RoosterCogburn - Kommentare
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Alle Kommentare von RoosterCogburn
Verglichen mit den späteren Coen-Filmen ist "Arizona Junior" noch relativ brav und manchmal naiv. Aber kurios genug um eine Besonderheit zu sein. Dafür sorgen allein die schrägen Figuren und die überdrehte Situationskomik. Wirklich top ist die Besetzung. Der junge Nicolas Cages ist wie gemacht für die Rolle und passt wie Arsch auf Eimer. Dazu noch Holly Hunter (O brother where art thou?) und John Goodman (Barton Fink, The Big Lebowski), zwei Darsteller die den Coens wieder über den weg laufen werden. Einfach abgefahren ist Randall "Tex" Cobb als der höllenmäßige Kopfgeldjäger Lenny Smalls. Abgedrehter Spaß bei dem bürgerliche Werte aufs Korn genommen werden. Das überdrehte Frühwerk der Coen-Brüder macht Spaß - ist aber kein grosses Kino.
Eine Neuverfilmung die besser ist als das Original. Das gibt es nicht oft. Tatsächlich finde ich diese Neuadaption des Stoffes besser als Claude Chabrol's Inszenierung von '87. - Der Hauptprotagonist weckt die Anteilnahme des geneigten Zuschauers. Es ist kein Film der Knalleffekte und lauten Töne, sondern ein Krimi der alten Schule mit Überraschungsgarantie. Thriller und Drama zugleich, da er eine Reihe von Menschen in den Mittelpunkt rückt, in denen allen etwas zerbrochen ist. Ein leiser Krimi nach Patricia Highsmith's gleichnamigen Roman.
"Die Outsider" ist ein von Susan Eloise Hinton geschriebener Roman aus dem Jahr 1967. Sie schrieb dieses Buch, weil es in ihrer Klasse "zwei Sorten von Menschen" gab. Zu diesem Zeitpunkt war sie erst 16 Jahre alt. Coppola ließ die Handlung, wie in der Vorlage, in den 60ern spielen. In wieweit die Jugendkultur der Sixties hier allerdings authentisch dargestellt ist, bleibt zweifelhaft. Gezeigt werden soll wohl mehr der Drang der Jugendlichen zur Selbstbehauptung.
Interessant ist der Titelsong: Coppolas Tochter Carmine schrieb - wie zu den meisten Filmen ihres Vaters - den Soundtrack und komponierte das Stück "Stay Gold", zu dem Stevie Wonder den Text beisteuerte und es auch noch selbst sang. Doch der Film ist in jedem Fall, in darstellerischer Hinsicht, ein Erlebnis und erreicht dadurch Kultstatus. Ihn zählt man nicht nur zu den "Brat Pack"-Filmen. Hier spielen Stars mit, zu einem Zeitpunkt als sie noch keine waren. "Die Outsider" ist nicht großartig, aber er hat großartige Momente.
Das ist das Original. Dieser Film ist der Grundstein für den Erfolg von Robert Rodriguez. Obwohl man heute von der sogenannten Mariachi-Triologie spricht, ist das im Sinne des Erfinders nicht richtig. Denn "El Mariachi" wurde für Hollywood nur noch einmal neuverfilmt. Grösser, pompöser, mit bekannten Gesichtern und zwar unter den Namen "Desperado". Und Robert Rodriguez hat hierfür nur 9000 $ zur Verfügung gehabt. Noch viel cooler ist aber, das er tatsächlich mehr als 1000 $ unterhalb seines Budgets geblieben ist. Der Film hat das 250-fache seiner Kosten eingespielt. Ein Grund warum Rodriguez für die grossen Produktionsfirmen interessant wurde. Man muss sich den Einsatz für dieses Projekt mal reinziehen. Rodriguez hat Kamera, Schnitt, Produktion, Drehbuch und Regie übernommen. Und dann so etwas Kultiges abgeliefert. Ein fantastischer Low-Budget Film.
