vannorden - Kommentare

Alle Kommentare von vannorden

  • vannorden 03.06.2015, 10:58 Geändert 03.06.2015, 14:30

    1. Wann warst du das erste Mal im Kino und wie war diese Erfahrung für dich?

    Da war ich wohl so um die 6 Jahre und es muss ASTERIX UND KLEOPATRA oder ASTERIX EROBERT ROM gewesen sein. Die Erinnerungen sind nur rudimentär und kommen vor allem wieder, wenn ich die Filme sehe. Da kommen bei bestimmten Szenen (Kleopatra: die Spracherklärung zu Beginn; Rom: die finale "Schlacht") so Flashbacks wie aus Urzeiten in den Genen gespeichert. (Durch die Filmveröffentlichungspolitik der DDR habe ich nicht nur bis auf ASTERIX DER GALLIER alle Asterix-Filme im Kino gesehen, sondern auch z.B. E.T., der ja aus meinem Geburtsjahr stammt.)

    Mein Vater erzählt auch gerne, dass ich mit ca. einem Jahr wie eine Bulldogge vorm Schwarzweißfernseher saß... hochrote Backen... und auf DER ZAUBERER VON OZ starrte. Sobald ich entfernt werden sollte, tickte ich natürlich aus. Weshalb es mein erster (fast) vollständig gesehener Film ist.

    2. Was war deine erste VHS/DVD/Blu-Ray?

    Die ersten VHS waren, glaube ich, GHOST DOG und KURZ UND SCHMERZLOS mit 18. Vorher waren Videotheken und Fernsehaufnahmen das Ding. Mit dem brandneuen VHS-Rekorder wurde als erstes, extra für mich mit ca. 10 Jahren, KICKBOXER USA mit Lorenzo Lamas aufgenommen.

    Erste DVD und später BD war jeweils APOCALYPSE NOW! REDUX, was jeweils eine Aufrüstung der Abspieltechnik nach sich zog.

    3. Sammlungen: Sammelst du film- oder serienbezogene Sachen? Was denn so?

    Die Programmhefte des Filmmuseums Wien wären das Einzige, was mir einfällt.

    4. Hast du eine VHS/DVD/Blu-Ray-Sammlung? Wie viele Exemplare umfasst diese?

    Öhm, ja sowas kleines im Bereich von kurz vor 2000 Stück. Öhm, ja... nur das aller-, allernötigste halt...

    5. Hast du einen oder mehrere Lieblingsfilme? Was macht einen Lieblingsfilm für dich aus?

    Nein. Ich bin da scheinbar zu unentspannt. Entweder: wenn ich erkläre, dieser Film sei mein liebster, dann schaue ich beim nächsten Mal zu kritisch und es macht keinen Spaß mehr, den Film zu sehen. Traurig, aber wahr. Oder: es ist so wie mit STALKER, den ich überall als meinen Liebling erklärte und inzwischen so blöde finde, dass ich mir bei solchen Urteilen eh nicht mehr über den Weg traue. :) Ich hab ganz viele ab Platz 2 und bin flexibel und glücklich mit ihnen.

    6. Bei welchem Film hast du das letzte Mal so richtig geweint? Bei welchem gelacht?

    ALL ABOUT AH-LONG von Johnnie To hat mir vor ein paar Wochen unglaublich die tears gejerkt, während THE GOD OF COOKERY von STEPHEN CHOW mir zuletzt vor Lachen die Tränen in die Augen trieb. Lachen tue ich aber bei fast jedem Film... aus diversen Gründen. :D Weinen eher weniger.

    7. Welcher ist dein allerliebster Filmsong?

    Hab ich nicht. Wenn mir ein Lied, was ich durch einen Film kennenlerne, gefällt, dann bleibt es trotzdem ein Lied, das mir gefällt. Unabhängig von einem Film. Irgendwie hab' ich zu große Teile meines Lebens als Musikfan zugebracht, um diese abhängig wahrnehmen zu können. Weiß auch nicht.

    Witze hingegen, kann ich mir nur merken, wenn sie in einem Film auftauchen:

    What does Dracula do every night at midnight?
    .
    .
    .
    .
    He takes a coffin break.
    höhö.

