Kurzstory: TV-Mitarbeiterin Denise ist die einzige Überlebende eines Flugzeugabsturzes. Ein Arzt bietet ihr psychologische Betreuung an, aber Denise lehnt erstmal ab. Bald darauf sieht sie vereinzelt Menschen, die sie seltsam anstarren.

Gedanken, die mir bei Sichtung kamen:
Sehr lange vor „The Sixt Sense“, „Final Destination“ oder auch „It Follows“, entstand 1984 das ähnlich gelagerte Horrorfilmchen “Sole Survivor”. Auch diesen würde ich vollumfänglich als Slowburner bezeichnen; er verläuft vom gemächlichen Feeling und vom Stil her tatsächlich ein wenig wie „It Follows“. Hauptdarstellerin ist Anita Skinner, sie verkörpert TV-Mitarbeiterin Denise und ich finde, dass sie hier eine ungeheure Ähnlichkeit mit Chloe Sevigny aufweist, musste beim Schauen stets und ständig daran denken.
Genretechnisch würde ich ihn unter Mysterythriller, etwas Gruselfilm, Drama, Krimi und Psychothriller einordnen, der Begriff des Horror scheint mir zu hoch gegriffen. Es gibt kaum Drive, wenig Morde und Gore, man setzt eher auf unheimliche oder irritierende Situationen.
Audiovisuell konnte ich an dem Streifen nichts bemängeln, das Setting ist meist recht nice, denn Denise lebt idyllisch und einigermaßen einsam, die Filmfarben wirken oftmals schön kräftig inmitten von Schatten. Auch die Soundkulisse hat mir gefallen, von hypnotisch, über psychedelisch bis hin zu den typisch sanften 70-80er Jahre-Klängen ist alles vorhanden.
Die Grundidee der plötzlichen Wahrnehmungsveränderungen finde ich klasse, steht sie doch als kleiner Vorläufer für all die mysteriösen Gruselstreifen, die irgendwann noch nachkamen. Das Tempo tuckert durchaus nett-nostalgisch so vor sich hin, dennoch öffnet er verschmitzt immer mehr horrorfilmische Ebenen und Möglichkeiten.
Er entstand vor 40 Jahren und nach sehr vielen gesehenen, moderneren und technisch perfekt getimten Horrorfilmen wirkt natürlich ein „Sole Survivor“ eher sehr soft. Dennoch, Chloe, ähm Denise versprüht eigenwilligen Charme, einige Dialoge und Sprüche sind schön flapsig und paar unheimliche Szenen gibt’s definitiv. Gut gefallen hat mir, dass auch die mögliche reale Seite der Medaille herausgearbeitet wurde und Erkrankungen, wie bspw. das Überlebenssyndrom, zur Sprache gebracht werden.
Horrorfans wird sie ein Begriff sein, 80er Jahre Nackt-Scream-Queen Brinke Stevens spielt in einer kleinen Nebenrolle mit und darf kurz ihr Oberteil lüften.

Fazit: Wirkt wie ein Mischmasch aus oben genannten Filmen, der noch in zaghaften Kinderschuhen steckt. Hat mir aber alles in allem gut gefallen, da ich diese Art von Filmen sehr mag.

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