James Cameron hält nicht viel von Wonder Woman, Patty Jenkins antwortet

25.08.2017 - 10:15 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
James Cameron am Set von AvatarWarner/ 20th Century Fox
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James Cameron hat nicht viel übrig für Wonder Woman, zumindest nicht, was den feministischen Aspekt angeht. Das habe er selbst sehr viel besser gemacht.

Wonder Woman hat Comicfans in helle Begeisterung versetzt. Auch, weil es endlich einen gut inszenierten, runden Film im DC Extended Universe gab, aber auch, weil er in der Welt der Comic-Franchises ein historisches Ereignis darstellte: Noch nie war ein von einer Frau inszenierter Film dermaßen erfolgreich - und dann auch noch mit einer starken Superheldin in der Hauptrolle. Regie-Legende James Cameron hingegen war zumindest von dem feministischen Aspekt nicht sehr begeistert. Er, der mit Sarah Connor in Terminator eine der ikonischsten Frauenfiguren des Actionkinos schuf, wurde in einem Gespräch mit dem Guardian  nach seiner Meinung zu Wonder Woman gefragt. Seine ernüchternde Antwort:

Dieses ganze selbstbeweihräuchernde Rückentätscheln, das Hollywood wegen Wonder Woman veranstaltet, ist so fehlgeleitet. Sie ist eine objektivierte Ikone - das männliche Hollywood macht das, was es immer macht. Ich sage nicht, dass ich den Film nicht mag, aber für mich ist er ein Schritt zurück. Sarah Connor war keine Schönheitsikone. Sie war stark, sie hatte Probleme, sie war eine fürchterliche Mutter und sie hat sich den Respekt des Publikums durch puren Mumm verdient.

Für Cameron diskreditiert die bewusst zum Einsatz gebrachte Attraktivität von Gal Gadot Wonder Woman als eine wirklich starke Frauenfigur. Das Statement zog zeitnah immense Kritik auf sich, einerseits von den Fans , die unter anderem belächelnd zur Kenntnis nahmen, den Feminismus von einem alten Mann erklärt zu bekommen. Es meldete sich aber auch Patty Jenkins selbst, Regisseurin von Wonder Woman, zu Wort. Und das nicht zu knapp:

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Darin wirft sie ihm eine "Unfähigkeit" vor, Wonder Woman zu verstehen. Man könne als Gesellschaft nicht besonders weit gekommen sein, wenn starke Frauenfiguren eben nur genau das sein könnten: Hart im Nehmen, mit Problemen beladen, tough. Eine starke Frauenfigur solle auch die Vielschichtigkeit besitzen dürfen, gleichzeitig attraktiv und liebevoll zu sein, eben einfach all die Attribute besitzen, die männliche Protagonisten auch haben dürfen. Abschließend merkt sie noch an, dass all die Frauen, die Wonder Woman derart erfolgreich gemacht haben, sich ihre "Ikonen des Fortschritts" selbst aussuchen sollen. Und die werden sich wahrscheinlich nicht für James Cameron entscheiden.

Was sagt ihr zu James Camerons Kritik an Wonder Woman?

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