Stefan Ishii - Kommentare
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Alle Kommentare von Stefan Ishii
Zwanzig Jahre nachdem zwei Menschen auf einem Feld in der Nähe der deutsch-polnischen Grenze erschossen wurden, angeblich ein Jagdunfall, blicken Regisseur Philip Scheffner und Co-Drehbuchschreiberin und Produzentin Merle Kröger in "Revision" auf eine Strafttat zurück, die beklemmende Fragen aufwirft. Der Film ist dabei allerdings mehr als nur eine Dokumentation der tatsächlichen Geschehnisse, deren Klärung seitens der Behörden nie wirklich erfolgte und heute kaum noch abschließend möglich erscheint. Es gab zwar Jahre später ohne Wissen und Beteiligung der Angehörigen der rumänisch-stämmigen Opfer eine Gerichtsverhandlung, allerdings ohne Verurteilung der Täter. Zeitweise sollte der Fall sogar komplett eingestellt werden. Philip Scheffner nähert sich dem Thema auf sehr eigene, aber sehr aufwühlende und dichte Art und Weise. Er stellt ein Kaleidoskop aus Gesprächen mit Zeugen, Behördenmitarbeitern und Angehörigen sowie Akten und Landschaftsbildern zusammen, und stellt zudem die Vorkommnisse mit anderen Geschehnissen der Zeit in Konstellation, sodass über den eigentlichen Fall hinaus noch deutlich mehr Fragen über Deutschland und ein gesellschaftliches Miteinander in Europa aufwirft. Eine gewählte Technik von Scheffner, seinen Interviewpartnern ihren eigenen, aufgezeichneten Aussagen vorzuspielen, gibt diesen die Möglichkeit zur Ergänzungen oder Revision. Ein Überdenken der Tatsachen ist 20 Jahren später mehr als überfällig.
"Al-khoroug lel-nahar - Coming Forth by Day" ist sicherlich kein vergnüglich-kurzweiliger Film. Er ist so trist und ermüdend wie das Leben der jungen Soad in diesem ägyptischen Film aus dem Jahre 2012. Soad und ihre Mutter kümmern sich um den auf Hilfe angewiesenen schwerkranken Vater. Wir begleiten die alltäglichen Arbeiten und Handgriffe, die bedrückenden Momente der Undankbarkeit ihres Tuns, aber auch die liebevolle Zärtlichkeiten, die dahinter stehen. Zumeist befinden wir uns in abgedunkelten, engen Räumen. Man erahnt dumpf die Geräusche des Großstadtleben Kairos außerhalb der Wohnung, aber das Leben der zwei Frauen ist davon nur wenig bestimmt. Sie haben sich mit dem Schicksal abgefunden. Die sich kaum verändernde Situation muss frustrierend sein. Aber Soad drängt es innerlich doch nach draußen. Dort gibt es Licht und Leben; in der Wohnung nur Halbdunkel und Krankheit. Doch auch der Versuch einer Sehnsuchtserfüllung, das titelgebende Heraustreten in das Tageslicht, offenbart keine Erlösung.
Der Filmtitel spielt auf das ägyptische Totenbuch an, eine Sammlung von Texten, die ursprünglich in den Totenkammern der Pharaonen oder auch auf Papyrusrollen oder Sarkophagen zu lesen waren; mit dem Zweck, den Verstorbenen eine Wärme im Jenseits fühlbar zu machen, das Heraustreten in das Tageslicht. Soads letzter Satz im Film spielt vor diesem Hintergrundwissen eine große Rolle.
"Coming Forth by Day" ist Hala Lotfys Spielfilmdebüt. Die Ägypterin, die zuvor Dokumentationen für's Fernsehen drehte und eine unabhängige Filmproduktionsfirma gründete, studierte vor ihrer Filmlaufbahn Wirtschafts- und Politikwissenschaften. Und so erscheint es natürlich mehr als naheliegend, den Kinofilm nicht ausschließlich als eine Auseinandersetzung einer Frau mit einer trostlosen Situation zu betrachten. Dies ist es zweifelsohne in erster Linie natürlich. Und das weibliche Auge der Regisseurin trägt ungemein zur Schärfung des Blickes auf diese Problematik bei. Die Körpersprache und Gesichtsausdrücke der zwei Frauen sprechen mehr als es Worte je könnten. Darüberhinaus lässt sich der Film jedoch auch sicher als Kommentar auf die politische Lage im eigenen Land übertragen. Der innere Wunsch nach Veränderung ist überdeutlich. Der Arabische Frühling in Ägypten war zur Entstehungszeit des Filmes bereits in vollem Gange. Diese Revolution wird in "Coming Forth by Day" nicht erwähnt, ist aber sicherlich die Seele des trostlos-bitteren, melancholisch-verzweifelten Filmes.
Vergnüglich kann das nicht sein, aber sehr stark und bewegend, wenn man sich dafür zu öffnen vermag. "Coming Forth by Day" sollte für jeden etwas sein, wer sich für Filme auch ohne nennenswerte Handlung begeistern kann, und eine Vorliebe für langsame, ruhige (und eben auch mal traurig stimmende) Auseinandersetzungen mit menschlichen Lebenssituationen hat.
1. Welche Hörspiele hast du als Kind gehört?
Tatsächlich so gut wie keine. Etwas später gab es ein paar TKKG-Kassetten.
2. Was isst du im Kino?
Gummibärchen o.ä.
