RolfMuller - Kommentare

Alle Kommentare von RolfMuller

  • 6

    Wieder mal herrlich verschrobener Schabernack von Quentin Dupieaux. Seitdem ich mir von ihm die geile Jacke übergezogen habe behalte ich den französischen Kreativ-Kopf immer im Auge.

    Mit "Mandibules" erschafft er eine Mischung aus „Dumm und dümmer“ und „Die Fliege“. Zwei Volltrottel finden im Kofferraum eines Fahrzeugs eine lebendige Riesenfliege. Fortan will man mit ihr Kohle machen und sie dressieren. Klingt nach Quatsch. Ist es auch. Wie schon in vielen seiner Filme zuvor ist die große Stärke von Dupieaux seine verschrobene aber eben nicht völlig abwegige Charakterzeichnung. Da haben viele eben einen am Schwimmer. Aber ja so sind wir Menschen. Also realistischer geht’s quasi kaum. Das ist dann teilweise echt zum Schießen.

    Zwar erreicht „Mandibules“ nie das Abgründige und das besonders Schwarzhumorige von „Monsieur Killerstyle“, aber dennoch überzeugt „Mandibules“ nach schleppendem Beginn mit irrwitziger Situationskomik und richtig schön behämmerten Figuren. Und die Fliege ist irgendwie echt niedlich. Ich hätte auch gern so eine, die mir mal so eben die Zeitung früh holen kann oder an der ich ne Go-Pro dranbastele für geile Kamerafahrten oder einfach nur zum Knuddeln. Bssssss...

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    • 5 .5
      über Clock

      HORRORCTOBER #3
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      Deine Zeit läuft ab...

      Fast jeder kennt es. Wenn dein familiäres Umfeld Druck auf dich ausübt. Wenn deine Familie oder Freunde einfach nicht deinen Standpunkt akzeptieren will. Wenn immer wieder Druck auf dich ausgeübt wird um dich zum Einlenken zu bewegen.

      So ergeht es der Innenarchitektin Ella, die sich für ihre Karriere entschieden hat und einfach keine Lust hat Kinder zu bekommen. Allerdings sieht das ihr Vater und ihr Freundeskreis ganz anders... und ihre biologische Uhr läuft langsam aber sicher ab...

      Ein spannendes Grundthema was hier als psychologischer Horror aufbereitet wird. Ella versucht etwas dagegen zu tun. Nicht nur einfach Kinder zu bekommen. Sondern diese auch wirklich zu wollen. Sie entscheidet sich für einen Aufenthalt in einer Klinik, in der Sie mit Hilfe von Therapien und Medikamenten behandelt wird. Mit gutem Schauspiel und einem passablen Drehbuch überzeugt die sehr ruhig vorgetragene erste Hälfte des Disney-Exklusiv-Horrors. In kühl-distanzierten Bildern wird die Distanz von uns zur Hauptfigur zunehmend verringert. Ihre Aversion gegen das Kinder kriegen wird Ihren Erlebnissen aus der Vergangenheit zugeschrieben. Durchaus versteht „Clock“ starke und verstörende Bilder und Metaphern wie z.B. eine menschgewordene Uhr mit Baby als Pendel zu finden. Die Auseinandersetzung mit der Psyche Ellas im Bezug der Gesamtthematik ist durchaus spannend gestaltet. Wie weit geht man um anderen gerecht zu werden? Es gibt genug Beispiele wo sich z.B. Frauen für Ihre Männer umoperieren und rein optisch anders gestalten lassen. Gibt man dem Druck irgendwann nach? Ist es eine Stärke diesem Druck nachzugeben, sich neu auszurichten? Oder ist es eine Stärke bei sich zu bleiben?

      Leider kippt der Film im letzten Drittel dann zu sehr in die gewöhnliche Horror-Effekte-Schiene ab und findet dann weder frische Motive, noch kann er dieser spannenden Grundlage eine wirksame Botschaft mitgeben. Auch das Ende ließ mich einfach zu ratlos zurück. Bei der Thematik hätte ich mir eine klarere Positionierung gewünscht. Dennoch ein Film der mich beschäftigt hat und damit vielen Vertretern was voraus hat. Auch wenn er sein Potential in meinen Augen nicht ganz ausgenutzt hat. Vielen Dank für den Tipp @pischti und @Cineastor.

      27
      • 5
        RolfMuller 06.10.2023, 13:00 Geändert 06.10.2023, 13:11

        Eine Busfahrt, die ist lustig, eine Busfahrt, die ist schön, ja, da kann man so viel neue interessante Dinge sehn.
        Hollahi, hollahohoho, hollahiahiahia hollaho.

        Schlechte Filme können Leben retten!
        Nachdem meine letzte Woche mal so richtig beschissen lief, war dieser Haufen Scheiße von einem Film mal richtig erholsam! Vielen Dank an Kaiserofhorror für diesen Titt äh Tipp.

        Geich zu Beginn gibt es den schlechtesten digitalen Kopf-Ab-Trick der Filmgeschichte zu sehen. Da muss der Editor wohl blind gewesen sein oder er steckte mit seinem Kopf im BusenBuffet einer der Darstellerinnen um sowas durchzuwinken. Aber nun zur Story, haha der war gut. Eine Gruppe von Idioten wollen zu einem Fick-Festival fahren um sich die letzte Hirngrütze aus der Schädelschale vögeln zu lassen. Immerhin fahren Sie mit nem geilen Bus, der die schöne Tara Reid direkt mal überfährt. Schade drum. Weitere unfassbar untalentierte Darsteller beäumeln sich dann gegenseitig mit richtig dünnen Onelinern und richtig schmierigen Körperflüssigkeiten bereits während der Fahrt. Richtig tittenturbulent wird’s dann aber als man in der Wüste hält und urplötzlich hirnamputierte Hupen-Hyänen mit Faschingskostümen auftauchen um sich einer absolut unoriginellen Orgel-Orgie hinzugeben. Diese beten dann einen Auserquälten an, welcher sich im Bus befindet....
        Sauspannend oder?

        Dabei nimmt man sich zum Glück zu keiner Zeit ernst und dadurch macht diese unsägliche Busfahrt auch irgendwie Spaß. Ein hirnrissiger Einfall jagt den nächsten und das zieht man bis zum titteren Ende durch. Am Ende fühlte ich mich ein wenig resettet. Mein Hirn welches voll mit toxischem Zeug war hatte kurzzeitig nur noch Durchzug, welcher mir lediglich „Hollahi, hollahohoho, hollahiahiahia hollaho“bescherte. Das war bitter nötig.

        Bitte empfehlen Sie diesen Film niemanden weiter! Vielen Dank!

