7 Gründe, mit Daniel Brühl Fußball zu spielen

23.02.2011 - 08:50 Uhr
Konrad Koch und seine Schüler beim etwas anderen Lernen
Senator Film
Konrad Koch und seine Schüler beim etwas anderen Lernen
Diese Woche startet Der ganz große Traum in unseren Kinos. Daniel Brühl entführt uns als antiautoritärer, junger Lehrer ins Deutschland des Jahres 1874 und bringt nichts Geringeres mit als der Deutschen liebstes Kind – den Fußball.

Wieso kam zuvor noch niemand auf die Idee? Sebastian Grobler bringt mit Der ganz große Traum eine etwas andere Unterrichtsstunde ins deutsche Kino. Nach dem ersten Trailer hielt sich meine Begeisterung für die deutsche Komödie in überschaubaren Grenzen – das sah mir ganz nach einem rührseligen, pathetischen Plagiat vom Der Club der toten Dichter aus. Dieser Vergleich kommt nicht von irgendwoher – und dennoch war ich vom Endergebnis positiv überrascht. Darum hier sieben Gründe, sich doch noch Gedanken über einen Kinogang zu machen und mit Daniel Brühl das runde Leder zu kicken.

1. Grund: Konrad Koch
Sympathieträger Daniel Brühl ist sein Verdienst an Der ganz große Traum hoch anzurechnen. Mit ihm atmet der Film frische Luft. Seine jugendliche, vertrauenswürdige Art geht auf das Seherlebnis über und prägt den Film deutlich. Da fällt auch der klassisch konstruierte, vorhersehbare Filmverlauf nicht mehr so stark ins Gewicht.

2. Grund: Die Nebendarsteller
Nicht nur der Hauptdarsteller ist hervorragend besetzt. Mit unter anderem Burghart Klaußner (Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte) als fortschrittlich denkendem, alteingessenen Schuldirektor, Justus von Dohnányi (Jud Süß – Film ohne Gewissen), Axel Prahl (Berlin ’36) und den gut besetzten Jungdarstellern haben die Casting-Zuständigen alle Arbeit geleistet und eine gute Zusammensetzung gefunden. Dabei sticht vor allem Justus von Dohnányi als herrlich bösartiger Vater heraus.

3. Grund: Fußball!!!
Natürlich geht es in Der ganz große Traum nur oberflächlich betrachtet um Fußball. Doch das reichte mir und war die größte Motivation für mich, mir die filmische Inszenierung anzuschauen – und da bin im Land der Fußballverrückten sicherlich nicht allein. Die Anfänge des Fußballs in Deutschland wurden so noch nie in einem Spielfilm thematisiert. Mit seinem originellen wie massentauglichen, inhaltlichen Aufhänger spricht der Film Freunde der deutschen Nationalsportart an und punktet. Zur einer Zeit, in der die WM im eigenen Land das verschollen geglaubte Nationalbewusstsein wieder belebt hat und in der die deutsche Nationalmannschaft als Paradebeispiel der Integration gefeiert wird, hat Regisseur Sebastian Grobler mit seiner Filmidee alles richtig gemacht.

4. Grund: Feel good!
Der ganz große Traum ist mit seiner strikten Einteilung in Gut und Böse, seinem astreinen Happy End und der Reihe empathischer Protagonisten ganz klar ein Feel-Good-Movie made in Germany. Wer ins Kino gehen möchte, um sich eine charmante Geschichte anzuschauen und – in aller bester Manier nach Aristoteles – danach seelengereinigt den Saal zu verlassen, ohne sich im Nachhinein den Kopf zu zerbrechen, kann hier nicht viel falsch machen.

5. Grund: Schmunzeln erlaubt
Anhand der zahlreichen Anspielungen auf gesellschaftliche Themen, bietet Der ganz große Traum viel Raum zum Schmunzeln. Dabei nimmt sich der Film nie zu ernst. Sebastian Grobler hat mit Gefühl für seine Charaktere, Timing und Spaß am Stoff ein lockeres, gut verträgliches Stück Film inszeniert.

6. Grund: Auch Deutsche haben Humor
Während der Pressevorführung waren erstaunlich oft herzhafte Lacher der Kritiker zu hören. Und tatächlich lädt der Film das eine und andere Mal dank seines Feel-Good-Charmes zum Zwerchfelltraining ein. Wenn Daniel Brühl als Konrad Koch plötzlich unbekleidet vor der Mutter seiner Schüler steht, nur ein Bismarck-Portrait schützend vor seiner Männlichkeit haltend, dann ist das ein durchweg gelungener Gag – und nicht der einzige in Der ganz große Traum.

7. Grund: Die liebevolle Vergangenheit
Mit dem winzigen Budget von gerade mal 5,5 Millionen Euro haben die Filmemacher alles richtig gemacht, denn der Zuschauer sieht dem Film zu keinem Zeitpunkt das geringe Budget an. Das Bühnenbild und Setting ist liebevoll gestaltet und die Ausstattung und Kostüme überzeugen vollkommen, so dass wir bereitwillig mit Der ganz große Traum ins Jahr 1874 reisen.

Wenn ihr euch den deutschen Fußball-Film Der ganz große Traum anschauen wollt: Er startet am 24. Februar in unseren Kinos.

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