Die besten Dokumentarfilme aus Belgien

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Beste
  1. Darwins Alptraum
    7.5
    6.3
    309
    25
    Ereignisdokumentation von Hubert Sauper mit Elizabeth 'Eliza' Maganga Nsese und Raphael Tukiko Wagara.

    Irgendwann in den sechziger Jahren wurde eine fremde Fischart in den Viktoriasee in Ostafrika eingesetzt - es war ein kleines wissenschaftliches Experiment. Der Nilbarsch, ein hungriges Raubtier. Dieses hat es innerhalb von drei Jahrzehnten geschafft, fast den gesamten Bestand der ehemals 400 Fischarten auszurotten. Unternommen wurde dagegen jedoch nichts, denn bis heute sind die weißen Filets des Nilbarsches ein weltweiter Exportschlager. An den Ufern des größten tropischen Sees der Welt landen jeden Abend riesige Frachtflugzeuge, um am nächsten Morgen wieder in die Industrieländer des Nordens zu starten, beladen mit hunderten Tonnen frischer Fischfilets. In Richtung Süden jedoch ist eine andere Ladung an Bord: Waffen. Für die unzählbaren Kriege im dunklen Herzen des Kontinents. Dieser florierende globale Handel von Kriegsmaterial und Lebensmitteln hat an den Ufern des größten tropischen Sees der Welt eine seltsame Stimmung und Menschenmischung erzeugt, welche die ,,Darsteller" dieses Films repräsentieren: einheimische Fischer, Agenten der Weltbank, heimatlose Straßenkinder, afrikanische Minister, EU-Kommissare, tansanische Prostituierte, russische Piloten...

  2. PL (2018) | Doku-Drama, Animationsfilm
    7.1
    6.6
    40
    5
    Doku-Drama von Raúl de la Fuente und Damian Nenow mit Miroslaw Haniszewski und Vergil J. Smith.

    Der Animationsfilm Another Day of Life beleuchtet halbdokumentarisch den angolanischen Bürgerkriegs aus der Perspektive des Kriegsreporters Richard Kapuscinski im Jahr 1975.

  3. FR (1993) | Dokumentarfilm, Biopic
    5.7
    7.6
    11
    4
    Dokumentarfilm von Ray Müller.

    70 Jahre nach den Olympischen Spielen von 1936 erscheinen die beiden Olympia-Filme von Leni Riefenstahl in einem neuen Licht. Technisch und künstlerisch zählen "Fest der Völker" und "Fest der Schönheit" ohne Zweifel zu Meisterwerken der Filmkunst. Ihre Ästhetik vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus wirft jedoch einen dunklen Schatten auf die Filme und deren Schöpferin - Leni Riefenstahl. Sie gilt als eine der kontroversesten Personen der Filmgeschichte - streitbar, uneinsichtig, für ihre künstlerische Leistung dennoch hoch gelobt. Ray Müller begleitet die fast 90-jährige Leni Riefenstahl in seiner preisgekrönten Dokumentation "Die Macht der Bilder" zu den Schauplätzen, die für ihr Leben und ihr Werk bedeutend waren: In die Höhen der alpinen Welt, wo ihre Filmkarriere begann, nach Berlin und Nürnberg, den Machtzentren der Naziherrschaft und in die Tiefen der Ozeane, denen sie später ihre Aufmerksamkeit schenkte.

