Gilmore Girls: Ein neues Jahr - Die 3. Folge im Recap

27.11.2016 - 08:50 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Musical-Vorsprechen in Stars Hollow
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Mit "Summer" schwingt sich Gilmore Girls: Ein neues Jahr zu ungeahnten Höhenflügen auf. Die bisher beste Folge hat alles: Drama, ein urkomisches Musical und ein lang erwartetes Wiedersehen mit unserem Lieblingsrebell.

Die Emotionen kochen über in der 3. Folge von Gilmore Girls: Ein neues Jahr. Nachdem "Winter" und "Spring" langsam dazu aufbauten, rast "Summer" mit reichlich Karacho auf das Finale des Revivals zu. Im Zentrum der Folge stehen Rorys (Alexis Bledel) Beziehungs- und Karriereprobleme, doch Lorelai (Lauren Graham) hat wie immer das letzte Wort und schließt mit einer überraschenden Entscheidung: Sie wird den Pacific Crest Trail entlang wandern, inspiriert von Der große Trip - Wild. Aber wie kommt es dazu? Starten wir von vorne: Schon seit der 1. Folge des Gilmore Girls-Revivals konnte man erahnen, dass Michel (Yanic Truesdale) sich nach Alternativen zu seinem Job im Dragonfly Inn umsieht. Lorelai hatte dies schon länger befürchtet, da sie Michel vergleichsweise wenig zahlen kann und er in ihrem Hotel keinerlei Aufstiegschancen hat. Nun werden Lorelais Ahnungen bestätigt: Bei einem Treffen in der "Secret Bar", die mittels Kulissen und Licht gekonnt versteckt wird, wann immer Taylor (Michael Winters) vorbeiläuft, erzählt Michel Lorelai von einem Angebot eines anderen Hotels. Lorelai wirkt mehr als bestürzt, schließlich kennt sie Michel noch aus der Zeit, als sie mit 16 anfing als Zimmermädchen zu arbeiten.

Ein Hotel führen ohne den garstigen, aber stets unterhaltsamen Michel - das kann sich Lorelai kaum vorstellen. Abgesehen davon ist auch Sookie (Melissa McCarthy) immer noch nicht aus ihrer Auszeit auf einer Farm zurück und Lorelai hat es bisher nicht übers Herz gebracht, einen anderen Koch fest einzustellen. Im Gegenteil, sie entließ sogar (echte) Starköche wie Roy Choi und Rachel Ray, die in "Winter" und "Spring" kurze Gastauftritte hatten. Es ist eben keiner wie Sookie. Zu diesen ungewohnten Verhältnissen kommt ein massiver Streit mit Rory und ein ähnlich heftiger mit Luke (Scott Patterson). Lorelai hat also einiges zu verarbeiten. Ihre Therapeutin kann ihr dabei kaum helfen, denn die ist mit den Proben für einen Part in "Stars Hollow - Das Musical" beschäftigt, einer weiteren Idee Taylors, um Touristen anzulocken. Die Hauptrollen gehen letzten Endes allerdings an Violet und Carl, die von den Tony-Award-Gewinnern und selbsternannten Gilmore Girls-Superfans Sutton Foster und Christian Borle gespielt werden und in Taylors schräger Hommage an Stars Hollow mit noch viel schrägeren Texten brillieren.