Auch ein grosser Regisseur macht nicht immer einen grossen Wurf. Aber dieser Film weiss durchaus zu unterhalten. Sam Peckinpahs Stil ist unverwechselbar. Dem Zuschauer wird Spannung, harte Action und starke Schauspieler geboten. Neben James Caan und Rober Duvall glänzen vor allem Bo Hopkins und Burt Young. Anschauen lohnt sich.
Ich war sehr gespannt auf die Adaption der Vorlage. Vor allem weil Autor Jan Weiler am Drehbuch mitwirkte. Das Buch handelt in erster Linie von seinem italienischen Schwiegervater Antonio und dessen Lebensgeschichte. In mehreren Episoden werden neben Antonios Erzählungen teils authentische und teils frei erfundene weitere Geschichten geschildert. Das spiegelt auch der Film wieder. Nur das es sich hierbei nicht um eine Ansammlung von Episoden handelt. Zum einen wird die Hochzeit und die italienische Sippe in den Mittelpunkt gestellt. Zum anderen, wie im Buch, der Schwiegervater. Enstanden ist eine amüsante, leicht überdrehte Komödie mit einem Christian Ulmen der immer wieder gern zum schmunzeln einlädt. Bravourös hingegen ist der gewichtige Volksschauspieler Lino Banfi. Doch der Film geht über den üblichen Brachialhumor weit hinaus. Ein Glück! Mitunter schlägt er auch nachdenkliche, sogar philosophische Töne an. Der Zusammenprall der Kulturen wird zu einer witzigen Multi Kulti-Komödie.
Das besondere an der Inszenierung ist, das nicht nur ein Verbrechen und dessen Aufklärung, wiedergegeben wird. Hier handelt es sich um mehr als einen Krimi. Die dramatische Erzählung der Erlebnisse der Hauptrotagonistin und die Versuche bezgl der Aufarbeitung der Geschehnisse, reissen den Zuschauer von Anfang an mit. Solche TV-Kost möchte ich sehen. Filme die beim zuschauen nicht ihre Spannung verlieren. - Info am Rande: Hauptdarstellerin Maria Simon wird die Seiten wechseln. Ist sie hier noch das Opfer, tritt sie bald als Nachfolgerin von Imogen Kogge im Brandenburger ARD-«Polizeiruf 110» als Kommissarin auf.
Das von Fatih Akin produzierte Drogen- und Jugendgewaltdrama "Chiko" mit Denis Moschitto zeigt Aufstieg und Fall eines Hamburger Dealers. "Chiko" wurde zu dem Zeitpunkt erstaufgeführt, als die polemisch geführte Debatte um kriminelle Jugendliche „mit Migrationshintergrund“ auf ihrem Höhepunkt war. Vor diesem Hintergrund ist es nicht unproblematisch, dass der Film als „authentisch“ beworben wird. Die weibliche Hauptfigur ist bezeichnenderweise eine Hure, die sich keineswegs als heilig entpuppt, sondern Chiko im Stich lässt, als es darauf ankommt (mancher einer dürfte sie allerdings zu diesem Schritt beglückwünschen). Aber der Film weiss zu unterhalten und kann mit mitreissenden Darstellern aufwarten (besonders hervorzuheben sind Moritz Bleibtreu, Volkan Özcan und Reyhan Sahin alias Lady Bitch Ray).