    8. Serien oder Kinofilme? Leinwand oder Fernseher?
    Kino! Kino! Kino!
    Und Filme. Werde mit Serien nicht so warm, wie mit dem Medium Film.

    9. Wenn du ein Genre wählen müsstest, dass du favorisierst, welches wäre das?

    Genre sind mir egal. Hauptsache Film. :) Vll. noch am ehesten Melodramen, mag in Gefühlen zu ertrinken.

    10. Magst du 3D-Filme?

    Ja. Aber zu wenige nutzen es auch wirklich. Erst eine Handvoll gesehen, die es tun. FLYING SWORDS OF DRAGON GATE z.B. Und ADIEU AU LANGUAGE will ich unbedingt sehen.

    Aber vor allem, wenn es nicht comichaft (<3) genutzt wird, sollte es endlich keine Unschärfen mehr geben, weil es im Raum, und darum geht es ja bei 3D, eben keine Unschärfe gibt. Vll. warte ich einfach aufs Holodeck. :)

    11. Zeichentrick oder Computeranimation?

    Zeichentrick. Computer ist so kalt. Aber ich bin vll. auch alt und voreingenommen. Komm ja schon mit runtergaldenen Filmen nicht klar und kauf mir noch alles, was mir gefällt und was ich bekommen kann.

    12. Welchen Film würdest du für ein erstes Date empfehlen?

    Filme, in denen es viel zu lachen und zu weinen gibt. Wenn an Stellen, wo der eine lacht, der andere weint und vice versa, dann kann sich ja schonmal auf ein problematisches Zusammenleben eingestellt werden. :)

    13. Welchen Film würdest du fürs Allein sein empfehlen?

    Jeden.

    14. Schon mal verkleidet auf einer Premiere gewesen?

    Nö.

    15. Was hälst du von sprechenden Tieren in Filmen?

    Kommt auf das Tier und den Film an. Grundsätzlich ist das schon ok.

    16. Hast du das Gefühl, eine Film-/Serienfigur ist dir besonders ähnlich?

    Ich wäre ja gerne mehr wie Coco mit der weichen Birne aus WAS? von Polanski. Aber ähneln tun wir uns leider noch nicht.

    17. Warum würdest du dich als süchtig nach Filmen bezeichnen?

    Ich hab vor Jahren, als es noch nicht ausmachbar war, ob ich mehr Film-, Musik- oder Buch-süchtig bin, mit ein paar Freunden CINEMANIA geschaut und die besorgten Blicke, kurz vor einer Spontanintervention, sprachen Bände. Und da war es wie gesagt noch nicht ansatzweise so wie heutzutage. Ansonsten siehe Frage 4.

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    • 7 .5
      vannorden 18.05.2015, 08:51 Geändert 18.05.2015, 16:36

      Nie wieder wollte ich ihn sehen, da beim ersten Mal nur die perverse Simplizität des Plots spürbar war. (Wiedermal) die unschuldigste Person genommen und durch alles Leid geschickt, dass in ihrer Welt bereitstehen kann. Möglichst so manipulativ erzählt, dass es einen emotional und intellektuell in eine Ecke presst wie es auch ein Bully auf dem Schulhof tut. Dazu eine Kamera, die wie von dem Betrunkenen bedient wird, wie es ihn vor allem auf Familienfesten zu finden gibt, der immer durch den Raum sucht und ganz aufdringlich in die Gesichter hält und sucht, nach Emotionen oder was auch immer, aber einfach nur zu nah ist, der keinen Raum bietet. Jetzt dann doch einmal mehr darin gelandet - wahrscheinlich wegen Björk, ich rätsel' da noch :) - und vor allem die Musicalnummern bleiben. Diese unbeholfenen, wunderschönen abgeranzten Imitate eines Busby Berkeley, die gerade in ihrer liebevollen Unfertigkeit Charme und Menschlichkeit bekommen, schaffen nicht nur Selma einen Platz zum Leben, sondern machen DANCER IN THE DARK vll mehr als erträglich. Luft zum Atmen geben sie. So verkrampft Musicals meist alles wirklich Schlimme und Unerträgliche ausklammern oder ertragbar machen, so tragen sie dies auch schon immer mit sich, dieses perverse Leid, welches Lars uns hier an den Kopf knallt. Vll ist dies die Absprungstelle, von der aus sich der Inhalt transzendieren lässt, von der aus mehr zu finden ist als das Erleben einer Depression. Seit gestern hab ich da Hoffnung.