3. Alkohol im Kinosessel: Kann das dazu gehören?
Für mich persönlich nicht... Muss aber jeder selbst für sich entscheiden.
4. Welches Buch würdest du uneingeschränkt empfehlen?
"Hundert Jahre Einsamkeit" von Marquez oder "Schneeland" von Kawabata
5. Du hast frei: Lieber mit Freunden auf ne angesagte Party gehen oder zu Hause entspannt was machen?
Naja, Partys waren nie so wirklich Teil meines Lebens. Vielleicht lieber mit Freunden entspannt etwas zu Hause machen.
6. Im Jahre 2004 war dein/e Lieblings…
… -film: "Samaria" (überhaupt war 2004 eines meiner Lieblingsfilmjahre)
… -schauspieler: Tony Leung Chiu-wei (z.B. in "2046")
… -lied: "The Bitter End" von Placebo vielleicht
… -interpret: Tool, Placebo, In Flames, Muse ...
… -aktivität: ins Kino gehen
… -ort: ebendort
7. Welche Zukunftspläne hattest du mit 18?
In die Forschung gehen... Hat ja dann auch für eine Zeit lang geklappt...
8. Welcher Film stand am Tag deiner Geburt ganz oben in den Charts?
"10" von Blake Edwards (ohje)
9. Färbst du deine Haare?
nein
10. Für welche (berühmte) Person hast du schon immer irgendwie eine Schwäche?
Hm, am ehesten käme wohl Natalie Portman dieser Beschreibung nahe.
11. Fiktive Literatur oder Sachbücher?
Beides, aber gelesen hab ich dann doch deutlich mehr fiktionale Romane.
12. Du stehst auf und musst die Socken von gestern tragen, weil irgendwie alle in der Wäsche sind. Außerdem ist deine Kaffeemaschine seit jetzt gerade kaputt und nun musst du ohne aus dem Haus. Unterwegs fällt dir ein, dass dein Smartphone noch zuhause liegt. Du kommst auf Arbeit an und irgendwie sind alle schlecht drauf… Wie gehst du mit Tagen um, die schon von Anfang an ziemlich beschissen zu werden scheinen?
Ganz ehrlich, solche Tage kenne ich nicht. Jeder Morgen ist irgendwie ein Neuanfang. Kaffee trinke ich nicht und schlechtgelaunte Menschen sind mir wohl ziemlich egal.
13. Sonne und 30 Grad oder Schnee und klare Luft?
Ich mag beide Extreme nicht, aber die klare Luft im Winter finde ich schon sehr angenehm.
14. Was machst du bei Gewitter?
Mich irgendwo unterstellen.
15. Wer wäre dein All-Time-Favorit für…
… Bester Schauspieler: Tony Leung Chiu-wei
… Beste Schauspielerin: Setsuko Hara
… Bester Regisseur: Michaelangelo Antonioni
… Bester Film: "Die Reise nach Tokio" von Ozu
… Beste Serie: "Six Feet Under"
16. Kommst du besser zurecht mit Menschen, die verschlossen und ruhig sind, recht introvertiert und unauffällig, oder eher mit offenen, vielleicht extrovertierten und im Mittelpunkt stehenden Menschen?
Ich glaube nicht, dass diese Kriterien wirklich entscheidend sind. Unter meinen Freunden sind genauso introvertierte wie extrovertierte Menschen. Ihre Weltanschauungen und Einstellungen zu bestimmten Themen des Lebens sind doch viel wichtiger, finde ich.
17. Was hat dich damals auf Moviepilot verschlagen? Wie bist du hierher gekommen?
Ein Arbeitskollege/Freund hat mich auf diese Seite aufmerksam gemacht.
18. Welche Leute hier hast du schon einmal persönlich getroffen? Wen hier würdest du gern treffen?
Inzwischen sind das schon eine ganze Reihe. Es ist daraus sogar eine kleine Kinogruppe entstanden, die sich in verschiedenen Konstellationen immer wieder zu Kinobesuchen verabredet. Ich werde jetzt hier keine Namen nennen, aber da sind wirklich einige tolle Menschen darunter :-)
Hi. Das Problem mit dem "arbeitslos" ist egal wie man es betrachtet einfach unfassbar doof. Aber bedeutet "Arbeitslos zur Berlinale - was für ein Timing!", dass es ganz gut passt, da du im Moment die entsprechende Zeit hast? Oder dass es aus finanzieller Sicht noch besch*****er ist? Ich hoffe, nicht letzteres!
So oder so: Viel Spaß auf der Berlinale!
Meine Top 10 aus Südkorea sähe wohl so aus, wobei ich Regisseure bis zu dreimal zulasse (und die Liste jedoch immer noch etwas einseitig aussieht):
1. "SAMARIA" (Kim Ki-duk, 2004) - 10.0
2. "THIS CHARMING GIRL" (Lee Yoon-ki, 2004) - 10.0
3. "BIN-JIP" (Kim Ki-duk, 2004) - 10.0
4. "KOMMT REGEN, KOMMT SONNENSCHEIN" (Lee Yoon-ki, 2011) - 10.0
5. "FRÜHLING, SOMMER, HERBST, WINTER UND... FRÜHLING" (Kim Ki-duk, 2003) - 9.5
6. "IM RAUSCH DER FARBEN UND DER LIEBE" (Im Kwon-taek, 2002) - 9.0
7. "AD LIB NIGHT" (Lee Yoon-ki, 2006) - 9.0
8. "SIBAJI - DIE LEIHMUTTER" (Im Kwon-taek, 1987) - 8.5
9. "AIMLESS BULLET" (Yu Hyun-mok, 1961) - 8.5
10. "THE TAEBEAK MOUNTAINS" (Im Kwon-taek, 1994) - 8.5
Ich muss leider doch noch kurzfristig absagen :(
Es tut mir persönlich echt ziemlich leid. Ich hatte ne gute Idee und auch schon begonnen zu schreiben. Aber mir fehlt im Moment schlicht und einfach die Kraft, das Ganze zum Abschluss zu bringen. Viel Arbeitsstress und Krankheiten machen eine Teilnahme bei dem tollen Projekt leider nicht möglich.
