Yanthalbor - Kommentare
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Alle Kommentare von Yanthalbor
Like a complete Unknown (übrigens eine Verszeile aus "Like a Rolling Stone") ist ein Film von James Mangold, der auch schon für "Walk the Line" die Regie führte. Und das merkt man - dieses Musiker Biopic ist genauso gut. Zwar war Dylon nie so hübsch wie Timothy Chalamet, dafür spielt ihn dieser kongenial, singt hervorragend und verköpert den bedeutendsten Poeten der amerikanischen Folk- und Rockgeschichte so überzeugend, dass man als Zuschauer das Gefühl bekommt, Zeit mit Bob Dylan zu verbringen. Der Film ist keine Sekunde langweilig und hinterlässt das Bedürfnis, den gesamten Wikipedia Eintrag über Dylan zu lesen.
Der gesamte Cast ist sehr überzeugend, allen voran Edward Norton als Pete Seeger. Von dessen Frau ich aber nicht herausbekommen konnte, ob sie Native American oder Asiatin war. Die Darstellerin von Joan Baez trifft sie leider nicht ganz so gut, und singt zwar für eine Schauspielerin durchaus professionell, aber an das sagenhafte Timbre von Joan kommt sie natürlich nicht heran. Dadurch fehlt dann auch ihre Magie, was aber leider wesentlich gewesen wäre. Vielleicht hätte man sie fragen sollen, ihre Parts selbst einzusingen?
Was mich persönlich erstaunte war, wie VIELE bekannte Songs aus Dylans Feder stammen. So war mir das bei "Its all over now Baby Blue" nicht klar, den ich in meinem Gedächtnis immer den Stones zuschrieb, der aber wohl von Them bekannt gecovert wurde. Alles in allem ein schöner Film mit toller Musik. Die Entstehung von "Blowing in the Wind" ist ein Gänsehautmoment.
Zur Premiere des Films in Atlanta wäre Clark Gable aus Protest gegen die Rassentrennung fast nicht gekommen. Die schwarzen Darsteller des Films durften der Premiere folgerichtig auch nicht beiwohnen. Aber das nur am Rande. Für Vivien Leigh war es der große Durchbruch. Es war auch der erste Oscar für eine Britin. Ihr Scarlet Image wurde sie dann erst in Endstation Sehnsucht als Blanche wieder los. Und ja, die Bilder des Films sind beeindruckende Filmkompositionen, die Story dagegen stark gekürzt und auf die Soap Elemente heruntergebrochen. Vor allem das Ende kommt viel zu plötzlich - nach fast 4 Stunden hätte ich da ein wenig mehr logische Entwicklung erwartet. Ich nehme mal an, dass Margaret Mitchell das im Roman besser gelingt.
Einige Szenen, wie zb die Lazarettsituation, die schier unfassbare Menge an Verwundeten, die eine ganze Straße in Atlanta belegen, das macht einem schon deutlich, dass der amerikanische Bürgerkrieg wie eine Vorbereitung auf das Grauen des 1. Weltkriegs gewesen ist. Es war wohl der erste totale Krieg und wird für immer ein Trauma in der amerikanischen Volksseele bleiben.
Die negativen Aspekte des Films sind sattsam bekannt. Szenen, in denen die garstige Scarlett ihrer armen kleinen Sklavin Prissi Prügel androht, oder ihr sogar eine reinhaut, oder ihr sagt, dass sie sie an Fremde verkaufen würde, wenn sie nicht spure, treiben einem die Galle hoch, machen den Film aber zu einem wertvollen Zeitdokument. Wozu er dann aber auch wieder nur bedingt taugt, weil die Darstellung der Schwarzen als tumbe beflissene Dienstboten ohne Hirn sowie die Romantisierung des "alten Südens" als kulturell wertvoll - das nervt heutige Betrachter nur noch. Deshalb auch nur 7,5 Punkte von mir. Man sollte sich den Monumentalstreifen aber mal reinziehen, es lohnt sich durchaus, allein schon wegen Vivien Leigh.