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      • vannorden 14.04.2015, 10:59 Geändert 14.04.2015, 11:37

        Nathan Rabn weckt zumindest bei mir Lust:
        www.avclub.com/article/concluding-case-file-37-imoment-by-momenti-97167

        "At a time when Travolta could seemingly do no wrong—commercially, at least—he starred in a movie that literally does nothing right, one so bizarrely off that it borders on avant-garde."

        "Secondly, if a film is about a May-to-December romance, the leads should probably not look so alike that they more often come off like an incestuous mother-and-son team than conventional lovers. Moment By Moment exacerbates this surreal miscalculation by inexplicably giving leads John Travolta and Lily Tomlin (whom I have collectively dubbed “Tratomlin”) pretty much the exact same unflattering haircut, so that they sometimes look like gender-and-age-switched variations on the same person. "

        "If many Hollywood films from the ’70s have the jagged, amped-up, excitable rhythms of cocaine, Moment By Moment feels like a production where everyone was nearly comatose from too much Valium."

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        • vannorden 07.03.2015, 13:57 Geändert 07.03.2015, 14:10

          Bei einer möglichen Antwort wohl meine BFI Flipsides. Die beste DVD/blu-ray Veröffentlichungsserie ever. Tagline: rescuing weird and wonderful British films from obscurity and presenting them in new high-quality editions. Letzteres heißt nicht nur riesen Aufwand bei der Digitalisierung und Kopienrannschaffung (liest sich bei NIGHTBIRDS schon wie ein kleiner Abenteuerroman) bei Filmen, die sonst kaum ein Label mit der Kneifzange anfassen würde, sondern auch liebevolle Ausstattung mit dickem Booklet, Kurzfilmen oder oft auch einem zweiten noch obskureren Film der Regisseure oder zum Thema. Keine lahmen making ofs und featurettes, sondern noch mehr Filme, Filme, Filme. Jede Ausgabe eine wunderbare Zeitkapsel. Einzigartig.

          Hier zwei Werbeclips. Come over to the BFI flipside:
          https://www.youtube.com/watch?v=_8zMdGW9dUk
          https://www.youtube.com/watch?v=UemfCZIeJOc
          Come. Come.

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            vannorden 21.02.2015, 09:11 Geändert 21.02.2015, 11:25

            War Jess Francos VENUS IN FURS (aus dem selben Jahr, den ich kurz davor sah) in seinen Träumen von Tod, Rausch und Sex noch voller (dunkler) Romantik, da setzt Barbet Schroeder die Hoffnungen der ausgehenden 60er in eine Ausnüchterungszelle. Statt Acidhalluzinationen Einstellungen, die immer gerade so sachlich und so lang sind, dass selbst die Sonne und das Meer ihren Glanz verlieren. Statt einem sympathischen Helden gibt es Stefan Brückner (Klaus Grünberg), der nach seinem Studium in Frankreich und auf Mittelmeerinseln mehr Freiheit sucht. Dieser ist ein Hort von Unsicherheit, der seine Besitzansprüche auf Frauen, die einmal mit ihm schlafen, maximal kleinbürgerlich-miefig rausbellt, der auf welcher Droge auch immer verkrampft und kontrollfreakig bleibt. Dass Estelle Miller (Mimsy Farmer) sich das nicht nur oft gefallen lässt, sondern ihn in ihren Neurosen scheinbar auch irgendwie mag und ihn an ihrer Seite verweilen lässt, raubt den Bildern und dem Ambiente zusätzlich seine Verträumtheit. Unter der Oberfläche ist alles anstrengend. Das Heroin ist nur der Sargnagel in einer Welt, in der selbst Pink Floyd irgendwann nur noch blubbrig dahinorgeln. Denn spätestens wenn der deutsche Aussteiger in Hippiekluft mit einem Altnazi für deutsche Touristen auf Ibiza deutsche Volksweisen zum besten gibt, dann wird klar: mit denen ist eine bessere Welt nicht machbar.

