"Fühlte sich ein bisschen illegal an": MaXXXine-Regisseur Ti West verrät alle Geheimnisse über den größten Film seiner Karriere

12.07.2024 - 20:49 UhrVor 3 Monaten aktualisiert
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Mit MaXXXine liefert Ti West den fulminanten Abschluss seiner X-Trilogie ab. Im Interview spricht der Regisseur über die Entstehungsgeschichte der unerwarteten Horror-Reihe.

Für die meisten Filmschaffenden war die Corona-Pandemie ein Albtraum. Dreharbeiten wurden unterbrochen und die Produktionsbeteiligten nach Hause geschickt. Monatelang herrschte Ungewissheit, ob sich die Industrie jemals wieder erholen wird. Ein Regisseur war jedoch so produktiv wie nie zuvor in seiner Karriere: Ti West, bekannt für meisterhafte Horror-Filme wie The House of the Devil und The Innkeepers.

Seit dem 2016 erschienenen Western In a Valley of Violence hatte West allerdings keinen neuen Film ins Kino gebracht. Stattdessen hielt er sich als Gast-Regisseur bei diversen TV-Serien über Wasser und Genre-Fans fürchteten, eine der aufregendsten Horror-Stimmen verloren zu haben. Doch dann lieferte er 2022 mit X einen richtig starken Slasher ab und schickte ein halbes Jahr später das heimlich gedrehte Prequel Pearl hinterher.

Eine beachtliche Erfolgsgeschichte in einer Zeit, in der jedes Studio versucht, ein neues Film-Universum aus dem Boden zu stampfen. Bei West hat es sich einfach ergeben. Nun bringt er mit MaXXXine den Abschluss dieser ungewöhnlichen wie unerwarteten Trilogie auf die große Leinwand. Anlässlich des Kinostarts haben wir mit dem Filmemacher über die Entstehungsgeschichte und das große Finale der X-Saga gesprochen.

Moviepilot: Wie geht es dir?

Ti West: Gut. Ich muss echt sagen: Wir reisen mit dieser Pressetour durch die ganze Welt und nichts kann mit der Effizienz von Deutschland mithalten. Alles ist perfekt geplant und alle sind immer pünktlich. Das weiß ich sehr zu schätzen. Sogar am Flughafen, als ich heute angekommen bin, ging alles zügig über die Bühne.

Ich kann dir versichern, dass das nicht immer der Fall ist.

[Lacht]. Lass mich in diesem Traum leben.

Ist es das erste Mal, dass du so eine große Pressetour machst?

Nein, aber ich habe schon lange keine mehr in Person gemacht. Zoom hat das irgendwie ruiniert. Nachdem ich die Arbeit an diesen drei Filme abgeschlossen hatte, wollte ich aber unbedingt raus, um zu sehen, wie das Publikum im Kino reagiert. Man beendet nicht alle Tage eine Trilogie. Das wollte ich feiern – und zwar auf dem traditionellen Weg.

Ich finde auch, dass sich MaXXXine nach dem Erfolg der ersten beiden Teile wie eine Siegerrunde anfühlt. Hattest du von Anfang an eine Trilogie im Kopf?

Zuerst war der Plan, nur einen Film zu drehen. Das haben wir 2021 in Neuseeland getan. Aufgrund der Pandemie waren wir eine der wenigen Produktionen, wenn nicht sogar die einzige auf der ganzen Welt, die damals drehen durfte und konnte. Mir war klar, dass wir sehr großes Glück hatten, und deswegen wäre es für mich eine vertane Chance gewesen, nur einen Film zu drehen. Wenn wir schon das Privileg haben, das sonst gerade niemand in der Industrie hat, wollte ich es nutzen. Also habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, wie wir zwei Filme hintereinander drehen können. Wir hatten die Visa und die Sets. Und da Mia [Goth] in X auch Pearl spielt, kam ich auf die Prequel-Idee.

Hat A24 das einfach so durchgewunken?

A24 war durchaus angetan von der Idee. Sie waren sich aber unsicher, ob ich das wirklich ernst meine. Da ich zwei Wochen in Quarantäne war, habe ich Mia einfach gefragt, ob sie mit mir das Drehbuch schreiben will. Zwei Wochen später haben wir das fertige Drehbuch eingereicht und grünes Licht erhalten. A24 meinte: "Okay, wir machen den Film und wenn er erfolgreich ist, kannst du noch einen machen."