Die zweite Neuverfilmung von Joe Dante's "Piranhas" ist, im Gegensatz zum Remake von '95, verdammt gut gelungen. Die monstermäßige Horror-Komödie macht einfach Laune, ist herrlich politisch unkorrekt und kann mit einem attraktiven Cast aufwarten. Besonders Christopher Lloyd, der seine alter Ego persifliert, und Jerry O'Connell als Porno-Schmierlappen, stechen dabei ins Auge. Aber auch die Gastauftritte der Alt-Stars Richard Dreyfuss und Eli Roth amüsieren. Die 80 Minuten Spielfilmzeit sind voll mit trashigem Monsterspaß, reichlich nackter Haut und einigen Litern Kunstblut angereichert. Abgesehen von ein paar wenigen, doch gut dosierten Schockmomenten, geht es nicht darum Angst zu verbreiten. Das Ganze ist ein gezielter Angrif auf die Lachmuskeln. Wer kann bei dem Anblick eines angebissenen, ausgespuckten Penis noch ernst bleiben? Man weiss, was man bei "Piranha 3D" zu erwarten hat und genau das liefert der Film auch. Nicht mehr und nicht weniger.
Diese Neuverfilmung von George A. Romeros "Zombie" kann sich mit der Vorlage durchaus messen. Okay, ob sie mal den gleichen Kultstatus geniessen wird, wage ich zu bezweifeln. Aber wenn der Altmeister mit diesem Remake sich nicht auf die Füsse getreten fühlt, sollten das eingefleischte Fans auch nicht tun. Im Gegenteil: das ist wirklich der einzige Zombiefilm der Gegenwart den Horrorfans wenigstens einmal gesehen haben sollten. Es lohnt sich.
Die Idee, das das Schicksal schuld ist das zwei alte Freunde gegeneinander kämpfen müssen, ist so alt wie das Genre selbst. Mit seinem Drehbuch und seiner Inszenierung prangerte Peckinpah die Gewalt und den Hunger in seinem Land an. Deshalb hatte er den Zuschauer den Spiegel vorgehalten. Er zeigte die absurde Sinnlosigkeit der Gewalt. Ein fantastischer Spätwestern.
Sex & Crime stehen hier im Vordergrund. Vor allem die Brutalität ist, für die damaligen US-Verhältnisse, stark in den Mittelpunkt gestellt. Dem Westernfreund fallen auch die historischen Figuren und Orte in der fiktiven Story auf. Wie John Chisum und Tombstone. Dem Zuschauer wird ein kraftvoller, symbolischer, stilisierter Film geboten, der wenig mit dem traditionellen Western gemein hat. "Vierzig Gewehre" stellt einen ersten Punkt des Umbruchs zum Spätwestern im Genre dar. Er wurde sogar von Jean-Luc Godard in seinem Debütfilm "Außer Atem" zitiert und auch die Italowestern von Sergio Leone haben sich von diesem Film in visueller Hinsicht beeinflussen lassen. Auf jeden Fall ein sehenswerter und unterhaltsamer Film.
Clint Eastwood gibt den grummelnden, grantelnden Oldie mit Schwung und Begeisterung. Er flucht dabei, als gelte es, alles nachzuholen, was die Political Correctness in den vergangenen Jahren aus dem amerikanischen Mainstreamkino vertrieben hat. Das Prinzip, die eigene Kinopersona altersbedingt zu parodieren, war schon bei "Space Cowboys" nicht neu, sondern längst bewährt. So funktioniert "Gran Torino" über eineinhalb Stunden lang auch als Grumpy-Old-Man-Komödie, ehe sich Walt Kowalski seinem letzten Showdown nähert. An diesem Punkt geht Eastwoods Spiel mit dem Zuschauer vollkommen auf. Wenn der Film dann sein Ende gefunden hat, ist es Eastwood tatsächlich gelungen, ein weiteres Ausrufezeichen zu setzen! Clint Eastwood wird wohl sehr lange der einzige Schauspieler und Regisseur sein, der sein Alter gekonnt auf die Schippe nimmt und daran auch noch wächst und das Beste dabei rausholt.