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            • Eine kurze Meinung zu 54 bitte. Danke.

              • Endlich ist es wieder so weit. Manisch am Würfeltisch der Berlinale stehen, die Würfel verzweifelt schüttelnd und "Sieben! Sieben! Sieben!" rufend. Der Versuch einer Hypnose. Schweiß auf der Stirn. ...und dann geworfen (d.i. in den Kinosaal gegangen) ... in der rührenden (von außen, vll.) bzw. fieberhaften (innen) Hoffnung, dass diesmal alles anders wird. Wie immer ein riesen Spaß, der tatsächlich sogar oft lohnt, auch wenn am Ende die Bank gewinnt. :P

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                • 8 .5

                  Die Klammer des Ganzen: Ein Paar wandert durch die Dünen. Nichts bindet sie... außer dass sie sich scheinbar aneinander gewöhnt haben. Der Ort: eine Strandbar im Nirgendwo. Ein aus der Welt gefallener Platz. Der Strand bleibt immer leer, auch wenn die Bar mal wie von Zauberhand mit Kunden gefüllt ist. Sand und Gras umgeben ihn. Weite und Leere. Schreie würde wohl niemand hören. Ein Ort der Unendlichkeit, wo nur der Horizont an das Konzept eines Endes gewahrt. Die Dialoge: sind dementsprechend. Sie greifen nach dem Absoluten. Reiben sich an mammutösen Ansprüchen auf. Die Protagonisten urteilen darin vor allem über das Handeln der Anderen... manchmal auch über das eigene. Aber sie reden mit ihren Konzepten von philosophischer Leere an allem vorbei und füllen nur die Leere in und um sich. Die Bilder: ziehen elegisch in schwarz-weiß über den Sand und mit den Menschen... und durch eine Holzhütte, in die sich der Sand schleicht, in der mürber Verfall und Verlorenheit in trockener Hitze herrscht. Die Sonne brennt. Das Salz in der Luft ist förmlich zu schmecken. Die Protagonisten: suchen. Sie sind vor allem ihrer selbst überdrüssig, lassen es aber an den anderen aus. Der Film: ein brennender Tag am Strand bei 40° Fieber, wenn der körnige Wind über den überempfindlichen Leib streicht.

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                  • vannorden 15.01.2015, 08:48 Geändert 15.01.2015, 09:57

                    Demnächst in einem Vorstellungsgespräch:
                    Warum haben Sie eigentlich ihren letzten Job gekündigt?
                    Ach, ich wollte mal ungestört Jeanne Dielman und diverse Lav Diaz Filme am Stück sehen... ohne dass dadurch mein täglicher Filmkonsum eingeschränkt wird.

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                    • vannorden 14.01.2015, 14:32 Geändert 14.01.2015, 14:33

                      Ich empfehle zu diesen tollen bzw. vielversprechenden Filmen: EINE BRAUT FÜR SIEBEN BRÜDER von Stanley Donen. Das Herz des (kontemporären) Sexismus wurde nie auf vergnüglichere Weise präsentiert. Delirant.

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                      • vannorden 13.01.2015, 14:55 Geändert 13.01.2015, 15:19

                        12 Jahre nachdem geschnittene Szenen von DIE TEUFEL / THE DEVILS wieder aufgetaucht sind, wird trotzdem nur die Kinoversion für den Heimgebrauch veröffentlicht, deshalb:
                        Free the Devils!
                        https://www.facebook.com/FreeTheDevils/timeline

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                        • Ich sach 1461 und drücke die Daumen, dass die graue Realität nicht vorher einsetzt. ;)

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                            Es ist vll kein Wunder, dass Parallelen zwischen TOTORO und Geschichten von Kindesentführung und -missbrauch gezogen werden. Denn anders als bei PANS LABYRINTH, wo alles möglichst ausformuliert wird und sich dadurch eher selbst erstickt, da schwelt es hier nur … unter diesen reichhaltigen Momenten in diesem warmen, simplen Zeichenstil. Kinder verschwinden im Wald und finden in der Düsternis der eigenen Gefühle und ihrer bedrohlichen Umgebung haarige Monster von wunderbarer Arglosigkeit. Alles Schlimme verwandelt sich hier in einen niedlichen Regenbogen … ohne dass schlussendlich geklärt wird, woran der Zuschauer wirklich ist. Düsternis und Frohsinn stehen dadurch so eng nebeneinander, dass kein Blatt Papier dazwischen passt.