Generische Story um drei recht gegensätzliche Hauptdarstellerinnen. Die Wechselsprungsequenzen sind klasse gemacht, turbulent, rasant und witzig. Absolutes Highlight: die Verschlinger-Katzen. Mimmibells mit Fangarmen, wirklich eine urkomische Idee. Brie Larson wie immer todernst, selbst in absurdesten Situationen (wie etwa die singende Planetenbevölkerung). Ansonsten: wie gesagt, generische Story, austauschbar. Langsam nerven die Parallellwelten.
Geniale Serie, die von skurrilen Einfällen nur so strotzt. Mariner ist zwar manchmal etwas stressig und leicht überzeichnet, aber davon lebt die Figur ja auch. Bäumie ist großartig und Tendi ist eh der Kracher. Wenn ich während des Schauens völlig vergesse, dass es Zeichentrick ist, dann kann das nur eine 10 Punkte Serie werden.
Kann man sich ansehen, hat durchaus Unterhaltungswert. Im Gegensatz zu Rookie ist sie vom Design her sehr düster und nüchtern gehalten, allein das HQ wäre für mich ein Alptraum in Anthrazit. Ausserdem fehlt es einfach an Humor, die Serie nimmt sich selbst viel zu ernst. Und wie unrealistisch es ist, dass ein SWAT Team Detektiv- oder Polizistenarbeit macht, weiß eigentlich jeder. Eine SWAT einheit ist der paramilitärische Arm der Polizei und kommt eigentlich nur zum Ballern. Das wäre aber stinklangweilig, also dichten sie alles Mögliche dazu. Am meisten nerven aber die langatmigen privaten Dialoge und Nebenhandlungen, die allesamt sehr bemüht wirken.
Perfect animiert, wie es zu erwarten ist, und natürlich sind die Tierchen alle unglaublich putzig und knuffig. In der ersten Hälfte entwickelt sich eine durchaus ungewöhnliche Geschichte mit einigen unvorhersehbaren Wendungen, und es gibt eine Menge komischer Situationen in denen ich sehr gelacht habe. Die Grundidee, dass eine Maschine sowas wie Herz oder Gefühle entwickeln könnte, ist ja seit HAL 9000 nichts Neues, und ganz sicher kommt auch dieser Film nicht dem Geheimnis auf die Spur - dazu ist er dann doch zu Disneyhaft mit sprechenden Tieren gestrickt.
Im letzten Drittel rutscht es in Kitsch as Kitsch can ab, wird jede Dialogzeile voraussehbar und endet dann im typisch amerikanischen "wir haben uns alle lieb" Schlunz. Angesichts einer Nation, die sich einen Präsidenten wählt, der die Hartherzigkeit erfunden hat, erscheint mir das im Moment etwas fragwürdig.
Meine Güte, was soll man sagen: Mel Gibson ist ein Riesenarschloch, aber er macht granatenmäßig gute Filme. Und dieser hier ist sein Bester. Mensch, es ist Braveheart! Was soll man da denn noch mehr drüber sagen? Für diesen Film wurde das Kino erfunden.
Warum der Film als Meisterwerk gilt, erschließt sich mir nicht. Es gibt weitaus bessere Filme und auch spannendere Filme über die Erschaffung der Atombombe, als diesen hier. Überwiegend besteht der Film aus Gelaber, beschäftigt sich eigentlich nur mit der Politik drumherum, der ganzen kranken Kommunistenhatz der Amis der 40er und 50er Jahre, und unterschlägt eigentlich komplett das Grauen, welches dort ausgebrütet wurde. Man wartet eigentlich den ganzen Film über auf den BUMM!!, der dann auch kommt, und durchaus in Szene gesetzt ist, aber auch das habe ich schon eindrucksvoller gesehen. Die eigentliche Kritik an Oppenheimer, nämlich, dass er im Grunde ein Opportunist war und ein Ideendieb - geschenkt. Kam nicht vor. Andere Figuren, wie Lise Meitner, die schon zu Lebzeiten unterschlagen wurde, sie hat die Kernspaltung entdeckt, zwar zusammen mit Otto Hahn, aber ihre Arbeit war maßgeblich - auch hier einfach komplett ignoriert, weils halt ein Kack-Männerfilm ist. Dann nach dem BUMM der Abwurf der Bombe auf Hiroshima und Nagasaki, nichts über die Folgen, nur ein paar angedeutete Horrorhalluzinationen von Oppi, wie er in eine verbrannte Kinderleiche tritt. Aber das wahre Entsetzen, die tatsächlichen Folgen, das zeigen sie uns nicht.