Ein Wettbewerb, der Tsai Ming-liang, Philippe Garrel, Hong Sang-soo und Christian Petzold enthält, kann doch eigentlich nur gut werden. Dazu noch die neuen Filme von Vadim Perelman und Jia Zhang-ke im Special: Großartig. Naja, und wie immer, sind dann da ja noch die unzähligen "kleinen" Filmperlen, die es in den Nebensektionen zu entdecken gilt.
Ich bin jetzt langsam wieder in Berlinale-Stimmung. Zuletzt bremste der Umstand meine Vorfreude, dass meine Lieblingssektion NATIVe ersatzlos gestrichen wurde. Aber ein tolles Programm kann natürlich vieles wettmachen.
Die Entscheidung, keine Filme mehr im Wettbewerb "außer Konkurrenz" laufen zu lassen, finde ich übrigens richtig gut. Inwiefern sich nun Encounters vom Forum abhebt, erschließt sich mir noch nicht, aber klingt erstmal vielversprechend.
Anfang der 1980er Jahre brach im taiwanesischen Kino die Zeit einer neuen Welle an. Zuvor dominierte in den Lichtspielhäusern ein genrebasierter Eskapismus, um von alltäglichen Nöten abzulenken. Doch eine neue Generation an jungen, taiwanesischen Filmemachern wollte sich inhaltlich ernsthaft mit Alltäglichkeiten und Problemen auseinandersetzen. Die zwei ersten Filme, die dem New Taiwan Cinema zugerechnet werden, waren zwei Kurzfilm-Omnibusfilme. "In Our Time" (1982) und "The Sandwich Man" (1983). Am zweiteren war unter anderem Hou Hsiao-hsien beteiligt, dem wohl bekanntesten Vertreter seines Landes. Doch auch an dem bereits ein Jahr zuvor entstandenen "In Our Time" arbeitete ein heute sehr bekannter Regisseur mit: Edward Yang, der damit sein Debüt ablieferte.
"In Our Time" besteht aus vier Segmenten, die jeweils in verschiedenen Jahrzehnten angesiedelt sind. Der erste Beitrag "Little Dragon Head" unter der Regie von Jim Tao De-Chen spielt in den 50er Jahren, Segment zwei ("Expectations") von Edward Yang in den 60ern, Nummer drei ("Leap Frog") von Ko I-Chen in den 70ern und schließlich der Abschluß "Say Your Name" von Yi Chang in den 1980er Jahren. Die vier Segmente befassen sich auf unterschiedliche Weise mit dem Leben in Taiwan zwischen der Kindheit und dem Erwachsenenalter. Verschiedene Töne werden in den einzelnen Episoden angeschlagen: Mal melancholisch, mal naiv, dann aber auch wieder lustig. Was die Beiträge jedoch eint, ist ihre Verwurzelung in der realen, alltäglich Welt; dem Leben in Taiwan in der entsprechen Zeit. Das Hauptaugenmerk liegt auf den jungen Menschen mit ihren entsprechenden Wünschen und Hoffnungen. Politische oder gesellschaftskritische Botschaften sind hier zunächst nur zu erahnen, aber allgegenwärtig. Ich könnte diesbezüglich höchstens Spekulationen aufstellen, aber ich denke, das ist an dieser Stelle nicht nötig.
Natürlich variieren die vier Segmente in meiner persönlichen Wahrnehmung, sie sind jedoch allesamt sehenswert; auch wenn für mich der Beitrag von Edward Yang über das sexuelle Erwachen eines jungen Mädchens der wohl stärkste (oder zumindest berührendste und schönste) der vier ist. "In Our Time" stellt schließlich den Anfangspunkt einer wundervollen Bewegung im taiwanesischen Kino dar und sollte in meinen Augen gerade deshalb gewürdigt werden.
Hier noch meine Einzelbewertungen:
"Little Dragon Head" - 6,5 Punkte
"Expectations" - 7,0 Punkte
"Leap Frog" - 7,0 Punkte
"Say Your Name" - 6,0 Punkte
Oha. Sehr schön... Mit einem ähnlichen Gedanken hatte ich ja auch immer mal wieder gespielt. Ich fänd's ja ziemlich genial, wenn hier wieder für 'ne gewisse Zeit etwas Bewegung rein käme. Also ich wäre einfach schon aus Prinzip dabei, auch wenn ich spontan noch keine inhaltliche Idee habe. Aber da kann ich ja in den nächsten Tagen mal drüber nachdenken. Ich hoffe sehr, es finden sich einige Schreiber für eure Blogaktion.