Quentin Tarantino nimmt seine wahnwitzigen Fantasien bei diesem Film zugunsten einer smarten und spannenden Geschichte zurück. Ein paar nicht mehr ganz so junge Menschen müssen hier mit ihren Enttäuschungen fertig werden. "Jackie Brown" ist der ruhigste, unverrückteste, unkultigste und unterbewerteste Tarantino. Doch jede Szene dieser Krimikomödie sitzt. Eine tolle Elmore Leonard Verfilmung. Übrigens: Michael Keaton spielt in "Out of Sight" erneut die Rolle des Bundespolizisten Ray Nicolette, der dort allerdings beim FBI tätig ist.
"Nothing gets between me and my AK"
http://youtu.be/HKv6GQvyWW8
"Megamind" bietet gekonnte Animation. Die Charaktere funktionieren, Superheldenfans werden bei dieser Supermanpersiflage auf ihre Kosten kommen. 'Megamind' ist sehr blau aber nicht so böse wie er's gerne wäre. Die Parallelen zu "Ich - Einfach Unverbesserlich" sind offensichtlich, da beide Filme auf dem selben Grundkonzept aufbauen. Aber da ich den eben genannten noch gar nicht gesehen habe, konnte ich unvoreingenommen "Megamind" geniessen. Und Vergleiche mit Pixars Superheldenfilm "Die Unglaublichen" sollte man gar nicht erst ziehen. Wer solche Maßstäben anlegt, hat von vornerein verloren. Neben der tollen Musik von Hans Zimmer leihen im Original u.a. Brad Pitt, Will Ferrell und Ben Stiller den Charakteren ihre Stimmen. Besonders Jonah Hill (Männertrip, Superbad) profiliert sich in seiner Sprechrolle als 'Titan' bzw. 'Tighten'. Vor allem ähnelt ihm seine animierte Rolle optisch sehr.
Der Film "Megamind" ist nicht besonders orginell. Aber mitunter hintergründig bissig und in jedem Fall kurzweilige Familienunterhaltung.
Nicht gerade das, was man eine autorisierte Biographie nennt. Aber bedingt unterhaltsam. Wieviel Realität in dem Streifen nun tatsächlich steckt, das wissen wohl nur die Beteiligten. Ben Mezrich wollte die Facebook-Story niederschreiben. Zuckerberg hatte ihm kein Interview gewährt. Das Buch wurde trotzdem geschrieben. Also müssen in der Vorlage gewisse Freiheiten enthalten sein. Das ein Drehbuch nicht 1:1 ein Buch umsetzt, sondern sich ebenfalls künstlerische Freiheiten einräumt, sollte jedem klar sein. Doch will ein Filmemacher wie David Fincher die Realität wiederspiegeln oder eher die Geschichte erzählen?! Es geht doch eher darum, das dem interessierten Zuschauer klar wird, was aus einem aufsteigenden und unscheinbarem Nerd werden kann. Man rufe sich die Visitenkarte von Mark Zuckerberg in Erinnerung. Eine Anekdote, die der Realität entsprach. Schlicht und elegant, mit nur einer mittig aufgedruckten Zeile "Ich bin der Boss, Arschloch".
Eines muß man dem Film lassen, man wird über komplett zweieinhalb Stunden hinweg gut unterhalten. Eine starke Besetzung u.a. mit einer beeindruckenden Zoë Saldaña (bekannt aus Fluch der Karibik oder Star Trek), die ich in der Rolle der Neytiri gar nicht wieder erkannt hab. Leider musste ich feststellen, das es sich hier um eine gute Sci-Fi Mogelpackung handelt. Denn die Geschichte sollte jedem Filmfreund nicht unbekannt sein. Selbst die eingebauten Wendungen hat man schon gesehen. Ich habe nicht nur bei der Story Elemente aus dem Western-, Abenteuer- oder Fantasy-Genre entdeckt. Auch bei der Ausstattung wurde heftig in Nachbars Garten geklaut. Denn wie und wo die Eingeborenen leben; welche Lebensauffasung sie haben; wie sie reagieren auf ihre Umwelt. All das kennen Liebhaber alter Abenteuer-Filme der 50er und 60er, die vorzugweise in Afrika oder Südamerika gespielt haben. Ich bin aber der Meinung, das James Cameron im Endeffekt, ein schönes Popcorn-Kino präsentiert das Spaß macht.