  4. BE (2005) | Dokumentarfilm
    ?
    2
    Dokumentarfilm von Thierry Michel.

    Eine faszinierende filmische Reise von der Mündung bis zur Quelle des Kongo. Rostige eiserne Flussbarkassen sind die Haupttransportmittel, wie schwimmende Dörfer beladen mit alten und jungen Menschen, Zelten und Feuerstellen, Ziegen, Leguanen und geschlachteten Affen. Schlichtweg das einzig verbliebene Transportmittel in einem Land, dessen Verkehrssystem ebenso zusammengebrochen ist wie andere staatliche Einrichtungen. Wasserfälle, Stromschnellen und das Profitstreben der Reedereien machen die Reise zum Glücksspiel. Und der Krieg um Rohstoffe, der den Kongo vor allem im Osten immer noch im Griff hat. Auf dieser Reise durchlebt man die ganze Vielfalt der Flusslandschaft: von der Tsetse-Fliege bis zu den Gewitterausbrüchen, von den patriotischen Gesängen der Soldaten in ihren Einbäumen über die Mai-Mai-Krieger bis zum nicht fertig gebauten Schloss des Ex-Diktators Mobutu, dessen sich der Wald bemächtigt. Die Mythologie des Flusses wird ebenso enthüllt, wie die legendären Gestalten, die im Herzen Afrikas Geschichte geschrieben haben sollen: Forscher wie David Livingstone und Sir Henry Morton Stanley, Könige der Kolonialzeit sowie die afrikanischen Führer Lumumba, Mobuto und Kabila. Die unterschiedlichen Passagen erklären einander gegenseitig und fügen sich, verbunden durch den Fluss, zum Gesamtbild eines Landes, das auf der Kippe steht - aber aufrecht. Ganz allmählich entsteht ein Bild des Kongo, bei dem die Schiffbrüche eine Ahnung vom Ausmaß der menschlichen Tragödien vermitteln, die sich dort abspielen. Doch wenn die Reisenden die Stromschnellen über Land umgehen und dort auf Männer treffen, die im Schweiße ihres Angesichts und ohne Bezahlung eine 125 Kilometer lange Eisenbahnstrecke ausbessern, vermittelt sich auch ein Zeichen von Hoffnung und ein Gefühl für die Kraft eines Volkes, das seine Zukunft wieder in die eigenen Hände nimmt.

  5. FR (1981) | Dokumentarfilm
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    1
    Dokumentarfilm von Jean-Pol Ferbus und Dominique Garny.

    Was geschieht nach dem Tod? Eine endgültige Antwort auf diese Frage wird wohl auch dieser Film nicht liefern können, dafür aber die Ansichten aus den verschiedensten Kulturkreisen unserer Welt.

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  7. BE (2009) | Biopic, Drama
    ?
    3
    Biopic von Simone Bitton.

    Die Handlung dokumentiert die Todesumstände der Amerikanerin Rachel Corries, die 2003 im Gaza-Streifen im Alter von 23 Jahren ums Leben gekommen ist. Während die eine Seite behauptet, sie sei vorsätzlich von einem Bulldozer überfahren worden als sie den Abriß eines Hauses verhindern wollte, heißt es auf der anderen Seite, daß ihr Tod ein Unfall sei.

  8. FR (2009) | Dokumentarfilm
    ?
    2
    Dokumentarfilm von Alain de Halleux.

    Für oder gegen Kernkraft? Wer sich diese Frage stellt, muss auch untersuchen, unter welchen Bedingungen die Nuklearindustrie heute wirtschaftet. Während für die Branche früher die Grundsätze für öffentliche Dienstleistungen galten, werden nun im Zuge der Liberalisierung des Energiemarkts Rentabilitätskriterien angelegt; Finanz- und Gewinninteressen herrschen vor und führen oft dazu, dass Arbeiten von Subunternehmen ausgeführt und Sicherheitsbelange vernachlässigt werden. Beschäftigte französischer und anderer europäischer Kernkraftwerke räumen ein, dass es das Nullrisiko nicht gibt. Deshalb kontrollieren sie die Anlagen täglich und decken mitunter Gefahren auf. Ihre Sicherheit ist auch die unsere. Trotz des gefährlichen radioaktiven Mülls und der Katastrophe von Tschernobyl steht die Kernkraft heute international wieder hoch im Kurs, denn ihr Hauptvorteil besteht darin, dass sie wesentlich zur Senkung des CO2-Ausstoßes beiträgt. Doch um welchem Preis?

  9. BE (2005) | Dokumentarfilm
    ?
    1
    Dokumentarfilm von Ben Stassen.

    Reiseführerin Lisa Eichenberger, eine junge südafrikanische Zoologin und Wildhüterin, führt die Zuschauer in ihrem offenen Safari Jeep dreitausend Meilen durch Afrika. Sie zeigt und erklärt die unterschiedlichen Wildtiere und ihre Lebensräume und geht auf die Suche nach den gefährlichsten Tieren des Kontinents, den sogenannten "Big Five" - der Elefant, der Kapbüffel, das Nashorn, der Leopard und der Löwe.