In der Jahreszahl hast du dich vertan, oder? ;-)
Interessant, deine Ziele und Vorsätze. Sehr schön. Aber warum mehr Zweitsichtungen? Was steckt dahinter?
Die Idee, die ich zunächst von "Noise is the Houses" (Argentinien, 2018) von Luciana Foglio und Luján Montes in meiner Vorstellung hatte, klang eigentlich ziemlich gut. Ein Experimentalfilm, der sich mit Geräuschen der Großstadt auseinandersetzt, so dachte ich. Es gab dann auch einige interessante Momente in diesem Film, aber größtenteils schaute ich doch leider ziemlich unbeteiligt irgendwelchen Leuten beim Geräuschemachen zu. Leider wurde der Film nicht das, was mich hier angesprochen hätte. Vielleicht bin ich auch einfach nicht der Typ für diese Art von Experimentalmusikkunst. Oder ich war im Rahmen eines solchen Filmes einfach nur an etwas anderem interessiert. Live diese Künstler bei einer Aufführung in Buenos Aires zu erleben, könnte ein völlig anderes Erlebnis sein. Aber schlußendlich gibt es für "Noise is the Houses" von mir leider nur eine neutrale Bewertung von 5,0 Punkten.
Mein Jahr 2020 im Überblick:
insgesamt 634 Filme (davon 79 Kurzfilme): 1,73 pro Tag
- nicht erstmals gesehen: 7
- im Kino gesehen: 92 Filme (14,5%)
- Filme aus 66 verschiedenen Ländern
- Filme, bei denen Frauen Regie/Co-Regie geführt haben: 115 (18,1%)
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16 Serien (16 Staffeln, insgesamt 131 Einzelfolgen)
2 Miniserien (8 Einzelfolgen)
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Regisseure:
Volker Koepp (10 Filme), Percy Adlon (9 Filme), Hayao Miyazaki (7 Filme), Akira Kurosawa (6 Filme), Wim Wenders (6 Filme), Derek Jarman (5 Filme), Alfred Vohrer (5 Filme), Detlev Buck (4 Filme), Abbas Kiarostami (4 Filme), Ulrike Ottinger (4 Filme), Georg Wilhelm Pabst (4 Filme), Andrzej Wajda (4 Filme), Krzysztof Zanussi (4 Filme), Olivier Assayas (3 Filme), Mati Diop (3 Filme), Werner Herzog (3 Filme), Cédric Klapisch (3 Filme), Eoin Moore (3 Filme), Ibrahim Shaddad (3 Filme), Isao Takahata (3 Filme), Luis Trenker (3 Filme), Tengiz Abuladze (2 Filme), Jacques Becker (2 Filme), Shyam Benegal (2 Filme), Wolf-Eckart Bühler (2 Filme), Charlie Chaplin (2 Filme), Bruno Dumont (2 Filme), Abel Ferrara (2 Filme), Bahman Ghobadi (2 Filme), Terry Gilliam (2 Filme), Jonathan Glazer (2 Filme), James Gray (2 Filme), Patricio Guzmán (2 Filme), Felix Herngren (2 Filme), Khavn (2 Filme), Ilya Khrzhanovskiy (2 Filme), Roland Klick (2 Filme), Alexander Kluge (2 Filme), Arnaud/Jean-Marie Larrieu (2 Filme), Spike Lee (2 Filme), Sam Liu (2 Filme), Marie Losier (2 Filme), Ladj Ly (2 Filme), Kenji Mizoguchi (2 Filme), Roy William Neill (2 Filme), Nagisa Ôshima (2 Filme), Vadim Perelman (2 Filme), Christian Petzold (2x "Undine"), Kelly Reichardt (2 Filme), Hans Richter (2 Filme), Ben Rivers (2 Filme), Philip Scheffner (2 Filme), Christoph Schlingensief (2 Filme), Johannes Schmid (2 Filme), Ousmane Sembène (2 Filme), Fern Silva (2 Filme), Sono Sion (2 Filme), Peter Strickland (2 Filme), Seijun Suzuki (2 Filme), Bertrand Tavernier (2 Filme), Luis Trenker (2 Filme), Johnnie To (2 Filme), Tsai Ming-liang (2 Filme), Peter Tscherkassky (2 Filme), Julia von Heinz (2 Filme), Edward Yang (2 Filme), Sang-ho Yeon (2 Filme), Hiromasa Yonebayashi (2 Filme), außerdem erwähnenswert: Karim Ainouz, Robert Aldrich, Christian Alvart, Paul Thomas Anderson, Roy Andersson, Apichatpong Weerasethakul, Jack Arnold, Emily Atef, Ruth Beckermann, Marco Bellocchio, James Benning, Luis Buñuel, Heiner Carow, Shane Carruth, Nuri Bilge Ceylan, Claude Chabrol, Michael Cimino, Jack Clayton, René Clément, George Clooney, Henri-Georges Clouzot, Anton Corbijn, Wes Craven, Michael Curtiz, Claire Denis, Carl Theodor Dreyer, Quentin Dupieux, Marguerite Duras, Clint Eastwood, Heinz