Es ist keine Minute langweilig und das ist schon eine Menge wert.
Interessant ist, wie hier die Legenden und Mythen des Western in Frage gestellt werden, die John Ford so oft besungen hat. Der Film ist fast 50 Jahre alt und er hat nichts von seiner Aktualität eingebüßt - im Gegenteil. Die Geschichte, die er erzählt ist zeitlos und auf Lügen gegründete Karrieren gab es immer und wird es immer geben. Von diesem Aspekt her wird die Zeit den Film nie überholen können. Ein origineller Plot, eine vielschichtige Handlung, ein gelungener Aufbau mit einer Rahmenhandlung, ein gut durchdachtes Drehbuch, eine mitreißende Inszenierung und überzeugende Darsteller sorgen dafür, dass der Film noch immer sehenswert ist. Sehenswerter, bedeutender Spätwestern mit einem hervorragendem Cast.
Auch wenn dieses "bizarre Meisterwerk", wie Filmkritiker Roger Ebert ihn nannte, damals ein finanzieller Flop war. So hat er es doch zurecht zu einem Kultstatus unter Filmfreunden gebracht. Das liegt an der grossartigen Inszenierung der Geschichte eines Einzelgängers im Kampf gegen den Rest der Welt, der detailierten Charakterisierung des Bennie und die begeisterne Darstellung von Warren Oates. Trockener Humor und blanker Zynismus unterstreichen die einzigartige Stimmung. "Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia" ist glänzende Charakterstudie, lakonischer Thriller und schwermütiges Road-Movie in einem. Ein grossartiger Film. Vielleicht der beste, den Sam Peckinpah je gedreht hat.
Blutiger Schocker für Freunde von guten Vampir Filmen. Auch wenn die Orginalität im Laufe des Films auf der Strecke bleibt, ist ein dütserer und beklemmender Vampir-Schocker enstanden. Diese blutrünstige Verfilmung der Comicbücher wird seiner Vorlage, meines Erachtens, gerecht und jeder Fan von gutem Horror sollte sich diesen Streifen einmal angesehen haben. Scheiss auf die "Bis(s) ..." Filme!
Keine blühenden Landschaften eines glorifizierten Westens. Keine furchtlosen Helden ohne Schwächen. Ein einprägsamer Titelsong („Do Not Forsake Me, Oh My Darling“ für den Film von Tex Ritter interpretiert) sorgt für ein unvergessliches Cowboy-Feeling. Nie wurden eine Stunde Filmzeit derart auf 80 Minuten Real-Time umgesetzt. Absolut fantastisch und sehenswert. Der damals erst 27-jährige Lee van Cleef spielte seine erste Filmrolle als eines von Millers Bandenmitgliedern. Ein unvergesslicher Western-Klassiker.
1969 hatte Henry Hathaway die Romanvorlage erstmals auf die Leinwand gebracht und John Wayne damit seinen ersten und einzigen Oscar beschert. Die 2010er Fassung ist eine weitere, eigenständige Adaption und kein Remake! Wo bei Hathaway ein klassisches Happy End eine glückliche Zukunft verspricht, gibt es 2010 nur Einsamkeit, Enttäuschung und verpasste Chancen. Ein für Coen-Verhältnisse geradliniger, klassisch erzählter und auch versöhnlicher Anti-Western, voller dreckiger und brutaler Charaktere. Lange sah man die Coens nicht mehr so versöhnlich und unanarchisch mit ihren Charakteren umgehen. Teils aus Respekt vor der Buchvorlage, aber auch weil es die Figuren verdienten. Mattie im Wilden Westen, das ist tatsächlich eine Geschichte vom Erwachsenwerden. "True Grit" bietet einen phänomenalen Jeff Bridges, eine umwerfende Hailee Steinfeld und einen bitterbösen Josh Brolin. Der Western ist tot? Einspielergebnisse von über 250 Mill. US-Dollar (weltweit) sprechen dagegen! Nicht die beste Coen-Arbeit, aber ihr grösster Box-Office Hit.