Die beste Szene im Film ist meiner Meinung nach das Treffen von Oppenheimer mit Präsident Truman. Diese Kaltschnäuzigkeit des Präsidenten, übrigens phantastisch dargestellt durch Gary Oldman, der den Wissenschaftler nur als Heulsuse betrachtet, weil dieser meint, er habe Blut an den Händen. Sein Satz "Wissen Sie, die Menschen in Hiroshima interessieren sich nicht dafür, wer die Bombe gebaut hat, sie interessieren sich nur dafür, wer sie abgeworfen hat. Und das war ich.", dieser Satz kennzeichnet die amerikanische Mentalität und Politik von damals genau wie heute. In dieser Szene wird klar, zu was Amerikaner bereit und fähig sind. Und wie wenig Gewissen sie haben.
oh je oh je oh je oh je.
oh je.
Sehr symphatische Hauptdarstellerin. Der Präkognitionsfight im Finale war wirklich gut gemacht. Unterhaltsame Prequel Story aus dem Spiderman Universum.
Das Muster ist zwar immer gleich, aber es gibt schon ein paar unglaublich krasse Folgen oder auch übergreifende Handlungsbögen. Eine der besonders starken ist mit "Assistant Director Skinner" Darsteller Mitch Pileggi, der völlig in einer irrealen Welt lebt. Erst am Schluss wird einem klar, dass er seine ganze Familie ermordet hat. Da kommen "sixth sense" Gefühle auf. Was den "Woke-ismus" angeht: über den ärgern sich nur rechtsradikale Loser, die es nicht abkönnen, wenn sie heute für ihre sexistischen oder rassistischen Bemerkungen abgestraft werden. Aber gottlob gibts ja jetzt den Donald, der sorgt schon dafür, dass böse weisse Männer wieder auf ihre Kosten kommen.
Für eine deutsche Serie ganz erstaunlich, und der Beweis dafür, dass wir können, wenn wir wollen - und dürfen! Großartige Schauspieler, allen voran die quirlige und urkomische Josefine Preuß und natürlich Chefsschönling Elyas M'Barek, der hier einen muslimischen Türken spielt, obwohl er im richtigen Leben tunesisch-österreichischer Katholik ist. Aber die Serie ist bis in die kleinsten Nebenrollen hochkarätig besetzt und biestet das Beste auf, was die deutsche Film- und Serienszene zu bieten kann. Gottlob hatten weder ein Schweiger- noch Höfer die Finger im Spiel, daher konnte das Drehbuchteam ordentlich arbeiten. Für einen Erwachsenen ist es stellenweise dann vielleicht manchmal doch zu teeniehaft schwärmerisch oder auch albern, aber da die Serie klar in diesem Genre angesiedelt ist, kann man darüber schlecht meckern. Mit Pastewka jetzt eine der herausragenden Serien in deutscher Sprache.
Klassiker des Genres und eine gelungene Parodie, die von der unmöglichen Mixtur Fonda/Hill lebt, in welchem der eine ernsthaft und konzentriert einen alternden Revolverhelden mimt, der andere diesen dagegen grinsend und blödelnd konterkariert. Viele regen sich hier über die parodistischen Elemente auf und bewerten das negativ, doch hey! es ist ja kein Otto Waalkes Film! DAS wäre zuviel des Guten und eine sinnlose Verballhornung.
Betrachtet man mal den Handlungsaufbau, die äusserst brutalen Eingangsszenen, die ja stark an "Spiel mir das Lied vom Tod" erinnern, hat man einen recht überzeugenden Spätwestern vor sich, der zugleich als Abgesang an den alten "Wilden Westen" verstanden sein will. Dazwischen aber grätscht der "Jester" des Films, eine anfangs eher läppische Witzfigur, deren Agenda erst so nach und nach zum Vorschein kommt. Das alles ist meisterhaft inszeniert. Allein die Hut-Wegschieß-Szene auf dem Pueblo ist grandios: hier weiß der Zuschauer nie so recht woran er ist, legen die sich jetzt um oder nicht? Arbeiten sie zusammen? Mögen sie sich, hassen sie sich? Man erfährt es erst später.