Emigholz, Richard Eyre, Federico Fellini, David Fincher, Mike Flanagan, Miloš Forman, Abel Gance, Liz Garbus, Philippe Garrel, Jean-Luc Godard, Dominik Graf, Valeska Grisebach, Luca Guadagnino, Guy Hamilton, Renny Harlin, Agnieszka Holland, Hong Sang-soo, Gavin Hood, Ron Howard, King Hu, James Ivory, Jia Zhang-ke, Rian Johnson, Semih Kaplanoğlu, Charlie Kaufman, Mika Kaurismäki, Eliza Hittman, Yûzô Kawashima, Tony Kaye, Michael Klier, Hirokazu Koreeda, Viktor Kossakovsky, Ulrich Köhler, Kiyoshi Kurosawa, Yorgos Lanthimos, Pablo Larraín, Patrice Leconte, Sebastián Lelio, Claude Lelouch, Richard Linklater, Ken Loach, Sergey Loznitsa, Sidney Lumet, David Lynch, Mohsen Makhmalbaf, Terrence Malick, Vitaliy Manskiy, Olivier Marchal, Jonas Mekas, Mikio Naruse, Christopher Nolan, Guillaume Nicloux, Ruben Östlund, Rithy Panh, Alexander Payne, Roman Polanski, Pere Portabella, Corneliu Porumboiu, Sally Potter, Cristi Puiu, Nicolas Winding Refn, Edgar Reitz, Oskar Roehler, Alice Rohrwacher, Jacques Rivette, SABU, Werner Schroeter, M. Night Shyamalan, Takashi Shimizu, Don Siegel, Oliver Stone, Jean-Marie Straub/Danièle Huillet, István Szabó, Małgorzata Szumowska, André Téchiné, Eric Toledano/Olivier Nakache, Jon Turteltaub, Andres Veiel, Henri Verneuil, Denis Villeneuve, František Vláčil, Kōji Wakamatsu, Peter Weir, Konrad Wolf, Robert Wise, Edward Zebrowski, Andrzej Żuławski
Produktionsländer:
Deutschland/BRD/DDR (150 Filme), USA (114 Filme), Frankreich (65 Filme), Japan (42 Filme), Großbritannien (32 Filme), Brasilien (16 Filme), Polen (15 Filme), Südkorea (14 Filme), Kanada (10 Filme), Italien (9 Filme), Australien (8 Filme), Russland (8 Filme), Spanien (8 Filme), Argentinien (7 Filme), Taiwan (7 Filme), Chile (6 Filme), China (6 Filme), Georgien (6 Filme), Niederlande (6 Filme), Österreich (6 Filme), Schweiz (6 Filme), Belgien (5 Filme), Iran (5 Filme), Schweden (5 Filme), Island (4 Filme), Senegal (4 Filme), Tschechien/Tschechoslowakei (4 Filme), Hongkong (3 Filme), Indien (3 Filme), Israel (3 Filme), Mexiko (3 Filme), Neuseeland (3 Filme), Rumänien (3 Filme), Sudan (3 Filme), Ägypten (2 Filme), Bulgarien (2 Filme), Dänemark (2 Filme), Finnland (2 Filme), Griechenland (2 Filme), Kolumbien (2 Filme), Litauen (2 Filme), Norwegen (2 Filme), Philippinen (2 Filme), Portugal (2 Filme), Südafrika (2 Filme), Syrien (2 Filme), Türkei (2 Filme), Ungarn (2 Filme), Angola (1 Film), Armenien (1 Film), Äthiopien (1 Film), Bhutan (1 Film), Costa Rica (1 Film), Indonesien (1 Film), Irak (1 Film), Irland (1 Film), Kambodscha (1 Film), Kirgisistan (1 Film), Kuba (1 Film), Lettland (1 Film), Saudi-Arabien (1 Film), Thailand (1 Film), Tunesien (1 Film), Uruguay (1 Film), Venezuela (1 Film), Vietnam (1 Film)
Produktionsdekaden:
2010er (302 Filme), 2020er (86 Filme), 2000er (50 Filme), 1980er (39 Filme), 1960er (38 Filme), 1990er (35 Filme), 1970er (34 Filme), 1940er (15 Filme), 1930er (13 Filme), 1950er (12 Filme), 1920er (6 Filme), 1900er (1 Film)
Einzeljahre:
2019 (100 Filme), 2020 (86 Filme), 2018 (49 Filme), 2017 (43 Filme), 2016 (31 Filme), 2014 (22 Filme), 2013 (18 Filme), 2015 (14 Filme), 2008 und 2011 (jeweils 9 Filme), 1984, 2010 und 2012 (jeweils 8 Filme), 1999 (7 Filme), 1964, 1966, 1967, 1968, 1981, 1982, 1991, 2002, 2006, 2007 und 2009 (jeweils 6 Filme), 1969, 1975, 1979, 1985, 1994 und 2004 (jeweils 5 Filme), 1947, 1955, 1956, 1971, 1978, 1988, 1989, 1992, 1996, 2001 und 2005 (jeweils 4 Filme), 1930, 1963, 1965, 1970, 1974, 1976, 1977, 1990, 1993 und 2003 (jeweils 3 Filme), 1931, 1938, 1939, 1943, 1944, 1945, 1946, 1949, 1957, 1958, 1961, 1972, 1973, 1983, 1987, 1991, 1995 und 2000 (jeweils 2 Filme), 1902, 1920, 1922, 1923, 1926, 1928, 1929, 1932, 1933, 1934, 1936, 1942, 1952, 1959, 1960, 1980, 1986 und 1997 (jeweils 1 Film)