Nach Jahrzehnten der Abwesenheit, wenn auch noch in den Köpfen alter Serienfans vorhanden, ist "Das A-Team" zurück. Leider funktioniert die Besetzung für alte Fans nicht immer. B.A. kommt eher soft, denn als harter Recke rüber. Auch die Darbietung des Murdock Darstellers hat mich nicht vom Hocker gerissen. Begeistert war ich von Bradley Cooper, der mit der Darstellung des „Face“ den ewigen Womanizer geben darf. Ebenso Jessica Biel im toughen Agentenlook, die für die kleine Extraportion an Männerphantasie sorgt. Trotzdem bleibt der Film in Sachen Sex im Rahmen des Vorabendprogramms. Aber man sollte hier auch nicht ausserordentliche Unterhaltung erwarten. Es handelt sich um leichte Kost für Nostalgiker und große Jungs, die einfach Spaß machen soll. Dank temporeicher Inszenierung, einem großartig überzogenen Finale und entsprechenden Humor ist das auch gelungen. Fazit: Für Fans leichter und rasanter Unterhaltung wird viel Kurzweil geboten. Ich liebe es, wenn eine Umsetzung funktioniert!
Ich finde es schon sehr bezeichnend für den schwarzen und sehr schrägen Humor des Films, das die Forschungseinrichtung „Nucleic Exchange Research and Development“ betitelt wird. Oder kurz genannt N.E.R.D.! Von Natali kennt man bereits Filme wie "Cypher" oder "Cube". Entsprechend kann man sich ausrechnen was einen erwartet, wenn man sich einen derartigen Independent-Film wie "Splice" ansieht. Auch wenn "Splice" nicht ganz so abstrakt ist. Aber was ins Auge sticht, auch hier gibt es wenige Handlungsorte. Gleichzeitig sind die Darsteller in "Splice", psychologisch gesehen, noch mehr festgelegt als die genannten der Vorgänger. Aufgrund weniger Zutaten wird auch hier eine geballte und dynamische Atmosphäre geschaffen. Dies ist nicht zuletzt der Leistung von Delphine Chanéac zu verdanken. Ihre verstörende Darstellung der Dren war überzeugend. Bei der Namensgebung des Wesens musste ich wieder schmunzeln. Versuch 'Dren' mal rückwärts auszusprechen oder zu lesen :) Ich gebe zu, teilweise ist die Story etwas überkonstruiert. Aber spannend und intelligent ist die Schauer-Mär einer Frankenstein-Parabel allemal.
Ich habe eine annähernd ebenbürtige Fortsetzung erwartet. Oder zumindest einen Film, der seine mangelnde Storyline durch Optik und Ausstattung aufwertet. Aber das ist hier nicht gegeben. Der Plot ist sehr schlicht. Aber das war auch schon damals beim Original so. Es ging auch damals um 'Gut gegen Böse'. Doch die Technik und Optik, die damals innovativ war, erscheint in der Fortsetzung anders. Optisch wurde die Welt von 'Tron' nur ein wenig aufgewertet in dem man sie etwas "runder" machte. Es wirkt als habe man ein zwanzig Jahre altes PC Game, den heutigen Ansprüchen ein wenig angepasst ohne etwas Neues hinzu zufügen. Und wieso ist Tron nicht einmal erkennbar? Er ist zu sehen und man weiss er soll es sein, aber sein Gesicht bleibt immer verborgen. Warum wurde er hier eigentlich zur Nebenfigur degradiert? Seine Geschichte erfährt man gar nicht. Wo das Original noch eine Parabel ist, ist Legacy leider nur ein blasser Abklatsch.