        8/10 TRASH-TONNEN 🗑🗑🗑🗑🗑🗑🗑🗑
        6/10 FOLTER-FURUNKELN 💀💀💀💀💀💀

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        • 5
          RolfMuller 06.10.2023, 11:30 Geändert 06.10.2023, 11:34

          HORRORCTOBER #2
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          Stell dir vor deine beste Freundin wird besessen...
          Im Sommer hatte ich mir in meinem kleinen Gärtchen mit nem Käffchen im Anschlag das Buch „Der Exorzismus der Gretchen Lang“ von Grady Hendrix reingezogen. Ich fand das ganz cool und launig, und war dann positiv überrascht dass ich kürzlich den Titel bei Amazon Prime entdeckt habe...

          … und gleich enttäuscht darüber, dass man gleich den Beginn viel zu eindeutig gestaltet hat, dass Gretchen von einem Dämon besetzt wird bleibt in der Vorlage geraume Zeit unklar, im Film leider nicht. Schade, dass man dem Ganzen dann schon etwas die Spannung nimmt. Immerhin schafft es die Umsetzung aber ansonsten über das Feeling und die größtenteils passende besetzten Darsteller die Vorlage passabel einzufangen, auch wenn mir der letzte Pep fehlte.

          Viele Szenen haben logischerweise nicht den Weg aus dem Buch in den Film gefunden, leider betraf es mitunter ikonische und sehr spezielle Szenen, da ging dann bei der Umsetzung doch ein wenig die Eigenständigkeit und Besonderheit der mitunter verschrobenen Charaktere verloren. Losgelöst von der Vorlage betrachtet bekommt man hier aber einen leider etwas zu glattgebügelten, aber doch sympathisch-kurzweiligen High-School-Horror zu sehen.

          26
          • 6 .5
            RolfMuller 06.10.2023, 10:14 Geändert 06.10.2023, 10:47

            HORRORCTOBER #1
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            Disney lässt die Aliens los!

            Mehr will ich zum Handlungsverlauf auch nicht sagen. Hier sollte man sich tatsächlich überraschen lassen. Der Film beginnt als suspensevoller Home-Invasion-Horror und schlägt dann fortwährend so einige Haken. Regisseur Brian Duffield der als Regisseur noch nicht so viel auf dem Kerbholz hat und sich bisher eher einen Namen als Drehbuchautor machte (z.B. „Love and Monsters“, „Babysitter“) weiß genau wie man Spannung inszeniert.

            Gerade die Soundkulisse mit ihren vielen unheimlichen Geräuschen und vibrierenden Tönen konnte mich regelrecht begeistern. Dazu sind einige Szenen richtig schön creepy. Das CGI ist sehr gut umgesetzt, aber dennoch hätte ich mir in einigen Momenten doch mehr handmade gewünscht. Natürlich bedient man sich auch hier bei vielen namhaften Klassikern (allen voran bei „Die Körperfresser kommen“) aber man macht dann doch sein ganz eigenes Ding daraus. Die emotionale Hintergrundgeschichte wollte mich zwar nicht gänzlich catchen verleiht dem Ganzen dann aber doch etwas Tiefe. Gerade das Ende könnte viele vor den Kopf stoßen, ich fande es im Nachgang auch etwas überkonstruiert aber dennoch ganz nett.

            Allzu viele Worte will ich (wie der Film selbst) aber auch nicht verlieren. Denn „No One Will Save You“ kommt tatsächlich ohne einen einzigen Dialog aus. Ja da hat der sonstige Drehbuchschreiber Brian Duffield aber mal so gar keine Bock auf viel Geschwätz gehabt. Aber das zeichnet ihn auch aus, welcher sich dann mit seiner Grundidee auch ein wenig in die Richtung von „A Quiet Place“ bewegt. Wer "A Quiet Place" mochte, der sollte sich sicherlich auch mal an "No One Will Save You" versuchen.

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            • 9

              Wie durch ein Bücherregal sehe ich mich noch vor 9 Jahren im Kino sitzen, jemand der nicht so recht weiß was da mit ihm geschieht, der das Gesehene für sich nicht richtig einordnen kann, der zwar teilweise begeistert scheint aber auch seltsam unberührt. Während ich ihm die Botschaft hinterlassen will das Science-Fiction-Epos von Ausnahme-Regisseur Christopher Nolan nicht aufzugeben.

              Nun habe ich ihn zum dritten Mal gesehen, wieder im Kino, und dieses Mal verlor ich mich komplett. „Interstellar“ ist etwas Besonderes, das kann man erfühlen, das kann man aber auch schlicht erkennen. Christoper Nolan vereint Anspruch und mainstreamtaugliche Unterhaltung wie es nur wenige Regisseure können. Unheimlich komplex, teilweise verwissenschaftlicht, aber eben nie zu trocken oder zu spröde. Nolan versteht es einfach unfassbar gut seinen angesprochenen Themen Dynamik und Spannung zu verleihen. Vielleicht kann man ihm hier ein wenig vorwerfen, dass er zu viel auserklären will. Denn es geht hier vordergründig ums Erleben, ums Erfahren (ähnlich wie bei TENET). Während mich die emotionale Komponente um die Vergänglichkeit von Zeit und die Stabilität von Liebe damals nicht richtig erreichen konnte, kullerte mir im Kinosaal gegen Ende dann doch eine Träne die Wange herunter. Vielleicht wird man mit zunehmenden Alter auch immer sentimentaler. 🤔😀

              Der Cast in Kombination mit dem innovativen Plot ist sicherlich entscheidend warum dies funktioniert. Matthew McConaughey spielt hier wie bereits in „Mud“ eine absolut überzeugende Vaterfigur, der verständnisvoll agiert, aber auch seine Prinzipien vertritt. Über Jessica Chastain, Anne Hathaway oder auch der blutjunge Timothee Chalamet etc. liefern wirklich alle ab und erzeugen dadurch eine intensive, glaubhafte Erfahrung, die trotz des Themas nie ins Esoterische oder in Kitsch abdriftet. Zudem ist alles handgemacht, das sorgt einfach für noch mehr Authentizität, für mehr Realismus. Alles fühlt sich dadurch viel greifbarer an. Was mich aber bis heute völlig umhaut ist der Soundtrack von Hans Zimmer, der in vielen Szenen entscheidend daran beteiligt ist, dass sich die Haare auf der Haut aufstellen und man sich wunderbar in die Spannungsmontagen hineinsteigern kann. Gerade gegen Ende zieht einen Nolan komplett mit hinaus ins All und mittenrein ins schwarze Loch. Ein perfekt durchkomponierter, hochemotionaler Ritt auf den Sternen. Wahnsinn!

              Letztendlich sprengt Nolan mit seinem Meisterwerk nicht nur Seh-, sondern ganze Fühlgewohnheiten. Trotz aller Wissenschaft, trotz aller Berechnungen, trotz aller Erkenntnisse sollte man wohl nie seine Gefühle außer Acht lassen. Vielleicht kann die Liebe das einzig Stabile in unserem Dasein sein. Vielleicht ist die Liebe nicht die Tür, nicht das Ziel, aber eben der passende Schlüssel, den jeder bei sich trägt.

