Game of Thrones: Nur eine Prequel-Serie kann uns nach der Enttäuschung retten

23.06.2019 - 08:10 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
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Die 8. Staffel Game of Thrones endete mit einer politischen Auflösung. Auf der Strecke blieb hingegen die Magie. Das ist der Grund, warum wir unbedingt eine Prequel-Serie brauchen.

Ich sage es ehrlich: Eigentlich mag ich Prequels und Prequel-Serien nicht. Nur sehr selten kommen Vorgeschichten an die Qualität von Originalen heran. Im Grunde fast nie. Im Fall meiner Lieblingsserie Game of Thrones bin ich hier aber zum ersten Mal anderer Ansicht. Denn uns wurde in der 8. und letzten Staffel zwar eine politische Auflösung geliefert, die Magie blieb dabei jedoch total auf der Strecke.

Deswegen brauchen wir jetzt unbedingt eine Prequel-Serie, vor allen Dingen auch, um Brans fragwürdiger Rolle in Game of Thrones zumindest noch in der Retrospektive ein bisschen Sinn zu verleihen. Der Drehbeginn ist eine gute Nachricht für jeden Game of Thrones-Fan.

Deswegen brauchen wir eine Prequel-Serie

  • Brans Rolle und sein Verhalten in Game of Thrones waren mysteriös und lassen uns ohne Erklärungen zurück.
  • Die magischen Aspekte und Prophezeiungen in Game of Thrones wurden gerade gegen Ende der Serie sehr stiefmütterlich behandelt.
  • Aufgrund des Stils der Bücher muss es einfach eine größere Hintergrundgeschichte zu den Weißen Wanderern geben.

Bran ist das große Mysterium von Game of Thrones

Bran (Isaac Hempstead-Wright) ist die erste Hauptfigur in Game of Thrones, durch deren Augen wir die Welt von Westeros in Buch und Serie betrachten und diese Figur ist es dann auch, die in der 8. Staffel schlussendlich auf dem Eisernen Thron landet. So weit, so gut - diese Entscheidung scheint direkt von Autor George R.R. Martin zu kommen. Nur war sein Weg zum Thron eben in den letzten Staffeln der Serie mehr als verwirrend und erklärungsbedürftig.

König Bran in Game of Thrones

Statt Erklärungen hat uns die Serie aber eher nach Antworten dürstend zurückgelassen. Es ist nicht so, dass ich der Meinung bin, dass Filme und Serien immer alles verdeutlichen müssen, aber bei so relevanten Entwicklungen wie Brans Aufstieg zur Macht, Westeros' allgemeiner Zukunft und der ganzen metaphysischen Bedrohung durch die Weißen Wanderer - einfach weggewischt durch einen Dolch - ist mir zu viel Mysterium zuwider.

Die magischen Elemente fehlen in Game of Thrones

Ich habe mir die Serie nicht 9 Jahre lang angesehen, um die magischen Fantasyelemente dann gar nicht beleuchtet zu bekommen. Politische Intrigen gibt es auch bei den Tudors oder den Medici, die Verbindung der Politik mit Drachen, Magie, Prophezeiungen und Zombies hat das ganze in Game of Thrones erst so einzigartig gewürzt.

Dass der Winter naht und die Wanderer eine Verbindung mit Bran haben, wurde ja von Anfang an auch in der Serie aufgebaut, bis hin zu seiner Reise hinter die Mauer zu den Kindern des Waldes und seiner Berührung durch den Nachtkönig.

Bran hat die Antworten nicht geliefert

Statt uns mehr über diese Verbindung zu lehren, hat Bran in den letzten Staffeln, mittlerweile ein apathischer dreiäugiger Rabe, jedoch nur ins Nichts gestarrt, keinerlei Fähigkeiten gewinnbringend genutzt und im Grunde überhaupt nichts gemacht oder auch nur an der Weiterentwicklung der Handlung mitgewirkt.

Die Verbindung zwischen Bran und dem Walker

Selbst wenn er alles vorhergesehen haben sollte, ist dies handlungstechnisch eine sehr billige Ausrede für seine schlussendlich nicht selbst verdiente Thronbesteigung. Er, der unser Tor in die magische Welt nördlich der Mauer sein sollte, hat uns die gewünschten magischen Antworten nicht geliefert. Deswegen brauchen wir jetzt ein Prequel, das uns diesbezüglich befriedigt.

