem anderen. Der Film ist zudem sehr undynamisch inszeniert, oft steht die Kamera einfach frontal vor einer Kulisse und man fühlt sich bisweilen wie in einem Theater mit billigem Bühnenbild.
Als Trashfilm zum Amüsieren oder für unfreiwillige Komik ist der Film überhaupt nicht geeignet. Als Zeitdokument ist er dennoch gar nicht so uninteressant, weil ein paar typische Themen dieser Zeit des "Space Race" und (atomaren) Wettrüstens - zwar oft auf die einfallsloseste Art und Weise, aber immerhin - anklingen. Auch einige der Sci-Fi-Einfälle sind gar nicht übel. Im Gegensatz zum Film sehr gelungen ist das Filmplakat von Reynold Brown.
Nach mehr als 10 Jahren und einem weniger gelungenen zweiten Teil mit Ice Cube zwischendurch schlüpft Vin Diesel mal wieder in die Rolle des Triple-X-Super-Agenten Xander Cage. Zunächst mal: genau wie bei den Vorgängern sucht man hier vergeblich nach einer innovativen oder frisch wirkenden Story. Selbst fürs Action-Genre ist der Story-Faden hier auffällig dünn. An der Stelle sei aber auch gleich darauf hingewiesen: Wer keinen Spaß mit dem ersten Teil hatte, der wird ihn hier vermutlich erst recht nicht haben.
Denn: In Teil 3 wird von Regisseur D.J. Caruso vor allem was völlig absurd und unmöglich wirkende Actioneinlagen nicht nur eine Schippe, sondern gleich eine ganze Baggerschaufel draufgelegt. Darauf sollte man sich daher einlassen können und nicht gleich den Kinosaal verlassen wollen, wenn Vin Diesel gleich zu Beginn aus 50 Metern Höhe mit Skiern in den Dschungel springt und dort sicher landet.
Auch der Humor ist wieder typisch für die Reihe, aber im ersten gab es dann doch mehr Top-Sprüche.
Triple X 3 ist ein abgedrehter Actionfilm für Fans der Reihe oder von maßlos übertriebener Action. Für den Rest könnte es sich zu einer Geduldsprobe entwickeln, die mit Klischee-Charakteren, einer eher einfallslosen Story und völlig unrealistischer Action gefüllte Laufzeit durchzuhalten.
Atlantic City, 1920. Prunkvolle Etablissements, Delegation von Gewaltverbrechen an Untergebene, um die eigene Macht zu erhalten und das ganz große Geschäft mit dem Alkohol, als die Prohibitonszeit in den USA anbricht - oder einfach gesagt: die Welt von Enoch "Nucky" Thompson.
Der 1920 in Kraft getretene Volstead Act eröffnet ungeahnte Möglichkeiten für Ganoven verschiedenster Kaliber. Der Handel mit Alkohol bringt aufgrund der - trotz der neuen gesetzlichen Lage - nicht wirklich nachlassenden Nachfrage Unsummen ein, die sich Nucky Thompson natürlich nicht entgehen lässt. Sorgfältig geplant und mit eiserner Hand führt er seine Destillerien. Zur Seite stehen ihm dabei neben zahlreichen geschmierten Amtsträgern vor allem sein Bruder Elias Thompson (Sheriff) und James "Jimmy" Darmody, ein cleverer, junger Kriegsveteran, auf den Nucky große Stücke hält.
Steve Buscemi (spielt Nucky Thompson) tut sich hier aus der Palette an hochwertigen Akteuren besonders hervor, aber auch das restliche Ensemble präsentiert grandiose Darbietungen. Mein Favorit unter den Nebendarstellern ist Michael K. Williams als Chalky White, das kann aber daran liegen, dass er mir in "The Wire" (Omar Little) so gut gefiel.
Martin Scorsese führte hier bei der ersten Folge Regie und hat auch bei der Produktion seine Finger im Spiel. Wie zu erwarten haben wir hier also einen gewissen Goodfellas-Touch, was aber positiv gemeint ist. Wir erleben hier sozusagen eine längere, intensivere Reise an der Seite eines in mafiöse Geschäfte verwickelten Protagonisten als dies in einem Film möglich wäre. "Boardwalk Empire" zeigt bereits in Staffel 1 die kompromisslose, harte Realität in Atlantic City, Chicago und Co., die den Nährboden für später darauf gedeihende Staffeln liefert.