Auch bei Rory passiert so einiges: Nachdem die Stars Hollow Gazette eingestellt werden soll, weil der Chefredakteur in Rente gegangen ist, bewirbt sie sich um den Job, um die traditionsreiche Zeitung vor dem Aus zu bewahren. Es ist nicht wirklich die Traumanstellung, nach der sie gesucht hat. Nicht mal eine Bezahlung gibt es, dafür aber ordentlich Gegenwind, als sie es wagt, das obligatorische Gedicht auf der Titelseite zu entfernen. Rorys ganze Verzweiflung bricht aus ihr hervor, als Jess (Milo Ventimiglia) überraschenderweise an ihrem neuen Arbeitsplatz auftaucht. Ihrem Ex-Freund gegenüber, der früher selbst als Nichtsnutz verschrien war, kann sie all ihre Probleme und Zweifel aussprechen. Dabei erwähnt sie auch das Angebot von Direktor Charleston (Dakin Matthews), in Chilton als Lehrerin zu arbeiten, klingt von der Idee aber gar nicht begeistert. Zum Glück, denn Rorys schriftstellerisches Talent wäre an einen Lehrerberuf verschwendet gewesen. Das scheint auch Jess so zu sehen und zeigt Rory einen neuen Weg auf: Er drängt sie, ein Buch zu schreiben. Aber nicht nur irgendeins, sie soll über ihre Mutter und sich schreiben, das Gilmore Girls-Buch sozusagen. Jess hat es wieder geschafft, in Rory etwas auszulösen, denn die ist sofort mit Leidenschaft bei der Sache. Damit wird Jess, wenn er es nicht schon vorher war, zum Kandidaten mit den besten Chancen auf Rorys Herz. Das ist bei der derzeitigen Auswahl aber auch nicht schwer, denn während Rory es noch nicht geschafft hat, mit dem quasi unsichtbaren Paul (Jack Carpenter) Schluss zu machen, hat Logan (Matt Czuchry) sie immer noch in der Hand. Obwohl seine Verlobte mittlerweile bei ihm eingezogen ist, lädt er Rory nach London ein. Dort will er sie in einem Hotel unterbringen, wo er sie nach Lust und Laune besuchen kann. "Endlich", denkt man sich, als Rory zum Ende der Folge hin per Telefon die Reißleine zieht. Das macht den Weg frei für Jess, der ihr schon in dem kurzen Treffen zu verstehen gegeben hat, dass er single ist. Zu sicher kann man sich allerdings noch nicht sein, denn im Finale wird auch Rorys erste Liebe Dean (Jared Padalecki) einen Auftritt haben. Der hatte gegen Jess allerdings schon immer schlechte Chancen.

Als Rory Lorelai von der Buch-Idee erzählt, ist diese ganz und gar nicht begeistert. Nachdem sie das Image des schwangeren Teenies endlich hinter sich gelassen und es geschafft hat, dass nicht alle Details über diese Zeit ihrer Mutter zu Ohren kamen, ist ihre Reaktion nachvollziehbar. Das weiß Rory eigentlich auch, doch sie fühlt, dass sie dieses Buch schreiben muss. Und so gehen die beiden nach einem Streit getrennte Wege. Da Lorelai von ihrer Mutter (Kelly Bishop) erfahren musste, dass Luke sich mit ihr Restaurants für eine mögliche Vermarktung seines Diners angesehen hat, beginnt sie auch mit ihm einen Streit. Der ufert mehr aus als geplant und lässt uns nach Lorelais überraschender Ankündigung, sie werde für einige Wochen fortgehen, um die Beziehung der beiden bangen.

"Summer" ist deswegen so gut, weil die Folge die ersten Überraschungen in Gilmore Girls: Ein neues Jahr zu bieten hat: Sah es in "Spring" noch so aus, als würde Rory zur Lehrerin werden und damit den sichersten, aber auch langweiligsten Weg wählen, wie es schon viele andere Charaktere in der Serienwelt vor ihr taten (zum Beispiel Ted Mosby aus How I Met Your Mother und quasi alle aus Scrubs - Die Anfänger), so scheint ihr jetzt eine Karriere als Schriftstellerin wie auf den Leib geschneidert. Man fragt sich geradezu, warum nicht früher ein Ex-Freund um die Ecke kam und sie mit der Nase darauf stieß. Lorelais Verwandlung ist sogar noch verblüffender: Kaum ein Gedanke hätte ferner gelegen, als das Lorelai Gilmore für einige Wochen wandern geht. Die 3. Folge steigert die Erwartungen an das Finale damit enorm und stimmt gleichzeitig traurig, da es schon fast wieder so weit ist, sich von den Gilmore Girls zu verabschieden.

Lieblingszitat:

Stars Hollow - Das Musical, Akt 2. Ein Ehepaar zu Zeiten der Pilgerväter singt:
"You are like no other because you are my brother."
"That's no crime."
"Not yet."
"Thank God."

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