Dieser Tage starten gleich zwei Filme in den deutschen Kinos, die sich der griechischen Mythologie widmen. Mit Hercules und The Legend of Hercules stehen uns zwei Verfilmungen der berühmten Sage um den Göttersohn ins Haus. Damit setzt Hollywood einen neu erwachten Trend fort, der sich seit wenigen Jahren immer weiter ausbreitet. Dieses Jahr konnten wir bereits in 300: Rise Of An Empire und Pompeii 3D leichtbekleidete Birkenstock-Fans bewundern. Das Genre erlebte in den 1950er und -60er Jahren seine Blütezeit und scheint nun mit aller Wucht zurück zu kommen. Plötzlich sind die halbnackten Lendenschurzträger wieder total en vogue und wir erleben eine Renaissance des Sandalenfilms. Warum das beinahe vergessen geglaubte Genre gerade jetzt seinen zweiten Frühling erlebt, versuche ich im Folgenden näher zu beleuchten.
Was bisher geschah…
Dabei waren wir alle schon einmal kurz davor. 2000 traute sich Ridley Scott einiges, als er Gladiator ins Kino brachte und hatte Glück: Der Film mit Russell Crowe funktionierte überraschend gut und lockte viele Zuschauer ins Kino. Wahrscheinlich auch deshalb erblickten 2004 mit Troja und Alexander gleich zwei weitere große Sandalenfilme das Licht der Welt. Trotz gehöriger Starpower (Brad Pitt, Colin Farrell, Angelina Jolie) und Regisseuren wie Oliver Stone erfuhren die Filme zwar durchaus Anerkennung, traten aber nicht gerade eine Welle nachfolgender Trittbrettfahrer los. Was an sich nichts Schlechtes sein muss, aber natürlich oft passiert, wenn bestimmte Dinge erfolgreich sind. Da liegt wohl auch der Hund begraben: Beide Filme waren große finanzielle Reinfälle und spielten ihre immensen Produktionskosten nicht oder nur knapp wieder ein.
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Ganz im Gegensatz zu 300, der nur zwei Jahre später die Kinoleinwände enterte. Durch den sehr speziellen Look und die Inszenierung schaffte es Zack Snyder, mehr als das Doppelte seiner Produktionskosten wieder rein zu holen. 300 funktionierte auch nicht wie ein klassischer Sandalenfilm, sondern bestach durch seine unglaublich durchgestylten Action-Sequenzen. Die Zuschauer durchlebten hier kein langatmiges Historien-Epos: Statt dem Mief der Jahrhunderte atmet 300 modernste Technik und eine grundlegend andere Herangehensweise. Der Film wurde nicht für Sandalen-Fans gedreht, sondern für Menschen, die gern Actionfilme sehen. Genau so funktioniert 300 dann auch beinahe perfekt. Es gibt neben der brachialen Story und den stahlharten Photoshop-Kriegern literweise Blut und kaum historisch korrekte Fakten in der Comicverfilmung.