Es gibt noch vieles zu sagen über diese fantastische Serie, aber belassen wir es bei folgendem Fazit: Schon allein weil Martin Scorsese beteiligt ist, lohnt sich ein Blick auf dieses Projekt. Sollte einem die erste Staffel jedoch nicht zusagen, kann man getrost auch die Finger von den vier Fortsetzungen lassen.
„Cocktail für eine Leiche“, oder auch „Rope“, wie der meines Erachtens treffendere Originaltitel lautet, ist ein ohne zu übertreiben als genial zu bezeichnendes Kammerspiel. Die Story ohne Spoiler kurz zusammengefasst: zwei junge Männer ermorden einen Kameraden und verstauen seine Leiche in einer Truhe. Auf dieser Truhe bauen sie das Buffet für eine Dinner-Party auf, welche sie aus Freude am Risiko kurz nach der Tat veranstalten. Es geht also mal wieder um den „perfekten Mord“.
Nach dem kurzen Vorspann wird der Zuschauer unvorbereitet ins Geschehen geworfen. Die Tat haben die beiden Mörder bereits hinter sich und das Drama nimmt seinen Lauf. Und das Wort Drama ist hier wirklich angebracht, denn es handelt sich hier um eine Theater-Adaption. Farley Granger, der mir schon in dem einige Tage zuvor gesehen „Der Fremde im Zug“ positiv aufgefallen war, spielt hier ein wahres Nervenbündel, er möchte von Beginn an alles schnell hinter sich bringen und ist nicht gerade begeistert von der Idee. Brandon, der Kopf hinter dem perfiden Plan, der hier umgesetzt wurde und auch derjenige, der offensichtlichen Spaß an dem riskanten Spielchen mit den Gästen hat, wird von John Dall verkörpert. Ihn kannte ich zwar vorher noch nicht, aber er macht seine Sache ebenfalls hervorragend. Nun zu James Stewart: genau wie die Schauspieler der beiden Protagonisten achtet er bei der Umsetzung seiner Rolle auf jede kleinste Nuance und spielt den ehemaligen Lehrer der beiden Mörder grandios.
Cadell hat einen rasiermesserscharfen Verstand. Dies merkt man sofort, als er den Raum betritt. Die anderen Gäste präferieren belanglosen Smalltalk über die Sternzeichen von Broadway-Stars, während er sich im Gespräch mit ihnen unauffällig über sie mokiert. Relativ rasch schöpft er Verdacht und von da an ist er nicht mehr aufzuhalten.
Der Ausgang der Geschichte ist hier nicht überraschend. Was an diesem Film so gut ist, ist das fantastische Drehbuch in Kombination mit nahezu perfekter Kameraarbeit und schauspielerischen Höchstleistungen. Hitchcock avanciert langsam aber sicher zu einem meiner Lieblingsregisseure.
„Rope“ ist ein Paradebeispiel dafür, dass auch ein Kammerspiel atemberaubend spannend sein kann, wenn das richtige Ensemble in Sachen Schauspiel, Drehbuch und Regie am Werk ist. Auf diesen überraschend zeitlosen Thriller darf man ruhig mal einen Blick werfen.
Diese 81 Minuten sind garantiert keine Zeitverschwendung
Um sich an den gängigen Überschriften-Jargon dieser Seite anzupassen, verwende ich hier dieses mal die obige. Heutzutage wirken SW-Filme eher abschreckend als klassisch. SW-Filme wirken eher langweilig als trotz eigentümlichen Looks spannend. Dieser Film ist zwar nicht der erste seiner Art, aber dennoch ein gutes Beispiel. Die sympathische und clevere Miss Marple ermittelt in einem Kriminalfall, der selbst für den Zuschauer schnell gelöst ist. Trotzdem kann man hier vergnügt zuschauen und der Visualisierung des Agatha-Christie-Romans zumindest eine Chance einräumen. Denn "Der Wachsblumenstrauß" ist alt, aber ganz sicher nicht eingestaubt.
Als ich mir die Kommentare zu diesem Film zu Gemüte führte, wurde mir klar, was für einen starken Einfluss die Erwartungshaltungen der Rezensenten auf die letztendliche Meinung über den Film haben können.
