Razer kauft die Ouya & steht plötzlich vor Schuldenberg

29.07.2015 - 14:30 Uhr
Die Mikrokonsole Ouya wurde von Razer gekauft
Ouya
Die Mikrokonsole Ouya wurde von Razer gekauft
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Erst gestern haben wir berichtet, dass die Mikrokonsolen-Firma Ouya vom Hardware- und Peripherie-Hersteller Razer gekauft wurde. Die finanziellen Schwierigkeiten von Ouya waren wohl noch größer als gedacht: Razer bezahlt jetzt viele Indie-Entwickler.

Die Geschichte der Ouya ist eine turbulente: Nach erfolgreichem Crowdfunding blieben die Verkäufe aus, es wurde nach Investoren gesucht. Die finanzielle Situation der Firma hat sich jedoch kaum gebessert und Ouya wurde zum Verkauf angeboten. Am Montag wurde dann bekannt, dass Razer die Firma gekauft hat. Motherboard  schreibt, Ouya habe sehr viel mehr Schulden gehabt als von Razer angenommen: Über 600.000 Dollar stehen noch aus, die Ouya Indie-Entwicklern im Zuge des Free the Games-Deals versprochen hatte. Razer ist gesetzlich zwar nicht dazu verpflichtet, diese Schulden zu begleichen, tut es aber trotzdem.

Mehr: Razer kauft Mikrokonsole Ouya & setzt auf Android TV 

Der Free the Games-Fund sollte folgendermaßen funktionieren: Die Entwickler versprechen, ihr Spiel die ersten sechs Monate exklusiv auf der Ouya anzubieten und im Gegenzug wird ihr Crowdfunding-Geld durch Ouya verdoppelt. Nachdem der Verkauf an Razer finalisiert war, hat Ouya die betroffenen Entwickler davon in Kenntnis gesetzt, dass die ausstehenden Zahlungen nicht mehr eingehen werden. Razer hat sich einen neuen Deal ausgedacht: Die Entwickler müssen eine bestimmte Anzahl ihrer Spiele kostenlos im Cortex-Store von Razer anbieten. Je nachdem, wie viel Geld sie von Razer erhalten, wird die Anzahl der Gratis-Kopien bestimmt. Razer-CEO Min-Liang Tan sagt dazu laut Polygon :

Das geschieht aus purem gutem Willen. Ich denke, es wird großartig für die Entwickler. Ich denke, sie werden in der Lage sein, ihre Spiele fertigzustellen und Gamer erhalten kostenlosen Zugang zu Spielen. Dann werden sich diese Spiele via Mundpropaganda verbreiten.

Es wirkt tatsächlich wie eine Win-Win-Situation: Die Spiele können fertiggestellt werden und erreichen die Konsumenten zunächst in geringer Stückzahl kostenlos. Erhält ein Entwickler zum Beispiel noch 10.000 US-Dollar aus dem Free the Games-Fund und will sein Spiel für 10 Dollar verkaufen, müsste er 1000 kostenlose Exemplare bereitstellen. Die Indie-Studios können aber trotzdem noch Geld mit ihren Titeln verdienen, da sie sie jetzt auch anderswo anbieten dürfen und nicht mehr exklusiv an die Ouya gebunden sind.

Was haltet ihr von dieser Lösung?

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