Die Szene mit der wilden Horde ist ebenso legendär. Unterlegt von Morricones größtem Kalauer, einer krass jämmerlich gesungenen und instrumentierten Fassung der holden und ehrwürdigen Wagner Walküre, wird in ungewöhnlichen Schnittfolgen eine Legende aufgelöst. Die anschließende Lokomotivfahrt mit gebackenen Bohnen aus dem Eisenbahnfeuer ist herrlich entspannt. Fast möchte man dazu eine rauchen.
Daher, egal, was andere sagen (und ich mag das Rainder Brandt Schnodderdeutsch in der Synchro):, eine äußerst unterhaltsame Western Parodie, die einfach nur Laune macht. Auch heute noch. 8,5 gebackene Böhnchen mit reichlich Tönchen.
Trotz Jodie Comer einfach nur zum gähnen, handlungslos, ziellos, ideenlos.
Gute Action, flotte Dialoge, banale Story. Die Actionsequenz im Alligatorenpark war allerdings fast ein wenig innovativ (geworfene Knarren in FPS, Doom Sequenzen etc). Hatte was. Unterhaltsam wie immer, flach wie immer.
Äußerst vergnügliche Agentenaction mit zwei munter aufspielenden Hauptdarstellern. Klasse Stunts, die einem James Bond Film Ehre machen würden. Story eher durchschnittlich (Terroristen wollen Gimmick mit dem man ganz böse Sachen machen kann) mit dem bereits oft bemühten Sujet "Mama, Papa oder beide sind in Wirklichkeit supercoole und taffe Agenten".
Immerhin hat Duchovny wieder Benjamin Völz' Stimme.
Hmm? Ach, wie der Film so ist? Keine Ahnung, bin eingeschlafen.
Friends gehört zu den Serien, die ich ewig auf dem Schirm hatte, mich aber nicht durchringen konnte, mal damit anzufangen. Warum eigentlich? Weil ich vielleicht zu sehr an meine Lieblingsserien Tehe Big Bang Theory und How I met your Mother erinnert wurde, und JA ICH WEISS, dass die im Grunde im Kielwasser von Friends segelten. Irgendwann schlich sich die Serie dann doch in meinen Focus, indem ich erstmal nur ein bis drei Folgen schaute, lange Zeit vergehen ließ, dann nochmal eine Folge usw. Für die erste Staffel brauchte ich genauso lange wie anschließend für alle weiteren neun.
Woraus man also erkennen kann, dass die Serie mich ab der 2. Staffel hatte.
Ich hatte das Gefühl, dass die Figuren anfangs noch unausgegoren waren. Auch nervte mich ein wenig, dass es 5 gutaussehende, junge, Weiße waren, die da in New York in einem Traum Appartment lebten. Gut, das von Joey und Chandler war eher mau, aber die Mädels - meine Güte!
Ausserdem fehlte mir irgendwie die Seriengöttin. Viele Serien haben eine Göttin, die einen Dirty Old Man wie mich bei der Stange hält. In TBBT ist es zweifellos Penny, in HIMYM ist es Robin, in Gilmore Girls Loreley etc. In Friends sind zwar alle drei Mädels hübsch, aber irgendwie keine Burner. Obwohl Aniston das am Anfang wohl sein sollte, aber dazu war mir die Rolle anfangs zu unsympathisch. Es ist dem schauspielerischen Können Anistons zu verdanken, dass die Figur Rachel immer mehr gewann mit der Zeit. Eben weil sie wirklich eine Wandlung durchmachte.
Anfang hätte ich vielleicht 7 Punkte gegeben, später dann 8, inzwischen hat sie die 10 verdient, auch wenn sie nie den Status einer Lieblingsserie erreicht. Dazu gibt es einfach zu viele durchschnittliche Folgen, die nicht besonders witzig sind. Einige Folgen dagegen sind wirklich großartig und reihen sich mühelos in die guten Folgen von Big Bang oder Mother ein, das Niveau von Modern Family wird allerdings nie erreicht.