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              • 4 .5
                RolfMuller 22.09.2023, 12:26 Geändert 22.09.2023, 12:28

                Nicht so richtig wissend zu welcher Gattung er gehört torkelt der zugekokste COCAINE BEAR hier umher. Er traut sich nicht völlig drüber zu sein, andererseits dann auch nicht ernst. Einerseits will er nicht offensichtlich trashig sein, aber auch nichts Besonderes.

                In viel zu konventionellen Gefilden zieht sich der Bär eine Menge Koks durch seine Nase und sein Honigmaul um dann mal richtig schön zu eskalieren. Basierend auf einer wahren Geschichte (wo der Drogenmissbrauch aber nicht allzu erträglich für den Bären war und er nur sich selbst zerstörte) ist der passabel animierte Bär hier fast nur eine Randerscheinung und das ist schade, da er auch wirklich das einzige Highlight des Films ist. Wenn er erscheint geht’s rund und die Action- und Splatterszenen sind gut gemacht und durchaus fetzig. Wenn der Bär einen grimmig mit gepuderte Nase anschaut, in wenigen Sekunden von einem Baum auf den anderen kraxelt oder er für eine erinnerungswürdige Krankenwagenfahrt sorgt, da kommt schonmal Freude auf.

                Ansonsten ist da allerdings unfassbar viel Leerlauf. Viele nichtssagende und unheimlich aufgesetzte Charaktere, die lustig sein wollen, es aber nicht sind und einen auf Dauer einfach nur richtig auf den Allerwertesten gehen sorgen echt dafür dass man selber ein paar Gramm Koks braucht um wach zu bleiben. Wie kann man nur so ne geile Prämisse so verhauen?! Selbst Ray Liotta kann hier nix mehr retten. Der COCAINE BEAR taugt lediglich durch ein paar vereinzelte bärige Szenen als Partyfilm. Und ja auch scheiß schlechte Filme machen will gelernt sein! Da schau ich tatsächlich lieber richtigen Trash. Der traut sich zumindest mal was (ob er nun will oder nicht).

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                • 6
                  RolfMuller 22.09.2023, 12:05 Geändert 22.09.2023, 12:28

                  Ich hätte meinen Cocktail nicht alkoholfrei anrühren dürfen. Dann hätte ich den SCHLEFAZ sicherlich noch besser ertragen.

                  „Mutant“ ist ein offensichtliches Klauschwein von einem Film, der bei „Alien“ eingebrochen ist und eigentlich so ziemlich alles mitgenommen was geht. Das Alienviech, das Setting, (was James Cameron damals mit Hingabe entworfen wurde und schon für „Planet des Schreckens“ und „Sador“ verwurstet wurde) und noch vieles mehr. B-Movie Ikone und Produzent Roger Corman hat sich dann auf die Fahne geschrieben dass alles genau so abzukurbeln, nur hirnrissiger, kackiger und tittiger. Allen Holzman gab hier als Regisseur sein Debüt und flüchtete später zur Dokumentarfilmsparte. Spätestens wenn die beiden hochausgebildeten Intelligenzbestien auf dem Schiff sich als billig-lüsterne Steckstuten entlarven weiß man auch warum. Dialoge so doof, dass es weh tut. Und Mike DER KOLBEN Colby macht Willi wills wissen richtig Konkurrenz. Eine Frage nach der anderen schießt der da aus seiner Gusche, erhellende Antworten gibt es nicht. Das langt aber locker, dass den hotten Wissenschaftlerinnen die Bluse übers Hirn fliegt. Da wird im Raumschiff georgelt, scheißegal ob da ein Alien vielleicht auch noch seine Tentakel mit im Spiel haben könnte. Wenn einer der Crew stirbt. Isses eben so. Jaja das Leben ist gefährlich, man könnte darin umkommen. Eine wunderbare Haltung, die einem nicht unnötiger Nerven beraubt.

                  Und als das Viech, das aussieht wie ein mit Scheiße beschmierter PAC-Man auf Kackstelzen, dann auf die Bühne glitschte ist es dann auch um mich fast geschehen. Und wie es vernichtet wird, hat man so in der Art und Scheiße sicherlich auch noch nicht gesehen. Unfassbar! Ich hab für so einen selbstüberzeugten Manitu-Mumpitz einfach was übrig. Hirnlos. Hüllenlos. Sinnlos. Aber genau deswegen irgendwie auch voll mein Ding!

                  8/10 TRASH-TONNEN 🗑🗑🗑🗑🗑🗑🗑🗑
                  4/10 FOLTER-FURUNKELN 💀💀💀💀

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                  • 10
                    RolfMuller 28.08.2023, 16:14 Geändert 28.08.2023, 16:15

                    „Wach auf“
                    Immer wieder fiel es mir schwer Zeilen zu finden, für „Donnie Darko“ der sich mir zuerst unweigerlich ins Hirn gefressen hat und den ich mittlerweile ins Herz geschlossen habe. Vielleicht war es vorherbestimmt, dass ich erst jetzt darüber schreibe. Wer weiß das schon…

                    Als meine Kumpels und ich Donnie im zarten Alter mit leicht skeptischen aber voll zugedröhnten Blick aus der Videothek entführten, ahnte ich noch nicht, welch großen Einfluss er auf mich ausüben würde. Donnie sprach mich als Charakter sofort an, ein ängstlicher, verzweifelter, zurückgezogener Junge. Verkörpert von einem überragenden Jake Gyllenhall (für mich eine der größten Schauspieler unserer Zeit), der Donnie trotz seines schwierigen Charakters und seltsamen Aufretens immer eine gewisse Zugänglichkeit spendierte. Jake machte Donnie für mich zu einem Kumpel, mit dem man abhängen will, dem man helfen will. Irgendwie sah ich auch mich teilweise in ihm. Wenn man gleich so eine Identifikation entwickelt ist man sofort drin. In der Figur. Im Film. Dazu ist er berauschend inszeniert. Durch die vielen Zeitlupenmontagen, den famosen Soundtrack saugt er einen unmittelbar ein in das Geschehen im Oktober 1988. Als Donnie den Typen im Hasenköstum sah, sah auch ich ihn. Die dröhnende Stimme verunsicherte mich und faszinierte mich zugleich. Ich hatte in dem Alter bis dahin selten einen Film gesehen, der mich derart umschlossen und beschäftigt hat. Ich war zutiefst entzückt und verschreckt gleichermaßen. Daweil ist Donnie nicht einfach zu greifen. Ein Genre-Bastard aus Mystery, Zeitreisen, Coming-Of-Age, Drama und Teenie-Komödie den man nicht klar in schwarz und weiß, hell oder dunkel, oben oder unten, Angst oder Liebe einteilen kann. Der diese Einfältigkeit unseres Zusammenlebens sogar anprangert. Ungemein vielseitig inszeniert und vertont macht Donnie bis heute einen absolut unverbrauchten und einzigartigen Eindruck, der einen auch thematisch immer wieder aufs Neue beschäftigt. Donnie Darko bewegte etwas in mir, er ließ mich nachdenken über die kleinen Teile und das große Ganze weit da draußen aber auch tief in mir drin.