Manch einer ging in diesen Streifen mit den Erwartungen an eine Aneinanderreihung von explosiver Action im Kreise eines Drogenrings und auf Spannung getrimmte Schnitte dieser Aufnahmen. Nachdem ich eine gute Stunde dieses Actionthrillers intus hatte dachte ich bereits darüber nach, ob ich 6,5, 7 oder doch lieber 7,5 als Bewertung wählen sollte. Ich kann immer noch nicht sagen, ob die 8.5 zu hoch gegriffen ist, aber 8,0 ist dieser Film auf jeden Fall wert. Man sollte mal einen Blick auf Sicario werfen, denn das Ende rechtfertigt es. Es werden keine neuen Wahrheiten ans Tageslicht gebracht, keine kontroversen Diskussionen angeheizt, aber ganz ehrlich gewisse Missstände hervorgehoben. Der Verlust an Menschlichkeit ist so real, dass es mir im letzten Viertel dieses starken Blockbusters von Villeneuve die Tränen in die Augen trieb. Zerrissene Seelen. Krankhaft anmutende Einblicke in die kaputten Ansichten diverser Personen. Dieser Film verzehrt den unwissenden Zuschauer und weist ihn auf schon lange bekannte Wahrheiten hin: Menschlichkeit ist, so obskur es auch klingen mag, kein angeborenes Attribut. Und: Manchmal sucht man an den falschen Orten nach der Wahrheit. Kann man "Sicario" wirklich als aalglatten Actioner einschieben? Nein. Aber man sollte es tun, um im Nachhinein sagen zu können: "Dieser Film hat mich überrascht. Dieser Film hat mir geboten, was mir andere Oscar-Favoriten nicht bieten konnten: eine menschlich nachvollziehbare Geschichte, die mein eigenes Leben in gewisser Weise verändert hat."
"Betrug ist überall und Heuchelschein und Mord und Gift und Meineid und Verrat; der einzig reine Ort ist unsere Liebe, die unentweiht, in der Menschlichkeit." F. Schiller
Atemlos saß ich vor dem Bildschirm als dieser Teil von Sergio Leones "Dollar"-Trilogie über meinen Bildschirm flimmerte (obwohl bei der restaurierten Version vom "Flimmern" eigentlich nichts mehr zu sehen ist). Die Erstsichtung fand zwar dieses Jahr (2016) statt, allerdings entschuldige ich mich hier mit dem zu oft verwendeten Sprichwort "Besser spät als nie!".
Obwohl mein Vater ein Western-Liebhaber ist und auch sonst zur Gestaltung des im Kreis der Familie gelegentlich stattfindenden Abendprogramms sehr gern zu Klassikern greift, habe ich bis vor 3-4 Monaten keinen Blick auf "The Good, The Bad and the Ugly" werfen dürfen/ können.
Anfang dieses Jahres war es dann soweit. In Zeiten einer ausgeprägten Spoilerkultur mag es dem ein oder anderen komisch erscheinen, dass ich tatsächlich ohne Vorwissen (bis auf grobe Einordnung in das Genre Western und die Art von Story) auf dieses Meisterwerk traf.
Im Dezember wird das gute Stück exakte 50 Jahre auf dem Buckel haben.
Hin und wieder schaut man sich einen Klassiker an und denkt sich "Wow, für damals war das schon echt meisterhaft/ bravourös/ genial ... etc. inszeniert, aber eigentlich kann man den auch als Meeresrauschen-CD im Meditationsladen verkaufen". In vielen Fällen gelangt man an Top-Filme, die einem das Leben als Filmfan versüßen. Und dann gibt es Ausnahmen, zu denen "Zwei glorreiche Halunken" gehört.
Egal, aus welcher Generation man stammt, egal, ob man ein Action-Fanboy oder Ästhetik-Fanatiker ist.
Dies ist mein Must-See-Movie of all time.
Ohne meinen ehemaligen Lieblingsfilm "Goodfellas" und den Nachfolger "Zwei glorreiche Halunken" zu kennen, kann man meiner Meinung nach nicht in einer vernünftigen Filmdiskussion mitreden.
Diese Rezension ist nicht besonders aussagekräftig und ich bin mir dessen bewusst. Aber diesen Film sollte jeder so wie ich ohne jegliches Vorwissen und komplett ahnungslos schmecken lassen können.