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                            • vannorden 22.12.2014, 09:16 Geändert 22.12.2014, 09:20

                              Also nur mal so, unter dem Hinweis, dass ich noch nichts von Dolan gesehen habe: die Vorstellung von perfekten Filmen gruselt mich immer.
                              Hier die Beweisführung (wenn Zeit natürlich die ganze Episode um den perfekten Inspektor 34, ansonsten wie verlinkt):
                              http://youtu.be/gCHVaz-E-e0?t=19m47s
                              ;)

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                              • vannorden 09.12.2014, 11:03 Geändert 09.12.2014, 11:06

                                Auch wenn es wahrscheinlich ein sehr schöner Film über die Angst vor pubertierenden Mädchen aus der Sicht von alten, verknöcherten Spießern ist, fand ich ihn immer etwas öd. Vll weil die Priester mir nie richtig Angst machten und ihre freilaufenden Phantasien mir nichts sagen wollten. Die entsprechende Episode der Dinos hat mich da deutlich mehr verschreckt.

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                                • vannorden 04.12.2014, 09:39 Geändert 04.12.2014, 13:05

                                  Surreal. Gestern stand ein riiiiesiges Paket bei der Heimkehr im Flur... mit Stofflöwen, Bond-Filmen, Playern und Soundsystemen gefüllt... und heute gleich wieder was gewonnen. Hier gefällt es mir, hier komme ich öfters her. ;) Es ist mir langsam etwas peinlich, aber DANKE!

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                                  • Ich freue mich schon auf den Director's Cut der Scharade zu "Jenny spielt den Shoot Out von Hard Boiled alleine nach", wovon Ausschnitte ja schon hier im Vorspann zu sehen waren.

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                                    • Punkt 2 und 9 sind mir sehr suspekt. Kannst du so machen, aber ich würde schreiend wegrennen. :D
                                      Aber ich höre ja auch Musik nebenbei (leider, ab und zu), da geht Punkt 9 vll in Ordnung. Zudem habe ich keinen Fernsehen und nur für nebenbei, werfe ich nichts extra in den Player. Wünschenswert ist es aber nich. Eine Sünde, von der es aber Ablass gibt. :P
                                      Punkt 2 ist aber ein Sakrileg. ;) Ich habe das, soweit ich weiß, zweimal gemacht. Jeweils Filme, die ich rezensieren musste und die mir unerträglich waren. Naja, bei einem habe ich nichts übersprungen, ich bin nur einkaufen gegangen und habe ihn laufen lassen. Ansonsten will ich alles. Die Gesamtpakete. Ich will alle Dummheiten, Marketingstrategien, alle Berge der Langeweile (Langeweile ist eh ein Thema für sich. Langeweile kann so toll sein und dramaturgisch so wichtig. Für mehr Langeweile. :) )... Aber ich bin auch ein sehr ernster Charakter, der seinen manischen, überschwenglichen Genuss sehr verbissen betreibt.

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                                        vannorden 25.11.2014, 09:59 Geändert 25.11.2014, 16:20

                                        Ersatz für einen Text, der nur aus Fragezeichen besteht:
                                        Ein fiebriges Delirium. Totes Bürgertum in dunklen Häusern, sich mit Nietzsche zudeckend. Spießige Lebenslust eines teutschen Abenteurers. Engelhafte Mädchen, blond und in Weiß, die keinen Makel haben. Die nicht leben, sondern schweben... für ihre Männer. Nymphen, die sich wie ein wunderschöner, im Schritt packender Alptraum aus dem Wasser erheben. Hyperhyperplüschige Teppiche. Karneval, der noch campiger, lüsterner und delirierender ist als bei von Sternberg. Pferde und Reiten, immer mehr als nur Pferde und Reiten. Immer Sex und Leben. Leben als Fieber. Bogenschießen, Körper, Todessehnsucht. Musik, die gerne Wagner-Oper wäre. Alles niederfetzend mit ehrhabenen Chorälen. Nonchalanter, selbstverständlich vorgetragener Sexismus an der Oberfläche. Noch schlimmerer tief drinnen. Aber auch sich selbst auflösend... verwesend. Seiner selbst überdrüssig... aber auch nicht ohne könnend. Tod! Tod! Tod! Himmel hilf... Aber wie bewerten???????