Pearl ist also in nur zwei Wochen entstanden?

Ja, aber ich hatte schon ein paar Ideen. Ich wusste, wie Pearls Geschichte in X enden wird und dass sie davor ein schreckliches Leben auf der Farm hatte. Genauso wie in X, wo das Kino der 1970er Jahre eine wichtige Rolle spielt, wollte ich, dass die Figuren in Pearl vom Kino ihrer Zeit beeinflusst werden – also dem Kino der 1910er Jahre. Das war zufällig auch die Zeit der Spanischen Grippe. Ich kann dir sagen, es ist ein sehr seltsames Gefühl, so eine Geschichte zu schreiben, während man selbst eine Pandemie durchlebt.

Was hättest du gemacht, wenn A24 den Film abgelehnt hätte?

Wenn das Drehbuch A24 nicht gefallen hätte, dann hätten wir zumindest eine großartige Hintergrundgeschichte für Mia gehabt, die in X so oder so Pearl gespielt hätte. Aber zum Glück haben sie den Film durchgewunken. Nicht zuletzt mussten keine neuen Sets gebaut werden, weil wir die alle schon von X hatten.

Stimmt es, dass du Pearl mit der Crew von Avatar 2 gedreht hast?

Die hatten gerade Pause, weil James Cameron den Film in der Postproduktion fertiggestellt hat und aufgrund der Pandemie sowieso niemand arbeiten konnten. Es gab kein anderes Filmprojekt, da zu der Zeit gedreht wurde – außer unseres. Sie kamen also und fragten, ob sie bei Pearl mitmachen können. Das sind wirklich die besten Leute in der Branche. Sie waren auch ganz froh, ausnahmsweise nicht nur mit Greenscreens und Wassertanks zu arbeiten, sondern einen Film in echter Umgebung zu drehen.

MaXXXine fühlt sich deutlich größer an als X und Pearl. Hattest du beim Dreh mehr Budget und Möglichkeiten als bei den Vorgängern?

Der Film war auf alle Fälle teurer als die ersten beiden Teile zusammen. Im Verhältnis zu anderen Filmproduktionen ist das nicht viel, aber für mich war es das definitiv. Für X haben wir ein kleines Stück Texas in Neuseeland nachgebaut. Pearl war billiger, weil wir die Vorarbeit schon geleistet hatten. Jetzt gehen wir in die Straßen von Los Angeles und in die 1980er Jahre. Der Dreh ist länger und komplizierter. Und in den Staaten kostet alles mehr. Aber man sieht den Unterschied. Lass uns hier eine Straße dekorieren und hier etwas hinbauen – das war auf einmal alles möglich. Das Drehen an sich hat sich aber nicht verändert. Du hast nie genug Zeit und Geld.

Wie dreht man eine Szene mitten auf dem Hollywood Boulevard?

Es ist schwer, sehr schwer. Man muss sich die Erlaubnis einholen und alles organisieren. Wir hatten insgesamt vier Nächte, in denen wir das Gebiet, in dem wir gedreht haben, absperren konnten, und die Leute waren nicht begeistert. Viele Gespräche gingen in die Richtung: "Können wir das nicht woanders drehen?" Und ja, das wäre möglich gewesen. Aber mir war es sehr wichtig, im Bauch der Bestie zu drehen. Das macht einen großen Teil des Films für mich aus. Hollywood hat einfach eine ganz eigene Atmosphäre.

Wie kann ich mir das genau vorstellen? Habt ihr einen ganzen Block abgesperrt oder nur einen Straßenabschnitt?

Wir haben nur einen kleinen Bereich abgesperrt. Große Einstellungen konnten wir trotzdem drehen, etwa wenn Maxine mit ihrem Auto vorfährt und man das Getümmel in den Straßen sieht. In dieser Aufnahme wirkt alles, als wären wir direkt in den 80ern, aber die Wahrheit ist: Wenn du links und rechts nur einen Schritt weitergehst, verschwindet die Illusion und wir befinden uns wieder im Los Angeles der Gegenwart. Das musste bis aufs kleinste Detail geplant werden. Am Ende des Tages ist alles ein Wettlauf gegen die Zeit.