                    Jetzt habe ich ihn mir tatsächlich erst zum dritten Mal angeschaut, weil ich vorher immer Angst hatte, er würde mir nicht mehr das geben können, was er mir damals geben konnte. Jaja ich bin ein Opfer meiner Angst. Ich hatte Angst, dass Donnie ein Kind seiner Zeit ist, den ich heute vielleicht nur noch belächle. Mit dem ich vielleicht heute nicht mehr befreundet sein will. Den ich vielleicht durchschaue, der vielleicht nicht so schlau ist, wie er tut. Der seine Magie verliert. Doch von alledem hat sich zum Glück nichts bewahrheitet. Nur dass ich ihn diesmal anders erlebt habe, aber keineswegs schlechter. Und fast dachte ich hätte ihn in der Gänze gegriffen. Fast. Vielleicht das nächste Mal. Wer weiß das schon…

                    Eines weiß ich nun allerdings genau, wo ich mein Kreuz setze.

                    Angst ------------------------------------------------------------------X--Liebe

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                    • 8 .5
                      RolfMuller 24.08.2023, 20:09 Geändert 24.08.2023, 20:11

                      Die schrillen Vier (BenAffenleck, Der_Ryan_M, pischti, RolfMuller) suchen Johnny Favorite 🔍🔍🔍

                      #2 ANGEL HEART (1987)

                      Schon gleich zu Beginn verspürt man bei „Angel Heart“ eine regelrechte schwere Schwüle, die einen zunehmend umklammert. Nichtsahnend, dass man die kommenden gut 110 Minuten immer mehr, Stück für Stück immer tiefer hineingezogen wird in einen heiß brodelnden Vorhof der Hölle. Das Besondere an „Angel Heart“ ist wohl seine einzigartige Atmosphäre, ein stickig-dreckiger und doch wunderschöner Morast der sich vor uns auf der Leinwand ausbreitet.

                      Ein Film Noir, der sich einerseits in einem Retro-Look suhlt aber dessen Motive bis heute unverbraucht wirken. Und mit Szenen, die dazu verdammt sind für immer in unseren Köpfen zu verharren. Wenn die stark aufspielende und wunderschöne Lisa Bonet (die der ein oder andere noch aus der Cosby Show kennt) sich mit Mickey Rourke zum Höhepunkt räkelt, kommen auch wir eng umschlungen mit dem Zusammenspiel aus perfekt getimten Schnittmontagen und irritierend-treibenden Tönen selbst zum Höhepunkt. Erotisch und energiegeladen und gleichermaßen verstörend und abschreckend. Überhaupt ist der Film vollgestopft mit Symbolik und Metaphern. Ständig schwebt eine gewisse Ungewissheit über allem. Alle ist vage und bewegt sich gekonnt zwischen schwarz und weiß. Selbst die Hauptfigur ist ein schwer zu greifender zwar charmanter aber auch schmierig-dreckiger Charakter. Und Mickey Rourke zeigt uns hier was er für ein unfassbares Talent war, welches er dann schon leider optisch durch u.a. unzählige Operationen völlig zerstört wenigstens bei „The Wrestler“ nochmal hervorholte. Geboren mit einem ganz eigenen Charme und einer natürlichen Coolness, wie es nur die wenigsten auf die Leinwand brachten. Und auch mit dieser in ihm haftenden Schwere, prädestiniert genau für solche Rollen, indem es um die eigene Zerrissenheit geht. Richtig eindeutig wird es eigentlich nur, wenn Robert De Niro die Bühne als Cypher betritt, er steht für das Böse und er fühlt sich in der Rolle sichtlich wohl. Wahnsinn was er für eine Ausstrahlung hat, selbst wenn er nur ein gekochtes Ei pellt und verspeist. Klar, die Story ist an sich ein wenig krude und Logiklöcher sollte man besser nicht suchen. Aber welcher verdammte Traum ist denn schon logisch? Starke Darstellerleistungen, eine fulminante und ungemein dichte Inszenierung im Zusammenspiel mit irritierend-schweißtreibenden Tönen und stimmungsvollen Jazzklängen ergeben eine so besondere Mischung, wie man sie nur selten zu sehen zu bekommt. Grandios.

                      „Angel Heart“ ist ein rätselhafter und perfekt inszenierter fiebrig-pulsierender Alptraum, der ganz langsam in deine Glieder kriecht um einen dann gegen Ende regelrecht auseinanderzureißen. Und der aufgrund der Vielzahl an symbolischen Motiven und Andeutungen auch sicherlich immer wieder zu einem Abstieg in die Hölle einlädt...

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                      • 6
                        RolfMuller 22.08.2023, 12:56 Geändert 22.08.2023, 13:30

                        Palim Palim, 313 Kilogramm Gehacktes bitte!

                        „Einen wunderschönen guten Tag, roh oder direkt als Bullette?“

                        Roh, wenns geht! Sehr sehr blutig-knorplig, gern auch mit Darm und Hirn und den ganzen Scheiß den man durch den Wolf drehen kann!

                        „Aber sehr gerne, noch irgendwas dazu?“

                        Nein, ich will nur Gehacktes!

                        „Wir haben aber noch viele andere gehaltvollere Sachen im Angebot, darfs da noch etwas von sein?“

                        Nein, nur Gehacktes!

                        „Momentan haben wir die vegane Cervelat-Wurst-Sonderwoche...“

                        Du wirst gleich Gehacktes!

                        „Na sagen Sie mal, ist das nicht ein bisschen langweilig immer nur Gehacktes?“

                        Ja

                        „Na gut, dann hier 1 x Project Wolf Hunting, macht insgesamt 12,95 €, brauchen Sie den Beleg?“

                        Nein, nur Gehacktes

                        „Dann viel Spaß und noch einen schönen Tag“

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                        • 4 .5

                          0815 hätte vielleicht als Filmtitel eher gepasst zu den arg vorhersehbaren und lauen Sci-Fi-Actioner „65“. Zeitweise fühlte es sich an als wollten die Macher den unsäglichen Shyamalan-Streifen „After Earth“ einfach nochmal neu aufsetzen, nur eben im „Jurassic Park“. Daweil ist der Beginn noch echt vielversprechend. Design, Setting, Stimmung. Viele Zutaten passen eigentlich. Da machte sich richtig Vorfreude bei mir breit. Dazu ein innovativer Kniff indem die Hauptfigur Mills (Adam Driver) selbst den Außerirdischen spielt und vor 65 Millionen Jahre auf unserer Erde landet. Nur hat dieser Kniff einfach null Auswirkungen auf jedweden Fortlauf der Story. Die ist nämlich extrem altbacken und glaube auch mindestens 65 Millionen Jahre alt.