Und natürlich ist die Serie Kult. Was man ihr zugutehalten muss, ist, dass sie eine Menge sehr gut funktionierender Elemente vorweg genommen hat. Und: viele gute Ideen bei Big Bang sind frech bei Friends geklaut, so zb das gräßliche Bild (Horror Amy & Penny vs. Gladys). Was ich ebenfalls bis zum Reunion Special nicht wusste ist, dass auch Friends zum großen Teil vor Live Publikum gedreht wurde … also auch das ist keine Erfindung von Chuck Lorre. Und: der ewige Kampf Leonards um Penny ist der ewigen Lovestory von Ross und Rachel nachempfunden. Was mir in Big Bang nie gefallen hat, nämlich, dass Sheldon die Zentralfigur ist, ist in allen anderen dieser Sitcoms anders. Weder Friends, noch HIMYM, noch Modern Family haben eine Zentralfigur.
Mit der Zeit gewinnt man die Figuren aber durchaus lieb, allen voran Phoebe, die immer für eine Überraschung gut ist, selbst noch in der letzten Folge, dicht gefolgt von der neurotischen Monica. Da ich mir übrigens dann auch das Reunion Special angesehen habe, muss ich feststellen, dass diese beiden Darstellerinnen, also Courtney Cox und Lisa Kudrow am besten gealtert sind. Der Auftritt von Lady Gaga in der Reunion, und ihre Darbietung von Schmuddelkatz ist übrigens göttlich.
Es lohnt sich also meiner bescheidenen Meinung nach durchaus, der Serie eine Chance zu geben, sie hat es verdient. Daher auch 10 Smellycats, wenn auch kein Herzchen für die Mutter aller modernen Sitcoms aus Amerika.
Gab schon schlechtere Filme. Gute Wettereffekte. Viel nasses Gras. Keine Kühe. Kein Sex.
Hollywood macht immer mehr seltsame Filme, in denen nur rumgelabert wird. Nach 45 Minuten abgeschaltet, da einfach nichts passiert.
Kurbricks Filme sind immer Meisterwerke, doch sieht man ihnen den irrwitzigen Aufwand und die schon fast pathologische Detailverliebtheit des Regisseurs selten wirklich an. Das ist auch gut so, denn ein Film soll den Zuschauer immersiv aufsaugen, und nicht damit protzen, wie komplett verrückt der Regisseur gewesen ist, als er ihn drehte. Barry Lyndon sah man das damals aber an, denn allein die Kerzenlicht Szenen waren zu dieser Zeit unerhört. Heute würde alles mit CGI realisiert. Ob die reine Handlung jetzt also ausreicht, um immer noch ein Meisterwerk zu erkennen.? Ja. In jedem Fall. Es ist ein überaus gelungener und farbenprächtiger Historienfilm.
Es ist schon zu lange her, dass ich den Film gesehen habe, damals war ich noch Filmjournalist und ich sah eine Pressevorführung. Hat mich sehr gut unterhalten und meine Erwartungen an ein Kurbrick Meisterwerk voll erfüllt. Besonders Tom Cruise und Kidman hier komplett gegen den Strich besetzt zu sehen, Nacktszenen, die - ohne obszön oder pornographisch zu sein - sehr anregend wirken, zumal Kidman sonst eher zugeknöpt erscheint, Cruise, der ja bei aller Draufgänger Lust, stets etwas Biederes an sich hat, das alles in einer leicht pervers wirkenden, schwülstigen und unheimlichen Umgebung, das alles machte den Film sehr sehenswert. An Details erinnere ich mich jetzt nicht mehr, aber vielleicht sehe ich ihn demnächst wieder mal und werde dann ausführlicher darüber schreiben.
Eklektizistisches Monsterfilm Konglomerat mit einem verdammt gut aussenden Hugh Jackson und einer atemberaubend bildschönen Kate Beckinsale.
Das Drehbuch plündert scham- und kunstlos alle möglichen Genrefetzen und amalgamiert Dracula, Frankenstein, Werwolfstories und Dr. Jekyll & Mr. Hyde mit einem künstlich vergotisierten Setting und einer an James Bonds "Q" angelegten Vatikan Waffenwerkstatt. Und Polanskis Tanz der Vampire wird auch noch krachend zitiert.