auf welchem Wege gesehen:
TV/TV-Aufzeichnung (166 Filme), Mubi (153 Filme), DVD (108 Filme), Kino (92 Filme), Netflix (45 Filme), vimeo [arsenal3/Nippon Connection] (23 Filme), Blu-ray (16 Filme), YouTube (12 Filme), Mediathek (11 Filme), Disney+ (4 Filme), rarefilmm (3 Filme), NHK World-Japan (1 Film)
Genres (nach meiner Einschätzung):
Dramen (261), Dokumentarfilme (93), Komödien (48), Kriminalfilme (45), Animations-/Zeichentrickfilme (34), Thriller (34), Horror/Gruselfilme (27), "Avantgarde"/Experimentalfilme (24), Science Fiction (19), Actionfilme/Superhelden (17), Abenteuerfilme (9), Kriegsfilme (5), Fantasyfilme/Märchen (5), Western (3), Musikfilme (2), Historienfilme (2)
______________________________________________________________________
Top Filme (erstmals gesehen):
1. "Ein verborgenes Leben" (USA/Deutschland, 2019) - 9,0 Punkte
2. "Golda Maria" (Frankreich, 2020) - 9,0 Punkte
3. "Rizi - Days" (Taiwan, 2020) - 9,0 Punkte
4. "Ankar - Tränen auf heißem Sand" (Indien, 1974) - 9,0 Punkte
5. "Niemals Selten Manchmal Immer" (USA/GB, 2020) - 9,0 Punkte
6. "Family Romance, LLC" (USA, 2019) - 9,0 Punkte
7. "Die Sehnsucht der Schwestern Gusmao" (Brasilien, 2019) - 8,5 Punkte
8. "Maggie's Farm" (USA, 2020) - 8,5 Punkte
9. "Ohne Betäubung" (Polen, 1978) - 8,5 Punkte
10. "Yearning" (Japan, 1964) - 8,5 Punkte
11. "A Brighter Summer Day - Ein Sommer zum Verlieben" (Taiwan, 1991) - 8,0 Punkte
12. "Sorry, We Missed You" (Großbritannien, 2019) - 8,0 Punkte
13. "Ordet - Das Wort" (Dänemark, 1955) - 8,0 Punkte
14. "The Calming" (China/Japan, 2020) - 8,0 Punkte
15. "Cassandro, the Exotico!" (Frankreich, 2018) - 8,0 Punkte
16. "Hospital der Verklärung" (Polen, 1979) - 8,0 Punkte
17. "Intrige" (Frankreich/Italien, 2019) - 8,0 Punkte
18. "Malmkrog" (Rumänien/..., 2020) - 8,0 Punkte
19. "Western" (Deuschland/Österreich/Blugarien, 2017) - 8,0 Punkte
20. "Ballade vom kleinen Soldaten" (Deutschland, 1984) - 8,0 Punkte
21. "Für Sama" (Syrien/GB, 2019) - 8,0 Punkte
22. "Undine" (Deutschland, 2020) - 8,0 Punkte
23. "Sehnsucht nach Djamila" (Sowietunion/Kirgisistan, 1969) - 8,0 Punkte
24. "Märkische Heide, märkischer Sand" (Deutschland, 1990) - 8,0 Punkte
25. "Revision" (Deutschland, 2012) - 8,0 Punkte
26. "Der Wind wird uns tragen (Iran/Frankreich, 1999) - 8,0 Punkte
27. "Picasso" (Frankreich, 1956) - 8,0 Punkte
28. "Die Schwarze aus Dakar" (Senegal/Frankreich, 1966) - 8,0 Punkte
29. "Die 3-Groschen-Oper" (Deutschland, 1931) - 8,0 Punkte
30. "Wo ist das Haus meines Freundes?" (Iran, 1987) - 8,0 Punkte
______________________________________________________________________
Januar: 62 Filme (2,0 pro Tag), 8x im Kino
Februar: 70 Filme (2,41 pro Tag), 28x im Kino
März: 46 Filme (1,48 pro Tag), 6x im Kino
April: 66 Filme (2,2 pro Tag), 0x im Kino
Mai: 57 Filme (1,84 pro Tag), 0x im Kino
Juni: 76 Filme (2,53 pro Tag), 0x im Kino
Juli: 63 Filme (2,03 pro Tag), 14x im Kino
August: 43 Filme (1,39 pro Tag), 8x im Kino
September: 29 Filme (0,97 pro Tag), 10x im Kino
Oktober: 40 Filme (1,29 pro Tag), 15x im Kino
November: 40 Filme (1,33 pro Tag), 3x im Kino
Dezember: 43 Filme (1,39 pro Tag), 0x im Kino
Hihi, haben wir heute quasi parallel "Ridicule" geschaut? Und dann auch noch die identische Wertung? Witzig.
Ich bin wirklich sehr froh, dass du auch wieder ein Filmtagebuch führst. Bei dir gibt's immer Tolles zu entdecken. Und wenn du, so wie heute, zu deinen Einträgen noch ein paar Worte verlierst, wird es erneut grandios.
"Shazam!" habe ich noch nicht gesehen; auch wenn ich mich sonst im Superheldengenre recht gerne austobe. (Eines meiner kleinen "unerklärlichen" Schwächen, wie ich zugeben muss.) Bin gespannt, was du noch so gucken wirst und wie diese Filme dann bei dir abschneiden werden.