  10. BE (2007) | Dokumentarfilm
    ?
    5
    Dokumentarfilm von Carmen Castillo.

    Miguel Enriquez, der Lebensgefährte der Filmemacherin Carmen Castillo, war Widerstandskämpfer gegen die Pinochet-Diktatur in Chile. Am 5. Oktober 1974 kam er bei einem Überfall der Geheimpolizei auf die Calle Santa Fe in einem Vorort von Santiago de Chile ums Leben. Carmen Castillo erzählt seine Geschichte und wie sie selbst diese gefährliche Zeit überlebte. Dabei spricht sie mit Bewohnern der Calle Santa Fe, mit ihrer Familie und Freunden. Und sie geht noch einmal den Weg, der sie - wie viele ihrer Mitstreiter - aus dem Untergrund ins Exil führte, aus der heiteren Zeit unter Allende in die düsteren Jahre unter Pinochet. Sie berichtet von einer aufständischen und engagierten Generation in einem gespaltenen Land. Der Dokumentarfilm beleuchtet eine Vergangenheit, die manche Chilenen am liebsten vergessen würden, von der sich eine junge Generation politischer Aktivisten jedoch inspirieren lässt, um ihre eigenen Träume umzusetzen. Letztlich stellt Carmen Castillo auch die Frage nach dem Sinn des Widerstandskampfes. Sie will wissen, ob Miguel Enriquez und seine Gefährten umsonst gestorben sind.

  11. BE (1978) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von Jean-Pierre Dutilleux und Luiz Carlos Saldanha.

    Diese Dokumentation untersucht das Leben eines indianischen Eingeborenenstammes im brasilianischen Amazonas.

  12. BE (2007) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von Ben Stassen.

    Für die meisten von uns ist und bleibt Afrika, der zweitgrößte Kontinent der Erde, ein entfernter und geheimnisvoller Ort. Doch die einzigartige Wildnis des Okavango-Deltas kann nun auch im Kino erkundet werden - in dem 40minütigen Großformatfilm "African Adventure 3D - Safari im Okavango" von Ben Stassen. Das Naturparadies mit seinen unzähligen Lagunen, Kanälen und Inseln blieb lange Zeit unberührt und beherbergt die heute wohl schönsten Wildtier-Reservate der Welt. Das riesige Okavango-Delta ist selbst vom Weltraum aus zu erkennen und liegt auf dem Kontinent wie eine ausgestreckte Hand, die der dürren Region Erleichterung zu bringen scheint. Dort, wo der Okavango in einem bis zu 20.000 Quadratkilometer großen Binnendelta im Norden Botsuanas versickert, treffen die Zuschauer auf eine einzigartige Tierwelt mit hunderten verschiedener Arten. Durch atemberaubende 3D-Aufnahmen kommen sie dem Großwild, den Krokodilen und Flusspferden sowie den Löwen ganz nah und erleben eine der dichtesten Vogelpopulationen der Welt. Begleitet werden die Zuschauer von Zoologin Liesl Eichenberger und dem renommierten Naturfilmer Tim Liversedge, der sich seit langer Zeit für den Schutz der Lebensräume wilder Tiere einsetzt.

