Bernhard Grzimek wäre heute 100 geworden

24.04.2009 - 08:54 Uhr
Serengeti darf nicht sterben
Europa-Filmverleih GmbH
Serengeti darf nicht sterben
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Er war und ist der bekannteste und populärste Tierfachmann und Tierfilmer Deutschlands.

Grzimek war Tierarzt und Verhaltensforscher. Irgendwann entdeckte er die Kamera für sich und wurde einer der erfolgreichsten Tierfilmer der Welt. Der Tierfreund und Filmemacher blickte immer mit viel Herzenswärme und Sachverstand auf die Tiere und die Umgebung, in der sie lebten. Er wollte mit seinen Filmen unterhalten und auch informieren, über aussterbende Arten, über das Leben und Überleben in den Gebieten, aus denen die Menschen die Tiere mehr und mehr verdrängen.

Mitte der 1950er Jahre fuhr er erstmals nach Afrika. Er drehte den Dokumentarfilm Kein Platz für wilde Tiere (1956) und dokumentierte den drohenden Untergang der afrikanischen Tierwelt durch übermäßige Jagd und die Zerstörung ihrer Lebensräume. Er engagierte sich lebenslang für die Wildtiere Afrikas. Dafür war ihm jeder Auftritt im Fernsehen, jede Öffentlichkeit recht. Er nutzte seine Prominenz und seine Fachkenntnis, um Spenden zu sammeln und auf das Problem aufmerksam zu machen. Er überzeugte afrikanische Staatsmänner, Nationalparks einzurichten und ihre Tierwelt zu schützen.

Sein Klassiker ist Serengeti darf nicht sterben. Die Dokumentation erzählt von den Anfängen des Serengeti-Nationalparks in Tansania. Mit atemberaubenden Kameraaufnahmen aus Flugzeugen heraus machten er und sein Sohn Michael Grzimek auf die zunehmende Zerstörung eines der letzten afrikanischen Tierparadiese aufmerksam. Der Film wurde mit einem Oscar als Bester Dokumentarfilm geehrt. Die Trophäe konnte aber nicht die Tragik bei den Dreharbeiten versüßen: Michael Grzimek kam während der Dreharbeiten bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.

Der Tierfilmer war auch der Erfinder von Tourismus-Reisen nach Afrika. Zahlende Europäer sollten wilde Tiere in freier Natur beobachten können. Als sich das als Erfolg rausstellte, zogen viele Reiseunternehmen nach. Heute floriert das Geschäft. In Deutschland war Bernhard Grzimek auch unermüdlich politisch unterwegs. Er gründete 1975 mit mehr als 20 Umweltschützern den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Bis in die 1980er Jahre war er wöchentlich im westdeutschen Fernsehen präsent: Ein Platz für Tiere sahen zu Hochzeiten mehr als 70 Prozent der Zuschauer – eine überwältigende Einschaltquote. Er prangerte Tierquälerei an und löste weltweite Empörung aus, als er die grausamen Tötungsmethoden kanadischer Robbenfänger zeigte. Er war einer der besten Tierfreunde überhaupt. Heute wäre er 100 Jahre alt geworden.

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