Bechdel-Test: Frauen im Hollywood-Kino 2013

06.01.2014 - 09:24 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Taffe Mädels
20th Century Fox
Taffe Mädels
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Wie steht es eigentlich um die weiblichen Charaktere im letztjährigen Blockbuster-Kinojahr? Vocativ nahm sich die 50 erfolgreichsten Filme 2013 vor und unterzog sie dem bekannten Bechdel-Test mit überraschenden Ergebnissen.

Der Bechdel-Test ist ein nützliches, wenn auch kritisch zu bewertendes Werkzeug, um einen Blick darauf zu werfen, inwieweit Hollywood wert auf weibliche Charaktere legt, statt sie in die untergeordneten Rollen zu drängen. Der Bechdel-Test wurde nach der Zeichnerin Alison Bechdel benannt, die ihn 1985 in einem Comic-Strip einführte. Dieser Test verlangt, dass mindestens zwei weibliche Figuren existieren, diese müssen miteinander reden und zwar über etwas anderes, als Männer. Vor allem letzteres scheint immer wieder Probleme zu bereiten, denn es ist ein gern gesehener Trick, weibliche Charaktere in die Geschichte mit einzubinden, diese dann jedoch nichts weiter tun, als die Fähigkeiten und Eigenschaften des männlichen Helden zu unterstreichen.

Mehr: Die Frau als zweite Geige im Hollywood-Blockbuster

Die Webseite Vocativ nahm sich nun die 50 erfolgreichsten Filme 2013 zur Brust und unterzog sie dem Bechdel-Test. Zur Überraschung konnten mehr Filme den Test erfolgreich absolvieren als durchzurasseln. Sie haben zusammen 4,22 Milliarden Dollar einspielen. Ein erfreuliches Zeichen?

Nicht ganz, denn wenn selbst ein Film wie Man of Steel den Test ohne weiteres besteht, lässt dass die Vermutung zu, dass der Test nur als sehr grobes Werkzeug herhalten kann. Das beste Beispiel in der Liste der 50 Filme ist wohl Taffe Mädels, der mit endlos-Plaudereien der beiden Hauptdarsteller Sandra Bullock und Melissa McCarthy aufwarten kann, die sich vor allem um ihren Job und fast nie um Männer drehen. Wenn wir uns dahingehend jedoch Gravity angucken, der den Test nicht bestehen konnte, da nur eine einzige Frau existiert, die jedoch hier den kompletten Film trägt, dann werden die Schwächen dieses Test ganz eindeutig.

Am Ende bleibt die Frage: Wer erzählt eigentlich die Geschichten in der Traumfabrik? Die Top 50 offenbart ein trauriges Bild, denn nur eine einzige Frau konnte sich in der Liste behaupten. Jennifer Lee saß als Co-Regisseurin beim Disney-Hit Die Eiskönigin – Völlig unverfroren auf dem Stuhl. Die restlichen Filme sind durch die Bank weg Männerdomänen und auch wenn sich im vergangenen Jahr viele Filme Frauencharakteren widmete, so scheint es hinter der Kamera immer noch an weiblicher Power zu mangeln. Vielleicht erkennt Hollywood, dass sich die Damen nicht nur auf der Leinwand, sondern auch auf dem Regiestuhl gut machen.

Was haltet ihr von dem Blockbuster-Bechdel-Test?

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