Rasante Actionszenen, eine völlig hanebüchene Story und schlecht gealtertes CGI machen den Film zu etwas, was man sich heute noch ansehen kann, aber nicht muss.
Bis in die Nebenrollen hinein hochkarätig besetzt, zumindest aus heutiger Sicht. Denn viele der Darsteller haben ihre Karriere hier gestartet, zB. Roseanna Arquette, Kevin Costner und auch Kevin Kline. Inzwischen sind das alles alte Männer und Frauen. Besonders hervorzuheben wäre Linda Hunt, deren winzige Statur immer wieder wundervoll gegen den Strich besetzt wurde, so wie in Navy CIS LA. Kevin Costner spielt nie wieder einen derart grenzdebilen Rollentyp, man wollte in ihm wahrscheinlich eine Hommage an Trevillian Trehearn aus Eldorado stricken. Warum man allerdings John Cleese für eine solch unangenehme "böser Rassisten Sherriff" Nebenrolle brauchte, ist mir ein Rätsel. John Cleese hat so einiges neben seinen Monty Python Auftritten abgeleistet, aber seine Rollen waren stets tendenziell komödiantisch angelegt. Ich kann mir nur vorstellen, dass er zufällig in der Gegend war und der eigentliche Sherriffdarsteller grad die Assistentin des Produzenten gebumst hatte.
Der Film selbst ist zwar nicht sonderlich originell, dafür aber umso professioneller inszeniert. Allerdings gibt es ein bis zwei völlig unverständliche Schnitte und Anschlüsse. So sieht man zb im letzten Schnitt Kevin Costner auf einem Pferd den Bösewichten hinterherjagen, die das Fest der Siedler zerstört hatten, im nächsten Schnitt sieht man Kline im Dialog mit Hunt, er wird rausgerufen und da steht Costner im Saloon direkt vor einem der Oberbösewichte und hat wohl wieder mal ein Mädchen geküßt. Wie er da hingekommen ist, was er da will, wie es zu der Situation gekommen ist, und warum man ihn jetzt schon wieder hängen will: keine Ahnung, wird nicht erklärt. Ich vermute, hier wurde ein ganzer Abschnitt gekillt.
Manche mögen den Film langatmig nennen, aber als großer Fan von "Spiel mir das Lied vom Tod" ist dieser hier das reinste Matrix für mich. Super Landschaftsaufnahmen, klasse Action und ein äußerst unterhaltsamer Showdown machen eine runde Sache draus. Die Art, wie Brian Dennehy in den Tod geht, ist unübertroffen. Denn seine Figur weiss ja, dass sie gegen Klines Figur keine Chance hat.
Eine Sache hat mir aber nicht so gut gefallen: die deutsche Synchro. Hier hatte ja kein einziger Darsteller seinen Stammsprecher! Waren die alle im Urlaub oder alle im Streik? Aber es tat schon weh, Danny "ich bin zu alt für den Scheiss" Glover ohne Uwe Friedrichsens Stimme zu hören, oder Cleese, oder Costner. Ich vermute einfach Terminprobleme. Und die Musik ist leider auch nichts Besonderes, ein Morricone hätte einen 9 bis 10 Sternefilm daraus gemacht. Daher halt nur 8 Komma fümf.
Warum hier manche meckern? Weil immer welche meckern. Guter Film, das. Klare Empfehlung.
Früher lebten an die 250.000 wilde Löwen in Afrika. Heute sind es noch 20.000. Der Löwe gilt zwar (leider) (noch) nicht als bedrohte Art, aber trotzdem werden auf der Welt in 20 Jahren keine (in Zahlen 0, in Worten: NULL) wilde Löwen mehr leben.
Wer mithelfen will, die Tiere vor eitlen und schussgeilen reichen Wichsern zu schützen, der kann hier an Kevin Richardson spenden:
https://kevinrichardsonfoundation.org/
Den Film sollte sich jeder ansehen, der das emotional verträgt. Und die, die es nicht vertragen, erst recht.