  13. BE (2006) | Dokumentarfilm
    ?
    1
    Dokumentarfilm von Jérôme Le Maire.

    Filmemacher Jérôme Le Maire und seine Frau haben sich mit ihren sechs- und achtjährigen Töchtern aus dem hektischen Stadtleben in Belgien verabschiedet. Die Familie lebt jetzt in einem großen Palmenhain in Skoura, einer grünen Oase in Südmarokko. Der Ort ist 40 Kilometer von Ouarzazate entfernt und bekannt für seine Oliven und sein hochwertiges Olivenöl. Von zahlreichen Wasserläufen durchzogen, ist er ein Labyrinth aus wuchernden Gärten, in denen verschiedene Palmenarten sowie Granatapfel-, Feigen- und Mandelbäume wachsen. Die Familie des Filmemachers hat sich dem Rhythmus und den Gewohnheiten der Oasenbewohner angepasst. Allmählich bilden sich engere Beziehungen zu den unmittelbaren Nachbarn. Überraschend wirken auf die Belgier mitunter die sozialen Regeln der Einheimischen, insbesondere wenn es darum geht, den jungen Männern und Frauen das Zusammensein zu ermöglichen. Für den Regisseur stellt sich die Frage, wie sich Liebe in der arabisch-muslimischen Kultur filmen lässt: Wie entstehen Liebesbeziehungen in einer Welt mit strenger Geschlechtertrennung und arrangierten Ehen? Zunächst antworten die Frauen spontan und mit Witz auf die sehr persönlichen Fragen des Regisseurs. Dies ist auch seinem neuen Freund Mansour zu verdanken, der den Filmemacher überallhin mitnimmt. Der Junggeselle ist auf Brautschau, und so besucht das Duo einen traditionellen Heiratsmarkt. Unterwegs begegnen sie Mädchen, die am Fluss Wasser schöpfen, jungen Männern, die auf den Schlangenmarkt gehen und hoffen, den Blick eines hübschen Mädchens einzufangen. Auch ältere Menschen kreuzen den Weg der beiden und erzählen von ihrer Ehe. Was bei den sehr vertrauten Gesprächen und Begegnungen zur Sprache kommt, räumt mit so manchem Vorurteil auf. Die Liebe gibt es sehr wohl im Palmenhain. Man muss ihr nur auf die Spur kommen!

  14. FR (2008) | Komödie, Drama
    ?
    2
    Komödie von Claire Simon mit Nathalie Baye und Anne Alvaro.

    Claire Simon versammelt die Crème des weiblichen französischen Kinos: Nathalie Baye, Isabelle Carré, Béatrice Dalle, Nicole Garcia, Rachida Brakni. Sie alle spielen Beraterinnen eines Familienplanungszentrums in Paris, die auf unterschiedliche Schicksale treffen, die alle eins gemeinsam haben: den Traum einer selbstbestimmten weiblichen Sexualität.

  15. GB (2003) | Dokumentarfilm
    ?
    1
    Dokumentarfilm von Eyal Sivan und Michel Khleifi.

    "Route 181" eröffnet eine ungewöhnliche Perspektive auf die Bevölkerung in Palästina-Israel, eine gemeinsame Vision eines Palästinensers und eines Israelis. Mehr als ein Jahr lang haben Khleifi und Sivan sich der Produktion dessen, was sie einen kinematischen Akt von Glauben und Vertauen betrachten hingegeben: ein gemeinsamer Film.

  16. DE (2004) | Drama, Dokumentarfilm
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    7
    Drama von Patricio Guzmán.

    Eine Dokumentation über das Leben des chilenischen Präsidenten Salvador Allende, der nach dem Militärputsch von Pinochet Selbstmord beging. Ein Portrait und eine Hommage an sein politisches Werk.

  17. IL (2006) | Dokumentarfilm
    ?
    2
    2
    Dokumentarfilm von Amos Gitai.

    News from Home ist die Geschichte eines Hauses in Jerusalem, das 1948 von seinem Besitzer, einem palästinensischen Arzt verlassen wurde: Von der israelischen Regierung als "verlassen" deklariert, 1956 an jüdisch-algerische Einwanderer vermietet und später von einem Universitätsprofessor gekauft, der es in eine Patriziervilla umwandelte. Das Haus wurde zu einer Erzählung, einer Theaterbühne, auf der die früheren Bewohner, die Nachbarn, die Arbeiter, die Bauherren und die neuen Besitzer auftreten. Giati hat die Geschichte des Hauses 1980 zum ersten Mal erzählt, 1998 kehrte er zurück und jetzt er zählt er die Geschichten der dritten Generation der Protagonisten. Die Realität hat sie in alle Winde zerstreut, es sind vor allem Geschichten von neuen Identitäten, Diaspora und Grenzen.

  18. FR (2007) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von André Dartevelle.

    In der mittelfranzösischen Kleinstadt Moulins steht ein prächtiges Palais aus dem späten 19. Jahrhundert. Sein Eigentümer, der Multimillionär Louis Mantin, vererbte das Haus und einen Teil der Innenausstattung seiner Heimatstadt. Allerdings verfügte er testamentarisch, dass die Villa ein Jahrhundert lang unter Verschluss bleiben und anschließend ein Museum werden solle, um den Menschen des dritten Jahrtausends die bürgerliche Lebensweise des 19. Jahrhunderts nahezubringen. Über die persönliche Lebensgeschichte des exzentrischen Schenkers ist nichts bekannt. Allerdings stößt der belgische Regisseur beim Durchsuchen des Hauses auf eine Fülle verschlüsselter Zeichen und Hinweise. Im Zuge der Nachforschungen entpuppt sich das Stadtpalais als steinernes Rätsel über die Person des Louis Mantin - als habe der Freimaurer, der in der Kunst ein Mittel zur Selbstbefreiung sah, seinen Schabernack mit der Nachwelt getrieben.

