Werner - Brösel, Biker & 'ne Menge Bölkstoff

20.06.2011 - 15:50 Uhr
Werner im Trinkurlaub mit seinen Kumpels
Constantin Film
Werner im Trinkurlaub mit seinen Kumpels
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Mit Werner – Eiskalt! kehrt die Kultfigur von Zeichner Brösel ins Kino zurück. Schon des öfteren zeigte uns der passionierte Motorradfahrer und Bölkstofftrinker, wie das Leben im hohen Norden abläuft. Zeit, die Geschichte der Werner-Filme einmal zu rekapitulieren.

Dicker Zinken im Gesicht, zwei riesige Zähne, Bier in der Hand – das ist Werner. Die Comicfigur von Rötger Feldmann eroberte zu Beginn der 1990er die Kinos in Deutschland. Der Humor war weit weg von subtil, gerne wurden Fäkalien genutzt, um Lacher zu generieren, aber eines muss Werner gelassen werden: Die Witze saßen. Zumindest oft, denn die Geschichte der Werner-Filme ist eine der Hochs und Tiefs. Zum Start des neuesten Teils Werner – Eiskalt! erinnern wir uns an die Vorgänger, an Eckat, Meister Röhrich und Frau Hansen, an verstopfte Toiletten, Sauftouren und Autorennen.

Werner – Beinhart!: Real vs. Zeichentrick
Bernd Eichinger hatte einen Riecher für erfolgversprechendes Material. Die Werner-Comics von Rötger Feldmann alias Brösel erschienen wie gemacht fürs Kino. Dass seinem Kult-Norddeutschen kein kompletter Film gewidmet wurde, sondern Werner nur in eingeschobenen Sequenzen seinen Auftritt hatte, änderte nichts daran, dass die Deutschen die Säle stürmten. 5,5 Millionen waren es letztlich, was Werner – Beinhart! zu einem der erfolgreichsten deutschen Filme macht. Ob er das zu Recht ist? Sehr wohl, denn bis heute hat dieser Film ein Sprüche- und Kultpotenzial, das nicht zu versiegen scheint. Wer kennt nicht Bernie Blindmann, den Mann mit dem Durchblick, der für eine Kiste Sprotten von Inter Mailand kam? Haben nicht einige von uns schon einmal “Elfriiiiiiiiiiiiiiiede!” gebrüllt? Wissen wir nicht erst seit Meister Röhrich, was “Ja ja” wirklich bedeutet? Und nicht zu vergessen: Torfrock schenkte uns einen Song, der die Jahre überlebt hat. Bei so viel Spaß sind die weniger gelungenen Realszenen zu verkraften.

Werner – Das muß kesseln!!!: Nobelschröder und Borsti
1996 kam Werner zurück in die Lichtspielhäuser. Diesmal hatte er seinen Kumpel Andi mit im Schlepptau und musst gegen den versnobten Restaurantbesitzer Nobelschröder antreten und eine Wette gewinnen, damit das Schwein Borsti auch weiterhin fröhlich vor sich hin grunzen konnte. Obwohl diesmal ein richtiger Zeichentrickfilm produziert wurde, war das Ergebnis ziemlich enttäuschend. Wo war der radikale Werner-Witz? Wo war die volle Ladung Eckat und Röhrich? Wo war die Unterhaltung? Der zweite Teil glich einem Desaster, die prächtige Ausgangsbasis wurde nicht genutzt, um nach Werner – Beinhart! das Land endgültig zu wernerifizieren. Teil 2 war lieblos und doof. “Ach nööö! Ich muss mich erst von meinen Simulationen erholen!”

Werner – Volles Rooäää: Fäkalstau in Knöllerup: Die Kacke ist am Dampfen
Drei Jahre nach Werner – Das muß kesseln!!! zeigte uns die Avocado-Nase wieder, wie anarchisch Humor sein kann. In Werner – Volles Rooäää: Fäkalstau in Knöllerup wurde braune Scheiße in zweierlei Hinsicht als Anlass für Witze genommen: Zum einen durch Siemek, äh, Röhrich, der mal wieder demonstrierte, dass er bei der Berufswahl nicht unbedingt richtig gelegen hat, zum anderen machte Werner in seiner Verkleidung als Adolf Hitler klar, dass Nazis nicht mehr als glibberige Soße im Kopf haben und Kadavergehorsam mögen. “Scheißen fürs Vaterland!” ist ja aber auch nicht zuviel verlangt, wenn der Führer es befiehlt. In Teil 3 ging es also wieder aufwärts mit der Werner-Reihe, auch wenn die Talsohle noch nicht durchschritten war.

Werner – Gekotzt wird später: Könich der Trinker
Werner, Andi und Eckat machten sich im vierten Teil 2003 auf große Tour nach Korsika. Auch diese Episode aus Werners Leben hatte nicht den Effekt, den Werner – Beinhart! 1990 auslöste, aber er war schon wesentlich näher dran. Womöglich ist es die Geschichte, die Werner – Gekotzt wird später wieder attraktiver machte, denn einige von uns können es sich sicherlich vorstellen, mit Kumpels in den Urlaub zu fahren und dabei so richtig die Kuh fliegen zu lassen. Dass Eckat hier einen größeren Auftritt bekam, war bestimmt auch keine falsche Entscheidung, denn der dicklippige Experte für Gas, Wasser, Scheiße ist bei all seinen offensichtlichen Fehlern ein echter Sympathieträger. Und natürlich kommt auch der allseits beliebte und völlig chaotische Meister Röhrich vor, der mit Architekt Hüpenbecker für reichlich Durcheinander sorgt. Das alles bereitet Freude und zeigte, dass Werner noch immer funktioniert. “Spax mal fest die Scheiße!”

Wir sind gespannt, ob Werner – Eiskalt! den Aufwärtstrend fortsetzen kann. Ab 23. Juni können wir uns davon überzeugen, denn da startet der Film in den Kinos. Und was bleibt uns nun noch zu sagen? Am besten folgendes: “Heut wird nicht mehr gearbeitet, wir gehen runter zu die Maurers, die geben einen aus!”

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