Meine selbstgestecken Ziele für das neue Jahr:
1. Filme aus mindestens 60 verschiedenen Ländern sehen
https://www.moviepilot.de/liste/2020-challenge-1-landervielfalt-stefan-ishii
2. Filme aus mindestens 50 verschiedenen Jahren schauen
https://www.moviepilot.de/liste/2020-challenge-2-jahresvielfalt-stefan-ishii
3. mindestens 100 Filme im Kino geniessen
https://www.moviepilot.de/liste/mein-personliches-kinojahr-2020-challenge-3-stefan-ishii
Großartige Liste mit Entdeckungen, die du 2019 machen durftest. Ich drücke dir die Daumen, dass 2020 auch so toll wird.
Ich wünsche dir einen guten Rutsch und ein super Jahr 2020.
Großartig, dass es "BEANPOLE" in deine Top 10 geschafft hat. Toller Film. Wie natürlich auch einige andere... Wir teilen immerhin 3 Nennungen in unseren Top-10-Listen. Andererseits sind hier auch mehrere Filme zu finden, die eher nicht in meinen Listen auftauchen würden, aber das kann (oder muss) ich akzeptieren.
Insgesamt eine abwechslungsreiche Liste. Etwas beneide ich dich um die neuen Filme von Malick und Diaz, aber früher oder später werde ich auch diese zu sehen bekommen.
Ich wünsche dir einen guten Rutsch und ein tolles Jahr 2020.
Ach, Jens, jetzt machst du hier ganz viele ziemlich traurig. Klar, du bist nicht der erste und du wirst auch nicht der letzte sein, der sich hier verabschiedet. Aber ohne dich geht hier wieder ein weiteres Stück Seele und Herz verloren. Ich bin mir sicher, nicht nur ich werde dich vermissen. Aber natürlich verstehe ich diesen Schritt. Und kann (und muss ja sowieso) ihn akzeptieren. Ich selbst möchte noch nicht gehen, bin noch nicht bereit, aber irgendwann wird die Zeit kommen. Andere gingen still und heimlich. Ihr gutes Recht. Vielleicht im Zorn oder aus anderen Gründen. Umso schöner finde ich es aber, dass du uns deine Entscheidung auf diesem Wege mitteilst. Vielen Dank dafür und natürlich für all die spannenden Diskussionen, Kommentare und anderen Dinge, die das Miteinander hier bereichert haben.
Auf meinem Körper ist etwas tättowiert, an das böse Männer herankommen wollen. Zum Glück beschützt mich ein einzelgängerischer Seemann.
Wer bin ich?
Wer bin ich?
Meine nichtfilmische Vorlage wurde zunächst zu Propagandazwecken verwendet. Nach jahrzehntelangem Schlaf darf ich nun deutlich vielseitiger sein.
Ich möchte an dieser Stelle mal etwas Werbung für "Rapture - Irrwege der Leidenschaft" (1965) von John Guillermin machen. Denn egal wo man schaut oder sucht, überall liest man einen ähnlichen Tenor heraus. Und auch ich kann nicht anders als in diese Kerbe zu schlagen: Warum ist dieser grandiose Film nur so unbekannt? Wie kann es sein, dass er in den letzten gut 55 Jahren dermaßen ins Vergessen geriet?
An Regisseur, Darsteller oder Stil kann es nicht liegen. Der englische Guillermin trat einige Jahre nach "Rapture" eine relativ erfolgreiche Karriere in den USA im kommerziellen Kino an: "Die Brücke von Remagen" (1969), "Flammendes Inferno" (1974), "King Kong" (1976) oder "Tod auf dem Nil" (1978) zählen zu seiner Filmographie. Und mit Namen wie Melvyn Douglas, Dean Stockwell oder Gunnel Lindblom sowie einer grandiosen Schauspielleistung der sehr jungen Patricia Gozzi kann der Film sowieso auftrumpfen. "Rapture" ist zudem geprägt von wunderschönen, mitunter expressionistischen Schwarzweißbildern, tollen Landschaftsbildern und einer fesselnden Atmosphäre, die dem Coming-of-Age-Film genau die richtige Balance zwischen Dramatik und Einfühlungsvermögen verleiht.
Liegt die Unbekanntheit von "Rapture" vielleicht daran, dass er seinerzeit relativ erfolglos in den Kinos lief? Möglicherweise daran, dass es eine amerikanisch-französische Ko-Produktion war? Oder etwa an der dargestellten Liebesbeziehung zwischen einer Jugendlichen und einem geflüchteten Straftäter? Der Film erzählt von der jungen, naiven Agnes, die bei ihrem herrischen Vater an der bretonischen Atlantikküste lebt. Sie schafft sich imaginäre Freunde aus Stoff oder in Form von Vogelscheuchen. Ihr etwas isoliertes Leben (aber auch das der anderen beteiligten Personen) verändert sich dramatisch, als der flüchtige Joseph auftaucht. Die Beziehung wird mehr oder weniger aus Agnes' Blickwinkel betrachtet. Ihre etwas kindlich-verschobene Wahrnehmung macht das Ganze ungemein spannend und interessant. "Rapture" ist ein wunderschöner und tragischer Film zugleich. Er ist viel zu gut, um ein Dasein im Vergessen zu fristen. Schaut ihn euch unbedingt einmal an!