                          Mit Vater-Kind Geschichten bekommt man mich eigentlich immer ran. Mills muss hier ein Mädchen vor vielen Gefahren beschützen und versucht mir ihr von der Erde zu fliehen. Adam Driver macht seine Sache durchaus ordentlich, und obwohl sich zwischen ihm und dem Mädchen doch eine zarte Wärme entwickelt, laufen die emotionalen Momente bei mir oft ins Leere. Und die Logiklöcher werden im Verlauf der sich sehr ernst nehmenden Rettungsmission so groß wie Meteoriteneinschläge. Es fällt einen da einfach schwer einen richtigen Zugriff zu finden. Allerdings sind einige Sequenzen spannend aufbereitet und die CGI-Dinos sind mehr als ok animiert, stehen aber eben sowas von im analogen Schatten der Spielberg-Saurier. Immerhin sieht man da auch warum der Film 45 Millionen Dollar gekostet hat. Auch die Welt ist mitunter fantastisch erstellt und bebildert dient aber irgendwie nur als Takeshi Castle Parcours für die beiden Hauptdarsteller. Das Ende mit dem großen Geysir-Bockspringen schießt dann noch gänzlich den Vogel ab.

                          Zwar schön straight aber eben auch teilweise schön scheiße konnte ich „65“ leider nicht allzu viel abgewinnen. Wie es besser geht zeigt der ähnlich gelagerte „Prospect“ der mit gerade mal einem Zehntel Budget, einem starkem Retrodesign, einen wie immer sympathischen Pedro Pascal eine stimmige und unverbrauchte Vater-Kind-Story im All aufzieht.

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                          • 6 .5
                            RolfMuller 15.08.2023, 15:13 Geändert 15.08.2023, 15:17

                            Konsole aus. Film an.
                            Nun bekommt auch die heutige Jugend endlich ihre „Tage des Donners“.

                            Die grundlegende Story ist wahnwitzig und es auf jeden Fall wert verfilmt zu werden. Wenn man aus dem Kinderzimmer direkt ins Cockpit eines echten Boliden geschleudert wird kann man das ja eigentlich nur für einen Traum halten. Jann Mardenborough aber ist es tatsächlich so widerfahren. 2011 schufen Nissan und Sony einen Marketing-Gag, indem sie den besten GT-Fahrer in einem Wettbewerb ermittelten und dem Sieger den Einstieg in den professionellen Motorsport ermöglichten. Der Sieger war Jann…

                            Aus der Idee machte man zwar lediglich einen formelhaften Boliden, der unter seiner glänzend polierten Karosse ein ziemlich althergedientes und abgenutztes Chassis verbirgt. Dennoch entwickelt „Gran Turismo“ einen Drive, um den ich nicht herumkam. Stellenweise nahm er mich als Beifahrer ordentlich mit und nur selten wurde ich stehen gelassen. Das liegt vor allem an der starken Inszenierung, den ordentlichen Sound und auch an David Harbour in der Rolle als Chef-Ingenieur und Coach Jack Salter. Der mal wieder das spielen konnte, was er einfach am besten kann. Den strengen, aber sympathisch-charismatischen Ziehpapa. Ihm ist es zu verdanken dass „Gran Turismo“ auch außerhalb der Piste nicht wirklich aus der Kurve fliegt und nur immer mal leicht ins Schleudern gerät. Die Chemie zwischen dem Hauptdarsteller Archie Madekwe und David Harbour passt und sorgt dafür dass einen auch die emotionalen Momente nicht am Heck vorbei gehen.

                            Noch mehr Gas als die Boliden auf der Strecke gibt aber Orlando Bloom als Marketing Guru. Was zur Hölle hat er eingeschmissen. Der zieht ungewollt Grimassen wie zuletzt gewollt nur Jerry Lewis. Gegen den Gesichtsfasching verkommt der Kölner Karneval zum Dorffest. Mit jedem Gesichts- und Körpermuskel streckt er sich förmlich sehnsüchtig danach die goldene Himbeere zu pflücken.

                            Das Gran Turismo für die Generation von heute aber hervorragend funktioniert, bewies mir mein großer Sohn der bereits nach dem Trailer sein mühsam erspartes Taschengeld für ein PC-Lenkrad eintauschte. Und ihn zusammen mit meinem jüngeren Sohn nach dem Kinogang als DEN perfekten Film bezeichneten (ja gut wir haben noch Einiges nachzuholen). Nur selber spielen ist schöner. Film aus. Konsole an.

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                              über M3GAN

                              TIK TOK aus. Film an.
                              Die futuristische Schwester von Chucky bittet zum Tanz.

                              Eins vorweg ich habe vor vielen vielen Dingen Angst, aber am meisten wohl vor alten Omas und eben Puppen. Mag vielleicht daran liegen dass ich früher bei meiner Oma am Wochenende öfter mal übernachten musste und ich dann aus dem Bett heraus von einem Haufen kullernden Puppenaugen angeschaut wurde. Das ganze Zimmer war gefühlt voll von Puppen in verschiedensten Größen und jede auf seine Art und Weise einfach scheiße gruselig. Vielleicht liegt es auch einfach daran dass ich „Chucky- die Mörderpuppe“ in einem noch zu zarten Alter zum ersten Mal sah.

                              Und obwohl Megan offensichtlich ein kalkulierter und vorhersehbarer Puppenhorror für die glänzenden unverbrauchten Pupillen der Tik-Tok-Generation ist, hat er mich doch in einigen Szenen ran bekommen. Klar, der Gewaltgrad ist niedrig, damit er noch die PG-13 erfüllt und viele Jugendliche dann wenigstens mal kurz von ihrem Handy auch auf die Leinwand schauen können und dürfen. Der Look ist austauschbar und ziemlich glattgebügelt. Aber die Hauptattraktion „Megan“ ist wirklich toll umgesetzt. Die Puppe wirkt zu jeder Zeit echt und unecht. Darunter verbirgt sich in vielen Szenen die damals erst 11-jährige und bereits mehrfach ausgezeichnete Tänzerin Amie Donald, die der Puppe ein wirklich unheilvolles Leben einhaucht.

                              Nahezu jede Szene mit der Puppe fand ich ziemlich creepy. Egal ob sie jemanden tröstet, irrwitzig anfängt zu tanzen oder einfach nur sinnlos in der Ecke sitzt und einen anschaut. Etwas schade dass das Finale dann in einen etwas ideenlosen Action-Kabel-Salat endet, den es in der Form nicht zwingend gebraucht hätte. Und viele kritische Themen zwar angeschnitten werden aber lediglich Erwähnungen bleiben. Dennoch Megan hatte mich! Und erinnerte mich wieder daran wie scheiße verdammt gruselig Puppen sein können. Film aus. TIK TOK an.

