Dogtooth - Beklemmendes Drama aus Griechenland

06.12.2014 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
DogtoothI-On New Media
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In Dogtooth werden wir Zeuge einer krankhaften und bizarren Erziehungsmethode, die sowohl schockiert als auch fesselt. Die griechische Produktion war für den Auslands-Oscar nominiert und läuft heute um 22 Uhr auf EinsFestival.

Horror muss nicht immer bedeuten, dass Blut spritzt oder Monster ihr Unwesen treiben. Auch in dem griechischen Drama Dogtooth von 2009 herrscht das blanke Grauen und das ganz ohne diese Zutaten. Hier blicken wir nicht in ein schauriges Spukschloss, sondern in den Alltag einer Familie, die alles andere als normal ist. Mit geradezu beängstigender Ruhe inszenierte Regisseur Giorgos Lanthimos einen beklemmenden Film, der sogar für den Auslands-Oscar nominiert war.

Worum geht es in Dogtooth?
Abgeschottet von der Außenwelt werden zwei Töchter und ein Sohn ganz im Sinne der reichen Eltern erzogen. Den pubertierenden Jugendlichen wird dabei ein verqueres Weltbild voller Lügengeschichten vermittelt: Die Welt hinter der Gartenhecke ist angeblich ein böser und gefährlicher Ort und gewohnten Begriffen des Alltages werden neue Bedeutungen zugesprochen. Das Familienleben ist geprägt von emotionsloser Disziplin und den unschuldig-perversen Spielen der drei Geschwister, die sich damit die Zeit vertreiben. Die scheinbar perfekte Idylle erhält erste Risse, als die Töchter und der Sohn sich die Frage stellen, was wirklich hinter der Gartenhecke liegt.

Cinemorphin  zieht ein passendes Fazit zum Film:

Mit einer Kreativität im Plot, die seinesgleichen sucht, und einer Erzählweise, die perverser und zugleich steriler nicht sein könnte, schafft es Giorgos Lanthimos ein perfides Drama über (Fehl-)Erziehung über die Grenze der Konditionierung hinaus, menschliche Abgründe und die Wichtigkeit einer äußeren Sozialisation auf den Zuschauer loszulassen, das dieser allzu schnell wohl nicht mehr vergessen wird.


Dogtooth ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Denen, die sich jedoch darauf einlassen, sei versprochen, dass sich das Einschalten definitiv lohnt. Es sollte sich nur darauf eingestellt werden, dass der Film einen nicht so schnell wieder loslässt.

  • Was? Dogtooth
  • Wo? EinsFestival
  • Wann? 22 Uhr

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