Wonder Wheel - Das sagen die Kritiker zum neuen Woody Allen-Film

11.01.2018 - 08:50 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Wonder Wheel
Warner Bros. Entertainment
Wonder Wheel
Mit Wonder Wheel drehte Regisseur Woody Allen nach Crisis in Six Scenes bereits seine zweite Produktion für die Amazon Studios. Wir sagen euch, wie der Film bei den Kritikern ankommt.

Wenn die New Yorker Erholung von der Hektik der Stadt suchen, gehen sie nach Coney Island, dem hiesigen Freizeitpark in Brooklyn. Seit den 1920er Jahren steht dort auch ein Riesenrad, welches den Namen Wonder Wheel trägt. Humpty (Jim Belushi) ist Betreiber eines Karussells im Park und seine Frau Ginny (Kate Winslet) unterstützt den Familienunterhalt als Kellnerin in einem Restaurant. Als eines Tages Humptys Tochter Carolina (Juno Temple) ihrem Vater einen überraschenden Besuch abstattet, bringt das ihr Leben gehörig durcheinander. Doch jetzt kommen...

Die harten Fakten zu Wonder Wheel

  • 9 Kritikerbewertungen mit einem Durchschnitt von 5,3
  • 30 Community-Bewertungen mit einem Wert von 5,8
  • 7 Kritiken und 3 Kommentare
  • 126 Vormerkungen, 3 sind nicht interessiert

Das sagen die englischsprachigen Kritiker zu Wonder Wheel

Eric Kohn von IndieWire  findet nur lobende Worte für Woody Allens neues Drama. Vor allem Kate Winslets Leistung hat ihn beeindruckt:

Wonder Wheel ist eine dunkle, brodelnde Tragikkomödie mit einer tieferen Traurigkeit, als wir es von Allens letzten Filmen gewohnt sind. Winslet bleibt immer präsent, während andere Darsteller uns verlassen, sobald sie nicht mehr zu sehen sind. [...] Die Schauspielerin liefert in der Dramedy eine ihrer besten Arbeiten ab. [...] Dies ist ein faszinierendes Porträt das die Geschichte erzählt, wie man von der Welt verlassen wird, um eine neue Rolle in der Gesellschaft kämpft und sich völlig entfremdet fühlt.

Für Chris Nashawaty von EntertainmentWeekly  ist Wonder Wheel zu schrill und effekthascherisch:

Das Liebes-Dreieck ist zu theatralisch und weist zu viele Komplikationen und Betrügereien auf. Es spielt sich selbst für Allens Verhältnisse viel zu viel auf der Oberfläche ab. Zugegebenermaßen hat Coney Island nie besser ausgesehen, aber Allen war selten so uninteressant.

Ganz und gar nicht gut fand Wonder Wheel Moira Macdonald von der SeattleTimes :

Es ist einfach ein schlechter Film. Ein flaches Melodrama, bei dem eine tolle Kameraarbeit und eine wunderbare Darbietung von Kate Winslet nicht die Müdigkeit des Ganzes übertünchen können.

Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Wonder Wheel

Roderich Fabian vom BR-Fernsehen  fühlte sich vom neuen Woody Allen gut unterhalten:

Der Soundtrack mit dem Pop und Jazz der 50er macht aus Wonder Wheel dann einen durch und durch nostalgischen, man könnte auch sagen: altmodischen Film, der nicht selten an ein Theaterstück erinnert. [...] Trotz alledem ist Wonder Wheel dank großartiger Schauspieler-Leistungen solides Kino, in dem Konflikte beschrieben werden, die man in der Gegenwart ganz anders, wahrscheinlich leichter, lösen würde.

Der Autor der Berliner Morgenpost , Peter Zander, ist nicht sehr begeistert von Wonder Wheel, lobt aber Kate Winslets Leistung:

Seine Standardsituationen spult er recht routiniert herunter. Seine einst so gerühmten Dialogzeilen plätschern eher harmlos dahin. [...] Diesmal also verneigt sich der Altmeister vor Kate Winslet. Und die wird, um im Bild zu bleiben, zum Life Guard seines seltsam leblosen Films. Kameramann Vittorio Storaro weiß den Star in schönstes, weiches, verklärendes Licht zu setzen, ob in Sonnenuntergängen oder den Neonlichtern des Jahrmarkts.

Im Tagesspiegel  gibt Andreas Busche zu bedenken, dass Woody Allen immer die gleichen Figuren hervorbringt.

Seine Figuren agieren nach den immer gleichen Verhaltensmustern, die Eigenheiten sozialer Milieus interessieren ihn kaum noch. [...] Allen hat in seiner ganzen Karriere noch keine interessante Frauenfigur geschrieben, in seinen letzten Filmen waren die Frauen bestenfalls hysterisch – oder willfährige Musen. Auch in Wonder Wheel identifiziert er sich mit den Männern.

Fazit zu Wonder Wheel

Fest steht: Für Fans von Kate Winslet ist dieser Film ein absolutes Muss. Alle Kritiker lobten ihre Leistung einstimmig. Nach Meinung einiger rettet sie Woody Allen sogar den Film. Wer Wert auf schöne Bilder, ein tolles Setting in den 1950er Jahren und Kostüme legt, kommt hier ebenfalls auf seine Kosten. Was die schauspielerische Leistung angeht, sieht es bis auf Kate Winslets Darbietung wohl recht dürftig aus. Mit Pop-Star Justin Timberlake und Jim Belushi besteht das Ensemble zwar aus bekannten Namen, viel dürfen wir von ihnen aber nicht erwarten. Letztendlich ist es wohl ein Woody Allen-Film der schlechteren Art. Vielleicht sollte er sich überlegen, mehr auf Qualität Wert zu legen und nicht zwanghaft jedes Jahr einen neuen Film ins Kino bringen.

Habt ihr vor, Wonder Wheel im Kino zu sehen?

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