Ihr bewegt euch nicht nur durch die Straßen von Los Angeles, sondern auch die Universal Studios. Wie hat das funktioniert?

Ich wollte unbedingt diese Studio-Backlot-Atmosphäre einfangen, als wäre Hollywood eine eigene Figur in dem Film. Zuerst mussten wir uns aber auch hier die Erlaubnis einholen und alle logistischen Fragen klären. Das Drehen war aber gar nicht so schwer. Dafür sind die Kulissen ja da. Wir konnten einfach in die Western-Straße gehen und die Fake-New-York-Häuser nutzen. Die einzige Ausnahme war das Psycho-Haus, denn dort wird für gewöhnlich nie gedreht. Unser Film hatte aber einen sehr guten Grund dafür.

Ich liebe auch den Moment, wenn sie in das Haus rennt, und du denkst, du kennst es von innen, aber plötzlich ist da nur eine Fassade und Maxine hat nicht wirklich irgendetwas zum Verstecken. Das war wirklich eine geniale Szene.

Danke.

Wie fühlt es sich an, mit so einer ikonischen Kulisse zu arbeiten?

Sehr seltsam. Es war wirklich total surreal, dort einen Film zu drehen. Wir mussten uns dafür sogar eine Sondererlaubnis einholen. Also nicht nur von Universal, sondern auch vom Hitchcock Estate. Irgendwie haben wir es aber geschafft.

Gab es bestimmte Auflagen, was ihr dort filmen dürft?

Vermutlich. [Lacht]. Ich bin mir sicher, wenn wir gefragt hätten, wären jede Menge Auflagen auf uns zugekommen. Als ich das erste Mal in das Haus gegangen bin, habe ich so viele Dinge angefasst, die ich vermutlich niemals hätte berühren dürfen. Normalerweise siehst du das Haus nur von außen, wenn du bei der Studiotour mit der Tram vorbeifährst, aber plötzlich stehst du in der Filmgeschichte. Hier haben sie Psycho gedreht. Niemand darf hinter die Absperrung. Du gehst nicht einfach die Treppen hoch und schaust durch das Fenster. Das fühlte sich ein bisschen illegal an.

Die nächste Location, die für mich herausgestochen ist, war das Hollywood Sign. Konntet ihr das Finale tatsächlich da oben drehen?

Wir haben es versucht, aber es hat leider nicht geklappt. Sie wollten uns keine Erlaubnis geben, weil das in der Nachbarschaft ungern gesehen ist. Und ehrlich gesagt ist es auch ziemlich gefährlich, dort zu drehen, weil der Abhang sehr steil ist. Es wird so gut wie nichts dort gedreht, erst recht nicht, wenn es sich um Nachtdrehs mit Pistolenschüssen handelt. Das kann ich auch verstehen. Also haben wir Teile des Hollywood Sign nachgebaut und auf einen anderen Hügel gesetzt, um das Ende des Films zu drehen.

Wie fühlt es sich an, das Hollywood Sign mit Blut zu beschmieren?

Das war ziemlich cool. Diese Szene, in der Bobby [Cannavale] sagt, dass er ein Schauspieler hätte werden können und mit letzten Kräften seine blutverschmierte Hand zum Hollywood Sign ausstreckt, war mir sehr wichtig. Ich wollte bei dieser Szene unbedingt alles richtig machen. Es ist einer meiner Lieblingsmomente im Film.

Warum war dir der Moment so wichtig?

Das Hollywood Sign ist unglaublich ikonisch und steht für so viele verschiedene Dinge. Jede Figur in diesem Film strebt danach, jemand Bedeutendes zu sein. In Bobbys Fall ist es ein Polizist, der von der großen Schauspielkarriere träumt, aber er schafft es einfach nicht und dann findet er sich in den letzten Minuten seines Lebens im wahrsten Sinne des Wortes am höchsten Punkt von Los Angeles wieder. Er stirbt und erhält doch noch ein Stück von Hollywood. Ein sehr poetischer Moment, aber auch einer, der von schwarzem Humor getränkt ist. Ich fand das sehr berührend und ergreifend.

Wenn ich mir MaXXXine als Film über Hollywood anschaue, bin ich unschlüssig, ob er zu einem bitteren oder hoffnungsvollen Ende kommt. Mit welcher Note wolltest du das Publikum aus der X-Trilogie entlassen?