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                                          vannorden 20.11.2014, 07:58 Geändert 20.11.2014, 13:41

                                          Mit einem Füllhorn bewaffnet springt Welles, klein, nackt, dick mit Kleeblatt im Schritt, über eine Filmrolle und wirft grinsend lustvoll wie selbstbesoffen bedeutungschwanger Stilmittel um sich. Plansequenzen, kunstvoll platzierte Schatten, überbordende Mise en Scène, welche die Bilder vor Stuck strotzen lässt, bis hin zu kargen Frontalaufnahmen - Welles lässt seine Ambersons in einem mit Nippes zugestellten Haus, in dem selbst die Tapete überladen ist, an ihrer geld- wie machttrunkenen Ehre ersticken. THE MAGNIFICENT AMBERSONS wird in seiner Hand ein düsteres, künstliches Märchen über die Freude an einem verdienten Fall eines überheblichen Geschlechts, auf den sich (fast) alle Kleinstadtbewohner freuen, der aber niemanden glücklich macht. Sein Gestaltungswille kippt mitunter in die Richtung Selbstparodie eines William Shattners, der mit THE TRANSFORMED MAN fast ebenso selbstverliebt (und großartig) den eigenen Tiefsinn feierte, aber das macht THE MAGNIFICENT AMBERSONS nur noch bestaunenswerter. Sein Wanken und Taumeln zwischen packendem Wahnsinn und verspieltem Genie ist eben ein Füllhorn der Lust, wie jenes in der Hand Welles'... und zum Abschluss gibt es das wohl liebloseste, gegen den Willen des Regisseurs angepappte Happy-End der Filmgeschichte, vll auch wieder der passende trübe Abschluss nach dieser Wildwasserfahrt, die sich in der erhaltenen Form anfühlt, als ob sie sich selbst auseinanderriss.

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                                          • Das ist jetzt ein Witz, oder? ... oder?
                                            Ich kann das nicht glauben o.O
                                            Vielen, vielen Dank.
                                            Bin sprachlos. Woohoo
                                            Oder doch ein Witz?

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                                            • In Berlin schauen alle an den Himmel: "Wo bleibt der weiße Rauch?".

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                                                Nach Jahren sehen sich Mutter und Sohn wieder und grinsen ein erstarrtes Grinsen, dass mehr aus ihrem Verantwortungsbewusstsein wächst, als aus Freude. Hönigkuchenpferde der Verzweiflung. Und der poetische Häckselschnitt lässt dieses Grinsen durch alle die schräg angeordneten Bilder von Sehnsucht und Beklemmung wehen.

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                                                • vannorden 29.10.2014, 15:17 Geändert 29.10.2014, 15:22

                                                  Oh, schön. Falls noch Platz ist, bin ich so frei:
                                                  Da A TIMELESS BOTTOMLESS BAD MOVIE bei Moviepilot noch nicht eingestellt ist, nehme ich THE PROFOUND DESIRES OF THE GODS, weil beide sich planlos verzetteln ... und ich hoffe, dass ich das Leben ebenso quatschig scheiternd meister, wie die Filme sich selbst. :)

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                                                  • vannorden 07.10.2014, 15:27 Geändert 07.10.2014, 15:30

                                                    Größtenteils weinerliche Selbstmitleidssoße, die sich noch an den ekligsten Stellen auf die Seite von Männern stellt, die es nur schaffen über sich selbst zu jammern. Buhuhuuu, ich habe die Liebe meines Lebens vergewaltigt, buhuhuu, ich armer Tropf ... jetzt klappt es mit uns doch nicht mehr, buhuhuu... imho.

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