  19. BE (2011) | Dokumentarfilm, Drama
    ?
    Dokumentarfilm von Niccolo Bruna und Andrea Prandstraller.

    Schon seit Jahren steht Asbest in Europa für Krankheit und Tod. Warum sind also immer noch 70 Prozent der Weltbevölkerung dieser tödlichen Faser ausgesetzt? Die Asbest-Produktion hat aufgrund des steigenden Verbrauchs in Entwicklungsländern wie Indien, China und Russland wieder zugenommen. In den Exportländern, zum Beispiel Kanada oder Brasilien, gibt es einflussreiche Asbest-Lobbys, die sogar versuchen, die Politik anderer Länder zu beeinflussen. Der Dokumentarfilm "Tödlicher Staub - Der Turiner Asbest-Prozess" verfolgt den viel beachteten Prozess, und zeigt am Beispiel von Indien und Brasilien, die gut funktionierende Arbeit der Asbest-Lobby. Weltweit sterben jährlich immer noch 100.000 Menschen durch Asbest. Dennoch ist die tödliche Faser ein lohnendes Geschäft, das nicht gerne aufgegeben wird. Der Dokumentarfilm "Tödlicher Staub" von Niccolò Bruna und Andrea Prandstraller zeigt die ersten Monate der Anhörungen im Strafprozess gegen die großen internationalen Asbestproduzenten, der gerade in Turin abgehalten wird. Ihnen wird vorgeworfen, durch mangelnde Sicherheitsvorkehrungen zahlreiche Todesfälle verursacht zu haben. Die Firma Eternit dominierte über 70 Jahre lang den Weltmarkt für Asbest. Die gesamte Gemeinde von Casale Monferrato im Piemont kämpft für Gerechtigkeit für ihre über 3.000 Opfer. Nicht nur ehemalige Angestellte von Eternit sind betroffen, sondern auch ganz normale Bürger, die nie in der Fabrik gearbeitet haben. Der Film zeigt das tägliche Leben einer kleinen Gruppe inzwischen älterer Aktivisten und ihre Teilnahme am Prozess. Sie haben ihr Leben dem Kampf für Gerechtigkeit gewidmet. Jeder von ihnen lebt seit 30 Jahren mit der Trauer und der Angst. Das hat jedoch nur ihre Entschlossenheit gestärkt, weiter zu kämpfen. Nicola, Bruno, Romana und die anderen sind Alltagshelden unserer Zeit. Für diese Menschen wurde der Vorsatz, das Schreckliche zu bezeugen und als Beispiel voranzugehen, zum Lebensinhalt. Dann wechselt der Schauplatz: In Brasilien und Indien spielen Industrielle und Aktivisten, Lastwagenfahrer und Arbeiter vor unseren Augen das gleiche, alte Spiel. Sie wiederholen die Überzeugungen, Unterschlagungen und Halbwahrheiten, die zuvor schon geäußert wurden. Plötzlich liegt Casale nicht mehr in der Vergangenheit, sondern wird zur Zukunft eines Teils der Menschheit, der die Katastrophe immer noch nicht wahrhaben will.

  20. BE (2007) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von Yaël André.

    Abgerissene Häuser, eine umherstreunende Katze, ein Futternapf und ein zufriedener Katzenfreund. Katzen sind unverwüstlich wie die Plätze, die sie bewohnen - und die letzten nutzlosen Geschöpfe in einer sterilen, zweckorientierten Welt. Hamburg, Brüssel, Rom - drei prosperierende Großstädte, die bestimmten Normen unterliegen: Sie setzen sich aus Wohn-, Arbeits- und Freizeitflächen zusammen und werden durch Straßennetze gegliedert. Diese Ordnungssysteme sind straff, doch beim genaueren Hinsehen enthalten sie Schlupflöcher. Wie die Löcher im Käse finden sich auch in den Städten Bereiche, die keinen eindeutigen Nutzen zu haben scheinen. Diese Flächen werden zum Schauplatz des Films, die dort lebenden Katzen zu den Hauptdarstellern. So wie die Flächen sinnlos erscheinen, gebärden sich auch die Katzen. Sie gelten als faul und unnütz und profitieren vom Überfluss der Stadtbewohner. Diese füttern die Tiere, geben ihnen Namen und erheben sie manchmal sogar wie in Rom zum nationalen Kulturgut.