Es ist einer der wenigen Filme, bei denen ich nicht mit mir reden lasse.
10/10. Und sonst nichts.
Spoiler enthalten: "Da vergisst man fast, wie übereilt und unvorbereitet auch dieser Mordanschlag von den Game of Thrones-Autoren umgesetzt wird." Wenn ich mich recht entsinne, findet der Mord and Balon Graufreud im Buch schon eine ganze Weile vor z.B. dem Tod von Jon Snow statt, sogar schon im vorletzten Buch. Kritik an der Umsetzung mag gerechtfertigt sein, aber von Übereilung kann man diesbezüglich garantiert nicht sprechen. Du hast aber schon Recht damit, dass es bezüglich der Tode von Haupt- oder Nebenfiguren langsam zuviel des Guten scheint. Doran und Areo Hotah haben mich noch überrascht, aber Roose Bolton, Walda und ihr Kind fühlten sich dann schon so an, als wären die Macher nur darauf erpicht, immer noch einen draufzusetzen. Da hätte ich zum Beispiel lieber Varys' Ermordung von Kevan Lannister gesehen, aber die Geschichte läuft wohl in der Serie sowieso ganz anders ab.
http://www.moviepilot.de/liste/meine-10-emotional-intensivsten-serien-rgjason
Um 23:35 Uhr auf ServusTV: "Nur die Sonne war Zeuge"
http://www.moviepilot.de/movies/nur-die-sonne-war-zeuge
Als die ersten vernichtenden Kritiken veröffentlicht wurden, auf die noch zahlreiche weitere folgen sollten, war ich bereits entsetzt. Denn: Es ist lange her, dass ich so gespannt war auf einen Film, selbst Star Wars VII stand vor Release nicht so hoch in meiner Gunst wie "Batman v Superman". Also schraubte ich meine Erwartungen tiefer hinab als die Batcave und betrat heute mit einer düsteren Vorahnung den Kinosaal. Den Film zu sehen war dann wie das Betrachten eines Drahtseilaktes: man genoss die Show, fürchtete aber auch, dass jederzeit etwas schief gehen könnte. Und so kam es auch: diverse Szenen wirkten völlig fehl am Platz und rissen einen regelmäßig aus dem sonst überraschend intensiven 3D-Geschehen heraus. Jesse Eisenberg als Lex Luthor war in Ordnung, aber stellenweise ging mir sein gekünstelter Wahnsinn auf die Nerven. Außerdem ist die Musik zum Auftritt von Wonder Woman so unpassend, dass ihr Auftritt fast schon lächerlich wirkt.
Nun, trotzdem war mir der Film die 8,5 Punkte wert, was vielleicht daran liegen mag, dass meine Euphorie zuvor bereits stark gedämpft wurde, angesichts eines nicht komplett miserablen Superhelden-Blockbusters dann jedoch wieder auflebte. Oder der Film war nicht so schlecht, wie viele behaupten. Ich müsste ihn noch einmal sehen, um das besser beurteilen zu können.
Eine kleine Pro-Contra-Liste:
Pro:
- stark inszenierte Kämpfe und Actionszenen
- größtenteils tolle Dialoge
- stark spielender Cast, neben den Hauptcharakteren gefiel mir vor allem Jeremy Irons als Alfred
Contra:
- drei bis vier Szenen, die nur auf Sequels hindeuten, aber ansonsten völlig deplatziert wirken
- nicht nur Leute, die es sehr genau mit Logik nehmen, werden hier einige dumme oder unnötige Handlungen erkennen
- der Film hat zwar ein relativ klares Ende, allerdings gibt es einen ätzenden Cliffhanger, und damit meine ich nicht, dass dieser eine starke Spannung erzeugt, sondern einfach dämlich ist
Resümee: Man muss wissen, worauf man sich hier einlässt. Der Film ist anders als andere Superhelden-Filme. Anders als die Nolan-Batman-Trilogie. Anders als alle Marvel-Filme. Anders als Man of Steel. Anders, als die Erwartungen, die die Fans aufgrund der Trailer hatten. Aber immer noch ein spannender Film aus dem DC-Universum, bei dem man in einigen Szenen einfach mal sein Gehirn ausschalten oder ein Auge zudrücken sollte. Und wer das nicht kann oder möchte (was nicht verwerflich ist), der sollte lieber Abstand von Zack Snyders neustem Werk halten.