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                                Eine halberwegs innovative Story und ein fancy Jamie Foxx als Zuhälter ohne Hut aber mit andauerndem Schnellstussfeuergewehr als Mundersatz reicht heutzutage aus um einen kleinen Hype auszulösen. Durchaus ist der Beginn der Netflix-Produktion recht erfrischend, wenn sich Jamie Foxx als Slick Charles (tatsächlich cool und lustig), Teyonah Parris als Yo-Yo (kraftvoll und präsent) und John Boyega als Tyrone (ziemlich blass und nichtssagend) aufmachen um einer Verschwörung auf die Spur zu kommen. Nicht von ungefähr werden bei der Story um Klone und seltsame Mitmenschen Erinnerungen an Klassiker wie „Die Körperfresser kommen“ und „Sie leben“ geweckt. Ich mag diese Thematik um Verschwörungen ungemein und hier wird diese in den 70er Jahren stilistisch angesiedelt und an die Thematik der Rassenunterdrückung gekoppelt.

                                Gefühlt ist das vor allem in er ersten Hälfte so losgelöst und fresh als hätten die Drehbuchschreiber selbst eine dicke Line genommen um lustige One-Liner und stylish-groovige Szenen rauszukatapultieren. In der zweiten Hälfte des Films bleibt dann aber leider eine verstopfte Nase mit Rückständen bis hoch in die Hinrinde zurück. Nach dem Motto „Diese Antwort brauchen Sie mir nicht zu stellen“ (Zitat von Vollzeit-Philosoph und Teilzeit-Fussballer Kevin Kuranyi) lässt man hier das Ungewisse viel zu schnell gewiss werden. Und Regisseur Juel Taylor, der zusammen mit Tony Rettenmaier bereits 2017 ein Drehbuch verfasste welches 2019 auf der Black List der besten unverfilmten Ideen Hollywoods landet, hat sein vollgekokstes Schmierblatt dann einfach mal selber verfilmt. Weiß an der Nase aber grün hinter den Ohren merkt man Taylor an, dass er erst seinen zweiten Spielfilm überhaupt runtergeschnieft hat. Denn in der zweiten Hälfte ermüdete mich das ganze Spektakel zusehends, die Story hing fest und der Flow und Witz der ersten Hälfte verschwanden fast völlig. Erhebliche Probleme mit dem Pacing ließen mich das Ende herbeisehnen wie manche das Ende ihres bösen Trips. Zu guter Letzt wurde dann auch noch der Erklärbär ausm Käfig gelassen (Nein, nicht Morgan Freeman).

                                Zugegeben die erste Hälfte hat wirklich Esprit, Flow und was Besonderes, die zweite Hälfte allerdings baut dann sukzessive ab und mündet in einem enttäuschenden viel zu gewöhnlichem Finale. Stellenweise wirklich hip und cool, fast schon zu hip und cool, leidet „They Cloned Tyrone“ an einer Überdosis von sich selbst und eiert dann nur noch betont lässig über die Ziellinie, nur um zu kaschieren das man seinem eigenen Anliegen in diesem letztendlich durchschnittlichen Mystery-Comedy-Thriller offensichtlich hinterhertorkelt.

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                                  RolfMuller 24.07.2023, 11:02 Geändert 24.07.2023, 11:02

                                  Liebe Actionfans,

                                  die Fortsetzung zu "Debt Collector" ist an Innovation kaum zu übertreffen. Um dies zu verdeutlichen findet hier das komplette Drehbuch, damit ihr wisst was euch erwartet:

                                  "Geld her du Vogel, sonst knallts"
                                  KRACH SCHEPPER RUMMSBUMMS KNALL SCHEPPER BOOOOM PENG PENG BOOOM POW POW POW KAWUMMSIIIIIIII

                                  Wir sind hier um Kohle für unseren Chef ranzuschaffen, also her damit, sonst reißen wir euch den Kopf ab und scheißen rein"
                                  KRACH SCHEPPER RUMMSBUMMS KNALL SCHEPPER BOOOOM PENG PENG BOOOM POW POW POW KAWUMMSIIIIIIII

                                  "Wir wissen, dass die Kohle hier ist, und ihr wisst was jetzt kommt"
                                  KRACH SCHEPPER RUMMSBUMMS KNALL SCHEPPER BOOOOM PENG PENG BOOOM POW POW POW KAWUMMSIIIIIIII

                                  "Wir sind völlig am Ende aber für euch Pappnasen reichts"
                                  KRACH SCHEPPER RUMMSBUMMS KNALL SCHEPPER BOOOOM PENG PENG BOOOM POW POW POW RIEEEEESEEEEEEENNNNNKAWUMMSIIIIIIII

                                  Ende.

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                                    über Pay Day

                                    Liebe Actionfans,

                                    da Actionfilme mit dem Drehbuch stehen und fallen habe ich für euch hier mal das komplette Schriftstück veröffentlicht, da wisst ihr gleich ob "PAYDAY" was für euch ist oder nicht:

                                    "Geld her du Vogel, sonst knallts"
                                    KRACH SCHEPPER RUMMSBUMMS KNALL SCHEPPER BOOOOM PENG PENG BOOOM POW POW POW KAWUMMSIIIIIIII

                                    Wir sind hier um Kohle für unseren Chef ranzuschaffen, also her damit, sonst reißen wir euch den Kopf ab und scheißen rein"
                                    KRACH SCHEPPER RUMMSBUMMS KNALL SCHEPPER BOOOOM PENG PENG BOOOM POW POW POW KAWUMMSIIIIIIII

                                    "Wir wissen, dass die Kohle hier ist, und ihr wisst was jetzt kommt"
                                    KRACH SCHEPPER RUMMSBUMMS KNALL SCHEPPER BOOOOM PENG PENG BOOOM POW POW POW KAWUMMSIIIIIIII

                                    "Wir sind völlig am Ende aber für euch Pappnasen reichts"
                                    KRACH SCHEPPER RUMMSBUMMS KNALL SCHEPPER BOOOOM PENG PENG BOOOM POW POW POW RIEEEEESEEEEEEENNNNNKAWUMMSIIIIIIII

                                    Ende.

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                                      RolfMuller 18.07.2023, 11:53 Geändert 18.07.2023, 11:56

                                      Herrliches Old-School-Feel-Good-Creature-Feature-Kino, gedreht mit kaum ner Mark in der Tasche (naja gut immerhin 11 Mille), aber einem fetten Charmebolzen im Anschlag und einem frischen Bacon, der mit "Tremors" seinen endgültigen Durchbruch feierte. Ja, die Raketenwürmer treffen immer noch meinen Nerv und erheitern mich nach wie vor. Das liegt unter anderem daran, dass die herrlich blöde Story stets mit einem Augenzwinkern serviert wird und die Charaktere durch die Bank Laune machen. Hier nimmt sich niemand ernst, aber es wird eben auch nie zu albern. Das ist genau die Mischung, welche viele Filme vor allem aus den 80er und 90er Jahren so auszeichnen und die bis heute (zumindest bei mir) unvergleichbar funktioniert.