Ich finde, es ist ein optimistisches Ende, obwohl in der Geschichte viele Schattenseiten vorkommen. Zu der Zeit, in der der Film spielt, herrschte eine moralische Panik in den USA. Hollywood wurde von vielen Menschen verurteilt und verdammt. Natürlich gibt es die verwegenen Ecken. Gleichzeitig ist es dieser einzigartige, glamouröse Ort. Die Wahrheit dahinter ist universell: Es existiert nicht nur das Gute oder das Schlechte. Zynisch oder nihilistisch sollte der Film auf keinen Fall werden. Meine Absicht war es, von einer Figur zu erzählen, die alles versucht, um erfolgreich zu werden, und dann eine Reihe absurder Dinge erlebt. Trotzdem kann man sich mit ihr identifizieren, weil sich vermutlich alle Menschen wünschen, dass etwas in ihrem Leben anders wäre.

Um diese Geschichte zu erzählen, greifst du auf viele verschiedene Arten von Bildern zurück. Besonders prominent sind in MaXXXine die VHS-Bilder. Wie bist du zu diesem Look gekommen?

Ich habe bei allen drei X-Filmen mit verschiedenen Medien gearbeitet, um ein Stück von der Evolution des Kinos zu erzählen. MaXXXine bringt uns in die VHS-Welt und die wartet mit ihrer eigenen Ästhetik auf. Ich versuche immer, eine Atmosphäre zu schaffen, die der damaligen Zeit entspricht, und deswegen war die VHS-Ästhetik entscheidend. Darüber hinaus kann man mit dem gewählten Medium viel über die Figuren erzählen.

Was erzählt eine VHS-Kassette über die Figuren?

Bei dem Bösewicht wollte ich das Gefühl eines Snuff-Films erzeugen. Er benutzt das Equipment, das ihm zur Verfügung steht – also keine hochwertigen Hollywood-Kameras, sondern Dinge, die sich jeder Mensch kaufen kann, was die Sache nochmal unheimlicher macht. Da wir uns in einer Zeit befinden, in der viele verschiedenen Medien im Umlauf waren, verschwimmen zudem die Grenzen. Plötzlich taucht der Killer in den Nachrichten auf und rückt somit in die Nähe eines Hollywood-Stars. All das wollte ich abbilden, denn es zeigt, wie unterschiedlich das Showbusiness aussehen kann. Mal ist es ein Snuff-Film, mal ein Fernsehprediger, mal ein großer Hollywood-Blockbuster.

Welches Medium bevorzugst du nach deinen Erfahrungen bei den X-Filmen?

35 mm sind für mich nach wie vor das beste Medium. Selbst wenn ich wie bei diesem Film digital drehe, versuche ich, das Gefühl von 35 mm nachzustellen, aber nicht aus Nostalgie. Ich will das Publikum in eine bestimmte Zeit und an einen bestimmten Ort transportieren. Wenn ein Film, der in der Vergangenheit spielt, zu digital aussieht, merkt das dein Gehirn sofort, weil es diese Technologie damals noch nicht gab. Wir sind es gewohnt, diese Welt in anderen Bildern zu sehen. Alles andere fühlt sich falsch an.

Das erinnert mich an die Diskussionen zu Public Enemies von Michael Mann.

Ja, da ist digital das falsche Medium, weil der Film in einer Zeit spielt, die in unseren Köpfen ganz anders aussieht. Wenn plötzlich alles in gestochen scharfen Digitalbildern daherkommt, ist es schwer, sich auf eine Reise in die Vergangenheit einzulassen. Diese Herangehensweise kann natürlich auch funktionieren, aber in den meisten Fällen tut sie das nicht. Public Enemies ist ein sehr gutes Beispiel für diesen Konflikt.

Jeder der X-Filme hat einen bestimmten Charakter, der sich von Vorbildern aus der Filmgeschichte ableiten lässt. Bei X waren es die Slasher der 1970er Jahre, bei Pearl das Technicolor-Kino. Was hat dich bei MaXXXine inspiriert?

