Das Gebet - Eine gefühlvolle Geschichte Tschernobyls heute im TV

20.09.2016 - 08:50 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Das Gebet
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2016 jährte sich der schreckliche Atomunfall in Tschernobyl zum 30. Mal. Heute beleuchtet der Porträtfilm Das Gebet auf arte die Menschen inmitten der Katastrophe. Ihre Schicksale werden auf persönliche, intensive Art wiedergegeben.

Das Gebet vom luxemburgischen Filmemacher Pol Cruchten ist keine Dokumentation der Katastrophe von Tschernobyl selbst. Der Film von 2016 basiert auf dem Buch Tschernobyl: Eine Chronik der Zukunft, verfasst von der nobelpreisgekrönten weißrussischen Autorin Swetlana Alexijewitsch, und ist weit entfernt von einer nüchternen Dokumentation.

Das Gebet widmet sich den Menschen und der Menschlichkeit vor und nach der Katastrophe: Statt eine weitere Darstellung einer technischen Katastrophe zu liefern, konzentriert sich das Porträt auf hautnahe Geschichten. Ganz dem Originaltitel Voices from Chernobyl entsprechend gibt Pol Cruchten den Schicksalen einer zusammengebrochenen Welt Gesichter und lässt sie erzählen. Dabei geht es nicht nur um das Überleben, sondern auch um das Weiterleben danach, die eigene Zukunft, um Liebe, Angst und Natur. Denn obwohl uns 30 Jahre wie eine lange Zeit erscheinen, hat die Katastrophe in Tschernobyl sowohl in der Natur als auch in den dort lebenden Menschen tiefe Wunden gerissen. Cruchten konzentrierte sich in seinem Film daher bewusst auf eine direkte, nahe und persönliche Darstellung. Schockierende Bilder hat der Film dafür nicht nötig. So entstand ein gefühlvoller Film, der nicht nur emotional, sondern auch ästhetisch zu überzeugen weiß und das Grauen der Vergangenheit wieder ins Bewusstsein rückt.

Das starke Porträt wurde für Luxemburg in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" für die Oscars 2017 eingereicht.

Heute im TV: Das Gebet
Sender: arte
Zeit: 23:25 Uhr

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