                                      Wenn die Sandmänner, unter anderem bestehend aus Kevin Bacon (als Valentine McKee), Fred Ward (als Earl Bassett) und den herrlich militanten und groß auftrumpfenden Michael Gross (als Burt Grummer) Jagd auf die Raketenwürmer machen, um diese schlafen zu schicken, geht mir doch immer wieder das Herz auf. Da wird wild rumgeballert, schön weggestorben, sinnlos rumgesandet und nebenher werden dumme Sprüche geklopft. Schön! Ich mag das sandige Setting und dieses kleine Kaff, indem sich alles abspielt (gedreht wurde in Lone Pine (Kalifornien) mit Bergen von Sierra Nevada im Hintergrund). Da hängt natürlich auch ein wenig Nostalgie dran, was meine Augen vielleicht bisweilen leicht versanden lässt. Mittlerweile gibt es ähnlich gelagerte Monsterfilme mit Witz ja zuhauf, allerdings eben selten mit dieser so ursprünglichen und authentischen Balance. Da war man tatsächlich wegweisend, auch wenn die "Gremlins" und "Critters" schon Jahre zuvor auf gelungene Weise Creature-Horror mit Humor kombinierten.

                                      Vielleicht lächelt der ein oder andere heutzutage nur noch müde, wenn er sich "Im Land der Raketenwürmer" befindet, ich aber lache immer noch herzhaft mit!

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                                        RolfMuller 11.07.2023, 15:50 Geändert 11.07.2023, 16:05

                                        Nachdem mir "OLD" wieder ganz gut gefallen hat, aber immer noch weit weg von seinen besten Werken war habe ich mich sehr auf den neuesten Shyamalalalalan gefreut: Nach dem Roman "The Cabin at the End of The World" von Paul Tremblay nahm sich Shya wieder mal interessanten Stoff vor. Die Ausgangslage ist durchaus spannend, indem 4 fremde Menschen eine kleine Familie in einer Waldhütte aufsuchen. Die Fremden glauben an die bevorstehende Apokalypse und benötigen um jeden Preis die Hilfe der Familie.

                                        Schön war es mal wieder Rupert Grint ("Harry Potter") in der Rolle als Redmond zu sehen und überraschend war es wie selbstverständlich und charismatisch hier Dave Bautista ("Der Spion von nebenan") als sanfter empathischer Riese Leonard auftritt. Letztendlich aber wollte mich keine der Figuren weder von der Familie noch von den Fremden so richtig packen, da halfen auch die Rückblenden der Familie nichts, die das Gezeigte eher durchbrachen und das ohnehin schleppende Tempo noch weiter ausbremsten. Wenn solch ein Kammerspiel funktionieren soll, müssen die Charaktere einfach mehr her- und preisgeben als es hier der Fall war. Bis auf besagten Dave Bautista war es schwer mich überhaupt in die Figuren hineinzufühlen. Zudem wirkt das gesellschaftliche Gleichnis stark überstrapaziert und aufgesetzt. Stilistisch ist das Ganze solide inszeniert aber auch so austauschbar glatt und ohne diesen düster-melancholischen Touch, den die ersten Regiearbeiten von Shya so besonders machten.

                                        Mehr will ich hier an dieser Stelle aber auch nicht verraten, denn dieses Ungewisse der Geschichte übt hier bis zum Ende schon noch einen gewissen Reiz aus, leider aber eben nicht mit der Intensität und emotionalen Effektivität, die ich mir erhofft hatte. Shyamalan vermag es immer noch interessante Geschichten zu wählen, aber diese eben nicht mehr mit der besonderen Klasse und Eigenständigkeit die ihn früher immer auszeichneten zu erzählen. So langsam verliert er seinen Drive.

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                                          Zum Dessert unseres Gourmet-Trash-Abends wurden schwer bekömmliche Donuts serviert. Die Zuckerkringel sind ja eigentlich echt süß und verputze ich hin und wieder echt gern. Hier sind diese Backbuletten aber mit fiesen scharfen Zähnen ausgestattet und machen Jagd auf dumme Menschen.

                                          Richtig schön schlecht getrickst, aber mit mehr Kreativität bei der Creature-Erstellung als sein geistig-behämmertes Vorbild aus der Gemüsetheke „Angriff der Killertomaten“. Das alles ist nur leider zu sehr auf Trash gebürstet. „Dumm ist der der dummes tut!“ sagte mal ein schlauer Gump. Und genau das trifft hier zu. Die Charaktere sind mit Absicht so dermaßen zuckerverkleistert in der Gehirnbackstube dass es einen auf Dauer einfach nur noch auf den Keks geht. Immerhin werden diese dann von den Donuts schön blutrünstig gekillt und angeknabbert, auch wenn hier auch noch mehr drin gewesen wäre. Zu sehr gewollter Trash mit zu wenig gelungenen Gags und zu wenig geilen Kills.

                                          6/10 TRASH-TONNEN 🗑🗑🗑🗑🗑🗑
                                          6/10 FOLTER-FURUNKELN 💀💀💀💀💀💀

                                          Hier gehts zur Folterliste:
                                          https://www.moviepilot.de/liste/folterfilme-rolfmuller

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                                            RolfMuller 10.07.2023, 14:03 Geändert 10.07.2023, 14:17

                                            Ich gebe zu, ich bin nicht ganz unvoreingenommen zum dritten Mal in den Ring zu Adonis Creed gestiegen. Etwas schade finde ich, dass Sly nach Unstimmigkeiten an der Entwicklung der Geschichte hier nicht mehr mit von der Partie ist. Das er aber noch lange nicht zum alten Eisen gehört zeigte er erst kürzlich in seiner eindrucksvollen Performance in der ersten Staffel von „Tulsa King“.

                                            Sei es drum, Hauptdarsteller (Michael B. Jordan) nahm hier auch auf dem Regiestuhl Platz und konnte sein ganz eigenes Ding machen. Mit Ryan Coogler, der das Skript verfasste (und unter dessen Regie er den starken ersten Teil der Creed-Reihe und den intensiven „Fruitvale-Station“ als Hauptfigur begleitete) erhoffte ich mir nun zumindest etwas Frische im Ableger der Rocky-Reihe. Leider wird aber mehr oder weniger dieselbe Story erzählt wie schon in den alten Teilen von Rocky. Adonis Creed ist ganz oben angekommen und tritt zurück. Und natürlich muss er im Ring dann mal noch was klarstellen, als sein alter Kumpel Damien (Jonathan Majors) aus früheren Tagen aus dem Knast entlassen wird und er mit Hilfe von Adonis den amtierenden Weltmeister aus den Socken haut. Es kommt zum Streit. Und so muss Adonis seine Handschuhe wieder überstreifen. Kennt man.