  21. BE (2009) | Dokumentarfilm
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    11
    1
    Dokumentarfilm von Zhao Liang.

    Aus ganz China kommen Menschen nach Peking gereist, wenn sie sich von den lokalen Behörden um ihr Recht betrogen fühlen. Hier - in der Hauptstadt - haben sie eine letzte Möglichkeit, sich zu wehren: im Büro für Eingaben der Bevölkerung. Doch das Warten auf Gehör dauert oft Monate, manchmal Jahre. Zhao Liang hat seit 1996 Menschen begleitet, die auf diese Chance warten und damit ein eindrucksvolles Porträt über die Missstände und Widersprüchlichkeiten in der chinesischen Gesellschaft gezeichnet.

  22. BE (2010) | Dokumentarfilm
    ?
    4
    1
    Dokumentarfilm von Joël Calmettes mit Jacques Spiesser und Pierre-Loup Rajot.

    Anfang der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts nahm das europäische Interesse an Afrika, dem bis dahin noch weitgehend unbekannten Kontinent, deutlich zu. Die neuen geopolitischen Ambitionen führten dazu, dass am 15. November 1884 im Berliner Reichskanzlerpalais unter Leitung Otto von Bismarcks die Westafrika-Konferenz - auch Kongokonferenz genannt - eröffnet wurde. Beteiligt waren die bedeutendsten Diplomaten, Juristen und Geografen aus 14 westlichen Staaten. Monate lang verhandelten sie über die Zukunft Afrikas, unterteilten den Kontinent in Einflusszonen und legten willkürlich Grenzen fest, ohne einen einzigen Afrikaner zurate zu ziehen. Am 26. Februar 1885 ging die Konferenz nach zähen Verhandlungen zu Ende. Das Schlussdokument, die sogenannte Kongo-Akte, bestätigte - dank der geschickten Lobbyarbeit des belgischen Königs Leopold II. - den "Unabhängigen Kongostaat" unter belgischer Herrschaft. Außerdem wurde der französische Besitz nördlich des Kongo-Unterlaufs anerkannt und das Kongobecken für neutral erklärt. Diese Akte legte den Grundstein für die Aufteilung Afrikas in Kolonien und eröffnete damit eines der finstersten Kapitel der Weltgeschichte. Die Beschlüsse der Kongokonferenz wurden nie infrage gestellt, die von den europäischen Mächten auf der Landkarte eingezeichneten Grenzen nie verändert. Kein Wunder, dass sie immer wieder zu Kriegen führten und noch heute führen, sei es in Nigeria, im Tschad und in Uganda oder in Darfur im Sudan, an der Elfenbeinküste und im Kongo. Von der Konferenz existieren keine Fotografien und keine Filmaufnahmen, denn das Kino gab es zu dieser Zeit noch nicht. Lediglich ein paar zeitgenössische Stiche haben das Ereignis bildlich festgehalten. Für den Dokumentarfilm wurden Schlüsselszenen der Konferenz nachgestellt. Die Inszenierung stützt sich auf unveröffentlichtes Archivmaterial und neueste Erkenntnisse der Kolonialismusforschung. So zeichnet Joël Calmettes in seiner Doku-Fiktion ein erschütterndes Bild von macht- und interessengeleiteter Politikgeschichte und regt zum Nachdenken über die Hintergründe der Kolonialisierung und die konfliktreichen Beziehungen zwischen der westlichen Welt und Afrika an.