Catherine Breillat hat mit "Barbe Bleue - Blaubarts jüngste Frau" ein Märchen verfilmt. Die Grimmschen Märchen gehen alles andere als zimperlich mit den jungen Lesern oder Zuhörern um, aber hierbei handelt es sich um eines von Charles Perrault. Und die Geschichte vom reichen Adligen Blaubart, der seine Frauen auf die Probe stellt und tötet, wenn sie seinen Test nicht bestehen, steht in Sachen Abgründigkeit und Blutdürstigkeit den Grimms in Nichts nach.
Catherine Breillat wäre nicht Breillat, wenn sie nicht das Erwachen der sexuellen Begierde (sowie die damit verbundene Angst) und die sexuelle Identität der Frau, die Geschlechterrollen im allgemeinen oder den Wahrnehmungsunterschied der Welt zwischen Erwachsenen und Kindern thematisieren würde. Und offenbar läßt sich dies an einem solchen Märchen sehr gut veranschaulichen. (Ähnlich ging sie zum Beispiel in dem späteren Märchenfilm "Die schlafende Schöne" auch vor.) Dadurch, dass sie die grenzüberschreitende Liebesgeschichte zwischen einem alten Mann und eines minderjährigen Mädchens mit den Augen noch deutlich jüngerer Schwestern betrachtet, bekommt das Ganze eine abgründigere Seite, die den Film gleichzeitig faszinierend, erstaunend aber auch witzig erscheinen läßt. Für Kinder muss die sexuelle Welt der Erwachsenen etwas Geheimnisvolles, Bedrohliches ausstrahlen. Zudem finde ich es sehr erfrischend, dass diese aus heutiger Gesellschaftssicht mehr als fragwürdige Grenzüberschreitung dermaßen zärtlich und liebevoll erzählt wird. Blaubart kommt in einigen Momenten als ein durchaus sympathischer Mann rüber.
"Barbe Bleue - Blaubarts jüngste Frau" ist ein Märchenfilm, an dem sich sicherlich viele Zuschauer reiben werden. Wer sich aber mit Catherine Breillats Filmographie ein wenig beschäftigt hat und ihrer - sagen wir mal etwas vorsichtig - leicht eigenwilligen Sicht gut klarkommt, der sollte sich auch dieser "jugendgefährdenden" und ungewöhnlichen Annäherung an die Märchenwelt einmal widmen.
Jérémy Clapin, der mich bereits mit dem Kurzfilm "Skhizein" aus dem Jahr 2008 beeindrucken konnte, schuf mit "Ich habe meinen Körper verloren" einen wundervoll einfühlsamen Animationsfilm, der von der Suche nach Zugehörigkeit oder Anschluss, dem Gefühl von Entfremdung sowie der Angst vor Einsamkeit und Ablehnung erzählt.
Ich bin froh in der heutigen Zeit kein Jugendlicher zu sein.
Meine Mutter malt Bilder mit Hunden, die in verschiedene Richtungen schauen.
Wie heiße ich? Welcher Film ist gesucht?
In Maria Speths Dokumentarfilm "9 Leben" aus dem Jahr 2011 beschäftigte sich die Filmemacherin mit verschiedenen, obdachlosen Menschen, die von ihren Lebensbedingungen, -erfahrungen und -geschichten berichten. Die Doku bietet eine sehr interessante Herangehensweise und macht deutlich: Man muss ja nicht jeden Menschen mögen, um Mitgefühl oder etwas Interesse für ihn aufzubringen. Und genau diesen Punkt thematisiert "Töchter" schließlich dann auch. Der Film von 2014 ist im Grunde so etwas wie die Spielfilmvariante zu "9 Leben".
Auch wenn das Thema als Doku vielleicht leichter verständlich gemacht werden kann, so gefällt mir persönlich auch dieser Spielfilm, der den Fokus auf ein Straßenmädchen namens Ines legt; betrachtet durch die Augen einer verzweifelten Mutter auf der Suche nach der eigenen Tochter Lydia. Ines, die es einem wirklich nicht immer leicht macht, sie so zu akzeptieren wie sie ist, stark gespielt von Kathleen Morgeneyer, steht hier letztlich als Sinnbild für mögliche (zukünftige oder bereits gegenwärtige) Schicksale der Tochter Lydia, des Zimmermädchens Julija und letztlich auch all der realen Mädchen, die (aus welchen Gründen auch immer - das spielt hier keine übergeordnete Rolle) auf der Straße landen und irgendwie ihren Weg durchs Leben finden müssen. Ein Leben voller Bindungslosigkeit, Isolation, aber vor allem ohne erfahrbarer Akzeptanz durch das Umfeld - was sich auf irgendeine Weise auf das Selbstwertgefühl und die Selbstwahrnehmung der Menschen ausüben muss. Vorausgesetzt, man kann ihnen etwas Interesse und Mitgefühl zuteil werden lassen, so ist es möglich, für Mädchen wie Ines etwas Verständnis aufzubringen - trotz möglicherweise selbstverschuldeter Umstände oder eines auf den ersten Blick unsympathischen Auftretens.
"Töchter" bietet keine Erklärungen oder gar Lösungen. Denn dies ist sicherlich auch nicht möglich. Es gibt auch keine Erlösung für die verzweifelte Mutter. Etwas in dieser Art wäre hier sicherlich fehl am Platze. So wie ich den Film verstehe, möchte uns Maria Speth einfach die Augen für die Lebenssituation von Menschen auf der Straße öffnen. In der Hoffnung, dass wir dieses Thema etwas verständnisvoller und umsichter betrachten.