                                            Wirklich alles hier ist nicht schlecht. Vor allem Jonathan Majors als alter Freund und Widersacher gibt auch außerhalb des Rings eine gute Figur ab. Seine Zerrissenheit merkt man ihm an, ein getretener irgendwie trauriger Hund, der aber weiß wie man einstecken aber auch austeilen kann. Auch die Boxszenen sind dynamisch und weitaus besser als die früheren deckungslosen Boxbirnenkämpfe zwischen z.B. Drago und Rocky. Allerdings traut man sich auch hier nicht lange ohne Schnitt draufzuhalten, was den ersten Teil mit richtig starken langen Kampfsequenzen unter anderem auszeichnete. Das Schlimmste aber ist, dass „Creed 3“ uns ein düsteres Drama erzählen will, dabei aber nicht sonderlich überzeugen kann und fast schon in den Seilen hängt. Da fehlt es einfach an einer besonderen Tiefe und der letzten Konsequenz. Und im Verlauf leidet er auch an seiner Berechenbarkeit.

                                            Und für das Drama wird das Epische des Boxens geopfert. Selbst der Endkampf wird als visuell mitunter beeindruckendes Kammerspiel bebildert, verliert aber dadurch seine Energie. Kein Kommentator, der die Menge und uns nach vorne peitscht. Keine mitleidenden Gesichter. Keine Fans, die Partei ergreifen. Elektrisierende Gänsehautmomente wie es die alten Rocky-Teile zuhauf inne hatten habe ich hier leider komplett vermisst. Genau so wie ich Sly vermisst habe.

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                                              Hingebungsvoller und liebenswerter QuastenflosserQuatsch von Stuart Gordon (u.a. "Reanimator", sein größter Erfolg war doch tatsächlich kein MetzelMovie sondern das Drehbuch zu "Liebling ich habe die Kinder geschrumpft, Sachen gibts) nach einer Story von H.P. Lovecraft.

                                              Nach dem ein Pärchen mit ihrem Boot verunglückt verschlägt es sie in eine mysteriöse Küstenstadt, wo nicht alles so ist wie es scheint. Zwischen richtig schlechten Tricks aber auch geil handgemachter Splatter Action begleiten wir Paul durch das Städtchen samt ihren seltsamen Bewohnern. Da reichen sich Frankenfisch, Nautilus-Nazi, Neptunoleon, Tentakel-Tina und viele mehr verschrobener Gestalten die Klinke in die Flosse. Die Atmosphäre ist richtig klasse und Gordon vermag den unheimlichen Ort durchaus mit starken Kompositionen zu bebildern. Ansonsten merkt man natürlich oft genug, dass der Taler nicht locker saß. Das macht hier aber der Wille und das Talent locker wett und sorgt letztendlich auch für den unwiderbringlichen Charme, den "Dagon" zu jeder Zeit ausstrahlt.

                                              "Dagon" ist ein richtig kurzweilig-vergnügliches Lovecraft-Abenteuer, mit viel Nass, viel Blut und noch mehr Herzblut. Ein vor allem gegen Ende turbulentes trashiges Tentakel-Spektakel, welches man jedem MovieMatrosen ans Herz legen kann, der nicht immer die anspruchsvollsten Häfen ansteuern will.

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                                                RolfMuller 05.07.2023, 13:44 Geändert 05.07.2023, 13:46

                                                Was für eine Überraschung! Nichtsnutz Clark schläft eines nachts neben seinen in der Mikrowelle befindlichen Spaghettis ein. Als er wieder aufwacht (Tage später, warum auch immer) ist er „Spaghettiman“. Er kotzt, kackt, blutet, verschiesst Spaghetti (Sexszenen blieben uns zum Glück erspart, wenn eine Nudel Nudeln verschießt, und wenn er niest sind es Schnupfnudeln, ok lassen wir das). Von da an versucht Carl sich für das Gute, also für das eigene Wohl einzusetzen, mit seiner Superkraft und einer Papiertüte überm Schädel zieht er notleidende Mitbürger ab.

                                                Das ist alles so dermaßen blöde, aber irgendwie mit Hingabe und Kreativität serviert, dass es auf Dauer richtig schwer fällt diesen Hartweizenhelden nicht zu mögen. Und nicht falsch verstehen, hier wird sicherlich nicht aus Scheiße Gold gemacht aber immerhin Nougat-Krokant. Für die wenigen Mittel bekommt man es tatsächlich auf die Reihe ein paar nette Spaghettiwitze auf die Gabel zu rollen und alles auch nicht zu beschissen aussehen zu lassen. Und das schmeckt sogar. Teilweise. Unter dem völlig hirnverbrannten Panne-Penne-Wahnsinn steckt dann doch tatsächlich noch eine Story, die eigentlich nicht wirklich schlechter als in handelsüblichen Superheldenfilmen ist. Irgendwie ne echt nette Superheldenparodie nahezu al dente mit einem Spirelli-Spralli in der Hauptrolle der uns zeigt, dass man mit Nudeln noch viel mehr anstellen kann, als sie zu vertilgen. Lang lebe die Nudel!

                                                6/10 TRASH-TONNEN 🗑🗑🗑🗑🗑🗑
                                                2/10 FOLTER-FURUNKELN 💀💀

                                                Hier gehts zur Folterliste:
                                                https://www.moviepilot.de/liste/folterfilme-rolfmuller

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                                                  RolfMuller 05.07.2023, 12:41 Geändert 05.07.2023, 13:23

                                                  Was für eine Enttäuschung. Beginnt vielversprechend und atmet den herrlichen bekackt-beknackten Humor der „Hot Shots“ und „Nackte Kanone“-Filme. In dem Sinne sicherlich ein kleiner Wegbereiter indem auch immer die vierte Wand eingesetzt wird wie es aber auch eben schon die Pythons in z.B. „Ritter der Kokosnuss“ schon perfekt verstanden.

                                                  Aber ansonsten Junge Junge, die Riesenfleischtomaten sind halt einfach Riesenstyroporbälle die von links nach rechts und von rechts nach links durchs Bild kullern. Die haben ja nichtmal Gesichter oder irgendwas Cooles an sich. NEIN. Einfach nur lieblos dahingerotzte Pappmurmeln. Ich dachte echt hier wird eine geile spritzig-tomatensaftiges Splatterfest gefeiert. Ich meine dazu waren doch alle Zutaten da. Tolle Tomaten und dumme Menschen. Und dann passiert da echt nicht viel.

                                                  Es ist auch einfach kein Erzählfluss vorhanden. Da wird einfach ein Sketch an den nächsten gereiert, was auf Dauer extremst ablangweilt und annervt. Das ging mir dann doch durchs Tomatenmark und Bein. Vielleicht sollte ich auch langsam an solchen Folterfilm-Abenden auf Tomatensaft umsteigen oder mir einfach ne Wagenladung Tomaten holen und hier mit ein paar MP-Buddies das Ding neuverfilmen. Mit richtig viel Soße! Ich glaube das bekommen wir besser hin! Macht ihr mit?

                                                  5/10 TRASH-TONNEN 🗑🗑🗑🗑🗑
                                                  7/10 FOLTER-FURUNKELN 💀💀💀💀💀💀💀

                                                  Hier gehts zur Folterliste:
                                                  https://www.moviepilot.de/liste/folterfilme-rolfmuller

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