Es hat sich bereits angedeutet, dass The Mandalorian diese Woche einige wichtige Weichen stellt. Allein der Titel der 5. Folge der 2. Staffel sorgt für Aufsehen: Die Jedi. Die Rede ist von Ahsoka Tano, die in Form von Rosario Dawson zum ersten Mal im Live-Action-Gewand in Erscheinung tritt. Sie bringt nicht nur spannende Baby Yoda-Infos mit, sondern bereitet die Ankunft von Großadmiral Thrawn vor.
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The Mandalorian verrät Baby Yodas Star Wars-Geschichte
Von Bo-Katan Kryze (Katee Sackhoff) hat Din Djarin den entscheidenden Hinweis erhalten. Auf dem Waldplaneten Corvus hofft er, Ashoka Tano ausfindig zu machen, um Baby Yoda in kompetente Hände zu übergeben. Die Jedi soll sich um den Kleinen kümmern, der endlich einen Namen erhält. Baby Yoda ist nicht länger das Kind. Er heißt Grogu und hat eine grausame Vergangenheit erlebt, wie Ahsoka herausfindet.
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In seinen 50 Jahren, die Baby Yoda in der weit entfernten Galaxis verweilt, hat er viele schreckliche Dinge erlebt. Einst wurde er von verschiedenen Meister/innen im Jedi-Tempel ausgebildet. Mit dem Ende der Klonkriege und dem Aufstieg des Imperiums endete seine behütete Kindheit rapide: Grogu wurde aus dem Tempel gebracht und versteckt. Danach verdunkelt sich seine Erinnerung - das bedeutet nie etwas Gutes.
Selten haben die Augen von Baby Yoda so traurig gewirkt. Nach all den putzigen (und fiesen) Momenten der 2. Staffel sitzt er auf einmal mutterseelenallein auf einem Baumstamm. Sehnsuchtsvoll blickt er zu den Personen, die ihn aus seiner Einsamkeit retten können. Doch die sind sich uneins, was mit ihm passieren soll. Dins Hoffnung, dass sich Ahsoka Grogus Schicksal annimmt, schwindet von Minute zu Minute.
The Mandalorian: Ahsoka Tano und Baby Yodas Angst
Entgegen der Abmachung, die im Lauf der Folge getroffen wird, zögert Ahsoka, den tief in seinem Inneren von Angst bestimmten Grogu als Schüler anzunehmen. Ihre eigene Erfahrung mit dem Jedi-Orden und den Abgründen der Macht stellt sich der Entscheidung in den Weg. Ahsoka kann Baby Yoda nicht ins Jedi-Paradies bringen. Denn sie selbst musste die Schattenseiten dieses Paradieses auf tragische Weise kennenlernen.
Mit Baby Yoda und Co.
Genauso wie Bo-Katan verfügt Ahsoka über eine Star Wars-Vergangenheit in den Animationsserien The Clone Wars und Star Wars Rebels. Im Gegensatz zu Bo-Katan, die bei ihrem ersten Mando-Auftritts vor allem durch Coolness und Tatendrang glänzte, wird Ahsokas Erscheinung von einer tiefen Traurigkeit begleitet, die nicht nur in den Dialogen, sondern auch in der Inszenierung der Episode zum Ausdruck kommt.
Regisseur und Drehbuchautor Dave Filoni, der Ahsokas Weg durch seine Arbeit an The Clone Wars und Star Wars Rebels maßgeblich gestaltet hat, bettet ihr Live-Action-Debüt in die bisher atmosphärischste Folge von The Mandalorian ein. An die Stelle des abenteuerlustigen Space-Westerns tritt ein gespenstischer Samuraifilm, der sich vor einer der größten Star Wars-Inspirationen überhaupt verbeugt: Akira Kurosawa.
The Mandalorian tauscht Western gegen Samuraifilm
Schon George Lucas wurde bei der Entstehung von Krieg der Sterne stark von den Werken des japanischen Großmeisters beeinflusst, allen voran Die verborgene Festung. Auch Dave Filoni greift mehrmals ikonische Motive des Samuraifilms. Er übernimmt sowohl die ruhigen, großen und symmetrischen Bilder als auch die furiosen Actionsequenzen, in denen Schwertkämpfer/innen aufeinandertreffen.
Gleich zwei Lichtschwertklingen brechen in diesem starken Mando-Kapitel durch den unheimlichen Nebel vor den Toren einer streng bewachten Festung, ehe sie wieder in der Dunkelheit verschwinden. Was bleibt, sind die Silhouetten karger Bäume und die Ungewissheit vor dem nächsten Angriff. Selten konnten wir so tief in eine der Welten eintauchen, die The Mandalorian von Woche zu Woche entwirft.
Sei es der Wald von Corvus, das Mando-Äquivalent der Sümpfe von Dagobah in Das Imperium schlägt zurück, oder der Blick hinter die Stadtmauern: Dave Filoni zeigt uns viele Details, die ein Gefühl für die Umgebung und die bedrückte Stimmung schaffen. Dazu trägt auch Diana Lee Inosantos unbarmherzige Magistratin bei, die über eine Verbindung zu einem legendären Star Wars-Bösewicht verfügt: Großadmiral Thrawn.
- Wer war nochmal Thrawn? Mitth'raw'nuruodo aka Großadmiral Thrawn stammt aus dem Star Wars Expanded Universe und wurde durch die Thrawn-Trilogie von Timothy Zahn bekannt. In der 3. Staffel von Star Wars Rebels wurde die Figur wieder in den offiziellen Star Wars-Kanon eingeführt.
Thrawn ist der dritte große Hype-Moment der Folge
Nach Ahsokas Ankunft und Baby Yodas Vergangenheit ist die Thrawn-Erwähnung der dritte große Hype-Moment der Episode. Der Name allein sorgt für Gänsehaut, ähnlich wie die Enthüllung des Dunkelschwerts am Ende der 1. Staffel. Frustrierend ist nur, dass Serienschöpfer Jon Favreau um die spannendsten Elemente, die er in The Mandalorian einführt, hauptsächlich herumtänzelt.
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Einmal mehr endet das wöchentliche Abenteuer mit einem Wegweiser, der Din und Baby Yoda von A (Corvus) nach B (Tython) schickt, anstelle sich auf die große Geschichte einzulassen. Die brodelt schon lange nicht mehr unscheinbar im Hintergrund, sondern steht kurz vorm Überkochen. Hoffentlich leistet sich The Mandalorian nicht mehr allzu viele Umwege, um die in der Galaxis verstreuten Teaser endlich einzusammeln.
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