"Besser ein König für eine Nacht, als ein Bettler fürs Leben."
Auf die Handlung möchte ich hier gar nicht groß eingehen, es sei nur so viel gesagt: Robert De Niro verkörpert den fanatischen Fan und Amateur-Comedian Rupert Pupkin, der alles gibt, um die Anerkennung seines großen Idols Jerry Langford (gespielt von Jerry Lewis) zu erlangen.
Der Film bietet neben der interessanten Story und feinfühlig formulierten Dialogen eine Kritik an der Medienlandschaft, hier am Beispiel einer Fernsehshow.
Rupert: "Ich hatte bloß die Absicht, Sie um 15 Minuten Zeit für mein Material zu bitten. Ist denn das zu viel verlangt?"
Jerry:"Ja, das ist es. Ich hab nur ein Leben, okay?"
Rupert: "Ich hab auch nur ein Leben."
Jerry: "Für das ich doch nicht verantwortlich bin!"
Für mich zählt Scorseses fünfte Zusammenarbeit mit De Niro nicht nur zu seinen besten Regiearbeiten, sondern auch zu meinen Lieblingsfilmen. Und das, obwohl ich ihn nun über 30 Jahre nach seiner Veröffentlichung das erste mal gesehen habe. Der Film ist nämlich trotz seines Alters von Anfang bis Ende genial. Gleich die erste Viertelstunde war so fesselnd, dass man bei jeder Silbe gebannt an Rupert Pupkins Lippen hing. "King of Comedy" ist ein wahrer Augenschmaus, viele Kameraeinstellungen und Kamerafahrten geben Anlass zum Nachdenken und wirken äußerst kunstvoll und detailverliebt. Ich müsste ihn allerdings nochmal ansehen, um sagen zu können, inwiefern die einzelnen Bilddetails als Omen für den späteren Verlauf der Geschichte oder tiefere, versteckte Kritik verstanden werden könnten. Und das man nach dem ersten Ansehen bereits Lust auf eine Zweitsichtung hat, spricht für die Qualität dieses Werks.
Das Fazit: Sollte man gesehen haben, und sei es nur, um De Niro in dieser tragikomischen Rolle zu erleben.
Ein sehenswertes, frühes Werk von Martin Scorsese, auch Robert De Niro und Harvey Keitel sind mit von der Partie. Klang vielversprechend und konnte die Erwartungen auch (zumindest größtenteils) erfüllen.
Die Story wird nur gemächlich vorangetrieben, Scorsese verlässt sich anscheinend darauf, den Zuschauer mit einer auf eigenen Erfahrungen aufbauenden detailgetreuen Milieustudie für knapp zwei Stunden zu unterhalten. Für Scorsese-Fans, denen ich meiner Meinung nach angehörig bin, trotzdem ein sehenswerter Film (womit ich natürlich nicht sagen will, dass Filme mit langsamem Erzähltempo generell schlechter sind).
Ein Jahr nach Coppolas "Der Pate" liefert Scorsese einen zwar ähnlich authentischen Mafiafilm, der allerdings trotz deutlich geringerer Laufzeit spürbar weniger Spannung erzeugt und dessen Ende sich stellenweise nur mit gefühlt schleppender Geschwindigkeit nähert.
Die Klassifizierung als "Actionfilm" ist mir daher schleierhaft.
Zusammengefasst: ich empfehle diesen Film insbesondere Fans des Mafiafilms und natürlich Fans von Keitel/ De Niro/ Scorsese. Ansonsten kann einem in den 110 Minuten vermutlich schnell mal langweilig werden.
Eine großartige Staffel Doctor Who mit vielen Topfolgen! Die einzigen eher mäßigen Folgen sind 4, 5 und 6. Das Highlight der Staffel und vielleicht sogar der Serie bisher (nach dem Reboot) ist die für sich stehende Folge "Blink" (Nicht blinzeln), die man sich auch als Nicht-Fan zu Gemüte führen kann. David Tennant spielt den lockeren, lustigen, aber auch geheimnisvollen und gelegentlich melancholischen Doctor perfekt.
