Der kleine Lord - Lieblingsweihnachtsfilm der Deutschen

23.12.2011 - 14:50 Uhr
Der kleine Lord und sein Großvater - ein kleines Weihnachtswunder
Norman Rosemont Productions
Der kleine Lord und sein Großvater - ein kleines Weihnachtswunder
Alec Guiness und dieser kleine, blonde, etwas zu süße Knabe – die 1980er Verfilmung des gleichnamigen Romans wurde zum Weihnachtsklassiker schlechthin. Alljährlich flimmert dieses Schmachtwerk über die Bildschirme der BRD.

Der kleine Lord ist nicht unbedingt das, was wir einen Welterfolg nennen können. Doch der britische Fernsehfilm ist dank einer moviepilot-Umfrage der beliebteste Weihnachtsfilm der Deutschen, selbst auf der englischen Wikipedia trägt dieser rührselige Film diesen Titel. Wie hat Regisseur Jack Gold es mit der sechsten Verfilmung des Kinderbuch-Klassikers von Frances Hodgson Burnett zu einer solchen Popularität in Deutschland geschafft?

Der Film erzählt die Geschichte des Amerika-hassenden Misanthropen Earl von Dorincourt (Alec Guinness). Weil Erbnot am Mann ist, holt er seinen amerikanischen Enkel Ceddie Errol (Ricky Schroder) zu sich ins Schloss und plant, aus ihm einen hinnehmbaren Nachfolger zu machen. Eigentlich möchte er den Knaben zurechtbiegen, doch schon bald zeichnet sich ab, dass der lebensfrohe blonde Yankee ein gutes Händchen für den Alten hat.

Zunächst ist da einmal Alec Guinness. Er schafft es, dem zurückgezogenen Earl von Dorincourt einen Mix aus Ironie, Sarkasmus und Verbitterung ins Gesicht zu legen und dabei doch nie ganz kalt zu wirken. Zwar verläuft seine Entwicklung zur Menschenliebe durch den kleinen Lord nur langsam, doch die Chemie zwischen dem jungen Rick Schroder als herzerwärmend vorlauter Yankee Ceddie Errol und dem alten Guinness stellt sich schon mit der ersten Begegnung ein. Der gefasste, lang gewachsene Earl und der neugierige, kleine Blondschopf sehen zusammen einfach großartig aus.

Die Klarheit der Bilder ist ein anderer Vorteil der Verfilmung. Der Fernsehfilm wählt unprätentiöse Einstellungen, die aber immer wieder durch einfache und wirksame Konstellationen bestechen. Als Ceddie Errol das erste Mal das Schloss betritt, trifft er seinen aristokratischen Großvater im Sessel an, auf dem Boden liegt der riesige Hund Dougle. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Großvater zieht der blonde Zwerg mit dem übergroßen Hund ab, der ihm sofort willig folgt, obwohl der knorrige Großvater vorher betont hatte, dass er keine Fremden mögen würde. Set-Design und Bildkompositionen in Der kleine Lord sind stets mit einer unaufgeregten psychologisch-poetischen Dimension begleitet.

Wer sich diesen sympathischen Film über das schöne Potential der Menschenliebe auch dieses Jahr zu Gemüte führen möchte, um die Weihnachtstage auch wirklich friedliche zu überstehen:

Was: Der kleine Lord
Wann: 20:15
Wo: ARD

Was läuft bei euch heute im Fernsehen?

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