Das Prequel The Long Night

Hierfür besteht noch große Hoffnung. Denn die Prequel-Serie, die als nächstes kommt, ist jene, die von Jane Goldman entwickelt wird, und die Martin selbst gerne The Long Night genannt hätte. Der Titel allein verweist darauf, dass die Serie uns die Antworten liefern könnte, die wir so dringend brauchen. Beispielsweise die wahre Hintergrundgeschichte der Weißen Wanderer.

Das Prequel soll 8000 Jahre vor den Geschehnissen aus dem Original spielen. Im Fokus stehen insbesondere die Ursprünge der gefürchteten Weißen Wanderer und die Beziehung der Kinder des Waldes zu den Menschen.

Was hat es mit dem Ritual der Kinder des Waldes auf sich?

Als zentraler Handlungsort fungiert abermals Westeros. Ausflüge in andere Teile der Game of Thrones-Welt wie Essos sind jedoch keineswegs ausgeschlossen, was Erklärungen zur Verbindung zwischen Azor Ahai und den Drachen des alten Valyria liefern könnte.

Weiße Wanderer sind keine Orks

Es passt nicht zu Game of Thrones, dass die Weißen Wanderer nur den puren bösen Drang haben, die Menschheit ohne jeden Grund zu vernichten. Sie sind nicht Tolkiens Orks aus Der Herr der Ringe, das hat der Autor in Buch und Serie immer wieder klar gemacht. Werden sie wirklich nur von einem reinen Vernichtungsgedanken getrieben? Es waren immerhin die Kinder des Waldes, nicht die Menschen, die sie erschaffen haben.

Was sind ihre wahren Motive?

Warum sollten sie also einen Groll gegen die Menschheit hegen? Dahinter muss einfach noch mehr stecken. Mögliche Erklärungen sind hierbei ein gebrochener Pakt zwischen Menschen und Weißen Wanderern oder eine geheime, familiäre Verbindung zu den Starks.

Das wollen wir in einem magischen Prequel sehen

Diese Dinge wollen wir ebenfalls ergänzend in einem magischen Prequel sehen:

  • Die Eisspinnen, die angeblich von den Weißen Wanderern während der ersten Langen Nacht geritten wurden.
  • Die wahren Fähigkeiten der Grünseher und die Geheimnisse der Wehrholzbäume.
  • Die Herkunft des Nachtkönigs und die Umstände, wie er zum Anführer der Weißen Wanderer wurde.
  • Was ist die Aufgabe des dreiäugigen Raben? Gab es so ein Wesen schon immer?
  • Was hat es mit der Opferung der Kinder durch Craster auf sich? Gibt es Verbindungen zur Nachtwache?

Die dunklen Starks in Game of Thrones

Eine dunkle Verbindung zwischen Weißen Wanderern und Starks durch einen Pakt des Letzten Helden mit den Wanderern oder Stark-Blut im Nachtkönig könnte auch das langweilige Pro-Stark-Ende etwas aufpeppen. Die überlebenden Starks Arya (Maisie Williams), Sansa (Sophie Turner) und eben Bran kommen doch sehr gut am Ende der 8. Staffel davon.

Die Stark-Glückspilze der 8. Staffel

Dabei bedeutet ein bittersüßes Ende, dass auch die (vermeintlich) gute Seite der Starks etwas für einen gemeinsamen Frieden opfern muss. Wie ironisch wäre es, wenn die Starks am Ende zwar gewonnen, jedoch selbst einst die zweite Lange Nacht und mit dem Nachtkönig einen der ihren getötet hätten? Besser dunkle Starks als diese unnötig hellen.

Was ist bereits zum Prequel bekannt?

Von anfänglich 5 entwickelten Prequel-Serien scheinen 3 noch aktuell in Planung zu sein, eine davon das Goldman-Projekt. In diesem Prequel werden u.a. Naomi Watts, Miranda Richardson, John Simm, Jamie Campbell Bower, Georgie Henley und Toby Regbo Rollen übernehmen.

Wann genau die Prequel-Serie oder eine ihrer Schwestern startet, ist derweil noch nicht bekannt. Mit The Long Night oder Bloodmoon und damit unseren magischen Antworten ist jedenfalls nicht vor 2021 zu rechnen. Die Dreharbeiten haben gerade erst in Nordirland begonnen.

Freut ihr euch auf ein magisches Game of Thrones-Prequel?

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