Die Staffel beginnt mit ein paar Monster-of-the-Week-Episoden, um den Zuschauern die neue Partnerin des Doctors, Martha Jones, genauer vorzustellen.
Ausgerechnet der jede Staffel übliche Auftritt der Daleks in den bereits erwähnten Folgen 4 und 5 war ziemlich enttäuschend, worüber aber nach einer weiteren Pleite und einer mittelmäßigen Folge der interessante Zweiteiler "Die Natur des Menschen/ Blutsbande" hinwegtröstet. Zum Abschluss der Staffel gibt es dann noch einen starken Dreiteiler, in dem der Doctor einem alten Bekannten gegenübersteht, der die Welt unterjochen will.
Für mich die bisher beste Staffel. Bin gespannt, wie es jetzt in Staffel 4 weitergeht!
Aaron Eckhart glänzt in der Rolle eines misogynen Managers, der seinen Freund dazu überredet, gemeinsam einen fiesen Plan in die Tat umzusetzen. Die beiden wurden zuvor häufig von Frauen enttäuscht und wollen dies einer zufälligen weiblichen Person heimzahlen. Die taube Christine soll stellvertretend für die gesamte Frauenwelt bestraft werden. Bereits als dieser Plan schamlos ausgeheckt und als "kleiner Spaß" bezeichnet wird, stehen einem die Haare zu Berge.
Mir war es selten so unangenehm, einen Film anzuschauen. Aber gerade das zeigt, wie eindrucksvoll Neil LaBute hier die menschliche Grausamkeit inszeniert hat.
Matt Malloy hat seine Sache nicht so gut gemacht wie Eckhart, aber er hat seine Rolle ausreichend gut gespielt.
Außerdem sind die Charaktere überspitzt dargestellt, darüber konnte ich aber hinwegsehen.
In Anbetracht der recht kurzen Laufzeit kann man dem Film eine Chance geben, es wird sich schnell offenbaren, ob man etwas damit anfangen kann.
Sehenswerter Thriller mit einem aus heutiger Sicht kaum erkennbaren Mickey Rourke, der seine Rolle toll verkörpert. Hat mich ein wenig an die Romane von Jean-Christophe Grangé erinnert. Ist vermutlich nicht jedermanns Sache, da die Erzählung der Geschichte relativ nüchtern vollführt wird, was wohl auch erklärt, warum manche den Film eher langatmig und öde fanden. Man sollte dem Film auf jeden Fall eine Chance geben, wenn er mal wieder im Fernsehen ausgestrahlt wird oder er einem anderweitig zur Verfügung steht.
Kevin Bacon brilliert in diesem überaus spannenden Gerichtsdrama, das restliche Schauspieler-Ensemble ist allerdings ebenfalls großartig. Obwohl der Film düster und stellenweise unangenehm anzuschauen ist, beschäftigt er sich mit einem wichtigen Thema. Es geht um die Machtlosigkeit des Einzelnen in einem System, dass auch heute noch Mängel aufweist. Übermäßige Strafen aufgrund von Kleinigkeiten sind in den USA (und sicher nicht nur dort) keine Seltenheit.
Der Film beleuchtet sowohl die miserable und menschenunwürdige Behandlung der Gefangenen in Gefängnissen wie Alcatraz eines war, lässt aber auch ansatzweise Fragen in Bezug auf Rechtssysteme im Allgemeinen am passenden Beispiel USA aufkommen.
Es lohnt sich, diesen Film zu schauen, auch wenn die Musik dazu beiträgt, dass manche Szenen gekünstelt feierlich wirken.
"Verhandlungssache" mit Samuel L. Jackson und Kevin Spacey. Der Film ist zwar mit 7,4 Community-Durchschnitt hier bzw. 7,3 auf IMDb nicht besonders schlecht bewertet, aber ich fand ihn sehr gut.
Auch "Die Entführung der U-Bahn Pelham 123" (2009) gefiel mir deutlich besser als die Bewertung hier. Das liegt zum einen daran, dass ich den Schauspielern (Denzel Washington, John Travolta, aber auch den Hauptdarstellern aus "Verhandlungssache") sehr gerne zugucke, zum anderen gucke ich gerne Filme, die relativ wenige Schauplätze haben und trotzdem Spannung aufbauen können.
