Disney verliert die Geduld: Nach Star Wars wird jetzt Indiana Jones ausgebaut

12.01.2021 - 10:50 UhrVor 3 Jahren aktualisiert
Harrison Ford als Indiana Jones
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Harrison Ford als Indiana Jones
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Das Star Wars-Universum hat sich nach und nach von Harrison Fords Han Solo verabschiedet. Nun will Disney die Indiana Jones-Reihe ohne ihren Star ausbauen.

Als Star Wars 7: Das Erwachen der Macht in die Kinos kam, war es Harrison Ford, der von den alten Held*innen der Sternensaga am prominentesten vertreten war. Nach und nach verabschiedete sich das Franchise jedoch von dem Star, nicht zuletzt durch die Einführung einer jungen Version, verkörpert von Alden Ehrenreich. Wie es aussieht, verfolgt Disney eine ähnliche Strategie bei Indiana Jones.

Indiana Jones: Ersetzt Chris Pratt in Zukunft Harrison Ford?

Ausgehend von einem Scoop des gut vernetzten Insiders Daniel Richtman (via Comic Book ) soll Chris Pratt in Zukunft den Hut des legendären Archäologen aufsetzen und sich mit der Peitsche durch ein neues Abenteuer schwingen. Derartige Gerüchte hat es in der Vergangenheit oft gegeben, auch konkret mit dem Namen Chris Pratt. Bisher wurden sie hartnäckig dementiert, erst kürzlich etwa von Frank Marshall.

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"Es gibt nur einen Indiana Jones und das ist Harrison Ford", versicherte der Produzent der Reihe vor wenigen Wochen gegenüber Den of Geek . Der Scoop von Richtman ist dennoch interessant, weil er mit weiteren Informationen zum Ausbau des Franchise aufwartet.

Hier die wichtigsten Punkte zur Indiana Jones-Zukunft auf einen Blick:

  • Indiana Jones 5 ist der letzte Teil mit Harrison Ford in der Hauptrolle
  • Der Film soll mehrere Spin-off-Filme und -Serien vorbereiten
  • Es handelt sich um Live-Action- und Animationsprojekte
  • Diese sind nicht nur fürs Kino, sondern auch für Disney+ bestimmt
  • Chris Pratt könnte in diesem Zuge zum jungen Indy werden
Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels

Vor allem eine Sache kommt vertraut vor: Die Übergabe von Hut und Peitsche an die nächste Generation. Denn das haben George Lucas und Steven Spielberg bereits 2008 in Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels mit Shia LaBeouf versucht, allerdings ohne bleibenden Erfolg. Die Reihe ist danach wieder eingeschlafen.

Das führt zur Frage: Was hat Disney mit Indiana Jones vor?

Vor neun Jahren übernahm der Konzern die Produktionsfirma Lucasfilm und kündigte neue Kinofilme zu Star Wars und Indiana Jones an. Während das Weltraummärchen seit Das Erwachen der Macht beständig ausgebaut wird (fünf Filme und eine Realserie sind bis dato erschienen, über zehn weitere Star Wars-Projekte befinden sich in Entwicklung), hat Indiana Jones 5 kaum erkennbare Fortschritte gemacht.

Nach Star Wars will Disney Indiana Jones massiv ausbauen

Wenn die Fortsetzung im Juli 2022 in die Kinos kommt, hat das Projekt eine über zehnjährige Entstehungsgeschichte hinter sich. Das ist eine erstaunlich lange Zeit, wenn wir bedenken, dass es in Hollywood aktuell nichts Wertvolleres als etablierte Marken gibt. Doch der Film entpuppte sich als unerwartetes Sorgenkind, was dazu führte, dass sogar Regisseur Steven Spielberg Indiana Jones 5 den Rücken kehrte.

Einer der Hauptgründe dafür ist das Drehbuch. Zuerst sollte es David Koepp schreiben, danach Jonathan Kasdan. Offenbar herrschte große Uneinigkeit über die Ausrichtung des Films, sodass James Mangold, der als Regie-Ersatz engagiert wurde, nun einen ganz neuen Ansatz für Indiana Jones 5 mitbringt. Und dieser Ansatz könnte der Schlüssel zur massiven Expansion sein, wie ihn Richtman in seinem Scoop beschreibt.

Jäger des verlorenen Schatzes

Disney trennt sich zunehmend von der alten Garde und macht die Abenteuerreihe fit für eine neue Generation an Zuschauer*innen. Dass es nie bei einem letzten Indiana Jones-Film mit Harrison Ford bleiben würde, dürfte von Anfang an klar gewesen sein. Nach zehn Jahren des Wartens will Disney endlich Ergebnisse sehen. Alles deutet daraufhin, dass Teil 5 eine Startrampe für die Zukunft des Franchise wird.

Für Disney+ ist Indiana Jones eine wertvolle Marke

Dieses Vorgehen erinnert an Star Wars. Aus der ersten Live-Action-Serie, The Mandalorian, sind gleich drei Spin-offs hervorgegangen. Besonders spannend: Dadurch hat sich der Fokus von Star Wars für die nächsten zwei Jahre komplett auf Disney+ gerichtet. Es liegt auf der Hand, dass Disney dort auch mit Indiana Jones als Marke auftrumpfen will, um neue Abos zu gewinnen und bestehende durch frischen Content zu binden.

Blicken wir über die Disney-Grenzen hinaus, lässt sich die Taktik bei Warner Bros. erkennen, wo in Zukunft zu jedem neuen DC-Kinofilm ein Spin-off für den Streaming-Dienst HBO Max entwickelt werden soll. Den Anfang machen The Suicide Squad und The Batman, deren Spin-off-Serien bereits grünes Licht erhalten haben. Dass das auch bei Indiana Jones funktionieren kann, hat die Reihe schon vor 30 Jahren bewiesen.

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug

Nachdem die ursprüngliche Trilogie im Kino abgeschlossen war, brachte George Lucas mit Die Abenteuer des jungen Indiana Jones die Vorgeschichte ins Fernsehen. Eine Erweiterung der Mythologie ist also definitiv möglich. Als größtes Problem gestaltet sich die Zielgruppe, die Disney ansprechen will. Wie knifflig die Navigation zwischen verschiedenen Fan-Generationen ist, haben die jüngsten Star Wars-Filme gezeigt.

Disney, Indiana Jones 5 und der letzte Nostalgie-Bonus

Alte Fans versöhnen, neue Fans gewinnen: Disney steht ein Balanceakt bevor, der insbesondere durch Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels erschwert wird. Trotz einzelner Verteidiger*innen ist der Film nicht als ebenbürtiger Nachfolger der Originaltrilogie in den Kanon eingegangen.

Aus der Perspektive von Disney kann allerdings nicht länger gewartet werden, um den perfekten Indiana Jones-Film zwischen Fan-Erwartungen und kreativen Ansprüchen zu finden. Mit jeder weiteren vergehenden Minute liegt ein lukratives Franchise brach - inklusive der gewaltigen Einnahmen durch Merchandising und Themenparks.

Die letzte Harrison Ford-Rückkehr stellt für Disney die einmalige Chance dar, um im Windschatten des Nostalgie-Bonus das Fundament für eine neue Indy-Ära zu legen. Dann übernimmt die nächste Generation. Lucas und Spielberg sind bereits weg. Es dauert nicht mehr lange, bis Disney die Indy-Reihe komplett kontrolliert und nach seinen eigenen Vorstellungen gestaltet.

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Was erhofft ihr euch in Zukunft von der Indiana Jones-Reihe?

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