  23. BE (2009) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von José Luis Peñafuerte.

    Im Jahr 2005 war der 30. Todestag des ehemaligen spanischen Diktators Franco. Die Ereignisse unter seiner Diktatur wurden lange Zeit unter einem Mantel des Schweigens versteckt, bis im Jahr 2007 ein neues Gesetz erlassen wurde, mit dem die spanische Regierung die Geschichte enthüllen, viele Tausende von Opfern des Franco-Regimes finden und entschädigen will, außerdem soll auf diese Weise ein abschreckendes historisches Andenken an die schlimmen Verbrechen dieser Zeit errichtet werden.

  24. BE (2010) | Dokumentarfilm
    ?
    Dokumentarfilm von Sanaz Azari.

    Für ihren Debütfilm "Salaam Isfahan" kehrt die in Belgien lebende Filmemacherin Sanaz Azari in ihre iranische Heimatstadt Isfahan zurück. In der Zeit um die Wiederwahl des ultrakonservativen und umstrittenen Staatspräsidenten Ahmadinedschad begegnet sie Menschen auf der Straße, die ihren alltäglichen Besorgungen nachgehen. Unter dem Vorwand, sie fotografieren zu wollen, sucht Azari das Gespräch mit ihnen. Viele haben im Kontext der Wahlen Angst, sich ablichten zu lassen oder ihre Meinung frei zu äußern. Trotzdem entlockt Azari in einigen kurzen Gesprächen Aussagen zu den Wünschen, Träumen, politischen Ansichten, Lebensphilosophien und alltäglichen Erlebnissen der Einwohner Isfahans. So entsteht langsam ein Mosaik, in dem Männer und Frauen, Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen zu Wort kommen. Der Film endet in den Wirren der beginnenden Demonstrationen um die Wahlmanipulation durch Präsident Ahmadinedschad und liefert ein einzigartiges Porträt einer Nation im Umbruch. Ursprünglich hatte Regisseurin Sanaz Azari geplant, einen Film über den Alltag der Einwohner Isfahans zu drehen. Im Zuge der manipulierten Wahlergebnisse und der blutigen Proteste der Folgewochen wurde das Projekt jedoch zum politischen Seismografen. Azaris Team musste beim Ausbruch der Krisensituation das Land verlassen, doch die junge Regisseurin blieb, um weiter zu filmen. Von Straßenschlachten und Großdemonstrationen ist in ihrem Film nichts zu sehen, und trotzdem sind die ruhigen, teilweise träumerischen Bilder und die Gespräche über Hoffnungen und Träume der Passanten durchdrungen von der politischen Unruhe, die sie umgibt. Der brisante Film wurde beim Dokumentarfilm-Festival "Visions du Réel" in Nyon mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.

  25. FR (2011) | Dokumentarfilm
    ?
    4
    Dokumentarfilm von Vincent Detours und Dominique Henry.

    Folteropfer - was diese verstörten und dauerhaft schwer geschädigten Menschen auszudrücken versuchen, sind unmenschliche Erfahrungen, für die es kaum Worte gibt. Sie wollen den Schmerz lindern, um nicht in den Wahnsinn abzugleiten, sie wollen ihre Verwandten und Freunde vor der in ihnen schlummernden Gewalt schützen, und sie wollen verstanden und anerkannt werden. Im Laufe dieses Erinnerungsvorganges erscheint zwangsläufig ihr Peiniger in seiner ganzen Grausamkeit. Es offenbart sich sein Wesen: Er ist ein ganz gewöhnlicher Mensch, der von einem zerstörerischen politischen System bewusst und methodisch zum Folterer gemacht wurde. Der Schweizer Verein Appartenances bietet Psychotherapien für Migranten an. Psychotherapeuten und einige ihrer Folteropfer-Patienten haben die Filmemacher an den Sitzungen teilhaben lassen.

  26. BE (2009) | Fußball-Film, Sportfilm
    7.5
    32
    9
    Fußball-Film von Delphine Lehericey und Yves Hinant mit Howard Webb und Manuel Mejuto González.

    Was fühlen Schiedsrichter, wenn sie durch eine einzige Fehlentscheidung den massiven Druck der Öffentlichkeit, Verunglimpfung in den Medien oder gar Morddrohungen erleiden müssen? Wie kann ein Fußballspiel innerhalb von wenigen Minuten das Leben einer ganzen Nation auf den Kopf stellen? Dieser Film zeigt zum allerersten Mal das Leben und die Arbeit der weltbesten Fußballschiedsrichter.