Was ich sowohl von den verbleibenden acht Episoden dieser Staffel, als auch von kommenden Staffeln erwarte ist, was im Artikel schon recht gut beschrieben wurde. Was ich mir wünsche ist ebenfalls eine neue Richtung. Die Macher verlassen sich (wirtschaftlich betrachtet zurecht) auf ihr Erfolgsrezept und bringen nur entbehrliche Charaktere um. Meist ist es außerdem leicht zu erahnen, wer demnächst oder meistens sogar noch in der selben Episode dran glauben muss, da diese Charaktere oft plötzlich in den Fokus gerückt werden um ihren Tod "schmerzhafter" zu machen.
In den ersten beiden Staffel konnte man noch nachvollziehen, wie verzweifelt die Charaktere waren, und war (obwohl es ebenfalls zu erahnen war) gespannt, wie es weitergeht, nachdem Hershels Farm von Walkern überrannt wurde. Der Governor war ein interessanter Charakter, aber auch die dritte Staffel hatte bereits einige Schwächen. Die vierte und fünfte Staffel kann ich inhaltlich schon kaum noch auseinander halten, so viele belanglose Episoden hatten diese. Die sechste Staffel schien mich zunächst nicht zu enttäuschen. Es gab tolle Cliffhanger, die einen gespannt auf die nächsten Folgen warten ließen. Der (Achtung, Spoiler folgen jetzt!) Tod Glenns wäre meiner Meinung nach nötig gewesen, aber natürlich ist man auf Nummer sicher gegangen und nahm den Fans einen ihrer Lieblingscharakter nicht weg. Ricks Tod wäre vielleicht etwas zu drastisch, zumindest jetzt, aber Glenn, Carl, Mishonne, Maggie, Carol etc. würden durch ein vorzeitiges Ableben sicherlich den in der Einleitung des Artikels erwähnten neuen "Schwung" in die Serie bringen.
Ich könnte noch so viel mehr dazu sagen, denn Walking Dead ist eine von diesen Serien, die ich nicht aufhören kann zu verfolgen, obwohl ich seit längerer Zeit hauptsächlich enttäuscht werde. Aber ich belasse es bei folgendem Fazit:
Wenn nicht demnächst ein oder mehrere Hauptcharaktere entweder sterben oder sich die Hauptfiguren wie schon seit Serienbeginn - bis auf die aufgrund der Apokalpyse erworbene "Härte"- charakterlich nicht weiterentwickeln, dann werde ich meine Bewertung der Serie deutlich herabstufen.
PS: Ich habe die Comics nicht gelesen und bewerte lediglich die Serie als solche.
Heute kam ich nun endlich auch in den Genuss dieses hochgelobten Werkes. Und es hat sich gelohnt! Durch die oberflächliche Darstellung der Charaktere wird der Fokus gekonnt auf die Geschichte gelenkt und es bleibt durchweg spannend. Ryan Gosling verkörpert den schweigsamen, geheimnisvollen Fahrer perfekt. Auch die Schauspieler in den Nebenrollen holen aus ihrer teils recht kurzen Screentime einiges aus ihren Rollen heraus, besonders Oscar Isaac gefiel mir.
Der Film besticht darüber hinaus durch seinen passenden Soundtrack und interessante Kameraperspektiven.
Empfehlenswert!
"Wenn ein Sturm aufzieht, und du direkt vor einem Baum stehst, und die Äste betrachtest, könntest du schwören, dass sie jeden Moment abbrechen werden. Aber wenn du dir den Stamm ansiehst, siehst du, wie stabil er ist!"
"The Revenant" ist ein Film, bei dem ich froh bin, ihn im Kino gesehen zu haben. Ein bildgewaltiges Überlebensdrama mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle klang vielversprechend, und hielt dieses Versprechen. Dieses Stück Filmkunst von Innaritu ist unvergesslich. Die Kälte springt einen an, der Kampf ums Überleben kommt auf der großen Leinwand besser zur Geltung als in jedem Heimkino. Die Kameraführung ist ein Augenschmaus den man am besten in großen Ausmaßen vor den eigenen Augen betrachtet.