Ich hatte es auf diesen rauen, schmutzigen Hollywood-Look abgesehen, der im Kino kaum noch auftaucht. Neben alten Nachrichtensendungen und Dokumentationen habe ich mir Filme wie Vice Squad und Savage Streets angeschaut. Die haben genau das Gefühl vom Los Angeles der 1980er Jahre eingefangen, das ich in MaXXXine haben wollte. Ich bin aber nicht zu meiner Crew gegangen und habe gesagt, ihr müsst den und den Film schauen. Die einzige Ausnahme war der Giallo, weil das ein Genre ist, mit dem viele Menschen nicht vertraut sind. Also habe ich einige Bilder davon aufgehängt.

Von schwarzen Handschuhen und großen Augen?

Genau, mir ging es darum, ein paar Referenzpunkte zu schaffen, damit alle auf dem gleichen Stand sind. Wir drehen keinen Giallo, aber wenn ich ein Close-up von einem Auge will, müssen alle wissen, wie das am Ende aussehen soll. Heutzutage ist das wichtiger denn je, weil viele Crews auf TV-Serien konditioniert sind. Da fängt man schnell ein Bild ein und zieht weiter. MaXXXine sollte sich aber wie Kino anfühlen und dafür mussten alle handwerklichen Voraussetzungen geschaffen werden. Wenn wir ein Zoomobjektiv verwenden, das heute niemand mehr benutzt, muss ich sicherstellen, dass ich mit Menschen zusammenarbeite, die wissen, wie das funktioniert.

Auf welche Szene bist du am meisten stolz?

Bei dem Psycho-Haus denke ich mir immer wieder: "Wow, das ist so ein verrücktes Bild. Dass wir das in unserem Film haben!" Würde ich abends den Fernseher einschalten und diese Szene taucht plötzlich auf – ich würde ganz verdutzt gucken und mich fragen: "Was in aller Welt ist das für ein Film?" Außerdem mag ich alles, was mit Kevin Bacons Figur passiert, und das Bild von ihrer Hand am Ende. Das ist großartig geworden.

Der Film endet auch mit dieser verblüffenden Einstellung, wo die Kamera aus dem verruchten Hollywood aufsteigt, als wäre sie schwerelos, immer weiter. Wie bist du auf diese Schlussnote kommen?

Das war eine der aufwendigsten Szenen. Der Dreh war sehr teuer und kompliziert. Alle meinten: "Brauchen wir die Szene wirklich?" Aber ich wollte sie unbedingt im Film haben, um diese Trilogie mit einem holistischen Ende zusammenzuführen. Es sollte sich groß und episch anfühlen – wir fliegen wortwörtlich bis zu den Sternen.

Wie habt ihr das genau gedreht?

Es ist eine Mischung aus einer Drohnenaufnahme und CGI-Elementen. Wir starten mit der Drohne im Studio und steigen immer weiter auf, bis wir einen Punkt erreichen, den wir nicht überschreiten dürfen. Dann übernehmen die visuellen Effekte. [Die VFX-Firma] Stage 23 hat bei der Umsetzung wirklich großartige Arbeit geleistet. Und dann waren da noch die Leute von Ambulance, dem Michael Bay-Film. Der hat mich richtig umgehauen und ich sagte nur: "Wer hat die Drohnen da flogen? Ich brauche unbedingt diese Typen!" Wenn die so etwas können, kriegen sie auch das Ende von MaXXXine hin.

Eine letzte Sache, die mich nicht loslässt: Buster Keaton. Warum hast du ihn für die wohl schmerzvollste Szene des Films ausgesucht?

In MaXXXine gibt es viele Bezüge zu United Artists und den Hollywood-Stars dieser Zeit, von Theda Bara bis zu Charlie Chaplin. Ich wollte nicht jemanden wie Chaplin nehmen, den alle kennen. Wer also steht noch für diese Ära? Buster Keaton! Der hat in seinen Filmen sehr viele praktische Stunts gemacht hat und war seiner Zeit weit voraus. Ich fand die Idee sehr witzig, dass sich jemand so verkleidet und das macht, was er im Film macht, nur um herausfinden, dass sein Plan komplett nach hinten losgeht.

Stimmt, das klingt wie ein Missgeschick, das auch in einem Buster Keaton-Film passieren könnte, wenn man die Mordlust und Gewalt abzieht. Ich dachte mir nur, der arme Buster, was hat er dir angetan?

Ja, im Film ist es sehr übel. Aber ich bin mir aber sicher, dass es ihm von einem praktischen Standpunkt aus gefallen hätte.

MaXXXine läuft seit dem 4. Juli 2024 in den deutschen Kinos.

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