Eine vierköpfige Einheit der Navy SEALs hat im afghanischen Hinterland eine Mission zu erfüllen. Doch die von Mark Wahlberg, Taylor Kitsch, Emile Hirsch und Ben Foster verkörperten Soldaten werden durch unvorhergesehene Ereignisse aus dem Konzept gebracht und sehen sich schon bald einer zahlenmäßig überlegenen Taliban-Truppe ausgeliefert. Ein erbitterter Kampf auf Leben und Tod beginnt.
Regisseur Peter Berg orientierte sich für seinen Film an dem Tatsachenbericht des Navy SEALs Marcus Luttrell, der in Lone Survivor von Mark Wahlberg gespielt wird. Luttrell war 2005 in Afghanistan stationiert und Beteiligter der verhängnisvollen Operation Red Wings, die vom Battleship -Regisseur nun auf die große Leinwand gebracht wurde. Nach zahlreichen intensiven Gesprächen mit Berg gab Luttrell, dem ein respektvoller Umgang mit seiner Geschichte äußerst wichtig war, grünes Licht für die Produktion. Bei der diesjährigen Oscar-Verleihung war Lone Survivor in den Katgeorien Bester Ton und Bester Tonschnitt nominiert.
Hier die harten Fakten zu Lone Survivor:
163 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 6,2
15 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 5,1
23 Kommentare und 13 Kritiken
5 x Lieblingsfilm und 5 x Hassfilm
485 haben den Film vorgemerkt und 21 sind uninteressiert
Was sagen die englischsprachigen Filmkritiker zu… Lone Survivor?
Zu der politisch sehr schmalen Gratwanderung, die der Film von Beginn an zu bewältigen hatte, äußert sich Betsy Sharkey in der Los Angeles Times? folgendermaßen: “Berg ist eher daran interessiert, wie die Männer sich im Kampf verhalten, als an den politischen Umständen, die sie dorthin gebracht haben. Dem Film gelingt es, mit schmerzvoller Energie und beeindruckendem Realismus, das Gefecht darzustellen.”
Auch Peter Travers zeigt sich im Rolling Stone begeistert und schreibt: “Wie in den besten Kriegsfilmen vermischt Berg hier Action mit moralischen Fragen, die uns provozieren und noch lange verfolgen.”
Kyle Smith von der New York Post geht die Glorifizierung der US-Soldaten allerdings zu weit: “Eine solch bizarre Mischung von Hurra-Schreien und Tod habe ich nicht mehr gesehen, seit John Wayne seine Kampfstiefel an den Nagel gehängt hat.”
Was sagen die deutschsprachigen Filmkritiker zu… Lone Survivor?
In einer Videokritik der Süddeutschen Zeitung äußert Susan Vahabzadeh ihre Bedenken: “Es findet eine Heroisierung statt und die ist schon sehr dick aufgetragen. Peter Berg drückt die emotionalen Knöpfe zwar an den richtigen Stellen, aber der Zuschauer merkt einfach, dass er manipuliert werden soll.” Außerdem findet sie die “Entmenschlichung des Feindes”, die in den Kampfszenen entsteht, höchst problematisch.
Christopher Diekhaus beurteilt Lone Survivor auf artechock.de: “Obwohl Bergs Inszenierung handwerklich beeindrukend gerät, bleibt sie doch vor allem eins: ein zweischneidiges Schwert. Allzu deutlich ist das Bestreben erkennbar, Luttrell und seine Kameraden zu Märtyrer-Figuren zu erheben, die den amerikanischen Wertekanon bis zum letzten Atemzug verteidigen.”
Outnow.ch hat einen etwas positiveren Eindruck des Films gewonnen : “Natürlich ist Lone Survivor ein Kriegsfilm, der den Fokus auf das amerikanische Miliär hat. […..] Trotzdem überzeugt der Film in seiner Machart, der Dramatik und dem Schauspiel. Regisseur Peter Berg scheint einen guten Weg gefunden zu haben, Kriegsfilme auch fürs Mainstream-Pubilkum interessant zu machen. Hier ist es ihm jedenfalls geglückt.”
Fazit zu Lone Survivor:
Der Film wird zumeist auf zwei Ebenen betrachtet. Die realistische Darstellung, die ein schmerzerfülltes Mitfühlen ermöglicht, wird von vielen Seiten gelobt. Besonders aus europäischer Sicht stellt der Film seine Protagonisten allzu heldenhaft dar und driftet häufig in die Rührseligkeit ab. Wer einen handwerklich einwandfreien Actionfilm sehen möchte, ist mit Lone Survivor bestens beraten. Sobald aber moralische und ethische Fragen im Kopf des Zuschauers auftauchen, erscheint der Film in zweifelhaftem Licht.