Vikings: Valhalla geht bei Netflix weiter, aber die negativen Fan-Reaktionen bereiten jetzt schon Sorgen

11.03.2022 - 12:00 Uhr
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Vikings: Valhalla tritt bei Netflix das Erbe der erfolgreichen Historienserie Vikings an. Die Reaktionen der Fans sind zum Teil aber extrem negativ. Woran liegt das?

Die Abenteuer von Ragnar und seinen Nachkommen sind zu Ende, aber Vikings: Valhalla will die erfolgreiche Serien-Tradition fortsetzen. Die 1. Staffel der Sequel-Serie streamt bei Netflix, die 2. ist bereits fertig gedreht. Klingt nach einer gut geölten Wikinger-Maschine, wären da nicht die teils äußerst negativen Fan-Reaktionen. Diese setzen nämlich ein Fragezeichen über den zukünftigen Erfolg von Vikings: Valhalla.

Warum sind die Fan-Reaktionen auf Vikings: Valhalla so negativ?

Die ersten Kritiken zur neuen Netflix-Serie waren gemischt bis positiv. Ein klares Bild von den Fan-Reaktionen zu bekommen, ist teils schwierig, da Plattformen wie Rotten Tomatoes und Metacritic besonders viele negative Kommentare verzeichnen, in denen sich "Fans" über das diverse Casting der Serie und dessen mangelnde historische Authentizität aufregen. Das ist ein bizarrer Kritikpunkt bei einer Show, die genau wie die Vorgänger-Serie munter Fiktion und Fakten mischt, Orte erfindet, mit 100-jährigen Sehern hantiert und Geburtsdaten realer Helden zu Gunsten des Dramas komplett ignoriert. Wer Vikings: Valhalla als "woke" kritisiert, interessiert sich nicht für historische Authentizität, sondern hat etwas gegen Diversität an sich.

Ignoriert man diese Kommentare, ergibt sich trotzdem wenig Begeisterung. Bei Moviepilot hat Vikings: Valhalla eine Durchschnittswertung von 6,2, was äußerst schlecht für eine Serie ist. Mehrere Kommentare kritisieren die Qualität von Valhalla im Vergleich zum Original, was auch ein wiederkehrendes Muster bei Twitter ist. Je mehr man Vikings mochte, so zumindest der erste Eindruck, desto potenziell schlechter gefällt einem Valhalla.

In der neuen Folge des Moviepilot-Podcasts Streamgestöber spekulieren wir über die Gründe für diese negativen Reaktionen. Die sind nämlich kompliziert.

Hört euch den Podcast über die Reaktionen auf Vikings Valhalla an:

Da wären zum Beispiel ein paar grundsätzliche Unterschiede zu Vikings:

  • Weder der Showrunner noch der Autorenstab hat größere Vikings-Erfahrung
  • Die Serie spielt 100 Jahre später und lässt damit die bekannten Figuren hinter sich
  • Das Konzept von Vikings: Valhalla ist ein anderes, da es eher eine Ensemble-Show ist
  • Die Wikinger spielen eine weniger wichtige Rolle, obwohl sie im Titel stehen

Valhalla ähnelt vom Konzept her Serien wie Game of Thrones und The Last Kingdom, was viele vor den Kopf stoßen könnte, die sich nach der Atmosphäre von Vikings sehnen.

Darüber hinaus leidet Vikings: Valhalla aber auch unter der Umsetzung:

  • Hauptfigur Leif Erikson ist weniger interessant als Ragnar Lodbrok
  • Seine Schwester Freydís Eiríksdóttir wird mit einem langweiligen Handlungsstrang abgespeist
  • Die Wikinger-Storys verblassen neben den Ränkespielen am englischen Hof

Das ist nur eine Auswahl der Schwächen von Vikings: Valhalla, die wir im Podcast diskutieren. Zur Sprache kommen aber auch die Stärken dieses Ansatzes, der sich eben nicht darauf beschränkt, das Original zu kopieren.

Die Reaktionen könnten für Vikings Staffel 2 und 3 zum Problem werden

Anders als bei vielen anderen Netflix-Serien, muss man bei Vikings: Valhalla nicht darum bangen, ob die Serie verlängert wird. Eine der Voraussetzungen für die Produktion war nämlich, dass Netflix 24 Episoden auf einmal bestellt. Vikings: Valhalla wird also mindestens aus 3 Staffeln bestehen.

Das könnte aber auch Probleme mit sich bringen. Die Serie spricht zwar gezielt eine neue Zuschauerschaft an. Das ist löblich und erfolgsversprechend. Andererseits leben Netflix-Serien heutzutage von einer aktiven Fanbase, die ihre Lieblinge verGIFt, memefiziert, feiert und damit ständig im Gespräch hält. Sollte die Serie tatsächlich den Kern der Vikings-Fanbase verlieren, verliert sie auch die "eingebauten" Treiber ihrer Popularität, die bereits Leidenschaft für das Franchise mitbringen.

Ob Kurskorrekturen möglich sind, bleibt derweil fraglich. Die 2. Staffel wurde gedreht und die 3. geplant, bevor die 1. überhaupt ausgestrahlt wurde. Vikings: Valhalla marschiert voran. Wenn einem die Schlachten in der neuen Serie jedoch eines lehren, dann dass fehlende Flexibilität in den Untergang führen kann.

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