Facelifting misslungen: Ein Fall für zwei bot müden Krimi für Nervenschwache

06.06.2009 - 07:00 Uhr
ZDF
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Die Geiselentführung einer reichen Unternehmergattin in Ein Fall für zwei: Das Ultimatum sollte laut ZDF zu einer Neuauflage der Serie führen. Tatsächlich boten Fall und Inszenierung Spannung auf Sparflamme.

Eine Neuauflage mit schnelleren Schnitten und härterer Spannung hatte das ZDF für diesen 1. Fall der 29. Staffel mit dem Frankfurter Duo Matula/Lessing versprochen. Die Bilanz der einstündigen Krimiepisode des gestrigen Abends jedoch fällt ernüchternd aus: Das Facelifting des Urgesteins Matula ist gründlich misslungen. Weder bot die Geiselnahme einen innovativen Twist, noch agierten die Hauptfiguren außerhalb der Eindimensionalität. Was blieb war eine lahme, uninspirierte Inszenierung. Auch wenn diese sicherlich seit dem Beginn der Serie im Jahr 1981 im Tempo angehoben wurde, blieb ein-fall-fuer-zwei-das-ultimatum weit hinter den Sehgewohnheiten eines jüngeren Publikums und dem Moderniesierungs-Versprechen des Senders zurück. Eine Stunde, die sich Krimifans hätten schenken können.

Seit 28 Jahren läuft Ein Fall für Zwei im ZDF-Programm, seit 9 Jahren nun ermittelt Privatdetektiv Matula (Claus Theo Gärtner) gemeinsam mit dem Anwalt t Dr. Markus Lessing (Paul Frielinghaus) in der Hessischen Großstadt. Diesmal eilten die beiden Partner dem Unternehmer Wolf Heidegger (Jan-Gregor Kremp) zu Hilfe, dessen Ehefrau Viola (Aglaia Szyszkowitz) entführt wurde. Eben noch in einer tiefen Ehekrise, schweißt die neue Stresssituation das Paar wieder zusammen. Da Heidegger ein möglicherweise tödlicher Herzinfarkt droht, übernehmen der sonnengebräunte ewige Jüngling Matula und sein juristischer Partner Lessing die Geldübernahme. Als Entführer stellt sich nach einigen verfehlten Verdächtigungen der Sohn des ehemaligen Geschäftspartners von Heidegger heraus, der ihn für den Tod seiner Eltern verantwortlich macht. Durch Matulas und Lessings beherztes Eingreifen und ihre einzigartige Kombinationsgabe kann Frau Heidegger schließlich gesund geborgen werden.

Um diesen Staffelauftakt wirklich zu einem Neuanfang zu machen, hätte die gewohnt langsame (und gründliche!) Arbeitsweise der Ermittler im Fall für Zwei mutiger modernisiert werden müssen, beispielsweise mit schnelleren Schnittfolgen und alternierenden Kameraeinstellungen. Tatsächlich wurden etliche Nebenfiguren eliminiert, Veteranen wie die Sekretärin Helga durch jüngere Darstellerinnen ersetzt und bekannte Darsteller wie Jan-Gregor Kremp herangezogen. Wirklich “frisch” wirkt das Ganze dann aber doch nicht. Eher wie billiges Parfum auf einem Mann, der sich mit fast 70 noch die Haare blondiert und zuviel Zeit im Sonnenstudio verbringt.

Ein Fall für Zwei? Eher: Ein Satz mit X.

Mehr Informationen zur Serie in unserem Fernsehprogramm.

Und was meint ihr: Konnte die neue Folge ein-fall-fuer-zwei-das-ultimatum eine Neuauflage der Serie erreichen?

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