SPOILER:
Leonardo DiCaprio zeigt sein Talent, aber Tom Hardy als sein Widersacher hat mir noch besser gefallen. Der Showdown ist zum Rest des Films passend inszeniert und bietet die Befriedigung, auf die man zuvor gemeinsam mit Glass gewartet hat. Es war ziemlich vorausschaubar, dass der Begleiter bzw. Leiter der vorherigen Expedition letztendlich ins Gras beißen muss. Man hat auf jeden Fall spätestens damit gerechnet, als Grass und er sich getrennt haben.
Trotzdem ein als "grandios" zu bezeichnender Film, der sich im Kino lohnt.
Ich persönlich schaue überhaupt keine Anime-Serien, daher bewerte ich hier lediglich den Film. Da ich die Idee hinter der Geschichte sehr interessant finde und sie in noch keiner (laut Rezensionen) besseren Ausführung im Anime zuvor gesehen habe, gefällt mir der Film recht gut. Es stellt sich die Frage, bis wohin wir es mit Gerechtigkeit zu tun haben, und ab wann Verbrechen beginnt. Der Film verschenkt allerdings viel Potenzial, (SPOILER ab jetzt) der Hauptcharakter wird meiner Meinung nach zu grausam dargestellt. Das Ende lässt den Zuschauer mit zu vielen Fragen zurück: Handelt der Film letztendlich davon, dass die Macht über Leben und Tod in die Hände eines zwar sehr cleveren und zunächst sympathischen Typen fällt, der sich dann als durch und durch böse entpuppt?
Wenn ja, ist der Film zwar nett aber nichts besonderes. Ich denke aber eher, dass die Charakterentwicklung schlecht umgesetzt wurde. Allgemein bleiben die Figuren eher oberflächlich. Je weiter der Plot fortschreitet, desto mehr Personen werden ohne genauere Hintergründe eingeführt.
Lust auf den zweiten Teil machte mir der erste zwar nicht, aber ich werde die Idee hinter den "Death Notes" auf jeden Fall in Erinnerung behalten, daher glatte 7 als Bewertung
Habe Jackie Brown und Death Proof noch nicht geschaut, aber mein bisheriges Ranking ist:
1. Pulp Fiction
2. Django Unchained
3. The Hateful Eight
4. Inglorious Basterds
5. Kill Bill 1
6. Reservoir Dogs
7. Kill Bill 2
"Move a little strange, you're gonna get a bullet. Not a warning, not a question... A bullet!"
In diesem Zitat, welches man auch schon im Trailer hören konnte, steckt vieles, was man auf den gesamten Film beziehen kann. Von der ersten Minute an ist Misstrauen ein ständiger Begleiter aller beteiligten Personen. Viele Leute beklagen sich über einen Mangel an Action, aber der Film erzeugt eine Anspannung, die einen ohne Probleme die gesamte Laufzeit über bei der Sache hält. Die Schauspieler verkörpern ihre Rollen großartig, die Dialoge wirken weder verkrampft perfektioniert noch inhaltslos und unpassend. Tarantino zeigt, dass er ein Meister seines Fachs ist.
Ich bin Tarantino-Fan und deshalb kann ich auch beim besten Willen keine Fehler entdecken. Ich habe darüber nachgedacht, ob die Ähnlichkeit des Plots zu Reservoir Dogs oder die somit auch allgemein nicht mehr innovative Prämisse mir einen Punktabzug wert sind. Das Ergebnis: es ist mir egal. Der Film war von Anfang bis Ende unterhaltsam und nur beim späteren Nachdenken fallen einem solche Dinge "negativ" ins Auge. Die Kritiker haben wahrscheinlich nur wie Aasgeier darauf gewartet, dass Tarantino einen leichter angreifbaren Film veröffentlicht, um dann endlich an seinem Erfolg kratzen zu können. Wer weiß.
Wenn ich mir den Text noch mal durchlese, ist er schon leicht "Fanboy"-mäßig. Aber trotzdem lasse ich das mal so stehen nach den massenhaften schlechten Bewertungen die es hier schon gibt.
Nach Serien im Allgemeinen eher nicht, aber nach besonders guten Serien auf jeden Fall. Ich hatte dies bisher bei Lost, Prison Break, Fargo (Staffel 1), The Office (US), Suits und The Wire. Mehr als ich dachte aber von allen Serien, die ich mal angefangen habe, nur ein relativ kleiner Teil.